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Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL

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2<br />

Fachgerecht restauriert<br />

Bereits fachgerecht restauriert worden ist die Ergolz­<br />

brücke «Im Weier» bei Rothenfluh, über die der in den<br />

1990er­Jahren ausgebaute Radweg durch das Ergolztal<br />

verläuft (Abb. 4). Auch hier handelt es sich um eine<br />

Kunststrassen­Typenbrücke, die be<strong>im</strong> Ausbau der Landstrasse<br />

<strong>im</strong> 19. Jahrhundert, vermutlich <strong>im</strong> Jahr 1841, erstellt<br />

wurde. Die beschränkte Beanspruchung als Teil<br />

einer Güterstrasse mit Naturbelag schonte die historische<br />

Bausubstanz.<br />

Stärkere Eingriffe in den Bestand waren dagegen bei<br />

der Birsbrücke Angenstein nötig (Abb. 5). Diese gemauerte<br />

Bogenbrücke entstand in den Jahren 1818/19<br />

an Stelle der seit langem reparaturbedürftigen offenen<br />

Holzbrücke. Sie scheint anfangs nur niedrige Auf­<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong><br />

Abb. 5: Die Birsbrücke Angenstein erscheint<br />

nach der Sanierung wieder als die architektonisch<br />

angemessene Ergänzung des Schlosses,<br />

das hoch über dem engen Birsdurchbruch<br />

aufragt (CD).<br />

bordungen besessen zu haben und erhielt mit der Erstellung<br />

der aus grossen Quadern gefügten Brüstungsmauern<br />

gegen 1850 ihre heutige Gestalt. Als prominenter<br />

Bestandteil des eindrücklichen Bauensembles,<br />

das sie zusammen mit dem Schloss in der romantischen<br />

Birsschlucht bildet, genoss der Übergang in den <strong>Landschaft</strong>sdarstellungen<br />

des 19. Jahrhunderts grosse Aufmerksamkeit.<br />

Die Sanierungsmassnahmen waren einerseits durch<br />

den schlechten Zustand exponierter Teile der Brüstungen<br />

und Stirnmauern bedingt und andererseits durch die<br />

Notwendigkeit, das Mauerwerk gegen eindringendes<br />

Wasser und Frost zu schützen und die Tragfähigkeit des<br />

Gewölbes zu erhöhen. Das überlieferte Erscheinungsbild<br />

der Brücke wurde dabei möglichst bewahrt, während<br />

der Anschluss am rechten Birsufer stark modernisiert<br />

und die Fahrbahn durchgehend höher gelegt werden<br />

musste. Dank dieser Eingriffe ist die Birsbrücke, auf der<br />

sich verschiedene Strassenverbindungen zwischen den<br />

beiden Talseiten kreuzen und die insbesondere die wichtigste<br />

Erschliessung der Gemeinde Duggingen bildet, der<br />

Belastung durch den <strong>im</strong>mer noch zunehmenden Verkehr<br />

wieder gewachsen.<br />

Gerade dieses letzte Beispiel zeigt, dass die Sanierung<br />

historischer Brücken auch unter schwierigen Bedingungen<br />

möglich und lohnend ist. Es braucht dafür<br />

allerdings die Gesprächsbereitschaft und den Willen aller<br />

Beteiligten, um die verschiedenen Anforderungen von<br />

Denkmalpflege, Strassenbau und <strong>Landschaft</strong>sschutz unter<br />

einen Hut zu bringen.<br />

Literatur<br />

Blarer, Christoph von; Vögtlin, Reinhard: Duggingen: die Birsbrücke<br />

von Angenstein. In: Laufentaler Jahrbuch 1 , 200 , S. 1– 7.<br />

Brücke Angenstein ist fertiggestellt. Medieninformation der Bau-<br />

und Umweltschutzdirektion, . Juli 2002. (www.baselland.ch/docs/bud/<br />

mitbud/mit-bud_2002-07-0 .htm)<br />

Klee, Mathieu: Eine herrenlose Brücke droht mit ihrem Einsturz<br />

[Bütschenbrücke Reigoldswil]. In: Basler Zeitung, 1. November 2001.<br />

Schwarz, Peter Andrew: 199 . 5 Giebenach–Römerbrüggli.<br />

In: Jahresberichte aus Augst und Kaiseraugst 1 , 1997, S. 72–7 .<br />

Der Autor dankt Walter Niederberger und Kurt-Heinz Brunner, kantonale<br />

Denkmalpflege, Alfred Füssler, Staatsarchiv, sowie Alfred Zahler, Tiefbau-<br />

amt des <strong>Kanton</strong>s <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong>, für ihre Auskünfte.

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