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Bike and Ride Konzept DADINA Darmstadt-Diebuger ...

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<strong>Bike</strong> <strong>and</strong> <strong>Ride</strong> <strong>Konzept</strong><br />

<strong>DADINA</strong><br />

<strong>Darmstadt</strong>-<strong>Diebuger</strong> Nahverkehrsorganisation<br />

Abschlussbericht<br />

Quelle: <strong>DADINA</strong><br />

Planungsbüro VAR<br />

Riedeselstraße 48<br />

64283 <strong>Darmstadt</strong><br />

Tel.: 06151 – 10 19 10 5<br />

Fax: 06151 – 66 03 71<br />

Mobil: 0 173 – 9 311 322<br />

E-Mail: uwe.petry@varad.de<br />

Homepage: www.varad.de<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR<br />

April 2011<br />

Bearbeitung<br />

Dipl.-Ing. U.-C. Petry<br />

Dipl.-Geograf Jörn Büttner<br />

Dipl.-Ing. Sylke Petry<br />

Dipl.-Ing. Martin Huth<br />

Jonas Wanjek


B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung 5<br />

2. Ausgangssituation 7<br />

3. Zielsetzung 9<br />

4. Best<strong>and</strong>saufnahme und Bewertung 11<br />

4.1 Befragung der Kommunen und Verbände 11<br />

4.2 St<strong>and</strong>ardisierte Best<strong>and</strong>serfassung 14<br />

4.3 Bewertung des Best<strong>and</strong>es 15<br />

4.3.1 Auslastung der B+R Anlagen 16<br />

4.3.2 Mängel an B+R Anlagen 19<br />

4.4 Überdachung von B+R Anlagen 21<br />

4.6 Fahrradboxen 22<br />

4.7 Radverkehrsinfrastruktur 24<br />

4.8 Zusammenfassung der Best<strong>and</strong>saufnahme 26<br />

5. Potenzialermittlung 29<br />

5.1 Betrachtung des Planungsraums 30<br />

5.1.1 Verdichteter Raum <strong>Darmstadt</strong> mit Westteil des L<strong>and</strong>kreises 31<br />

5.1.2 Ostteil des L<strong>and</strong>kreises <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg 32<br />

5.1.3 Odenwald Kommunen 33<br />

5.2 Berechnungsverfahren zur Potenzialermittlung 33<br />

5.3 Haltestellenbezogene Potenzialumlegung 35<br />

5.4 Haltestellenbezogene Gewichtungsfaktoren 37<br />

Planungsbüro VAR I April 2011<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> Inhaltsverzeichnis<br />

6. Festlegung von Kriterien und St<strong>and</strong>ards 41<br />

6.1 St<strong>and</strong>ardelemente für B+R Anlagen (Typen A-F) 42<br />

6.2 Hinweise für individuelle B+R Anlagen 48<br />

7. Maßnahmenkonzept und Kostenschätzung 50<br />

7.1 Nachrüstung von B+R Anlagen / Infrastruktur 51<br />

7.1.1 Ad-hoc Maßnahmen zur Beseitigung akuter Missstände 51<br />

7.1.2 Nachrüstung auf Grundlage hoher B+R Auslastung 56<br />

7.1.3 Überdachungen von B+R Anlagen 59<br />

7.1.4 Optimierung des Fahrradboxenangebots 60<br />

7.1.5 Orientierung (StVO-Beschilderung / Radwegweisung) 62<br />

7.1.6 Optimierung der Zufahrtswege des Radverkehrs 64<br />

7.2 Potenzial an B+R Anlagen / Infrastruktur 68<br />

7.2.1 Potenzial neuer B+R Anlagen 69<br />

7.2.2 Herstellung von überdachten Radparkern 69<br />

7.2.3 Ausstattung B+R Anlagen mit Fahrradboxen 70<br />

7.2.4 St<strong>and</strong>ardgemäße Beschilderung 73<br />

7.3 Umsetzungsstrategie „B+R Anlagen“ 74<br />

7.3.1 Maßnahmenreihung 76<br />

7.3.2 Hinweise zur Lage der B+R Anlage 79<br />

7.4 Kostenschätzung 80<br />

8. Öffentlichkeitsarbeit / Vermarktungsstrategie 83<br />

8.1 Schulische Mobilität 84<br />

8.2 Alltagsmobilität 85<br />

8.3 Mobilität von Senioren 86<br />

8.4 Fazit 87<br />

9. Synergien von B+R und Fahrradverleih 88<br />

Planungsbüro VAR II April 2011<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> Inhaltsverzeichnis<br />

Anhang<br />

Anlage 1: Auswertung der Befragung bei den Kommunen<br />

(tabellarisch) � 2 Seiten<br />

Anlage 2: B+R Anlagen DA / LK DA-DI<br />

Steckbriefe „Best<strong>and</strong>serfassung 2010“<br />

(tabellarisch) � 6 Seiten<br />

Anlage 3: Berechnung zur B+R Potenzialermittlung im <strong>DADINA</strong> Gebiet<br />

(tabellarisch) � 1 Seite<br />

Anlage 4: Potenzialermittlung von B+R Anlagen im <strong>DADINA</strong> Gebiet<br />

(tabellarisch) �15 Seiten<br />

Anlage 5: Kostenermittlung B+R Potenzial Stadt <strong>Darmstadt</strong> �24 Seiten<br />

(tabellarisch)<br />

Einzelübersicht der B+R Best<strong>and</strong> und Potenzial in <strong>Darmstadt</strong><br />

Anlage 6: Kostenermittlung B+R Potenzial Kreis <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg �54 Seiten<br />

(tabellarisch)<br />

Einzelübersicht der B+R Best<strong>and</strong> und Potenzial im Kreis <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg<br />

Anlage 7: Best<strong>and</strong>serfassung und Auslastung B+R in <strong>Darmstadt</strong> �29 Seiten<br />

(26 B+R Steckbriefe)<br />

Anlage 8: Best<strong>and</strong>serfassung und Auslastung B+R im LK DA-DI �66 Seiten<br />

(66 B+R Steckbriefe)<br />

Planungsbüro VAR III April 2011<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Einführung<br />

B+R<br />

Literatur<br />

Vergleich<br />

Fuß/Radverkehr<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 1. Einleitung<br />

1. Einleitung<br />

Die wichtigste Schnittstelle zwischen Radverkehr und ÖPNV ist<br />

die <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> Anlage. Vom Wohnort wird mit dem Fahrrad zur<br />

Haltestelle gefahren, das Fahrrad wird an der Haltestelle abgestellt<br />

und die Fahrt mit dem ÖPNV fortgesetzt.<br />

Die <strong>DADINA</strong> ist bestrebt, die Intermodalität zwischen dem öffentlichen<br />

Personen Nahverkehr (ÖPNV) und Radverkehr zu<br />

optimieren. Die nachfolgend aufgeführte Literatur wurde diesbezüglich<br />

berücksichtigt:<br />

� Entwurf des Nahverkehrsplans <strong>DADINA</strong>, 2010-2015<br />

� B+R <strong>Konzept</strong> Ballungsraum Frankfurt-RheinMain, 2005<br />

� Leitfaden Planung + Bedarfsermittlung von P+R und B+R Anlagen<br />

� RMV-Stationsentwicklungsplan STEP<br />

� Mit dem Rad zum Bf. Planung, Bau + Unterhaltung von B+R Anlagen<br />

� Hinweise für den Entwurf von Verknüpfungsanlagen des ÖPNV<br />

� Hinweise zum Fahrradparken, FGSV (Entwurf 2010)<br />

Dort wird explizit die verstärkte Berücksichtigung der Kombination<br />

von Rad und ÖPNV gefordert und der Ausbau von B+R<br />

Anlagen als wichtiges Element genannt.<br />

Der Ausbau von B+R Anlagen soll die Mobilitätschancen erhöhen<br />

und die Kombination von Radfahren und ÖPNV-Benutzung als<br />

eine wichtige Mobilitätsalternative bekannter machen.<br />

Insbesondere aufgrund steigender Wegelängen zwischen Quelle<br />

und Ziel kann der Radverkehr als Zubringer zur Haltestelle oder<br />

von dieser zum Zielort, als Verkehrsmittel im Vor- und Nachtransport,<br />

zukünftig eine immer größere Rolle einnehmen. Dies<br />

trifft insbesondere für die Ballungsräume und Metropolen mit<br />

einem guten ÖPNV Angebot zu.<br />

Einzugsgebiet von Haltestellen<br />

Abbildung 1, Quelle: Strategie Radverkehr Steiermark<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 5<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Radverkehrliche<br />

Distanzweiten<br />

Individuelles<br />

B+R Angebot<br />

Weitere<br />

Serviceleistungen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 1. Einleitung<br />

Für wichtige Verkehrsknotenpunkte des ÖPNV, wie z.B. für<br />

Bahnhöfe, kann aufgrund der erheblich größeren Vielfalt des<br />

Verkehrsangebots von einem Einzugsgebiet von 5 km und<br />

mehr ausgegangen werden.<br />

Das Rad fahren als gesundheitsförderende Bewegung wird<br />

zunehmend von Arbeitnehmern entdeckt und sorgt auch durch<br />

den Einsatz von Fahrrädern mit Elektrounterstützung (sogenannte<br />

Pedelecs bzw. Hybridbikes) dafür, dass die zurückgelegten<br />

Entfernungen zunehmen und größere Höhenunterschieden<br />

leichter überwunden werden können.<br />

Dies ermöglicht es insbesondere auch in den ländlichen Gebieten<br />

den Anteil des B+R zu erhöhen, da die Einzugsbereiche der<br />

Bahnhöfe, S-Bahn-Stationen und Bushaltestellen größer und<br />

Entfernungen von bis zu 15 km überwunden werden können.<br />

Allein die Berücksichtigung des derzeitigen Einzugsgebiets des<br />

Radverkehrs einer Haltestelle, kann unter Ausschöpfung des<br />

B+R Potenzials (Kap. 5) helfen, den wachsenden Mobilitätsansprüchen<br />

der Bevölkerung langfristig gerecht zu werden.<br />

Es bestehen mittlerweile vielfältige, ansprechend gestaltete und<br />

individuelle Abstellmöglichkeiten, die den Örtlichkeiten entsprechend<br />

an das Umfeld angepasst sein können.<br />

B+R für einen beschränkten Nutzerkreis B+R Anlage in Altheim (Fotos: Büro VAR)<br />

Zum Einen gilt es, sichere und robuste Anlagen zu schaffen, die<br />

beim Kunden Vertrauen wecken, dass auch hochwertige Fahrräder<br />

dort diebstahlgeschützt abgestellt werden können.<br />

Zum Anderen können diese eine attraktive Variante darstellen,<br />

die zusammen mit weiteren Optionen bzw. Serviceleistungen,<br />

den Anreiz zur B+R Nutzung erhöhen.<br />

Abbildung 2, Quelle:100 Fahrradstationen in NRW<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 6<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Einbeziehung<br />

von<br />

Fahrradverleihsystemen<br />

B+R<br />

Kriterien<br />

Angebote für<br />

langfristiges<br />

Radparken<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 1. Einleitung<br />

Die Zunahme der Angebote öffentlicher Fahrradverleihsysteme<br />

ermöglicht im Kombinationsverkehr aus ÖPNV und Rad, dass<br />

der ÖPNV insbesondere auf Grund seiner One-Way-<br />

Tauglichkeit weitreichende Vorteile gegenüber einer Kfz Nutzung<br />

erlangen kann.<br />

Speziell jüngere Personen fragen verstärkt multimodale Mobilitätsangebote<br />

nach 1 und sind sich der Flexibilität und Vorteile<br />

kürzerer Reisezeiten durch die Nutzung von B+R bewusst.<br />

Öffentlicher Fahrradverleih an einer Haltestelle in Tübingen<br />

Foto: Büro VAR<br />

2. Ausgangssituation<br />

Die Qualität, Funktionalität und bedarfsgerechte Ausstattung der<br />

B+R Anlage spielt für ihre Akzeptanz eine übergeordnete Rolle.<br />

Um eine aussagekräftige Entscheidungshilfe zu erhalten, wurde eine<br />

st<strong>and</strong>ardisierte Best<strong>and</strong>serfassung durchgeführt und es wurden die<br />

Kommunen zum Betrieb der B+R Anlagen befragt (Kap. 4.1).<br />

Folgende Qualitätsmerkmale von B+R wurden erfasst:<br />

� Diebstahlschutz (Rahmenanschlussmöglichkeit)<br />

� Überdachung (Witterungsschutz)<br />

� Nähe zur Einstiegsstelle<br />

� Soziale Kontrolle (Gute Einsehbarkeit / Publikumsverkehr)<br />

� Informationseinrichtungen (z.B. Radwegweisung)<br />

� Radverkehrliche Anbindung<br />

� Art des Angebots<br />

(von freien und überdachten Radparkern und Fahrradboxen)<br />

Fahrradboxen finden üblicherweise für den Nachtransport Verwendung,<br />

der auch <strong>Ride</strong>+<strong>Bike</strong> (R+B) genannt wird. Sie dienen<br />

dem dauerhaften Fahrradparken an der Haltestelle. Das Fahrrad<br />

wird in diesem Fall in der Regel zum Fahren von der Haltestelle<br />

zum Zielort genutzt.<br />

1 Infas<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 7<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Sichere<br />

B+R<br />

Systeme<br />

B+R als<br />

Alternative zur<br />

Fahrradmitnahme<br />

Konfliktpunkt<br />

Fahrradmitnahme<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 1. Einleitung<br />

Das zu diesem Zweck erforderliche sichere Abstellen von Fahrrädern<br />

über Nacht oder über das Wochenende kann zum Beispiel<br />

durch den Einsatz von Fahrradboxen gewährleistet werden<br />

(siehe Abb.).<br />

Fahrradboxen (Fotomontage)<br />

Quelle: Interdependenzen zwischen Fahrrad und ÖPNV-Nutzung, Foto Möllers 2009<br />

Sie erfordern jedoch einen zusätzlichen organisatorischen und<br />

verwaltungstechnischen Aufw<strong>and</strong>, der vom Betreiber sichergestellt<br />

werden muss.<br />

Ein maßgebliches Problem stellt die wachsende Zahl der Mitnahme<br />

von Fahrrädern im ÖPNV dar. Dies betrifft neben den<br />

Zügen auch verstärkt die Straßenbahnen und Busse.<br />

Der Ausbau des B+R Angebots soll helfen das Problem zu<br />

mindern. Ein wichtiges Ziel ist es, die Diebstahlsicherheit der<br />

langfristig geparkten Fahrräder zu gewährleisten, um den Umstieg<br />

zu befördern.<br />

Eine wichtige Rolle spielt die soziale Kontrolle. Da das Fahrrad in<br />

der Regel über mehrere Stunden in der B+R Anlage abgestellt<br />

wird, legt der ÖPNV-Kunde einen hohen Wert darauf, dass sein<br />

Fahrrad diebstahl- und v<strong>and</strong>alismussicher abgestellt ist.<br />

In der Stadt <strong>Darmstadt</strong> und im L<strong>and</strong>kreis <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg<br />

besteht bereits eine Vielzahl unterschiedlichster B+R Anlagen<br />

mit und ohne Überdachung sowie teilweise in Kombination mit<br />

Fahrradboxen.<br />

Fahrradmitnahme in der Regionalbahn, Foto Büro VAR<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 8<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Kombination<br />

der<br />

Verkehrsmittel<br />

Zielgruppen<br />

Für B+R infrage<br />

kommende<br />

Haltestellen<br />

Rahmen-<br />

bedingungen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 1. Einleitung<br />

3. Zielsetzung<br />

Ziel ist es, öffentliche Verkehrsmittel sinnvoll mit dem Fahrrad<br />

zu kombinieren. Das B+R Angebot soll entsprechend des festgestellten<br />

Bedarfs (Auslastungsgrad, Kap. 4.4.1) sowie des<br />

Potenzials (Haltestellenbezogene Potenzialermittlung, Kap. 5.3)<br />

ausgebaut werden.<br />

Durch den Ausbau von B+R bzw. R+B Anlagen, sollen weitere<br />

Mobilitätsoptionen geschaffen werden, um das Liniennetz des<br />

ÖPNV für dezentral in der Fläche gelegene Siedlungen erreichbar<br />

zu machen und dadurch den Einzugsbereich zu vergrößern.<br />

Das Fahrrad als flexibles Verkehrsmittel soll zukünftig ein wichtiges<br />

Teilsegment des Verkehrsangebots des ÖPNV darstellen.<br />

Insbesondere für Kunden mit Zeitkarten sollen Fahrräder zur<br />

Verfügung gestellt werden, um attraktive Alternativen zum flächenintensiven<br />

P+R zu schaffen.<br />

Hauptsächlich soll das B+R Angebot auf Berufspendler und<br />

Schülerradverkehr zugeschnitten werden.<br />

Weitere B+R Potenziale gibt es aber auch an<br />

� Haltestellen an Tarifgrenzen,<br />

� Endhaltestellen und in der Nähe von<br />

� Freizeitzielen<br />

Zusätzlich soll auch die B+R Nutzung auf dem Weg zur Disco<br />

gefördert werden.<br />

Das B+R Angebot, der Zust<strong>and</strong> der Anlage und die Auslastung<br />

sollen anh<strong>and</strong> des im <strong>Konzept</strong> entwickelten st<strong>and</strong>ardisierten<br />

Erfassungsbogens (Kap. 4.2) überprüft werden. Die kontinuierliche<br />

Optimierung, die erforderliche Unterhaltung und die Inst<strong>and</strong>setzung<br />

kann mit Hilfe des st<strong>and</strong>ardisierten Erfassungsbogens<br />

fortlaufend sichergestellt werden.<br />

Es wurden für jede Anforderung unterschiedliche B+R St<strong>and</strong>ardelemente<br />

entwickelt, die entsprechend des B+R Potenzials<br />

zum Einsatz kommen können (Kap. 6.).<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 9<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R Förderung<br />

Einbeziehung<br />

der<br />

Elektromobilität<br />

B+R als<br />

Mobilitätsoption<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 1. Einleitung<br />

Das <strong>Konzept</strong> sieht vor, durch die Initiierung von Sammelanträgen<br />

verschiedener Maßnahmenbausteine eine Förderung für<br />

den gesamten <strong>DADINA</strong> Bereich zu erreichen oder eine Kooperationen<br />

von mehreren Kommunen zur Förderung von B+R<br />

Maßnahmen zu ermöglichen. Beispielsweise könnten im Rahmen<br />

eines GVFG Antrags flächenhafte, umsetzungsorientierte<br />

H<strong>and</strong>lungsempfehlungen für B+R Anlagen erarbeitet werden,<br />

die der Beantragung von Fördermitteln dienen. Das <strong>Konzept</strong><br />

liefert die Basis zur Erstellung dieser Förderungsanträge<br />

(Kap. 7).<br />

Geplant sind des Weiteren innovative Maßnahmen zur Förderung<br />

öffentlicher Fahrradverleihsysteme. Hinweise sind im Kapitel<br />

9 zusammengetragen und bewertet worden. Eine Liste von<br />

möglichen St<strong>and</strong>orten im <strong>DADINA</strong> Bereich wurde erstellt. In<br />

diesem Zusammenhang wurden die mögliche Einbeziehung<br />

von Elektrofahrrädern untersucht und Hinweise zu deren Berücksichtigung<br />

gegeben.<br />

Als Fazit kann folgende Zielsetzung zusammengefasst werden,<br />

die durch den verstärkten Einsatz von B+R verfolgt wird:<br />

I. Neue Kundenpotenziale ansprechen und erschließen<br />

II. Probleme mindern, die durch Fahrradmitnahme entstehen<br />

III. Erhöhung der Mobilitätschancen<br />

IV. Qualitätsverbesserungen erzielen<br />

Quelle: HEAG<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 10<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Grundlagen-<br />

ermittlung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

4. Best<strong>and</strong>serfassung und Bewertung<br />

Die Best<strong>and</strong>serfassung ist erforderlich um Aussagen zu Defiziten<br />

und zur Auslastung vorh<strong>and</strong>ener B+R Anlage treffen zu<br />

können. Beispielsweise können wild geparkte Fahrräder darauf<br />

hinweisen, dass die Lage der B+R Anlage falsch gewählt wurde.<br />

Eine fehlende soziale Kontrolle kann zu V<strong>and</strong>alismusschäden<br />

führen. Geprüft wurde z.B., ob eine Anbindung an den<br />

Radweg besteht oder Fremdparker den Zugang zur B+R Anlage<br />

blockieren.<br />

Neben der Begutachtung mit dem Fahrrad vor Ort anh<strong>and</strong> eines<br />

speziell für das Projekt entwickelten st<strong>and</strong>ardisierten Erfassungsbogens<br />

(Kap. 4.1) soll der sich ergebende Bedarf an<br />

neuen B+R Anlagen anh<strong>and</strong> des Best<strong>and</strong>s ermittelt werden.<br />

Hierzu wurden zusätzlich die Kommunen befragt.<br />

4.1 Befragung der Kommunen und Verbände<br />

Zur Einschätzung der lokalen B+R Situation von Seiten der<br />

Kommunen wurden Fragen an die bekannten Ansprechpartner<br />

„Radverkehr“ bei den Kommunen per Mail vers<strong>and</strong>t.<br />

Folgende Fragen wurden gestellt:<br />

1. Bestehen Planungsvorhaben für <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> Anlagen?<br />

2. Ist weiterer Bedarf an <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> Anlagen vorh<strong>and</strong>en?<br />

3. Bestehen Mängel an <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> Anlagen?<br />

4. Besteht Nachrüstungsbedarf wegen hoher Auslastung?<br />

5. Welche Erfahrungen beim Betrieb von Fahrradboxen liegen vor?<br />

6. Wie ist die Vermietung von Fahrradboxen geregelt?<br />

7. Welche Mietpreise für Fahrradboxen werden erhoben?<br />

8. Welche Auslastung haben die vorh<strong>and</strong>enen B+R Anlagen?<br />

9. Welche Maßnahmen zur Förderung von <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> sind gewünscht?<br />

Auswertung der Befragung – Allgemein<br />

Von den 24 angefragten Kommunen konnten 23 Rückmeldungen<br />

zur Auswertung herangezogen werden (96% Rücklaufquote),<br />

siehe Auswertungstabelle 2 im Anhang.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 11<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Ergebnisübersicht<br />

der Befragung bei<br />

den Kommunen<br />

Fazit<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

Die Ergebnisse der Kommunenbefragung können folgendermaßen<br />

zusammengefasst werden:<br />

� Neun Kommunen (38%) planen derzeit <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> Anlagen.<br />

� Für 21 <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> Anlagen (25%) besteht das Interesse diese<br />

auszubauen (17) bzw. neue Anlagen (4) zu errichten.<br />

� Die Stadt Weiterstadt wünscht sich eine <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> Anlage<br />

für jeden der fünf Stadtteile.<br />

� Die vorh<strong>and</strong>enen <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> Anlagen werden von den Kommunen<br />

nicht bzw. unregelmäßig überprüft. Es lagen keine<br />

Aussagen über regelmäßige Kontrollen, bzw. systematisierte<br />

Qualitätskontrollen vor. Nur drei Kommunen haben über besondere<br />

Erfahrungen mit B+R Anlagen berichtet.<br />

� Die lediglich fünf genannten Mängel sind überwiegend auf<br />

die Überalterung der B+R Anlage zurückzuführen.<br />

� Eine hohe Auslastung wurde an 26 bestehenden B+R Anlagen<br />

(31%) mitgeteilt.<br />

Von Seiten der Kommunen wurde folgende Anregungen zum<br />

Thema gegeben bzw. Unterstützung gewünscht:<br />

� Flächenbereitstellung durch den Eigentümer<br />

� V<strong>and</strong>alismussicherheit und Diebstahlschutz<br />

� Finanzielle Förderung<br />

� Internetpräsentation zu B+R verbessern<br />

� Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema verstärken<br />

� Planungshilfen geben<br />

� Soziale Kontrolle erhöhen<br />

Eine st<strong>and</strong>ardisierte und regelmäßige Kontrolle der B+R Anlagen<br />

ist in Zusammenarbeit mit den Kommunen als ein wichtiges<br />

Ziel anzustreben.<br />

Die Kommunen zeigten sich an Maßnahmen zur Förderung von<br />

<strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> interessiert. Es wird als wichtig angesehen den<br />

Kommunen weitere Informationenmaterialien über kombinierte<br />

Verkehrsformen unter Einbeziehung des Radverkehrs (Multimodalität)<br />

an die H<strong>and</strong> zu geben und einen Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Kommunen in Gang zu setzen. Die Ortsteile<br />

in den Odenwaldkommunen könnten durch den Einsatz<br />

von Pedelecs die bislang geringe B+R Nachfrage erhöhen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 12<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Befragung zu B+R<br />

beim ADFC<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

Des Weiteren wurde der ADFC <strong>Darmstadt</strong> angefragt, ob von Seiten<br />

des lokalen Fahrradverb<strong>and</strong>es Anregungen bezüglich des<br />

Ausbaus des B+R Angebots vorliegen, die nachfolgend genannten<br />

Meldungen werden im weiteren <strong>Konzept</strong> berücksichtigt.<br />

Erzhausen<br />

� Bahnhof = Fahrradboxen gewünscht<br />

� Bushaltestellen im Gemeindegebiet:<br />

Angebot vom einzelnen Radabstellbügeln schaffen.<br />

Groß-Umstadt<br />

� Bahnhof Klein-Umstadt = überdachte B+R Anlage und Fahrradboxen<br />

gewünscht (bislang kein Angebot vorh<strong>and</strong>en)<br />

Babenhausen<br />

� Bahnhof = überdachte B+R Anlage und Fahrradboxen<br />

gewünscht (Ausbau der überalterten Anlage)<br />

Münster<br />

� Bahnhof Altheim = Erweiterung der überdachten Abstellmöglichkeiten<br />

(Nachfrage ist viel größer als Angebot)<br />

� weitere Boxen aufstellen, da alle vorh<strong>and</strong>enen vermietet sind<br />

Mühltal:<br />

� Haltestelle „Trautheim“ = Abstellanlage unbefriedigend<br />

(Felgenkiller)<br />

� Haltestelle „Chausseehaus“ = Radabstellanlage sinnvoll<br />

� Haltestelle „Wacker-Fabrik“ = Radabstellanlage sinnvoll<br />

� Haltestelle „Im Hag“ = Radabstellanlage sinnvoll<br />

� Bahnhof Mühltal (Odenwaldbahn Linie 65) = Radabstellanlage<br />

erweitern<br />

Groß-Bieberau<br />

� Haltestelle „Biberplatz“ = Radparker ggf. mit Überdachung<br />

sinnvoll auch für weitere Funktionen<br />

� Haltestelle „Biberplatz“ =Radparker ggf. mit Überdachung<br />

sinnvoll<br />

� Haltestelle „Mitte“ = Bedarf vorh<strong>and</strong>en, Radparker ggf. mit<br />

Überdachung sinnvoll<br />

� Haltestelle „Bahnhof“ = Bedarf vorh<strong>and</strong>en, Radparker ggf.<br />

mit Überdachung sinnvoll<br />

� Haltestelle „Asbacher Weg“ =Bedarf vorh<strong>and</strong>en, Radparker<br />

ggf. mit Überdachung sinnvoll, ungepflegtes Erscheinungsbild<br />

Reinheim<br />

� Haltestelle „Siedlung“ = Bedarf vorh<strong>and</strong>en, Radparker ggf. mit<br />

Überdachung sinnvoll, günstige Lage (Tarifgrenze)<br />

Ober-Ramstadt<br />

� Haltestelle „Rondell“ = Interessant für Rad fahrende Umsteiger<br />

aus den Stadtteilen Rohrbach, Modau, Ernsthofen u. Hoxhohl.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 13<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Projekt-<br />

partner<br />

st<strong>and</strong>ardisiertes<br />

Best<strong>and</strong>erfassungsblatt<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

4.2 St<strong>and</strong>ardisierte Best<strong>and</strong>serfassung<br />

Im Zusammenarbeit mit den Projektbeteiligten<br />

� <strong>DADINA</strong>,<br />

� IVM,<br />

� HEAG mobilo und der<br />

� Stadt <strong>Darmstadt</strong><br />

wurde ein st<strong>and</strong>ardisierter Best<strong>and</strong>serfassungsbogen im Rahmen<br />

des <strong>Konzept</strong>s erarbeitet und abgestimmt.<br />

Das Ziel ist es, mit dem st<strong>and</strong>ardisierten Datenerfassungsblatt<br />

die Auslastung und den Zust<strong>and</strong> der B+R Anlagen auch bei<br />

späteren Zählungen mitein<strong>and</strong>er vergleichen zu können. Somit<br />

kann bei kontinuierlich hohen bzw. steigenden Auslastungszahlen<br />

eine Ausbauplanung erkannt werden. Wichtig ist die st<strong>and</strong>ardisierte<br />

Best<strong>and</strong>serfassung auch zur Qualitätskontrolle und<br />

um weitere Entwicklungen, V<strong>and</strong>alismus, Fremdparker etc. beobachten<br />

und ggf. erforderliche Maßnahmen veranlassen zu<br />

können.<br />

Abbildung 3<br />

Neben der Auslastung werden somit weitere Informationen über<br />

die vorh<strong>and</strong>ene Grundausstattung, die Art des Besatzes und der<br />

Nutzung sowie zur Umfeldbetrachtung festgestellt (siehe Abb.)<br />

und können periodisch verglichen werden.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 14<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Haltestellendatenbank<br />

www.dadina.de/service/<br />

bikeride.html<br />

Gesamtübersicht<br />

Best<strong>and</strong> / Besatz<br />

Vergleichsdaten<br />

B+R <strong>Konzept</strong><br />

Planungsverb<strong>and</strong><br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

4.3 Bewertung des Best<strong>and</strong>es<br />

Auf Grundlage der Haltestellendatenbank der <strong>DADINA</strong> wurden die<br />

84 dort verzeichneten B+R Anlagen der st<strong>and</strong>ardisierten Best<strong>and</strong>serhebung<br />

unterzogen. Die Tabelle mit der Gesamtauswertung<br />

aller B+R Anlagen sowie die Einzelübersicht mit den aufbereiteten<br />

Best<strong>and</strong>sdatenblättern mit Lageplan und Fotos der vorh<strong>and</strong>enen<br />

Abstellanlagen sind der Anlage beigefügt. Anh<strong>and</strong> der<br />

vorliegenden Daten konnten fünf weitere B+R Anlagen in <strong>Darmstadt</strong><br />

nachträglich erfasst werden.<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Die Ergebnisse der st<strong>and</strong>ardisierten<br />

Best<strong>and</strong>serhebung in der Übersicht<br />

Gebietskörperschaft Anz.<br />

B+R<br />

Anlagen<br />

vorh. Stell‐<br />

plätze<br />

An‐<br />

zahl<br />

Boxen<br />

geparkte Räder<br />

/<br />

Auslastung<br />

überd. frei<br />

1. <strong>Darmstadt</strong> 26 (29%) 775 550 48 1.119 / 82%<br />

2. Alle Kommunen<br />

des L<strong>and</strong>kreises<br />

<strong>Darmstadt</strong>‐Dieburg<br />

65 (71%)<br />

1.373 (44%)<br />

1.279 362 125<br />

1.754 (56%)<br />

1.082 / 61%<br />

2.054 912 173<br />

Summe 91 65% 29% 6% 2.201 / 70%<br />

3.139<br />

Tabelle 1<br />

Interpretation der Ergebnisse<br />

Vergleicht man die hier erhobene Auslastung mit der des im Rahmen<br />

des B+R <strong>Konzept</strong>s des Ballungsraums Frankfurt RheinMain<br />

(51%, Seite 72), so ist das Ergebnis mit 70% (+19%) als überraschend<br />

hoch zu bewerten.<br />

Vergleicht man den Grad der überdachten Haltestellen, zeigt sich<br />

ein annähernd gleicher Wert mit 66% überdachter B+R Analgen<br />

im <strong>DADINA</strong> Gebiet zu 65% im Planungsverb<strong>and</strong> Frankfurt Rhein-<br />

Main. Dieser Wert ist jedoch recht hoch, wenn man bedenkt, dass<br />

es sich im <strong>DADINA</strong> Gebiet auch um viele dezentrale, kleinere Haltestellen<br />

h<strong>and</strong>elt, die nicht mit den im B+R <strong>Konzept</strong> des Planungsverb<strong>and</strong>s<br />

untersuchten SPNV Haltepunkten direkt verglichen werden<br />

können.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 15<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Betrachtung<br />

der Auslastung<br />

Hoher<br />

Auslastungs-<br />

grad<br />

Volle<br />

Auslastung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

4.3.1 Auslastung der B+R Anlagen<br />

Für eine detaillierte Auswertung des B+R Angebots müssen die<br />

Einzelergebnisse betrachtet werden. Ein wichtiger Indikator ist der<br />

bestehende Auslastungsgrad. Dieser ergibt sich aus dem Quotienten<br />

der zur Verfügung stehenden B+R Stellplätze 1 in der B+R Anlage<br />

an der Haltestelle sowie der im Umfeld der B+R Anlage geparkten<br />

Fahrrädern („wild“ geparkte Fahrräder). Die Erweiterung<br />

einer B+R Anlage ist ab den nachfolgend aufgeführten Auslastungszahlen<br />

in Betracht zu ziehen:<br />

1. Stufe 75% - 99% Auslastungsgrad<br />

Es sollte über eine Erweiterung nachgedacht und ggf. im Rahmen<br />

einer zweiten Best<strong>and</strong>saufnahme die Auslastung überprüft und<br />

eine mittelfristiger Ausbau der B+R Anlage erwogen werden.<br />

Lfd. Nr. Kommune Haltestelle Auslastung Zusätzlicher Bedarf<br />

1. <strong>Darmstadt</strong> Arheilgen Hofgasse 76% 3 Bügel (6 Pl.)<br />

2. Seeh.‐Jugenh. Im Güldenen Wingert 77% 3 Bügel (6 Pl.)<br />

3. Dieburg Bahnhof 77% 18 Bügel (36 Pl.)<br />

4. Babenhausen Bahnhof 82% in Planung<br />

5. Groß‐Umstadt Bahnhof 83% 5 Bügel (10 Pl.)<br />

6. Bickenbach Bahnhof 85% 20 Plätze (2xüberd.)<br />

7. Weiterstadt Braunshardt Schloß 91% 3 Bügel (6 Pl.)<br />

8. <strong>Darmstadt</strong> Eberstadt‐Kirche 92% 3 Bügel (6 Pl.)<br />

9. <strong>Darmstadt</strong> Eberstadt Bahnhof 99% 25 Plätze (2xüberd.)<br />

Tabelle 2 115 Stellplätze<br />

2. Stufe ab 100% - 124% Auslastungsgrad<br />

Ab 100% ist eine Erweiterung anzustreben und diese mit den Entscheidungsträgern<br />

abzustimmen. Kurzfristig sollen temporäre Abstellanlagen<br />

mit Schwerkraftfundamenten Entlastung bringen und<br />

sichere Abstellmöglichkeiten schaffen.<br />

Lfd. Nr. Kommune Haltestelle Auslastung Zusätzlicher Bedarf<br />

10. Reinheim, Ueb. Karl‐Marx‐Straße 100% 2 Bügel (4 Pl.)<br />

11. Groß‐Umstadt Goethestraße 100% 2 Bügel (4 Pl.)<br />

12. Weiterstadt Bahnhof 100% 10 Plätze (1xüberd.)<br />

13. Groß‐Umstadt Abzweig, Semd 108% 4 Bügel (8 Pl.)<br />

14. <strong>Darmstadt</strong> Hauptbahnhof, West 109% 16 Bügel(32Pl.)<br />

15. Griesheim Kantstraße 111% in Planung (20 Pl.)<br />

16. Griesheim St. Stephan 113% in Planung(20 Pl.)<br />

17. <strong>Darmstadt</strong> Im Fiedlersee 113% 2 Bügel (4 Pl.)<br />

18. Groß‐Zimmern Ponthierry‐Platz 119% 6 Bügel(12Pl.)<br />

Tabelle 3 74 Stellplätze<br />

1 Vorh<strong>and</strong>ene nicht bedarfsgerechte Radpaker z.B. Felgenklemmer wurden nicht mitgezählt,<br />

Anlehnbügel mit Zwischenräumen ≥80 cm wurden als zwei Stellplätze gewertet.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 16<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Überbelegung<br />

Ergebnisübersicht<br />

Abbildung 4<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

3. Stufe ab 125% Auslastungsgrad<br />

Ab einem Auslastungsgrad >125% sollte eine Erweiterung zeitnah<br />

vorgesehen werden. Kurzfristig sollten temporäre Abstellanlagen<br />

mit Schwerkraftfundamenten Entlastung bringen und sichere Abstellmöglichkeiten<br />

schaffen.<br />

Lfd.Nr. Kommune Haltestelle Auslastung Zusätzlicher Bedarf<br />

19. Mühltal Bahnhof 125% 4 Bügel (8 Pl.)<br />

20. Dieburg Aubergenviller Allee 137% 15 Bügel (30 Pl.) 1xüberd.<br />

21. <strong>Darmstadt</strong> Hauptbahnhof, Ost 157% 72 Bügel (100 Pl.)<br />

22. <strong>Darmstadt</strong> Wixhausen Bahnhof, West 160% 4 Bügel (8 Pl.)<br />

23. <strong>Darmstadt</strong> Gleisschleife Merck 163% 10 Bügel (20 Pl.) 1xüberd.Neubau<br />

24. Griesheim Platz Bar‐Le‐Duc 176% in Planung (20 Pl.)<br />

25. Griesheim H.‐Karl‐Pl. / Am Markt 178% in Planung (20 Pl.)<br />

26. <strong>Darmstadt</strong> Südbahnhof 400% 20 Bügel (40 Pl.) 2xüberd.<br />

Tabelle 4 206 Stellplätze<br />

Ergebnisübersicht bezogen auf den Planungsraum: 30% aller B+R<br />

Anlagen haben Nachrüstungsbedarf<br />

Auslastung 75 – 99%<br />

Auslastung 100 – 124%<br />

Auslastung >125%<br />

Nachrüstungsbedarf (


B+R Anlagen mit<br />

Nachrüstungsbedarf<br />

Grundlagen<br />

zur Nachrüstung<br />

Ausbau erwägen<br />

Ausbau erforderlich<br />

Ausbau notwendig<br />

Sichtkontrolle<br />

der B+R Anlagen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

Ergebnisübersicht bezogen auf die einzelnen Kommunen<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Kommune<br />

B+R Anl.<br />

mit zusätz.<br />

Bedarf<br />

75% –<br />

99%<br />

Auslastung in %<br />

100% –<br />

124%<br />

>125%<br />

Zusätzlicher Be‐<br />

darf<br />

1. <strong>Darmstadt</strong> 9 3 2 4 241 Stellplätze<br />

2. Babenhausen 1 1 ‐ ‐ 100 Stellplätze<br />

(in Planung)<br />

3. Griesheim 4 ‐ 2 2 80 Stellplätze<br />

(in Planung)<br />

4. Dieburg 2 1 ‐ 1 66 Stellplätze<br />

5. Bickenbach 1 1 ‐ ‐ 20 Stellplätze<br />

6. Weiterstadt 1 1 1 ‐ 16 Stellplätze<br />

7. Groß‐Umstadt 3 1 2 ‐ 22 Stellplätze<br />

8. Groß‐Zimmern 1 ‐ 1 ‐ 12 Stellplätze<br />

9. Seeheim‐<br />

Jugenheim<br />

1 1 ‐ ‐ 6 Stellplätze<br />

10. Mühltal 1 ‐ ‐ 1 8 Stellplätze<br />

11. Reinheim 1 ‐ 1 ‐ 4 Stellplätze<br />

Summe 27 10 9 8 575 Stellplätze<br />

(davon 180 in Planung)<br />

Tabelle 5<br />

Der dargestellte Nachrüstungsbedarf ergibt sich aus der Anzahl<br />

vorh<strong>and</strong>ener Radparker und dem festgestellten Auslastungsgrad.<br />

Bei einer Auslastung<br />

� von 75% – 99% wurde i. d. R. ¼ des vorh. Stellplatzangebotes,<br />

� von 100% – 124% wurde i. d. R. ⅓ des vorh. Stellplatzangebotes,<br />

� von >125% wurde i. d. R. ½ des vorh. Stellplatzangebotes angesetzt.<br />

Bei einem Auslastungsgrad über 150% wurde im Einzelfall anh<strong>and</strong><br />

der ortsspezifischen Gegebenheiten entschieden.<br />

Die Mengen des zusätzlichen Bedarfs wurden je nach Größe der<br />

vorh<strong>and</strong>enen Abstelleinheiten gerundet. Es wurden die vorh<strong>and</strong>enen<br />

Fahrräder und Fahrzeuge in / an der B+R Anlage einer Sichtkontrolle<br />

unterzogen. Dabei wurden<br />

� nicht mehr fahrbereite Fahrräder (18x),<br />

� die Fremdnutzung durch Roller, Motorräder bzw. Mofas (4x) und<br />

� Behinderungen durch geparkte Fahrräder (7x)<br />

gezählt bzw. erfasst. Die Kommunen als zuständige Betreiber der<br />

B+R Anlagen erhalten entsprechende Hinweise (Kap. 7) um die<br />

vorh<strong>and</strong>enen Einschränkungen zu beseitigen und ggf. erforderliche<br />

Maßnahmen zu deren Abhilfe einleiten zu können. Insbesondere<br />

nicht mehr fahrbereite Fahrräder schrecken potenzielle B+R<br />

Nutzer ab und sollten entfernt werden.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 18<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


H<strong>and</strong>lungsbedarf<br />

„Kommune“<br />

Zusammenfassung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

4.3.2 Mängel an B+R Anlagen<br />

Übersicht der Haltestellen mit H<strong>and</strong>lungsbedarf<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Kommune Haltestelle Anzahl<br />

der<br />

Mängel<br />

H<strong>and</strong>lungsbedarf<br />

1. <strong>Darmstadt</strong> Bf. Arheilgen 6 Beseitigung von nicht mehr<br />

fahrbereiten Rädern / Lage der<br />

B+R Anlage entspricht nicht<br />

dem Bedarf / Kontrolle von<br />

Falschparkern Kfz.<br />

2. <strong>Darmstadt</strong>‐ Wartehalle 1 Lage der B+R Anlage entspricht<br />

Eberstadt<br />

nicht dem Bedarf<br />

3./4. <strong>Darmstadt</strong> Bf. Eberstadt<br />

5 Beseitigung von nicht mehr<br />

DA TU‐Lichtwiese<br />

fahrbereiten Rädern<br />

5. <strong>Darmstadt</strong> Bf. Süd 1 Der Verkehrsraum für Fußgän‐<br />

ger wird durch geparkte Räder<br />

eingeschränkt<br />

6. Babenhsn. Bahnhof 4 Beseitigung von nicht mehr<br />

fahrbereiten Rädern (4) /<br />

Fremdparker verlagern / Kon‐<br />

trolle von Falschparkern Kfz.<br />

7. Eppertshsn. Bahnhof 1 Art der Abstellanlage entspricht<br />

nicht den Nutzerbedürfnissen<br />

8. Griesheim H.‐Karl‐Pl. / A.Markt<br />

Kantstraße<br />

Wagenhalle<br />

Platz Bar‐Le‐Duc<br />

Flughafenstraße<br />

9. Seeheim‐<br />

Jugenheim<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 19<br />

3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

Beseitigung von nicht mehr<br />

fahrbereiten Rädern / Einrich‐<br />

tung von Abstelleinheiten für<br />

Fahrräder mit Anhänger vorse‐<br />

hen<br />

Neues Rathaus 1 Fremdparker verlagern<br />

10 Dieburg Marktplatz 1 Fremdparker verlagern<br />

11. Weiterstadt Bahnhof 2 Beseitigung von nicht mehr<br />

fahrbereiten Rädern / Kontrolle<br />

von Falschparkern Kfz.<br />

Sum‐<br />

me<br />

Tabelle 6<br />

sieben<br />

Kommunen<br />

(29%)<br />

7 x Bahnhöfe<br />

7 x Straßenbahnh.<br />

1x Bushaltestelle<br />

In einzelnen Fällen sind Radabstellanlagen zu optimieren, bzw. durch<br />

Ergänzungen der B+R Anlagen Behinderungen für Fußgänger zu<br />

vermeiden. In Einzelfällen sind gesonderte Abstellflächen für motorisierte<br />

Zweiräder vorzusehen und das Kfz Parken ist zu sortieren, bzw.<br />

Falschparker sollten entfernt werden. Eine effektive Vorgehensweise<br />

zur regelmäßigen Kontrolle der B+R Anlagen sollte in Zusammenarbeit<br />

mit den Kommunen erarbeitet werden (Kap. 7.).<br />

27<br />

VAR


Nutzungskonflikte<br />

mit parkenden<br />

Fahrzeugen<br />

Wild geparkte<br />

Räder /<br />

ungenutzte<br />

Abstellanlagen<br />

Nicht fahrbereite<br />

Räder /<br />

Fremdbesatz<br />

St<strong>and</strong>ortwahl<br />

für geparkte<br />

Fahrräder<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

Fotodokumentation der Mängel an B+R Anlagen<br />

Kfz blockieren die Zu- und Abfahrtswege zur B+R Anlage<br />

Arheilgen S-Bahnstation Babenhausen Bahnhof<br />

Lage der B+R Anlage nicht optimal<br />

Arheilgen S-Bahnstation Arheilgen S-Bahnstation Da.-Eberst. Wartehalle<br />

Kontrolle und Wartung von B+R Anlagen<br />

<strong>Darmstadt</strong> Hbf. Babenhausen Bf. Babenhausen Bf.<br />

Rahmenanschlussmöglichkeit berücksichtigen<br />

Eppertshausen Bf. Da.-Eberst. Wartehalle<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 20<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Witterungsschutz<br />

ab 10 Fahrräder<br />

als St<strong>and</strong>ard<br />

Haltestellen mit<br />

Nachrüstungsbedarf<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

4.5 Überdachung von B+R Anlagen<br />

Als ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist der Witterungsschutz zu<br />

sehen. Damit die Annahme von B+R Anlagen gesteigert werden<br />

kann, stellt die Schaffung von überdachten B+R Abstellanlagen<br />

als St<strong>and</strong>ard ab einer Größe von 10 Stellplätzen ein besonderes<br />

H<strong>and</strong>lungsfeld des B+R <strong>Konzept</strong>s dar (Kap. 7). Für<br />

Langzeitparker, was B+R Kunden in der Regel sind, stellt dies<br />

ein entscheidendes Merkmal dar, welches ebenso eine Bedarfssteigerung<br />

von 30 – 50% an Radparkern erwarten lässt. Auf<br />

Grundlage der im Best<strong>and</strong> aufgeführten B+R Anlagen (<strong>DADINA</strong><br />

Datenbank) und vor Ort erfasster Anlagen werden zunächst für<br />

folgende B+R – Anlagen Überdachungen aus fachplanerischer<br />

Sicht als erforderlich angesehen:<br />

<strong>Darmstadt</strong><br />

� DA- Eberstadt Bahnhof für 60 Fahrräder<br />

� Eberstadt Wartehalle für 30 Fahrräder<br />

� Gleisschleife Merck für 20 Fahrräder<br />

� Hauptbahnhof für 300 Fahrräder<br />

� Hbf. Westseite für 100 Fahrräder<br />

� Modaubrücke für 17 Fahrräder<br />

� DA- Südbahnhof für 40 Fahrräder<br />

� DA- TU Lichtwiese für 16 Fahrräder<br />

Summe für <strong>Darmstadt</strong> 583 Fahrräder<br />

Dieburg<br />

� Marktplatz für 20 Fahrräder<br />

� Schießmauer<br />

Groß-Zimmern<br />

für 20 Fahrräder<br />

� Friedhof<br />

Ober-Ramstadt<br />

für 12 Fahrräder<br />

� Bahnhof<br />

Reinheim<br />

für 18 Fahrräder<br />

� Bahnhof<br />

Roßdorf<br />

für 30 Fahrräder<br />

� Rathaus für 10 Fahrräder<br />

Summe für den LK DA-DI 110 Fahrräder<br />

Gesamt Stadt + LK DA-DI 693 Fahrräder<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 21<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Auswertung<br />

Themenkomplex<br />

„Fahrradboxen“<br />

vorh<strong>and</strong>ene<br />

Typen von<br />

Fahrradboxen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

4.6 Fahrradboxen<br />

Zehn Kommunen im <strong>DADINA</strong> Gebiet bieten Fahrradboxen<br />

an. Mit dem Betrieb von Fahrradboxen<br />

wurden dabei sehr unterschiedliche Erfahrungen<br />

gesammelt (Kap. 4.1). In einem Fall wurden Fahrradboxen<br />

aufgrund von V<strong>and</strong>alismusschäden<br />

wieder entfernt.<br />

Die Fahrradboxen werden von den Kommunen<br />

verwaltet und betrieben. Die Preisgestaltung liegt<br />

bei monatlich 0 € (kostenfreie Vergabe) bis 6,50<br />

€. Nachstehend sind die unterschiedlichen Ausführungsformen<br />

dargestellt.<br />

Da.-Arheilgen Bf. Da.-Wixhausen Bf. Als.-Hähnl. Hst. „Bahnhof“<br />

Alsb. „Am Hinkelstein“ + Haltestelle „Beuneweg“ Dieburg Bf.<br />

Eppertshausen Bf. Groß-Zimmern „Johannes-Ohl-Str.“ Münster Bf.<br />

Altheim Bf. Lengfeld Bf. Weiterstadt Bf.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 22<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

Roßdorf „Darmstädter Str.“<br />

Bickenbach „Bahnhof“<br />

VAR


Auslastung und<br />

Bedarf an<br />

Fahrradboxen<br />

Fazit<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

In <strong>Darmstadt</strong>, Weiterstadt, Dieburg, Münster, Bickenbach,<br />

Alsbach-Hähnlein besteht Nachrüstungsbedarf und die Kommune<br />

führt eine Warteliste für Nachrücker.<br />

Die in Otzberg vorh<strong>and</strong>enen Fahrradboxen sind noch nicht voll<br />

ausgelastet.<br />

In Eppertshausen, Groß-Zimmern und Roßdorf besteht eine<br />

schwache bis geringe Nachfrage.<br />

Die Stadt <strong>Darmstadt</strong> plant die Einrichtung einer neuen Anlage<br />

und die Städte Griesheim und Pfungstadt sind an der Einrichtung<br />

von Fahrradboxen interessiert.<br />

Der Ausbaubedarf bzw. der Bedarf zur Einrichtung neuer Fahrradboxen<br />

ist bei acht Kommunen vorh<strong>and</strong>en (Kap 7).<br />

Abbildung 5<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B B B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

vorh. Fahrradboxen mit freien Kapazitäten (5)<br />

vorh. Fahrradboxen ausgelastet / Warteliste vorh<strong>and</strong>en (6)<br />

St<strong>and</strong>orte für Fahrradboxen in Planung (1)<br />

B<br />

Interesse an der Einrichtung von Fahrradboxen (2)<br />

Fahrradboxen aufgrund des ÖPNV-Angebots sinnvoll (9)<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 23<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

Tabellarische Auswertung der vorh<strong>and</strong>enen Fahrradboxen<br />

tabellarische<br />

Auswertung<br />

Fahrradboxen<br />

Nr. Kommune<br />

AnzahlAuslastung<br />

Mietpreis<br />

(mtl. / jährl.)<br />

Zust<strong>and</strong> / Typ Bewertung<br />

1. Alsbach-<br />

17 - 3 € / 30 € überarbeiH<strong>and</strong>lungsbe- Hähnlein<br />

tungsbedürftig,darf Bahnhof<br />

geschlossen<br />

2. Bickenbach 6 + 5 € / 60 € Neu, Erweiterung<br />

Bahnhof<br />

geschlossen sinnvoll<br />

3. Da. Arheilgen Bf./ 36/12 + 5 € / 60 € Neu, Ergänzung<br />

Wixhausen Bf. (2 Anl.)<br />

geschlossen neuer Anlagen<br />

4. Dieburg<br />

24 + 6 € / 72 € Neu, halbtrans- Erweiterung<br />

Bahnhof<br />

parent erforderlich<br />

5. Eppertshausen 12 - 5 € / 60 € alters Modell, Aufwertung und<br />

Bahnhof<br />

Senkrecht- Vermarktung<br />

parker<br />

transparent<br />

erf.<br />

6. Groß-Zimmern, 10 - 6 € / 60 € Neu,<br />

-<br />

Joh.-Ohl-Str.<br />

geschlossen<br />

7. Münster 12/12 + / + 2,5 € / 30 € älteres Modell, Aufwertung und<br />

Bahnhof<br />

(2 Anl.)<br />

6 € / 72 € Senkrecht- Vermarktung<br />

parkertransparent / neu,<br />

geschlossen<br />

erf.<br />

8. Otzberg<br />

20 - 6,5 € / 78 € Neu,<br />

Bahnhof<br />

geschlossen<br />

9. Roßdorf<br />

2 + - € / - € älteres Modell, Erweiterung,<br />

Darmstädter Str.<br />

geschlossen Aufwertung und<br />

Vermarktung<br />

erf.<br />

10. Seeh.-Jugenh., - - unbekannt Anlage wurde von der HEAG<br />

Bickenbacher<br />

betrieben und wegen V<strong>and</strong>alis-<br />

Str.<br />

mus abgebaut. Einrichtung an<br />

neuem St<strong>and</strong>ort prüfen.<br />

11. Weiterstadt 18 + - € / - € In Ordnung /<br />

Bahnhof<br />

Senkrechtparker<br />

transparent<br />

Summe (12 Anl.) 181 7 x (+)<br />

� 15 Stück je Anlage 5 x (-)<br />

Tabelle 7<br />

B+R Anlage<br />

im<br />

Radverkehrsnetz<br />

4.7 Radverkehrsinfrastruktur<br />

Als weiteres Kriterium wurden bei der Best<strong>and</strong>saufnahme die<br />

Anbindung der B+R Anlage an das Radverkehrsnetz und vorh<strong>and</strong>ene<br />

Orientierungsmöglichkeiten für den Radfahrer mittels<br />

Radwegweisung im Umfeld der Haltestelle überprüft (Kap. 7).<br />

Von 90 erfassten B+R Anlagen sind nur 46 (51%) direkt an das<br />

Radverkehrsnetz angeschlossen. Hier zeigt sich, dass für fast die<br />

Hälfte aller Haltestellen eine Optimierung geprüft werden sollte.<br />

Die Best<strong>and</strong>saufnahme hat jedoch auch gezeigt, dass das Radverkehrsnetz<br />

der Stadt <strong>Darmstadt</strong> und des L<strong>and</strong>kreises <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg<br />

eine hohe Dichte von Radwegen aufweist und mit<br />

einer flächenhaften Radwegweisung ausgestattet ist. Somit steht<br />

bereits eine sehr gute Erschließungstiefe zur Verfügung auf die<br />

das B+R <strong>Konzept</strong> aufbauen kann.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 24<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Prioritäten<br />

bei der Radverkehrsführung<br />

B+R Best<strong>and</strong><br />

am Darmstädter<br />

Hauptbahnhof<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

Dem Darmstädter Hauptbahnhof muss aufgrund seiner hohen Bedeutung<br />

eine große Aufmerksamkeit zukommen (zweitgrößter,<br />

Bahnhof in Hessen mit täglich 30.000 Reisenden). Er muss detailliert<br />

auf seine Erschließungsqualität zu den dort vorh<strong>and</strong>enen B+R<br />

Anlagen untersucht werden, da dort ⅓ aller Fahrräder im <strong>DADINA</strong><br />

Gebiet geparkt werden, siehe Tabelle 8.<br />

B+R Best<strong>and</strong>sdaten Darmstädter Hauptbahnhof<br />

B+R Anlagen <strong>Darmstadt</strong> Hbf. vorh. Stellpl. gep. Räder Auslastung<br />

1. Bahnhofsvorplatz 256 395 157%<br />

2. Fahrradstation (Ausb. in Planung) 355 199 56%<br />

3. Bahnhof Westseite 64 70 106%<br />

Summe 675 664<br />

Anteil von <strong>Darmstadt</strong> 56% 67%<br />

Anteil vom <strong>DADINA</strong>-Gebiet 22% 33%<br />

Tabelle 8<br />

Übersichtsplan „Stellplätze / geparkte Fahrräder<br />

B+R<br />

64 Pl.<br />

Anzahl<br />

geparkter<br />

Räder 70<br />

Abbildung 6<br />

B+R<br />

355 Pl.<br />

Anzahl<br />

geparkter<br />

Räder 199<br />

Anzahl<br />

geparkter<br />

Räder 395<br />

Erfassungsbereich<br />

B+R<br />

256 Pl.<br />

Radwege<br />

Im Rahmen der Best<strong>and</strong>serhebung der 90 überprüften B+R Anlagen<br />

wurde die radverkehrliche Orientierung erfasst. Es sind nur an<br />

24 (27%) der Abstellanlagen im Sichtbereich Radwegweiser vorh<strong>and</strong>en,<br />

die eine Orientierung ermöglichen und auf die nächsten<br />

Nah- und Fernziele hinweisen. Hier besteht Ausbaubedarf der<br />

gleichzeitig für die Werbung zum B+R genutzt werden kann.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 25<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Kriterien<br />

der<br />

Best<strong>and</strong>s-<br />

erfassung<br />

B+R Daten<br />

im Internet<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

4.8 Zusammenfassung der Best<strong>and</strong>saufnahme<br />

Zusammenfassend wurden folgende Parameter bei der Best<strong>and</strong>serfassung<br />

aufgenommen und ausgewertet:<br />

� Typ des Radparkers<br />

� Zust<strong>and</strong> der Anlage<br />

� Abst<strong>and</strong> zur Haltestelle und soziale Kontrolle<br />

� Nicht mehr fahrbereite Räder<br />

� Anteil an Fremdparkern<br />

� Flächenkonkurrenz<br />

� Radverkehrliche Infrastruktur<br />

� Umfeldqualitäten<br />

� P+R Angebot<br />

Die vor Ort aufgenommenen Daten haben ein breites Spektrum<br />

an H<strong>and</strong>lungsfeldern aufgezeigt. Diese werden im Kap. 7 im<br />

Maßnahmenkonzept aufgenommen und mit entsprechenden<br />

Maßnahmenprogrammen hinterlegt.<br />

Bei der Best<strong>and</strong>saufnahme zeigten sich einige Differenzen zwischen<br />

den im Internet unter www.dadina.de/service/bikeride.html<br />

zur Verfügung gestellten Daten und denen im Best<strong>and</strong>.<br />

A. Folgende B+R Anlagen wurden nicht aufgeführt:<br />

1. <strong>Darmstadt</strong> Hbf. Ostseite = 256 Stellplätze<br />

2. <strong>Darmstadt</strong>, Böllenfalltor = 10 überdachte Abstellpl.<br />

3. <strong>Darmstadt</strong>, Hofgasse = 30 überdachte Abstellpl.<br />

4. <strong>Darmstadt</strong> Eberstadt Friedhof = 14 überdachte Abstellplätze<br />

5. Eppertshausen Bahnhof = 48 überdachte Abstellpl. +<br />

12 Fahrradboxen<br />

6. Eppertshausen Bus-Hst. Ost = 16 Abstellplätze<br />

7. Erzhausen Bahnhof = 200 Abstellplätze<br />

8. Mühltal Traisa, Bahnhof = 12 Abstellplätze<br />

9. Otzberg, Post = 8 Abstellplätze<br />

10. Weiterstadt, Am Rotböll = 12 Abstellplätze<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 26<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R Daten<br />

im Internet<br />

ergänzen<br />

B+R Daten<br />

im Internet<br />

ergänzen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

B. Bei den folgenden Haltestellen lagen falsche Angaben bezüglich<br />

der vorh<strong>and</strong>enen Radabstellplätze vor.<br />

11. <strong>Darmstadt</strong> „Hauptbahnhof“ (Ostseite)<br />

Es sind 256 Stellplätze anstatt der 300 angegebenen Abstellplätze.<br />

12. <strong>Darmstadt</strong>, Eberstadt „Wartehalle“<br />

Es sind 40 anstatt der 42 angegebenen Abstellplätze<br />

vorh<strong>and</strong>en, die aber nicht angegeben werden sollten, da<br />

es sich um zu weit von der Haltestelle entfernte Felgenklemmer<br />

h<strong>and</strong>elt.<br />

13. <strong>Darmstadt</strong>, Eberstadt „Kirche“<br />

Es sind 18 anstatt 20 überdachte Abstellplätze und 8<br />

statt 15 nicht überdachte Stellplätze.<br />

14. Alsbach Hähnlein „Bahnhof“<br />

Es sind 43 überdachte anstatt der 48 angegebenen Abstellplätze<br />

(jedoch in minderer Qualität) sowie 8 Fahrradboxen.<br />

15. Alsbach Hähnlein „Am Hinkelstein“<br />

Es sind 17 überdachte anstatt der 25 angegebenen Abstellplätze.<br />

16. Alsbach Hähnlein „Beuneweg“<br />

Es sind 17 überdachte anstatt der 52 angegebenen Abstellplätze<br />

sowie 5 anstatt 12 Fahrradboxen.<br />

17. Dieburg Bushaltestelle „Schießmauer“<br />

Wegen derzeitiger Baustelle können keine Angaben gemacht<br />

werden.<br />

18. Groß-Umstadt, Bushaltestelle „Pfälzer Schloss“<br />

Es sind 40 anstatt der 50 Abstellplätze.<br />

19. Messel Bushaltestelle „Rathaus“<br />

Es sind 7 überdachte anstatt der 15 nicht überdachten<br />

Abstellplätze.<br />

20. Modautal Bushaltestelle „Rathaus“<br />

Es sind keine B+R Plätze vorh<strong>and</strong>en - anstatt der 18<br />

genannten Abstellplätze.<br />

21. Mühltal Bushaltestelle „Trautheim“<br />

Es sind 13 anstatt der 50 Abstellplätze.<br />

22. Münster „Bahnhof“<br />

Es sind 24 überdachte anstatt der 70 angegebenen Abstellplätze.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 27<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 4. Best<strong>and</strong>erfassung und Auswertung<br />

23. Ober-Ramstadt „Bahnhof“<br />

Es sind anstatt der 24 Abstellplätze angegebenen 8<br />

überdachte und 22 nicht überdachte.<br />

24. Pfungstadt „Bahnhof“<br />

In Bearbeitung geplant sind 10 - anstatt der 20 Abstellplätze.<br />

25. Roßdorf Bushaltestelle „Darmstädter Straße“<br />

Es sind 5 anstatt der 10 Abstellplätze.<br />

26. Roßdorf, Gundernhausen Bushaltestelle „Nordhäuser Str.“<br />

Es sind 5 anstatt der 10 Abstellplätze.<br />

27. Weiterstadt „Bahnhof“<br />

Es sind 20 anstatt der 30 Abstellplätze, Boxen sind nicht<br />

gebührenpflichtig sondern können gebührenfrei gemietet<br />

werden.<br />

28. Weiterstadt Bushaltestelle „Sudetenstraße“<br />

Es sind 10 anstatt der 30 Abstellplätze, Boxen sind nicht<br />

gebührenpflichtig sondern können gebührenfrei gemietet<br />

werden.<br />

29. Weiterstadt Bushaltestelle „Am Rotböll“<br />

Es sind 12 anstatt der 6 Abstellplätze.<br />

Diese Angaben sollten zeitnah auf der Webseite der <strong>DADINA</strong><br />

eingepflegt (ersetzt bzw. korrigiert) werden.<br />

Die Stadt Griesheim hat in einer Mail vom 9.02.2011 des Weiteren<br />

darauf hingewiesen, dass die im Internet von der <strong>DADINA</strong><br />

angegebenen Zahlen sind stimmen. Die korrekten Angaben sind:<br />

� Flughafenstraße � 14 Stellplätze<br />

� St. Stephan � 90 Stellplätze plus 20 in Planung<br />

� Kantstraße � 54 Stellplätze plus 20 in Planung<br />

� Wagenhalle � 96 Stellplätze<br />

� Hans-Karl-Platz / Am Markt � 39 Stellplätze plus 20 in Planung<br />

� Platz Bar-Le-Duc � 33 Stellplätze<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 28<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Übersicht der<br />

Grundlagen<br />

Prägung des<br />

Verkehrsverhaltens<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

5. Potenzialermittlung<br />

Eine Vielzahl von Faktoren spielt bei der Verkehrsmittelwahl<br />

eine Rolle. Neben der Sozialisierung im Elternhaus werden die<br />

Mobilitätskompetenzen entscheidend durch das Lebens- und<br />

Arbeitsumfeld geprägt. Die im Verkehrsalltag gewonnenen und<br />

bei der Verkehrserziehung gesammelten Erfahrungen tragen<br />

entscheidend zur sogenannten „Mobilitätskarriere“ bei, die jede<br />

einzelne Persönlichkeit dazu befähigt vor einer geplanten Ortsveränderung<br />

alle zur Verfügung stehen Verkehrsoptionen gegenein<strong>and</strong>er<br />

abzuwägen. Die Entscheidung für die Wahl des<br />

Verkehrsmittels wird jedoch zumeist nicht rational, sondern<br />

emotional und vor allem aus der Gewohnheit heraus getroffen.<br />

Radverkehr in Koppenhagen, Foto Büro VAR<br />

Jüngste Entwicklungen zeigen, dass sich zukünftig die Verkehrsteilnahme<br />

stärker ausdifferenzieren wird. Junge Erwachsen<br />

entscheiden sich nicht mehr zwangsläufig für ein Auto als<br />

das alleinige Verkehrsmittel, sondern differenzieren zunehmend<br />

und ziehen sowohl ökonomische, ökologische und soziale Gesichtspunkte<br />

in ihre Entschlussbildung mit ein, wobei der Umweltgedanke<br />

nur eine geringe Rolle spielt.<br />

Die Ergebnisse der Potenzialermittlung sind als Übersichttabelle<br />

mit den für alle Kommunen vorh<strong>and</strong>enen und neu geplanten<br />

B+R Anlagen ist in der Anlage 4 dargestellt. Eine Einzelaufstellung<br />

für mit allen betroffenen Haltestellen für jede Kommune ist<br />

in den Anlagen 5 und 6 ersichtlich.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 29<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R im<br />

Ballungsraum<br />

Rhein/ Main<br />

Mainz /<br />

Wiesbaden<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

5.1 Betrachtung des Planungsraums<br />

Zentrale Orte und dominierende Verkehrsachsen<br />

Abbildung 7; Quelle: Regionalplan Südhessen (Entwurf 2009)<br />

Bensheim /<br />

Weinheim /<br />

Heidelberg<br />

Frankfurt Offenbach Hanau<br />

Michelstadt /<br />

Erbach<br />

Als weitere Grundlage wurden die im Regionalplan Südhessen<br />

vorliegenden Angaben zu den maximalen Wohnsiedlungsflächen<br />

(2020) und der Gewerbefläche berücksichtigt, um zukünftigen<br />

Bedarf in diesen Bereichen (Wohnen und Arbeiten) auf<br />

kommunaler Ebene zu erfassen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 30<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Betrachtung des<br />

Planungsraums<br />

B+R in<br />

Abhängigkeit des<br />

Verkehrsangebots<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

Zur Potenzialermittlung ist eine Betrachtung des Planungsraums<br />

erforderlich. Dieser wurde dafür in drei unterschiedliche Bereiche<br />

aufgeteilt, um den stark unterschiedlichen infrastrukturellen Gegebenheiten<br />

Rechnung tragen zu können.<br />

I. Verdichteter Raum Stadt <strong>Darmstadt</strong> mit L<strong>and</strong>kreis West<br />

II. L<strong>and</strong>kreis <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg Ost<br />

III. Odenwald Kommunen des L<strong>and</strong>kreises <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg<br />

Eine Übersicht der Gebietsaufteilung mit den wichtigsten SPNV Verbindungen<br />

ist in Abbildung 8 auf Seite 32 dargestellt.<br />

5.1.1 Verdichteter Raum<br />

Stadt <strong>Darmstadt</strong> mit Westteil des L<strong>and</strong>kreises<br />

Dem verdichteten Raum, bestehend aus der Stadt <strong>Darmstadt</strong><br />

und dem Westteil des L<strong>and</strong>kreises <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg, in Abbildung<br />

6 als blauer Bereich dargestellt, kommt eine hohe Bedeutung<br />

im Planungsraum zu.<br />

Aufgrund der flachen Topografie und der relativ hohen Einwohnerdichte<br />

- hier wohnen knapp 60% der Einwohner auf ca. 1/3<br />

der Fläche des Planungsraums – und des guten bis sehr guten<br />

ÖPNV-Angebots stellt dieser Bereich das größte Potenzial für<br />

B+R Kunden dar. Es ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass<br />

aufgrund des dichten Haltestellennetzes und der damit einhergehenden<br />

kürzeren Wegelängen zur Haltestelle diese auch<br />

fußläufig gut erreichbar sind. Die Streckenlängen zum Oberzentrum<br />

<strong>Darmstadt</strong> sind ebenso geringer, sodass auch mit einem<br />

höheren Anteil von direkten Quell- Zielfahrten mit dem Fahrrad<br />

ausgegangen werden muss.<br />

� Ziel ist der kontinuierliche Ausbau des B+R Grundangebots<br />

von derzeit 3,4 % des potenziellen Bedarfs in <strong>Darmstadt</strong><br />

bzw. 3,7 % im Westteil des L<strong>and</strong>kreises auf 7 % (Kap.<br />

5.2).<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 31<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R im<br />

Einzugsgebiet<br />

des Oberzentrums<br />

<strong>Darmstadt</strong><br />

Radverkehrswege<br />

zu Bahnhöfen<br />

in Tallagen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

5.1.2 Ostteil des L<strong>and</strong>kreises <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg<br />

Hier ist eine weitgehend flache Topografie mit Städten und Gemeinden<br />

bestehend aus mit ca. 4.000 – ca. 20.000 Einwohnern<br />

vorh<strong>and</strong>en. Dies sind Unter- und Mittelzentren mit Austauschfunktion<br />

mit einem mittleren ÖPNV-Angebot. Die Ludwigsbahn<br />

(Wiesbaden-Aschaffenburg) stellt hier die wichtigste ÖPNV-<br />

Verkehrsachse dar.<br />

Die vorh<strong>and</strong>enen SPNV-Verbindungen stellen wichtige Korridore<br />

für das B+R Einzugsgebiet dar, da diese Trassen dem ÖPNV<br />

Kunden ein bequemes und schnelles Erreichen von Zielen ermöglichen.<br />

In der nachstehenden Abbildung sind die radverkehrlichen<br />

Einzugsgebiete des Radverkehrs in die Tallagen zu den wichtigen<br />

SPNV Haltestellen der Odenwaldbahn dargestellt, die insbesondere<br />

für sportlich motivierte ÖPNV Kunden interessant sind.<br />

Einzugsgebiete B+R an Stationen der Odenwaldbahn<br />

Abbildung 8<br />

� Ziel ist die für den Radverkehr günstigen Einzugsgebiete<br />

mit einem hohen Pendleranteil in das Oberzentrum <strong>Darmstadt</strong><br />

mit einem guten Angebot an B+R zukünftig verstärkt zu berücksichtigen.<br />

Das Angebot soll von einem derzeit 3,7 % des<br />

potenziellen Bedarfs auf 7 % erhöht werden (Kap. 5.2).<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 32<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R im<br />

ländlichen Raum<br />

Übersicht des<br />

Planungsraums<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

5.1.3 Odenwald Kommunen<br />

III. Odenwald Kommunen (Grüner Bereich)<br />

Der Planungsraum ist durch eine bewegte Topografie und viele<br />

kleinere Ortsteile von 500 bis 5.000 Einwohnern gekennzeichnet.<br />

Hier besteht ein geringeres ÖPNV-Angebot, welches weitgehend<br />

durch Busverkehre abgedeckt wird. Die Odenwaldbahn stellt hier<br />

die wichtigste ÖPNV-Verkehrsachse dar.<br />

� Ziel ist der Aufbau eines B+R Grundangebots da bislang<br />

noch fast keine B+R Anlagen vorh<strong>and</strong>enen sind. Es sollen<br />

B+R Anlagen auch als Stadtmobiliar angesehen werden können.<br />

Sie stellen ein Qualitätsmerkmal dar, welches auch weiteren<br />

Gewerbetreibenden zu Gute kommen kann und dem<br />

Radverkehr ein bequemes und spontanes Wechseln vom<br />

Verkehrsmittel Rad auf den ÖPNV ermöglichen soll (z.B. bei<br />

schlechtem Wetter oder wenn der Radfahrer eine Panne hat).<br />

Abbildung 9<br />

5.2 Berechnungsverfahren zur Potenzialermittlung<br />

Als Zielformulierung wurde in Anlehnung an die im Nationalen<br />

Radverkehrsplan 2002 – 2012 angestrebte Verdopplung des<br />

Radverkehrs ein in etwa gleichwertiges Ziel angesetzt, so dass<br />

die durchschnittliche Abdeckungsrate von 7 % bzw. 5 % für die<br />

Odenwaldkommunen erfüllt werden sollte.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 33<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Differenziertes<br />

B+R Angebot<br />

„ländlicher Raum“<br />

Bedarfs-<br />

ermittlung<br />

B+R<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

Die als Odenwaldkommunen bezeichneten Kommunen Fischbachtal,<br />

Groß-Bieberau, Modautal und Schaafheim weisen derzeit<br />

keine B+R Anlagen auf und sollen deshalb zunächst nur<br />

eine moderate Ausstattung für 5 % des ermittelten B+R Potenzials<br />

erhalten. In diesen Kommunen ist keine SPNV Anbindung<br />

vorh<strong>and</strong>en.<br />

Zunächst wurden die Anteile des Radverkehrs und des ÖPNV<br />

am modal split ermittelt 1 , summiert und als Grundlage herangezogen.<br />

Im Best<strong>and</strong> wurde ein Abdeckungsgrad für durchschnittlich<br />

3,3 % des potenziellen Bedarfs festgestellt, siehe Tabelle 11.<br />

Abdeckung des B+R Bedarfs im Best<strong>and</strong> und für das Potenzial<br />

Lfd. Nr.<br />

Kommune<br />

Anteil<br />

Rad<br />

[%]<br />

Anteil<br />

ÖV<br />

[%]<br />

Gesamt<br />

[%]<br />

Einwohner<br />

St<strong>and</strong><br />

[31.12.2009]<br />

theor.<br />

B+R<br />

Pot.<br />

vorh. B+R Anl.<br />

/ Abdeck. des<br />

Pot.<br />

1. <strong>Darmstadt</strong> 12,3 14,8 27,1 143.332 38.843 1.373 3,4% 1.379<br />

2. Alsbach-Hähnl. 11,7 5,8 17,5 9.187 1.608 95 5,9% 18<br />

3. Babenhausen 12,6 7,4 20,0 16.062 3.212 84 2,6% 141<br />

4. Bickenbach 14,1 12,3 26,4 5.448 1.438 86 6,0% 15<br />

5. Dieburg 21,3 5,4 26,7 15.238 4.069 284 7,0% 1<br />

6. Eppertshsn. 24,4 2,5 26,9 5.803 1.561 60 3,8% 49<br />

7. Erzhausen 29,2 10,7 39,9 7.409 2.956 150 5,1% 57<br />

8. Fischbachtal 14,9 2,3 17,2 2.671 459 0 0,0% 23<br />

9. Griesheim 23,0 10,7 33,7 26.161 8.816 348 3,9% 269<br />

10. Groß-Bieberau 8,0 2,2 10,2 4.508 460 0 0,0% 23<br />

11. Groß-Umstadt 5,0 4,4 9,4 21.373 2.009 95 4,7% 46<br />

12. Groß-Zimmern 19,2 9,7 28,9 13.835 3.998 82 2,1% 198<br />

13. Messel 20,2 6,3 26,5 3.791 1.005 17 1,7% 53<br />

14. Modautal 6,9 9,6 16,5 4.984 822 0 0,0% 41<br />

15. Mühltal 2,6 11,0 13,6 13.858 1.885 40 2,1% 92<br />

16. Münster 10,9 7,6 18,5 14.209 2.629 108 4,1% 76<br />

17. Ober-<br />

Ramstadt<br />

5,3 6,3 11,6 15.087 1.750 36 2,1% 87<br />

18. Otzberg 5,2 3,4 8,6 6.355 547 30 5,5% 8<br />

19. Pfungstadt 20,0 4,4 24,4 24.569 5.995 0 0,0% 420<br />

20. Reinheim 5,8 8,4 14,2 17.089 2.427 40 1,6% 130<br />

21. Roßdorf 7,8 4,1 11,9 12.117 1.442 53 3,7% 52<br />

22. Schaafheim 9,7 6,5 16,2 8.977 1.454 0 0,0% 73<br />

23. Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

12,5 6,2 18,7 15.953 2.983 72 2,4% 137<br />

24. Weiterstadt 7,2 3,6 10,8 24.234 2.617 74 2,8% 109<br />

Summe /<br />

Durchschnitt<br />

Tabelle 10<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 34<br />

Ziel<br />

7/<br />

5%<br />

12,9 6,9 19,8 432.250 94.985 3.123 3,3% 3.458<br />

1 Für den L<strong>and</strong>kreis <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg wurden Werte auf Grundlage der Mobilitätsstudie von 1999,<br />

ARGUS GmbH verwendet, für die Stadt <strong>Darmstadt</strong> die im Auftrag der Bundesregierung erhobenen<br />

Daten vom Mobilität in Deutschl<strong>and</strong> (MiD) 2010 erhoben von infas, DLR und DIW Berlin benutzt.<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Berechnungs-<br />

beispiel<br />

„B+R Potenzial“<br />

Berücksichtigung<br />

wichtiger Faktoren<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

Für Dieburg mit einem heute bereits hohen B+R Anteil von 7,0 %<br />

des Potenzials werden wie für <strong>and</strong>ere Kommunen entsprechend<br />

den für B+R Anlagen genannten Parametern und örtlichen Gegebenheiten<br />

entsprechend höherer Zielvorgaben angesetzt.<br />

Berechnungsbeispiel: Groß-Zimmern verfügt über einen Rad-<br />

und Fußverkehrsanteil von 29,8 % der Einwohner, dies entspricht<br />

knapp 4.000 potenziellen B+R Kunden bei 14.000 Einwohnern,<br />

im Gegensatz dazu liegt der Rad + ÖPNV Anteil in<br />

Groß-Umstadt nur bei 9,8 % diese entspricht 2.000 potenziellen<br />

B+R Kunden.<br />

5.3 Haltestellenbezogene Potenzialumlegung<br />

Die Dimensionierung benutzergerechter B+R Stellplätze an<br />

noch zu konzipierenden B+R Anlagen oder ein Ausbau an bestehenden<br />

B+R Anlagen erfolgt anh<strong>and</strong> folgender Parameter:<br />

Entscheidungskriterien bei der B+R Nutzung<br />

Abbildung 10<br />

Quelle: PGN – Veröffentlichungen, Dipl.-Ing. Ralf Hoopmann zum Thema „<strong>Bike</strong> & <strong>Ride</strong> im ländlichen Raum“ , 1997<br />

Aufgrund der Vielzahl der vorh<strong>and</strong>enen Parameter wurden diese<br />

entsprechend ihrer Bedeutung in eine Reihenfolge gebracht.<br />

Anh<strong>and</strong> des bekannten und erhobenen Datenmaterials wurden<br />

die aus der Potenzialermittlung hervorgegangenen B+R Stellplätze<br />

für jede Kommune ermittelt. Für die Verteilung des prognostizierten<br />

Potenzials innerhalb der Kommune wurden diese<br />

berücksichtigt.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 35<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Stellplatzzuschläge<br />

für besondere<br />

R<strong>and</strong>bedingungen<br />

Gewichtung des<br />

Stellplatzangebots<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

Faktoren zur Berücksichtigung des B+R Potenzials<br />

� ÖV-Infrastruktur (Linienangebot / Lage der Hst. / Zeitbedarf /<br />

Tarifgrenzen / Knotenpunkte im Liniennetz / Frequentierung)<br />

� Siedlungsstruktur (Lage und Dichte der Wohnschwerpunkte)<br />

� Verkehrsverhalten (modal split Rad / ÖPNV)<br />

� Wirtschaftsunternehmen<br />

(Anzahl der Arbeitsplätze, Art des Gewerbes)<br />

� Bildungseinrichtungen (Hochschulen, Schulen)<br />

� Einkaufsschwerpunkte<br />

� Freizeitziele<br />

� Sportstätten<br />

� Vorh<strong>and</strong>ene Radverkehrsinfrastruktur<br />

(z. B touristische Radrouten)<br />

� Vorh<strong>and</strong>ene Serviceeinrichtungen und Qualitätsmerkmale<br />

� Topografische Gegebenheiten<br />

Nachdem das B+R Potenzial für alle im Planungsraum<br />

vorh<strong>and</strong>enen Kommunen anh<strong>and</strong> des individuellen<br />

Verkehrsverhaltens bestimmt wurde, müssen die ermittelten<br />

B+R Stellplätze auf die Haltestellen innerhalb der Kommunen<br />

entsprechend ihrer Bedeutung für B+R verteilt werden.<br />

Entscheidendes Merkmal ist das vorh<strong>and</strong>ene ÖPNV Angebot<br />

und die Höhe der Pendlerzahlen. Des weiteren wurden<br />

Haltestellen berücksichtigt, die einen für den Fußverkehr<br />

großes Einzugsgebiet haben.<br />

Für die Verteilung des B+R Potenzials innerhalb der<br />

Kommunen wurden diese zunächst entprechend des<br />

betehenden ÖPNV Angebots unterteilt in Haltestellen an<br />

Bahnhaltepunkten, Straßenbahn- bzw. Bushaltestellen.<br />

Auf Grundlage bestehender B+R Stellplätze an Haltestellen im<br />

<strong>DADINA</strong> Gebiet wurde entsprechend ihrer Verteilung auf Bahn,<br />

Straßenbahn und Bus wurde die Verteilung ermittelt und der<br />

weiteren Orientierung zugrunde gelegt, siehe nächste Seite.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 36<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Verteilung der<br />

geparkten<br />

B+R Fahrräder<br />

Auswahl der<br />

B+R Haltestellen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

B+R Anlagen im Verdichtungsraum<br />

(<strong>Darmstadt</strong> mit Westteil des L<strong>and</strong>kreises)<br />

� 68 % an Bahnhaltpunkten<br />

� 29 % der B+R Stellplätze an Straßenbahnhaltestellen<br />

� 4 % der B+R Stellplätze an Bushaltestellen 2<br />

Für die Kommunen mit geringerem oder keinem Schienenpersonennahverkehr<br />

(SPNV) Angebot wurden diese Werte entsprechend der<br />

höheren Bedeutung des Busverkehrs verschoben.<br />

In der Anlage 4 ist eine Übersicht mit der Potenzialermittlung für<br />

alle geplanten und vorh<strong>and</strong>ene Haltestellen inklusive des<br />

eingeplanten Nachrüstungsbedarfs bzw. der Neueinrichtung<br />

einer B+R Anlage vorh<strong>and</strong>en.<br />

5.4 Haltestellenbezogene Gewichtungsfaktoren<br />

Zunächst wurden für alle Kommunen im <strong>DADINA</strong> Gebiet alle für<br />

B+R Anlagen infrage kommenden Haltestellen auf Grundlage:<br />

� der Zentralität und Einwohnerdichte,<br />

� des radverkehrlichen Einzugsgebiets,<br />

� konkurierender Verkehrsangebote in radverkehrlicher Reichweite<br />

� und des ÖPNV-Angebots<br />

ermittelt und in der Liste mit den bestehenden B+R Anlagen<br />

zusammengeführt (Anlage 4).<br />

Die auf Grundlage des Nahverkehrsplans3 vorh<strong>and</strong>enen<br />

Einsteigerzahlen wurden in Form einer Einsteigerquote<br />

berücksichtigt. Bei über 20.000 Einsteigern pro Tag (Mo.-Fr.)<br />

wurde für die betroffene B+R Anlage eine entsprechend höhere<br />

Grundmenge zum Ansatz gebracht. Z.B. S3 21.013 Einsteiger =<br />

5 % Erhöhung.<br />

Zur Berücksichtigung der Einflußfaktoren auf das zu erwartende<br />

B+R Potenzial wurden diese in vereinfachter Form<br />

zusammengefasst. Auf Basis vorliegender Erfahrungen wurden<br />

diese dann in folgende Rubriken unterteilt und mit Zuschlägen<br />

bei der Stellplatzanzahl versehen.<br />

2 Bei ausgewählten Umsteigehaltstellen mit wichtigen Busverbindungen wurden 20% der<br />

geparkten Fahrräder der Bushaltestelle zugeordnet.<br />

3 Entwurfsfassung Nahverkehrsplan <strong>DADINA</strong> von 2010, Seite 83 ff<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 37<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Berechnung<br />

der B+R<br />

Stellplätze<br />

Hinweise zu den<br />

Gewichtungs-<br />

faktoren<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

Kriterien für Zuschläge der B+R Stellplatzzahlen<br />

1. Tarifgrenze /<br />

End‐ bzw. Umsteige‐<br />

haltestelle je Ver‐<br />

kehrsträger<br />

+ 20% SPNV<br />

+ 15% Straßenb.<br />

+ 10% Bus<br />

Tabelle 11<br />

2. Reisezeiten<br />

von Außerorts‐<br />

haltestellen<br />

+ 10 % für<br />


B+R Zuschläge<br />

für günstige<br />

Reisezeiten<br />

B+R und weitere<br />

Wegeketten<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

Frankfurt Hauptbahnhof als wichtigstes Oberziel ist<br />

� von DA Hbf. mit der Regionalbahn in 18 min. und<br />

� ab DA Nordbf. in 20 min mit der Odenwaldbahn erreichbar.<br />

<strong>Darmstadt</strong> Hauptbahnhof als wichtigstes Oberziel der Region<br />

kann von<br />

� Weiterstadt mit der RB in 7 min,<br />

� Erzhausen mit der S-Bahn in 8 min,<br />

� Alsbach-Hähnlein mit der SE in 20 min und<br />

� Babenhausen mit der RB in 29 min erreicht werden.<br />

<strong>Darmstadt</strong> Ostbahnhof kann von<br />

� Groß Umstadt-Wiebelsbach mit dem RE in 26 min und<br />

� Lengfeld, mit der RB in 28 min erreicht werden.<br />

Luisenplatz kann von<br />

� Seeheim-Jugenheim mit der Straßenbahn Linie 6 in 25 min und<br />

� Alsbach-Hähnlein mit der Straßenbahn Linie 6 in 32 min<br />

erreicht werden.<br />

Weitere im Planungsraum befindlichen wichtigen Ziele, die in<br />

dem Zeitfenster, welches von B+R Kunden angenommen wird,<br />

erreichbar sind, lauten:<br />

� Hanau � vom Bf. Groß-Umstadt<br />

� Aschaffenburg � vom Bf. Babenhausen<br />

� Bensheim � vom Bf. Alsbach-Hähnlein<br />

� Heidelberg � vom Bf. Alsbach-Hähnlein<br />

� Mainz / Wiesbaden � vom Bf. Weiterstadt<br />

� Erbach / Michelstadt � vom Bf. Groß-Umstadt-Wiebelsbach<br />

3. Umfeldfaktoren<br />

Bei der Entscheidung zur Verkehrsteilnahme in Kombination von<br />

Fahrrad und ÖPNV fließen weitere Umfeldfaktoren ein. Es ist<br />

von Bedeutung, ob Wegeketten und Besorgungen in den Verkehrsalltag<br />

problemlos einbezogen und im Umfeld der Haltestelle<br />

erledigt werden können. So stellen die Optionen des spontanen<br />

oder regelmäßigen Einkaufens oder das Erledigen weiterer Besorgungen<br />

z.B. in einer Apotheke ein wichtiges Entscheidungskriterium<br />

dar.<br />

Geschäftsbereiche, Aufenthaltsqualität sowie touristische Besonderheiten<br />

sind weitere Merkmale, die für Rad fahrende ÖPNV<br />

Benutzer ausschlaggebend sein können. Ein Kiosk, der morgens<br />

die Wartezeit mit einem Kaffee, Brötchen oder mit der Tageszeitung<br />

verkürzt oder die Gaststätte, die Abends zum Essen gehen<br />

oder kommunizieren mit Kollegen einlädt, bieten weitere St<strong>and</strong>ortvorteile<br />

die für eine Nutzung von B+R sprechen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 39<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Betrachtung<br />

der<br />

Stadtstrukturen<br />

Berechnungs-<br />

beispiel<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 5. Potenzialermittlung<br />

4. Strukturdaten<br />

Von einer verstärkten B+R Nutzung kann beispielsweise für<br />

Schuleinzugsgebiete, wie dies z.B. in Griesheim der Fall ist,<br />

ausgegangen werden. Arbeitsplatzschwerpunkte, das Vorh<strong>and</strong>en<br />

sein von wichtigen Sport- oder Freizeitanlagen wurden mit<br />

Zuschlägen ebenso bedacht, wie eine zu erwartende höhere<br />

B+R Quote, wenn von Nachbarkommunen ohne vergleichbares<br />

ÖPNV Angebot B+R Pendler zu erwarten sind.<br />

Carsharing- oder Schnellbusangebote sind weitere Faktoren,<br />

die für einen erhöhten B+R berücksichtigt wurden.<br />

Rechenbeispiel für eine ausreichene Dimensionierung der<br />

Stellplatzanzahl an vorh<strong>and</strong>enen B+R Anlagen:<br />

Erzhausen Bahnhof:<br />

Ansatz: 95% des lokalen B+R Bedarfs in Erzhsn. = 197 B+R Stellpl.<br />

hohe Einsteigerquote (105% für S-Bahn S3/4) = 9 Stellplätze<br />

ergibt einen Grundbedarf von 206 B+R Stellpl.<br />

Zuschläge:<br />

20% für Tarifgrenze an SPNV Haltestelle = 39 Stellplätze<br />

10% für günstige Reisezeiten nach Darmst. = 20 Stellplätze<br />

10% für angrenzende Gastronomie/Bücherei = 20 Stellplätze<br />

Gesamtbedarf von = 285 B+R Stellpl.<br />

Die Einzelausstellung für alle betroffenen Haltestellen für jede<br />

Kommune ist in der Anlage 4 dargestellt.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 40<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


St<strong>and</strong>ard Radparker<br />

„Anlehnbügel“<br />

Fotos Büro VAR<br />

Qualitätsmerkmale<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 6. B+R St<strong>and</strong>ards<br />

6. Festlegung von Kriterien und St<strong>and</strong>ards<br />

Aufgrund der vorliegenden Ausstattung der B+R Anlagen im<br />

<strong>DADINA</strong> Gebiet wurden Gestaltungselemente und Maße definiert.<br />

Dies beinhaltet die Form des Radparkens an Anlehnbügeln für ein-<br />

und doppelseitige Beparkung. Der Anlehnbügel mit doppelseitiger<br />

Abstellmöglichkeit soll als St<strong>and</strong>ardausführung zum Einsatz kommen,<br />

da dieser die größte Flächeneffizienz aufweist.<br />

Maße: 1,00 m Breite und 0,90 m Höhe über Gelände<br />

Der Achsabst<strong>and</strong> zwischen den Radparkern ist<br />

� für doppelseitige Anlehnbügel 1,00 m, ein Querholm in der<br />

St<strong>and</strong>ardausführung ist ein weiteres Qualitätsmerkmal<br />

zum Parken für Kinderräder,<br />

� bei einseitigen Anlehnbügeln 70 cm.<br />

Abbildung 11<br />

Empfohlen wird die Ausführung mit Lackierung in der Farbgebung<br />

nach dem RMV Haltestellen-Design.<br />

Zur Umsetzung des B+R <strong>Konzept</strong>s wurden entsprechend des Bedarfs<br />

st<strong>and</strong>ardisierte B+R Anlagen für verschiedene Anwendungsformen<br />

erstellt. Ziel ist es, ein einheitliches Erscheinungsbild mit<br />

einem hohen Wiedererkennungswert für B+R Anlagen mit verschiedenen<br />

Kapazitäten und für unterschiedliche Ansprüche herstellen<br />

zu können. Dieses soll dann im weiteren Maßnahmenkonzept<br />

für geplante B+R Anlagen zur Anwendung kommen kann.<br />

Die Vorgabe für alle B+R Anlagen ist eine ansprechende Gestaltung,<br />

die einem Höchstmaß an Qualität genügt. Folgende grundlegende<br />

Kriterien für B+R Anlagen wurden diesbezüglich berücksichtigt:<br />

� Diebstahlsicherheit<br />

� Überdachung (ab 10 Stellplätzen als Regelfall)<br />

� Hochwertige, ästhetische Abstellanlagen<br />

� Angebot entsprechend der Nutzerbedürfnisse<br />

� Einbauhöhe mit Rahmenabschließbarkeit<br />

� Stabilität des Radparkers<br />

� Transparente Anlage<br />

� Modularer Aufbau<br />

Nachstehen sind die Einsatzkriterien und St<strong>and</strong>ards für 6 B+R Haltestellenst<strong>and</strong>ards<br />

aufgeführt und in die Typen A bis F unterteilt dargestellt.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 41<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Einsatzbereiche<br />

Merkmale<br />

Anordnung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 6. B+R St<strong>and</strong>ards<br />

6.1 St<strong>and</strong>ardelemente für B+R Anlagen (Typen A-F)<br />

Anwendungsbeispiele<br />

B+R Typ A - Basismodul<br />

Der B+R Typ A ist das Basismodul einer B+R Anlage<br />

und soll eine Grundausstattung als Angebotsplanung<br />

an ausgewählten Haltestellen gewährleisten.<br />

Kapazität / Einsatzgebiete<br />

� Sehr geringer Bedarf<br />

� Für 2 bis 6 Stellplätze (i.d.R. 1-3 Bügel)<br />

� I. d. R. für Bushaltestellen<br />

Ausführungsform / Anwendung<br />

� Mit Querholm<br />

� Hohe Qualität<br />

� Praktische und platzsparende Anordnung<br />

in Reihe oder parallel<br />

� Flankierend,<br />

hinter oder neben der Wartehalle<br />

oder zu <strong>and</strong>eren baulichen Einrichtungen<br />

Beispiellösungen mit optimaler Anbindung<br />

an das Radverkehrsnetz<br />

Hyth, Südostengl<strong>and</strong><br />

Gräfenhausen, Haltestelle Rötboll<br />

Ladenburg<br />

Weiterstadt<br />

Groß-Zimmern<br />

Ober-Ramstadt<br />

Nieder-Modau<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 42<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Einsatzbereiche<br />

Merkmale<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 6. B+R St<strong>and</strong>ards<br />

B+R Typ B – B+R Anlage für geringen Bedarf<br />

Der B+R Typ B ist die um x Stellplätze erweiterte Version des Basismoduls<br />

für Haltestellen, die aufgrund ihrer Lage einen begründeten<br />

B+R Bedarf erwarten lassen.<br />

Kapazität / Einsatzgebiete<br />

� Geringer Bedarf<br />

� Für 4 bis 10 Stellplätze (i.d.R. 2-5 Bügel)<br />

� Bus- oder Straßenbahnhaltestellen<br />

B+R Anlage in Eppertshausen<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 43<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Anordnung<br />

Ausführungsform / Anwendung<br />

� Mit Querholm oder Einzelparker<br />

� Hohe Qualität<br />

� Praktische und platzsparende Anordnung<br />

i. d. R. in Reihe im Einzelfall auch parallel<br />

� Flankierend,<br />

hinter oder neben der Wartehalle<br />

Abbildung 12<br />

�<br />

oder zu <strong>and</strong>eren baulichen Einrichtungen<br />

Soweit möglich mit Überdachung<br />

Quelle: Planung einer B+R<br />

Anlage in Griesheim,<br />

Büro: BPR<br />

� Zentrale Lage soweit möglich am Knotenpunkt<br />

mit guten An- und Abfahrtswegen<br />

� Anordnung ggf. auf der Fahrbahn als<br />

Umw<strong>and</strong>lung von Kfz-Stellplätzen<br />

� I. d. R. mit Radwegweisung<br />

� Weitere Nutzungszwecke einbinden<br />

(z.B. für Ziele des Einzelh<strong>and</strong>els)<br />

<strong>Darmstadt</strong>-Arheilgen<br />

Beispiel mit optimaler Radverkehrsanbindung<br />

Bickenbach<br />

<strong>Darmstadt</strong>-Eberstadt


Einsatzbereiche<br />

Merkmale<br />

Anordnung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 6. B+R St<strong>and</strong>ards<br />

B+R Typ C – B+R Anlage für mittleren Bedarf<br />

Der B+R Typ C ist für einen nachgewiesenen Bedarf aufgrund<br />

der Haltestellenfunktion oder auf Grundlage der im radverkehrlichen<br />

Einzugsgebiet der Haltestelle liegenden Infrastruktur<br />

bzw. Wohnbebauung. In der Regel ist der Bedarf durch wild<br />

geparkte Fahrräder im Umfeld der Haltestelle erkennbar.<br />

Kapazität / Einsatzgebiete<br />

� Mittlerer Bedarf<br />

� Ab 8 Stellplätzen (i.d.R. ab 4 Bügel)<br />

� I. d. R. Straßenbahnhaltestellen<br />

Ausführungsform / Anwendung<br />

� I. d. R. überdachte Reihenanlagen<br />

Mühltal<br />

� Gute Anbindung an das Radverkehrsnetz<br />

� I. d. R. Verkehrszeichen „Parken B+R“<br />

� Mit Radwegweisung als St<strong>and</strong>ardelement<br />

� Somit möglich in Kombination mit<br />

weiteren Haltestelleneinrichtungen<br />

z.B. Informationstafel mit radverkehrlichen<br />

Inhalten<br />

� Zentrale Lage, so direkt wie möglich am Knotenpunkt<br />

� Im begründeten Einzelfall kann die Einrichtung<br />

von Fahrradboxen in Frage kommen.<br />

<strong>Darmstadt</strong>-Eberstadt<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 44<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR<br />

Anwendungsbeispiele<br />

<strong>Darmstadt</strong> (Universität)<br />

Bensheim Innenstadt<br />

Altheim-Ortskern


Einsatzbereiche<br />

Merkmale<br />

Anordnung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 6. B+R St<strong>and</strong>ards<br />

B+R Typ D – B+R Anlage für mittleren bis hohen Bedarf<br />

Der B+R Typ D kommt für Haltestellen bzw. Regionalbahnhöfe mit<br />

hohem Fahrgastaufkommen und nachgewiesenem Bedarf aufgrund<br />

der Haltestellenfunktion oder Lage (z.B. Tarifgrenze) zur<br />

Anwendung. Der Bedarf kann überschlägig anh<strong>and</strong> wild geparkter<br />

Fahrräder im Umfeld des Bahnhofs ermittelt werden.<br />

Kapazität / Einsatzgebiete<br />

� Mittlerer bis hoher Bedarf<br />

� Ab 10 Stellplätzen (i.d.R. ab 5 - 20 Bügel)<br />

� Straßenbahnhaltestelle oder Bahnhof<br />

Ausführungsform / Anwendung<br />

� Mit Überdachung<br />

� Gute Anbindung an das Radverkehrsnetz<br />

� Mit Verkehrszeichen „Parken B+R“<br />

� Mit Radwegweisung als St<strong>and</strong>ardelement<br />

� In Kombination mit Haltestelleneinrichtungen<br />

- Informationstafel<br />

- Mülleimer<br />

- Uhr / dynamische Fahrgastinformation<br />

- Sitzgelegenheit<br />

- Fahrkartenautomat<br />

- ggf. Gepäckaufbewahrung<br />

� Die Lage ist zentrale und so nah wie möglich<br />

am Knotenpunkt zu wählen.<br />

� Die Einrichtung von Fahrradboxen ist in Zusammenarbeit<br />

mit der Kommune und den lokalen<br />

Radfahrverbänden zu prüfen.<br />

Beispiel B+R Anlage mit Gepäckaufbewahrung<br />

endorf-Okrilla, Süd in Sachsen; Quelle: Orion Bausysteme<br />

Ott<br />

<strong>Darmstadt</strong>,<br />

Hauptbahnhof<br />

Westseite<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 45<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Quelle:<br />

Orion Bausysteme<br />

Hausen im Taunus<br />

(Taunusbahn)<br />

VAR<br />

Abbildung 13<br />

Quelle: Planung einer B+R<br />

Anlage in Klein-Umstadt,<br />

Büro: BPR


Einsatzbereiche<br />

Merkmale<br />

Anordnung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 6. B+R St<strong>and</strong>ards<br />

B+R Typ E – Anlage B+R für hohen Bedarf<br />

Der B+R Typ E ist für Haltestellen an zentralen Verknüpfungspunkten<br />

mehrerer Bahnlinien oder für S-Bahn Haltestellen mit hohem<br />

Fahrgastaufkommen und günstiger Lage (z.B. Tarifgrenze)<br />

vorgesehen.<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Kapazität / Einsatzgebiete<br />

� Hoher Bedarf<br />

� Ab 40 Stellplätzen<br />

� Umsteigebahnhof oder S-Bahn-Station<br />

Ausführungsform / Anwendung<br />

� Mit Überdachung<br />

Altheim Bahnhof<br />

� Mehrere dezentrale Abstellanlagen an Eingängen<br />

und Zufahrten vom Radverkehrsnetz<br />

� Mit Verkehrszeichen „Parken B+R“<br />

� Mit Radwegweisung als St<strong>and</strong>ardelement<br />

� In Kombination mit Haltestelleneinrichtungen<br />

- Informationstafel mit radverkehrlichem<br />

Umgebungsplan und weiteren Infos<br />

- Uhr / dynamische Fahrgastinformation<br />

- Sitzgelegenheit / Fahrkartenautomat<br />

- Gepäckaufbewahrung / ggf. Leihräder<br />

Bickenbach Bahnhof<br />

� Ein Mindestkontingent an Fahrradboxen<br />

(mind. 5 bis 10 Stück) muss zur Verfügung<br />

stehen, alternativ können geschlossene oder<br />

Dieburg Bahnhof<br />

abgesonderte Fahrradparkanlagen mit beschränktem Zugang<br />

errichtet werden, siehe Foto unten.<br />

Heusenstamm Bahnhof<br />

Kopenhagen S-Bahnhof (Fahrradparkanlage mit beschränktem Zugang)<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 46<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Einsatzbereiche<br />

Merkmale<br />

Anordnung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 6. B+R St<strong>and</strong>ards<br />

B+R Typ F – B+R Anlage für sehr hohen Bedarf<br />

Der B+R Typ F ist ein Sonderfall für hochfrequentierte Fernbahnhöfe<br />

mit verschiedenen Funktionen. Es h<strong>and</strong>elt sich um eine<br />

Kombination aus mehreren Anlagen für verschiedene Nutzergruppen.<br />

Es sind weitere Kurzzeitstellplätze für Kunden des benachbarten<br />

oder integrierten Einzelh<strong>and</strong>els zu berücksichtigen. Der<br />

Betrieb einer Fahrradstation ist in Erwägung zu ziehen.<br />

Kapazität / Einsatzgebiete<br />

� Sehr hoher Bedarf<br />

� Über 100 Stellplätze<br />

Ausführungsform / Anwendung<br />

� Mehrere eingangsnahe Fahrradabstellanlagen sollten an<br />

den Zufahrtswegen des Radverkehrs eingerichtet werden.<br />

� Fahrradstation mit Videoüberwachung<br />

� Gepäckaufbewahrung<br />

� Weitere Serviceeinrichtungen wie z.B. Radverleih / Reparatur<br />

� Informationstafeln mit radverkehrlichen Hinweisen<br />

� Radverkehrliche Umgebungspläne<br />

� Weitere B+R Reihenanlagen mit Überdachung können an<br />

verschiedenen St<strong>and</strong>orten zweckmäßig sein.<br />

� Hinweise für touristische Radfahrer vervollständigen das<br />

Angebot.<br />

� Möglichkeit zum Parken von Fahrrädern mit Anhängern<br />

Im Einzelfall können auch die Einrichtung einer Fahrradwache<br />

oder geschlossener Fahrradabstellanlagen mit Zugangskontrolle,<br />

bzw. vollautomatische Fahrradparksysteme in Betracht gezogen<br />

werden.<br />

Abbildung 14<br />

Illustration, Fahrradparkanlage, Quelle: bike<strong>and</strong>ride GmbH<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 47<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Beachtung<br />

örtlicher<br />

Gegebenheiten<br />

Sortierung<br />

der B+R Stellplätze<br />

Einrichtungselemente<br />

Wiederkennung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 6. B+R St<strong>and</strong>ards<br />

6.2 Hinweise für individuelle B+R Anlagen<br />

Platzsparendes Parken<br />

Neben dem St<strong>and</strong>ardfall des horizontalen Fahrradparkens können<br />

an Haltstellen mit eingeschränkter Flächenverfügbarkeit<br />

auch Senkrechtparker angeboten werden, siehe Abb. links. Des<br />

Weiteren bieten sich die Formen des doppelstöckigen Parkens<br />

an, siehe Abb. rechts.<br />

Abbildung 15 Abbildung 16<br />

Quelle:www.stadt-moebel.de Quelle:Hinweise zum Fahrradpakren, FGSV, 1995<br />

Art und Anordnung der Abstellanlagen<br />

Für die Anordnung der Abstellanlagen kommen üblicherweise<br />

� Einzelaufstellung,<br />

� Reihenparkanlagen oder<br />

� parallele angeordnete Reihenparkanlagen<br />

zur Anwendung.<br />

Überdachungen<br />

Das wichtigste Qualitätsmerkmal stellt die Überdachung dar.<br />

Sie dient ebenso als Witterungsschutz beim Warten oder zum<br />

Wechseln der Regenbekleidung und gehört als Komfortelement<br />

zum St<strong>and</strong>ard für Anlagen ab 10 Fahrrädern.<br />

Beleuchtung<br />

Die Beleuchtung der B+R Anlage ist als Diebstahlschutz (soziale<br />

Kontrolle) und in der dunkeln Jahreszeit zur Erleichterung<br />

des An- und Abschließens ebenso zur St<strong>and</strong>ardausstattung<br />

einzuplanen.<br />

Alleinstellungsmerkmal<br />

Damit eine Wiedererkennbarkeit von B+R Anlagen geschaffen<br />

werden kann, sollten diese ein einheitliches Corporate Identity<br />

(CI) erhalten. Somit kann das Erscheinungsbild dazu beitragen,<br />

dass die B+R Anlage schon von Weitem sichtbar als diese erkannt<br />

wird.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 48<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Qualitätsst<strong>and</strong>ards<br />

B+R<br />

Sonderformen<br />

Orientierung /<br />

Sortierung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 6. B+R St<strong>and</strong>ards<br />

Befestigter Untergrund<br />

Es ist darauf zu achten, dass der Untergrund einer B+R Anlage<br />

befestigt sein sollte.<br />

<strong>Darmstadt</strong>, TU-Lichtwiese<br />

Berücksichtigung weiterer Nutzergruppen<br />

Weitere Verwendungszwecke sind zu berücksichtigen, z.B. für<br />

Lastenräder oder Fahrräder mit Anhänger. Nach Möglichkeit sollten<br />

eventuelle Flächenreserven frühzeitig mit eingeplant werden.<br />

Des Weiteren sind die im Maßnahmenkonzept vorgesehenen<br />

Elemente zur Erkennbarkeit zu beachten.<br />

Beschilderung B+R Parkplatz<br />

Die Beschilderung mit dem Verkehrszeichen 314<br />

„Parken“ mit Sinnbild „Fahrrad“ und dem Hinweis<br />

B+R sollte für die B+R Typen C – F zur Anwendung<br />

kommen. Ziel ist es, die Anlage somit von<br />

Fremdverkehren freizuhalten und die Zweckbestimmung<br />

klar zu kennzeichnen.<br />

Abbildung 17<br />

Radwegweisung<br />

Die Radwegweisung ist eine wichtige Orientierungshilfe um die<br />

Zielorte auf sicheren und durchgängigen Wegen erreichen zu<br />

können. Insbesondere für den zukünftig verstärkten Einsatz von<br />

Leihrädern ist die Radwegweisung als Qualitätsmerkmal von<br />

entscheidender Bedeutung.<br />

Abbildung 18<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 49<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Berücksichtigung<br />

des Best<strong>and</strong>es<br />

Aufbauend auf<br />

den Bedarf<br />

Einbeziehung<br />

weiterer<br />

Faktoren<br />

Festlegung<br />

von B+R<br />

Stellplatzzahlen<br />

Feststellungen von<br />

Änderungen<br />

im Best<strong>and</strong><br />

Dokumentation<br />

der Planungen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7. Maßnahmenkonzept und Kostenschätzung<br />

Im Rahmen der <strong>Konzept</strong>erstellung konnte festgestellt werden,<br />

dass in mehreren Kommunen bereits Planungsvorhaben für<br />

B+R Anlagen bestehen. Den Kommunen wurden weitere Hinweise<br />

bezüglich ermittelten Potenzials gegeben haben mitgeteilt,<br />

damit diese nach Möglichkeit berücksichtigt werden.<br />

Die im Maßnahmenkonzept zusammengeführten Einzelmaßnahmen<br />

beruhen auf Grundlage der Ergebnisse<br />

1. aus der Best<strong>and</strong>erfassung und<br />

2. der Potenzialermittlung.<br />

Zu dem vor Ort erfassten 91 B+R Anlagen können neben dem<br />

Grundbedarf an Stellplätzen auch weitere Aussagen zu den<br />

vorh<strong>and</strong>enen Mängeln und Anpassungserfordernissen getroffen<br />

werden. Der Grundbedarf hat sich dabei annäherungsweise<br />

aus der aktuellen Nachfrage durch den Besatz der Anlage und<br />

„wild geparkten“ Fahrräder im Umfeld als Auslastungsgrad ergeben,<br />

siehe Steckbriefe der B+R Anlagen in den Anlagen 5<br />

und 6.<br />

Für zukünftige, neue B+R Anlagen aufgrund der Potenzialermittlung<br />

(Anlage 4) werden hingegen nur Angaben über die<br />

Anzahl möglicher Stellplätze gemacht.<br />

Im Rahmen des <strong>Konzept</strong>s konnte festgestellt werden, dass es<br />

weitere B+R Anlagen im Planungsgebiet gibt, die bislang in der<br />

<strong>DADINA</strong> B+R Datenbank noch nicht aufgeführt sind.<br />

Neu geschaffene B+R Anlagen<br />

Eppertshausen, Ost Weiterstadt, Am Rotböll<br />

Alle erforderlichen Maßnahmen für jede Kommune sind einzeln<br />

zusammengefasst und mit einem Übersichtsplan mit den vorh<strong>and</strong>enen<br />

und geplanten B+R Anlagen im Anhang in der Anlage<br />

5 und 6 unter „B+R Potenzial“ der Kommunen dargestellt.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 50<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Bildung von<br />

Maßnahmen-<br />

gruppen<br />

H<strong>and</strong>lungsfelder<br />

zur sofortigen<br />

Umsetzung<br />

Kommunale<br />

Zuständigkeit<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.1 B+R Anlagen und Infrastruktur im Best<strong>and</strong><br />

Zur Verbesserung der Substanz der Anlagen und deren Anpassung<br />

an die sich verändernden R<strong>and</strong>bedingungen sind folgende<br />

Maßnahmengruppen erstellt worden:<br />

1. Ad-hoc Maßnahmen zur Beseitigung akuter Missstände /<br />

Unterhaltungsmaßnahmen (Beseitigung von Fremdparkern)<br />

2. Stellplatznachrüstung wegen hoher B+R Auslastung<br />

3. Ergänzung von Überdachungen für B+R Anlagen<br />

4. Einrichtung zusätzlicher Fahrradboxen<br />

5. Orientierung<br />

- StVO Beschilderung für B+R Anlagen<br />

- Radwegweisung<br />

6. Optimierung der Zufahrtswege des Radverkehrs<br />

7.1.1 Ad-hoc Maßnahmen<br />

Die geplanten ad-hoc Maßnahmen bestehen aus verschiedenen<br />

H<strong>and</strong>lungsfeldern:<br />

I. Austausch von nicht mehr gebrauchsfähigen Radparkern<br />

bzw. Nachrüstung (Kap. 4.3 Tabelle 1)<br />

II. Oberflächenbefestigungen an B+R Anlagen herstellen<br />

III. Sonstige Umbaumaßnahmen für eine bessere Zugänglichkeit<br />

IV. Abräumung nicht mehr fahrbereiter Fahrräder<br />

V. Verlagerung von Fremdparkern (Kfz / Motorräder)<br />

Diese Maßnahmen sollten in Eigenregie von den Kommunen<br />

durchgeführt werden. Zunächst sind in Tabelle 12 alle vorh<strong>and</strong>enen<br />

Typen von Radparkern aufgelistet und bewertet worden.<br />

Somit können nicht mehr gebrauchsfähige Radparker wie Felgenklemmer<br />

identifiziert und gegen neue ausgetauscht werden.<br />

Felgenklemmern können zu Beschädigungen am Fahrrad führen<br />

und werden oftmals nicht angenommen. Dies wiederum führt zu<br />

Behinderungen im Haltestellenbereich durch „wildes“ Parken.<br />

Ggf. kann im Einzelfall auch eine Nachrüstung, die eine Anlehn-<br />

und Rahmenabschließbarkeit ermöglicht, vorgenommen werden.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 51<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Typen von<br />

B+R Radparkern<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Die vorh<strong>and</strong>enen Arten der B+R Fahrradabstellanlagen wurden<br />

kategorisiert, mit Kurzzeichen versehen und die verschiedenen<br />

Typen bewertet:<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Kurz<br />

‐z.<br />

1.<br />

B<br />

2.<br />

EB<br />

3.<br />

Beta<br />

‐T<br />

4.<br />

Beta<br />

‐HT<br />

5.<br />

SF‐R<br />

6.<br />

FK<br />

7.<br />

V‐0<br />

8.<br />

Alt<br />

Art des vorh.<br />

Radparkers<br />

Anlehnbügel<br />

mit<br />

beidseitiger<br />

Beparkung<br />

Anlehnbügel<br />

mit<br />

einseitiger<br />

Beparkung<br />

Be‐<br />

wert<br />

‐ung<br />

Dieb‐<br />

stahl‐<br />

sicher‐<br />

heit<br />

Kriterien<br />

Einstell‐<br />

erf.<br />

komfort / Bequem‐ Abst<strong>and</strong><br />

St<strong>and</strong>‐ lichkeit zw. den<br />

sicherheit Parkern<br />

� � � �<br />

� � � �<br />

1,00 m<br />

bis<br />

1,50 m<br />

ab<br />

0,70 m<br />

Betaparker mit<br />

Tiefeinstellung � � � � ab<br />

1,00 m<br />

Betaparker mit<br />

Hoch/Tiefeinst<br />

ellung � � � � ab<br />

0,70 m<br />

Sonder‐<br />

ausführungen<br />

mit Rahmen‐<br />

anschluss<br />

Felgenklemmer<br />

� � � �<br />

ab<br />

0,70 m<br />

/<br />

1,00 m<br />

� � � � ‐<br />

Überdachte<br />

Fläche ohne<br />

Fahrradhalter � � � � -<br />

Ältere Modelle<br />

9. Ältere Modelle<br />

Alt‐S Typ<br />

Senkrecht‐<br />

parker<br />

� � � � ‐<br />

� � � � ‐<br />

Abbildung<br />

Tabelle 12<br />

H<strong>and</strong>lungsbedarf bei B+R Anlagen besteht bei folgenden Typen:<br />

Nr.6 Felgenklemmer � müssen ausgetauscht o. nachgerüstet werden<br />

Nr.7 Flächen ohne Radparker � müssen nachgerüstet werden<br />

Nr.8 und 9 Ältere Modelle � müssen ausgetauscht werden<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 52<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Optimierung<br />

der B+R Anlagen<br />

Teil 1<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Anh<strong>and</strong> der Art der Abstellanlage kann somit folgende Aussage<br />

zur Verbesserung einer B+R Anlage getroffen werden.<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Kommune /<br />

Haltestelle<br />

1. <strong>Darmstadt</strong>,<br />

Bf. Eberstadt<br />

2. <strong>Darmstadt</strong>,<br />

Wartehalle<br />

3. <strong>Darmstadt</strong>,<br />

Merkschleife<br />

4. <strong>Darmstadt</strong>,<br />

Frankenstein<br />

5. <strong>Darmstadt</strong>,<br />

S‐Bahnstation<br />

Wixhausen<br />

6. Alsbach‐<br />

Hähnlein Bf.<br />

7. Dieburg,<br />

Friedhof<br />

8. Dieburg,<br />

Marktplatz<br />

9.<br />

Eppertshausen,<br />

Bahnhof<br />

Austausch von<br />

Radparkern<br />

Einbau von 12<br />

Anlehnbügeln<br />

Einbau von 15<br />

Anlehnbügeln<br />

mit näherer<br />

Lage zur Hal‐<br />

testelle<br />

Einbau 8 von<br />

Anlehnbügeln<br />

16 Anlehnbügel<br />

nachrüsten /<br />

tauschen<br />

Einbau 10 von<br />

Anlehnbügeln<br />

Optimierung der B+R<br />

Anlage erforderlich<br />

Nachrüstung /<br />

Umbau<br />

Untergrund<br />

befestigen<br />

Radbügel in<br />

einem Abst<strong>and</strong><br />

von ≥1,00 m<br />

setzen<br />

(jeden zweiten<br />

versetzen)<br />

Untergrund<br />

befestigen<br />

Rahmen‐<br />

befestigungs‐<br />

möglichkeit<br />

anbauen<br />

Foto<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 53<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Aussagen zur<br />

ad-hoc<br />

Verbesserung<br />

der B+R Anlagen<br />

Teil 2<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Kommune /<br />

Haltestelle<br />

10. Griesheim,<br />

Flughafenstra‐<br />

ße<br />

11. Griesheim,<br />

Wartehalle<br />

12. Groß‐Umstadt,<br />

Pfälzer Schloss<br />

13. Groß‐Zimmern,<br />

Friedhof<br />

14. Reinheim,<br />

Spachbrücken<br />

Ort<br />

15. Reinheim ‐<br />

Ueberau,<br />

Karl‐Marx‐<br />

Straße<br />

16. Roßdorf, Forst‐<br />

haus Siedlung<br />

Bessunger<br />

Forst<br />

17. Roßdorf, Rat‐<br />

haus<br />

18.<br />

Weiterstadt,<br />

Bahnhof<br />

19. Weiterstadt,<br />

Sudetenstraße<br />

20. Weiterstadt –<br />

Braunshardter<br />

Schloss<br />

Optimierung der B+R Anl. erforderlich<br />

Austausch von<br />

Radparkern<br />

Einbau von 2<br />

Bügeln flankie‐<br />

rend zur Halle<br />

zum Parken von<br />

Rädern mit<br />

Anhängern<br />

Einbau von 10<br />

Anlehnbügeln<br />

Einbau von 5<br />

Anlehnbügeln<br />

Einbau von 6<br />

Anlehnbügeln<br />

Einbau von 5<br />

Anlehnbügeln<br />

auch für<br />

Besucher des<br />

Rathauses<br />

Einbau von 10<br />

Anlehnbügeln<br />

davon 8 in vorh.<br />

Überdachung<br />

(ggf.Überd.ersetzen)<br />

Einbau von 5<br />

Anlehnbügeln<br />

Einbau von 2<br />

Anlehnbügeln<br />

Nachrüstung /<br />

Umbau<br />

Herstellung<br />

eines Durch‐<br />

gangs in der<br />

Reihenanlage<br />

zum Erreichen<br />

der rückseitigen<br />

B+R Plätze<br />

Austausch der<br />

verschmierten<br />

Trennwände ge‐<br />

gen transparente<br />

Trennelemente<br />

Untergrund<br />

befestigen<br />

Untergrund<br />

befestigen<br />

Freihaltung der<br />

Zufahrtswege<br />

für die B+R<br />

Anlage (ggf.<br />

Poller<br />

setzen)<br />

Foto<br />

Summe<br />

116 Bügel<br />

(35 in DA, 81 im LK)<br />

4x Oberflächenbefestigung,<br />

5x Umbaumaßnahmen<br />

Tabelle 13<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 54<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Kostenaufstellung<br />

1.Maßnahmengruppe<br />

Positionen:<br />

Bügel<br />

Umbau<br />

Oberflächenbefestigung<br />

Begleitende<br />

Maßnahmen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Kostenschätzung1 für die „ad-hoc Maßnahmen“,<br />

siehe (Kap. 7.1.1, Maßnahmentabelle 13):<br />

1. Einbau von Anlehnbügeln zum Fahrradparken<br />

Herstellung und Einbau 100 € x 116 Bügeln = 11.600 €<br />

2. Für die fünf erforderlichen Umbaumaßnahmen wurden<br />

pauschal 500 € angesetzt.<br />

Umbaumaßnahmen 5 x 500 € = 2.500 €<br />

3. Oberflächenbefestigung (für fünf mal 12,5 m²)<br />

Herstellung von Pflasterflächen 5 x 12,5 x 80 € = 4.000 €<br />

Summe Nr.1<br />

Summe „ad-hoc Maßnahmen“ = 18.100 €<br />

Unter die sofortigen Umsetzung erfassten „ad-hoc Maßnahmen“<br />

zur fallen z.B. auch das Setzen von Pollern zur Freihaltung<br />

der Zufahrtswege zur B+R Anlage für den Radverkehr.<br />

Die Kosten für die Demontage, das Markieren, Abräumen und<br />

Lagern nicht mehr fahrbereiter Fahrräder und sonstige Arbeiten,<br />

die der Ertüchtigung der B+R Anlagen dienen, wurden<br />

hierbei nicht berücksichtigt.<br />

In begründeten Einzelfällen ist das Versetzen von Fahrradabstellanlagen<br />

vorzusehen (Kap. 4.3.2, Tabelle 8).<br />

1 Der Kostenschätzung liegen aktuelle Kostenansätze von laufenden Projekten aus 2010<br />

zugrunde bzw. wurden aufgrund von Herstellerangaben (2010) angenommen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 55<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Einteilung<br />

In drei<br />

Auslastungsgrade<br />

Stufe I<br />

Stufe II<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.1.2 Nachrüstung wegen hoher B+R Auslastung<br />

Auf Grundlage der Best<strong>and</strong>sdaten wurden entsprechend der<br />

Auslastung drei Bereiche mit unterschiedlichem Nachrüstungsbedarf<br />

festgelegt (Kap. 4.3.1).<br />

Auslastungsgrad 75 % - 99 % „Ausbau in Erwägung ziehen“<br />

Ab einer Auslastung von ¾ aller Stellplätze bis zur vollen Auslastung<br />

sollte der Ausbau der B+R Anlage in Erwägung gezogen<br />

werden. Die Auslastung sollte 2011 noch mal nacherhoben werden,<br />

um eine Absicherung der Datenlage zu erhalten und um<br />

ggf. mögliche Stellplätze direkt vor Ort definieren zu können.<br />

Die geplante Ergänzung sollte ungefähr ¼ der vorh<strong>and</strong>enen<br />

Stellplatzzahlen betragen.<br />

Wie aus der Best<strong>and</strong>serfassung in Tabelle 2 ersichtlich, besteht<br />

somit ein Nachrüstungsbedarf von<br />

� 45 überdachten (4 B+R Anlagen mit unterschiedlichen Stellplatzzahlen<br />

>10 Stellplätze) und<br />

� 82 freien Stellplätzen (41 Bügel).<br />

Auslastungsgrad 100 % - 124 %„Ausbau erforderlich“<br />

Ab einer vollen Auslastung bis zur mäßigen Überbelegung ist<br />

der Ausbau der B+R Anlage aus konzeptioneller Sicht erforderlich.<br />

Es ist sinnvoll, im Rahmen einer Nacherhebung mit Ortstermin<br />

den Auslastungsgrad zu überprüfen, da ein einmaliges<br />

Ereignis (z.B. ein Gruppenausflug) zum Zählzeitpunkt nicht<br />

ausgeschlossen werden kann. So wird eine Absicherung der<br />

Datengrundlage gewonnen und mögliche Stellplätze vor Ort<br />

definiert werden.<br />

Die geplante Ergänzung sollte ungefähr ⅓ der vorh<strong>and</strong>enen<br />

Stellplätze betragen.<br />

Wie aus der Best<strong>and</strong>serfassung in Tabelle 3 ersichtlich, besteht<br />

somit ein Nachrüstungsbedarf von<br />

� 10 überdachten (1 B+R Anlage mit 10 Stellplätzen) und<br />

� 64 freien Stellplätzen (32 Bügel).<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 56<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R Auslastung<br />

Stufe III<br />

Übersichtsplan<br />

„B+R Auslastung“<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Auslastungsgrad ab 125 % „Ausbau notwendig“<br />

Wenn die B+R Anlage kontinuierlich überbelegt ist, dann sollte<br />

ihr Ausbau aus konzeptioneller Sicht notwendigerweise zeitnah<br />

erfolgen. Im Rahmen einer Nacherhebung und eines Ortstermins<br />

könnte eine Bestätigung der Auslastung sinnvoll sein, da<br />

ein einmaliges Ereignis (z.B. eine Gruppenausflug) zum Zählzeitpunkt<br />

nicht ausgeschlossen werden kann und um eine Absicherung<br />

der Datengrundlage zu erhalten.<br />

Die geplante Ergänzung sollte ungefähr ½ der vorh<strong>and</strong>enen<br />

Stellplätze betragen.<br />

Wie aus der Best<strong>and</strong>serfassung in Tabelle 4 ersichtlich, besteht<br />

somit ein Nachrüstungsbedarf von<br />

� 40 überdachten (4 B+R Anlagen mit je 10 Stellplätzen)<br />

und<br />

� 210 freien Stellplätzen (105 Bügel).<br />

Nachrüstungsbedarf B+R Stellplätze<br />

Abbildung 19<br />

Legende<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 57<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Kostenaufstellung<br />

2.Maßnahmengruppe<br />

Positionen:<br />

Bügel<br />

Witterungsschutz<br />

Begleitende<br />

Maßnahmen<br />

Feststellung<br />

langzeit<br />

geparkter<br />

Räder<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Kostenschätzung 2 für die Nachrüstung von B+R Anlagen,<br />

siehe Kap. 4.4.1, Tabelle 2-4:<br />

1. Einbau von Anlehnbügel zum Fahrradparken<br />

Herstellung und Einbau 100 € x 178 Bügeln = 17.800 €<br />

2. Einbau von überdachten Wartehallen für B+R Anlagen<br />

Je Einheit wurden pauschal Kosten von 14.000 € angesetzt.<br />

9 B+R Anlagen mit Überdachung 9 x 14.000 € = 126.000 €<br />

Summe Nr.2<br />

„Nachrüstung wegen hoher B+R Auslastung“ = 133.800 €<br />

Bei einem erhöhten Auslastungsgrad (über 75%) sind in einem<br />

ersten Schritt nicht mehr gebrauchsfähige Fahrräder und langfristig<br />

abgestellte Fahrräder, die nicht im Zusammenhang mit<br />

einer ÖPNV Nutzung stehen, zu entsorgen bzw. zu verlagern.<br />

Des Weiteren sind Maßnahmen wie z.B. die Markierung der<br />

Fahrräder mit Bändern sinnvoll, um den Anteil der längerfristig<br />

und nicht mehr in Gebrauch befindlichen Fahrräder festzustellen,<br />

um diese langfristig zu verlagern.<br />

Markierungsbeispiele von langfristig geparkten Fahrrädern<br />

Von der Deutschen Bahn / Stadt <strong>Darmstadt</strong> am Darmstädter Hbf., in Kopenhagen<br />

Falls davon ausgegangen werden kann, dass eine Vielzahl von<br />

Fahrrädern nicht dem B+R zugeordnet werden können, sollte<br />

mit der StVO Beschilderung mit Verkehrszeichen 314 „Parken<br />

B+R“ versucht werden, die Zweckbestimmung der Fahrradabstellanlage<br />

für die Nutzer zu verdeutlichen (Kap. 7.1.5).<br />

2 Der Kostenschätzung liegen aktuelle Kostenansätze von laufenden Projekten aus 2010<br />

zugrunde bzw. wurden aufgrund von Herstellerangaben (2010) angenommen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 58<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Kosten-Nutzen<br />

Qualitätsmerkmal<br />

Kostenermittlung<br />

Kostenaufstellung<br />

3.Maßnahmengruppe<br />

B+R<br />

Witterungsschutz<br />

in <strong>Darmstadt</strong><br />

B+R<br />

Witterungsschutz<br />

im L<strong>and</strong>kreis<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.1.3 Überdachungen von B+R Anlagen<br />

Wegen der überwiegend langzeitigen Abstelldauer der Fahrräder<br />

von B+R Kunden (z. B. Pendler) wird die Nachrüstung mit<br />

Witterungsschutz in Form eines Unterst<strong>and</strong>es vorgeschlagen.<br />

Um einen möglichst hohen Nutzen-Kosten Faktor zu erzielen,<br />

sollte ab einer Stellplatzanzahl von zehn Fahrrädern die Einrichtung<br />

einer Überdachung erfolgen. Falls jedoch <strong>and</strong>erweitige<br />

kostengünstige Überdachungen geschaffen werden können ist<br />

ein Witterungsschutz auch für B+R Anlagen mit weniger Stellplätzen<br />

in Erwägung zu ziehen.<br />

Der Vorteil ist zudem die bessere Einsehbarkeit der Abstellanlagen,<br />

die mit einer Beleuchtung ausgestattet auch die soziale<br />

Kontrolle erhöhen. Für größere Anlagen können Bereiche abgetrennt<br />

werden um für Pedelecs einen Stromanschluss zur Ladung<br />

der Akkus zur Verfügung stellen zu können.<br />

Für die wartehallenähnlichen Unterstände der<br />

B+R Anlagen sind das RMV Haltestellendesign<br />

und die St<strong>and</strong>ards zur V<strong>and</strong>alismussicherheit anzuwenden.<br />

Nachstehend sind zwei Beispiele für<br />

überdachte B+R Anlagen dargestellt.<br />

Aufgrund aktueller Herstellerangaben * wurden für<br />

überdachte Fahrradabstellanlagen folgende Kosten<br />

angesetzt:<br />

� Herstellung: 8.100 €<br />

� Fundamente: 2.000 €<br />

� Aufbau: 1.300 €<br />

Summe (inkl. MwSt.) 13.566 €,<br />

der Wert wurde auf 14.000 € aufgerundet.<br />

Nachfolgend ist der als erforderlich angesehene Bedarf<br />

an überdachten Anlagen für B+R Stellplätze (Kap. 4.5) aufgeführt.<br />

Die im Rahmen der Potenzialumlegung ermittelten Überdachungen<br />

werden getrennt berücksichtigt (Kap.7.2.2) und wurden<br />

hier zum Abzug gebracht, siehe Klammerwert.<br />

1. Einbau von Überdachungen für B+R Anlagen in <strong>Darmstadt</strong><br />

Je Einheit wurden pauschal Kosten von 14.000 € angesetzt.<br />

58 (-14 3 ) 44 B+R Anlagen mit Überdachung 44 x 14.000 € = 616.000 €<br />

2. Einbau von Wartehallen für B+R Anlagen im L<strong>and</strong>kreis<br />

Je Einheit wurden pauschal Kosten von 14.000 € angesetzt.<br />

11 (-4 3 ) 7 B+R Anlagen mit Überdachung 7 x 14.000 € = 98.000 €<br />

Summe Nr.3<br />

„überdachte B+R Anlagen“ = 714.000 €<br />

3 für DA = Hbf. (3), Eberstadt Bf. (5), Südbahnhof (2), TU-Lichtwiese (2), Merck Gleisschleife (1)<br />

für LK = Dieburg Bf. (1), Ober-Ramstadt Bf. (1), Reinheim Bf. (2)<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 59<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

GRONARD Metallbau &<br />

Stadtmobiliar GmbH<br />

VAR<br />

* Orion Bausysteme GmbH


Ergebnisse<br />

der<br />

Best<strong>and</strong>serfassung<br />

Kontakthinweis<br />

zur Fahrradboxenvermietung<br />

Gestaltungshinweise<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.1.4 Optimierung des Fahrradboxenangebots<br />

Der Bedarf zusätzlicher Fahrradboxen ergibt sich auf Grundlage<br />

der Ergebnisse der Befragung bei den Kommunen (Kap.<br />

4.1), die eine Warteliste für weitere Interessenten an einer<br />

Fahrradbox führen.<br />

� <strong>Darmstadt</strong>3 (auf Grundlage guter Erfahrungen)<br />

Je fünf Boxen an den Bahnhöfen Wixhausen und Arheilgen<br />

� Weiterstadt (lt. Warteliste) fünf Boxen am Bahnhof<br />

� Münster (lt. Warteliste) fünf Boxen am Bahnhof in Altheim<br />

� Bickenbach (lt. Warteliste) fünf Boxen am Bahnhof<br />

� Dieburg (lt. Warteliste mit 26 Personen) 5 x 5 Boxen am Bf.<br />

� Alsbach-Hähnl. (lt. Warteliste) fünf Boxen am Bahnhof<br />

Für die vorh<strong>and</strong>enen B+R Anlagen<br />

mit Fahrradboxen sollten Hinweisschilder<br />

zur Kontaktaufnahme bezüglich<br />

einer gewünschten Vermietung<br />

angebracht werden. Selbst für<br />

den Fall, dass bereits alle Fahrradboxen<br />

vermietet sind, kann dies für<br />

Nutzer ein wichtiger Hinweis sein.<br />

So können Mieter für gewünschte<br />

Rücksprachen und Neu-Interessenten Kontakte vermittelt werden,<br />

zudem kann so der Bedarf zur Einrichtung weiterer Fahrradboxen<br />

zu erfassen und ggf. in eine Wartelisten zu überführen.<br />

Der optische Eindruck einer Fahrradbox bzw. der gesamten Anlage<br />

soll, insbesondere für die Nutzer hochwertiger Fahrräder,<br />

verbessert und wenn möglich sogar vereinheitlicht werden. Dies<br />

soll dazu einladen, das Fahrrad in die Box einzustellen. Das abgebildete<br />

Beispiel<br />

weist eindeutig auf<br />

den Verwendungszweck<br />

hin und wirkt<br />

somit auch als Werbung<br />

für das Fahrrad.<br />

Quelle: www.bikey.de<br />

Hinweisschild an der B+R Anlage<br />

mit Fahrradboxen in Bensheim ,<br />

Foto Büro VAR<br />

3 Für die Westseite des Hauptbahnhofs wird derzeit die Einrichtung von Fahrradboxen geplant.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 60<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Fahrradboxen<br />

als<br />

Kunstobjekte<br />

Qualitätssicherung<br />

Boxen an alle<br />

SPNV - Stationen<br />

als <strong>DADINA</strong><br />

St<strong>and</strong>ard<br />

Kostenaufstellung<br />

4.Maßnahmengruppe<br />

5 Fahrradboxen<br />

als eine Einheit<br />

Kontakthinweis<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Die vorh<strong>and</strong>enen Fahrradboxen – insbesondere die der älteren<br />

Generation – sollten entsprechend überprüft und in Zusammenarbeit<br />

mit den Kommunen (ggf. auch mit öffentlichen Einrichtungen<br />

wie Kindergarten, Schule etc.) optisch aufgewertet<br />

werden. Sie können auch als Kunstobjekte angesehen bzw. für<br />

Werbezwecke genutzt werden.<br />

Wichtig ist eine dauerhafte und regelmäßige Kontrolle. Insbesondere<br />

bei der Vermietung leer stehender Boxen ist eine Vermarktungsstrategie<br />

anzustreben und in Zusammenarbeit mit der<br />

kommunalen Wirtschaftsförderung sind die lokalen Betriebe und<br />

der H<strong>and</strong>el auf das bestehende Angebot hinzuweisen.<br />

Die Befragungsergebnisse (Kap. 4.1, 4.6) haben gezeigt, dass<br />

Fahrradboxen der neueren Generation gut angenommen werden.<br />

Neue Gestaltungsformen von Fahrradboxen fügen sich<br />

auch zunehmend besser ins städtische Umfeld ein.<br />

Aufgrund der Erfahrungswerte des Autors besteht an allen SPNV<br />

Haltestellen im Planungsgebiet der Bedarf Fahrradboxen zu betreiben.<br />

Bei entsprechenden Planungsvoraussetzungen (nahe<br />

Lage zur Einstiegsstelle, soziale Kontrolle, ansprechende Gestaltung,<br />

hohe Funktionstüchtigkeit) sowie entsprechender Vermarktung<br />

ist eine gute Auslastung zu erwarten. Zur Befriedigung<br />

zukünftiger Mobilitätsbedürfnisse und einheitlicher Ausstattungsst<strong>and</strong>ards<br />

sollte das Angebot von Fahrradboxen an allen Bahnhöfen<br />

im <strong>DADINA</strong> Gebiet geschaffen werden.<br />

1. Einbau von Fahrradboxen, einschließlich der Herstellung<br />

des befestigten Untergrundes<br />

Für eine Einheit von jeweils 5 Fahrradboxen wurde pauschal ein Kostenansatz4<br />

von 7.500 € für die Einrichtung mit Unterbau gewählt.<br />

11 Einheiten zu je 5 Fahrradboxen (55) 11 x 7.500 € = 82.500 €<br />

2. Hinweisschilder zur Kontaktaufnahme<br />

Herstellung (ca. 40 €) und Montage (ca. 75 €) von Informationsschildern<br />

an allen vorh<strong>and</strong>enen St<strong>and</strong>orten mit Fahrradboxen<br />

11 Schilder (herstellen und montieren) 11 x 115 € = 1.265 €<br />

Summe Nr.4<br />

„Optimierung Fahrradboxen“ = 83.765 €<br />

4 Laut Herstellerangaben (Firma Orion Bausystem, 8 / 2010)<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 61<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Verhindern von<br />

Fremdparken<br />

Kenntlichmachung<br />

im Verkehrsraum<br />

Einsatzkriterien<br />

Beispiel<br />

Kostenaufstellung<br />

5.Maßnahmengruppe<br />

Herstellung<br />

und Montage<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.1.5 Orientierungshilfen für den Radverkehr<br />

Für das Auffinden und eine klare Nutzerzuordnung von B+R<br />

Anlagen sollen eine StVO-Beschilderung und die Radwegweisung<br />

zur optimierten Orientierung im Verkehrsumfeld von B+R<br />

Anlagen sorgen.<br />

7.1.5.1 StVO-Beschilderung<br />

Die Beschilderung von B+R Anlagen wird als wichtiges Element<br />

angesehen, um den Anteil der geparkten Fahrräder, der nicht<br />

den B+R Kunden zuzuordnen ist, zu senken. Die Lage kann somit<br />

auch besser erkennbar gemacht und motorisierte<br />

Fremdparker teilweise vermieden werden.<br />

Die B+R Anlage soll somit als solche im öffentlichen Verkehrsraum<br />

auch für potenzielle Kunden erkennbar werden und als<br />

Werbung dienen.<br />

Das Verkehrszeichen 314 Parken mit der Zusatzangabe B+R<br />

ist insbesondere dort sinnvoll, wo diese<br />

� schwer erkennbar,<br />

� schlecht zugänglich oder<br />

� rückseitig gelegen<br />

ist. B+R Anlagen sollen von weitem erkannt und der Nutzergruppe<br />

„Rad“ eindeutig zugeordnet werden können. Es ist geplant, alle<br />

Anlagen ab 10 Stellplätzen mit dem Verkehrszeichen nach der<br />

Straßenverkehrsordnung (StVO) mit dem Hinweis auf B+R mit<br />

Sinnbild „Fahrrad“ auszustatten, siehe Abbildung und Foto.<br />

StVO Beschilderung Beschilderte B+R Anlage in Malchen<br />

vgl. Abbildung 17 Foto: Büro VAR<br />

1. StVO Beschilderung, Parken B+R<br />

Für die Herstellung und Montage können jeweils 130 € angesetzt<br />

werden (inklusive eines Aufstellung eines neuen Pfostens).<br />

Summe Nr.5<br />

„Verkehrszeichen B+R Parken“ 91 x 130 € = 11.830 €<br />

Für 91 B+R Anlagen im Best<strong>and</strong><br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 62<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Orientierung<br />

im Umfeld der<br />

B+R Anlage<br />

Radwegweisung mit<br />

Hinweis auf B+R<br />

Wunschlinien des<br />

Radverkehrs<br />

Legende<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.1.5.2 Radwegweisung<br />

Für eine vereinfachte Kalkulation kann von zwei Radwegweisern<br />

mit zwei Zusatzplaketten (als Hinweis für touristische Radrouten)<br />

je Haltestelle ausgegangen werden. Diese können i. d.<br />

R. an einem vorh<strong>and</strong>enen Pfosten oder eine Laterne angebracht<br />

werden. Dies ergibt für 62 festgestellte B+R Anlagen, die<br />

derzeit keine Radwegweisung aufweisen, Kosten für die Herstellung<br />

der Radwegweiser von ca. 100 € und für die Montage<br />

von ca. 40 €, sowie die pauschal kalkulierten Planungskosten.<br />

Als zusätzliche Information könnte auch auf die B+R Anlage im<br />

näheren Umfeld in Form eines Zielpiktogramms hingewiesen<br />

werden, siehe Abbildung.<br />

vgl. Abbildung 18<br />

Insbesondere die am Darmstädter Hauptbahnhof gelegenen Fahrradabstellanlagen<br />

(mit knapp 700 geparkten Fahrrädern) bedürfen<br />

einer optimalen radverkehrlichen Erschließung mit möglichst konfliktfreier<br />

Führung.<br />

Radverkehrsverbindungen im Umfeld der Darmstädter Hbf.<br />

Abbildung 20<br />

Wunschlinien im direkten Einzugsgebiet des Radverkehrs<br />

Knotenpunkten mit geplanten B+R Hinweisen in der Wegweisung<br />

offizielles Logo „Radstation“<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 63<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Kostenaufstellung<br />

6.Maßnahmengruppe<br />

Herstellung /<br />

Planung<br />

Detailplanung<br />

DA Hbf.<br />

Radverkehrliche<br />

Erschließung<br />

der B+R Anlagen<br />

Maßnahmen zur<br />

Radverkehrsführung<br />

Weitere Hinweise<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

I. 62 St<strong>and</strong>orte mit je zwei Radwegweisern 62 x 140 € = 8.680 €<br />

Für die Herstellung und Montage werden je St<strong>and</strong>ort 140 € angesetzt.<br />

II. Planung der Schilderinhalte + St<strong>and</strong>orte pauschal = 4.000 €<br />

Die Planung (Inhalte und St<strong>and</strong>ortabstimmung) wurde pauschal aufgrund<br />

vorliegender Erfahrungen mit 4.000 € angenommen.<br />

III. Anpassung der Radwegweisung „Zielspinne DA Hbf.“ pauschal<br />

mit Planung, Herstellung von Abdeckern und Montage<br />

= 4.400 €<br />

Zielspinne „B+R zum Darmstädter Hauptbahnhof“ mit Aufnahme<br />

eines entsprechenden Hinweises an 9 Knotenpunkten (ca. 36<br />

St<strong>and</strong>orte) im nahen Umfeld des Hauptbahnhofs, siehe Abb. 15).<br />

Summe Nr.6<br />

„Radwegweisung“ =15.280 €<br />

7.1.6 Optimierung der Zufahrtswege des Radverkehrs<br />

In Abhängigkeit von der Anzahl der Stellplätze sind die<br />

Radverkehrszuwegungen mit entsprechender Priorität zu optimieren.<br />

Dies bezieht sich insbesondere auf die Bahnhöfe und<br />

wichtigen B+R Anlagen an Straßenbahn- und Bushaltestellen.<br />

Die Radverkehrsanbindungen sollten zunächst für die Haltestellen<br />

mit dem größten B+R Aufkommen überprüft werden, Verbesserungen<br />

sind in Zusammenarbeit mit den Kommunen zu<br />

schaffen.<br />

7.1.6.1 Markierungen<br />

Zunächst wird davon ausgegangen, dass für alle bestehenden<br />

91 B+R Anlagen jeweils aus der Hauptzufahrtsrichtung eine<br />

Fahrbahnmarkierung bestehend aus<br />

� Fahrradpiktogramm,<br />

� ISO Richtungspfeil und<br />

� dem Hinweis B+R<br />

als erforderlich angesehen wird.<br />

Zur weiteren Verbesserungen für die radverkehrliche Anbindung<br />

der B+R Anlagen werden in der Anlage 5 und 6 auch einzelne<br />

Hinweise und Anregungen für die Kommunen gegeben.<br />

Bei den Kosten wurden für das Material und das Aufbringen<br />

der Markierungen aktuelle Kostensätze (von April 2010) ohne<br />

Arbeitsstunden als Grundlage angesetzt.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 64<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Kostenaufstellung<br />

7.Maßnahmengruppe<br />

Teil<br />

Markierung<br />

Beispielabbildung<br />

mit radverkehrlicher<br />

Markierung<br />

Radverkehrliche<br />

Erschließung<br />

der B+R Anlagen<br />

am DA Hbf.<br />

B+R<br />

Best<strong>and</strong>daten<br />

DA Hbf.<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Es kann sich auch anbieten, Furtmarkierungen zur Freilassung<br />

der Radverkehrsverbindungen im näheren Umfeld zur B+R Anlage<br />

zu markieren.<br />

Markierung (Piktogramm Rad, Pfeil, B+R) 91 x 300 € = 25.480 €<br />

Kombinierte P+R und B+R Anlage<br />

Abbildung 21 Geplante B+R Anlage Dreieich Offenthal<br />

7.1.6.2 Maßnahmenplanung Hauptbahnhof<br />

Aufgrund der großen Bedeutung des Darmstädter Hauptbahnhofs<br />

für B+R bietet es sich an, diesen für den Radverkehr mit<br />

qualitativ hochwertigen Radverkehrsanlagen zu erschließen.<br />

B+R Anlagen<br />

<strong>Darmstadt</strong> Hbf.<br />

vorh.<br />

Stellplätze<br />

geparkte<br />

Räder<br />

Auslastung<br />

1. Bahnhofsvorplatz 256 395 157%<br />

2. Fahrradstation (Ausb. in Pl.) 355 199 56%<br />

3. Bahnhof Wests. 64 70 106%<br />

Summe 675 664<br />

Anteil von B+R in DA 56% 67%<br />

Anteil von B+R in <strong>DADINA</strong>‐Geb. 22% 33%<br />

Tabelle 14<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 65<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Übersichtplan<br />

B+R am <strong>Darmstadt</strong><br />

Hauptbahnhof<br />

Maßnahmenplanung<br />

Radverkehrserschließung<br />

Strecken zur<br />

Detailbetrachtung<br />

Optimierung nach<br />

StVO Kriterien<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

B+R Best<strong>and</strong> mit Anzahl der geparkter Räder am DA Hbf.<br />

vgl. Abbildung 6<br />

Es wird vorgeschlagen, eine Maßnahmenplanung zur verbesserten<br />

radverkehrlichen Erschließung des Darmstädter Hauptbahnhofs<br />

mit folgenden Schwerpunkten zu betreiben. Zunächst<br />

sollten die Hauptzufahrtswege des Radverkehrs in Wert gesetzt<br />

und Konflikte und Interaktionen mit <strong>and</strong>eren Verkehrsteilnehmern<br />

vermieden werden. Die Linienführung (insbesondere an<br />

Knotenpunkten) und die Oberflächenqualität sind zu optimieren.<br />

Dies betrifft die<br />

� Rheinstraße von Osten und Westen, die<br />

� Berliner Allee von Südwesten und die<br />

� Bismarckstraße von Osten.<br />

Die Qualität der Radverkehrsverbindungen ist unterschiedlich<br />

gut und sollte auf Grundlage der neuen StVO langfristig optimiert<br />

werden, damit auch wachsende Radverkehrsströme entsprechend<br />

der Wunschgeschwindigkeit des Radverkehrs sicher<br />

geführt werden können.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 66<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Umgebungsplan<br />

DA Hbf. mit<br />

Problempunkten<br />

Einrichtung einer<br />

Fahrradstraße<br />

Kostenaufstellung<br />

7.Maßnahmengruppe<br />

Maßnahmen<br />

Planung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Knotenpunkte mit H<strong>and</strong>lungsbedarf<br />

Abbildung 22; Quelle: Fahrradstadtplan der Stadt <strong>Darmstadt</strong><br />

1. Knotenpunkt: Rheinstraße / Berliner Allee<br />

2. Knotenpunkt: Göbelstraße / Mornewegstraße<br />

3. Im Bereich der Zufahrt zur Fahrradstation am<br />

Südausgang des Hauptbahnhof<br />

Eine wichtige Verbindung ist ebenso die Mornewegstraße. Hier<br />

kann durch die Einrichtung einer Fahrradstraße die Erreichbarkeit<br />

des Hauptbahnhofs für den Radverkehr wesentlich verbessert<br />

werden. Ebenso sind Fahrbahnmarkierungen notwendig<br />

um die Konflikte mit Fußgängern und Radfahrern im Seitenbereich<br />

zu mindern.<br />

Um die Kosten für die Optimierung der radverkehrlichen Erschließung<br />

des Darmstädter Hauptbahnhofs kalkulieren zu<br />

können sollten im Rahmen einer Vorplanung entsprechende<br />

Entwürfe erstellt werden. Als allgemeiner Kostenansatz wurde<br />

zunächst von 10.000 € ausgegangen, um entsprechende Planungen<br />

erstellen bzw. einfache Markierungslösungen oder Beschilderungsmaßnahmen<br />

umsetzen zu können.<br />

7.1.6.1 Markierungen = 25.480 €<br />

7.1.6.2 Maßnahmenplanung Hauptbahnhof = 10.000 €<br />

Summe Nr.7<br />

3<br />

2<br />

„Zufahrtswege des Radverkehrs“ = 35.480 €<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 67<br />

1<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Berücksichtigte<br />

Bedarfskriterien<br />

Übersichtstabelle<br />

Bedarf / Planung<br />

neuer<br />

B+R Stellplätze<br />

Erläuterung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.2 Potenzial B+R Anlagen / Infrastruktur<br />

Auf Grundlage der im Kapitel 5 ausführlich beschriebenen Parameter<br />

� Siedlungsstruktur (Einwohner),<br />

� Verkehrsverhalten (modal split Rad / ÖPNV),<br />

� ÖV-Infrastruktur (Linienangebot / Knotenpunkte),<br />

� Arbeitsplätze / Schulen / Einkauf / Freizeit und<br />

� Radverkehrsinfrastruktur (Radrouten / Entfernungen)<br />

wurde das Potenzial in verschiedenen Bereichen ermittelt und<br />

kann folgenden Maßnahmen zugeordnet werden:<br />

� Einrichtung neuer B+R Anlagen<br />

� Herstellung von überdachten B+R Anlagen<br />

� Ausstattung weiterer B+R Anlagen mit Fahrradboxen<br />

� St<strong>and</strong>ardgemäße Beschilderung<br />

Gesamtübersicht Potenzieller B+R Bedarf<br />

Tabelle 15<br />

Aus‐<br />

lastung<br />

Best<strong>and</strong><br />

B+R<br />

Plätze<br />

Abdeckungs‐<br />

grad<br />

Rad+ÖV<br />

Anzahl<br />

zusätzl.<br />

B+R Pl.<br />

Potenzial<br />

Anzahl<br />

B+R Pl.<br />

Planung<br />

Ist Ziel<br />

<strong>Darmstadt</strong> 82% 1.373 3,5% 7% 1.346 1.440<br />

LK DA‐DI West 82% 837 3,7% 7% 1.024 614<br />

LK DA‐DI NO 49% 863 3,7% 7% 834 618<br />

LK DA‐DI Odw. 23% 66 1,3% 5% 255 218<br />

Summe 3.139 3.459 2.890<br />

Gesamtsumme 6.029 Stellplätze (Steigerung um 92%)<br />

Die Differenz zwischen dem ermittelten potenziellen Bedarf und<br />

der in der Planung vorgesehenen Stellplätze ergibt sich aufgrund<br />

der Berücksichtigung der Best<strong>and</strong>serhebung. An vorh<strong>and</strong>enen<br />

B+R Anlagen mit niedriger Auslastung wurde trotz höherem<br />

Potenzial keine neuen B+R Stellplätze einkalkuliert. Zudem<br />

stellt der ermittelte Wert des Potenzials nur eine rechnerische<br />

Größe dar, die auf die Gegebenheiten angepasst werden muss.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 68<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Zuordnung<br />

des B+R<br />

Bedarfs<br />

Verteilung<br />

des<br />

Bedarfs<br />

Abzug<br />

geplanter<br />

Maßnahmen<br />

Kostenaufstellung<br />

8.Maßnahmengruppe<br />

Umsetzung<br />

B+R<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.2.1 Potenzial neuer B+R Stellplätze<br />

Der Best<strong>and</strong> an derzeit 91 B+R Anlagen soll erheblich erweitert<br />

werden. Da der überwiegende Teil der für B+R wichtigen Haltestellen<br />

bereits über eine B+R Anlage verfügt, besteht der größere<br />

Bedarf an strategisch günstig gelegenen Haltestellen, die eine<br />

flächendeckende Erschließung für den B+R Verkehr ermöglichen.<br />

Dies bedeutet auch, dass die in der Fläche vorh<strong>and</strong>ene geringere<br />

Nachfrage auch kleinere B+R Anlagen erfordert.<br />

Bedarf der B+R Stellplätze je Verkehrsmittel<br />

Bahn Straßenbahn Bus Gesamt<br />

<strong>Darmstadt</strong> 614 514 312 1.440<br />

L<strong>and</strong>kreis 374 260 816 1.450<br />

Gesamt 988 (34%) 774 (27%) 1.128 (39%) 2.890<br />

Tabelle 16<br />

Anzahl des verbleibenden B+R Stellplatzpotenzials / Kosten<br />

<strong>Darmstadt</strong><br />

L<strong>and</strong>kreis<br />

gesamt<br />

Tabelle 17<br />

Summe Nr.8<br />

geplante<br />

Ergänzung<br />

1.440 Stellp.<br />

Bereits bei der Nachrüs‐<br />

tung oder laufenden<br />

Planungen<br />

berücksichtigt<br />

(vgl. Kap.7.1.1, 7.1.2)<br />

330 Stellpl.<br />

+120 lt. Planung<br />

ver‐<br />

bleibender<br />

Bedarf<br />

Kosten<br />

(je 100<br />

€)<br />

990 Stellpl. 49.500<br />

770 Bügel 165 Bügel (35+130) 495 Bügel<br />

1.450 Stellpl.<br />

202 Stellpl.<br />

+60 lt. Planung<br />

1.188 Stellpl.<br />

725 Bügel 101 Bügel (81+20) 594 Bügel<br />

59.400<br />

2.890 Stellp. 712 Stellpl. 2.178 Stellp. 108.900<br />

1.445 Bügel 266 Bügel (116+150) 1.089 Bügel<br />

„Bedarf neuer B+R Stellplätze “ = 108.900 €<br />

7.2.2 Herstellung von überdachten Radparkern<br />

Grundsätzlich sollte jeder B+R Stellplatz an einer witterungsgeschützten<br />

Stelle untergebracht sein. Falls sich das nicht realisieren<br />

lässt, sieht das <strong>Konzept</strong> nach einer Kosten – Nutzen<br />

Abwägung eine Überdachung von B+R Anlagen ab einer Stellplatzzahl<br />

von 10 Stellplätzen vor (Kap. 7.1.3).<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 69<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


B+R<br />

Überdachungsbedarfs<br />

Kostenaufstellung<br />

9.Maßnahmengruppe<br />

Bedarf an<br />

Fahrradboxen<br />

Ableitung des<br />

Potenzials<br />

Geplante<br />

B+R St<strong>and</strong>ards<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

B+R Potenzials „Überdachungen“<br />

Potenzial bereits berücksichtigte<br />

Nachrüstung, Kap. 7.1.2<br />

Rest Kosten<br />

(je 14.000 €)<br />

<strong>Darmstadt</strong> 29 5 24 336.000 €<br />

L<strong>and</strong>kreis 42 4 38 532.000 €<br />

Gesamt 69 9 60 868.000 €<br />

Tabelle 18<br />

Summe Nr. 9<br />

„Potenzial neuer Überdachungen“ = 868.000 €<br />

7.2.3 Ausstattung B+R Anlagen mit Fahrradboxen<br />

Das Potenzial von Fahrradboxen ist an der Nachfrage für langfristiges<br />

Parken von hochwertigen Fahrrädern orientiert. Dabei<br />

wird davon ausgegangen, dass Fahrradboxen sowohl für B+R<br />

als auch für R+B genutzt werden. Das heißt zum Vor- und<br />

Nachtransport.<br />

Ausgehend vom bestehenden Angebot von 173 Fahrradboxen,<br />

davon<br />

• 48 in der Stadt <strong>Darmstadt</strong> und<br />

• 125 im L<strong>and</strong>kreis <strong>Darmstadt</strong>-Dieburg<br />

und anh<strong>and</strong> der Vorgabe aus dem Nationalen Radverkehrsplan<br />

2002-2012 wird eine Verdopplung des Angebots angestrebt.<br />

Aufgrund der starken Zunahme der Fahrräder mit Elektrounterstützung<br />

und der Ergebnisse aus der Best<strong>and</strong>abfrage (vorh<strong>and</strong>ene<br />

Wartelisten) kann davon ausgegangen werden, dass sogar<br />

eine stärkere Zunahme zu erwarten ist.<br />

Zunächst sind aufgrund der hohen Beförderungsqualität und<br />

der im Vergleich zum MIV günstigen Fahrtzeiten im <strong>Konzept</strong><br />

zunächst nur die SPNV Haltestellen berücksichtigt worden. Von<br />

den Straßenbahnhaltestellen wurden die in L<strong>and</strong>kreiskommunen<br />

und die Endhaltestellen, die über eine Straßenbahnschnelllinie<br />

verfügen, berücksichtigt.<br />

Neben den bereits geplanten Fahrradboxen<br />

(11 x 5 Einheiten) aufgrund hoher<br />

Nachfrage (Kap. 7.1.4) wird anh<strong>and</strong> der<br />

Potenzialermittlung für jeden Bahnhof<br />

die Nachfrage von fünf Fahrradboxen<br />

gesehen. Somit besteht insgesamt ein<br />

Bedarf von 85 Boxen, siehe Tabelle 19.<br />

Beispiel: Heidelberg Hauptbahnhof<br />

(Foto Büro VAR)<br />

Einheiten von jeweils 5 Stück erscheinen sinnvoll und können<br />

sich optisch gut ins Stadtbild einfügen. Im Hinblick auf eine platzsparende<br />

Anordnung bietet es sich an, die Fahrradboxen entsprechend<br />

der Geometrie des Fahrrades höhenversetzt zu kombinieren.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 70<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


tabellarische<br />

Auswertung<br />

Fahrradboxen<br />

Gestaltungsbeispiel<br />

„Fahrradbox“<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Übersicht Fahrradboxen Best<strong>and</strong> und Planung<br />

lfd.<br />

Nr.<br />

Kommune<br />

Best<strong>and</strong> Planung<br />

B+R Anlagen mit<br />

Fahrradboxen<br />

Stellpl.<br />

Anzahl d.<br />

Anl.<br />

Auf Grundlage<br />

der Nachfrage<br />

(Kap. 7.1.4)<br />

Auf Grundlage<br />

des Bedarfs<br />

1. <strong>Darmstadt</strong> 36 2 2 x 5 8 x 5<br />

2. Alsbach-Hähnlein 17 3 1x 5<br />

3. Babenhausen - - - 2 x 5<br />

4. Bickenbach 6 1 1x 5 -<br />

5. Dieburg 24 1 5 x 5 -<br />

6. Eppertshausen 12 1 - -<br />

7. Erzhausen - - - 2 x 5<br />

8. Fischbachtal - - - -<br />

9. Griesheim - - - 2 x 5<br />

10. Groß-Bieberau - - - -<br />

11. Groß-Umstadt - - - 3 x 5<br />

12. Groß-Zimmern 10 1 - -<br />

13. Messel - - - 1 x 5<br />

14. Modautal - - - -<br />

15. Mühltal - - - 1 x 5<br />

16. Münster 24 2 1x 5 -<br />

17. Ober-Ramstadt - -<br />

-<br />

1 x 5<br />

18. Otzberg 20 1 - -<br />

19. Pfungstadt - - - 1 x 5<br />

20. Reinheim - - - 1 x 5<br />

21. Roßdorf 2 1 - -<br />

22. Schaafheim - - - -<br />

23. Seeheim-Jugenheim - - - 2 x 5<br />

24. Weiterstadt 18 2 1x 5 -<br />

Summe<br />

Tabelle 19<br />

169 15 11 x 5 = 45 24 x 5 = 120<br />

Quelle: Interdependenzen zwischen Fahrrad und ÖPNV-Nutzung, Foto Möllers 2009<br />

In Zusammenarbeit mit den Kommunen können für die weiteren<br />

bestehenden ÖPNV Angebote (wie z.B. für den Schnellbus)<br />

ebenso Fahrradboxen in Frage kommen. Es empfiehlt sich eine<br />

speziell auf dieses Thema abgestimmte Kundenbefragung<br />

durchzuführen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 71<br />

-<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Verteilung<br />

geplanter<br />

Boxen<br />

Legende<br />

Verteilung<br />

und Anzahl<br />

Fahrradboxen<br />

Kostenaufstellung<br />

10.Maßnahmengruppe<br />

Material<br />

Hinweis-<br />

schilder<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Übersichtsplan Bedarf an Fahrradboxen<br />

Abbildung 23<br />

Fahrradbox wird von einem Unternehmen geführt, Auslastung konnte<br />

nicht geklärt werden.<br />

Potenzial „Fahrradboxen“<br />

Potenzial<br />

(Einh. / Boxen)<br />

Summe<br />

Fahrradboxen<br />

Kosten<br />

(je Einh. 7.500 €)<br />

<strong>Darmstadt</strong> 8 x 5 40 60.000 €<br />

L<strong>and</strong>kreis 16 x 5 80 120.000 €<br />

gesamt 24 x 5 120 180.000 €<br />

Tabelle 20<br />

Zusatzkosten für 17 Hinweisschilder (herstellen und montieren)<br />

24 x 115 € = 2.760 €<br />

Summe Nr. 10<br />

„Optimierung Fahrradboxen“ = 182.720 €<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 72<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Orientierung<br />

für B+R Kunden<br />

Kostenaufstellung<br />

11.Maßnahmengruppe<br />

Verkehrszeichen /<br />

Radwegweisung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.2.4 St<strong>and</strong>ardgemäße Beschilderung für B+R Anl.<br />

Wie bereits im Kapitel 7.1.5 aufgeführt sollten die geplanten<br />

B+R Anlagen ab 10 Stellplätzen st<strong>and</strong>ardgemäß eine Beschilderung<br />

mit Verkehrszeichen 314 Parken für B+R und eine<br />

Radwegweisung als Orientierung erhalten.<br />

Potenzial Verkehrszeichen<br />

Parken B+R<br />

(vgl. Kap. 7.1.5)<br />

Radweg‐<br />

weisung<br />

Kosten<br />

(je 14.000 €)<br />

<strong>Darmstadt</strong> 37 x 130 € x 140 € 9.990 €<br />

L<strong>and</strong>kreis 66 x 130 € x 140 € 17.820 €<br />

gesamt 103 x 130 € x 140 € 27.810 €<br />

Tabelle 21<br />

Summe Nr. 11<br />

„St<strong>and</strong>ardgemäße Beschilderung für B+R Anl.“ = 27.810 €<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 73<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Qualitätsoptimierung<br />

Multimodalität<br />

Synergien von<br />

Rad und ÖPNV<br />

W<strong>and</strong>el der<br />

Mobilitätskarriere<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.3 Umsetzungsstrategie „B+R Anlagen“<br />

Die geplante Umsetzung des B+R <strong>Konzept</strong>s baut auf verschiedene<br />

Ansätze auf.<br />

Zunächst sollen die Ausweitung des Angebots und die Komfortverbesserung<br />

von B+R Anlagen dazu führen, eine wichtige Lücke<br />

zwischen dem Individual- und dem öffentlichen Verkehr zu<br />

schließen.<br />

Der wichtigste Partner des Radverkehrs im Umweltverbund ist<br />

der ÖPNV. Zum Einen können durch die Verknüpfung von Rad<br />

und ÖPNV weitere Strecken zurückgelegt werden, zum Anderen<br />

stellt der ÖPNV bei schlechter Witterung eine wichtige Alternative<br />

dar. Beide Verkehrsarten ergänzen sich sehr gut (Abb.<br />

18 und 19).<br />

Abbildung 24: <strong>Bike</strong>+<strong>Ride</strong> im Umweltverbund, Quelle RMV Abbildung 25, Quelle: TU Dresden;<br />

Interdependenzen zwischen<br />

Fahrrad und ÖPNV-Nutzung<br />

Insbesondere jüngere Verkehrsteilnehmer können somit, bei<br />

einem guten Angebot, langfristig für den ÖPNV gewonnen werden,<br />

da sich viele Heranwachsende heute nicht mehr zwangsläufig<br />

für ein Kfz entscheiden. Voraussetzung sind attraktive<br />

Verkehrsmittel die in Kombination mit dem Rad auch im Vergleich<br />

mit dem Kfz günstige Fahrzeiten aufweisen.<br />

Neben der Verbesserung der Mobilitätschancen, die sich durch<br />

die Flexibilität des Fahrrades ergeben, ist die Qualitätsverbesserung<br />

durch weitere Ausstattungselemente einer Haltestelle<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 74<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Multifunktionalität<br />

des Anlehnbügels<br />

Nutzungsbeispiele<br />

Mehrfachnutzung<br />

Flächenhafter<br />

Ansatz<br />

Temporäre<br />

Anlagen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Fahrradbügel besitzen weitere Funktionen:<br />

� Zum Anlehnen –<br />

zur verbesserten Bequemlichkeit<br />

� Zum Festhalten –<br />

zur Erhöhung der Sicherheit (z.B. bei Glatteis)<br />

� Zum Kinderspiel –<br />

bei längeren Wartezeiten<br />

� Als Trennelement -<br />

um unerwünschte Falschparker fernzuhalten<br />

Fotos: Büro VAR<br />

Die Nutzung von B+R Stellplätzen zum kurzzeitigen Parken von<br />

Fahrrädern an Geschäften, öffentlichen Einrichtungen, Arztpraxen<br />

etc. kann dazu beitragen, den ÖPNV für Radfahrer bekannter<br />

zu machen. Gute B+R Anlagen stellen eine Option dar, bei<br />

einer Fahrradpanne oder bei schlechtem Wetter das Fahrrad<br />

abzustellen und spontan den ÖPNV zu nutzen.<br />

Zukünftig können die B+R Anlagen auch als St<strong>and</strong>orte für Leihräder<br />

und Ausgangspunkte von Radtouren zur Verfügung stehen.<br />

Im <strong>Konzept</strong> wird zusätzlich zu den heute an wichtigen Haltepunkten<br />

des ÖPNV bestehenden B+R Anlagen ein großer<br />

Nachholbedarf von B+R Anlagen an Bushaltestellen gesehen.<br />

Hier wird B+R als Element der Angebotsplanung vorgeschlagen<br />

und sollte flächendeckend an zentralen Punkten im Ortskern<br />

sowie an den Ortsausgängen in Form von „kleinen“ B+R Anlagen<br />

(Kap. 6.1, Typ A und B) geschaffen werden.<br />

Um sicher zu gehen ob ein Bedarf an B+R besteht, können an<br />

ausgewählten Haltestellen auch temporäre B+R Anlagen mit<br />

Schwergewichtsfundamenten zur Bedarfsermittlung zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 75<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Räumliche<br />

und<br />

strukturelle<br />

Unterteilung<br />

Zuschnitt<br />

möglicher<br />

Umsetzungsgebiete<br />

Umsetzungsmodelle<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.3.1 Schritte zur Maßnahmenumsetzung<br />

Das <strong>Konzept</strong> sieht sowohl eine räumliche als auch eine strukturelle<br />

Maßnahmenunterteilung vor.<br />

Mit Bezug auf die bereits in Kap. 5.1 vorgestellten Planungsräume<br />

ist folgende Gliederung für eine spätere Maßnahmenbündelung<br />

zur Beantragung von Fördermitteln denkbar:<br />

I. Gesamter Planungsraum<br />

II. Stadt <strong>Darmstadt</strong><br />

III. L<strong>and</strong>kreis <strong>Darmstadt</strong> – Dieburg (West)<br />

IV. L<strong>and</strong>kreis <strong>Darmstadt</strong> – Dieburg (Nordost)<br />

V. L<strong>and</strong>kreis <strong>Darmstadt</strong> – Dieburg (Odw. Kommunen)<br />

VI. Kommunenbezogene Umsetzung<br />

Eine gebietsdifferenzierte Umsetzung wird z.B. als B+R Grundausstattung<br />

an Bushaltestellen im ländlichen Raum für die<br />

„Odenwaldkommunen“ des L<strong>and</strong>kreises5 empfohlen.<br />

Als Initiator der geplanten Umsetzung des <strong>Konzept</strong>s sollte die<br />

<strong>DADINA</strong> mit den Kommunen entsprechend den Umfang der<br />

Maßnahmen zur möglichen Bündelung und Überschreitung<br />

erforderlicher Bagatellgrenzen zusammenfassen.<br />

Für die strukturierte Maßnahmenumsetzung sind die Einzelmaßnahmen<br />

in folgende Gruppen unterteilt worden:<br />

� Optimierung des Best<strong>and</strong>s (Kap. 7.1.1 – 7.1.4)<br />

� Ausbau des Angebots auf Grundlage des Potenzials<br />

(Kap.7.2.1 – 7.2.3)<br />

Das nachfolgend dargestellte schrittweise Vorgehen, sieht eine enge<br />

Zusammenarbeit mit den Kommunen vor, für die entsprechenden<br />

Unterlagen sind in der Anlage in für jede Kommunen zusammengestellt.<br />

5 Hier kann es sich anbieten insbesondere Haltestellen in Tal-Lagen zu berücksichtigen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 76<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


1. Schritt<br />

2. Schritt<br />

3. Schritt<br />

4. Schritt<br />

5. Schritt<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Information der Kommunen<br />

Die <strong>DADINA</strong> teilt den Kommunen den jeweiligen Bedarf an B+R Anlagen<br />

und -Stellplätzen sowie Mängel am Best<strong>and</strong> mit (Anlage), um<br />

die Kommunen für das Thema zu sensibilisieren. Gleichzeitig können<br />

die Kommune auf die mögliche Inanspruchnahme von Fördermitteln<br />

profitieren. Die <strong>DADINA</strong> kann hier jedoch auch als Koordinator zur<br />

Bündelung von Maßnahmen auftreten und sollte begleitende Maßnahmen<br />

zur Öffentlichkeitsarbeit (Kap. 8) durchführen.<br />

Anregung zur Umsetzung von Ad-hoc Maßnahmen<br />

In einem Anschreiben an die Kommunen ist auf die eigenständige<br />

Umsetzung von Maßnahmen zur Beseitigung der akuten Mängel an<br />

B+R Anlagen (Kap. 7.1.1) hinzuweisen. Die <strong>DADINA</strong> könnte eine<br />

fachliche Begleitung anbieten bzw. vermitteln.<br />

Mitteleinsatz<br />

Nachdem den Kommunen das Gesamtkonzept im Rahmen einer<br />

Informationsveranstaltung zur Klärung weiterer fachlicher Details<br />

vorgestellt wurde, sollte von den Kommunen eine Mitteilung erfolgen,<br />

in welchem Rahmen sie sich an dem <strong>Konzept</strong> beteiligten<br />

möchten.<br />

Detailplanung B+R<br />

Es empfiehlt sich, in enger Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträgern<br />

und den Fachbehörden der Kommune (Bau- und Planungsamt)<br />

Ortstermine<br />

� zur Identifikation der genauen Lage,<br />

� Feststellung des erforderlichen B+R Typs sowie<br />

� verschiedener Planungsdetails und der<br />

� Anordnung der Stellplätze<br />

durchzuführen.<br />

Detailplanung der radverkehrlichen Erschließung<br />

Parallel zum Schritt 4 empfiehlt sich, dass die Kommunen (Verkehrsbehörde<br />

/ Ordnungsamt) die radverkehrliche Infrastruktur zur Erreichbarkeit<br />

der Haltestellen überprüfen und Maßnahmen zu deren<br />

Verbesserung definieren. Maßnahmen zur besseren Orientierung an<br />

der Haltestelle (StVO Beschilderung und Radwegweisung) sind<br />

ebenso zu überprüfen und ggf. die Bereitschaft zur Teilnahme an<br />

einem Ausbauprogramm mitzuteilen um daraus ggf. auch ein Maßnahmenpaket<br />

schnüren und Fördermittel beantragen zu können.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 77<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


6. Schritt<br />

Begleitung<br />

der Kommunen<br />

Sonderlösungen<br />

Unterhaltung<br />

und Pflege<br />

Flexible<br />

H<strong>and</strong>habung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

6. Schritt – Fördermittel-Akquise<br />

Die möglichen Maßnahmenpakete werden zur Beantragung<br />

von Fördermitteln gebündelt. Damit auf unterschiedliche Finanzierungsrahmen<br />

auf Seiten der Kommunen eingegangen werden<br />

kann, bietet sich die Gestaltung verschiedener Maßnahmenpakete<br />

an.<br />

Hinweise für die Kommunen<br />

Wichtig ist eine Kosten-Nutzen Abwägung unter Berücksichtigung<br />

vorh<strong>and</strong>ener Haushaltsmittel. Ggf. kann es sich anbieten,<br />

ein auf mehrere Jahre angelegtes Programm aufzulegen (Kap.<br />

7.5), um sukzessive neben kostengünstigen Maßnahmenpaketen<br />

auch kostenintensive Maßnahmen über einen längeren<br />

Zeitraum umsetzen zu können (z.B. pro Jahr eine B+R Anlage<br />

mit Überdachung je Kommune).<br />

Des Weiteren sind Sonderlösungen für Spezialparkflächen und<br />

Fahrradsammelgaragen in Rücksprache mit den Kommunen an<br />

wichtigen Haltestellen mit hohem Bedarf möglich.<br />

Die Kommunen sollten eine regelmäßige Begutachtung der<br />

B+R Anlagen durchführen, um eine Unterhaltung und Inst<strong>and</strong>setzung<br />

zu ermöglichen. Somit können<br />

� Fremdparker (Kfz und Motorräder / Mopeds) vermieden,<br />

� Schäden festgestellt und die Beseitigung veranlasst und<br />

� nicht mehr fahrbereite Räder abgeräumt<br />

werden. Die B+R Anlage kann somit langfristig in einem gepflegten<br />

Zust<strong>and</strong> erhalten bleiben.<br />

In Bereichen mit einem hohen Anteil an B+R (z.B. in Griesheim)<br />

sind teilweise zwei B+R Anlagen, nach Fahrtrichtung getrennt,<br />

für jede Haltestelle einzuplanen, dies kann sich aus Platzgründen<br />

auch an <strong>and</strong>eren Haltestellen ergeben. In der Regel sollte<br />

die B+R Anlage jedoch auf der Haltestellenseite, die in der<br />

morgendlichen Hauptfahrtrichtung liegt, platziert werden.<br />

Es sollten Ansprechpartner von den Kommunen benannt werden,<br />

die einmal jährlich eine Rückmeldung (Zust<strong>and</strong>sbericht<br />

B+R) an die <strong>DADINA</strong> liefern.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 78<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Wahl der B+R<br />

St<strong>and</strong>orte<br />

Fahrbahnnahe<br />

sichtbare<br />

B+R Anlagen<br />

Nutzungszuwachs<br />

durch Qualitätssteigerung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.3.2 Hinweise zur Lage der B+R Anlage<br />

Bezüglich der zu wählenden Lage sind folgende Punkte zu beachten:<br />

� Vermeidung von Konflikten mit dem Fußverkehr<br />

� Lage nahe des Einstiegspunkts zum ÖPNV<br />

� Berücksichtigung der Barrierefreiheit6 � Hohe soziale Kontrolle durch Einsehbarkeit<br />

� Gute Zu- und Abfahrtswege für den Radverkehr<br />

� Ggf. mehrere Anlagen an den Zugängen zur Haltestelle<br />

� Möglichst weitere Ausstattungselemente vorsehen (Kap. 6)<br />

� Bei Bedarf zusätzliche Bereiche für Fahrradanhänger<br />

oder Lastenräder schaffen<br />

� Aufgrund der zunehmenden Flächenkonkurrenz in den Seitenräumen<br />

sollten verstärkt fahrbahnnah angelegte B+R Anlagen<br />

geschaffen werden, siehe Abb. 20)<br />

Abbildung 26, Quelle: Hinweise zum Fahrradparken, FGSV 1995<br />

Für die Einrichtung eignen sich insbesondere Kreuzungspunkte,<br />

da sich dort weitere Vorteile durch bessere<br />

� Sichtbeziehungen,<br />

� Querungsmöglichkeiten für die Fußgänger und<br />

� Abgrenzungen des Haltestellenbereichs zum Kfz Parken<br />

ergeben.<br />

Es ist zu erwarten, dass bei diebstahl- und v<strong>and</strong>alismussicheren<br />

Anlagen, die eine Steigerung der Qualität und des Services bieten,<br />

die B+R Anlage von einem weiteren Zuwachs profitieren<br />

kann. Es kann von einer Zunahme des Aufkommens von 50%<br />

ausgegangen werden. Dadurch steigt der Auslastungsgrad im<br />

Durchschnitt von 30 – 70 % auf 50 – 80 % 7 an.<br />

Aus diesem Grund sollte nach Möglichkeit bei der Einrichtung<br />

von B+R Anlagen auch eine Erweiterung der Anlage in Betracht<br />

gezogen werden.<br />

6 In der Regel sollten die Bügel längst des Gehwegs angebracht werden, um die nutzbare<br />

Gehwegbreite nicht unnötig einzuschränken. Die Höhe des Bügels sollte 90 cm betragen<br />

und ein Unterlaufschutz bestehen.<br />

7 <strong>Bike</strong> & <strong>Ride</strong> <strong>Konzept</strong>, Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main, 2005<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 79<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Aufstellung der<br />

Maßnahmengruppen<br />

Reihenfolge der<br />

Abarbeitung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

7.4 Kostenschätzung<br />

Die Kostenschätzung basiert auf Grundlage aktueller Kostenansätze<br />

von Herstellern bzw. Kommunen. Die Kostenschätzung<br />

unterteilt sich zunächst in:<br />

Nachrüstung bestehender B+R Anlagen<br />

„B+R“ Potenzial<br />

I. Ausbau und Optimierung von B+R Anlagen im Best<strong>and</strong><br />

(Kap. 7.1, siehe Kosten Nr. 1 bis 7)<br />

II. Schaffung neuer B+R Anlagen<br />

(Kap. 7.2, siehe Kosten Nr. 8 bis 10)<br />

Lfd. Nr.<br />

Tabelle 22<br />

Maßnahmengruppen Kosten Verweis<br />

1. ad‐hoc Maßnahmen 18.100 € Kap. 7.1.1<br />

2. Nachrüstung von Bügeln und<br />

Überdachungen aufgrund<br />

hoher B+R Auslastung<br />

133.800 € Kap. 7.1.2<br />

3. überdachte B+R Anlagen 714.000 € Kap. 7.1.3<br />

4. Optimierung Fahrradboxen 83.765 € Kap. 7.1.4<br />

5. Verkehrszeichen B+R Parken 11.830 € Kap. 7.1.5.1<br />

6. Radwegweisung 15.280 € Kap. 7.1.5.2<br />

7.<br />

Optimierung der Zufahrts‐<br />

wege des Radverkehrs<br />

35.480 € Kap. 7.1.6<br />

8. B+R Anlagen 108.900 € Kap. 7.2.1<br />

9. Überdachungen 868.000 € Kap. 7.2.2<br />

10. Fahrradboxen 182.720 € Kap. 7.2.3<br />

St<strong>and</strong>ardgemäße Beschilde‐<br />

11.<br />

rung für B+R Anl.<br />

27.810 € Kap. 7.2.4<br />

Summe 2.199.685 €<br />

Ohne Überdachungen (Nr.3 und Nr.9) 617.685 €<br />

Grundsätzlich wird nach Beseitigung der akuten Mängel die flächendeckende<br />

Umsetzung zur Abdeckung des Grundbedarfs<br />

(Schaffung neuer B+R Stellplätze) vorgeschlagen.<br />

Aufgrund der kostenintensiven Schaffung von überdachten B+R<br />

Anlagen sollten diese im Zuge eines auf eines auf mehrere Jahre<br />

angelegten Programms umgesetzt werden. Es empfiehlt sich entsprechende<br />

Haushaltsmittel langfristig zur Abarbeitung des Bedarfs<br />

bei den Kommunen einzustellen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 80<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Prioritäten-<br />

einteilung<br />

Inanspruchnahme<br />

von Fördermitteln<br />

Erforderliche<br />

Mittelaufwendungen<br />

Zeitlich<br />

gestaffelte<br />

Umsetzung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Prio‐<br />

rität<br />

Bezeichnung Kosten Maßnahmen‐<br />

gruppen<br />

I. Beseitigung Mängel im Best<strong>and</strong><br />

(ad‐hoc Maßnahmen)<br />

18.100 € Nr.1<br />

II. Grundausstattung für ein flächen‐<br />

deckendendes und einheitliches B+R<br />

Stellplatz Angebot<br />

599.585 € Nr.2, 4‐8, 10,11<br />

III.<br />

überdachte B+R Anlagen<br />

laut Potentialermittlung<br />

868.000 € Nr.9<br />

IV.<br />

überdachte B+R Anlagen als Nach‐<br />

rüstung für bestehende B+R Anlagen 714.000 € Nr.3<br />

Tabelle 23<br />

Zur Umsetzung umfangreichen Maßnahmengruppen sollten Fördermittel<br />

beantragt, um den Kommunen die Finanzierung zu ermöglichen.<br />

Bei einem Fördersatz von 85 % für ÖPNV Fördermaßnahmen<br />

würden dann für die Maßnahmengruppen Priorität 2 bis 4 auf die<br />

Kommunen folgende Kosten zukommen:<br />

Gebietskörperschaft<br />

Fördermittelanteil<br />

LK Kommune 1.955 €<br />

Maßnahmengruppen der Priorität<br />

II III IV II bis IV Bemerkung<br />

3.617 €<br />

(für 15<br />

betr. Kom.)<br />

2.975 €<br />

(für 15<br />

betr. Kom.)<br />

7.173 €<br />

Stadt <strong>Darmstadt</strong> 44.969 € 65.100 € 53.550 € 164.976 €<br />

Fördersumme 85 % 507.647 € 737.800 € 606.900 € 1.869.732 €<br />

Eigenanteil 15 % 89.938 € 130.200 € 107.100 € 329.953 €<br />

Gesamt<br />

Tabelle 24<br />

599.585 € 868.000 € 714.000 € 2.199.685 €<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 81<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR<br />

Zur Vereinfachung wurden<br />

die Kosten gleichmäßig auf<br />

die Kommunen verteilt.<br />

Zur Vereinfachung wurden<br />

die Kosten zwischen dem<br />

L<strong>and</strong>kreis und der Stadt zu<br />

gleichen Teilen aufgeteilt<br />

(50/50)<br />

ohne<br />

Ad‐hoc‐Maßnahmen<br />

Für eine gestaffelte Umsetzung bietet es sich auch an einzelne<br />

Maßnahmengruppen aufzugreifen und diese zur Umsetzung zu<br />

führen. Eine zeitliche gestaffelte Umsetzung könnte sich aus<br />

folgenden Maßnahmen zusammensetzen, die umseitig in Jahres<br />

und Mehrjahresprogramme untergliedert wurden.


Einzel-<br />

Programme<br />

mittelfristig<br />

Einzel-<br />

Programme<br />

langfristig<br />

Zielsetzung<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 7. Maßnahmenkonzept<br />

Jahresprogramm<br />

� Nachrüstung von B+R Anlagen<br />

wegen erreichter Kapazitätsgrenzen<br />

� Überdachungsprogramm für vorh<strong>and</strong>ene B+R Anlagen<br />

(B+R Typen C bis E)<br />

� Fahrradboxenausbauprogramm<br />

wegen erreichter Kapazitätsgrenzen<br />

� B+R Orientierungshilfen<br />

„StVO Beschilderung B+R Parken und Radwegweisung“<br />

� Optimierung der radverkehrlichen Erschließung<br />

� B+R Ausbau in der Fläche „Erschließung im ländlichen Raum“<br />

(z.B. Einbau von Anlehnbügeln, B+R Typ A und B)<br />

Mehrjahresprogramm<br />

Der große Umfang des Bedarfs (auf Grundlage der Potenzialermittlung)<br />

an neuen B+R Anlagen und Stellplätzen erfordert<br />

ein Mehrjahresprogramm der Umsetzung.<br />

� Einrichtung neuer großer B+R Anlagen mit Überdachung<br />

(B+R Typen C bis E) inklusive Orientierungshilfen<br />

� Einrichtung neuer kleiner B+R Anlagen<br />

(B+R Typen A und B)<br />

� Fahrradboxenausbauprogramm<br />

zur Schaffung eines einheitlichen Angebots<br />

� Radverkehrserschließungsprogramm zu B+R Anlagen<br />

Ziel ist es, ein auf die jeweilige Kommune bedarfsgerechtes<br />

maßgeschneidertes Angebot zu schaffen und dafür das geeignete<br />

Förderinstrument zu finden.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 82<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Vorteile durch B+R<br />

Informationstafeln /<br />

Übersichts- und<br />

Umgebungspläne<br />

B+R Darstellung<br />

Im Liniennetzplan<br />

B+R Beratung in der<br />

Mobilitätszentrale<br />

B+R - Info im Neubürger-Begrüßungspaket<br />

H<strong>and</strong>lungsfelder<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein Schlüsselfaktor zur Beeinflussung<br />

der Verkehrsmittelwahl, da diese zumeist irrational erfolgt. Die<br />

vielfältigen Vorteile, die sich durch B+R ergeben, wie<br />

� Individualität,<br />

� Gesundheitsförderung,<br />

� Kostenersparnis,<br />

� Ökologie und<br />

� Kombinationsoptionen für Wegeketten<br />

sind bislang wenig bekannt bzw. werden von den Menschen nicht<br />

richtig eingeschätzt. Die Einrichtung von Informationstafeln mit<br />

Übersichts- und Umgebungsplänen mit radverkehrlichen Inhalten<br />

sollte als wichtige H<strong>and</strong>lungsebene aufgegriffen werden. Dafür<br />

geeignete St<strong>and</strong>orte sind auch Haltestellen, die in Zusammenarbeit<br />

mit den Kommunen festzulegen sind. Zukünftig ist die Darstellung<br />

der B+R Anlagen in den RMV-Linienplan aufzunehmen und<br />

auf der Webseite der <strong>DADINA</strong> mit Foto, Lageplan, Anzahl der<br />

Stellplätze, Art der Ausführung<br />

und weiteren Qualitätsmerkmalen<br />

anzustreben.<br />

Im <strong>DADINA</strong>-Gebiet können sich<br />

Interessierte in der Mobilitätszentrale<br />

individuell zu ihren<br />

Mobilitätswünschen beraten<br />

lassen. Beim Thema Verknüp-<br />

Mobilitätszentrale <strong>Darmstadt</strong>;<br />

Quelle: www.dadina.de<br />

fung von ÖPNV und Rad besteht im touristischen Bereich bereits<br />

ein gutes Angebot an Routenempfehlungen, im Alltagsbereich<br />

gibt es jedoch noch erheblichen Verbesserungsbedarf.<br />

Die Kommunen sollten im Rahmen eines Neubürgerinformationspakets<br />

auf die besonderen Mobilitätsangebote unter Inanspruchnahme<br />

von B+R hinweisen. In Form von Gutscheinen<br />

oder Rabatten (z.B. Sonderkonditionen zur Mietung einer Fahrradbox)<br />

kann für die Kombination von ÖPNV und Rad geworben<br />

werden.<br />

Im Rahmen des <strong>Konzept</strong>s werden drei H<strong>and</strong>lungsfelder für eine<br />

effektive Öffentlichkeitsarbeit aufgegriffen:<br />

� Schulische Mobilität<br />

� Alltagsmobilität<br />

� Mobilität von Senioren<br />

und Hinweise zur Umsetzung gegeben.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 83<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Nutzung<br />

individueller<br />

Mobilitätsangebote<br />

modifizierte Illustration<br />

„Büro VAR“ Vorlage DB<br />

Maßnahmenvorschlag I<br />

Maßnahmenvorschlag II<br />

Maßnahmenvorschlag III<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

8.1 Nutzung neuer Medien<br />

Insbesondere bei Heranwachsenden aber auch in der Gesellschaft<br />

im Allgemeinen nimmt die gezielte und individuelle Nutzung<br />

von internetbasierten Informationsangeboten stark zu.<br />

Bei der Routensuche erfreut sich z. B. der Radroutenplaner<br />

Hessen zunehmender Beliebtheit, z.B. wurden bereits im April 2009<br />

7,5 Mio. Zugriffe registriert.<br />

Die Smart-Phone Technologie ermöglicht zudem den Zugriff auf<br />

die aktuellen Daten z.B. über die Verfügbarkeit von öffentlichen<br />

Fahrrädern, die sofort für eine Nutzung gebucht werden können.<br />

Ziel ist es die B+R Angebote im Internet einer breiten Öffentlichkeit<br />

verfügbar zu machen und, soweit möglich, diese mit<br />

weiteren Mobilitätsanbietern (wie z.B. Carsharingunternehmen)<br />

gemeinsam zu vermarkten. Insbesondere sollte zukünftig die<br />

Bereitstellung von öffentlichen Fahrrädern ausgebaut werden,<br />

damit dem Kunden / Fahrgast neben dem ÖPNV weitere oneway<br />

taugliche Verkehrsmittel angeboten werden können.<br />

Zunächst sollten jedoch die bestehenden B+R Anlagen im Radroutenplaner<br />

Hessen eingepflegt und die Best<strong>and</strong>sdaten kommuniziert<br />

werden, wie dies z.B. bereits bei den Bushaltestellen<br />

des Naturbusses der Fall ist (siehe Abb.).<br />

Langfristig sollten weitere Informationen über<br />

� Fahrpläne,<br />

� Art der Radparker (z.B. Boxen),<br />

� Ansprechpartner für Rückfragen,<br />

� Angebot von Leihfahrrädern,<br />

� zusätzliche Angebote wie<br />

- Gepäckaufbewahrung und<br />

- Fahrradwerkzeug etc.<br />

im Radroutenplaner bereitgestellt werden.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 84<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Einflussnahme auf<br />

die individuelle<br />

Mobilitätskarriere<br />

Integration von B+R<br />

Infokampagnen in<br />

laufende Projekte<br />

Maßnahmenvorschlag I<br />

Maßnahmenvorschlag II<br />

Maßnahmenvorschlag III<br />

Maßnahmenvorschlag IV<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

8.2 Schulische Mobilität<br />

Am Beispiel der Stadt Griesheim, von der eine Vielzahl von Schülern<br />

täglich nach <strong>Darmstadt</strong> zur Schule pendeln, zeigt sich, dass<br />

B+R bereits heute eine große Rolle in der Alltagsmobilität von<br />

Schülern spielt. Damit die Mobilitätskarriere nachhaltig im Sinne<br />

des Umweltverbundes beeinflusst werden kann, ist es von entscheidender<br />

Bedeutung, welche Erfahrungen bei der Nutzung der<br />

Verkehrsmittel ÖPNV und Rad gesammelt wurden. Folgende Projekte<br />

werden im Rahmen des B+R <strong>Konzept</strong>s vorgeschlagen:<br />

B+R in die Verkehrserziehung integrieren<br />

Ein praxisorientiertes Projekt zur B+R Förderung im Bereich der<br />

schulischen Mobilität sollte langfristig in den Verkehrserziehungsunterricht<br />

an den Schulen eingebaut werden. Dort sind<br />

am praktischen Beispiel sinnvolle Wegeketten „mit dem Rad zur<br />

Haltestelle und weiter mit dem Bus zu Schule“ zu ermitteln und<br />

die Fahrzeiten mit <strong>and</strong>eren Relationen und Verkehrsmitteln zu<br />

vergleichen. Wichtig sind, Erfahrungsberichte im Rahmen von<br />

Testfahrten zu verfassen und den Schülern die Vorteile (Bewegung,<br />

soziale Kontakte) nahe zu bringen.<br />

B+R in die Radfahrausbildung integrieren<br />

Das <strong>Konzept</strong> sieht vor, im Rahmen der Radverkehrsausbildung<br />

in den vierten Klassen an Schulen auf die Möglichkeit von B+R<br />

hinzuweisen und eine B+R Anlage im Praxisunterricht zu erkunden.<br />

Die <strong>DADINA</strong> sollte gemeinsam mit den Jugendverkehrsschulen<br />

in <strong>Darmstadt</strong> und in Dieburg versuchen, das<br />

Thema B+R in die Radfahrausbildung zu integrieren.<br />

B+R im fachlichen Unterricht einbauen<br />

Für Ausflugsfahrten, die im Rahmen des Unterrichts in verschiedenen<br />

Fächern (z.B. Geographie oder Mathematik) unternommen<br />

werden, können Wegeketten Rad – ÖPNV – Fuß –<br />

ÖPNV – Rad gebildet und analysiert werden. Den Schülern<br />

kann somit die Region unter Einbeziehung wichtiger Lehrinhalte<br />

näher gebracht und erschlossen werden.<br />

Werbefilm - <strong>Bike</strong> <strong>and</strong> <strong>Ride</strong>? oder <strong>Ride</strong> <strong>and</strong> <strong>Bike</strong>?, was nun<br />

Im Rahmen einer Studienarbeit an der Hochschule <strong>Darmstadt</strong><br />

(Mediendesign) soll ein Werbespot zur Förderung von B+R erstellt<br />

werden. Dort könnte die Zeitreise zweier Studenten, die<br />

regelmäßig zwischen den Hochschulst<strong>and</strong>orten von <strong>Darmstadt</strong><br />

und Dieburg pendeln (einer mit dem Kfz und einer mit Rad und<br />

ÖPNV), dargestellt und auf unterhaltsame Weise die Vorteile<br />

von B+R und R+B visualisiert werden.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 85<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Zielgruppe<br />

Berufspendler<br />

Maßnahmenvorschlag I<br />

Maßnahmenvorschlag II<br />

Maßnahmenvorschlag III<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

8.3 Alltagsmobilität<br />

Mehrere größere Betriebe im <strong>DADINA</strong> Gebiet bieten ihren Mitarbeitern<br />

bereits heute ein Jobticket an. Die Gesellschaft für<br />

Schwerionenforschung (GSI) betreibt sogar auf eigene Rechnung<br />

Fahrradboxen an der S-Bahn Station in Wixhausen.<br />

Es besteht jedoch insbesondere bei den männlichen Arbeitnehmern,<br />

die eine latente Neigung zum Fahrradfahren besitzen<br />

ein sehr großes Potenzial an zukünftigen ÖPNV Kunden. Sie<br />

können für das Radfahren zur Arbeit gewonnen werden, da sie<br />

zumeist eine bewegungsarme Tätigkeit ausüben und das Kfz<br />

an Prestige in der Gesellschaft verloren hat. Die oft weiten Anfahrtswege<br />

begünstigen zudem eine Kombination von Rad und<br />

ÖPNV. Folgende Projekte werden im Rahmen des B+R <strong>Konzept</strong>s<br />

vorgeschlagen:<br />

B+R Info für Firmen mit Jobticketangebot<br />

Alle am Jobticketangebot teilnehmenden Firmen erhalten ein<br />

besonderes B+R Angebot. Die <strong>DADINA</strong> stellt für interessierte<br />

Kunden ein Jahr kostenfrei eine Fahrradbox zur Verfügung. Im<br />

Rahmen der betrieblichen Mobilitätsberatung wird zudem Mitarbeitern<br />

/ -innen eine individuelle Beratung „Wie komme ich<br />

mit Rad+ÖPNV schnell und sicher ins Büro?“ angeboten.<br />

B+R für Mitarbeiter / -innen<br />

Mit einer Firma (>50 Mitarbeiter) werden im Zuge einer betrieblichen<br />

Veranstaltung sinnvolle Anfahrtswege in Kombination<br />

von Rad und ÖPNV erarbeitet und auf Bedarf ausprobiert. Ziel<br />

ist es, zunächst temporäre B+R Anlagen dort zu installieren, wo<br />

sich ein zusätzlicher Bedarf abzeichnet, um ggf. eine neue B+R<br />

Anlage fest installieren zu können.<br />

Neue Arbeitswege entdecken durch B+R<br />

Das von der Krankenkasse (AOK) und dem Allgemeinen Deutschen<br />

Fahrrad Club (ADFC) initiierte Projekt „Mit dem Rad zur<br />

Arbeit“ läuft bereits seit 10 Jahren. Um dem Projekt neue Impulse<br />

zu geben und weitere Teilnehmer ansprechen zu können,<br />

sieht das <strong>Konzept</strong> vor, den zuletzt teilnehmenden Firmen im<br />

<strong>DADINA</strong> Gebiet individuelle, auf die jeweilige Firma bezogene<br />

B+R Anfahrtspläne mit Fahrzeiten für ca. 10 Mitarbeiter zu erstellen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 86<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Maßnahmenvorschlag IV<br />

Zielgruppe 55+<br />

Maßnahmenvorschlag I<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Mobilitätsinfo für neue Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit der IHK<br />

Besonderen Vorzug zur Erstellung von „B+R Arbeitswegen“<br />

sollten neue Mitarbeiter erhalten. Mitarbeiter, die gern mit dem<br />

Rad zur Arbeit fahren, stärken ihre Gesundheit, kommen frisch<br />

ins Büro und brauchen keinen Firmenparkplatz. Lange Anfahrtswege<br />

erweisen sich oft als problematisch und werden als<br />

Hinderungsgrund angegeben. Dazu kommt mangelnde Ortskenntnis,<br />

wenn die Mitarbeiter neu in die Region gezogen sind.<br />

Firmen (mit und ohne Jobticketangebot) wie z.B. Merck,<br />

Caparol, Resopal und Lufthansa sollen im Rahmen des <strong>Konzept</strong>s<br />

in Zusammenarbeit mit der IHK angesprochen werden<br />

und unter dem Motto „Heute erspare ich mir den Firmenparkplatz“<br />

eine spezielle B+R Beratung erhalten.<br />

8.4 Mobilität von Senioren<br />

Vielen älteren Personen fällt das Rad fahren aufgrund von Gelenkschmerzen<br />

leichter als das zu Fuß Gehen. Häufig leiden<br />

insbesondere Senioren unter der zunehmenden Immobilität, die<br />

dazu führt, dass diese Personengruppen zunehmend vom gesellschaftlichen<br />

Leben ausgeschlossen sind. Da diese Personengruppe<br />

nicht dazu neigt, eine Fahrradmitnahme im ÖPNV<br />

anzustreben, kommt dieser Zielgruppe eine besondere Bedeutung<br />

zu. Folgende Projekte werden im Rahmen des B+R <strong>Konzept</strong>s<br />

vorgeschlagen:<br />

Mobilitätserkundung B+R aus Sicht der Senioren<br />

Es ist geplant, in Zusammenarbeit mit Seniorenvereinigungen<br />

(Generation „55 Plus“, „Junge Alte“ etc.) eine Station oder mehrere<br />

Haltestellen auszuwählen, die im radverkehrlichen Einzugsgebiet<br />

liegen. Diese werden dann im Rahmen einer Befahrung<br />

erkundet, um das B+R Angebot zu präsentieren deutlich<br />

und auf deren Nutzen hinzuweisen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 87<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Maßnahmenvorschlag II<br />

Maßnahmenvorschlag III<br />

Bereitstellung<br />

von B+R Plänen<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Freizeitangebote für Senioren mit R+B<br />

Es gibt bestehende touristische Radrouten, die in enger Verknüpfung<br />

mit dem ÖPNV geplant wurden, so bspw.<br />

� das Rhein-Main-Vergnügen,<br />

� die Radroute „Rund um <strong>Darmstadt</strong>“,<br />

� die Radroute Bergstraße und<br />

� Zweiburgenradweg.<br />

Im Zuge einer Angebotsplanung können sie so aufbereitet werden,<br />

dass sie von den Senioren in Kombination von R+B in Teilabschnitten<br />

befahren werden können. Geplant ist, unter fachlicher<br />

Beratung hochwertige Leihräder zur Verfügung zu stellen. Diese<br />

sollten vorher bereits getestet und den Senioren an einer an der<br />

Route gelegenen B+R Anlage bereitgestellt werden.<br />

Mobilitätspaten erläutern B+R zur Vernetzung der Senioren<br />

Es werden Mobilitätspaten bei den verschiedenen Seniorenvereinigungen<br />

in Zusammenarbeit mit den Kommunen geworben,<br />

die von der <strong>DADINA</strong> geschult werden sollten. Mögliche Aufgabengebiete<br />

könnten das Auswählen interessanter Fahrziele und<br />

die Anfahrt unter Einbeziehung von ÖPNV und Rad sein. Unter<br />

<strong>and</strong>erem soll ein Austausch zwischen den Seniorenvereinigungen<br />

und eine Vernetzung dieser ermöglicht werden.<br />

8.5 Fazit<br />

Ziel sollte es sein, das B+R Angebot in ein zusammenfassendes<br />

Produkt zu überführen. Ein h<strong>and</strong>licher und faltbarer Flyer /<br />

Karte sollte erstellt und kostenfrei allen angesprochenen Adressaten<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Es bietet sich an, einen Faltplan mit allen wichtigen Informationen<br />

und Adressen zusammen zustellen. So kann der Radfahrer<br />

und ÖPNV Kunde auf die vorh<strong>and</strong>enen und neuen Schnittstellen<br />

zum B+R / R+B hingewiesen werden, die H<strong>and</strong>habungen<br />

werden erläutert sowie Kontaktadressen (z.B. zum Mieten von<br />

Fahrradboxen) angeboten.<br />

Der Autor schlägt vor, vorh<strong>and</strong>ene sowie neue B+R Anlagen,<br />

im Zuge eines Informationstages vorzustellen und dabei die<br />

Vorteile und H<strong>and</strong>habung zu erläutern. Bei neuen Anlagen bietet<br />

sich dafür insbesondere der Einweihungstermin an.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 88<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Fahrradverleih<br />

B+R Förderung<br />

Vorh<strong>and</strong>ene Systeme<br />

Betreibermodell<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

9. Synergien von B+R und Fahrradverleih<br />

Derzeit gibt es in verschiedenen Metropolen in Europa einen<br />

Boom von öffentlichen Fahrradverleihsystemen. In Berlin, Paris,<br />

London und Barcelona sind flächendeckende Fahrradverleihsysteme<br />

im Einsatz. Nach den Auskünften der Betreiber werden<br />

sie mit Erfolg betrieben. Diese Systeme können jedoch<br />

nicht kostendeckend betrieben werden, sondern haben vorrangig<br />

das Ziel eine Verkehrsverlagerung hin zu einem höheren<br />

Radverkehrsanteil in den Ballungszentren zu bewirken. Die<br />

Preise sind in der Regel degressiv gestaffelt, so dass die erste<br />

½ Stunde oftmals kostenfrei ist und sich dann die Preise exponential<br />

erhöhen (1 Std. = 1 €, 2 Std. = 3 € usw.).<br />

In Deutschl<strong>and</strong> haben sich die Betreiber Call a <strong>Bike</strong> von der<br />

Deutschen Bahn und der Firma „Next <strong>Bike</strong>“ als Anbieter durchgesetzt.<br />

Diese bieten unterschiedliche Systeme an:<br />

Flex-System<br />

Der Kunde kann sein Fahrrad an einer beliebigen Stelle im<br />

Verleihgebiet entleihen und wieder zurückgeben (z.B. Call a<br />

<strong>Bike</strong> am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main).<br />

Fix-System<br />

Hier muss das Fahrrad an der Stelle wieder zurückgegeben<br />

werden, an der es ausgeliehen wurde (z.B. Call a <strong>Bike</strong> am Hbf.<br />

in <strong>Darmstadt</strong>).<br />

In Zusammenarbeit mit Fahrradhändlern und -herstellern aus<br />

dem <strong>DADINA</strong>-Gebiet sollte eine Kooperation erfolgen, um zunächst<br />

einen Pool von Fahrrädern zur Verfügung stellen zu<br />

können.<br />

Ziel ist es, mehrere Einheiten von Fahrrädern gleicher Güte zur<br />

Verfügung stellen zu können. Die Fahrräder sollten ein einheitliches<br />

Erscheinungsbild besitzen und können auch als Werbeträger<br />

von den Projektbeteiligten genutzt werden.<br />

Zum Beispiel könnte versucht werden, größere Fahrradhändler<br />

sowie den Fahrradhersteller „Riese und Müller“ zu gewinnen.<br />

Mit einer Kooperation könnten an der Fahrradstation am Hbf.<br />

<strong>Darmstadt</strong> Fahrräder flexibel angeboten werden und eine breite<br />

Kundschaft könnte die Qualitätsprodukte von „Riese und Müller“<br />

mit wenig Aufw<strong>and</strong> ausprobieren.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 89<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Zielgruppen<br />

Nutzerbeispiele<br />

Maßnahmenvorschlag I<br />

Maßnahmenvorschlag II<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Es sollen verschiedene Zielgruppen entsprechend ihrer persönlichen<br />

Motivationen angesprochen werden:<br />

� Mitarbeiter von Betrieben<br />

(z.B. Jobticketinhaber / Zeitkartenbesitzer)<br />

� Leihrad als Alternative zum Anrufsammeltaxi (AST)<br />

� Besucher / Kongressteilnehmer<br />

� Freizeitradfahrer (für Betriebsausflüge)<br />

� Senioren (für Ausflugsfahrten)<br />

Damit möglicher Diebstahl und V<strong>and</strong>alismus eingeschränkt<br />

werden kann, sollten sich die Nutzer registrieren bzw. anmelden.<br />

So ist es bspw. vorstellbar, zunächst ÖPNV-Kunden mit<br />

Zeitkarten die Nutzung der „halb“ öffentlichen Leihräder anzubieten.<br />

In Form eines Schnupperangebots könnten Fahrräder<br />

zunächst für einen Monat zusätzlich zur Zeitkarte gemietet<br />

werden.<br />

Wichtig ist es, ein einfach h<strong>and</strong>habbares System zu schaffen.<br />

ÖPNV Zeitkarte plus <strong>Bike</strong><br />

Zum einen könnten, wie bereits im Sommer 2010 in <strong>Darmstadt</strong><br />

praktiziert, 200 Fahrräder von „Next <strong>Bike</strong>“ unter Beteiligung von<br />

weiteren Sponsoren (unter <strong>and</strong>erem „HEAG mobilo“) einem<br />

beschränkten Nutzerkreis für zwei Wochen bis vier Wochen zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

In Anlehnung an das bereits durchgeführte Projekt könnte zu<br />

einem Fixbetrag von 10 bis 20 € eine entsprechende Anzahl<br />

von Fahrrädern zur Verfügung gestellt und an einer B+R Anlage<br />

auf Wunsch des Kunden platziert werden.<br />

Leihrad als Alternative zum AST<br />

ÖPNV Kunden könnten über das bestehende System von AST<br />

auch telefonisch ein Fahrrad mieten, dazu müssen sie sich im<br />

Internet jedoch zunächst registrieren. Hier bietet es sich insbesondere<br />

für den ländlichen Raum an, Pedelces zu verleihen.<br />

Ein Beispiel: Die Fahrräder können vom AST-Personal zusätzlich<br />

betreut und als Option mit angeboten werden. Die Fahrräder<br />

sollten an Endhaltestellen und den Haltestellen mit hoher<br />

Frequentierung zur Verfügung gestellt werden.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 90<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Maßnahmenvorschlag III<br />

Latente Radfahrer<br />

Kooperationspartner<br />

Gewinnen<br />

Vom<br />

Radtourismus<br />

profitieren<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Leihräder für Großkunden<br />

Für das Lufthansa Schulungszentrum könnte es sich anbieten,<br />

Fahrräder am Bahnhof in Bickenbach bereitzustellen. Dort sollten<br />

Fahrradboxen mit Pedelecs zur Verfügung stehen, die nach<br />

der Nutzung immer wieder einen neuen Zugangscode generieren.<br />

Dies sollte als Angebot für die Mitarbeiter, Schulungsgäste<br />

und Besucher des Schulungszentrums gedacht sein. Des Weiteren<br />

könnte eine Station an einer Straßenbahnhaltestelle in<br />

Seeheim eingerichtet werden. Das System könnte auf weitere<br />

Nutzergruppen ausgedehnt werden (z.B. Mitarbeiter von<br />

Alnatura).<br />

Der Autor hat in zwei Radverkehrskonzepten festgestellt, dass<br />

Krankenhauspersonal eine hohe Affinität zum Fahrradfahren<br />

besitzt. Aus unserer Sicht würde speziell für die Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen der beiden Kreiskrankenhäuser in Groß-<br />

Umstadt und Seeheim ein entsprechendes Angebot mit einem<br />

Pool von Leihrädern an den Bahnhöfen in Bickenbach und<br />

Groß-Umstadt sinnvoll sein. Bei Bedarf könnte das<br />

Verleihangebot auch auf die Besucher des Krankenhauses<br />

ausgedehnt werden. Die Patienten sollten ein entsprechend<br />

aufbereitetes Informationsmaterial erhalten, welches sie an ihre<br />

Bekannten und Verw<strong>and</strong>ten weitergeben können.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Tourismusmarketing <strong>Darmstadt</strong> können<br />

im Bereich der touristischen Mobilität weitere Kunden gewonnen<br />

bzw. generiert werden. Flyer mit gut aufbereiteten Routen an<br />

zentralen B+R Anlagen stellen zusätzlich zu den zur Verfügung<br />

gestellten Leihrädern einen Service dar, der auch für Betriebsausflüge,<br />

genutzt werden kann. Dieses Angebot kann auch Gästen<br />

des Kongresszentrums gemacht werden, die in Kombination mit<br />

dem ÖPNV ein Pauschalangebot nutzen möchten.<br />

An der Haltestelle Oberwaldhaus könnten Fahrräder für Ausflüge<br />

in den Darmstädter Ostwald zur Verfügung stehen. Mittels Infoblatt<br />

könnten speziell aufbereitete Routen empfohlen werden.<br />

Die Touren könnten individuell gestaltet werden oder Führungen<br />

und Besichtigungen z.B. im Jagdschloss Kranichstein enthalten.<br />

Die Touren könnten mit Hinweisen zu den vorh<strong>and</strong>enen Radrouten<br />

(z.B. „Rund um <strong>Darmstadt</strong>“) und Zielen wie der Grube Prinz<br />

von Hessen, der Fischerhütte, dem Arheilger Mühlchen, dem<br />

Kalkofen oder der Dianaburg versehen werden. Die Leihräder<br />

könnten nach einer Tour durch den Ostwald am Bf. Kranichstein<br />

abgestellt werden und dort weiteren ÖPNV-Kunden als Leihräder<br />

wieder zur Verfügung stehen (Pendelverkehr).<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 91<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR


Einbindung in<br />

regelmäßige<br />

Veranstaltungen<br />

Vorbilder<br />

St<strong>and</strong>orte für Leihräder<br />

B+R Entwicklungskonzept <strong>DADINA</strong> 8. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Soweit möglich sollten Testfahrten mit den Leihfahrrädern /<br />

Pedelecs begleitend im Rahmen von städtischen Großveranstaltungen<br />

angeboten werden. (z. B. bei der Aktion „Darmstädter<br />

Frühling“ des Darmstädter Citymarketings)<br />

Im Rahmen einer Verlosung könnte der Einsatz einer mobilen<br />

Fahrradbox inklusive Leihrad / Pedelec mit Stromanschluss<br />

zum Laden des Akkus an einer vom ÖPNV-Kunden gewünschten<br />

Haltestelle eingerichtet werden.<br />

Wichtig ist es, einen prominenten B+R Kunden zu porträtieren<br />

und auf die Vorteile von B+R sowie das geplante<br />

Verleihangebot pressewirksam hinzuweisen.<br />

Die St<strong>and</strong>orte der freien Leihfahrräder sollten von einer zentralen<br />

Stelle verwaltet werden und so gewählt sein, dass diese<br />

nach Möglichkeit einen Pendelverkehr ermöglichen.<br />

Als zusätzlichen Service könnte zudem ein mobiler Radreparaturdienst<br />

angeboten werden.<br />

Ein Schwerpunkt für die geplanten Fahrradverleihstationen sollte<br />

an den Bahnhöfen mit hohem B+R Kundenpotenzial und an<br />

den vorh<strong>and</strong>enen bzw. nahe gelegenen Freizeitradrouten gelegt<br />

werden:<br />

� <strong>Darmstadt</strong> Hauptbahnhof (Rund um <strong>Darmstadt</strong>, RMV Route 10)<br />

� Dieburg (RMV Route 5, Genießer-Radroute)<br />

� Erzhausen (Familienradroute, Rund um <strong>Darmstadt</strong>)<br />

� Babenhausen (RMV Route 5, historisches Babenhausen)<br />

� Groß-Umstadt (RMV Route 5 und 7, Genießer-Radroute)<br />

� Bickenbach (Familienradroute, Radroute Bergstraße)<br />

� Lengfeld oder Groß-Umstadt Wiebelsbach (2-Burgen-Radweg)<br />

Es bietet sich an, ein Angebot von einem Anbieter öffentlicher<br />

Fahrradverleihstationen einzuholen, um eine mögliche Finanzierung<br />

mit den Kommunen besprechen zu können.<br />

Fahrradverleihstation in Potsdam, Foto: Büro VAR<br />

Zum Schutz der Leihräder und zur V<strong>and</strong>alismus-Prävention könnte<br />

sich St<strong>and</strong>orte mit sichtbaren Videoüberwachungen eignen.<br />

Planungsbüro VAR, Oktober 2010 92<br />

Verkehrs-<br />

Alternative<br />

Rad<br />

VAR

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