print - Rieder Kommunikation

«Jeder muss Kompromisse eingehen»
Oft thematisiert werden auch die gemeinsame Gartenpflege
oder die Verwaltung des Doppelhauses. Man versucht zu
erfassen, wer wie viel zur gemeinschaftlichen Arbeit beitragen
möchte oder kann. Auch ein Modell für eine finanzielle
Abgeltung von Diensten an die Gemeinschaft wurde entwickelt,
wie Butscher ausführt. «Unser Wohnmodell erfordert
viel Toleranz. Und jeder geht Kompromisse ein.»
Nicht ganz einfach war die Finanzierung des Projektes,
wie sich Christian Butscher erinnert. Klassische Banken waren
skeptisch und wollten den Stockwerkeigentümern keine Kredite
gewähren. «Wir haben dann ein Finanzierungsmodell mit einer
alternativen Bank gefunden.»
Claudia und Christian Butscher haben mit ihren
Bauten hohe ökologische Ansprüche erfüllt.
Die Idee für das gemeinsame Wohnen und das verdichtete
Bauen stammt übrigens von Hans Scholer, dem Vater von
Claudia Butscher. Der Familie gehört die Parzelle an der
Rotackerstrasse 1 und 3, wo früher ein altes Haus stand.
Der Entscheid, das schöne Haus abzubrechen, sei nicht ganz
einfach gewesen, erinnert sich Claudia Butscher. Doch gemeinsam
haben sich die Erben dann entschlossen, das Konzept von
Claudias Bruder, des Architekten Werner Scholer, für ein neues
Mehrfamilienhaus mit individuellem Innenausbau umzusetzen.
Die Butschers bereuen es nicht, sich dort niedergelassen zu
haben. «Wir finden es spannend, mit Leuten zusammenzuleben,
die aus der Anonymität eines Einfamilienhauses kommen», sagt
Christian Butscher. Diese Wohnform gebe allen Beteiligten die
Sicherheit, möglichst lange dort leben zu dürfen.
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LiMa Januar–Februar 2013 – 27 –