Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL
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Die «Steinenbrugg» südöstlich von Liestal, einst<br />
Teil des kürzesten Weges zum Oberen Hauen<br />
stein, ist die letzte mittelalterliche Brücke des<br />
<strong>Kanton</strong>s <strong>Basel</strong><strong>Landschaft</strong>, die bis heute überdauert hat.<br />
Die schmale Fuss und Saumwegbrücke ist um 1900<br />
letztmals renoviert worden und befindet sich heute in<br />
einem beklagenswerten Zustand. Von Gebüschen, die in<br />
ihrem Mauerwerk Wurzeln geschlagen haben, wird ihr<br />
schlankes Gewölbe überwuchert, während am Fuss ihrer<br />
hohen Uferpfeiler Ausbrüche des Mauerwerks sichtbar<br />
werden (Abb. 1). Aus Gründen der Stabilität und Sicherheit<br />
des Gehwegs hat man sie mit einem aufgelegten<br />
Fussgängersteg mit Geländer aufgedoppelt. Da sie aber<br />
nicht mehr ins Netz der Fuss und Wanderwege einbezogen<br />
ist, besteht wenig Anlass, sie zu unterhalten. Soll<br />
diese einmalige Steinbogenbrücke als Zeugnis der Bautechnik<br />
und Handwerkskunst von einst auch späteren<br />
Generationen erhalten bleiben, muss ihre Sanierung<br />
dringend an die Hand genommen werden.<br />
Diesen Handlungsbedarf hat man bei der «Gorisen»<br />
oder «Bütschenbrücke», die nördlich von Reigoldswil<br />
über die Hinter Frenke führt, erkannt. Dieser Übergang<br />
wurde möglicherweise schon zwischen 1771 und 1780<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong><br />
Zeugen der Baugeschichte in der veränderten Verkehrslandschaft<br />
historische Steinbogenbrücken:<br />
gefährdet, gerettet, saniert<br />
Steinbogenbrücken erscheinen oft als Muster der Dauerhaftigkeit und Inbegriff der<br />
alten Brückenbaukunst. Als Zweckbauten sind sie aber denselben Belastungen und<br />
Witterungseinflüssen unterworfen wie andere Brücken auch. Daher stellen sie auch<br />
dieselben Ansprüche an Pflege, Unterhalt, Erneuerung und wo nötig Verstärkung. Im<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong><strong>Landschaft</strong> sind in den vergangenen Jahren mehrere Steinbogenbrücken<br />
vorbildlich saniert worden. Andere warten noch darauf, dass sie aus ihrem Dorn<br />
röschenschlaf geweckt werden.<br />
Abb. 1: Abbröckelnde Kalksteinquader am<br />
Fuss des westlichen Uferpfeilers der mittel-<br />
alterlichen «Steinenbrugg» bei Liestal<br />
zeigen unmissverständlich, wie nötig sie eine<br />
Sanierung hat (ED).<br />
als Bestandteil der alten Landstrasse durch das Reigoldswilertal<br />
gebaut und könnte deshalb das älteste noch<br />
bestehende Exemplar der KunststrassenTypenbrücke<br />
sein, wie sie sonst nur noch bei Läufelfingen und Rothenfluh<br />
erhalten ist (Abb. 2). Seit der Verlegung der Talstrasse<br />
auf das rechte Ufer, die um 1880 erfolgt ist, dient<br />
die Brücke nur noch der landwirtschaftlichen Erschliessung<br />
und hat seltsamerweise keinen Eigentümer mehr.<br />
Durch Pflanzenbewuchs, aber auch durch eine Beschädigung<br />
ihres linksufrigen Widerlagers bei der Anlage<br />
eines Forstweges ist ihre Stabilität beeinträchtigt worden.<br />
Eine Sanierung würde rund 100 000 Franken kosten.<br />
Der Bund, die kantonale Denkmalpflege und der<br />
Grundeigentümer haben Beiträge von 50 000 Franken<br />
gesprochen; für die Restsumme hofft man auf einen Beitrag<br />
aus der ProPatriaSammlung 2003.