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Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL

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Eine spezifische Strassenbautechnik des Juras und<br />

der Alpen sind sodann die Karrgeleisestrassen. Sie wur­<br />

den nachweisbar von der römischen Zeit bis ins 18. Jahr­<br />

hundert angelegt, ohne dass Unterschiede zwischen den<br />

Bauten erkennbar wären, die eine zuverlässige Datie­<br />

rung ermöglichten. Mit mittelalterlichen Karrgeleise­<br />

strecken ist auch bei den Fahrwegen des <strong>Basel</strong>bieter und<br />

Laufentaler Juras zu rechnen, und zwar nicht nur an<br />

wichtigen Routen wie dem Glögglifelspass <strong>im</strong> Birstal,<br />

sondern auch an Nebenwegen wie der älteren Strasse<br />

aus dem Tal der Hinter Frenke nach Arboldswil.<br />

Schliesslich bildete auch der gezielt angesetzte Bau<br />

und Unterhalt von Brücken eine wichtige, systematisch<br />

betriebene Anstrengung zur Sicherung und zum Ausbau<br />

der <strong>Verkehrswege</strong> (vgl. S. 30).<br />

Die Unterhaltspflicht für die Landstrassen lag seit<br />

dem Mittelalter bei den Gemeinden, oft sogar bei den<br />

Besitzern der anstossenden Güter. Die oft schwere und<br />

zeitraubende Unterhaltsarbeit an den Strassen wurde in<br />

der Regel nur mit dem notwendigsten Aufwand be­<br />

trieben, der den Anforderungen der landwirtschaftlichen<br />

Transporte genügte. Die Strassen waren oft schmal und<br />

erlaubten nur das Kreuzen von einspännigen Karren und<br />

Gabelfuhrwerken, abschnittsweise waren sie sogar nur<br />

einspurig befahrbar. Transporte, welche die Wegober­<br />

Abb. 9 (links): Die frühmittelalterliche<br />

Schotterstrasse von Lausen-Bettenach.<br />

Abb. 10 (rechts): Der spätmittelalterliche<br />

Bohlenweg von Langenbruck mit seinen tief<br />

eingekerbten Spurrinnen, zwischen denen die<br />

starken Bohlen vom Hufschlag der Zugtiere<br />

deutlich abgenutzt worden sind (Fotos<br />

<strong>Kanton</strong>sarchäologie <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong>).<br />

flächen beanspruchten (Holz, insbesondere Langholz;<br />

Heu aus den Heuschobern in den Bergmatten), führte<br />

man gerne <strong>im</strong> Winter durch, wenn weniger Arbeiten in<br />

der Landwirtschaft anfielen, und nutzte dabei den<br />

Schutz durch die Schneedecke oder die Widerstands­<br />

fähigkeit des gefrorenen Bodens aus.<br />

Solche Fahrwege konnten dem seit dem Spätmittel­<br />

alter wachsenden Güterverkehr nicht mehr genügen.<br />

Die zunehmende Verlagerung der Transporte von den<br />

Flüssen auf die Strassen, die insbesondere stromaufwärts<br />

von <strong>Basel</strong> zum Niedergang der Schiffergesellschaften<br />

und ­zünfte führte, die generelle Zunahme des Handelsverkehrs<br />

und das Aufkommen <strong>im</strong>mer schwererer mehrspänniger<br />

Fuhrwerke liessen das Ungenügen der bestehenden<br />

Strassen erkennen, die den Lasten nicht mehr<br />

gewachsen waren. Seit dem 16. Jahrhundert mehrten<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong> 17

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