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Taser-Trails - freeride

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TRAILguIde<br />

In D-Land versinkt alles in Schmodder, während<br />

in Südtirol die Sonne vom blauen Himmel strahlt.<br />

Wer genau hinschaut, sieht den Redaktions-<br />

Learjet unten vorm Hangar parken.<br />

FREERIDE 1/08<br />

118<br />

Foto: Franz Faltermaier<br />

Die steilen Berghänge rund um Bozen sind sonnenverwöhnt<br />

und stecken voller spannender <strong>Trails</strong>. Doch<br />

der wirkliche Grund, nach Bozen zu fahren, sind die<br />

Gondelbahnen. Nirgends wird’s Freeridern leichter<br />

gemacht als hier im Herzen Südtirols.<br />

Fotos Franz Faltermaier tEXt Dimitri Lehner<br />

D<br />

dIe SonnenTRAILS um Bozen und meRAn<br />

iese Wetterlage ist im Frühjahr typisch:<br />

bei uns alles grau in grau und Regen,<br />

auf der Alpensüdseite dagegen blauer<br />

Himmel, Sonne. Doch selbst, wenn bei<br />

uns das Wetter nicht rumschmuddelt, hält<br />

dennoch der Winter die höher gelegenen <strong>Trails</strong><br />

im eisigen Griff, während in tieferen Regionen<br />

der Matsch regiert. An Freeriden ist also nicht<br />

zu denken. Wer biken will, kann nur in den<br />

Süden flüchten. Unser Tipp: die schneefreie<br />

Sonnenregion Bozen/Meran (zirka drei Autostunden<br />

von München entfernt). Hier, mitten<br />

in Südtirol, heizt die Sonne mit Glück schon<br />

so ein, dass man bereits im März in Shirt und<br />

Short biken kann. Es wird hier nämlich wesentlich<br />

wärmer als am südlicher gelegenen<br />

Gardasee, wo das kalte Seewasser wie eine<br />

gigantische Kühlanlage wirkt. Doch das wäre<br />

alles nicht so spektakulär, gäbe es in der<br />

Region nicht all die tollen Gondelbahnen. Sie<br />

laufen das ganze Jahr über, um die Bevölkerung<br />

hinauf in die kleinen Bergdörfer zu transportieren<br />

– sie sind gewissermaßen die Südtiroler<br />

S-Bahn. Davon profitieren natürlich auch<br />

wir Freerider, denn die Seilbahnen transportieren<br />

Bikes ohne Probleme und das zu kleinen<br />

Preisen. In Bozen selbst befinden sich drei<br />

Seilbahnen, im 20 Minuten entfernten Meran<br />

sogar sechs Gondelbahnen. Die Berghänge sind<br />

ähnlich steil wie am Gardasee und mit schmalen<br />

Klettersteigen und Karrenwegen durchzogen<br />

– ideal zum Freeriden. Doch nicht nur die<br />

<strong>Trails</strong> begeistern, auch die Städte Bozen und<br />

Meran. Bozen ist mit 100 000 Einwohnern Südtirols<br />

Landeshauptstadt und gleichzeitig Uni-<br />

Stadt, sprich: junge Leute, lässige Stimmung.<br />

Besonders viel Flair besitzt die historische Altstadt<br />

mit vielen Cafés, Restaurants, Bars und<br />

Marktständen in kleinen engen Gassen. Die<br />

Preise sind zivil und das Lebensgefühl südländisch<br />

– was will man mehr fürs Après-Biken,<br />

als mit einem Bierchen in der Hand auf dem<br />

Kornplatz das bunte Treiben beäugen?<br />

Unterkunft:<br />

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in allen<br />

Preisklassen, von der Privat-Pension (30 €) bis<br />

zum Luxushotel. Leicht zu finden unter:<br />

www.meranerland.com<br />

Empfehlen können wir z. B.: den Röllhof bei<br />

Kohlern, www.roellhof.com oder das Hotel<br />

Sigmundskron am Firmian-Trail,<br />

www.sigmundskron.com<br />

Shuttle-Touren:<br />

Christophs Bike Academy Schenna,<br />

www.christophsbikeclub.com,<br />

Tel. 0039/0473/945848 und Hikbik Tours,<br />

www.sportlertours.com, 0039/0471/050300<br />

Bikeshops:<br />

Radsport Klammer in Bozen,<br />

www.klammer-bike.com<br />

Sanvit in Eppan,<br />

www.sanvit.com<br />

Bikeshop Staffler in Lana,<br />

www.josefstaffler.com<br />

FREERIDE 1/08<br />

119


TRAILguIde<br />

FREERIDE 1/08<br />

120<br />

Northshore in Südtirol: Am Schloss Sigmundskron<br />

haben sich die Locals einen<br />

flowig-verspielten Trail mit vielen lustigen<br />

Stunts gebaut – und das ist anscheinend<br />

erst der Anfang, denn die Region will sich<br />

zukünftig verstärkt um Biker kümmern.<br />

Firmian-Trail<br />

„Dieser Freeride-Trail schlängelt sich durchs Niemandsland“,<br />

sagen die Locals scherzhaft. Denn<br />

in dem kleinen Waldstück tauchen Wanderer<br />

eher selten auf. Daher duldet der Förster die<br />

gebauten Stunts und Northshore-Leitern. Die<br />

Bozener Freeride-Fans hoffen sogar darauf, dass<br />

der Trail bald offiziell anerkannt wird. Hier führt<br />

keine Gondel den Berg hinauf, doch das ist nicht<br />

weiter wild, denn in 20 Minuten kann man sich<br />

die Höhe erstrampeln. Der Trail führt auf einem<br />

FLow-FaktoR ★★★★★✩<br />

schwIERIgkEIt ★★✩✩✩✩<br />

Kleine Kicker heben den Spaß-Faktor.<br />

Wanderweg bergab, doch all die Sprünge und<br />

kleinen Stunts stecken links und rechts im Wald,<br />

leicht zu erkennen, doch weit genug abseits,<br />

um keinen Wanderer zu erschrecken. Enorm<br />

viel Flow birgt diese 15-Minuten-Abfahrt. Das<br />

liegt am steinlosen, griffigen Waldboden und<br />

dem mäßigen Gefälle. Damit wird der Trail zum<br />

wahren Flow-Wunder – ganz untypisch im Vergleich<br />

zu den sonst felsig-steilen Bozen-<strong>Trails</strong>.<br />

Nervige Brems-Orgien entfallen und es liegt<br />

ganz an dir, ob du nur gemütlich runterrollst,<br />

oder mit Zug durchbrennst und dich bei jedem<br />

Sprung abfeuerst. Fazit: Wir hatten extrem viel<br />

Spaß auf diesem „Northshore“-Trail und finden<br />

es klasse, wie die Bozener Freerider nach kanadischem<br />

Vorbild einen Trail zusammengezimmert<br />

haben. Die Stunts sind keine Mutproben,<br />

sondern lustige Gimmicks, die Spaß machen.<br />

Bitte mehr davon!<br />

Dauer: ca. 40 Minuten (mit Uphill).<br />

Autobahnausfahrt Bozen-Süd, Schnellstraße Richtung Meran, erste Ausfahrt Eppan nehmen, Richtung Girlan,<br />

nach 2 km im Dorf Frangart (250 m) parken. Von dort per Bike auf der Straße Richtung Girlan. Vor dem Dorf<br />

Girlan, nach ca. 3 km, links dem Wegweiser Schreckbichl (480 m) folgen. Nach 200 m nochmals links abbiegen auf die Teersträßchen<br />

zum Restaurant Marklhof, bereits auf Mk 1. Beim Restaurant beginnt der Wanderweg, der zuerst gerade und schnell nördlich<br />

abwärts führt. Sobald er in den Wald einbiegt – aufpassen! Auf einer leichten Kuppe biegen Freerider nach rechts ab. Es geht leicht<br />

aufwärts, aber dann beginnt der Trail mit viel Flow und den ersten Drops, „The Wall“, „The Table“, einer Wippe und den Northshore-<br />

Elementen. Wer den Trail ein zweites Mal fahren will, cruist einfach die Girlaner Straße wieder hoch. FREERIDE 01/06<br />

Kartentipp: Fun Bike 01 – Überetsch Mendelkamm (www.funbike.it)<br />

Wie in Kanada: Hühnerleitern, doch auch<br />

von Freeride-Neulingen zu meistern.<br />

20 Minuten bergauf strampeln, danach<br />

sorgt die Schwerkraft für Beschleunigung.


TRAILguIde<br />

1<br />

Kohlern ist für Freerider, was Flachau für Skifahrer ist: Die Autobahn führt direkt zur Gondelstation (Ausfahrt<br />

Bozen-Nord, dann Richtung Stadtmitte. Nach 3 km links unter der Autobahn dem Schild „Kohlern“ folgen). Einsteigen,<br />

aussteigen, losfahren. Ende des <strong>Trails</strong> ist wieder die Gondelstation. Verloren geht hier auch niemand, denn der Trail ist<br />

eindeutig und selbst Orientierungsdeppen finden sich zurecht. Die Gondel ist die älteste Seilbahn der Welt (1908) und sozusagen<br />

die S-Bahn von Bozen. Das heißt, sie läuft das ganze Jahr von 7 bis 19 Uhr (halbstündlich, Mittagspause!). Fahrpreis: 5 € mit Bike.<br />

Das Liftpersonal ist super freundlich und Bikern gegenüber sehr aufgeschlossen. Von der Bergstation aus (1 140 m) biegt man nach<br />

links in eine Teerstraße ein, die bergab führt. Nach zirka 200 m biegt man abermals links ab (Schranke) auf einen Forstweg, der<br />

auf den Trail Nr. 4 führt. Die Markierung lautet: Virgolo 4. Jetzt muss man nur noch der rot-weißen Markierung folgen. Weiter<br />

unten am Hang hat man die Wahl zwischen der klassischen Abfahrt 4a und der Steil-Variante 4. Bei Höhenmeter 460 der Teerstraße<br />

rechts folgen und nach zirka 100 m wieder links in den Trail biegen (Markierung Nr. 5, Parkplatz Bahn). Der Trail quert erneut die<br />

Teerstraße. Ein schmaler Steig führt bis zur Gondelstation. Kartentipp: Tabacco Nr. 034 Bozen/Ritten, Fun Bike 11.<br />

FREERIDE 1/08<br />

122<br />

kohlern 4er<br />

Reden wir nicht lange drum herum: Der Kohlern-<br />

Trail (Nr. 4a) ist der coolste Trail in Bozen. Nur<br />

noch die <strong>Trails</strong> im Gebiet Ritten kommen an ihn<br />

ran, doch die Ritten-Bahn ist leider gerade außer<br />

Betrieb (erst wieder ab 8/08). Es ist nicht nur<br />

die Unkompliziertheit, die den Trail so beliebt<br />

macht, es ist sein vielseitiger Charakter. Der<br />

Trail führt die ganze Zeit durch den Hangwald.<br />

Zuerst als Hohlweg mit vielen Anliegerkurven.<br />

Locals haben sogar ein paar Stunts gebaut. Mal<br />

ist es ein kleiner Kicker, ein Sprung über einen<br />

Findling, weiter unten aus Felsbrocken gebaute<br />

Auffahrten und Drops. Doch viele dieser kleinen<br />

Schönheiten wird man erst mit der Zeit entdecken.<br />

Ein Highlight ist ein Mini-Roadgap. Es<br />

überspringt einen kreuzenden Trail. Ideal, um<br />

erste Sprungerfahrungen zu sammeln. Richtig<br />

anspruchsvoll sind dagegen die verblockten<br />

Passagen, die dem Gap folgen, denn der Trail<br />

führt am Steilhang entlang, und wer durch die<br />

Bäume linst, sieht, dass es da richtig runtergeht.<br />

Stürzen sollte man hier nicht. Die Federgabel<br />

Zuerst flowig und schnell, dann technisch und verblockt<br />

– der Kohlern-Trail hat ganz viele Gesichter.<br />

Wer die 4a-Variante wählt und ohne Fußkontakt<br />

runterkommt, hat sich den Cappu im Tal verdient.<br />

muss richtig arbeiten, daher kriegt man von<br />

den tollen Blicken hinunter nach Bozen meist<br />

wenig mit, außer man legt eine kurze Pause ein.<br />

Weiter unten wird der Trail wieder sanfter und<br />

flowiger. Er schlängelt sich mit einem kleinen<br />

Mini-Anstieg durch den Wald, kreuzt eine Teerstraße<br />

und biegt dann ganz am Ende wieder<br />

auf die Teerstraße. Die quert man und zirkelt<br />

über einen Steig noch einige hundert Meter bis<br />

zurück zur Gondelstation.<br />

Dauer: 1 Stunde.<br />

Klassische Variante: Kohlern Nr. 4a<br />

FLow-FaktoR ★★★✩✩✩<br />

schwIERIgkEIt ★★★★✩✩<br />

Verwinkelte Steil-Variante: Kohlern Nr. 4<br />

FLow-FaktoR ★★✩✩✩✩<br />

schwIERIgkEIt ★★★★★✩<br />

Fotos: Franz Faltermaier<br />

jenesien nr. 2<br />

„Da wollt ihr fahren? Das ist doch der Schlächter!“,<br />

raunt uns ein Wanderer zu, als wir in den<br />

Sentiero Nr. 2 zum Schloss Rafenstein einbiegen.<br />

Juhu, denken wir, das ist dann genau das Richtige<br />

für uns. Doch die Prophezeiung bestätigt sich<br />

leider nicht. Statt uns das Fürchten zu lehren,<br />

geleitet uns der Trail durch hellen Laubwald<br />

mit viel Fahrfluss und ohne wirkliche Schwierigkeiten.<br />

Wir pimpen ihn etwas auf, indem wir auf<br />

Drei Gondelbahnen befinden sich im unmittelbaren Stadtgebiet von Bozen: Kohlern, Ritten (außer Betrieb bis<br />

8/08) und Jenesien. Hier bezahlt man 6 € (2 € pro Person/ 4 € pro Bike). Sie fährt täglich halbstündlich von 9 bis<br />

18 Uhr). Von der Bergstation aus (1 089 m) muss man noch ca. 500 Meter bergauf zum Ort kurbeln. Beim großen Parkplatz biegt<br />

man rechts auf die Wiese und folgt der rot-weißen Markierung Nr. 2, Beschilderung Rundwanderweg Rafenstein. Bei Höhenmeter<br />

745 nach kurzer Fahrt auf der Teerstraße nochmals links auf den Trail biegen und bis zum Schloss Rafenstein abfahren. Ab Schloss<br />

Rafenstein muss man leider auf einer schmalen Teerstraße bis zur Gondelstation zurückrollen. Kartentipp: Tabacco Nr. 034 Bozen/<br />

Ritten, Fun Bike 11, Kompasskarte Nr. 54.<br />

Drops wie dieser sind eher die Ausnahme auf dem „Schlächter“<br />

– trotz des gewalttätigen Namens.<br />

dem Pfad von einer Seite zur anderen kurven und<br />

nach kleinen Stunts Ausschau halten. Die lassen<br />

sich auch finden: hier ein Felsbrocken, über den<br />

man schanzen kann, dort eine Anliegerkurve, die<br />

einen schön hoch rausträgt. Die Südausrichtung<br />

durchflutet denn Trail mit Sonne, wo andere<br />

noch im kalten Schatten liegen. Daher bietet<br />

sich der Jenesien-Trail ideal zum Warmfahren an,<br />

bis man heftigere <strong>Trails</strong> in Angriff nimmt. Nach<br />

Blick auf die sonnenverwöhnten Hänge<br />

der Bozener Berge.<br />

Bequemer geht’s kaum: die schnellen<br />

Gondeln Südtirols.<br />

einigen wilden Kurven, die man mit viel Speed<br />

nehmen kann, spuckt uns der Trail beim Schloss<br />

Rafenstein aus. Hier gibt’s Postkarten-Panorama<br />

und wärmende Südsonne. Genau richtig für eine<br />

Verschnaufpause, bis man die steile Teerstraße<br />

zurück zur Gondelstation hinabzischt, dabei an<br />

seinen Manual-Skills feilt oder testet, ob man<br />

nicht doch große Scheiben auf seiner Bremsanlage<br />

montieren sollte. Dauer: 30 Minuten.<br />

FLow-FaktoR ★★★★✩✩<br />

schwIERIgkEIt ★★✩✩✩✩<br />

Freeride-Neuland: am Comer See triff.<br />

Kurzärmelig in Bozen, während<br />

Deutschland friert.


TRAILguIde<br />

kaTzenleiTer / meran<br />

Meran 2 000 ist das Haus-Skigebiet von Meran. Die<br />

moderne Gondel, die vom Talboden über steile<br />

Felsabbrüche schnell Höhe gewinnt, nehmen<br />

auch wir und erreichen satte 1 900 Meter. Mit<br />

1 200 Höhenmetern ist die Katzenleiter daher<br />

auch der längste Downhill, den man sich in der<br />

Region erkaufen kann. Katzenleiter – der Name<br />

klingt schon vielversprechend. Wanderern will<br />

er sagen: Manchmal muss man auf allen Vieren<br />

klettern. Genau das Richtige für uns. Zuerst<br />

rauscht der Trail noch flüssig in die Tiefe, doch<br />

schnell nehmen Steilheit und Ausgesetztheit zu.<br />

Nach der Ortschaft Hafling zwingt das Gelände<br />

den Biker in den Northshore-Modus. Über eine<br />

schmale Leiter überbrückt der Trail einen Felsen.<br />

Schade, dass es nicht mehr gebaute Stunts gibt,<br />

Ausfahrt Bozen-Süd, Schnellstraße nach Meran, Ausfahrt Meran-Süd, Richtung Hafling. Im Naiftal auf 750 m liegt<br />

die Talstation der Seilbahn Meran 2 000. Sie shuttelt Biker aufs Piffinger Köpfl (1 900 m) halbstündlich von 9 bis 17<br />

Uhr. Preis: 10 €. Von dort geht’s gleich los, Mk 18 folgend auf Forstweg und Wandersteig bis nach Falzeben. Hier biegt man auf den<br />

Mk 50 Richtung Hafling. Abzweigung Katzenleiter (Mk 55 nicht verpassen!). Ab da wird es steil und technisch. Der naturbelassene Trail<br />

mit nur einer Leiter führt direkt bis zur Talstation der Seilbahn. Die Hauptstraße überquert man nur einmal kurz vor Schluss.<br />

Kartentipp: Fun Bike 14 – Schenna & Hafling/Meran 2 000 (www.funbike.it)<br />

FREERIDE 1/08<br />

124<br />

doch das soll sich in Zukunft ändern, denn der<br />

Trail soll zum offiziellen Freeride-Trail ausgebaut<br />

werden. Weiter unten wird’s nochmal technisch<br />

mit Steilabfahrten und verblockten Felspassagen.<br />

Der gesamte Trail ist ausgesetzt und erfordert<br />

präzises Lenken, doch wirklich schwierig ist er<br />

nicht, dennoch freut man sich über ausreichend<br />

Federweg. Dauer: 45 Minuten.<br />

FLow-FaktoR ★★★★✩✩<br />

schwIERIgkEIt ★★★✩✩✩<br />

Mit 1 200 Höhenmetern ist die Katzenleiter der<br />

längste Downhill der Region, den man bequem<br />

per Gondel erreicht.<br />

FREERIDE 1/08<br />

125


TRAILguIde<br />

longFall<br />

Leider gibt es an diesem Berghang keine Gondelbahn.<br />

Über eine Serpentinenstraße muss man sich<br />

entweder shutteln lassen oder man erstrampelt<br />

sich die Höhenmeter selbst (ca. 2 Stunden). Wer<br />

nicht mit zwei Autos operieren will, hat die Möglichkeit,<br />

in Christoph’s Bikeacademy in Schenna/<br />

Meran einen Guide oder einen Shuttledienst zu<br />

buchen (www.bikeacademy-schenna.com). Christoph<br />

kennt die Region wie seine Westentasche<br />

Ausfahrt Bozen-Süd, Schnellstraße nach Meran, Ausfahrt Meran-Süd, in Richtung Passeiertal/Jaufenpass/Timmelsjoch<br />

bis zum Dorf Riffian fahren. Ab der Abfahrt von der Schnellstraße sind das um die 10 km. Ca. 1 km<br />

nach Riffian (500 m) biegt links eine schmale Straße ab. Sie ist mit Vernuer beschildert. Der Straße folgt man aufwärts bis zum<br />

Gasthof Walde auf 1 380 m. Direkt beim Gasthof geht der Trail los. Zuerst einige Serpentinen über eine steile Wiese. Am Waldrand<br />

angekommen kann man sich entscheiden: Über Mk 21 geht es technisch schwierig mit über 60 Spitzkehren ins Tal, oder über<br />

Mk 24 flowiger und mit schönem Panorama ins Longfalltal.<br />

Kartentipp: Kompass Nr. 53 Meran, Tobacco Nr. 011, Fun Bike 14, Schenna und Hafling/Meran 2000 (www.funbike.it)<br />

Lord Helmchen macht Päuschen am<br />

Wasserfall. Doch Vorsicht: nicht weit<br />

davon entfernt plätschert die Mordquelle.<br />

FREERIDE 1/08<br />

126<br />

und damit all die versteckten Freeride-Perlen<br />

unter den <strong>Trails</strong>. Der Longfall-Trail besticht durch<br />

sein alpines Panorama, lange Waldpassagen und<br />

viele Spitzkehren. Wer Hinterrad-Umsetzen trainieren<br />

will, ist hier genau richtig, denn der Trail<br />

schlägt jede Menge Haken – ob auf Fels, Wurzeln<br />

oder Waldboden. Gefährlich oder rumpelig ist<br />

der Trail aber nicht und daher auch mit leichten<br />

Enduro-Bikes sehr spaßig. Er führt bis tief hinein<br />

ins Longfalltal. Unser Brotzeittipp: ein lauschiger<br />

Wasserfall direkt am Trail. Nicht weit entfernt<br />

gibt es eine weitere Wasserstelle mit dem schaurigen<br />

Namen „Mordquelle“. Nach dem Wasserfall<br />

wird’s technisch. Über bemooste Felsen und eine<br />

überwucherte Steintreppe schlängelt sich der<br />

Trail hinunter zum Talboden.<br />

Dauer: 1 Stunde.<br />

1. Variante: Mk 21<br />

FLow-FaktoR<br />

schwIERIgkEIt<br />

★★★✩✩✩<br />

★★★★✩✩<br />

2. Variante: Mk 24<br />

FLow-FaktoR ★★★★★✩<br />

schwIERIgkEIt ★★✩✩✩✩<br />

Einige felsenverblockte Passagen befriedigen den<br />

Spieltrieb. Davon dürfte es noch mehr geben.


LAgoTRAIL<br />

TRAILguIde<br />

Schreckensvision der Familie Kasupke bei<br />

der Sonntagswanderung: eine Horde speedverliebter<br />

Freerider.<br />

<strong>Taser</strong>-<strong>Trails</strong><br />

Die schnelle <strong>Taser</strong>bahn vom Ort Schenna shuttelt<br />

Freerider zügig auf 1 450 m. Schade, dass der<br />

Fahrpreis mit 8,70 € recht teuer ausfällt. Doch<br />

den Aderlass vergisst man schnell wieder, wenn<br />

man auf den Downhill-Trail einbiegt. Wiese und<br />

Wald in schnellem Wechsel. Statt wie in Kohlern<br />

oder auf der Katzenleiter gibt’s hier wesentlich<br />

Von der Brennerautobahn, Abfahrt Bozen-Süd, über die Schnellstraße Richtung Meran. Bei der Abfahrt Nerab-Süd<br />

geht’s runter. Nach 3 km erreicht man die Ortschaft Schenna. Kurz vor dem Ortszentrum Schenna ist die <strong>Taser</strong>bahn<br />

ausgeschildert. Die Bahn fährt halbstündlich von 8.30 bis 18 Uhr (www.familienalm.com) für 8,70 €. Der <strong>Taser</strong> ist der Hausberg des<br />

Dorfes Schenna, einer der beliebtesten Tourismusgemeinden in Südtirol. Daher sollte man die Abfahrt eher nachmittags in Angriff<br />

nehmen, um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Biker-Gruppen werden von der Bahn erst ab 13 Uhr mitgenommen. Für Biker gibt es<br />

zudem Rabatte. Kauft man 4 Abfahrten, bezahlt man nur 3. Trail 1: Von der Bergstation (1 450m) geht es 1 km auf der Teerstraße<br />

Richtung Schenna bis der Trail am Gasthof „Schnuggerhof“ als ausgeschilderter Trail Nr. 20 ins Tal führt. Anfangs flüssig, dann<br />

zunehmend technisch. Trail 2: Führt über die Rodelpiste als schnelle und flowige Abfahrt. Später über technisch schwierigen Singletrail,<br />

teilweise verblockt, mit Spitzkehren und kleinen Absätzen. Wird am Schluss wieder etwas flüssiger.<br />

Beide <strong>Trails</strong> enden direkt oberhalb der Gondelstation. Kartentipp: Fun Bike 14 (www.funbike.it), Kompakarte Nr. 53 Meran.<br />

FREERIDE 1/08<br />

128<br />

weniger Holterdiepolter mit Felsschuppen und<br />

losen Brocken auf dem Trail, stattdessen flüssiges<br />

Geläuf. Auf beiden <strong>Taser</strong>-<strong>Trails</strong> kann man’s schön<br />

laufen lassen und das Gelände nach Anliegern<br />

und kleinen Natursprüngen abscannen (Vorsicht:<br />

Wanderer, besonders wochenends). Kniffelige<br />

Schlüsselstellen lauern nicht auf die Biker,<br />

dennoch erfordern Wurzelteppiche und enge Serpentinen<br />

ein gutes Auge für die Ideallinie. Nach<br />

zirka 630 hm ist der Spaß vorbei und der Trail<br />

spuckt einen direkt vor der Talstation der <strong>Taser</strong>bahn<br />

wieder aus. René Wildhaber war hier auch<br />

schon unterwegs. Sein Fazit über die <strong>Taser</strong>-<strong>Trails</strong>:<br />

super! Dauer: 20 Minuten (Abfahrt).<br />

FLow-FaktoR ★★★★★✩<br />

schwIERIgkEIt ★★★✩✩✩<br />

TRAILS IM ÜBERBLICK<br />

Trail 1 Firmian/Bozen<br />

Trail 2 Kohlern/Bozen<br />

Trail 3 Jenesien/Bozen<br />

Trail 4 Katzenleiter/Meran<br />

Trail 5 Longfall/Meran<br />

Trail 6 <strong>Taser</strong>/Schenna-Meran<br />

Freeride-Neuland: am Comer See trifft man<br />

kaum Biker, dabei wimmeln die Häng.

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