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Materialisations-Experimente mit M. Franek-Kluski

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erechtigt, daß es unmöglich ist, unsere Gipsformen <strong>mit</strong><br />

Gliedern aus weichem Kautschuk zu i<strong>mit</strong>ieren.<br />

Aber vielleicht könnte man sie <strong>mit</strong> einer harten Form<br />

nachahmen? Ebenfalls nicht. Unsere Versuche in dieser<br />

Richtung sind auch negativ verlaufen. Denn es gelingt<br />

nicht, die Originalform von dem Paraffin zu befreien. Letz-<br />

teres bricht immer oder deformiert sich, ohne wieder her-<br />

gestellt werden zu können. Wir haben dem Paraffinhand-<br />

schuh vergeblich eine beträchtliche Dicke gegeben, um ihn<br />

fester zu machen. Wir haben vergebens das benützte Objekt<br />

sorgsam eingefettet und den engsten Teil (Handgelenk)<br />

durch einen Schnitt gespalten. Alle diese Kniffe waren<br />

umsonst. Selbst wenn andere geschickter oder glücklicher<br />

wären als wir es gewesen sind, wir würden doch berechtigt<br />

sein zu der Behauptung; es ist nicht möglich, bei Be-<br />

nützung harter Modelle Paraffinhandschuhe herzustellen, die<br />

den unseren in Form und Konsistenz entsprechen.<br />

Nach eingehenden Versuchen auf diesem Gebiet in Verbindung<br />

<strong>mit</strong> sachverständigen Kunstformern haben wir ge-<br />

funden, daß nur zwei Betrugsmöglichkeiten vorhanden sind.<br />

Die erste besteht in der Benützung des hohlen Abgusses<br />

von einem menschlichen Gliede *). Man schüttet in diesen<br />

Abguß eine lösliche und s^chmelzbare Sutstanz, z. B. geschmolzenen<br />

Zucker. Nach dem Festwerden taucht man<br />

das Glied in Paraffin und dann in ein Gefäß <strong>mit</strong> kaltem<br />

Wasser. Der Abguß löst sich allmählich auf und der Handschuh<br />

bleibt zurück**).<br />

Das zweite Verfahren ist noch einfacher: Man gebraucht<br />

eine lebende Hand. Nachdem man sie in der gewöhnlichen<br />

Weise gut <strong>mit</strong> warmem Paraffin bedeckt hat, wartet man<br />

die vollständige Erstarrung ab, was ziemlich lange dauert<br />

{eine Viertelstunde bis zu 20 Minuten in der Luft und<br />

6—8 Minuten in kaltem Wasser). Dann schneidet man <strong>mit</strong><br />

*) Gemeint ist hier wohl eine zweiteilige aneinander zu lesfende Form.<br />

Der U^bersetzer.<br />

**) Die chemigrhe Reaktion des im kalten Wasser aufgelösien Zuckers<br />

würde diese Art des Betrugs sofort aufdecken. Der Uebersetzer.<br />

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