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Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL

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50<br />

Über 500 000 Hugenotten (französische Protes­<br />

tanten) waren in der zweiten Hälfte des 16. Jahr­<br />

hunderts wegen ihres Glaubens in Europa auf<br />

der Flucht. Einige von ihnen gelangten auch nach <strong>Basel</strong>,<br />

wo sie wegen ihrer Kenntnisse <strong>im</strong> hierzulande neuen<br />

Posamenterhandwerk, also der Seidenbandweberei, Aufnahme<br />

fanden. Die erste Posamenterwerkstatt des Seidenkrämers<br />

Peter Servateur aus Antwerpen ist für 1570<br />

bezeugt. Von Beginn weg waren die Voraussetzungen<br />

gegeben, dass dieses Gewerbe <strong>im</strong> Verlagssystem ausge­<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong><br />

Die Transportorganisation der Basler Seidenbandindustrie<br />

«Cargo Domizil»<br />

seit über 200 Jahren<br />

Gegen 5000 Webstühle ratterten <strong>im</strong> späten 19. Jahrhundert in <strong>Basel</strong>bieter Web­<br />

stuben, um die kunstvollen Seidenbänder herzustellen, die von den Basler Seiden­<br />

herren in die ganze Welt verkauft wurden. Der Transport zwischen Hersteller und<br />

Auftraggeber war Sache der Boten, die mit ihren typischen Pferdewagen ins <strong>Basel</strong>­<br />

bieter Volksgut eingegangen sind.<br />

Abb. 1: Modell eines zweispännigen Boten-<br />

wagens. Es steht <strong>im</strong> Eingangsbereich des<br />

Hotels «Alfa» in Birsfelden (ED).<br />

führt werden konnte, dass also die Händler in der Stadt<br />

die Seidenbänder von Webern in der <strong>Landschaft</strong> in<br />

He<strong>im</strong>arbeit herstellen liessen. Als goldener Boden mit<br />

günstigen Arbeitskräften in genügender Zahl bot sich die<br />

agrarisch ausgeprägte Basler <strong>Landschaft</strong> an. Ganze Dörfer<br />

waren hier den zünftisch organisierten Bändelherren<br />

in der Stadt auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Und<br />

doch hat die Seidenbandweberei der <strong>Landschaft</strong> Verdienst,<br />

etwas Wohlstand und einen ersten frühindustriellen<br />

Schub gebracht.<br />

Billiger als die Post, aber auch langsamer<br />

Bis ins späte 18. Jahrhundert wurden die Aufträge und<br />

Rohmaterialien durch die Posamenter selber, meistens

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