Materialisations-Experimente mit M. Franek-Kluski
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sich zum Teil (so in seinem Artikel in der ,, Kölnischen Zeitung^'<br />
vom 1. Juni 1921) <strong>mit</strong> einem Referat über die von<br />
anderen Gelehrten gemachten Einwendungen, ohne selbst<br />
dazu Stellung zu nehmen. Er ist, wie Hartlaub (12) <strong>mit</strong><br />
Recht bemerkt, eifrig bestrebt, Schwindel und Selbsttäuschung<br />
zu entlarven, Fehlerquellen systematisch aufzudecken<br />
und die ,,wirklichen^ ^ Erscheinungen auf bekannte natür-<br />
liche Ursachen zurückzuführen. „Er muß aber, genau besehen,<br />
bei Abschluß fast jeder Untersuchung gestehen, daß<br />
ein vorläufiger, schlechthin unerklärlicher Rest übrigbleibt,<br />
und — wie merkwürdig und wie bezeichnend — in der ver-<br />
legenen und vertuschenden Behandlung des ,,Restes^^ schlägt<br />
die sonst so „wissenschaftliche" objektive Behandlungsweise<br />
derart in unwissenschaftliche Befangenheit und Blindheit<br />
um, daß spätere Generationen darüber lächeln könnten."<br />
Die einseitige Befangenheit zeigt sich in der Schilderung<br />
selbstbeobachteter Phänomene. Wichtige Kontrollmaßregeln<br />
sind nicht berichtet, dagegen ist das negative Moment<br />
in dem betreffenden Versuch besonders stark betont.<br />
Die Phantasie tut dann noch ein übriges. So wird z. B.<br />
in einer Sitzung bei Eusapia Paladino aus einem schwarzen<br />
Hervorwuchs ein „Stab" oder ein „Haken", obwohl die so-<br />
fortige, nach dieser Wahrnehmung vorgenommene körper-<br />
hche Untersuchung nichts derartiges zutage förderte.<br />
Die negative doktrinäre Einstellung hat einen gewissen<br />
Mangel an Aufrichtigkeit und leider auch eine unverantworthche<br />
OberflächUchkeit zur Folge. Ein Beispiel hierfür<br />
dürfte genügen. In seinem Aufsatz „Leben die Toten?"<br />
äußert sich Dessoir wie folgt: „Ich unterstelle den Medien<br />
betrügerische Neigungen, ohne einen bestimmten Anhalt<br />
dafür zu haben." Er begründet das <strong>mit</strong> den vielfach nachgewiesenen<br />
Schwindeleien physikahscher Medien. Dessoir<br />
fährt fort: „Die beiden Frauen z. B., <strong>mit</strong> welchen<br />
die oben erwähnten Schrenck sehen Bücher in der Haupt-<br />
sache zu tun haben, sind des Betruges mindestens verdäch-<br />
tig. Ueber Eva C., das Materiahsationsmedium, erfahren<br />
wir, daß in der Sitzung vom 13. Juni 1913 Dr. Bock sechs<br />
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