Historische Verkehrswege im Kanton Basel-Landschaft BL
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Abb. : Die politische Gliederung der Region<br />
<strong>Basel</strong> seit dem Spätmittelalter (Georges<br />
Grosjean: <strong>Historische</strong> Karte der Schweiz,<br />
Bern 19 , Ausschnitt).<br />
10<br />
Eisenzeit begangene Route, wie die Lage der Fundstellen<br />
in den <strong>Kanton</strong>en <strong>Basel</strong> und Aargau zeigt.<br />
Ein wichtiger Verkehrsträger war auch der Hoch<br />
rhein, der stromabwärts bis ins Eisenbahnzeitalter Frach<br />
ten aus dem Mittelland und dem Bodenseeraum über<br />
nahm und die Bedeutung <strong>Basel</strong>s, vielleicht auch schon<br />
diejenige von Augusta Raurica, als Umschlagplatz <strong>im</strong><br />
NordSüdVerkehr stärkte. Stromaufwärts wurde er allerdings<br />
nur in geringem Umfang benutzt, und mit dem<br />
allgemeinen Bedeutungsverlust der Wasserwege gegenüber<br />
dem Landtransport, der in der frühen Neuzeit einsetzte,<br />
nahm auch seine Bedeutung ab. Unterhalb der<br />
Hafenanlagen von <strong>Basel</strong> und derjenigen von Birsfelden,<br />
die <strong>im</strong> 20. Jahrhundert dazugekommen sind, ist der<br />
Rhein aber nach wie vor ein wichtiger Verkehrsweg.<br />
Daneben war das Hochrheintal <strong>im</strong> Mittelalter und in<br />
der frühen Neuzeit als Verbindung zu den Zurzacher<br />
Messen von Bedeutung, die damals die wichtigsten<br />
Handelsmessen der Deutschschweiz und Südwestdeutschlands<br />
darstellten.<br />
Für den Verlauf der Wegstrecken innerhalb des <strong>Kanton</strong>sgebiets<br />
waren die Übergangsstellen über die grösseren<br />
Flüsse Rhein und Birs sowie über die Unterläufe<br />
von Wiese und Ergolz von besonderer Bedeutung, da<br />
hier nur ausnahmsweise günstige Furten benutzt werden<br />
konnten. An den meisten Stellen war man auf Fähren<br />
oder Brücken angewiesen, für deren stabile Anlage<br />
besondere topografische Voraussetzungen erforderlich<br />
waren (vgl. S. 30).<br />
<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong><br />
Die politische Gliederung<br />
Erst <strong>im</strong> Zeitalter der Reformation setzten sich in der nach<br />
Besitz und Herrschaftsrechten stark parzellierten Region<br />
jene drei Kräfte durch, die ihr Geschick in der Neuzeit<br />
gestalteten: der Fürstbischof von <strong>Basel</strong> und die Städte<br />
<strong>Basel</strong> und Solothurn (Abb. 3).<br />
Die Stadt <strong>Basel</strong> löste sich aus der Herrschaft des Bischofs<br />
und sicherte sich den geschlossenen Besitz der<br />
Landschäftler Vogteien, die sie seit 1400 dank der Finanznöte<br />
des Bischofs erwerben konnte. Sie dehnte damit<br />
ihre Hoheit bis an die Schlüsselstellen der südöstlichen<br />
Jurapässe aus, doch gelang es ihr nicht, sich südlich des<br />
Juras festzusetzen, nachdem sie 1407 für wenige Jahre<br />
auch Olten erworben hatte. Im Birseck gelang nur der<br />
Erwerb der Dörfer Binningen und BielBenken.<br />
Der Fürstbischof sicherte mit dem Erwerb der Herrschaft<br />
Pfeffingen (mit Angenstein) den territorialen Zusammenhang<br />
des ihm verbliebenen Herrschaftgebietes<br />
und die Hoheit über die Juratransversale vom Weichbild<br />
<strong>Basel</strong>s bis an den Bielersee.<br />
Als dritte Kraft vermochte die Stadt Solothurn zwar<br />
nördlich des Passwang etliche Herrschaften zu erwerben,<br />
zuerst 1499 die Landvogtei Dorneck. Jedoch gelang<br />
es ihr nicht, die Hoheit des Fürstbischofs über die Birstalroute<br />
zu beschränken, obwohl sie 1520/21 sogar die<br />
Burg Angenstein besetzte; sie musste sich mit <strong>Basel</strong> die<br />
Kontrolle über die <strong>Basel</strong>bieter Jurapässe teilen. Als einziger<br />
Jurapass kam der steile und hindernisreiche Passwang<br />
unter ihre Gebietshoheit.