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Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL

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Abb. 10: Die Wiesenbrücke bei Otterbach an<br />

der Strasse von <strong>Basel</strong> nach Freiburg war <strong>im</strong><br />

Unterschied zu den ländlichen Stegen und<br />

Kleinbrücken eine kunstvolle, für den Verkehr<br />

schwerer Fuhrwerke konstruierte offene Holz-<br />

brücke. Ihre zahlreichen, diagonal verstrebten<br />

Pfahljoche besassen nur geringe Abstände; die<br />

Fahrbahn war zusätzlich mit schrägen Streben<br />

auf die Joche abgestützt. Ganz ähnlich sah<br />

auch die Birsbrücke bei Birsfelden aus.<br />

Darstellung von Emanuel Büchel aus David<br />

Herrlibergers «Topographie der Eidgenossenschaft»,<br />

Zürich 175 .<br />

Abb. 9: Die Darstellung der mittelalterlichen<br />

Dornachbrugg <strong>im</strong> so genannten «grossen<br />

Dornacher Schlachtholzschnitt», der kurz nach<br />

dem Schwabenkrieg 1 99 entstanden ist, lässt<br />

einige Konstruktionsdetails erkennen. Die<br />

teilweise abgebrochene Brücke besass einen<br />

sorgfältig gemauerten Flusspfeiler mit drei-<br />

eckigen Vorköpfen sowie ein schwächeres<br />

ufernahes Pfahljoch, das wohl als Zwischenstütze<br />

diente. Die Fahrbahn bestand aus<br />

starken, quadratisch zugehauenen Holzbalken<br />

als Längsträger, auf denen geschälte Rund-<br />

hölzer verlegt wurden, die ihrerseits die Fahr-<br />

bahn bildeten. Sie scheinen nicht fixiert<br />

gewesen zu sein. Ein Geländer war nicht vor-<br />

handen, wie das damals üblich war (Öffentliche<br />

Kunstsammlung <strong>Basel</strong>, Kupferstichkabinett).<br />

erst <strong>im</strong> 18. Jahrhundert zahlreicher, hauptsächlich <strong>im</strong><br />

Zug des Kunststrassenbaus, der auch eine Vorbildwir­<br />

kung hatte. Als Besonderheit entwickelte man <strong>im</strong> Kan­<br />

ton <strong>Basel</strong> <strong>im</strong> frühen 19. Jahrhundert eine Typenbrücke,<br />

welche die Strassen möglichst schräg über die Wasser­<br />

läufe führte. Daneben wurden Mauerwerksbrücken <strong>im</strong><br />

Lauf des 19. Jahrhunderts zunehmend auch an lokalen<br />

Zufahrten und Erschliessungen gebaut; als Beispiel dafür<br />

ist beispielsweise das «Sägibrüggli» bei Giebenach erhalten<br />

geblieben, das um 1860 erbaut worden ist.<br />

Den erwähnten Typenbrücken des frühen 19. Jahrhunderts<br />

kommt in diesem Zusammenhang ein besonderer<br />

Stellenwert zu. Die innovative, offensichtlich standardisierte<br />

Konstruktion nutzte systematisch zwei bereits<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong><br />

bekannte Bauformen, die aber schwieriger auszuführen<br />

sind als ein einfaches, rechtwinklig über einen Wasserlauf<br />

gespanntes Tonnengewölbe: Um nicht beidseits der<br />

Bäche enge, rechtwinklige Kurven fahren zu müssen,<br />

führte man die Fahrbahn der Brücken diagonal über das<br />

Gewässer und kombinierte dazu <strong>im</strong> Unterbau ein so genanntes<br />

«schiefes» Gewölbe mit zwei Hilfsgewölben<br />

unter den Einlenkern, die <strong>im</strong> stumpfen Winkel zwischen<br />

der Gewölbestirnfläche und der Flügelmauer des Widerlagers<br />

eingespannt sind (Abb. 8).<br />

Nach 1800 müssen an den öffentlichen Strassen der<br />

<strong>Landschaft</strong> <strong>Basel</strong> verschiedene dieser Brücken ausgeführt<br />

worden sein, die wahrscheinlich alle sehr ähnliche Abmessungen<br />

besassen. Drei von ihnen sind heute er­

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