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Im Rathaus darf sich wieder „getraut“ werden - Stadt Dohna

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Seite 27 Lokalanzeiger der <strong>Stadt</strong> <strong>Dohna</strong> und der Gemeinde Müglitztal<br />

Nummer 6<br />

Jedermann hat seine Marotten ... Vom Besuch Otto Grotewohls<br />

und seiner Leibgarde und dem Eintrag ins ‚Gästebuch‘ (mit Fehlern)<br />

habe ich früher berichtet. Der Wirt ließ niemand zur Kontrolle<br />

in die Küche: „Würde den Ministerpräsidenten schon aus Interesse<br />

am eigenen Leben nicht vergiften.“<br />

Die Theke ist wie eh und je am gleichen Platz, der Bierhahn ist ein<br />

wenig verschoben; das Vereinszimmer hinten wurde längst zum<br />

neuen Eingang. Der Gasthof wird als „Perle des Müglitztales“ bezeichnet.<br />

Saal, Garagen und ‚Ausspannung‘ gibt‘s nicht mehr. Aber ein gut<br />

genutztes Gesellschafts-Zimmer.<br />

Der jungen Wirtin, Frau Sabine Hering und ihrem Team sei an dieser<br />

Stelle nochmals viel Mut zum Neubeginn gewünscht und immer<br />

großer Zuspruch der Gäste.<br />

Dazu Freudigkeit und Segen bei aller Arbeit.<br />

Treten wir (ausnahmsweise<br />

per Postkarte!) zur Mitteltür<br />

hinaus, dann sehen wir<br />

links das alte Vereinszimmer,<br />

jetzt neuer Zugang<br />

und hinter der Gaststätte<br />

den Ballsaal. ‚Ureinwohner‘<br />

schwärmen von ihm noch<br />

heute, doch er ist längst<br />

abgerissen. Rechts das mehrstöckige Wohnhaus, das die Wasserflut<br />

in der Nacht vom 12. zum 13. August 2002 weggespült hat.<br />

Oft wird gefragt: War denn an der Stelle überhaupt Platz für ein so<br />

großes Miethaus mit Hof und Schuppen?<br />

Besucher halten es nicht für möglich, dass hohe Bäume die Altenberger<br />

Straße und den Zugang zur Mittelbrücke säumten.<br />

Eine Hinweistafel wird eifrig studiert und gibt Auskunft über die verschwundenen<br />

Gebäude in der Schulstraße.<br />

Völlig verändert der Dorfkern, der zu einem Spiel- und Kletterplatz<br />

umgestaltet wurde.<br />

„Noch ein kühles Bierchen“,<br />

höre ich‘s beim Betrachten<br />

des ‚Lindengartens‘ rufen.<br />

Die Karte preist einen<br />

‚staubfreien, schattigen Garten‘<br />

an.<br />

Genügend Tische und Stühle<br />

stehen für die erwarteten<br />

Gäste bereit. Vielleicht wird<br />

bald Platz geschaffen für die Tanzfläche. An den heißen Tagen<br />

spendeten die Bäume Kühle und abends war reges Treiben bei<br />

Musik und Tanz.<br />

Diese Idylle gibt es nicht mehr. Die lange Ufermauer war nie hoch<br />

genug, um Häuser und Gartenanlage vor Überschwemmungen zu<br />

schützen.<br />

Die seltene Karte zeigt noch<br />

einmal das verschwundene<br />

Gelände, den allseits beliebten<br />

Treffpunkt für Einwohner und<br />

Gäste.<br />

<strong>Im</strong>mer <strong>wieder</strong> gab es hier durch<br />

die Müglitz große Zerstörung:<br />

z. B. 1897, 1927, zweimal in<br />

den 50er Jahren, hoffentlich letztmalig 2002.<br />

Eine eiserne Fußgängerbrücke (r.) bildete die Verbindung über den<br />

Fluss zur Altenberger Straße, doch die gibt‘s nicht mehr.<br />

Die Müglitz ist verbreitert, die Ufermauern sind gewaltig erhöht.<br />

Manche Anrufe, viele Briefe bestätigen bis heute die Anteilnahme<br />

früherer Einwohner (z. B. Frau Ursula Myszka und Heinz/Frau Irene<br />

Ernstberger und Tochterfamilie Cosima Klotz/Frau Erna Höhnel/<br />

Frau Bärbel Golze geb. Adolph u. a.) und viele Helfer.<br />

Ich berichte vom neugestalteten Biergarten unmittelbar neben dem<br />

Schloßgasthof, vom gut gehenden Bäckerladen in der Schloßmühle<br />

Gerlach und dem wunderschönen ‚Cafe Kaiserstüb‘l mit freundlichem<br />

Vorgarten‘.<br />

Ebenso sind zu erwähnen die gastronomischen Einrichtungen<br />

oben im Schloß: Schloß-Café Strietzel neben der ev. Schloßkapel-<br />

le, die Schloß-Brauerei mit dem romantischen Bierkeller und die<br />

Königliche Schloßküche. Möge trotz ständiger Veränderungen die<br />

Gastfreundschaft weiter blühen und das Interesse am Wohl aller<br />

Einkehrenden.<br />

Allerdings kann kein Küchenmeister mehr wie „anno dazumal (lt.<br />

Speisekarte vom 3.8.1977) folgendes Speiseangebot mit ‚entsprechenden<br />

Preisen‘ anbieten:<br />

Brühe mit Eierflocken -,45<br />

Rinderschmorbraten, Rotkohl und Kart. 3,20<br />

Gulasch mit Rohkostsalat und Kart. 2,85<br />

Schweinskeule mit jg. Erbsen und Kart. 2,90<br />

Kaßler mit Rotkohl und Kart. 3,10<br />

Senfeier mit Rohkost und Kart. 2,00<br />

1 Port. Apfelkompott -,60<br />

(Nach „damaliger Währung“).<br />

Mein ‚Lebensrezept‘ gebe ich kostenlos weiter:<br />

Wir wollen vertrauensvoll der Zukunft entgegen wandern und uns<br />

nicht ständig den Alltag durch Hiobsbotschaften vermiesen lassen.<br />

Wichtig und nötig ist dabei, dass wir uns nicht über Gott und seine<br />

urgewaltige Schöpfung erheben.<br />

Pfr. i. R. H. Berthold, Weesenstein<br />

Fotos: H. Berthold, Weesenstein<br />

Gemeinsame Informationen<br />

und Bekanntmachungen<br />

Landeswettbewerb „Ländliches Bauen“<br />

gestartet<br />

Den 13. Landeswettbewerb „Ländliches Bauen“ haben vor wenigen<br />

Tagen Landwirtschaftsminister Frank Kupfer und der Landesverein<br />

Sächsischer Heimatschutz e. V. ausgerufen.<br />

Gesucht <strong>werden</strong> vorbildliche Beispiele regionaltypisch sanierter<br />

bzw. neu gebauter ländlicher Gebäude und Anlagen. Auch Freianlagen<br />

und regionaltypisch erhaltene bauliche Details können eingereicht<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Erstmalig sind gelungene Lösungen des Innenausbaus umgenutzter<br />

Gebäude einbezogen.<br />

Der Wettbewerb richtet <strong>sich</strong> an Bauherren bzw. Hausbesitzer sowie<br />

ebenso an Architekten und Planer. Bauherren staatlicher bzw.<br />

kommunaler Verwaltungen können <strong>sich</strong> über ihre Architekten und<br />

Planer bewerben.<br />

Die Bewerbungsunterlagen können unter www.smul.sachsen.de/<br />

laendlicher_raum oder www.saechsischer-heimatschutz.de heruntergeladen<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Möglich ist auch eine Bestellung beim Landesverein Sächsischer<br />

Heimatschutz (Telefon (03 51) 49 5- 61 53, Fax (03 51) 49 5- 15 59,<br />

E-Mail landesverein@saechsischer-heimatschutz.de). Der Verein<br />

berät auch gern bei Fragen zur Bewerbung.<br />

Bewerbungen sind zu senden an: Landesverein Sächsischer Heimatschutz<br />

e. V., Wilsdruffer Straße 11/13, 01067 Dresden. Bewerbungsschluss<br />

ist der 20. Juni 2011 (Poststempel).<br />

Die besten Projektlösungen <strong>werden</strong> Ende des Jahres im Rahmen<br />

einer feierlichen Abschlussveranstaltung ausgezeichnet. Herausragende<br />

Objekte erhalten ein Preisgeld von 650 Euro. Alle prämierten<br />

Objekte <strong>werden</strong> im Internet und in einer Broschüre veröffentlicht.<br />

„Mit dem Wettbewerb möchten wir die Bevölkerung auf die baukulturellen<br />

Schönheiten unserer ländlichen Regionen aufmerksam<br />

machen und Menschen ehren, die mit Können und Engagement<br />

diese Werte bewahren“, sagte Staatsminister Kupfer zum Start des<br />

Ausscheides.<br />

Fragen zur Bewerbung beantwortet Ihnen gern der<br />

Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V.<br />

Wilsdruffer Str. 11/13<br />

01067 Dresden<br />

Telefon: 03 51/4 95 61 53<br />

Fax: 03 51/4 95 15 59<br />

E-Mail: landesverein@saechsischer-heimatschutz.de

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