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Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL

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outen, von denen diejenige von Anwil in den benach­<br />

barten Fricktaler Tafeljura und über das anschliessende<br />

Benkerjoch ins Aaretal führt, während die restlichen di­<br />

rekte Verbindungen ins Mittelland bilden. Schafmatt,<br />

Unterer und Oberer Hauenstein bieten von ihren Pass­<br />

fussorten Aarau, Olten und Balsthal aus Verbindungen<br />

nach Osten, Süden und Westen. Dazwischen liegen wei­<br />

tere, schwieriger zu benutzende Übergänge, die keine<br />

grosse Bedeutung erlangten, ja kaum je fahrbar gemacht<br />

wurden.<br />

Das Laufental stellt dem Verkehr grössere Hinder­<br />

nisse entgegen, bilden doch die Durchbrüche der Birs<br />

durch die Juraketten verschiedene Engpässe, in denen<br />

der Fluss den <strong>Verkehrswege</strong>n gefährlich werden konnte.<br />

Am südwestlichen Ausgang des <strong>Kanton</strong>sgebietes befin­<br />

det sich die Klus von Vorbourg; sie trennt das Delsberger<br />

Becken vom Laufental und schliesst damit die Reihe der<br />

vom mäandrierenden Fluss geschaffenen Engnisse zwi­<br />

schen Laufen und Delémont ab. Am östlichen Ausgang<br />

des Laufentals entstanden beidseits des Eggbergs in his­<br />

torischer Zeit gleich drei bedeutende Weganlagen: ne­<br />

ben dem Plattenpass, der zwischen Blauen und Eggberg<br />

Abb. 2: Die Titelblattminiatur des Reisebüchleins<br />

des Basler Kaufmanns und Diplomaten<br />

Andreas Ryff aus dem Jahr 1 00 zeigt an-<br />

schaulich die verschiedenen Arten des Reisens<br />

und des Warentransports, wie sie über Jahr-<br />

hunderte üblich waren. Ryff stellte in diesem<br />

Manuskript seine über lange Jahre gesam-<br />

melten Reiseaufzeichnungen chronologisch<br />

zusammen; sie bilden eine unersetzliche Quelle<br />

für die Kenntnis des frühneuzeitlichen Reise-<br />

und Handelsverkehrs (Universitätsbibliothek<br />

<strong>Basel</strong>).<br />

die Ausmündung des Birstals ins Birseck umgeht, findet<br />

sich auf halber Höhe der Eggflue der Felsdurchbruch des<br />

Glögglifelses und <strong>im</strong> Talgrund der Engpass von Angen­<br />

stein, der die Klus von Grellingen <strong>im</strong> Norden abschliesst.<br />

Aufgrund der vielfachen Geländeschwierigkeiten zwi­<br />

schen <strong>Basel</strong> und Biel stand das Birstal als Verkehrsverbin­<br />

dung vom Oberrhein in die Westschweiz fast <strong>im</strong>mer<br />

hinter dem Oberen Hauenstein zurück.<br />

Zwingen <strong>im</strong> Laufental bildet den nördlichen Aus­<br />

gangspunkt des Passwang, einer Passroute, die histo­<br />

risch vor allem als innersolothurnische Verbindung eine<br />

gewisse Bedeutung erlangt hat. Verschiedene Passüber­<br />

gänge von untergeordneter Bedeutung (Metzerlenchrüz,<br />

Challhöchi, Remelpass) verbanden die Juratäler südlich<br />

des Blauen auch mit dem Sundgau.<br />

Von meist geringerer, jedenfalls <strong>im</strong> Lauf der Jahrhun­<br />

derte stark schwankender Bedeutung sind die Verkehrs­<br />

linien nach Osten und Westen, welche die Öffnungen<br />

zwischen dem Jura und den Gebirgsmassiven Vogesen<br />

und Schwarzwald benutzen. Dies gilt sowohl für die<br />

«Burgundische Pforte» <strong>im</strong> Westen als auch für die Hoch­<br />

rheinfurche <strong>im</strong> Osten.<br />

Im Hügelland des Sundgaus führten verschiedene<br />

Routen, die heute kaum noch als wichtige Fernstrassen<br />

erscheinen, über Besançon, Mandeure oder Belfort<br />

durch die «Burgundische Pforte» nach Süd­ oder Mittelfrankreich.<br />

Das Birseck, das durch die steile Jurakette des<br />

Blauen vom Laufental getrennt wird, gehört morphologisch<br />

zum Sundgau, bildet politisch aber seit Jahrhunderten<br />

einen Teil des Gebiets von <strong>Basel</strong>. Allschwil ist seit<br />

der Zeit des Fürstbistums <strong>Basel</strong> sein wichtigster Grenzort.<br />

Hohen Stellenwert auf der West­Ost­Achse hat einzig<br />

die Verbindung nach Südosten, die über den Bözberg<br />

nach Zürich und zu den Bündner Pässen führt und dabei<br />

bis zum Eingang des Fricktals durch das Hochrheintal<br />

verläuft. Wahrscheinlich handelt es sich um eine seit der<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong> 9

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