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(2,02 MB) - .PDF - Thaur - Land Tirol

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Dies & Das<br />

Ehrungen für zwei<br />

<strong>Thaur</strong>er und „Chronos“<br />

Am Hohen Frauentag eines jeden Jahres werden<br />

traditionell vom <strong>Land</strong> <strong>Tirol</strong> Menschen aus unserer<br />

Mitte geehrt, die besondere Leistungen für<br />

unsere Gesellschaft erbracht haben.<br />

In diesem Jahr waren es auch zwei Thauer, die in den Kreis<br />

der Medaillenträger aufgenommen wurden:<br />

Reinhold Dieser, dem diese hohe <strong>Land</strong>esauszeichnung für<br />

seine Verdienste im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit<br />

beim Roten Kreuz verliehen wurde.<br />

Mag. Josef Bertsch der diese Auszeichnung für seine Verdienste<br />

um die Gemeinde <strong>Thaur</strong> erhalten hat.<br />

Aber nicht nur in <strong>Tirol</strong> nimmt man die vielfachen <strong>Thaur</strong>er<br />

Initiativen wahr, sondern auch in Wien.<br />

So hat das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und<br />

Kultur dem Chronos-Verein für Dorfgeschichte, vertreten<br />

durch Mag. Josef Bertsch, in Würdigung und Anerkennung<br />

besonderer Leistungen auf dem Gebiet des Denkmalschutzes<br />

und der Bodendenkmalpflege die Medaille für Verdienste<br />

um den Denkmalschutz verliehen.<br />

Der Schlossbichler gratuliert herzlich! Reiner Bachor<br />

©Foto Frischauf<br />

©Foto Frischauf<br />

<strong>Land</strong>wirtschaftliche<br />

Pionierleistungen in <strong>Thaur</strong><br />

Sollte es mit der Klimaerwärmung tatsächlich ernst<br />

werden, der „Kass‘n Jos“ hat jedenfalls vorgesorgt.<br />

Erste Anbauversuche mit Kartoffeln auf Guggermauer<br />

(1.483 m) im heurigen Sommer erwiesen sich<br />

jedenfalls hinsichtlich Größe und Geschmack als<br />

höchst erfolgreich.<br />

Nachdem bekanntlich auch auf der Vintlalm (1.556 m)<br />

Radieschen und Bohnen bestens gedeihen soll sich<br />

dem Vernehmen nach der Almer von der <strong>Thaur</strong>er<br />

Alm beim „Maxnbauern“ bereits über den Anbau<br />

von Melonen informiert haben.<br />

Wir wünschen den <strong>Thaur</strong>er „Agrarrebellen“ in der<br />

subalpinen Zone (die Hoffnung liegt in der Klimaerwärmung!)<br />

weiterhin große Erfolge. Der Schlossbichler<br />

wird gegebenfalls selbige in gebührendem<br />

Ausmaß kommentieren ...<br />

„Kass‘n Jos“ beim ernten seiner Musterexemplare!“<br />

2. Wallfahrt nach Georgenberg am 8. Oktober 2011<br />

Seit Jahrhunderten schon besteht eine Verbindung zwischen der Pfarre <strong>Thaur</strong> und<br />

der Benediktiner-Abtei St. Georgenberg- Fiecht.<br />

Im Jahre 1310 geschah, wie in der Stiftschronik von 1874 zu<br />

lesen ist, das bekannte Blutwunder. Ein Priester hatte während<br />

der hl. Messe Zweifel an der Wandlung des Weines in<br />

das Blut Christi und erschrak, als er feststellen musste, dass<br />

das Wunder tatsächlich geschehen war. Abt Rupert (1292-<br />

1316 ) aus <strong>Thaur</strong> war in dieser Zeit Klostervorsteher. Von<br />

ihm lesen wir in der Chronik:<br />

„Von <strong>Thaur</strong> bei Hall gebürtig und erstlichen Prior allhie und<br />

hernach mit geheimerWahl zu einem Prälaten erwählt. Und<br />

dieweilen er ein guter Haushaber gewest ist, hat er das verbrunnen<br />

Gotteshaus wiederum restituiert und aufgebauen.“<br />

Bereits 1097 war die Hauptreliquie des hl. Romedius auf<br />

Geheiß von Kaiser Heinrich IV nach St. Georgenberg gebracht<br />

worden. Im Jahre 1851 erwirkte Josef Peer, der damalige<br />

Pfarrer von <strong>Thaur</strong>, die Übertragung der Reliquie in die<br />

Schlosskirche. Felix Zimmerling, der bekannte Einsiedler<br />

und Krippenbergbauer, trug das kostbare Gut von Fiecht<br />

nach <strong>Thaur</strong>, wo es in der Pfarrkirche zur Verehrung aufgestellt,<br />

und am 24. Februar nach einer feierlichen Prozession<br />

seinen derzeitigen Platz am Hochaltar der Schlosskirche<br />

bekam. Angeführt vom Abt des Stiftes Fiecht nahmen viele<br />

Geistliche, Schützen und die Musikkapelle sowie über 6000<br />

Gläubige daran teil. Vier große Triumphbögen wurden zwischen<br />

der Pfarrkirche und dem Schlosskirchl errichtet.<br />

Dieser religiöse Eifer ist heute nur mehr schwer nachvollziehbar,<br />

wenngleich uns heute wieder vermehrt religiös<br />

motivierte Menschen als Wallfahrer auf alten Pilgerwegen<br />

begegnen.<br />

Nicht ganz so alt ist unsere Fußwallfahrt von <strong>Thaur</strong> nach St.<br />

Georgenberg. Schließlich waren wir heuer am 8. Oktober<br />

doch erst das 2. Mal unterwegs. Erlebten wir vergangenes<br />

Jahr einen traumhaft schönen Herbsttag, so war das Wetter<br />

diesmal ziemlich durchwachsen. Es regnete zwar nicht<br />

gerade den ganzen Tag, aber nicht viel weniger. Trotzdem<br />

nahmen zwölf Teilnehmer nach dem Pilgersegen um 7 Uhr<br />

früh die etwa 30 km lange Strecke in Angriff, und wanderten<br />

gemeinsam mit unserem Herrn Pfarrer Martin Ferner nach<br />

Gnadenwald. In der Pilgerherberge St. Martin trafen wir mit<br />

den 13 Haller Pilgern zusammen, mit denen wir nach einer<br />

Andacht weiter über St. Michael nach Maria Larch gingen.<br />

Zur Stärkung gab es noch ein paar Schluck des heilkräftigen<br />

Quellwassers, welches dort aus dem Brunnen sprudelt. Nach<br />

Foto © Hans Staud<br />

Seite 10 der Schlossbichler Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong> Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong><br />

der Schlossbichler Seite 11<br />

Wallfahrt<br />

einem Marienlied marschierte die stattliche Pilgerschar<br />

weiter nach Terfens, Vomperbach und ein Stück ins romantische<br />

Vomperloch. Weiter führte der Weg nach Vomp zum<br />

Schloss Sigmundslust, an der Kreuzkapelle vorbei bis zum<br />

Jakobsbrunnen an der Straße nach St. Georgenberg.<br />

Hier erwartete uns der mühsamste Teil - der Anstieg hinauf<br />

zur Wallfahrtskirche - der uns nach sieben Stunden Marsch<br />

die restlichen Kraftreserven abverlangte. Rechtzeitig zum<br />

Beginn der abschließenden Messe um 15 Uhr, erreichten<br />

wir – etwas erschöpft, aber glücklich – unser Ziel.<br />

Erwähnen möchte ich noch den eigentlichen Ideengeber für<br />

diese Wallfahrt. Es ist dies der Franz Staud/ Schwegler Franz,<br />

der mir vor vielen Jahren bei einem Gespräch so nebenbei erzählte,<br />

dass er diese Wallfahrt im Laufe seines Lebens bereits<br />

über zehnmal gegangen sei, als verlängerter Nachmittags-<br />

Spaziergang! Nach dem Mittagessen ist er meist aufgebrochen<br />

und war um 20 Uhr zum Beginn der hl. Messe dort. Auf meine<br />

Frage, wie er wieder heimgekommen sei, sagte er nur: „ Då<br />

hun i nåcher alm oan g´fund´n, der mi wieder mitg´nommen<br />

håt.“ Da kann man nur sagen: Das ist Gottvertrauen !<br />

Sollte jemand etwa Lust bekommen haben, mitzugehen:<br />

der nächste Termin ist der zweite Samstag im<br />

Oktober, 13. 10. 2012 um 6:30 Uhr vor der Pfarrkirche.<br />

Fritz Gostner

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