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Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL

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kanten, die so genannten Verleger, die Arbeiten, ins­<br />

besondere das Weben der Bänder, an He<strong>im</strong>arbeiter auf<br />

dem Land vergaben. Die zahlreichen Transporte wurden<br />

von Boten besorgt und setzten ein genügend leistungs­<br />

fähiges Weg­ und Strassennetz voraus (vgl. S. 50).<br />

Im Zug der Auflösung der traditionellen Landwirt­<br />

schaft und der industriellen Durchdringung der Land­<br />

schaft, die mit dem Aufbau des dezentralen, auf He<strong>im</strong>­<br />

arbeit beruhenden Verlagssystems begann und <strong>im</strong><br />

19. Jahrhundert unter Ausnützung der Wasserkraft zur<br />

Ansiedlung landsässiger Industriebetriebe führte, kam es<br />

aber auch zu einem Ausbau des inneren Strassennetzes.<br />

Dieser unabdingbare Beitrag zum Aufbau der Infrastruktur<br />

ist wohl bereits <strong>im</strong> 18. Jahrhundert eingeleitet worden.<br />

S<strong>im</strong>eon Bavier erwähnt in seiner Darstellung der<br />

Strassen der Schweiz erste Bauarbeiten an den Strassen<br />

� von Sissach nach Eptingen 1724<br />

� von Gelterkinden zur <strong>Kanton</strong>sgrenze auf der Schafmatt<br />

1733<br />

� von Sissach an die <strong>Kanton</strong>sgrenze bei Kienberg 1747<br />

� von Gelterkinden nach Magden 1773.<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong><br />

Abb. 1 : Das Weg- und Strassennetz <strong>im</strong> Jahr<br />

1 29. Ausschnitt aus der Karte «Die sechs<br />

Bezirke des Cantons <strong>Basel</strong> zum Gebrauche<br />

für Schulen und Reisende». Doppelte<br />

Linien: Strassen; einfache Linien: Wege.<br />

Im frühen 19. Jahrhundert wurden sodann verschiedene<br />

Talstrassen abseits der grossen Transitachsen ausgebaut.<br />

Bavier zählt folgende Strecken auf:<br />

� vom späteren Zollposten Ruchfeld bei Neumünchenstein<br />

über Arleshe<strong>im</strong> nach Reinach 1809<br />

� von Augst zur Hülftenschanze 1824<br />

� von Bad Bubendorf an den Fuss der Wasserfalle bei<br />

Ober Reigoldswil 1824<br />

� von Liestal an die Solothurner Grenze <strong>im</strong> Oristal 1841.<br />

Nicht alle diese Strassen konnten allerdings als<br />

vollwertige Kunststrassen angesehen werden. Die Karte<br />

der sechs Bezirke des <strong>Kanton</strong>s <strong>Basel</strong> von 1829 enthält<br />

südlich von <strong>Basel</strong> neben den von der Stadt ausgehenden<br />

Strassen zu den wichtigsten Pässen – Bözberg, Unterer<br />

und Oberer Hauenstein, Birstal – nur noch die Birseckstrasse<br />

Allschwil–Reinach und die Strasse <strong>Basel</strong>–Arleshe<strong>im</strong><br />

ausdrücklich als «Strassen». Alle anderen Verbindungen<br />

wurden als «Wege» klassiert (Abb. 14).<br />

Dieser Zustand entspricht <strong>im</strong> Wesentlichen dem bereits<br />

<strong>im</strong> 18. Jahrhundert erreichten, auch wenn die Kategorie<br />

der «Wege» sicher qualitative Unterschiede zwischen<br />

den verschiedenen Verbindungen verwischt.<br />

Trotzdem gleicht das Gesamtbild demjenigen in anderen<br />

<strong>Kanton</strong>en wie etwa Aargau und Zürich, wo erst in den<br />

Dreissigerjahren des 19. Jahrhunderts, der so genannten<br />

Regenerationszeit, von den liberalen Regierungen die<br />

ersten systematischen Strassenbauprogramme einge­

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