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Logistik Kapitel 2 Beschaffungslogistik - Institut für ...

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Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

<strong>Logistik</strong><br />

Vorlesung<br />

Ralf Knackstedt<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Wirtschaftsinformatik<br />

Universität Münster<br />

<strong>Kapitel</strong> 2<br />

<strong>Beschaffungslogistik</strong><br />

2.1 Einleitung<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

1


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Wertschöpfungskette Wertsch pfungskette von der Industrie<br />

zum Handel<br />

Zulieferer Spedition<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Industrie<br />

Hersteller<br />

Behandelter Teil der <strong>Beschaffungslogistik</strong><br />

Spedition<br />

Aufgabe und Objekte der<br />

<strong>Beschaffungslogistik</strong><br />

Einkauf /<br />

Beschaffung<br />

Funktionsumfang:<br />

Beschaffungsmarktforschung<br />

Beschaffungsanbahnung und<br />

-abschluß<br />

Preis- und Wertanalyse<br />

Beschaffungsverwaltung<br />

Beschaffungsmanagement<br />

Zentrallager<br />

Handel<br />

Filialen<br />

<strong>Beschaffungslogistik</strong><br />

(i.w.S.)<br />

Beschaffungs-<br />

<strong>Logistik</strong> (i.e.S.)<br />

Funktionsumfang:<br />

Warenannahme und -prüfung<br />

Lagerhaltung, -verwaltung<br />

Lagerdisposition<br />

Innerbetrieblicher Transport<br />

Planung, Steuerung und<br />

Kontrolle des Material- und<br />

Informationsflusses<br />

[in Anlehnung an Fricke (1983), S. 45; Schulte (1999), S. 215]<br />

3<br />

4<br />

2


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

<strong>Beschaffungslogistik</strong> - umfassendes<br />

Verständnis<br />

Verst ndnis<br />

Aufgabe der <strong>Beschaffungslogistik</strong> ist die bedarfsgerechte,<br />

wirtschaftliche Versorgung des Unternehmens mit betriebsfremden<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Handelswaren,<br />

nicht selbst gefertigten Einzelteilen sowie mit Kaufteilen.<br />

Zum Aufgabenfeld der <strong>Beschaffungslogistik</strong> gehört des<br />

weiteren die Betreuung der Wareneingangslager.<br />

Physische Güterverfügbarkeit<br />

umfasst Einkauf: Rechtliche Güterverfügbarkeit,<br />

Schaffung von Rahmenbedingungen<br />

Ziele der <strong>Beschaffungslogistik</strong><br />

[Becker, Rosemann (1993), S. 56]<br />

� Früher: Operative Versorgungsfunktion<br />

- Abgeleitet aus Absatz- und Produktionsplänen<br />

� Aktuell: Strategische Aufgabe<br />

- Leistungen - Kosten -> max! (sofern beeinflußbar)<br />

- Leistungsverbesserung/Qualitätssicherung<br />

- Kostenreduktion<br />

- Autonomieerhalt<br />

5<br />

6<br />

3


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

Ausgewählte Ausgew hlte Gestaltungsparameter<br />

Beschaffungsstrategie<br />

Beschaffungsstruktur<br />

Bereitstellungskonzept<br />

<strong>Kapitel</strong> 2<br />

<strong>Beschaffungslogistik</strong><br />

2.2 Beschaffungsstrategien<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

7<br />

4


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Ausgewählte Ausgew hlte Gestaltungsparameter<br />

Beschaffungsstrategie<br />

Beschaffungsstruktur<br />

Bereitstellungskonzept<br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

1. Klassifizierung der Beschaffungsartikel<br />

2. Analyse des Beschaffungsmarktes<br />

3. Strategische Positionierung<br />

4. Aktionspläne<br />

[Schulte 1999, S. 222-229] 222 229]<br />

9<br />

10<br />

5


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beschaffungsschwerpunkt<br />

Strategische<br />

Artikel<br />

Engpassartikel<br />

Hebelprodukte<br />

Unkritische<br />

Artikel<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

1. Klassifizierung der Beschaffungsartikel [Schulte 1999, S. 222<br />

Hauptaufgaben Erforderliche Informationen<br />

Präzise Bedarfsprognose, genaue<br />

Marktforschung, Schaffung langfristiger<br />

Beziehung zu Lieferanten, Entscheidungen<br />

über Eigenfertigung oder<br />

Zukauf, Staffelverträge , Risiko-<br />

Analyse, Notfallplanung, <strong>Logistik</strong>-, Bestands-<br />

und Lieferantenkontrolle<br />

Mengensicherung (wenn notwendig<br />

gegen Aufpreis), Lieferantenkontrolle,<br />

Bestandssicherheit, Ausweichpläne<br />

Sehr detaillierte Marktdaten,<br />

Informationen über langfristige<br />

Angebots- und Bedarfsentwicklung,<br />

gute Kenntnis des<br />

Wettbewerbs, Industrie-<br />

Kostenkurven<br />

Prognosen über die mittelfristige<br />

Entwicklung von Angebot<br />

und Nachfrage, sehr<br />

gute Marktdaten, Bestandskosten,<br />

Erhaltungspläne<br />

[Schulte 1999, S. 222-229] 229]<br />

Entscheidungsebene<br />

Oberste Ebene<br />

(z.B. Vice-President<br />

Einkauf)<br />

Höhere Ebene<br />

(z.B. Bereichsleiter)<br />

Ausnutzen der vollen Einkaufsmacht,<br />

Lieferantenauswahl, Produktsubstitution,<br />

gezielte Preis- und Verhandlungsstrategien,<br />

Mischung aus Vertragseinkäufen<br />

und Einkäufen auf den Spotmärkten,<br />

Auftragsmengenoptimierung<br />

Gute Marktdaten, kurz bis mittelfristige<br />

Bedarfsplanung,<br />

exakte Lieferantendaten,<br />

Prognose von Preisentwicklung<br />

und Frachtraten<br />

Mittlere Ebene<br />

(z.B. Chefeinkäufer)<br />

Produktstandardisierung, Überwa- Gute Marktübersicht, kurzchung<br />

und Optimierung der Auftragsfristige Bedarfsprognosen, Untere Ebene<br />

menge, effiziente Bearbeitung, optimale Bestandshöhe <strong>für</strong> (z.B. Einkäufer)<br />

Bestandsoptimierung<br />

wirtschaftliche Auftragsgrößen<br />

[Quelle: Schulte (1999), S. 223, Kraljic (1985), S. 9]<br />

11<br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

2. Analyse des Beschaffungsmarktes<br />

Beschaffungsmarktforschung<br />

Systematische und methodische Informationssuche,<br />

�<br />

-gewinnung und -aufbereitung bzgl. des<br />

Beschaffungsmarktes<br />

Ziele �<br />

- Verbesserung der Markttransparenz<br />

- Informationen <strong>für</strong> Entscheidungsträger<br />

- Erschließung von neuen Beschaffungsquellen<br />

- Ermittlung von Substitutionsgütern<br />

- Grundlage schaffen <strong>für</strong> optimale Beschaffung<br />

[Schulte 1999, S. 218-220]<br />

12<br />

6


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

2. Analyse des Beschaffungsmarktes<br />

Beschaffungsmarktforschung: Gegenstand (1/2)<br />

Produktbezogene Daten<br />

�<br />

- Produktentwicklungen, Substitutionsmöglichkeiten,<br />

Produktionsverfahren<br />

Lieferantendaten<br />

�<br />

- Marktanteil, Standorte, technologische Ausstattung, Flexibilität,<br />

Zuverlässigkeit, Kapitalstruktur, Liquidität<br />

Angebotsdaten<br />

�<br />

- Art und Menge, Preise, Lieferzeiten, staatliche Einflüsse, regionale<br />

Verteilung der Anbieter<br />

Daten über Branchen und die Gesamtwirtschaft<br />

�<br />

- Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Konjunktur-,<br />

Saisoneinflüsse, Lohnentwicklung<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beschaffungsmarktforschung: Gegenstand (1/2)<br />

[Schulte 1999, S. 218-220]<br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

2. Analyse des Beschaffungsmarktes<br />

Daten über Konkurrenten am Beschaffungsmarkt<br />

�<br />

- Nachfragevolumen, Beschaffungsgewohnheiten, wirtschaftliche<br />

Situation<br />

Beschaffungswege<br />

�<br />

- Tendenzen im Handel, Tendenzen bei Beschaffungsmittlern<br />

Rechtliche Situationen und Rahmenbedingungen<br />

�<br />

- Insbes. bei Bezug im Ausland<br />

[Schulte 1999, S. 218-220]<br />

13<br />

14<br />

7


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

2. Analyse des Beschaffungsmarktes [Schulte 1999, S. 222<br />

[Schulte 1999, S. 222-229] 229]<br />

Lieferantenmacht Nachfragemacht<br />

Marktgröße im Verhältnis<br />

Einkaufsmenge im Verhältnis zur Kapazität<br />

zur Lieferantenkapazität<br />

der wichtigsten Produktionseinheiten<br />

Marktwachstum im Verhältnis Nachfragewachstum im Verhältnis<br />

zur Kapazitätsausweitung<br />

zur Kapazitätsausweitung<br />

Kapazitätsauslastung oder<br />

Kapazitätsauslastung der wichtigsten<br />

Engpassrisiko<br />

Produktionseinheiten<br />

Wettbewerbssituation<br />

Marktanteil im Vergleich zu den wichtigsten<br />

Wettbewerben<br />

5 ROI und/oder ROC<br />

Ergebnisbeitrag der wichtigsten Fertigprodukte<br />

6 Kosten- und Preisstruktur<br />

Kosten- und Preisstruktur<br />

7 Gewinnschwelle<br />

Kosten bei Lieferausfall<br />

8<br />

9<br />

Besonderheit des Produkts und<br />

technologische Stabilität<br />

Eintrittsbarrieren (wegen des erforderlichen<br />

Kapitals oder Know-hows)<br />

10 Logistische Situation<br />

<strong>Logistik</strong><br />

Möglichkeiten zur Eigenfertigung bzw.<br />

Integrationstiefe<br />

Eintrittskosten <strong>für</strong> neue Bezugsquellen im<br />

Verhältnis zu den Kosten einer Eigenfertigung<br />

[Quelle: Schulte (1999), S. 224, Kraljic (1985), S.10]<br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

3. Strategische Positionierung [Schulte 1999, S. 222<br />

Abschöpfen<br />

Abwägen<br />

Diversifizieren<br />

Nachfragemacht<br />

gering mittel hoch<br />

Lieferantenmacht<br />

[Schulte 1999, S. 222-229] 229]<br />

gering mittel hoch<br />

15<br />

[Schulte 1999, S. 225; Kraljic 1985, S. 11]<br />

16<br />

8


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Menge<br />

Preis<br />

Vertragliche<br />

Absicherung<br />

Neue<br />

Lieferanten<br />

Bestände<br />

Eigenfertigung<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Substitution<br />

Wertanalyse<br />

<strong>Logistik</strong><br />

Menge<br />

Preis<br />

Vertragliche<br />

Absicherung<br />

Neue<br />

Lieferanten<br />

Bestände<br />

Eigenfertigung<br />

Substitution<br />

Wertanalyse<br />

<strong>Logistik</strong><br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

4. Aktionspläne Aktionspl ne (1/3) [Schulte 1999, S. 222<br />

Verteilen<br />

Reduzierungen erzwingen<br />

Kauf auf Spotmärkten<br />

Kontakt halten<br />

Niedrig halten<br />

Verringern, nicht anfangen<br />

Kontakt halten<br />

Lieferanten aufzwingen<br />

Kosten minimieren<br />

Nachfragemacht<br />

gering mittel hoch<br />

[Schulte 1999, S. 222-229] 229]<br />

gering mittel hoch<br />

Lieferantenmacht<br />

Abschöpfen<br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

4. Aktionspläne Aktionspl ne (2/3) [Schulte 1999, S. 222<br />

Zentralisieren<br />

Thema nicht betonen<br />

Bedarf über Verträge sichern<br />

Intensive Suche<br />

Bestandspolster aufbauen<br />

Verstärken, anfangen<br />

Aktiv danach suchen<br />

Eigenes Programm aufsetzen<br />

Ausreichende Bestände aufbauen<br />

Nachfragemacht<br />

gering mittel hoch<br />

[Schulte 1999, S. 222-229] 229]<br />

gering mittel hoch<br />

Lieferantenmacht<br />

Diversifizieren<br />

17<br />

18<br />

9


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Menge<br />

Preis<br />

Vertragliche<br />

Absicherung<br />

Neue<br />

Lieferanten<br />

Bestände<br />

Eigenfertigung<br />

Substitution<br />

Wertanalyse<br />

<strong>Logistik</strong><br />

Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

Entwicklung einer Beschaffungsstrategie<br />

4. Aktionspläne Aktionspl ne (3/3) [Schulte 1999, S. 222<br />

Beibehalten, vorsichtig verändern<br />

Opportunistisch verhalten<br />

Spotmärkte und Vertragskäufe<br />

Gezielt auswählen<br />

Pufferbestände aufbauen<br />

Selektiv entscheiden<br />

Gute Gelegenheiten nutzen<br />

Selektiv durchführen<br />

Selektiv optimieren<br />

<strong>Kapitel</strong> 2<br />

<strong>Beschaffungslogistik</strong><br />

2.3 Beschaffungsstruktur<br />

gering mittel hoch<br />

[Schulte 1999, S. 222-229] 229]<br />

gering mittel hoch<br />

Lieferantenmacht<br />

Abwägen<br />

19<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

10


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Ausgewählte Ausgew hlte Gestaltungsparameter<br />

Beschaffungsstrategie<br />

Beschaffungsstruktur<br />

Bereitstellungskonzept<br />

Beschaffungsstruktur<br />

Kernprobleme (1/2)<br />

Weltweite Kostenunterschiede sind zu nutzen<br />

Global Sourcing<br />

Frage nach der optimalen Anzahl verschiedener<br />

Lieferanten <strong>für</strong> dieselben Teile<br />

Single- / Multiple-Sourcing<br />

Wertschöpfungstiefe angesichts von Variantenvielfalt<br />

und unternehmensinterner Komplexität<br />

Modular Sourcing<br />

21<br />

22<br />

11


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beschaffungsstruktur<br />

Kernprobleme (2/2)<br />

Beurteilung von Verkehrsträgern<br />

Verkehrsträgerwahl<br />

Stationen des Materials auf seinem Weg<br />

auf der Beschaffungsseite<br />

Zulieferstruktur<br />

Kernprobleme der<br />

Beschaffungsstrukturgestaltung<br />

Global Sourcing<br />

Single-/Multiple Sourcing<br />

Modular Sourcing<br />

Verkehrsträgerwahl<br />

Zulieferstruktur<br />

23<br />

24<br />

12


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Global Sourcing (1/4)<br />

� Internationale Marktbearbeitung<br />

Systematische Ausdehnung der Beschaffungspolitik auf<br />

�<br />

internationale Bezugsquellen<br />

Strategische Ausrichtung<br />

�<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Global Sourcing (2/4)<br />

Ländervergleich ndervergleich zu Lohnkosten<br />

Lohnkosten (DM/h) Jahresarbeitszeit (in h)<br />

Deutschland 38 1480<br />

Japan 25 2120<br />

USA 23 1810<br />

England 24 1600<br />

Belgien 29 1600<br />

Krokowski (1993)<br />

25<br />

26<br />

13


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Global Sourcing (3/4)<br />

Kosteneinsparungsmöglichkeiten<br />

�<br />

- Niedrigere internationale Arbeitskosten<br />

- Längere Maschinenlaufzeiten<br />

- Niedrigere internationale Steuerlast<br />

Total cost of ownership<br />

�<br />

- Beschaffungsnebenkosten (Verpackung, Transport, Zoll, Lager, ...)<br />

Nebeneffekte<br />

�<br />

- Umsatzsteigerung durch local-content-Bestimmungen<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Global Sourcing (4/4)<br />

Chancen Risiken<br />

Senkung der Einkaufskosten<br />

Höhere Markttransparenz<br />

Aktive Kompensationsstrategie<br />

Erfüllung von local content<br />

Anforderungen<br />

Technologiezufuhr<br />

Sicherung der Lieferkapazität<br />

Transportrisiken<br />

Wechselkursschwankungen<br />

Unterschiedliches<br />

Qualitätsverständnis<br />

Know-how-Abfluss<br />

Kommunikationsbarrieren<br />

27<br />

28<br />

14


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Kernprobleme der<br />

Beschaffungsstrukturgestaltung<br />

Global Sourcing<br />

Single-/Multiple Sourcing<br />

Modular Sourcing<br />

Verkehrsträgerwahl<br />

Zulieferstruktur<br />

Single- Single / Multiple-Sourcing<br />

Multiple Sourcing (1/3)<br />

Anzahl Lieferanten von denen eine bestimmte Materialart<br />

�<br />

beschafft wird<br />

Single-Sourcing<br />

�<br />

- Versorgung aus einer Beschaffungsquelle<br />

Multiple-Sourcing<br />

�<br />

- Versorgung aus mehreren Beschaffungsquellen<br />

29<br />

30<br />

15


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Single- Single / Multiple-Sourcing<br />

Multiple Sourcing (2/3)<br />

Vorteile des Single-Sourcing<br />

�<br />

- Kostenreduzierung durch Mengenkonzentration<br />

- Kostenreduzierung durch Standardisierung<br />

- Einfache Beherrschbarkeit der Materialströme<br />

- Senkung von Transaktionskosten<br />

- Einfachere Sicherung von Qualitätsstandards<br />

- Reduktion von Transportkosten<br />

- Erhöhte Transparenz des Beschaffungsprozesses<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Single- Single / Multiple-Sourcing<br />

Multiple Sourcing (3/3)<br />

Risiken des Single-Sourcing<br />

�<br />

- hohe Switching Costs (Austrittsbarrieren)<br />

- kein Wettbewerb unter den Zulieferern<br />

wachsende Beschaffungsabhängigkeit<br />

�<br />

steigendes Beschaffungsrisiko<br />

�<br />

geringeres Innovationspotential<br />

�<br />

31<br />

32<br />

16


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entscheidungsmethode Single-/ Single / Multiple- Multiple<br />

Sourcing<br />

Sourcing [Schulte 1999, S. 233ff.]<br />

1. Geschäftsfeld- und Produktziele<br />

2. Identifikation entscheidungsrelevanter Teile<br />

3. Festlegung material- und produktbezogener Einkaufsziele<br />

4. Lieferantenbewertung<br />

5. Entscheidung Single- oder Multiple-Sourcing<br />

6. Umsetzung<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entscheidungsmethode Single-/ Single / Multiple- Multiple<br />

Sourcing: Sourcing 1 - Geschäftsfeld<br />

Gesch ftsfeld- und Produktziele<br />

und Produktziele [Schulte 1999, S. 233ff.]<br />

Ziel �<br />

- Analyse der kurz- und langfristigen Entscheidungsbasis<br />

- Grundlage schaffen <strong>für</strong> produkt- und materialbezogene<br />

Einkaufsziele<br />

Vorgehensweise<br />

�<br />

- Wettbewerbsstrategie festlegen<br />

Kosten �<br />

Qualität<br />

�<br />

Innovation<br />

�<br />

� Zeit<br />

- Planung von<br />

� Umsatz<br />

Produktionsprogramm<br />

�<br />

Beschaffungsprogramm<br />

�<br />

Beschaffungsstrategie<br />

Beschaffungsstruktur<br />

Bereitstellungskonzept<br />

33<br />

34<br />

17


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entscheidungsmethode Single-/ Single / Multiple- Multiple<br />

Sourcing: Sourcing 2 - Identifikation entscheidungsrelevanter Teile<br />

Ziel �<br />

- Festlegung zu analysierender Teile<br />

Vorgehensweise<br />

�<br />

- Normteile (nicht qualitäts-, oder know-how-kritisch) an<br />

kostengünstigsten Lieferanten vergeben<br />

- Teile mit geringen Mengen, aber Erfordernis teurer<br />

Spezialwerkzeuge an einen Lieferanten vergeben<br />

- Entscheidungsalternativen bei<br />

Verfügbaren Alternativlieferanten<br />

�<br />

regelmäßigem Bedarf<br />

�<br />

Mittlerem / hohem Bedarfsniveau<br />

�<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entscheidungsmethode Single-/ Single / Multiple- Multiple<br />

Sourcing: Sourcing 3 - produkt-, produkt , materialbezogene Einkaufsziele<br />

Ziel �<br />

- Bewertungsraster <strong>für</strong> Single- / Multiple-Sourcing festlegen<br />

- Lieferanten unabhängig<br />

Vorgehensweise<br />

�<br />

- Liste der Einkaufsziele ableiten<br />

- Punktgewichte je Ziel vergeben<br />

35<br />

36<br />

18


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entscheidungsmethode Single-/ Single / Multiple- Multiple<br />

Sourcing: Sourcing 4 - Lieferantenbewertung<br />

� Ziel<br />

- Ermittlung des potentiellen Alleinlieferanten<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entscheidungsmethode Single-/ Single / Multiple- Multiple<br />

Sourcing: Sourcing:<br />

4 - Lieferantenbewertung<br />

Verfahren zur Lieferantenauswahl<br />

1. Bestimmung benötigter Kriterien<br />

2. Eliminierung redundanter Kriterien (paarweise Vergleich)<br />

3. Bestimmung einer (absteigenden) Kriterienreihenfolge<br />

4. Gewichtung der Kriterien und Beurteilung der Lieferanten<br />

[Sommerer 1994, S. 163-166]<br />

37<br />

38<br />

19


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Kriterienwahl [Sommerer Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Kriterienwahl<br />

Auswahl erfolgt anhand (subjektiver) Kriterien, z.B.:<br />

�<br />

K1: Preis<br />

K2: Entfernung<br />

K3: Flexibilität bzgl. Verkehrsträgern bei Anlieferung<br />

K4: Qualität der Materialien und Erzeugnisse<br />

K5: Möglichkeit der Just-In-Time-Anbindung<br />

K6: Flexibilität bzgl. geänderter Zuliefererfordernisse<br />

K7: Forschung und Entwicklung<br />

K8: Möglichkeiten zum Recycling<br />

K9: Anschlussmöglichkeit an innerbetriebl. TUL-System des<br />

Endproduzenten<br />

K10: Möglichkeit überbetriebl. IS-Kopplung<br />

K11: Zwischenlager des Materials, der Erzeugnisse beim Lieferanten<br />

K12: Gemeinsame PPS<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Kriterienbereinigung [Sommerer Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Kriterienbereinigung<br />

� K 6 deckt K 11 ab<br />

� K 10 deckt K 12 ab<br />

� Bereinigte Kriterienliste:<br />

K1: Preis<br />

K2: Entfernung<br />

K3: Flexibilität bzgl. Verkehrsträgern bei Anlieferung<br />

K4: Qualität der Materialien und Erzeugnisse<br />

K5: Möglichkeit der Just-In-Time-Anbindung<br />

K6: Flexibilität bzgl. geänderter Zuliefererfordernisse<br />

K7: Forschung und Entwicklung<br />

K8: Möglichkeiten zum Recycling<br />

K9: Anschlussmöglichkeit an innerbetriebl. TUL-System des<br />

Endproduzenten<br />

K10: Möglichkeit überbetriebl. IS-Kopplung<br />

39<br />

40<br />

20


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Kriteriengewichtung [Sommerer Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Kriteriengewichtung<br />

� Paarweiser Vergleich der Kriterien<br />

� Auswahl des jeweils (subjektiv) wichtigeren Kriteriums<br />

Instrument: Halbmatrix<br />

�<br />

- Gesamthäufigkeit jedes Kriteriums nach Gewichtung bestimmen<br />

- Ordinale Rangfolge bestimmen<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

K1<br />

K2<br />

K3<br />

K4<br />

K5<br />

K6<br />

K7<br />

K8<br />

K9<br />

K10<br />

Σ<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Kriteriengewichtung / Halbmatrix [Sommerer<br />

K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7 K8 K9 K10 Häufigkeit<br />

K1 K1 K4 K5 K6 K1 K1 K9 K1<br />

K3 K4 K5 K6 K7 K8 K9 K10<br />

K4 K5 K6 K7<br />

K3 K9 K10<br />

K4 K4 K4 K4 K4 K4<br />

K6 K7 K5 K9 K10<br />

K6 K6 K6 K6<br />

K7 K9 K7<br />

K9 K8<br />

K9<br />

Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

5<br />

0<br />

2<br />

9<br />

4<br />

8<br />

5<br />

2<br />

7<br />

3<br />

45<br />

%-Anteil Rangfolge<br />

11,1<br />

0,0<br />

4,4<br />

20,0<br />

8,9<br />

17,8<br />

11,1<br />

4,4<br />

15,6<br />

6,7<br />

100<br />

4.<br />

8.<br />

7.<br />

1.<br />

5.<br />

2.<br />

4.<br />

7.<br />

3.<br />

6.<br />

41<br />

[Sommerer (1994), S. 168]<br />

42<br />

21


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Kriterienreihenfolge nach Gewichtung [Sommerer<br />

Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

1. K4: Qualität der Materialien und Erzeugnisse<br />

2. K6: Flexibilität bzgl. geänderter Zuliefererfordernisse<br />

3. K9: Anschlussmöglichkeit an innerbetriebl. TUL-System<br />

des Endproduzenten<br />

4. K1: Preis /<br />

K7: Forschung und Entwicklung<br />

5. K5: Möglichkeit der Just-In-Time-Anbindung<br />

6. K10: Möglichkeit überbetriebl. IS-Kopplung<br />

7. K3: Flexibilität bzgl. Verkehrsträgern bei Anlieferung /<br />

K8: Möglichkeiten zum Recycling<br />

8. K2: Entfernung<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Lieferantenbewertung [Sommerer Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Lieferantenbewertung<br />

� Zur Wahl stehen vier Lieferanten (A,B,C,D)<br />

� Beurteilung erfolgt anhand der Kriterien<br />

� Eignung wird mittels einer 10 Punkte-Skala durchgeführt<br />

- 0 Punkte: keine Eignung<br />

- 10 Punkte: sehr gute Eignung<br />

43<br />

44<br />

22


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Lieferantenbewertung [Sommerer Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Lieferantenbewertung<br />

Nach der Rangfolge geordnete Kriterien A B C D<br />

K4 Qualität des Materials/Teile... 8 10 7 6<br />

K6 Flexibilität... 5 8 10 6<br />

K9 Anschluss TUL-System... 4 7 6 6<br />

K1 Preis <strong>für</strong> Material/Teile... 1 3 5 10<br />

K7 Forschung und Entwicklung... 6 8 4 4<br />

K5 Just-in-time-Anbindung... 8 8 6 3<br />

K10 Kopplung Inf.-Systeme... 3 7 3 1<br />

K3 Verkehrsträger flexibel... 10 8 9 2<br />

K8 Recycling Teile/Baugruppen... 5 3 7 0<br />

K2 Entfernung Finalproduzent... 10 5 1 10<br />

Summe 60 67 58 48<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Lieferantenbewertung<br />

[In Anlehnung an Sommerer (1994), S. 169]<br />

Lieferantenbewertung [Sommerer Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Lieferantenreihenfolge:<br />

�<br />

1. Lieferant B<br />

2. Lieferant A<br />

3. Lieferant C<br />

4. Lieferant D<br />

Gewichtung der Kriterien bisher nicht berücksichtigt!<br />

45<br />

46<br />

23


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Lieferantenbewertung [Sommerer Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Lieferantenbewertung<br />

Weiterer Punktbewertung zur Berücksichtigung der<br />

�<br />

Kriteriengewichte<br />

- 10 Punkte wichtigstes Kriterium<br />

- 9 Punkte zweitwichtigstes<br />

- usw.<br />

Zur Gewichtung der Lieferanteneignung<br />

�<br />

- Multiplikative Verknüpfung von Eignung und Kriteriengewichten<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Lieferantenbewertung [Sommerer Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Lieferantenbewertung<br />

K4 Qualität d. Material/Teile...<br />

K6 Flexibilität...<br />

K9 Anschluss TUL-System...<br />

K1 Preis <strong>für</strong> Material/Teile...<br />

K7 Forschung u. Entwicklung<br />

K5 Just-in-time-Anbindung...<br />

K10 Kopplung Inf.-Systeme...<br />

K3 Verkehrsträger flexibel...<br />

K8 Recycling Teile/Baugruppen<br />

K2 Entfernung Finalproduzent<br />

Summe<br />

Kriteriengewichtung<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

------<br />

A B C D<br />

8 10 = 80 10 10 =100<br />

5 9 = 45<br />

4 8 = 32<br />

1 7 = 7<br />

6 7 = 42<br />

8 6 = 48<br />

3 5 = 15<br />

10 4 = 40<br />

5 4 = 20<br />

10 3 = 30<br />

359<br />

8 9 = 72<br />

7 8 = 56<br />

3 7 = 21<br />

8 7 = 56<br />

8 6 = 48<br />

7 5 = 35<br />

8 4 = 32<br />

3 4 = 12<br />

5 3 = 15<br />

447<br />

7 10 = 70<br />

10 9 = 90<br />

6 8 = 48<br />

5 7 = 35<br />

4 7 = 28<br />

6 6 = 36<br />

3 5 = 15<br />

9 4 = 36<br />

7 4 = 28<br />

1 3 = 3<br />

389<br />

6 10 = 60<br />

6 9 = 54<br />

6 8 = 48<br />

10 7 = 70<br />

4 7 = 28<br />

3 6 = 18<br />

1 5 = 5<br />

2 4 = 8<br />

0 4 = 0<br />

10 3 = 30<br />

321<br />

[In Anlehnung an Sommerer (1994), S. 170]<br />

47<br />

48<br />

24


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Lieferantenauswahl<br />

Lieferantenbewertung [Sommerer Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Lieferantenbewertung<br />

Geänderte Lieferantenreihenfolge:<br />

�<br />

1. Lieferant B<br />

2. Lieferant C<br />

3. Lieferant A<br />

4. Lieferant D<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Verfahren zur Lieferantenauswahl<br />

Beurteilung [Sommerer<br />

Sommerer 1994, S. 163-166] 163 166]<br />

Subjektivität des Verfahrens<br />

�<br />

- Schritt 1. (Bestimmung relevanter Kriterien)<br />

- Schritt 2. (paarweiser Vergleich der Kriterien; Elimination<br />

redundanter Kriterien)<br />

Methodische Probleme<br />

�<br />

- Ermittlung der Ordinalskala der Kriterienreihenfolge (Schritt 3.<br />

Halbmatrix)<br />

- Transformation in metrische Skala in Schritt 4.<br />

Schein der Objektivität!<br />

Jedoch lediglich Ordnung der (eigenen) Präferenzen!<br />

Vgl. Kritik an Scoring-Verfahren!<br />

49<br />

50<br />

25


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entscheidungsmethode Single-/ Single / Multiple- Multiple<br />

Sourcing: Sourcing 5 - Entscheidung Single-/Multiple<br />

Single Multiple-Sourcing Sourcing<br />

� Ziel<br />

- Begründete Entscheidung <strong>für</strong> Single- oder Multiple-Sourcing<br />

� Vorgehen<br />

- Je Einkaufsziel analysieren, ob Single- oder multiple-Sourcing<br />

vorteilhaft ist<br />

- Gewichte der Einkaufsziele sind den Alternativen (Single-,<br />

Multiple-Sourcing bzw. nicht eindeutig zuzuordnen) je nach<br />

Eignung bezogen auf das Ziel zuzurechnen<br />

- Ordinale Skalierung der Alternativen wird durch Summierung<br />

erreicht<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Entscheidungsmethode Single-/ Single / Multiple- Multiple<br />

Sourcing: Sourcing 6 - Umsetzung<br />

Ziel �<br />

- Zielorientierte Realisierung der Entscheidung<br />

Vorgehen<br />

�<br />

- Detailverhandlungen und Rahmenverträge<br />

- Permanente Lieferantenbewertung<br />

- Beschaffungscontrolling<br />

51<br />

52<br />

26


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Kernprobleme der<br />

Beschaffungsstrukturgestaltung<br />

Global Sourcing<br />

Single-/Multiple Sourcing<br />

Modular Sourcing<br />

Verkehrsträgerwahl<br />

Zulieferstruktur<br />

Modular Sourcing (1/6)<br />

Änderung der Arbeitsteilung entlang der<br />

�<br />

unternehmensübergreifenden Wertschöpfungskette<br />

Zulieferer stellen montage- und lohnintensive Baugruppen<br />

�<br />

her<br />

- z. B. Armaturenbrett, Sitzgarnitur, Bremssystem<br />

Reduktion der Zulieferkette <strong>für</strong> die in das Modul<br />

�<br />

eingehenden Teile / Verlagerung auf den Zulieferer<br />

Reduktion der Komplexität aus Herstellersicht<br />

�<br />

53<br />

54<br />

27


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Modular Sourcing (2/6)<br />

- traditionelle Beschaffungsstruktur<br />

Lieferant 1<br />

Lieferant 2<br />

Lieferant 3<br />

Lieferant 4<br />

Lieferant 5<br />

Lieferant 1<br />

Lieferant 2<br />

Lieferant 3<br />

Lieferant 4<br />

Lieferant 5<br />

Modular Sourcing (3/6)<br />

- Einführung Einf hrung von Systemlieferanten<br />

Hersteller<br />

[Eicke, Femerling (1991), S. 33f.; Schulte (1999), S. 236]<br />

Systemlieferant<br />

Hersteller<br />

[Eicke, Femerling (1991), S. 33f.; Schulte (1999), S. 236]<br />

55<br />

56<br />

28


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Modular Sourcing (4/6)<br />

Zulieferpyramide in der japanischen Automobilindustrie<br />

11 Automobilhersteller<br />

4.000 First Tier-<br />

Lieferanten<br />

> 5.000 Second Tier-<br />

Lieferanten<br />

> 40.000 Unterlieferanten<br />

Modular Sourcing (5/6)<br />

Anforderungen an Systemlieferanten<br />

Wertmäßig kommen 70 %<br />

der Teile von 250-300 Lieferanten<br />

davon 85 % der Teile<br />

davon 15 % der Teile<br />

Weber, Kummer (1994), S. 176.<br />

� Effiziente Ressourcenallokation und Leistungserstellung<br />

hohe, zuverlässige, spezifische Lieferfähigkeit<br />

�<br />

koordinierter Zugriff auf den Zulieferpool<br />

�<br />

(second/third tier)<br />

57<br />

58<br />

29


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Modular Sourcing (6/6)<br />

Zulieferverflechtung<br />

Firma Standort Lieferprogramm Umsatzanteil mit VW Umsatz mit Autoindustrie<br />

Alfred Teves Gifhorn Bremssysteme 20% 100%<br />

Bosch Elektronik Salzgitter Elektr. Steuergeräte 40% 100%<br />

Triangel DW Triangel Dämmstoffe/Verkl. 17% 100%<br />

Phönix Schöningen Kunststoff-/Gummiteile 10% k. A.<br />

Peiner Umformtechnik Peine Verbindungselemente<br />

Kunststoffe/Türver-<br />

30% k. A.<br />

Casimir Kast Peine<br />

kleidungen 90% 100%<br />

Alibert Industrie GmbH Peine Kunststfoffteile 95% 100%<br />

Magna Helmstedter Salzgitter Preß- und Stanzteile 100% *<br />

Lack GmbH Helmstedt Autoserienlacke<br />

Formpolster/Innen-<br />

85% 100%<br />

F. S. Fehrer Braunschweig verkleidungen 100% k. A.<br />

Rockwell Gifhorn Schiebedächer 95% 100%<br />

SIV GmbH Braunschweig Scheiben/Spiegel 85% 100%<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Kernprobleme der<br />

Beschaffungsstrukturgestaltung<br />

Global Sourcing<br />

Single-/Multiple Sourcing<br />

Modular Sourcing<br />

Verkehrsträgerwahl<br />

Zulieferstruktur<br />

Vahrenkamp (1994), S. 216.<br />

59<br />

60<br />

30


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Verkehrsträgerauswahl Verkehrstr gerauswahl (1/2) [Sommerer<br />

Außerbetrieblicher Transport<br />

�<br />

Kriterien<br />

�<br />

- Transportgeschwindigkeit<br />

- Umschlagserfordernisse in der Transportkette<br />

- Transportmenge pro Zeiteinheit<br />

- Transportspezifische Charakteristika der Güter<br />

- Transportpreis<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Kosten / Nutzen<br />

hoch<br />

niedrig<br />

Teilweise gegenläufige Tendenzen der Kriterien<br />

Verkehrsträgerauswahl Verkehrstr gerauswahl (2/2) [Sommerer<br />

Luftverkehr<br />

Straßenverkehr<br />

Eisenbahn<br />

Rohrleitungstransport<br />

Binnenschifffahrt<br />

Sommerer 1994, S. 175-178] 175 178]<br />

Sommerer 1994, S. 175-178] 175 178]<br />

Umschlagserfordernis<br />

Transportgeschwindigkeit<br />

Transportpreis/ME<br />

Verkehrsträger<br />

61<br />

[Quelle: Sommerer 1994, S. 178)]<br />

62<br />

31


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Kernprobleme der<br />

Beschaffungsstrukturgestaltung<br />

Global Sourcing<br />

Single-/Multiple Sourcing<br />

Modular Sourcing<br />

Verkehrsträgerwahl<br />

Zulieferstruktur<br />

Gebietsspediteure (1/6)<br />

Ausgangssituation / Probleme<br />

� Große Zahl Lieferanten<br />

� Große Zahl zu beschaffender Teile<br />

Lieferkonditionen „frei Werk“<br />

�<br />

- Lieferanten gestalten Anlieferkonditionen nach eigenen<br />

Vorstellungen<br />

Zulieferer<br />

Montagewerk<br />

[Schulte(1999), S. 148]<br />

63<br />

64<br />

32


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Gebietsspediteure (2/6)<br />

Ausgangssituation / Probleme<br />

Probleme<br />

�<br />

- Große Anzahl anliefernder Fahrzeuge<br />

Verkehrsstauungen<br />

�<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Personalbedarf <strong>für</strong> Abwicklung des Wareneingangs<br />

�<br />

„Engpass Rampe“<br />

�<br />

- Überproportionaler Anstieg der Transportkosten durch<br />

Kleinsendungen<br />

- Nicht-Einhalten der Anliefertermine<br />

Recherche nach überfälligen Sendungen erschwert, da Organisation<br />

�<br />

beim Liferenten liegt<br />

Wechsel von Verkehrsträgern führt zu unübersichtlichen Situationen<br />

�<br />

Gebietsspediteure (3/6)<br />

Wesen / Ziele<br />

� Sammlung von Lieferungen<br />

Transport in einer Ladung zum Bestimmungsort<br />

�<br />

Ziele �<br />

- Konzentration von Einzelsendungen auf Transportmittel<br />

- Senkung der eingehenden Fahrzeuge<br />

- Senkung der Transportkosten (Werks-Sammelsendungen)<br />

- Vereinfachung der Terminsteuerung<br />

- Rationalisierung administrativer Vorgänge (einheitliche<br />

Dokumente)<br />

- Konzentration des Rückflusses leerer Behälter und<br />

Verpackungsmaterialien<br />

Einkauf sollte „ab Werk“ erfolgen, damit Auftraggeber das Recht<br />

zur Disposition erforderlicher Transportaufträge hat<br />

65<br />

66<br />

33


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Gebietsspediteure (4/6)<br />

Wesen / Ziele<br />

Gebietsspediteure (5/6)<br />

Anforderungen<br />

� Absolute Termintreue<br />

� Kurze Beförderungszeiten<br />

Zulieferer<br />

Gebietsspediteur<br />

Montagewerk<br />

[Schulte(1999), S. 148]<br />

Bewältigung stark schwankender Transportmengen<br />

�<br />

Innerbetriebliche Organisation des Gebietsspediteurs:<br />

�<br />

Integration von<br />

- Auftragsannahme<br />

- Abhol- / Zustelldienst<br />

- Umschlaglager<br />

- Fernverkehr<br />

67<br />

68<br />

34


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Gebietsspediteure (6/6)<br />

Vorteile<br />

Stabile Pläne<br />

(Termin, Transportvolumen)<br />

Enger Kontakt zwischen<br />

Abnehmer und Zulieferer<br />

Wegeoptimierung<br />

Sichere Zahlungseingänge<br />

Verringerte Aquisitionsaufwendungen<br />

Festgelegte Aufgabenbereiche<br />

Übernahme zusätzlicher<br />

Funktionen<br />

Hohe Kapazitätsauslastung<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Gebietsspediteur Abnehmer Zulieferer<br />

Geringere Anzahl von<br />

Spediteuren<br />

Geregelte Rückfuhr von<br />

Leergut<br />

Geringere Verkehrsprobleme<br />

bei Anlieferung<br />

Vereinfachter Wareneingang<br />

IS<br />

Einfachere Terminsteuerung<br />

Schnellere Bereitstellung von<br />

Sonderlieferungen<br />

Verlagerung von<br />

Routinefunktion<br />

Geringere Transportkosten<br />

Abgegrenzte Verantwortungsbereiche<br />

Verringerung des <strong>Logistik</strong>auffandes<br />

Zentrallagerkonzept /<br />

Speditionslagermodell<br />

Verringerung des <strong>Logistik</strong>aufwandes<br />

Nähe zum Spediteur<br />

Einfachere Kostenkalkulation<br />

Einfachere Vereinbarung des<br />

Bereitstellungszeitpunktes<br />

<strong>für</strong> den Spediteur<br />

Höhere Terminpünktlichkeit<br />

Geregelte Rückführung von<br />

Leergut<br />

Verlagerung des Transportrisikos<br />

[Schulte(1999), S. 151; Wildemann 1988]<br />

Prinzip: �<br />

- Hersteller beliefert statt der dezentralen Filiallager des Handels<br />

oder der dezentralen Werke Zentrallager, die durch den Handel<br />

oder externe <strong>Logistik</strong>dienstleister verwaltet werden<br />

Ziele: �<br />

- Bündelung der Warenströme mit Reduzierung der Lagerbestände<br />

und Transportkosten des Herstellers<br />

- dezentrale Filiallager des Handels entfallen<br />

- freigewordene Lagerflächen des Handels werden als<br />

Verkaufsflächen genutzt<br />

69<br />

70<br />

35


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Informationsverfügbarkeit<br />

Informationsverf gbarkeit<br />

- Speditionslagermodell (1/2)<br />

Verfügbarkeit relevanter<br />

Informationen - IST<br />

Lieferant<br />

Lagerbestand Lieferant<br />

(-> tatsächlich verfügbare Menge)<br />

Vergangenheitsdaten<br />

bzgl. Produktion Lieferant<br />

Fertigungskapazität<br />

und Auftragssituation<br />

Lieferant<br />

Vergangenheitsdaten<br />

bzgl. Liefermengen,<br />

Mängel, Fakturierung<br />

Liefermenge<br />

und -zeit<br />

-> Plandaten<br />

-> kurzfristige<br />

Änd erungen<br />

Gesamtlagerbestand<br />

(=Lagerbestand Lieferant +<br />

Lagerbestand Abnehmer)<br />

Lieferstatus<br />

Informationsverfügbarkeit<br />

Informationsverf gbarkeit<br />

- Speditionslagermodell (2/2)<br />

Verfügbarkeit relevanter<br />

Informationen - Speditionslagermodell -<br />

Fertigungskapazität<br />

und Auftragssituation<br />

Lieferant<br />

Lagerbestand Lieferant<br />

(-> tatsächlich verfügbare<br />

Menge)<br />

Vergangenheitsdaten<br />

bzgl. Produktion Lieferant<br />

Lagerbestand Abnehmer<br />

(-> tatsächlich Bedarf)<br />

Abnehmer<br />

Vergangenheitsdaten<br />

bzgl. Verbrauch des Abnehmers<br />

Auftragssituation<br />

und Fertigungsplan<br />

des Abnehmers<br />

[Feierabend (1985), S. 245; Becker, Rosemann (1993), S. 72].<br />

Vergangenheitsdaten<br />

bzgl. Liefermengen,<br />

Mängel, Fakturierung<br />

Liefermenge<br />

und -zeit<br />

-> Plandaten<br />

-> kurzfristige<br />

Änderungen<br />

Lieferstatus<br />

Gesamtlagerbestand<br />

(=Lagerbestand Lieferant +<br />

Lagerbestand Abnehmer)<br />

Vergangenheitsdaten<br />

bzgl. Verbrauch<br />

des Abnehmers<br />

Lagerbestand Abnehmer<br />

(-> tatsächlich Bedarf)<br />

Auftragssituation<br />

und Fertigungsplan<br />

des<br />

Abnehmers<br />

[Feierabend (1985), S. 252; Becker, Rosemann (1993), S. 72].<br />

71<br />

72<br />

36


Westfälische<br />

Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

WIRTSCHAFTSINFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

<strong>Kapitel</strong> 2<br />

<strong>Beschaffungslogistik</strong><br />

2.4 Bereitstellungskonzepte<br />

Ausgewählte Ausgew hlte Gestaltungsparameter<br />

Beschaffungsstrategie<br />

Beschaffungsstruktur<br />

Bereitstellungskonzept<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

74<br />

37


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Materialbereitstellungsprinzipien<br />

(nach Grochla) Grochla<br />

� Beschaffung im Einzelfall<br />

� Vorratsbeschaffung<br />

� produktionssynchrone Beschaffung (Just-In-Time)<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Input: Bedarf<br />

Einzelbeschaffung im Bedarfsfall<br />

� Beschaffung erst mit Vorliegen eines spezifischen Bedarfs<br />

unmittelbare Verwertung der eingehenden Güter nach<br />

�<br />

Eingang<br />

keine lagerabhängige Kapitalbindung<br />

�<br />

eingeengter Aktionsraum (zeitlich, preislich)<br />

�<br />

insb. bei Einzelfertigung<br />

�<br />

75<br />

76<br />

38


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beschaffung auf Vorrat<br />

� explizite Bestandsbildung<br />

� Entkopplung vom externen Beschaffungsmarkt<br />

� Entkopplung von Produktion (ungleiche Losoptima)<br />

Lagerhaltungsmotive:<br />

�<br />

- Ausgleichsfunktion<br />

- Sicherungsfunktion (s. Sicherheitsbestand)<br />

- Spekulationsfunktion<br />

- Assortierungsfunktion<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Produktionssynchrone Beschaffung<br />

� Nachteil Vorratsbeschaffung: hohe Kapitalbindung<br />

� Nachteil Einzelbeschaffung: hohe Unsicherheit<br />

Produktionssynchrone Beschaffung:<br />

�<br />

- längerfristige Liefervereinbarung<br />

- bedarfssynchrone, zuverlässige Anlieferung<br />

- weitgehend nur noch Übergangslager<br />

Umgestaltung der <strong>Logistik</strong>kette<br />

77<br />

78<br />

39


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

[Schulte 1999, S. 239]<br />

Lieferant Spediteur Abnehmer<br />

1. Konventionell F/P L EP L F<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

F = Fertigung P = Prüfung L = Lager EP = Eingangsprüfung<br />

[Quelle: Schulte (1999), S.239]<br />

Ziel der Just-In Just In-Time Time Strategie [Schulte 1999, S. 238]<br />

Vereinfachung und Rationalisierung des<br />

�<br />

unternehmensinternen und –externen Informations- und<br />

Materialflusses<br />

Möglichst nachfragegenau produzieren<br />

�<br />

Material produktionssynchron beschaffen<br />

�<br />

Angestrebter Idealzustand:<br />

�<br />

- Bestandslose Fertigung<br />

79<br />

80<br />

40


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Gegenstand der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

� Bestandsminimierung<br />

� Methoden der Qualitätssicherung<br />

� Materialflussplanung<br />

� Fabrikflussplanung<br />

� Auswahl von Transportmitteln<br />

� Standortentscheidungen<br />

� Beziehungen zu den Lieferanten<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

[Schulte 1999, S. 238]<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Direktabruf<br />

Gemeinsame Bestandsführung<br />

Lieferantenansiedlung in Werksnähe<br />

[Schulte 1999, S. 238]<br />

81<br />

82<br />

41


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Direktabruf [Schulte 1999, S. 239 f.]<br />

Direktabruf<br />

Lieferant Spediteur Abnehmer<br />

1. Konventionell F/P L EP L F<br />

2. Direktabruf F/P L F<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

F = Fertigung P = Prüfung L = Lager EP = Eingangsprüfung<br />

[Quelle: Schulte (1999), S.239]<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Direktabruf [Schulte 1999, S. 239 f.]<br />

Direktabruf<br />

Rahmenvereinbarung<br />

�<br />

- Laufzeit ca. 12 Monate<br />

- Kapazitäts-, Bedarfsvorschau nach Artikelgruppen auf<br />

Quartalsbasis<br />

- Qualitätsanforderungen<br />

- Rollierende Planung<br />

Rahmenverträge<br />

�<br />

- Quartalsweise bei monatlicher Aktualisierung<br />

- Führt zu Freigabe der <strong>für</strong> Beschaffung benötigten Materialien beim<br />

Lieferanten<br />

Direktabruf<br />

�<br />

- Basis sind die im Rahmenauftrag vereinbarten Mengen<br />

- Verbindliche Angaben bzgl. Menge je Variante, Anliefertermin und<br />

-ort<br />

83<br />

84<br />

42


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

+<br />

-<br />

Soll-Ist-<br />

Bedarfsabweichung<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Direktabruf [Schulte 1999, S. 239 f.]<br />

Direktabruf<br />

Qualitative Artikelbedarfsermittlung,<br />

vierteljährlich rollierende<br />

quantitative Artikelbedarfsplanung<br />

Rahmenvereinbarung<br />

Langfristige<br />

Planung<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Periodische Bedarfsübermittlung<br />

zwischen Hersteller und Lieferant<br />

+/- 35%<br />

Laufzeit<br />

12 Monate<br />

Monatlich rolierende<br />

quantitave Artikelbedarfsplanung<br />

Rahmenauftrag<br />

Mittelfristige<br />

Planung<br />

+/- 15%<br />

Laufzeit<br />

3 Monate<br />

Direkte Bedarfsübermittlung<br />

aus der Fertigung/Montage<br />

+/- 3%<br />

Kurzfristige<br />

Planung<br />

Lieferrythmus<br />

Laufzeit 1 Woche<br />

Laufzeit 12 - 24 Std.<br />

Direktabruf<br />

[Schulte (1999), S. 240]<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Direktabruf / Informationsflusskonzept<br />

Ebenen der Planungssystematik<br />

�<br />

- Rahmenvereinbarung (6-12 Monate vor Montage)<br />

- Rahmenauftrag (1-3 Monate vor Montage)<br />

- Liefereinteilung (0,5-1 Woche vor Montage)<br />

- Lieferabruf (12-24 h vor Montage)<br />

Rollierende Planung<br />

�<br />

Festlegung von Freiheitsgraden<br />

�<br />

- Niveausprung<br />

- Vorlaufzeit <strong>für</strong> Niveauänderungen<br />

Abweichung der<br />

Bedarfsplanung<br />

30 %<br />

2 %<br />

Fertigung/Montage<br />

85<br />

86<br />

43


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Gemeinsame Bestandssteuerung [Schulte 1999, S. 239 f.]<br />

Lieferant Spediteur Abnehmer<br />

1. Konventionell F/P L EP L F<br />

2. Direktabruf F/P L F<br />

3. Gemeinsame<br />

Bestandssteuerung<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

F/P L F<br />

F = Fertigung P = Prüfung L = Lager EP = Eingangsprüfung<br />

[Quelle: Schulte (1999), S.239]<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Gemeinsame Bestandssteuerung [Schulte 1999, S. 239 f.]<br />

� Siehe zur <strong>Beschaffungslogistik</strong><br />

- Speditionslagermodell<br />

- Zentrallagerkonzept<br />

- Informationsverfügbarkeit<br />

- Vgl. <strong>Kapitel</strong> 2.3<br />

87<br />

88<br />

44


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Lieferantenansiedlung in Werksnähe<br />

Werksn<br />

he [Schulte 1999, S. 240 ff.]<br />

Lieferant Spediteur Abnehmer<br />

1. Konventionell F/P L EP L F<br />

2. Direktabruf F/P L F<br />

3. Gemeinsame<br />

Bestandssteuerung<br />

4. Werksansiedlung in<br />

Abnehmernähe<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

F/P L F<br />

F/P F<br />

F = Fertigung P = Prüfung L = Lager EP = Eingangsprüfung<br />

[Quelle: Schulte (1999), S.239]<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Lieferantenansiedlung in Werksnähe<br />

Werksn<br />

Automobilindustrie:<br />

�<br />

- 20-25 % der Teile (Tendenz steigend)<br />

he [Schulte 1999, S. 239 f.]<br />

80 % der Lieferanten von Toyota befinden sich im Umkreis<br />

�<br />

von 40 km<br />

durchschnittliche Entfernung eines Ford-Lieferanten: 350<br />

�<br />

km<br />

89<br />

90<br />

45


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Lieferantenansiedlung in Werksnähe<br />

Werksn he / Bsp. Rockwell Golde<br />

� Golf 2: Schiebehebedach aus Einzelteilen montiert<br />

� Golf 3: Schiebehebedach als Modul geliefert<br />

� Ablauf: Lackierung -> Karossenpuffer<br />

-> M1: Inneneinbauimpuls (20-30 Sek.)<br />

-> 5 Montagebänder<br />

� Informationsfluß:<br />

- wöchentlich: Vorschau Vertriebszahlen (6 Monate rollierend)<br />

- täglich: Vorschau Produktionszahlen (2-3 Wochen)<br />

Rockwell: Lieferantenfeinsteuerung, Kapazitätsdisposition<br />

- alle 2 h: Rohbauaufträge<br />

- M1 (7-9 h später): karossenindividuell<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Lieferantenansiedlung in Werksnähe<br />

Werksn he / Bsp. Rockwell Golde<br />

M1<br />

MONTIS-Information<br />

SHD-Fertigungszeit<br />

Transport zu VW<br />

33 min.<br />

36 min.<br />

40 min.<br />

ET<br />

Interner Transport bei VW<br />

Wareneingang, Entladung, Bereitstellung<br />

10 min.<br />

17 min.<br />

136 min.<br />

SHD: Schiebehebedach<br />

Kraft (1992), S. 202.<br />

91<br />

92<br />

46


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Lieferantenansiedlung in Werksnähe<br />

Werksn he / Bsp. Mercedes Benz -<br />

Keiper-Recaro<br />

Keiper Recaro<br />

Termin Informationsfluß Materialfluß<br />

1-2 Monate vor Sitzeinbau MB: Lieferabruf<br />

Festeinteilung<br />

KR: Lieferabruf an Vorlieferanten<br />

9 Tage vor Sitzeinbau MB: Auftrags-/Teilebedarf KR: Prüfung Materialabdeckung<br />

Anlieferung Vormaterial<br />

5 h 30 Min. vor Sitzeinbau MB: Inneneinbauimpuls KR: Sitzmontage<br />

30 Min. vor Sitzeinbau KR: Bestandsführung, Lieferschein KR: Transport<br />

4 Min. vor Sitzeinbau KR: Übergabe Sitze an DB-Förderstrecke<br />

Sitzeinbau<br />

nach Sitzeinbau KR: Rechnung<br />

MB: Zahlungsavis<br />

KR: Rücktransport Gestelle<br />

MB: Mercedes Benz, KR: Keiper Recaro<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Termin<br />

Informationsfluss<br />

Materialfluss<br />

Schulte (1991), S. 40.<br />

Grundkonzepte der Just-In Just In-Time Time Strategie<br />

Lieferantenansiedlung in Werksnähe<br />

Werksn he / Bsp. Mercedes Benz -<br />

Keiper-Recaro<br />

Keiper Recaro<br />

1-2<br />

Monate<br />

vor SE<br />

Lieferabruf<br />

Festeinteilung<br />

1-2<br />

Monate<br />

vor SE<br />

Lieferabruf<br />

an Vorlieranten<br />

9 Tage<br />

vor SE<br />

Auftrags-/<br />

Teilebedarf<br />

Prüfung<br />

Materialabdeckung<br />

AnlieferungVormaterial<br />

Daimler Benz<br />

Keiper-Recaro SE: Sitzeinbau<br />

5h30min<br />

vor SE<br />

Inneneinbau<br />

Impuls<br />

Sitzmontage<br />

30 min<br />

vor SE<br />

Bestandsführung<br />

Lieferschein<br />

Transport<br />

4 min<br />

vor SE<br />

Übergabe<br />

Sitze an<br />

DB-<br />

Förder-<br />

Strecke<br />

Sitzeinbau<br />

[Schulte (1999), S. 242]<br />

nach SE<br />

Rechnung<br />

Zahlungsavis<br />

Rücktransport<br />

Gestelle<br />

93<br />

94<br />

47


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

I.<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

V.<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Fertigung<br />

Fertigung<br />

Fertigung<br />

Verkürzung Verk rzung der beschaffungs-logistischen<br />

beschaffungs logistischen<br />

Prozesskette<br />

Qualitätskontrolle<br />

Qualitätskontrolle<br />

Qualitätskontrolle<br />

Fertigung<br />

und QS<br />

Zulieferer<br />

WA-<br />

Lager<br />

100% Prüfung<br />

Stichproben oder Muster<br />

keine Prüfung<br />

WA-<br />

Lager<br />

WE-<br />

Prüfung<br />

WE-<br />

Lager<br />

WA-<br />

Fertigung<br />

Lager<br />

prozessintegrierte QS,<br />

z. B. Selbstkontrolle,<br />

SPC<br />

WA-<br />

Fertigung<br />

Lager<br />

synchronisierte<br />

Produktion<br />

Fertigung<br />

und QS<br />

Just-in-time<br />

Voraussetzungen des<br />

Just-in Just in-Time Time-Konzepts Konzepts<br />

Fertigung<br />

Enge Informationskopplung Lieferant-Kunde<br />

�<br />

- gemeinsame Bestandsführung<br />

- Systemzugriffsmöglichkeit <strong>für</strong> den Kunden<br />

(extrem) hoher Servicegrad des Lieferanten<br />

�<br />

Hersteller<br />

WE-<br />

Lager<br />

Fertigung<br />

Fertigung<br />

Becker, Rosemann (1993), S. 69.<br />

(extrem) hohe Qualitätssicherung des Lieferanten<br />

�<br />

hinreichende Prognosesicherheit des Kundenbedarfs<br />

�<br />

hohe Anlieferungspräzision<br />

�<br />

gering restriktive Verkehrsinfrastruktur<br />

�<br />

hohe <strong>Logistik</strong>-Kompetenz der Systempartner<br />

�<br />

Weber, Kummer (1994), S. 175.<br />

95<br />

96<br />

48


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Perspektiven <strong>für</strong> f r Zulieferer (1/2)<br />

� Gestiegenes Umsatzpotential<br />

Neues Verhältnis von Autonomie (z. B. Entwicklung)<br />

�<br />

und Kontrolle (z. B. Kostentransparenz)<br />

Positionierung in der Zuliefererpyramide:<br />

�<br />

Systemlieferant oder Produktionsspezialist<br />

branchenübergreifende Absatzpotentiale identifizieren<br />

�<br />

Schätzung (PW): von 3.000 Automobil-Zulieferern<br />

�<br />

werden sich ca. 100 als Systemlieferanten etablieren<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Perspektiven <strong>für</strong> f r Zulieferer (2/2)<br />

� starke Vorlieferanten<br />

� höchste Qualitätsanforderungen<br />

� wachsende Bedeutung ökologischer Kompetenz<br />

� herstellerbegleitender internationaler Expansionsdruck<br />

� Globalisierung des Wettbewerbs<br />

97<br />

98<br />

49


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beschaffungsart in Abhängigkeit Abh ngigkeit von den<br />

Teilecharakteristika<br />

Verbrauch<br />

und Volumen<br />

gering<br />

hoch<br />

Wochenbedarf, programmgesteuert<br />

gemeinsame Bestandssteuerung<br />

ca. 60% der Teilepositionen<br />

JIT<br />

Tagegenau<br />

Direktabruf, auftragsgesteuert<br />

ca. 10% der Teilepositionen<br />

JIT<br />

Stundengenau<br />

1%<br />

A B C<br />

Sporadischer<br />

Abruf<br />

ca. 30%<br />

der Teilepositionen<br />

Teileauswahl<br />

mittels ABC-XYZ-<br />

Analyse<br />

Teile<br />

[Schulte (1999), S. 252]<br />

ABC-Analyse<br />

ABC Analyse [Schulte (1999), S. 248 f.]<br />

Basis �<br />

- eindeutig zu klassifizierendes Wertkriterium<br />

- Bestands-, Bedarfs-, Verbrauchswert, Reichweite, Bedarfsmenge<br />

pro Zeitperiode<br />

� Einteilung der Materialien im Jahresverlauf<br />

1. Je Materialposition: Jahresverbrauchswert (Menge x<br />

Verrechnungspreis) und absteigende Sortierung<br />

2. Prozentualer Wertanteil je Materialposition am Gesamtbedarf<br />

und Kumulation der Prozentwerte entsprechend Reihenfolge<br />

3. Prozentualer Anteil jeder Materialposition an Gesamtzahl der<br />

Positionen (und Kumulation)<br />

4. Definition der Klassengrenzen; zwei Prozentanteile am<br />

Gesamtbedarfswert als Grenze<br />

99<br />

100<br />

50


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Ermittlung Jahresverbrauchswert<br />

und<br />

Sortierung nach absteigender<br />

Reihenfolge<br />

ABC-Analyse<br />

ABC Analyse<br />

100%<br />

95%<br />

Berechnung des Anteils<br />

der Materialpositionen<br />

am Gesamtbedarf;<br />

Kumulation der Prozentwerte<br />

80%<br />

Vorgehensweise<br />

Bewertungsmaßstab<br />

(z.B. Verbrauchswert)<br />

Ermittlung des Anteils<br />

jeder Materialposition<br />

an der Gesamtzahl der<br />

Positionen<br />

A B C<br />

15% 50% 100%<br />

Ergebnisse<br />

z. B. 15% der Artikel (A) haben einen Anteil von 80% am Bestandswert<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

ABC-Analyse<br />

ABC Analyse<br />

Grafische Darstellung;<br />

Unterteilung in A-, Bund<br />

C- Bereiche<br />

Anzahl<br />

Artikel<br />

[Schulte (1999), S. 249]<br />

A-Teile: kleiner Prozentsatz (ca. 10-20 %) mit hohem<br />

�<br />

Anteil am Periodenverbrauchswert (ca. 70-80 %)<br />

B-Teile: ca. 20-30 % der Teile mit ca. 20-30 % des<br />

�<br />

Gesamtwerts<br />

C-Teile: große Teileanzahl (50-70 %) mit geringem Wert<br />

�<br />

(ca. 5-10 %)<br />

101<br />

102<br />

51


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

kumulierter<br />

Periodenverbrauchswert<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

ABC-Analyse<br />

ABC Analyse<br />

%<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

A-<br />

B-<br />

XYZ-Analyse<br />

XYZ Analyse<br />

C-Teile<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 %<br />

kumulierte<br />

Anzahl<br />

der Teile<br />

� Materialeinteilung nach Verbrauchsstruktur (Ergänzung der<br />

ABC-Analyse)<br />

- X: Konstanter Verbrauch, gelegentliche Schwankungen -> hohe<br />

Vorhersagegenauigkeit<br />

- Y: Verbrauch mit stärkeren Schwankungen -> mittlere<br />

Vorhersagegenauigkeit<br />

- Z: Völlig unregelmäßiger Verbrauch -> niedrige<br />

Vorhersagegenauigkeit<br />

103<br />

104<br />

52


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

XYZ-Analyse<br />

XYZ Analyse<br />

Mittelwert:<br />

n<br />

1<br />

x = ∑ x<br />

n<br />

i= 1<br />

Standardabweichung:<br />

i<br />

n<br />

2 1<br />

2<br />

i<br />

n ∑<br />

i= 1<br />

% % s = s = ( x −x)<br />

XYZ-Analyse<br />

XYZ Analyse<br />

n<br />

Varianz:<br />

Variationskoeffizient:<br />

∑<br />

1<br />

( xi−x) n<br />

% s i= 1<br />

v = =<br />

n<br />

x 1<br />

xi<br />

n ∑<br />

i= 1<br />

n<br />

2 1<br />

2<br />

= i<br />

n ∑ −<br />

i= 1<br />

% s ( x x)<br />

Maßstab unabhängiges Streuungsmaß<br />

2<br />

105<br />

106<br />

53


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

XYZ-Analyse<br />

XYZ Analyse<br />

Ermittlung der Variationskoeffizienten<br />

der einzelnen<br />

Artikel<br />

Klassengrenzen<br />

X: V in [0%, 10%]<br />

Y: V in [10%, 25%]<br />

Z: V in [25%, ∞]<br />

100%<br />

25%<br />

10%<br />

Vorgehensweise<br />

Sortierung der Artikel<br />

nach aufsteigendem<br />

Variationskoeffizienten<br />

Grafische Darstellung;<br />

Unterteilung in X-, Y- und<br />

Z-Bereiche<br />

Variationskoeffizient V:<br />

Maß <strong>für</strong> die relative Streuung des Verbrauchs eines Artikels um einen Mittelwert<br />

(≅ Meßgröße <strong>für</strong> Vorhersehbarkeit)<br />

X<br />

Ergebnis<br />

z. B. 55% der Artikel sind gut vorhersehbar (X-Artikel)<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

V = Standardabweichung<br />

Mittelwert<br />

Y<br />

55% 87% 100%<br />

Beispiel zur Teileklassifizierung<br />

Ausgangsdaten<br />

Artikel-ID Durchschnittliche<br />

Verbrauchsmenge pro<br />

Periode<br />

(Arithmetisches Mittel<br />

Standardabweichung Einkaufspreis<br />

( /Stück)<br />

Z<br />

[Schulte (1999), S. 250]<br />

Anzahl<br />

Artikel<br />

Durchschnittlicher<br />

Beschaffungswert<br />

je Periode ( )<br />

in Stück)<br />

1 200,00 78,00 10,00 2.000,00<br />

2 900,00 188,00 20,00 18.000,00<br />

3 100,00 25,50 210,00 21.000,00<br />

4 500,00 8,00 20,00 10.000,00<br />

5 1.000,00 500,00 4,00 4.000,00<br />

6 2.000,00 98,00 100,00 200.000,00<br />

7 600,00 48,00 10,00 6.000,00<br />

8 800,00 3,50 38,00 30.400,00<br />

9 400,00 65,00 50,00 20.000,00<br />

10 5.000,00 465,00 25,00 125.000,00<br />

107<br />

108<br />

54


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Rangordnung der Artikel<br />

nach<br />

Beschaffungswerten<br />

Beispiel zur Teileklassifizierung<br />

ABC-Klassifizierung<br />

ABC Klassifizierung<br />

Artikel-ID Durchschnittlicher<br />

Periodenbeschaffungswert<br />

Kumulierter<br />

Beschaffungswert<br />

in<br />

% de s kumulie rte n<br />

Beschaffungswertes<br />

am Gesamtwert<br />

% der Artikel<br />

an der<br />

Gesamtzahl<br />

ABC-<br />

Klassifikation<br />

des Artikels in<br />

der Artikel<br />

1 6 200.000,00 200.000,00 45,83 10 A<br />

2 10 125.000,00 325.000,00 74,47 20 A<br />

3 8 30.400,00 355.400,00 81,44 30 B<br />

4 3 21.000,00 376.400,00 86,25 40 B<br />

5 9 20.000,00 396.400,00 90,83 50 B<br />

6 2 18.000,00 414.400,00 94,96 60 C<br />

7 4 10.000,00 424.400,00 97,25 70 C<br />

8 7 6.000,00 430.400,00 98,63 80 C<br />

9 5 4.000,00 434.400,00 99,54 90 C<br />

10<br />

Durchschnittlicher<br />

Gesamtbeschaffungswert<br />

1 2.000,00 436.400,00 100,00 100 C<br />

der Periode: 436.400,00<br />

Anzahl Artikel: 10<br />

Klassifizierung der Artikel:<br />

0A<br />

81 B<br />

91 C<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beschaffungsvolumen, kumuliert (%)<br />

120,00<br />

100,00<br />

80,00<br />

60,00<br />

40,00<br />

20,00<br />

0,00<br />

Beispiel zur Teileklassifizierung<br />

ABC-Klassifizierung<br />

ABC Klassifizierung<br />

ABC-Analyse<br />

A A B B B C C C C C<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Klasse, Artikelanteil (%)<br />

109<br />

110<br />

55


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Variationskoeffizient (%)<br />

Beispiel zur Teileklassifizierung<br />

XYZ-Klassifizierung<br />

XYZ Klassifizierung<br />

Rangordnung der<br />

Artikel nach<br />

Variationskoeffizienten<br />

Artikel-ID Variationskoeffizient<br />

( = Standardabweichung<br />

/<br />

Arithmetisches<br />

Mittel) in %<br />

% der Artikel an<br />

der Gesamtzahl<br />

der Artikel<br />

XYZ-<br />

Klassifikation<br />

1 8 0,44 10 X<br />

2 4 1,60 20 X<br />

3 6 4,90 30 X<br />

4 7 8,00 40 X<br />

5 10 9,30 50 X<br />

6 9 16,25 60 Y<br />

7 2 20,89 70 Y<br />

8 3 25,50 80 Y<br />

9 1 39,00 90 Z<br />

10 5 50,00 100 Z<br />

Anzahl Artikel: 10<br />

Klassifizierung der Artikel:<br />

0X<br />

11 Y<br />

26 Z<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

0,00<br />

Beispiel zur Teileklassifizierung<br />

XYZ-Klassifizierung<br />

XYZ Klassifizierung<br />

XYZ-Analyse<br />

X X X X X Y Y Y Z Z<br />

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Klasse, Artilkelanteil (%)<br />

111<br />

112<br />

56


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

Beispiel zur Teileklassifizierung<br />

Kombination ABC-XYZ ABC XYZ-Klassifizierung<br />

Klassifizierung<br />

Artikel-ID ABC-<br />

XYZ-<br />

Klassifikation Klassifikation<br />

1 C Z<br />

2 C Y<br />

3 B Y<br />

4 C X<br />

5 C Z<br />

6 A X<br />

7 C X<br />

8 B X<br />

9 B Y<br />

10 A X<br />

Beispiel zur Teileklassifizierung<br />

Kombination ABC-XYZ ABC XYZ-Klassifizierung<br />

Klassifizierung<br />

Artikel-ID ABC-Klassifikation XYZ-Klassifikation<br />

10 A X<br />

6 A X<br />

8 B X<br />

9 B Y<br />

3 B Y<br />

7 C X<br />

4 C X<br />

2 C Y<br />

1 C Z<br />

5 C Z<br />

JIT-Teile<br />

113<br />

114<br />

57


WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

X-Teile<br />

Y-Teile<br />

Z-Teile<br />

WIRTSCHAFTS<br />

INFORMATIK<br />

JIT-geeignete JIT geeignete Teile<br />

- ABC- ABC und XYZ-Analyse<br />

XYZ Analyse<br />

X-Teile: hohe Vorhersagegenauigkeit, stetiger Verbrauch<br />

Z-Teile: niedrige Vorhersagegenauigkeit, unregelmäßiger Verbrauch<br />

A-Teile B-Teile C-Teile<br />

Ausgewählte Ausgew hlte Literaturempfehlungen<br />

� Schulte, C.: <strong>Logistik</strong>. 3. Aufl., München 1999, S. 213-254.<br />

� Adam, D.: Investitionscontrolling. München 1994, S. 72-88.<br />

115<br />

116<br />

58

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