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«Ich freue mich,<br />
wenn ein Abend gelingt»<br />
Die Kleinkunst-Szene lebt nicht nur von den Personen auf der Bühne,<br />
sondern auch von denen, die im Hintergrund die Fäden ziehen. Daniela<br />
Dill wollte Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bieten und initiierte<br />
deshalb die Veranstaltungsreihe «Le Moulin Bouge».<br />
«Le Moulin Bouge» – der Name weckt<br />
Assoziationen an eine schillernde<br />
Kleinkunst-Welt, suggeriert Unterhaltung,<br />
Raffinesse, Bewegung. Erstmals<br />
im Jahr 2008 drängte sich das Publikum<br />
ins Café Mühleisen in Liestal, um einen<br />
Abend voll Wortkunst, Musik und<br />
Kabarett zu erleben. Mittlerweile ist<br />
die Veranstaltungsreihe so beliebt, dass<br />
sie ins grössere, neu eröffnete Guggenheim<br />
zügeln musste. Der Erfolg ist der<br />
umtriebigen Organisatorin zu verdanken.<br />
«Ich habe eine Riesenfreude, wenn ein<br />
Abend gelingt», strahlt die in Lausen<br />
aufgewachsene Daniela Dill. «Ich wollte<br />
einfach meinem Umfeld zeigen, was in<br />
der Kleinkunst läuft – das war meine<br />
Motivation, die Reihe zu starten.»<br />
Pro Abend treten drei Einzelkünstler<br />
oder Ensembles auf, darunter Grössen<br />
wie die Journalistin Gisela Widmer oder<br />
der Kabarettist Michel Gammenthaler.<br />
– 34 – LiMa Januar–Februar 2013<br />
Mit dabei sind aber auch junge Talente<br />
aus der Region. Diese entdeckt Daniela<br />
Dill oft an Veranstaltungen, etwa auf der<br />
«Offenen Bühne» im Engelhof in Basel<br />
oder, wie kürzlich, am Gymnasium<br />
Liestal.<br />
Von der Slammerin zur<br />
Organisatorin<br />
Daniela Dill fing selber in Aarau mit<br />
Theaterspielen an und schuf sich einen<br />
Namen als Slam-Poetin. Da sie oft von<br />
anderen Künstlern zu Events eingeladen<br />
wurde, wollte sie sich revanchieren und<br />
ihnen auch Engagements vermitteln: So<br />
entstand «Le Moulin Bouge». Leben<br />
kann sie davon nicht, diesmal muss sie<br />
vermutlich sogar ewas aus der eigenen<br />
Tasche draufzahlen. Aber der Zweck sei<br />
ja, eine Förderplattform zu bieten, betont<br />
Daniela Dill. So gebe sie auch Workshops<br />
in Slam-Poetry an Schulen und<br />
Daniela Dill veranstaltet seit 2008 die<br />
Musik-, Literatur- und Kabarett-Reihe «Le<br />
Moulin Bouge» in Liestal.<br />
engagiere sich bei einem Basler Verein,<br />
der Slams für Unter-20-Jährige organisiere.<br />
Daniela Dill ist daher froh, dass sie<br />
für «Le Moulin Bouge» von Anfang an<br />
Sponsoren fand, denn sonst könnte die<br />
Reihe nicht existieren. Trotzdem muss<br />
sie sich Jahr für Jahr wieder um die<br />
Finanzierung kümmern, was für sie<br />
einiges an Aufwand bedeutet. Aufwändig<br />
sind auch die Künstlerengagements:<br />
Bei sechs Veranstaltungen pro Saison<br />
müssen 24 Engagements unter Dach und<br />
Fach gebracht werden. Ausserdem muss<br />
sie Programmhefte und Flyer gestalten<br />
und natürlich die Abende moderieren.<br />
Das Potenzial ist noch nicht<br />
ausgeschöpft<br />
Neben ihrer Tätigkeit für «Le Moulin<br />
Bouge» arbeitet Daniela Dill im Dichter-<br />
und Stadtmuseum Liestal. Auch dort<br />
organisiert sie Veranstaltungen, etwa den<br />
«DichterSlam». Dass in Liestal verschiedene<br />
Veranstalter agieren, stört sie nicht.<br />
Eine Konkurrenz bestehe nicht, denn<br />
jeder habe ein bisschen ein anderes<br />
Publikum. «Das Potenzial ist noch nicht<br />
ausgeschöpft», meint Daniela Dill<br />
zuversichtlich.<br />
Slam Poetry oder Poetry Slam?<br />
Seit einigen Jahren werden auch in der Schweiz<br />
«Poetry Slams» veranstaltet. Ein Poetry Slam<br />
ist ein Dichterwettkampf, bei dem die Teilnehmer<br />
im Fünf-Minuten-Turnus ihre selber geschriebenen<br />
Texte vortragen und anschliessend bewertet<br />
werden. Slam-Poet/innen treten manchmal auch<br />
ausserhalb von Wettbewerben auf. Dann spricht<br />
man von «Slam Poetry» oder von «Spoken Word»<br />
– eine Textgattung, die explizit für den mündlichen<br />
Vortrag geschrieben wird. Bekannte Spoken-<br />
Word-Künstler sind beispielsweise Pedro Lenz<br />
oder Gabriel Vetter.