19.02.2013 Aufrufe

Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL

Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL

Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

alterliche Rheinfähre vermutet. Alle weiteren Rhein­<br />

fähren der Gegend scheinen dagegen neuzeitlich zu<br />

sein: die zwischen 1853 und 1873 sowie erneut 1906 bis<br />

1950 betriebene Fähre von Birsfelden, die wenig ausser­<br />

halb der <strong>Kanton</strong>sgrenze gelegene, bestehende Fähre<br />

Kaiseraugst–Herten und die Basler Rheinfähren (vgl.<br />

<strong>Kanton</strong>smonografie BS, S. 42).<br />

Brückenbau seit der römerzeit<br />

Römische Brücken sind bisher nur in Augst nachge­<br />

wiesen worden, während in <strong>Basel</strong> bis zum Bau der ersten<br />

Rheinbrücke um 1225 nur Fähren vermutet werden. Der<br />

Augster Brückenspezialist Markus Schaub zählt in seiner<br />

zusammenfassenden Darstellung fünfzehn mögliche<br />

oder gesicherte römerzeitliche Brückenstellen auf, die zu<br />

insgesamt zehn Flussübergängen gehörten: drei über<br />

den Rhein, vier über die Ergolz und drei über den Violen­<br />

bach. Über die Bauweise der Brücken von Augusta Rau­<br />

rica ist allerdings wenig bekannt. Die obere und die<br />

untere Rheinbrücke besassen Mauerwerkspfeiler, aber<br />

möglicherweise einen hölzernen Oberbau; von der<br />

mittleren Brücke ist nur der nördliche Brückenkopf be­<br />

kannt. Auch die Zeitstellung der Rheinbrücken ist unklar,<br />

weshalb wir nicht wissen, ob nur zwei oder gleich alle<br />

drei nebeneinander bestanden haben. Wahrscheinlich<br />

ist, dass die oberste, die durch das Kastell Kaiseraugst<br />

führte und am Nordufer mit einem befestigten Brücken­<br />

kopf gesichert war, als letzte bis in nachantike Zeit<br />

überdauert hat.<br />

Am besten kennen wir die ältere Violenbachbrücke<br />

der Talrandstrasse, welche die Augster Oberstadt <strong>im</strong><br />

Süden tangierte. Die zahlreichen, nahezu <strong>im</strong> Verbund<br />

verstürzten Bogenquader, die <strong>im</strong> Bachbett gefunden<br />

worden sind, erlauben ihre zeichnerische Rekonstruktion<br />

als «klassische» zweijochige Rundbogenbrücke<br />

(Abb. 2).<br />

Nach dem Ende von Augusta Raurica resp. des Castrum<br />

Rauracense bestand kein übergeordneter Verkehrsweg<br />

mehr, der von der Basler <strong>Landschaft</strong> aus eine Rheinbrücke<br />

erforderlich gemacht hätte. Seit dem Mittelalter<br />

dominieren die Brückenstädte Rheinfelden (Ersterwähnung<br />

der Rheinbrücke 1198) und <strong>Basel</strong> (Ersterwähnung<br />

1225). Daran hat sich grundsätzlich bis heute nichts geändert,<br />

und noch die internationalen Autobahnzusammenschlüsse,<br />

die <strong>im</strong> Bau stehen, orientieren sich daran.<br />

In <strong>Basel</strong> bestand bis ins späte 19. Jahrhundert nur eine<br />

einzige grosse Flussbrücke, die <strong>im</strong> 13. Jahrhundert erbaute<br />

Rheinbrücke (vgl. <strong>Kanton</strong>smonografie BS, S. 39).<br />

Bemerkenswert sind neben diesen Grossbrücken die<br />

ersten, bereits <strong>im</strong> Hochmittelalter nachweisbaren Steinbogenbrücken,<br />

welche die Hauptstrassen an geeigneten<br />

Stellen über die Nebenflüsse führten. Keine von ihnen<br />

lässt heute noch die mittelalterliche Bausubstanz erkennen.<br />

Die Birsigbrücke der alten Talrandstrasse bei<br />

Binningen/St. Margrethen erscheint als erste bereits<br />

1299; sie ist zu unbest<strong>im</strong>mter Zeit abgegangen. Die Ergolzbrücke<br />

von Augst, an der Strasse von <strong>Basel</strong> zum<br />

Bözberg gelegen und erstmals 1363 erwähnt, wurde<br />

Abb. : Die Hülftenbrücke wurde 1751 aus<br />

Anlass des Ausbaus der Landstrassen nach<br />

Luzern und Solothurn ausgebessert und um die<br />

Hälfte verbreitert. Der Zeichner Emanuel Büchel<br />

hob in seinem Kommentar die «schön ge-<br />

hauenen Quadersteine» hervor, welche die<br />

Steinmetze verwendeten. Sie sind typisch für<br />

die repräsentativen Staatsstrassenbrücken des<br />

1 . und 19. Jahrhunderts (C. A. Müller:<br />

<strong>Basel</strong>bieter Bau- und Siedlungsgeschichte,<br />

<strong>Basel</strong> 19 7, Abb. ).<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!