Geschäftsbericht 2005
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Aus dem Katalog: „Die Steiermark auf Bewährung 1945-1959“, 9.-10. November 1938, Zeremonienhalle am israelitischen Friedhof in<br />
Flammen, Fotograf: Alfred Steffen (Ausschnitt)<br />
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres <strong>2005</strong> waren die<br />
Feierlichkeiten rund um das österreichische Gedankenjahr<br />
– 60 Jahre Kriegsende, 50 Jahre Staatsvertrag,<br />
10 Jahre EU-Mitgliedschaft. Während<br />
andernorts mit großem Getöse vor allem die Jubelgeschichte<br />
und „Erfolgsstory“ des Wirtschaftswunders<br />
der Zweiten Republik zelebriert wurde, bot<br />
das Bild- und Tonarchiv am Landesmuseum<br />
Joanneum mit der Ausstellung „Wo keine Steiermark,<br />
da kein Österreich“ einen kritischeren Blick auf die<br />
Gesellschaft nach 1945. Fotografien und Texte trugen<br />
dazu bei, die vermeintliche Normalisierung des<br />
Alltagslebens der Steirer sichtbar zu machen, ohne<br />
dabei die Probleme der Entnazifizierung und die<br />
schwierige Situation des Landes auszusparen.<br />
Auch in den Veranstaltungsreigen rund um den<br />
100. Geburtstag des Literaturnobelpreisträgers Elias<br />
Canetti stimmte das Landesmuseum Joanneum mit<br />
ein. Die Neue Galerie und der Österreichische<br />
Skulpturenpark zeigten Grafiken und Plastiken von<br />
Fritz Wotruba, dem „Zwillingsbruder“ von Elias<br />
Canetti. Kuratorin Gudrun Danzer hat die Ausstellung<br />
auf Basis der Autobiographie „Augenspiel“<br />
konzipiert, in der Canetti die erste Begegnung mit<br />
dem Bildhauer Fritz Wotruba beschrieb, die zum<br />
Ausgangspunkt einer lebenslangen bewegten Freundschaft<br />
zwischen den beiden Künstlern führte.<br />
Zwar kein Jubiläum, dafür aber eine beachtliche<br />
Besucherzahl hatte die Sonderausstellung der zoologischen<br />
Sammlung aufzuweisen. Über 17.000<br />
Begeisterte stürmten in „Das Meer im Zimmer“, um<br />
den Star der Ausstellung, Oktopus Thadäus Tintifaxl,<br />
zu bestaunen. Nicht nur der Hauptakteur, auch<br />
die in Umfang und Schönheit außergewöhnliche<br />
Molluskensammlung fand große Beachtung – waren<br />
es doch Mollusken, die als erste Objekte im 1811<br />
gegründeten Landesmuseum Joanneum gesammelt<br />
und aufbewahrt wurden.<br />
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