Loslassen, Juli 2011 - Freie Seelsorge
Loslassen, Juli 2011 - Freie Seelsorge
Loslassen, Juli 2011 - Freie Seelsorge
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<strong>Loslassen</strong><br />
DER TRAUER-RATGEBER
Seite 2<br />
LOSLASSEN – DER TRAUER-RATGEBER<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
Sommer – die Hochzeit<br />
des Jahres! Eine Zeit, die<br />
viele Menschen herbeisehnen<br />
und genießen. Gut so!<br />
Mitten im Sommer erscheint<br />
jährlich auch unser<br />
Ratgeber „<strong>Loslassen</strong>“. Das<br />
Thema Trauer fügt sich<br />
scheinbar nur schwer in die<br />
Empfindungen ein, die die<br />
meisten Menschen im Sommer<br />
haben. Und dennoch<br />
gibt es Sterben, Tod und<br />
Trauer an jedem Tag des<br />
Jahres.<br />
Trauer fühlt sich für den,<br />
der sie jetzt konkret erlebt,<br />
nicht viel anders an, als im<br />
Winter. Wer einen lieben,<br />
vielleichtsogarseinenliebsten<br />
Menschen verloren hat,<br />
Herausgeber:<br />
Münchener Zeitungs-Verlag<br />
GmbH & Co. KG<br />
Paul-Heyse-Straße 2 - 4<br />
80336 München<br />
Geschäftsführer:<br />
Uwe Günther, Daniel Schöningh<br />
„<strong>Loslassen</strong> –Der Trauer-Ratgeber“ ist eine<br />
Sonderveröffentlichung des Münchner<br />
Merkur und seiner Heimatzeitungen zur<br />
Ausgabe 164 am 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
IMPRESSUM<br />
für den kann es mitten im<br />
<strong>Juli</strong> dunkel und grau wie im<br />
November sein.<br />
Traueranzeigen in den<br />
Zeitungen, Gespräche, in<br />
denen wir erfahren, dass<br />
ein Bekannter, eine Freundin<br />
verstorben ist, Berichte<br />
über Verkehrsunfälle mit<br />
Unfalltoten, Soldaten, auch<br />
etliche deutsche, die in<br />
fremden Ländern sterben,<br />
Tote von Gewaltverbrechen<br />
– das sind keine Exklusivnachrichten<br />
für die dunkle<br />
Jahreszeit, sondern tatsächlich<br />
alltägliche Nachrichten.<br />
Wiesagte es Rainer Maria<br />
Rilke einmal:<br />
Für Menschen, die einen lieben Menschen verlieren, tauchen trotz des Sommers dunkle Wolken am Horizont<br />
uf. Foto: dpa<br />
Redaktion & Layout:<br />
MKM Merkur Kreativ Media GmbH<br />
Verantwortlich für Anzeigen:<br />
Hans-Georg Bechthold<br />
Druck:<br />
Druckhaus Dessauerstraße<br />
„Der Tod ist groß<br />
Wir sind die Seinen<br />
Lachenden Mund’s.<br />
Wenn wir uns mitten<br />
im Leben meinen<br />
Wagt er zu weinen<br />
Mitten in uns.“<br />
In dieser Ausgabe stellen<br />
wir Ihnen unter anderem<br />
die Hannah-Stiftung vor.<br />
Hannah und ihre Familie<br />
meinten sich mitten im Leben<br />
– bis zum 29. August<br />
2007. An diesem Tag wird<br />
das 14-jährige Mädchen<br />
Opfer eines Gewaltverbrechens<br />
und ermordet. Ein<br />
unvorstellbares Ereignis.<br />
Ihre Familie musste sie loslassen,<br />
weil sie ihr entrissen<br />
<strong>Loslassen</strong><br />
DER TRAUER-RATGEBER<br />
Thomas Multhaup<br />
wurde. Ihre Eltern haben<br />
diese Stiftung gegründet.<br />
Wir haben mit Hannahs Vater<br />
gesprochen –und sind<br />
betroffen und fasziniert zugleich.<br />
Aber Trauerarbeit kostet<br />
die Angehörigen bei jeder<br />
Art von Trauerfall viel Kraft.<br />
Oft schon von den ersten Minuten<br />
des Abschieds an. So<br />
vieles ist in einer extremen<br />
Ausnahmesituation zu tun.<br />
Was wichtig ist, was richtig<br />
ist, wer wofür zuständig ist,<br />
„<strong>Loslassen</strong>“ versucht wieder,<br />
einige Informationen und<br />
Tipps anzubieten.<br />
Wer den Sommer unbeschwert<br />
genießen kann, der<br />
soll das mit Freude tun. Wer<br />
gerade Trauer auszuhalten<br />
hat, dem möge es bald besser<br />
gehen.<br />
THOMAS MULTHAUP<br />
FREIER SEELSORGER<br />
THOMAS.MULTHAUP@<br />
FREIE-SEELSORGE.DE<br />
EDITORIAL<br />
<strong>Loslassen</strong><br />
DER TRAUER-RATGEBER<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am:<br />
■ Dienstag, 4. Oktober <strong>2011</strong><br />
Wollen Sie sich und Ihr Unternehmen im<br />
Trauer-Ratgeber „<strong>Loslassen</strong>“ präsentieren?<br />
Dann rufen Sie uns an: Telefon 0 89 / 53 06 - 347.<br />
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich!
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 3<br />
Kondolieren: Offenes Ohr statt Ratschläge<br />
Trauer ist eine emotionae<br />
Last, Trauernde brauhen<br />
also Entlastung. In<br />
iese Kurzformel lässt sich<br />
ie Gefühlssituation von<br />
rauernden Menschen fasen.<br />
Damit ist eine grundätzliche<br />
Richtung für jede<br />
orm von Kondolenz oder<br />
eileidsbezeugung vorgeeben.<br />
Wenn ein Mensch nach<br />
ielen gemeinsamen Jahen<br />
stirbt, dann fehlt dem<br />
interbliebenen nicht nur<br />
er Lebenspartner, sonern<br />
es fehlt auch der<br />
elbstverständlich geworene<br />
Ansprechpartner.Die<br />
eisten Trauernden erwaren<br />
keine großen Worte,<br />
sondern dass man ihnen<br />
zuhört. Das vermittelt das<br />
Gefühl, verstanden und<br />
mit der Trauer angenommen<br />
zu sein.<br />
„Du solltest…“ oder gar<br />
„Du musst…“: Sätze, die so<br />
beginnen, sind sicher gut<br />
gemeint, Trauernde können<br />
sie trotzdem wie Schläge<br />
empfinden. Viel hilfreicher<br />
empfinden Trauernde<br />
Angebote, die persönliche<br />
Unterstützung und Anteilnahme<br />
ausdrücken. Natürlich<br />
sind diese Angebote<br />
für denjenigen, der sie<br />
macht, mit einem höheren<br />
Zeitaufwand verbunden<br />
als das Schreiben einer<br />
Beileidskarte.<br />
Worte überlegt<br />
wählen<br />
Sowohl gesprochene, als<br />
auch geschriebene Worte an<br />
Trauernde sollten gut überlegt<br />
sein. Ein Hilfsangebot,<br />
das dem Trauernden gemacht<br />
wird, muss auch wirklich<br />
machbar sein. Sätze, die<br />
man schreibt, sollen nach<br />
Vor allem bei prominenten Sterbefällen werden oftmals Kondolenzbücher ausgelegt. Foto: dpa<br />
Möglichkeit dem Trauernden<br />
und nicht dem Schreiber gut<br />
tun. Bibelverse oder sonstiger<br />
spiritueller Trost sind mit Zurückhaltung<br />
zu verwenden,<br />
selbst wenn die Trauernden<br />
ansonsten offen dafür sind. Da<br />
Trauer und Leid Gefühlssache<br />
ist, sollte echter Trost das Herz<br />
und nicht den Kopf zu erreichen<br />
versuchen.<br />
Den Tod erklären und verständlich<br />
machen zu wollen,<br />
macht es keinem Trauernden<br />
leichter, eher noch schwerer.<br />
Deshalb sollten Sätze wie:<br />
„Der Tod war eine Erlösung!“,<br />
„Das war ja eigentlich<br />
gar kein lebenswertes Leben<br />
mehr!“, „Der Verstorbene hat<br />
es jetzt viel besser!“, „Es hätte<br />
janochvielschlimmerkommen<br />
können!“, „Der liebe Gott weiß<br />
schon, was gut für den Menschen<br />
ist!“ immer vermieden<br />
werden. Solche Gedanken mögen<br />
gut gemeint sein, vielleicht<br />
sogar stimmen. Trotzdem tun<br />
sie den engsten Angehörigen<br />
meist sehr weh. Sprechen Trauernde<br />
allerdings selber in dieser<br />
Form über den Todund den<br />
Verlust, ist das etwas anderes<br />
und sollte nicht kommentiert<br />
werden.<br />
Für den Trauernden sind eine<br />
mitgeweinte Träne oder eine<br />
herzliche Umarmung oft wichtiger<br />
als viele kluge Worte!<br />
Thomas mulThaup<br />
KonDoLenzKarten<br />
In Zeiten von intensiver<br />
elektronischer Kommunikation<br />
per E-Mail oder Telefon<br />
ist ein auf Papier geschriebenes<br />
Wort seltener geworden.<br />
Aber bei einem Trauerfall<br />
sollte ein<br />
handschriftlicher Gruß sein.<br />
Für den, der es schreiben<br />
möchte, vielleicht ungewohnter<br />
in der Formulierung.<br />
Für den, der es in der<br />
Trauer erhält, ein kostbares<br />
Geschenk, das Verbundenheit<br />
und Anteilnahme wirklich<br />
zum Ausdruck bringt.<br />
Wie beinahe überall ist<br />
auch das Angebot an Kondolenzkartenunüberschaubar<br />
geworden. Neben<br />
Standardkarten, die<br />
man so oder sehr ähnlich<br />
schon vor fünfzig Jahren<br />
gesehen haben könnte,<br />
gibt es auch sehr hochwertige<br />
und geschmackvolle<br />
Karten. Gerade Trauernden<br />
wird es guttun, wenn sie<br />
der Karte ansehen, dass ihr<br />
Verstorbener und auch ihr<br />
Schmerz wertgeschätzt<br />
werden. Tm
Seite 4<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Foto eines Verstorbenen<br />
Werregelmäßig die Todes- oder Traueranzeigen in seiner<br />
Zeitung anschaut, und das soll bei nicht wenigen Menschen<br />
bis heute immer noch die erste Seite sein, die sie<br />
lesen, stellt das seit einiger Zeit fest. Immer mehr Hinterbliebene<br />
lassen in diese Anzeige ein Foto ihres Verstorbenen<br />
eindrucken. Warum? Wir leben in einer Welt voller<br />
Bilder.Früher war immer ein Film zu kaufen, dessen Bilder<br />
meist sparsam „verschossen“ wurden. Entwicklung<br />
und Abzüge kosteten auch nochmals.<br />
Die Zeit der Digitalkameras macht schnelles und vielfaches<br />
Fotografieren möglich. Viele Ereignisse und Momente<br />
werden festgehalten, inzwischen fotografieren<br />
manche Menschen auch ihre Verstorbenen. Dahinter<br />
steht unser Bedürfnis,zusehen, festzuhalten, sichtbar zu<br />
sein und – im Fall des Todes – sichtbar zu bleiben. Eine<br />
Traueranzeige mit einem Foto macht den Verstorbenen,<br />
denen, die ihn kannten, sichtbar, eigene Erlebnisse zusammen<br />
mit ihm fallen uns ein. Dieser Trend setzt sich<br />
dann auch bei Trauerfeiern weiter fort.<br />
Auf eine Staffelei, häufig mit Stoff drapiert, wird ein<br />
großes Foto des Verstorbenen gestellt, neben den Sarg<br />
oder die Urne. Manchmal trägt sogar ein Angehöriger<br />
dieses Foto dann auch auf dem Weg zum Grab,woes<br />
dann bei der Beisetzung an einen schönen und gut<br />
sichtbaren Platz gestellt wird. Noch in den 70er-Jahren<br />
war es ganz anders: Man wollte den Verstorbenen nahezu<br />
ausblenden. Heute ist der Wunsch da, ihn bei seinem<br />
letzten Lebensfest gegenwärtig zu haben. Und<br />
was eignet sich da als Erstes mehr, als ein großes, für<br />
alle, die von ihm Abschied nehmen, gut sichtbares<br />
Foto? tm<br />
Beim Trauergottesdienst für den Filmproduzenten Bernd<br />
Eichinger war in der Kirche St. Michael in München ein<br />
großes Foto des Verstorbenen aufgestellt. Foto: dpa<br />
Traueranzeigen mit Portraitfoto des Verstorbenen<br />
in Münchner Merkur und tz Die<br />
Ein Angehörigeroder Ihnen nahestehender<br />
Mensch ist verstorben?<br />
Sie möchten alle, die ihn gekannt und geschätzt<br />
haben,darüber in Kenntnis setzen?<br />
Dann hilft Ihnen eine Traueranzeige<br />
in Münchner Merkur und tz.<br />
Zuverlässig erreichen Sie Verwandte,<br />
Freunde, Nachbarn und Kollegen.<br />
Ab sofort haben Sie auch die<br />
Möglichkeit, die Traueranzeige durch<br />
ein s/w-Portraitfoto des Verstorbenen<br />
noch persönlicher zu gestalten.<br />
Ihr Bestattungsinstitut vor Ort berät Sie<br />
gerne oder wenden Sie sich direkt an uns:<br />
Telefon: (089) 53 06-311<br />
E-Mail: familienanzeigen@merkur-online.de<br />
DUBIST NICHT MEHR DA,<br />
WO DU WARST,<br />
ABER DU BIST ÜBERALL,<br />
WO WIR SIND.<br />
FRANZ SCHMIDT<br />
*5.SEPTEMBER 1939 †28. APRIL 2010<br />
IN LIEBE:<br />
GABY UND HORST MIT SVEN UND TANJA<br />
BIRGIT UND ANTON SCHMIDT<br />
DIE BEERDIGUNG FINDET MITTWOCH,<br />
DEN 5. MAI 2010, 11 UHR,<br />
AUF DEM NEUEN FRIEDHOF STATT.<br />
Musteranzeige<br />
Erinnerung ist ein Fenster<br />
durch das ich Dich sehenkann,<br />
wann immer ich will.<br />
TamaraSchneider<br />
3. Januar 1986<br />
28. April2010<br />
Die Beerdigung findet Mittwoch,<br />
den 5. Mai 2010, 11 Uhr,<br />
auf dem Neuen Friedhof statt.<br />
Musteranzeige<br />
Trauerrituale im<br />
Wandel der Zeit<br />
Buntbemalte Särge sind ein Trend, der sich auch in<br />
Deutschland immer mehr durchsetzt. Foto: dpa<br />
Wer erinnert sich<br />
noch an die Trauerfeier<br />
für die Königin der<br />
Herzen, Lady Diana?<br />
Fragt man nach, woran<br />
sich denn die Menschen<br />
erinnern, dann<br />
taucht sofort die Antwort<br />
auf: Elton John<br />
hat eine ganz spezielle<br />
Version von „Candle in<br />
the wind“ gesungen.<br />
Das ist jetzt 14 Jahre<br />
her. Dass das noch so<br />
vielen Menschen in Erinnerung<br />
ist, das ist für<br />
eine so schnelllebige<br />
Zeit schon überraschend.<br />
Die allermeisten, die<br />
sich daran erinnern,<br />
fanden und finden das<br />
auch schön. Nur dreißig<br />
Jahre zuvor wäre<br />
das vollkommen unmöglich<br />
gewesen: Das<br />
strenge höfische, aber<br />
auch das strenge anglikanisch-kirchlicheZeremoniell<br />
hätten derart<br />
persönliche Gestaltungselementeunterbunden<br />
und verhindert.<br />
Inzwischen sind<br />
Trauerfeiernmitneuen,<br />
persönlichen Elementen<br />
viel selbstverständlicher<br />
geworden. „<strong>Loslassen</strong>“<br />
stellt einige<br />
dieser neuen Zeichen<br />
und Rituale vor und<br />
versucht, ihre Bedeutung<br />
zu erklären:<br />
n Musik bei der Trauerfeier:<br />
Eine Möglichkeit,<br />
eine Trauerfeier<br />
persönlicher und da-<br />
Ernst Leonhard Kugler<br />
<strong>Freie</strong>r Redner –Katechet<br />
An der Mühle 3<br />
85354 Freising<br />
Telefon: 08161 –92173<br />
mit „näher am Verstorbenen“<br />
zu gestalten,<br />
ist Musik. Natürlich<br />
werden innerhalb eines<br />
kirchlichen Trauergottesdienstes<br />
im Normalfall<br />
Kirchenlieder<br />
gespielt und gesungen<br />
werden. Doch auf dem<br />
Friedhof und natürlich<br />
besonders dann, wenn<br />
die Trauerfeier eine<br />
weltliche ist, sind inzwischen<br />
oft andereKlänge<br />
zu hören. Dabei haben<br />
sich „Time to say goodbye“<br />
oder „My way“<br />
inzwischen auch schon<br />
einen gewissen Klassikerstatus<br />
erworben.<br />
In letzter Zeit ist vielfach<br />
auch der Song „Wir<br />
werden geboren, um zu<br />
leben“ zu hören, aber<br />
auch „Somewhere over<br />
the rainbow“. Das mag<br />
dem einen gefallen, dem<br />
anderen nicht, aber dahinter<br />
steht etwas anderes.<br />
Die Musikvielfalt<br />
der letzten Jahrzehnte<br />
hat sich auch auf die<br />
Geschmäcker der Menschen<br />
ausgewirkt. Jazz,<br />
Rock`n`Roll, Pop – das<br />
war ja in der Ursprungszeit<br />
nicht nur Musik,<br />
sondern Ausdruck eines<br />
neuen Lebensgefühles<br />
und -stils. Viele damals<br />
junge Menschen hat<br />
diese Musik wirklich ge-<br />
E-Mail: mail@ernstkugler.de<br />
Internet: www.ernstkugler.de<br />
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Ob Sie sich für eine Grabrede imkleinen Kreis oder eine<br />
öffentliche Trauerfeier entscheiden, ich helfe Ihnen dabei.<br />
Gemeinsam legen wir die Eckpunkte dafür fest, in einem vertraulichen Trauergespräch,<br />
das wir in der vertrauten Geborgenheit Ihres Heimes führen werden.<br />
Bestattungen und Überführungen<br />
Korbinian Riedl<br />
Inh. Anton Riedl geprüfter Bestatter<br />
Erd-, Erd.-Feuer.-undSeebestattungen<br />
Feuer- und Seebestattungen<br />
Erledigungen sämtlicher Formalitäten,<br />
Zeitungsanzeigen, Sterbebilder und Trauerdruck<br />
Bestattungsvorsorge-Versicherungen<br />
Tegernsee Tegernsee Seestraße 15<br />
Hausham Agatharied 12<br />
Bestattungsvorsorge<br />
prägt und begleitet. Warum<br />
soll sie dann nicht<br />
auch bei der Trauerfeier<br />
zu hören sein?<br />
n Blumenschmuck:<br />
Würde man Fotos von<br />
Blumengebinden auf<br />
den Särgen aus den 80er-<br />
Jahren nebeneinander<br />
legen, es wäre fast immer<br />
dasselbe darauf zu<br />
sehen. Das würde nicht<br />
nur für die ausgewählten<br />
Blumen gelten, sondern<br />
auch für die Größe.<br />
Großformatige Sargbuketts<br />
deckten damals fast<br />
den gesamten Sarg zu,<br />
machten ihn und damit<br />
den Verstorbenen nahezu<br />
unsichtbar.Auch hier<br />
gibt es deutliche Veränderungen.<br />
Die Blumenauswahl<br />
ist unheimlich vielfältig<br />
geworden. Die Lieblingsblume<br />
eines Verstorbenen<br />
ist inzwischen<br />
oft wichtiger als das, was<br />
„man“ so nimmt. Und<br />
die Größe der Sargbuketts<br />
ist sichtbar kleiner<br />
geworden: Sarg oder<br />
Urne sind nicht länger<br />
hinter einem gut gemeinten<br />
Blumenmeer<br />
verschwunden, sie sind<br />
sichtbar.<br />
(Fortsetzung auf<br />
Seite 5)<br />
Tel. 08022 /93016<br />
Tel. 08026 /93303<br />
Tag und Nacht dienstbereit
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
iele Trauergäste bringen<br />
elbst Blumen mit. Foto: dpa<br />
Es geht wirklich um den<br />
Todund den Verstorbenen.<br />
Eine Wahrheit, die sich hinter<br />
nichts wirklich verbergen<br />
ließe. Auch sind häufig gesteckte<br />
Blumenherzen der<br />
engsten Angehörigen an die<br />
Stelle von Kränzen getreten.<br />
Und hinter all dem stecken<br />
ganz offensichtlich auch<br />
riedhofsgärtner und Florisen,<br />
die versuchen der Trauer<br />
uch einen echten floralen<br />
usdruck zu geben.<br />
Mitgebrachte Blumen:<br />
in Wunsch oder eine Anegung,<br />
die schon mehrfach<br />
n „<strong>Loslassen</strong>“ zu lesen war.<br />
itgebrachte Blumen sollen<br />
nicht erst am Grab aus<br />
em Papier oder der Folie<br />
ewickelt werden. Das sieht<br />
icht nur nicht gut aus, sonern<br />
macht oft ein unangeehmes<br />
Geräusch. Darüber<br />
inaus steht derjenige, der<br />
ie Blumen als lieben letzen<br />
Gruß ablegen möchte,<br />
ann oft noch mit dem Paier<br />
oder der Folie inder<br />
and da und weiß nicht,<br />
ohin damit. Das ist alles<br />
ein Thema, wenn die Bluen<br />
schon vor Beginn der<br />
rauerfeier aus ihrer Verpakung<br />
befreit werden.<br />
Blütenblätter: Im Zusamenhang<br />
mit Blumen fällt<br />
in anderer,neuerer Brauch<br />
n letzter Zeit auf. Am Grab<br />
teht ein Korb, je nach Grö-<br />
neue bestattungsformen<br />
Neue Bestattungsarten<br />
wie beispielsweise die<br />
Baumbestattung werden<br />
immer häufiger angefragt.<br />
Foto: dpa<br />
ße der Trauerversammlung<br />
sind es auch mehrere, mit<br />
Blütenblättern. Bei der persönlichen<br />
Verabschiedung<br />
am offenen Grab nimmt<br />
jeder einige dieser Blütenblätter<br />
und streut sie auf<br />
die Urne oder den Sarg.<br />
Wenngleich Erde und Wasser<br />
nicht nur klassisch sind,<br />
sondern auch eine religiöse<br />
Bedeutung haben, finden<br />
viele Angehörige zumindest<br />
den Erdwurf schwierig.<br />
So tritt an seine Stelle oft<br />
der Blütenwurf. Doch die<br />
Bedeutungen sind nicht<br />
vergleichbar. Während der<br />
Erdwurf tatsächlich das<br />
Beerdigen versinnbildlicht,<br />
geht es beim Blütenwurf<br />
eher um den Abschied der<br />
Trauernden. Einige kostbare<br />
Blütenblätter bringen<br />
die Dankbarkeit für das,<br />
was man Gutes durch den<br />
Verstorbenen erfahren durfte,<br />
zum Ausdruck. Vonder<br />
Rückgabe dessen, was sterblich<br />
an ihm war,andie Erde,<br />
ist dabei nicht zu denken.<br />
n Urne selber tragen: Es<br />
gibt Angehörige, für die<br />
dieser Gedanke undenkbar<br />
wäre: Die Urne, die die<br />
Asche eines Verstorbenen<br />
birgt, selber ans Grab zu<br />
tragen. Aber es gibt auch<br />
die anderen, für die das zu<br />
einem guten Abschluss des<br />
gemeinsamen Lebensweges<br />
gehört. Wer diesen Wunsch<br />
hat, sollte das schon bei<br />
einem der Gespräche mit<br />
dem Bestatter ansprechen.<br />
Dieser wird dann die Friedhofsmitarbeiterentsprechend<br />
informieren. Man tut<br />
aber gut daran, unmittelbar<br />
vor der Trauerfeier nochmals<br />
nachzufragen. Meistens<br />
wird diesem Wunsch<br />
der Angehörigen gerne entsprochen.<br />
Allerdings: Die<br />
Beisetzung in das geöffnete<br />
Grab muss durch den Friedhofsmitarbeitervorgenommen<br />
werden.<br />
Natürlich sind auch die neuen<br />
Bestattungsformen Ausdruck<br />
von Veränderung im Bereich<br />
der Bestattungskultur. Dabei<br />
erweisen sich gerade Baumund<br />
Naturbestattungen als eine<br />
Alternative, die immer stärker<br />
nachgefragt wird.<br />
Selbst in ländlichen Gegenden,<br />
wo der Prozentsatz der Erdbestattungen<br />
noch immer sehr<br />
hoch ist, ist das Thema Baumbestattung<br />
angekommen. Es<br />
entspricht offenbar dem Selbstverständnis<br />
von immer mehr<br />
Menschen, die das Sterben zumindest<br />
im Hinblick auf den<br />
Körper als Rückkehr zur Natur<br />
und in ihren Kreislauf verstehen.<br />
tm<br />
n Texte, bewegte Bilder, Sterbebilder:<br />
Aber nicht nur optisch<br />
tut sich manches beim Thema<br />
Bestattung. Man hört und liest<br />
auch andere Texte. Manchmal<br />
werden persönliche Abschiedsbriefe<br />
von Verwandten vorgelesen,<br />
die eventuell mittels eines<br />
Beamers mit Bildern aus dem<br />
Leben des Verstorbenen hinterlegt<br />
sind. Oder es werden die<br />
Lebensdevisen des Verstorbenen<br />
zitiert. Berührend ist es auch,<br />
wenn ein Mensch, der nach langer<br />
Krankheit verstorben ist, einen<br />
Abschiedsbrief hinterlässt,<br />
der dann stellvertretend bei seiner<br />
Trauerfeier vorgetragen wird.<br />
Ebenso fällt auf, dass auf den<br />
sogenannten Sterbebildern vielfältigere<br />
Motive zu sehen sind.<br />
Und auch die dort eingedruckten<br />
Gedanken und Sätze tragen immer<br />
häufiger eine neue, persönliche<br />
Note. Und wenn Menschen<br />
das traditionellereSterbebild mit<br />
einem guten Gebetswort nach<br />
wie vor mehr entspricht und<br />
Mit den Eröffnungen seiner Bestattungsinstitute<br />
knüpft Karl-Albert Denk an eine beispielhafte<br />
Familientradition an. Seit über 160 Jahren<br />
pflegt die Familie Denk eine einzigartige<br />
Bestattungs- und Trauerkultur, die weitergeführt<br />
und neu belebt werden wird.<br />
Erding, Kirchgasse 2a<br />
✆<br />
08122-227060<br />
Freising, Prinz-Ludwig-Str.5<br />
08161-496 53 17<br />
✆<br />
Neufahrn b.Freising,Echinger Str.17<br />
08165 -799624<br />
✆<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 5<br />
mehr Trost gibt? Das ist vollkommen<br />
in Ordnung. Es geht nicht<br />
um zwanghafte Veränderungen,<br />
sondern um Vielfalt.<br />
n Sarg bemalen: Auch das Ritual,<br />
den Sarg zu bemalen, verbindet<br />
zwei wichtige Dinge, nicht<br />
nur für Kinder und Jugendliche,<br />
aber am leichtesten für sie: Dem<br />
Verstorbenen nahe zu sein, indem<br />
ich sein gewissermaßen<br />
„letztes Zuhause“ verschönere,<br />
aber auch der eigenen Trauer einen<br />
ganz persönlichen Ausdruck,<br />
eigene Gestalt geben kann.<br />
n Ankleiden des Verstorbenen<br />
und persönlicher Abschied: Zu<br />
den ersten und vielleicht wichtigsten<br />
Trauerritualen gehört der<br />
persönliche Abschied. Und hier<br />
kann man erkennen, dass neue<br />
Rituale nicht selten eine Rückkehr<br />
zu den ganz alten Bräuchen<br />
und Ritualen bedeuten. Früher<br />
war beispielsweise der häusliche<br />
Abschied im Familienkreis<br />
Menschen begleiten uns eine Weile,<br />
einige bleiben für immer,<br />
denn sie hinterlassen Spuren<br />
in unseren Herzen.<br />
Kommen Sie und sprechen Sie mit uns.<br />
Besonders über das Thema Trauerfallvorsorge.<br />
Der Staat zahlt gar nichts mehr!<br />
Wir sind immer für Sie da. Tagund Nacht.<br />
Auch an Sonn- und Feiertagen. Auf Wunsch<br />
kommen wir zu Ihnen nach Hause, auch im<br />
Umland.<br />
Unsere Filialen in<br />
München, Ismaninger Straße 17<br />
Grünwald, Tölzer Straße 37<br />
✆<br />
selbstverständlich. Man erwies<br />
dem Verstorbenen die letzte<br />
Ehre. Gute Kleidung, meist der<br />
Sonntagsstaat wurden angezogen,<br />
man betete miteinander,<br />
tröstete sich gegenseitig, auch<br />
indem man sich über das Leben<br />
des Verstorbenen austauschte.<br />
Im Lauf des vergangenen Jahrhunderts<br />
ging das Bekleiden des<br />
Toten immer mehr in die Hände<br />
des Bestatters über, persönliche<br />
Verabschiedungen wurden immer<br />
seltener. Inzwischen weiß<br />
man,wiewichtigundwertvollder<br />
aktive, der persönliche Abschied<br />
ist. Zum einen deshalb, um den<br />
Tod wirklich begreifen zu können,<br />
zum anderen aber, weil die<br />
Zeit zwischen Tod und Bestattung<br />
noch einmal die Möglichkeit<br />
gibt, das gemeinsam Erlebte<br />
Revue passieren zu lassen und<br />
aktiv zu beenden. Eine Möglichkeit,<br />
die mit dem Moment der<br />
Bestattung oder der Einäscherung<br />
absolut und unwiederbringlich<br />
vorbei ist. thomas multhaup<br />
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Seite 6<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Das Kreuz als Bildnis für das Leiden Christi ist ein wichtiges Symbol<br />
im Christentum. Foto: dpa<br />
Sie nehmen Abschied,<br />
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Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Symbolträchtige Hoffnung<br />
Neben den „neuen Symbolen“<br />
und „Ritualen“ bei Verabschiedung<br />
und Trauerfeier gibt<br />
es natürlich auch die klassischen,<br />
meist kirchlichen Zeichen<br />
und Symbole. Da auch<br />
diese sich nicht mehr jedem automatisch<br />
erschließen oder bekannt<br />
sind, sollen sie vorgestellt<br />
und gedeutet werden.<br />
n Was bedeutet „Liturgie“?:<br />
Kirchliche Feiern werden<br />
häufig auch mit dem Begriff<br />
„Liturgie“ bezeichnet. Dieses<br />
griechische Wort meint eine<br />
öffentliche rituelle Handlung,<br />
durch die Gott verehrt wird<br />
und/oder gläubige Menschen<br />
in ihrem Glauben weiter gestärkt<br />
werden sollen. Das gilt<br />
natürlich auch im Hinblick<br />
auf die Trauerfeier und die<br />
Bestattung. Ihre Liturgie soll<br />
Trost geben und den Glauben<br />
an die Auferstehung der Toten<br />
stärken.<br />
gebete:Worte an gott<br />
Gebete sind Worte an Gott. Je nach ihrem<br />
Inhalt können es Lobpreisungen, Dankoder<br />
auch Bittgebete sein. Viele Menschen<br />
haben bei den kirchlichen Gebeten anlässlich<br />
einer Trauerfeier den Eindruck, dass die<br />
Worte Sünde,Schuld,Vergebung besonders<br />
häufig auftauchen. Das mag durchaus sein.<br />
Vielleicht fällt es manchen Menschen aber<br />
auch nur deshalb besonders auf,weil diese<br />
Worte sehr aus unserem Sprachgebrauch<br />
verschwunden sind. Richtig ist auf jeden<br />
Fall, dass sie vor allem im katholischen Ritual<br />
unüberhörbar sind.<br />
n Auferstehung –Kernpunkt<br />
christlicher Hoffnung: Die<br />
Auferstehung der Toten ist<br />
der Dreh- und Angelpunkt<br />
der christlichen Botschaft.<br />
Diese Hoffnung gründet sich<br />
darin, dass die christlichen<br />
Kirchen fest davon überzeugt<br />
sind, dass Jesus drei Tage nach<br />
seinem Tod auferstanden ist<br />
und denen, die an ihn glauben,<br />
auch diese Auferstehung<br />
am letzten oder jüngsten Tag<br />
versprochen hat. Diese Botschaft<br />
„Der Tod ist nicht das<br />
totale Ende!“ prägt die kirchlichen<br />
Rituale rund um eine<br />
Beisetzung sowie die wichtigen<br />
christlichen Zeichen.<br />
n Kreuz: Die Trauerversammlung<br />
geht beispielsweise von<br />
der Trauerhalle aus zum Grab<br />
hinter einem Kreuz her. Seine<br />
Botschaft ist: Jesus ist gestorben<br />
für die Menschen, auch für<br />
den, der jetzt gerade beigesetzt<br />
Dahinter steckt vermutlich eine Angst: die<br />
Angst, dass die Lebensleistung eines Menschen<br />
in Gottes Augen nicht ausreichen<br />
könnte,sodass der Verstorbene nicht in den<br />
Himmel kommt. Ob das so ist, weiß natürlich<br />
niemand. Wer dann schaut, wie Jesus<br />
gelebt hat und wie er auch mit menschlichen<br />
Fehlern umgegangen ist, der wird diese<br />
Angst nicht wirklich nachvollziehen oder<br />
teilen können. Etwas mehr von der Liebe<br />
und Menschenfreundlichkeit dieses Jesus in<br />
Bestattungsritualen hörbar zu machen,<br />
würde sicher vielen Trauernden helfen. tm<br />
Bestattungshilfe RIEDL<br />
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wird. Wer das als Glauben in<br />
sich trägt, der darf zwar traurig<br />
sein, aber letztlich nicht hoffnungslos.<br />
n Erdwurf: Wenn der Sarg<br />
oder die Urne beigesetzt sind,<br />
dann wird häufig Erde in das<br />
Grab geworfen. In diesem Zeichen<br />
verbergen sich mehrere<br />
Aussagen. Zunächst erinnert<br />
der Erdwurf an den biblischen<br />
Schöpfungsmythos, nach dem<br />
Gott den Menschen aus der<br />
Erde geformt hat und ihm<br />
dann mit seinem Atem Leben<br />
gegeben hat.<br />
Am Ende des Lebens zerfällt<br />
dieser Leib wieder und kehrt<br />
in den Kreislauf der Natur zurück.<br />
Das wird mit dem Erdwurf<br />
auch sichtbar gemacht:<br />
Man wird beerdigt, der Erde<br />
zurückgegeben und mit Erde<br />
bedeckt.<br />
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oder auch gerne bei Ihnen zu Hause!<br />
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(Fortsetzung auf Seite 7)<br />
Wer betet, richtet seine Wünsche und<br />
seinen Dank an Gott. Foto: dpa<br />
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Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Schon im antiken Judentum findet sich bei religiösen Riten der Gebrauch von Weihrauch. Foto: dpa<br />
Die begleitenden kirchlihen<br />
Gebete beim Erdwurf<br />
ringen zum Ausdruck, dass<br />
erLeibdesMenschenetwas<br />
esonderes ist, sein Leben<br />
ber nicht mit dem Todzu<br />
nde ist. Der Mensch wird<br />
m Jüngsten Tag aufersteen<br />
mit Leib und Seele. Siher<br />
schwierig zu verstehen!<br />
Spezielle katholische Rien:<br />
Weihwasser und Weihauch<br />
sind Riten, die im<br />
vangelischen Bestattungsitus<br />
nicht oder nur sehr<br />
elten vorkommen. Das<br />
Weihwasser erinnert an die<br />
Taufe. Durch sie wird der<br />
Mensch aus katholischer<br />
Sicht ein Kind Gottes. Diese<br />
Zugehörigkeithört mit dem<br />
irdischen Tod nicht auf,<br />
sondern reicht hinüber ins<br />
neue und ewige Leben.<br />
Der Gebrauch von Weihrauch<br />
bei religiösen Zeremonien<br />
ist älter als das<br />
Christentum. Er findet sich<br />
schon im antiken Judentum,<br />
aber auch in anderen<br />
Religionen. Die Harze, die<br />
verbrannt werden, sind sehr<br />
kostbar. Die gottesdienstli-<br />
che Verwendung stellt also<br />
eine besondere Verehrung<br />
Gottes dar. Bei der katholischen<br />
Beerdigung erinnert<br />
die Verwendung von<br />
Weihrauch noch an etwas<br />
anderes: Er erinnert daran,<br />
dass Gott durch den Heiligen<br />
Geist in den Menschen<br />
wohnt. Die Kirche sagt: Der<br />
Mensch ist ein „Tempel des<br />
Heiligen Geistes“. Das verleiht<br />
dem Menschen eine<br />
besondere Würde, die mit<br />
seinem irdischen Todnicht<br />
verloren geht.<br />
Thomas mulThaup<br />
Kurios: PozzuoLi, MüLL unD ein MausoLeuM<br />
Bella Italia – viele Zeitgenossen<br />
werden in den kommenden<br />
Wochen wieder Urlaub in<br />
Italien machen. Dass es in unserem<br />
Nachbarland ein sogenanntes<br />
Nord-Süd-Gefälle<br />
gibt, das wissen viele. Norditalien:<br />
reich und sauber,Süditalien:<br />
arm und schmutzig, so<br />
sehen es viele Italiener selber.<br />
Im Zusammenhang mit dem<br />
Thema Schmutz und Müll<br />
macht insbesondere Neapel<br />
immer wieder Schlagzeilen.<br />
Diese Stadt und ihr Umland<br />
scheinen tatsächlich in Müllbergen<br />
zu versinken. Die Kapazitäten<br />
für die Entsorgung<br />
gewöhnlichen Mülls sind in<br />
Neapel chronisch ausgeschöpft.<br />
Neue Deponien werden<br />
von Bürgern, die aufgehetzt<br />
sind oder von der Mafia,<br />
für die Sondermüll ein sehr<br />
lukratives Geschäft ist, gekauft<br />
sein sollen, blockiert.<br />
Die nach vielen Jahren Planung<br />
endlich fertiggestellte<br />
Verbrennungsanlage von<br />
Acerra kann nur einen Teil der<br />
anfallenden Menge verarbeiten.<br />
So entstehen ringsumher<br />
illegale Müllkippen. Gleichzeitig<br />
beherbergt die Region<br />
rund um die süditalienische<br />
Stadt ein reiches kulturelles<br />
Erbe mit zahlreichen wichtigen<br />
Ausgrabungsstätten, da-<br />
Das gut erhaltene Mausoleum wurde unter insgesamt 58<br />
Tonnen Sondermüll entdeckt. Foto: dpa<br />
runter die UNESCO-Welterbestätte<br />
Pompeji.<br />
Pozzuoli ist eine Stadt mit<br />
knapp 85000 Einwohnern in<br />
der Provinz Neapel. Zur Zeitenwende,<br />
als das Römische<br />
Reich eine Weltmacht war,<br />
war Puteoli, was kleiner<br />
Brunnen heißt, eine bedeutende<br />
Hafenstadt. Hier wohnten<br />
also auch viele reiche und<br />
reich gewordene Bürger.Auf<br />
ein besonderes Zeugnis dieses<br />
Reichtums stieß die italienische<br />
Polizei vor kurzem bei<br />
einem Einsatz gegen eine illegale<br />
Müllkippe. Sie entdeckte<br />
eine reich dekorierte<br />
Römergrabstätte aus dem<br />
zweiten Jahrhundert unserer<br />
Zeitrechnung.<br />
Dass überraschende archäologische<br />
Funde gemacht<br />
werden, passiert immer<br />
wieder einmal, allerdings<br />
selten unter so kuriosen<br />
Umständen. Denn das gut<br />
erhaltene Mausoleum in<br />
Pozzuoli lag unter 58 Tonnen<br />
Sondermüll.<br />
Das Grabmal befand sich in<br />
der Nähe eines Turmes aus<br />
dem 17. Jahrhundert, der<br />
ebenfalls als Müllkippe<br />
missbraucht wurde. Die italienischen<br />
Behörden zeigten<br />
den Besitzer des Grundstücks<br />
inzwischen wegen<br />
Verstoßes gegen Vorschriften<br />
zum Umweltschutz und<br />
zum Erhalt des archäologischen<br />
Erbes an. Tm<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 7<br />
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ein,indessen Mittelpunkt Verena vonPlettenberg,<br />
Krisenpädagogin und seit mehr als18Jahren in der Hospizbewegungtätig,Einblicke<br />
in ihreArbeit gibt.<br />
Eine Krise –und dazu gehörtzweifellos<br />
der Verlusteinesgeliebten Menschen<br />
–bedeutetimmer einen Bruchinder<br />
Normalität undKontinuität desLebens,<br />
manchmal auchden völligenZusammenbruch<br />
alldessenwas war.<br />
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entscheidetder Betroffene selbst.<br />
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Seite 8<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Weniger Opfer, weniger Leidensgeschichten<br />
Hannah, ein lebenshungries<br />
und fröhliches Mädchen,<br />
eiert am 10. März 2007 ihren<br />
4.Geburtstag.WenigeMonae<br />
später wird sie von einem<br />
5-jährigen Mann mit einem<br />
esser überwältigt, gefesselt<br />
nd geknebelt, über Stunden<br />
estgehalten, vergewaltigt und<br />
urz nach Mitternacht brutal<br />
urch Messerstiche ermordet.<br />
<strong>Loslassen</strong>“ sprach mit dem<br />
ater von Hannah, Volker<br />
iedeck, der seine Trauer auf<br />
anz eigene Art und Weise verarbeitet<br />
– bis heute.<br />
Ihre Tochter Hannah ist<br />
einem Gewaltverbrechen<br />
um Opfer gefallen. Wie leen<br />
Eltern und Geschwister<br />
eiter, wenn eine solche<br />
achricht überbracht wird?<br />
Volker Wiedeck: „Es gibt<br />
einRezeptfürdasÜberleben.<br />
wischenzeitlich habe ich<br />
on einigen Familien mit ähnichen<br />
Schicksalen erfahren<br />
der Berichte erhalten, dass<br />
edes Familiensystem und darn<br />
wiederum jeder Einzelne<br />
öllig unterschiedlich auf diee<br />
Situation reagiert. Für meie<br />
Frau und mich war von<br />
nfang an klar,dass wir schon<br />
ür unsere beiden verbliebeen<br />
Töchter weiter leben müsen.<br />
Der Täter durfte nicht<br />
och einmal mehr Macht über<br />
olker Wiedeck<br />
www.zanker.net/trauer Trauergebinde<br />
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die richtige Wahl zu treffen.<br />
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Fragen des floralen<br />
Trauerschmucks, der Grabanlage<br />
und Grabpflege.<br />
unsere Familie ausüben und<br />
sie zerstören. Dies war für uns<br />
die wesentliche Motivation.“<br />
Hat IhreFamilie Hilfe und<br />
Unterstützung erhalten?<br />
Wiedeck: „Oh ja, ohne diese<br />
Hilfe und Unterstützung<br />
wären wir hoffnungslos überfordert<br />
gewesen. Vorallem die<br />
Familie im weiteren Sinne hat<br />
für die Erledigung des Alltags<br />
gesorgt. Einkäufe, Kochen,<br />
Putzen. Ganz alltägliche Dinge,<br />
zu denen wir nicht mehr<br />
in der Lage waren. Auch die<br />
Notfallseelsorge und der Opferschutz<br />
der Polizei waren<br />
sehr hilfreich. Auch menschliche<br />
Gesten der Anteilnahme<br />
aus der Nachbarschaft und<br />
dem Freundeskreis waren<br />
sehr wichtig.“<br />
Bereits neun Monate<br />
nach dem Verbrechen war<br />
die Hannah-Stiftung gegen<br />
sexuelle Gewalt gegründet.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Wiedeck: „Nach der Tat<br />
kam eine Flut von Betroffenen<br />
auf jedes Familienmitglied<br />
und den Notfallseelsorger zu,<br />
um über eigene Erfahrungen<br />
des sexuellen Missbrauchs<br />
und Gewalt zu berichten.<br />
Zumeist Frauen, aber auch<br />
Männer. Diese Begegnungen<br />
und Berichte haben mir die<br />
Dimension der Gewalt und<br />
des Missbrauchs deutlich vor<br />
Augengeführt. Nach Wochen<br />
des Grübelns wandte ich mich<br />
an Alice Schwarzer,die meine<br />
Absicht, eine Stiftung zu gründen,<br />
in einem EMMA-Artikel<br />
veröffentlichte und damit den<br />
Stein ins Rollen brachte.“<br />
Was leistet die Hannah-<br />
Stiftung?<br />
9 Medaillen<br />
auf der BUGA 2005 -<br />
Ihre Garantie<br />
für ausgezeichnete<br />
Leistung.<br />
Hannah hatte noch ihr ganzes Leben<br />
vor sich. Fotos: fkn<br />
Wiedeck: „Die Hannah-Stiftung<br />
ist in den Bereichen Prävention,<br />
Intervention und Öffentlichkeitsarbeit<br />
tätig. Die Präventionsmaßnahmen<br />
finden durch<br />
die Finanzierung von Kursen an<br />
Schulen statt, welche die Kinder<br />
vor sexuellem Missbrauch schützen.<br />
Darin geht es um die Stärkung<br />
des Selbstbewusstseins, die<br />
Förderung der Wahrnehmung<br />
ihrer Gefühle, die Erarbeitung<br />
von Lösungsstrategien und wie<br />
sie sich Hilfe holen können. Dazu<br />
gehören auch Projekte zur<br />
Selbstbehauptung, Förderung<br />
der Klassengemeinschaft und die<br />
Anleitung für ein respektvolles<br />
Miteinander.<br />
Anfang Juni <strong>2011</strong> hat die Hannah-Stiftung<br />
in Kooperation mit<br />
der Beratungsstelle gegen sexualisierte<br />
Gewalt in Bonn eine eigene<br />
Handreichung mit allen wichtigen<br />
Sachinformationen und<br />
schulischen Arbeitsmaterialien<br />
für Grundschullehrer veröffentlicht.<br />
Diese kann gegen eine<br />
SchutzgebührvonzweiEuroPlus<br />
Porto angefordert werden.<br />
Leider können wir Gewalt und<br />
Missbrauch trotz guter Prävention<br />
nicht verhindern. Deshalb ist<br />
die Intervention ein wichtiger Bereich<br />
im Arbeitsfeld der Stiftung.<br />
Hier fördern wir vor allem die<br />
Arbeit von Beratungsstellen und<br />
ähnlichen Einrichtungen, deren<br />
Mitarbeiterinnen zumeist hoch<br />
qualifiziert, erfahren und auf die<br />
Thematik Gewalt, Vergewalti-<br />
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gung und sexueller Missbrauch<br />
spezialisiert sind. Dort finden<br />
Betroffene Beratung, therapeutische<br />
Begleitung sowie Hilfen<br />
und Begleitung zu Prozessen bei<br />
Gericht.<br />
Da über dem unbequemen<br />
Thema Missbrauch und Gewalt<br />
immer noch der Schleier des Tabus<br />
liegt, legt die Hannah-Stiftung<br />
großen Wert auf Öffentlichkeitsarbeit,<br />
um zu informieren<br />
und zu sensibilisieren. Erfreulicherweise<br />
gibt es dazu immer<br />
wieder Unterstützung aus der<br />
Bevölkerung. Von Aktionstagen,<br />
Bazaren und Lesungen<br />
über sportliche Ereignisse, Benefizkonzerte<br />
und Sammelaktionen,<br />
bis hin zum Rheinischen<br />
Karneval und Motorraddemos,<br />
wird über die Thematik in der<br />
Presse berichtet.“<br />
Welche Ziele haben Sie für<br />
die Zukunft der Stiftung?<br />
Wiedeck: „Besonders wichtig<br />
ist mir die Prävention in<br />
der Stiftungsarbeit. Jedes Opfer<br />
von Missbrauch und Gewalt<br />
weniger ist mehr als eine Leidensgeschichte<br />
weniger. Denn<br />
auch Familie, Freunde und das<br />
Lebensumfeld der Betroffenen<br />
sind mitbetroffen. Deshalb<br />
möchte ich insbesondere unsere<br />
Präventionsprojekte an den<br />
Schulen ausbauen. Im Laufe<br />
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
spenDenKonto<br />
■ Hannah Stiftung,<br />
Kreissparkasse<br />
Köln, Kontonummer<br />
17003362, BLZ<br />
37050299<br />
■ Hannah Stifttung,<br />
VolksbankBonn<br />
Rhein-Sieg, Kontonummer<br />
5505555017,BLZ<br />
38060186<br />
Die Stiftung wird von der<br />
Deutschen Stiftungsagentur<br />
verwaltet und die Spendenkonten<br />
von Opferschutzbeauftragten<br />
der Polizeibehörde<br />
Bonn beaufsichtigt.<br />
der nächsten Jahre werde ich<br />
an diesem Projekt arbeiten und<br />
weitereSpender und Sponsoren<br />
suchen. Intensiv werde ich auch<br />
an der Erhöhung des Stiftungskapitals<br />
arbeiten, um die Bereiche<br />
Prävention und Intervention<br />
mit den nötigen finanziellen<br />
Mitteln ausstatten zu können.<br />
So bleibt es für die Zukunft der<br />
Hannah-Stiftung wichtig, in der<br />
Öffentlichkeit präsent zu sein,<br />
um Spender anzusprechen.<br />
Wirsind Ihnen behilflich!<br />
Bei einem Trauerfall sind wir Tagund Nacht,<br />
Sonn- und Feiertag erreichbar.<br />
IntervIew: thomas multhaup.<br />
InformatIonen & KontaKt<br />
Die Hannah-Stiftung, die sich vor allem für die Prävention vor<br />
sexueller Gewalt starkmacht, hat ihren Sitz in Königswinter.Ansprechpartner<br />
ist Volker Wiedeck, Kantstraße 2, 53639 Königswinter,Telefon<br />
02223/9070955,E-Mail:info@hannah-stiftung.<br />
de.Nähere Informationen über die Stiftung und die Hintergründe<br />
gibt es zudem im Internet unter www.hannah-stiftung.de.<br />
Bestattungen<br />
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LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 9<br />
Todesfall in der Familie: Die ersten Schritte<br />
Wenn ein Mensch stirbt, dann sollte Zeit für Trauer<br />
ein können. Doch es gibt eine Vielzahl von Dingen<br />
u veranlassen und zu entscheiden. Die nachstehende<br />
iste bietet Hilfestellungen an, um im Todesfall alle<br />
otwendigen Schritte unternehmen zu können, damit<br />
ine persönliche, angemessene und der Trauer Raum<br />
ebende Bestattung möglich wird.<br />
Hat der Verstorbene zu Lebzeiten Vorsorge getrofen<br />
oder Wünsche hinsichtlich der Bestattung hinter-<br />
Wenn ein geliebter mensch stirbt, umfängt viele hinterbliebene eine<br />
rt dunkelheit. doch irgendwann kommt wieder licht am ende des<br />
unnels. Foto: dpa<br />
Wichtiger hinWeis<br />
Punkte,die mit einem ✔ gekennzeichnet<br />
sind, müssen<br />
von Gesetzes wegen unbedingt<br />
beachtet werden. die<br />
anderen Punkte verstehen<br />
sich als hinweis oder anregung,<br />
woran man denken<br />
sollte und was möglich ist.<br />
lassen, so sollte sein diesbezüglicher „Letzter Wille“<br />
nach Möglichkeit eins zu eins respektiert und umgesetzt<br />
werden. Gibt es keine Vorsorgebestimmungen,<br />
so haben die nächsten Angehörigen eines Verstorbenen<br />
das Recht und die Pflicht, die Bestattung zu organisieren.<br />
Dann entscheiden sie über Art und Umfang<br />
der Bestattung. Sind keine Angehörigen zu ermitteln,<br />
ordnet das Sozialamt in der Regel eine kostengünstige<br />
Beisetzung, eine Ordnungsamtsbestattung an.<br />
Die ersten und<br />
wichtigsten schritte<br />
Die Planung einer Bestattung umfasst viele Einzelpunkte.<br />
Gerade im Schock der ersten Tage fällt<br />
die Organisation dieser Dinge besonders schwer.<br />
Hier kompetent, unaufdringlich und entlastend an<br />
der Seite der Trauernden zu sein und zu helfen,<br />
gehört zu den Kernaufgaben eines qualifizierten<br />
Bestatters und aller an der Abwicklung des Sterbefalles<br />
beteiligten Dienstleister.<br />
Thomas mulThaup<br />
Unmittelbar nach eintritt des todes<br />
✔ ein arzt muss den Verstorbenen<br />
untersuchen und offiziell<br />
den tod feststellen. er stellt<br />
den totenschein als wichtiges<br />
dokument aus. sollte die todesursache<br />
nicht eindeutig<br />
festzustellen sein, ist der arzt<br />
verpflichtet, weitere Untersuchungen<br />
zu veranlassen, was<br />
häufig die hinzuziehung der<br />
Polizei und eine gerichtsmedizinische<br />
Untersuchung bedeutet.<br />
Für viele trauernde ist das eine<br />
furchtbare situation: ein geliebter<br />
mensch ist beispielsweise bei<br />
einem häuslichen Unfall verstorben.<br />
man ist entsetzt und geschockt.<br />
Und dann ordnet der<br />
arzt noch eine weitere Untersuchung<br />
des Verstorbenen an!<br />
doch kein arzt tut dies, weil er<br />
jemandem damit etwas unterstellen<br />
möchte. das Gesetz verpflichtet<br />
ihn dazu.<br />
Grundsätzlich gilt: die benachrichtigung<br />
eines arztes sollte<br />
auch die nachforschungen, ob der Verstorbene ein testament hinterlassen<br />
hat, gehören zu den dringenden aufgaben. Foto: dpa<br />
immerderersteschrittsein.stirbt<br />
ein mensch daheim, dürfen die<br />
angehörigen nicht länger als vier<br />
stunden warten, bis sie den arzt<br />
informieren.<br />
tritt dertod im Krankenhaus oder<br />
einer Pflegeeinrichtung ein, die<br />
von Ärzten betreut wird, erfolgt<br />
die benachrichtigung des arztes<br />
Wir begleiten Sie<br />
im Trauerfall<br />
im regelfall durch diese einrichtung.<br />
n benachrichtigung enger Verwandter,<br />
um weitere schritte<br />
zu besprechen.<br />
n nachforschungen, ob derVerstorbene<br />
zu lebzeiten seinen<br />
Willen hinsichtlich seiner bestattung<br />
hinterlassen hat. Tm<br />
seit 1970 in Freising<br />
Tel.: 08161-620 71<br />
Fax: 08161-669 91<br />
E-Mail:info@bestattung-wimmer.de<br />
www.bestattung-wimmer.de
Seite 10<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Wahl des Bestatters und der Grabstätte<br />
✔ Suche nach Grabstätte<br />
Ist ein Grab im Familienbeitz,<br />
das heißt, das Grabnutungsrecht<br />
ist für eine betimmte<br />
Zahl von Jahren erorben,<br />
dann gibt es eine<br />
rkunde, auf der neben dem<br />
aufdatum auch die Grablage<br />
ngegeben ist.<br />
Auch wenn die Grabnutungsgebühr<br />
noch für einige<br />
ahre entrichtet ist, sind häufig<br />
ommunale Gebühren für eie<br />
Verlängerung der Grabstätennutzung<br />
einzuplanen.<br />
Ein Grabneukauf sollte in<br />
uhe und nach einer Ortsbeichtigung<br />
am ausgewählten<br />
riedhof erfolgen. Wer als Anehöriger<br />
zu diesem Zeitpunkt<br />
chon eine Vorstellung von<br />
inem möglichen Grabstein<br />
at, sollte fragen, ob diese Art<br />
on Grabstein an dem gewählen<br />
Feld aufgestellt werden<br />
ann. Unter Umständen gibt<br />
s hier sehr genaue Vorschrifen<br />
seitens der Friedhofsveraltung.<br />
✔ Wahl des<br />
Bestattungsunternehmens<br />
Sicher sind Angehörige unittelbar<br />
nach dem Todeines<br />
eliebtenMenschenangespanner,<br />
aufgewühlter als sonst. Desalb<br />
haben sie das Recht, manhe<br />
Frage auch zweimal zu stelen.<br />
Bestatter sind mit dieser<br />
ondersituation vertraut. Da es<br />
m den einmaligen Abschied<br />
on einem geliebten Menschen<br />
eht, ist es für die Hinterbliebe-<br />
Ihr Partner imMünchner Südostenfür:<br />
M<br />
A<br />
R<br />
M<br />
O<br />
R<br />
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Für die Einäscherung ist eine handschriftliche Verfügung vonnöten. Foto: dpa<br />
nen wichtig, sicher und mit einem<br />
guten Gefühl entscheiden<br />
zu können. Um einen würdigen<br />
Abschied zu gestalten, braucht<br />
es Beratung und Information, zu<br />
der auch zuverlässige Preisnennungen<br />
gehören.<br />
Dienstleistungen des<br />
Bestatters:<br />
n Abholung des Leichnams<br />
Wer daheim Abschied nehmen<br />
möchte, hat dafür Zeit.<br />
Der Leichnam darf bis zu 36<br />
Stunden – in einigen Bundesländern<br />
24 Stunden –inder<br />
Wohnung bleiben, bis er in<br />
eine öffentliche Leichenhalle<br />
–individuellenTrauer-und Gedenkschmuck<br />
–Grabneuanlage<br />
–ganzjährige Grabbetreuung und<br />
mehrjährige Dauergrabpflege<br />
überführt werden muss.<br />
✔ Festlegung der<br />
Bestattungsart<br />
Möglich sind inzwischen<br />
eine Reihe verschiedener Bestattungsarten.<br />
Abgesehen<br />
von der Erdbestattung setzen<br />
die meis-ten Bestattungsarten<br />
eine Einäscherung voraus.<br />
Die Bestattungsart sollte im<br />
Einklang mit dem Lebensstil<br />
und der persönlichen Überzeugung<br />
des Verstorbenen<br />
sein.<br />
Für folgende<br />
Bestattungsarten braucht<br />
es eine Verfügung:<br />
Schwanseestraße 57<br />
81549 München<br />
Tel.: 089 699 685 3<br />
www.berchtenbreiter.de<br />
Einäscherung<br />
n Verfügung zur Einäscherung<br />
oder Kremierung:<br />
Eine handschriftliche Verfügung<br />
kann so lauten: „Ich<br />
(Vor- und Nachname),<br />
wünsche nach meinem Tode<br />
feuerbestattet zu werden.<br />
Ort, Datum, Unterschrift.“<br />
Diese Verfügung kann<br />
auch von den engsten Angehörigen<br />
nach Eintritt des<br />
Todes ausgestellt werden.<br />
Gegen den Willen auch nur<br />
eines dieser engsten Angehörigen<br />
darf allerdings keine<br />
Einäscherung erfolgen.<br />
Seebestattung<br />
nSeebestattungsverfügung:<br />
Zu jeder Seebestattung ist<br />
eine schriftliche Willenserklärung<br />
erforderlich. Sie dokumentiert<br />
den Wunsch des<br />
Verstorbenen oder durch die<br />
Hinterbliebenen, auf See be-<br />
stattet zu werden.<br />
Erledigung folgender<br />
Behördengänge und<br />
Terminierung:<br />
n Absprache des Bestattungstermins<br />
mit der Friedhofsverwaltung.<br />
Haben Angehörige einen bestimmten<br />
Terminwunsch,<br />
sollten sie diesen dem Bestatter<br />
sehr schnell mitteilen.<br />
Da die Terminvergabe beispielsweise<br />
in München zentral<br />
erfolgt, wird er zwar versuchen,<br />
den Wunschtermin<br />
zu erhalten, kann das aber<br />
nicht versprechen oder gar<br />
garantieren.<br />
n Absprache über die Nutzung<br />
der Trauer- oder Leichenhalle<br />
n Auswahl des Sarges/der<br />
Urne<br />
n Ankleiden des Leichnams,<br />
Einbettung in den Sarg,<br />
Sargbeigaben<br />
(Fortsetzung auf Seite 11)<br />
mal<br />
mal etwas besonderes!<br />
und unddoch doch günstig!<br />
günstig!<br />
IHR<br />
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BAU &GRABMAL<br />
G<br />
R<br />
A<br />
N<br />
I<br />
T
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
(Ein Verstorbener muss nicht mit einem<br />
speziellenLeichenkleidangezogensein.<br />
Auch eigene Kleidung ist möglich und<br />
persönlicher.)<br />
n Umfang der Bestattungsfeier.<br />
n Absprache mit dem zuständigen<br />
Pfarramt. (Das zuständige Pfarramt<br />
sollte ebenfalls zeitnah über den Sterbefall<br />
informiert sein, damit die Terinabsprache<br />
für das Trauergespräch<br />
it den Angehörigen und für die Bestattung<br />
so schnell wie möglich erfolgen<br />
kann.)<br />
n Aufsetzen einer Todesanzeige.<br />
n Vorbereitung der Trauerdrucksachen:<br />
Trauerkarten, Sterbebilder.<br />
n Blumenschmuck für die Bestattungsfeier.<br />
n Bestellung von Blumenschmuck,<br />
Handsträußen, Kränzen für die Bestattungsfeier<br />
und eventuell den Gottesdienst<br />
(mit dem zuständigen <strong>Seelsorge</strong>r<br />
vorher absprechen) bei einem Gärtner.<br />
n Suche nach einem Trauerredner,<br />
wenn der Verstorbene das bestimmt hat<br />
der keiner Religionsgemeinschaft anehört.<br />
Suche nach Trauermusik – Musikkaelle<br />
– Trauerfeiersänger.<br />
Reservierung einer Lokalität für den<br />
eichenschmaus – Einladung von Beannten<br />
und Verwandten.<br />
Kondolenzbuch besorgen, falls geünscht.<br />
Meldung des Todesfalls beim zutändigen<br />
Standesamt und Beantraung<br />
der Sterbeurkunden.<br />
ierfür wird benötigt:<br />
Bestattungstradition seit über 165 Jahren<br />
WIR HELFEN WEITER<br />
n Totenschein<br />
n Personalausweis/Geburtsurkunde/<br />
Heiratsurkunde. Bei Geschiedenen<br />
Scheidungsvermerk oder Scheidungsurteil<br />
mit Rechtskraftvermerk.<br />
n Sterbeurkunde des Ehegatten, falls<br />
der Verstorbene verwitwet war.<br />
Das Bestattungsunternehmen übernimmt<br />
auch diese Behördengänge.<br />
Wenn der Verstorbene keine<br />
deutschen Papiere besitzt<br />
Ist der Verstorbene ausländischer<br />
Herkunft, so müssen die Dokumente,<br />
die nicht von deutschen Behörden ausgestellt<br />
sind, in offizieller Übersetzung<br />
vorliegen.<br />
Sterbeurkunden: Wozu? Wie viele?<br />
Nach einem Sterbefall ist für die Hinterbliebenen<br />
die Sterbeurkunde das<br />
wichtigste Dokument, um Rechtsbelange<br />
und -geschäfte eines Verstorbenen<br />
fortführen oder zu Ende bringen zu können.<br />
Sie wird inDeutschland von dem<br />
Standesamt ausgestellt, in dessen Bezirk<br />
sich der Sterbefall ereignete, was nicht<br />
immer gleichbedeutend mit dem Wohnort<br />
sein muss.<br />
Grundlage für die Ausstellung einer<br />
Sterbeurkunde ist der Sterbeeintrag im<br />
Sterberegister des Standesamtes. Die<br />
Urkunde weist Geburts- und Sterbedatum<br />
(Sterbeort und -zeit) sowie den Namen<br />
des möglicherweise vorhandenen<br />
oder vorverstorbenen Ehepartners sowie<br />
das Dienstsiegel des ausstellenden<br />
Standesamtes und den Namen des be-<br />
•zuverlässige Soforthilfe imTrauerfall<br />
•Bestattungen aller Art<br />
•Überführungen im In- und Ausland<br />
•Bestattungsvorsorge -auch mit finanzieller Absicherung<br />
•große Auswahl an Särgen, Urnen &Bestattungsartikeln<br />
•Erledigung aller Behördengänge und Besorgungen<br />
•auf Wunsch Hausbesuche<br />
•Gestaltung von persönlichen Trauerdrucksachen und -anzeigen<br />
•Trauerfloristik, Musik und Redner<br />
Beratungszentrum im Haus der Trauerkultur: Baldurstraße 27 -amWestfriedhof<br />
Zentrum: Lindwurmstr aße 19<br />
Großhadern: Immastraße 1 | Haidhausen: Ismaninger Straße 7<br />
Harlaching: Seybothstraße 66 | Obermenzing: Bergsonstraße 41<br />
Pasing: Bodenseestraße 7 | Perlach: Ottobrunner Straße 145<br />
Waldfriedhof: Würmtalstraße 20<br />
Sie finden uns unter anderem in:<br />
Bad Tölz |Dachau |Dorfen |Erding |Freising |Fürstenfeldbruck<br />
Garmisch-Partenkirchen |Germering |Gilching |Murnau<br />
Neufahrn bei Freising |Weilheim |Wolfratshausen<br />
Eine Todesanzeige in der Zeitung informiert<br />
unter anderem über die Beerdigung und<br />
die Trauerfeier. Foto: dpa<br />
urkundenden Standesbeamten aus.<br />
Sterbeurkunden für Rentenzwecke<br />
sowie für die Sozialversicherung werden<br />
kostenfrei ausgestellt. Sie tragen<br />
einen Aufdruck, aus dem die Zweckbestimmung<br />
hervorgeht. Jede weitere Sterbeurkunde<br />
kostet seit 2009 nach Maßgabe<br />
von Landesrecht zehn Euro.<br />
Da Banken und Versicherungen oft<br />
auf der Vorlage einer Sterbeurkunde im<br />
Original bestehen, sollte die Anzahl der<br />
Sterbeurkunden eher großzügig bemessen<br />
werden.<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 11<br />
Man sollte darauf achten, dass man<br />
mit der Aushändigung der Sterbeurkunden<br />
alle im Original vorgelegten Papiere<br />
und Dokumente zurückbekommt.<br />
Wenn ein Angehöriger<br />
im Ausland stirbt<br />
Stirbt ein Angehöriger im Ausland,<br />
stellt das Standesamt dort eine Sterbeurkunde<br />
aus. Mit der ausländischen<br />
Sterbeurkunde können die Angehörigen<br />
dann, falls dies beispielsweise im<br />
Zusammenhang mit der Beantragung<br />
eines Erbscheines erforderlich ist, über<br />
den örtlichen Standesbeamten in<br />
Deutschland oder die deutsche Auslandsvertretung<br />
die Ausstellung einer<br />
nachbeurkundenden deutschen Sterbeurkunde<br />
durch das Standesamt I in Berlin<br />
(Rückerstr. 9,10119 Berlin, Telefon<br />
030/90207-0) beantragen.<br />
n Meldung des Todesfalls<br />
✔ Beim Arbeitgeber des Verstorbenen,<br />
sofern er noch berufstätig war<br />
n Bei Bekannten und Verwandten<br />
n Bei Vereinen, Organisationen und<br />
eventuell dem ehemaligen Arbeitgeber,<br />
falls eine Teilnahme an der Bestattungsfeier<br />
erwünscht ist.<br />
Praktischer Hinweis:<br />
Wenn ein alleinstehender Mensch<br />
verstorben ist, sollte auch an Nachstehendes<br />
gedacht werden:<br />
n Versorgung von Haustieren.<br />
n Wasser und Gas in der Wohnung abstellen.<br />
Thomas mulThaup<br />
www.trauerhilfe-denk.de<br />
www.trauervorsorge.de<br />
Tag & Nacht für Sie erreichbar<br />
089 /620 10 50<br />
GUT (2,5)<br />
Im Test:<br />
13 Bestatter<br />
Ausgabe<br />
11/2008<br />
SICHERHEIT<br />
DURCH VORSORGE<br />
Im eigenen Interesse und dem Ihrer<br />
Anhörigen hilft eine Bestattungsvorsorge,<br />
die letzten Dinge zu regeln.<br />
• Art und Umfang der Bestattung regeln<br />
• finanzielle und seelische Entlastung<br />
Ihrer Angehörigen<br />
BESTATTUNGEN &ÜBERFÜHRUNGEN &VORSORGE
Seite 12<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Auch nach der<br />
Bestattung warten<br />
noch wichtige<br />
Aufgaben auf die<br />
Hinterbliebenen.<br />
Danksagungsanzeige in<br />
der Zeitung oder Danksagungskarten<br />
✔ Abmeldung bei Krankenkasse,<br />
Rentenkasse, Sozialamt,<br />
Versorgungsamt<br />
✔ Falls Betriebsrenten gezahlt<br />
werden: Abmeldung<br />
beim ehemaligen<br />
Arbeitgeber<br />
Kündigung von laufenden<br />
Zahlungen wie<br />
Miete, Einzugsermächtigungen,<br />
Daueraufträgen,<br />
Bankkonten, Fernsehund<br />
Rundfunkgebühren,<br />
Telefon, Mobiltelefon,<br />
Internet, Versicherungen,<br />
Zeitschriften sowie Vereins-<br />
und sonstigen Mitgliedsbeiträgen<br />
Antrag auf Rentenfortzahlung<br />
(¼ Jahr) beim Rententräger<br />
stellen (dafür<br />
wird eine Kopie der Sterbeurkunde<br />
benötigt)<br />
Handschriftliches oder<br />
nicht amtliches Testament,<br />
sofern vorhanden,<br />
nach Auffinden an das<br />
Nachlassgericht übergeben,<br />
dann eine ausrei-<br />
Regionale Trauerfälle<br />
Auch nach der Veröffentlichung in der Zeitung können Sie<br />
Trauerfälle, Nachrufe und Danksagungen aus Ihrer Region auf<br />
trauer.de nachlesen.<br />
Kündigungen und Steuerfragen<br />
» Das Trauer-und GemeinschaftsportalIhrer Zeitung. «<br />
Im Internet: www.Trauer.de<br />
VonDer PfLege<br />
bis zum grabstein<br />
■ grabpflege<br />
Natürlich pflegen viele Angehörige<br />
die Grabstätte selber.Wer<br />
das aber nicht übernehmen<br />
kann und will, kann<br />
einen Gärtner mit einer Dauergrabpflege<br />
beauftragen.<br />
Die anfallenden Kosten richten<br />
sich nach der Art des<br />
Grabes (beispielsweise Urnen-,<br />
Einzel- oder Doppelgrab),<br />
der gewünschten Bepflanzung<br />
und der Vertragslänge.<br />
■ grabeinfassung<br />
und grabstein<br />
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Wenn alle Aufgaben erledigt sind, sollten Angehörige versuchen, erst einmal etwas Abstand zu gewinnen. Foto: dpa<br />
chende Anzahl von Erbscheinen<br />
beantragen<br />
■ Räumung der Wohnung<br />
■ Abmeldung Kfz – Abmeldung<br />
der Kfz-Steuer beim<br />
Finanzamt<br />
■ Benachrichtigung von Geschäftspartnern<br />
■ Meldung beim Finanzamt<br />
und Erstellung einer Steuererklärung<br />
■ Nachsendeantrag bei der<br />
Post stellen<br />
Wichtiger Hinweis:<br />
Bestattungskosten eines<br />
nahen Angehörigen können<br />
steuerlich geltend gemacht<br />
werden, soweit sie nicht aus<br />
dem Nachlass gezahlt werden<br />
können und nicht durch<br />
Ersatzleistungen (zum BeispielSterbegeldversicherung<br />
oder Kapitallebensversicherung)<br />
gedeckt sind.<br />
Aufwendungen bis zu einer<br />
Höhe von 7500 Euro ein-<br />
schließlich Grabstein werden<br />
von den Finanzämtern als<br />
noch angemessen angesehen.<br />
Nicht abzugsfähig sind mittelbare<br />
Bestattungskosten<br />
wie beispielsweise:<br />
■ Bewirtung von Trauergästen<br />
■ Trauerkleidung<br />
■ Reisekosten<br />
thomas multhaup<br />
BeiErdbestattungenwerdenin<br />
der Regel Grabeinfassungen<br />
undGrabsteineamGrabangebracht.<br />
Ein Steinmetz informiert<br />
darüber,welche Setzzeit<br />
nach der Bestattung sinnvoll<br />
ist. Ein Grabmal sollte nach<br />
Wer sich für die Dauergrabpflege entscheidet, legt das Aussehen<br />
der Grabstätte in die Hände der Profis. Foto: dpa<br />
Möglichkeit dem Lebensstil,<br />
der Lebenseinstellung und<br />
auch der religiösen Überzeugung<br />
des Verstorbenen entsprechen.<br />
Eine gute Frage bei<br />
der Auswahl ist folgende:<br />
„Was würde der Verstorbene<br />
für sich selber wollen oder<br />
auswählen?“ tm
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
„Bestattungs-Chinesisch“:<br />
Ruhezeit, Umbettung, Abräumen<br />
Ruhezeiten<br />
Der Körper eines Verstorbenen<br />
muss nach der Bestatung<br />
eine vorgeschriebene<br />
eitspanne im Grab verbleien,<br />
bevor dieses neu vergeen,<br />
also neu belegt werden<br />
ann. Diese Regelung gilt bei<br />
argbestattungen ebenso wie<br />
ei Urnenbestattungen. Allerings<br />
können sich die Liegeeiten<br />
unterscheiden. Die<br />
eitspanne, die der Leichnam<br />
ach der Beisetzung im Grab<br />
erweilen muss, wird als Ruezeit<br />
bezeichnet.<br />
Wie lange sie zu dauern<br />
at, wird von der Stelle, die<br />
en Friedhof verwaltet, meist<br />
lso den Gemeinden und<br />
ommunen, amtlich festgeetzt.<br />
Dabei werden folgende<br />
riterien berücksichtigt: Die<br />
auer des biologischen Zeretzungsprozesses<br />
im Erdeich<br />
und die traditionelle<br />
Der Körper eines Verstorbenen muss einen bestimmten<br />
Zeitraum im Grab bleiben. Foto: dpa<br />
änge der Totenruhe, die<br />
em Verstorbenen im Noralfall<br />
eingeräumt wird. Die<br />
uhezeiten im Grab variieren<br />
e nach der Grabart und dem<br />
ewählten Friedhof.<br />
Dauer der<br />
Ruhezeit<br />
Die Zeit, die der Leichnam<br />
m Grab „ruhen“ muss, wird<br />
enau festgelegt und richtet<br />
ich vor allem nach der Boenbeschaffenheit<br />
des Friedofs.<br />
Ist der Boden sehr sauer,<br />
ann die Zeit kürzer ausfallen<br />
ls in anderen Gebieten. In<br />
er Regel beträgt die Liegezeit<br />
m Grab bei einem Erdwahlrab<br />
20 bis 30 Jahre. Für vertorbene<br />
Kinder und Säugline<br />
gelten andere Regelungen,<br />
blich ist eine Zeit von 10 bis<br />
0 Jahren.<br />
Bei der Bestattung einer<br />
rne sind meist zehn bis 25<br />
ahregesetzlich festgelegt. Bei<br />
iner Baumbestattung kann<br />
ie Zeitspanne bis zu 99 Jahre<br />
etragen. Bei einigen Alternaivbestattungen<br />
wie der Seeestattung<br />
oder der Luftbetattung<br />
gibt es keine Ruheeit:<br />
Die Asche wird janicht<br />
n einem wirklichen Grab bei-<br />
gesetzt. Beispielsweise müssen<br />
Urnen, die bei der Seebestattung<br />
Verwendung finden,<br />
aus einem Material sein, das<br />
sich innerhalb von 24 Stunden<br />
auf dem Meeresboden<br />
zersetzt.<br />
Umbettung<br />
während der<br />
Ruhezeit<br />
Grundsätzlich steht die Totenruhe<br />
immer über dem<br />
Wunsch nach Umbettung.<br />
Umbettung meint, dass der<br />
Leichnam oder die Urne während<br />
der Ruhezeit aus dem<br />
ursprünglichen in ein anderes<br />
Grab gebracht werden. Eine<br />
Umbettung ist also nie ein<br />
Normal-, sondern immer der<br />
Ausnahmefall. Folgende Anlässe<br />
und Gründe kann es<br />
geben, die eine Umbettung<br />
dennoch möglich<br />
machen: Die<br />
zentrale Bestattung<br />
von (teils<br />
nur notdürftig<br />
begrabenen)<br />
Kriegsopfern auf<br />
einem Soldatenfriedhof,<br />
die Re-<br />
habilitation von<br />
ehemals verfolgtenStaatsbürgern<br />
oder umgekehrt<br />
die Ächtung von früher<br />
geehrten staatlichen Persönlichkeiten<br />
oder als Einleitung<br />
eines kirchlichen Seligsprechungsprozesses.<br />
Die Exhumierung, eine Untersuchung<br />
der Leichenreste<br />
und die anschließende neuerliche<br />
Bestattung an einem Ort<br />
der künftigen Verehrung ist<br />
Voraussetzung dafür. Auch<br />
die Schließung eines Friedhofs<br />
durch den Friedhofsbetreiber<br />
kann ein Grund sein.<br />
Neben diesen öffentlichen,<br />
gibt es aber auch persönliche<br />
Gründe, die eine Umbettung<br />
möglich machen. Gerichte<br />
haben als wichtigen Grund<br />
zumBeispielanerkannt,wenn<br />
derVerstorbeneselbstdenOrt<br />
seiner letzten Ruhe anders bestimmthatte,wennVerstorbene<br />
in einem Familiengrab zusammengelegt<br />
werden sollen<br />
oder wenn wegen räumlicher<br />
Entfernung den engsten Angehörigen<br />
der Besuch am bisherigen<br />
Grab nicht mehr zugemutet<br />
werden kann.<br />
Über den entsprechenden<br />
Antrag, den nur die engsten<br />
Angehörigen stellen können,<br />
entscheidet der Friedhofsbetreiber<br />
oder -träger,meist also<br />
die Kommune oder die kirchliche<br />
Gemeinde.<br />
Nach Ablauf<br />
der Ruhezeit<br />
Nachdem die vorgeschriebene<br />
Ruhezeit abgelaufen ist,<br />
kann das Grabnutzungsrecht<br />
bei sogenannten Wahlgräbern<br />
in der Regel verlängert werden.<br />
Dies müssen die Angehörigen<br />
wollen und natürlich auch bezahlen.<br />
Wird keine Verlängerung<br />
beantragt, wird die Grabstelle<br />
aufgelöst und neu vergeben.<br />
Steinmetzbetrieb<br />
Wolfgang NeumeierinErding<br />
Das Schwerste, was das Leben uns abverlangen kann,<br />
ist der Abschied von einem geliebten Menschen,<br />
der uns für immer verlassen hat.<br />
Unser Herz steht für einen Augenblick still,<br />
ungläubig, fassungslos.<br />
Es ist, als hätten alle Uhren aufgehört zuschlagen.<br />
Nichts ist mehr, wie es war.<br />
Was bleibt, ist die Erinnerung.<br />
Ein Grabmal würdigt die Erinnerung an einen geliebten<br />
Menschen, ist Andenken, Zeichen, Monument in einem<br />
Ausdruck von Liebe und Verbundenheit, entscheidend<br />
für die Ausdruckskraft ist das gewählte Material.<br />
Dazu bieten wir Ihnen:<br />
•gut gestaltete Grabmale<br />
•qualitativ erstklassige handwerkliche Arbeiten<br />
•fachmännische Beratung<br />
standsichere Fundamentierung<br />
•Erledigung sämtlicher Formalitäten,<br />
die zum Aufstellen benötigt werden<br />
•Kundendienst auf Jahre hinaus, Nachschriften usw.<br />
•Bildhauerarbeiten und Sonderanfertigungen auf Wunsch<br />
Um Ihre Vorstellungen für ein würdiges, der jetzigen<br />
Zeit entsprechendes Grabmal zu verwirklichen,<br />
wäre ein persönliches Gespräch in unserem<br />
Hause sinnvoll (Erding, Michael-Ferstl-Str.12).<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 13<br />
Abräumen<br />
Dann muss ein Grab abgeräumt<br />
werden. Das gilt auch<br />
dann, wenn man als Nutzungsberechtigter<br />
das Grab vor Ablauf<br />
der Ruhezeit zurückgeben<br />
möchte.<br />
Abräumen bedeutet, dass das<br />
Grab in den ursprünglichen Zustand<br />
zurückversetzt wird. Die<br />
Grabstelle wirdeingeebnet. Die<br />
Bepflanzung, Grableuchte, weiterer<br />
Grabschmuck, der Grabstein<br />
sowie die Umrandung<br />
müssen entfernt und fachgerecht<br />
entsorgt werden. Kurzum all das,<br />
was während der Zeit der Grabnutzung<br />
auf das Grab gebracht<br />
wurde, muss entfernt werden.<br />
Das Abräumen kann von der<br />
Gemeinde durchgeführt oder<br />
von dem, dem das Grab gehört,<br />
selbst oder privat in Auftrag gegeben<br />
werden. Wird die Einebnung<br />
von Mitarbeitern der Gemeinde<br />
oder Kommune durchgeführt, so<br />
erhält der Nutzungsberechtigte<br />
darüber eine Rechnung. Das<br />
Grabmal ist Eigentum des Nutzungsberechtigten.<br />
Ein gut erhaltenes<br />
Exemplar aus einem dicken<br />
Stein, bei dem die Schrift abgeschliffenwerdenkann,kannman<br />
unter Umständen einem Steinmetz<br />
zur Weiterverwendung anbieten.<br />
Hohe Summen sollte man<br />
allerdings nicht erwarten.<br />
Thomas mulThaup
Seite 14<br />
Hilfe im Trauerfall<br />
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eines lieben, nahestehenden Menschen zu informieren,<br />
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Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Aufgabenverteilung: Hilfe<br />
an der richtigen Stelle<br />
Wer mit Trauernden häufiger<br />
zu tun hat, der weiß aus<br />
eigener Erfahrung: Viele<br />
Trauernde stehen wirklich<br />
unter einer Art Schockzustand.<br />
Mitarbeiter von Bestattungsunternehmen,<br />
aber<br />
auch von Friedhofsverwaltungen,<br />
von Floristen und<br />
Druckereien erleben diese<br />
Ausnahmesituation oft tagtäglich.<br />
Manche Angehörige<br />
sind zerstreut, viele sagen<br />
später von sich selber, dass<br />
sie neben sich gestanden<br />
wären. Aber auch Aggressivität<br />
und erhöhte Empfindsamkeit<br />
von Trauernden<br />
kennt jeder, der mit Bestattungen<br />
zu tun hat. Das immer<br />
auszuhalten, ist nicht<br />
ganz einfach. Das zu ändern,<br />
nicht möglich und<br />
auch nicht sinnvoll.<br />
Dorfen,080 81/9 55 35 01, Bahnhofstr. 4<br />
(Fortsetzung<br />
auf Seite 15)<br />
Schwindegg/Buchbach, 08082/94 71 82 Kothbach 4<br />
Mühldorf, 086 31/76 03, Krankenhausstr. 2a
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Menschen, die Trauernde bei der<br />
Vorbereitung und Durchführung einer<br />
Bestattung beraten, helfen sich,<br />
wenn sie von Anfang an wissen: Diese<br />
Empfindsamkeit, die Aggressivität,<br />
die Dünnhäutigkeit richten sich<br />
nicht gegen sie persönlich, sie sind<br />
Teil der Veränderung, die Hinterbliebene<br />
in diesen ersten Tagen der Trauer<br />
erleben und aushalten müssen.<br />
Gleichzeitig brauchen Angehörige<br />
klare und zuverlässige Informationen.<br />
Die meisten Menschen haben mit<br />
dem Thema Bestattung nur im Akutfall<br />
zu tun. Also dann, wenn ein Angehöriger<br />
verstorben und nun beizusetzenist.DerBegriffBestattungsunternehmen<br />
oder Bestatter lässt nicht<br />
wenige von ihnen vermuten, dass der<br />
Bestatter alles macht. Alles, so die<br />
Vorstellung, bedeutet: VomAbholen<br />
desVerstorbenenüberdenGrabkauf<br />
bishinzurTerminierungund Gestaltung<br />
von Trauerfeier und Beisetzung.<br />
Das stimmt so nicht. Ein<br />
Grab muss man beispielsweise immer<br />
persönlich erwerben.<br />
Ansonsten stimmt diese Vermutung<br />
überall dort, wo eine Gemein-<br />
n Beratung der Hinterbliebenen<br />
im Hinblick auf die<br />
Bestattungsart und die damit<br />
verbundenen Formalitäten<br />
n würdige Ausgestaltung<br />
sowie vorschriftsmäßige<br />
Durchführung der Bestattung<br />
n Regelung der behördlichen<br />
und kirchlichen Formalitäten<br />
n Terminierung der Trauerfeierlichkeiten<br />
n Formalitätenklärung mit<br />
der Friedhofsverwaltung<br />
n Gestaltung, Vermittlung<br />
sowie Lieferung von Traueranzeigen<br />
n Beratung in Fragen zur<br />
Wahl von Sarg oder Urne<br />
n Ankleiden des Verstorbe-<br />
Das Vorbereiten des Leichnams für die<br />
Bestattung gehört zu den klassischen<br />
Bestatter-Aufgaben. Foto: dpa<br />
de oder auch eine Stadt die Aufgaben<br />
der Friedhofsverwaltung vertraglich<br />
an einen bestimmten Be-<br />
KLassische bestatter-aufgaben<br />
statter weitergegeben hat. Wird<br />
dieser dann von Angehörigen auch<br />
als Bestatter gewählt, dann ist er<br />
tatsächlich für (fast) alles zuständig.<br />
Grundsätzlich aber haben ein<br />
Bestatter und eine Friedhofsverwaltung<br />
unterschiedliche Aufgaben<br />
und Kompetenzen, die sich<br />
ergänzen. Der Bestatter kümmert<br />
sich um alles, was mit der Bestattung<br />
zu tun hat. Betrifft das dann<br />
einen Friedhof, so fällt das in die<br />
Zuständigkeit der Friedhofsverwaltung.<br />
Trauernde werden an diesen Details<br />
nicht wirklich interessiert sein.<br />
Sie haben im wahrsten Sinn des<br />
Wortes andere Sorgen. Ihnen aber<br />
in guter und sachlicher Form die<br />
Unterschiede erklären zu können,<br />
ist allen eine Hilfe: den Trauernden,<br />
den Bestattern und auch den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der<br />
Friedhofsverwaltung. Kompetenz<br />
und geklärte Zuständigkeiten verfolgen<br />
dann dieselben Ziele: Unterstützung<br />
der Trauernden einerseits,<br />
eine Bestattung des Verstorbenen<br />
in seinem und im Sinne der Angehörigen<br />
anderseits. thomas multhaup<br />
Die Aufgaben des Bestatters sind manigfaltig. Foto: dpa<br />
nen (kann aber auch von<br />
den Angehörigen selber<br />
übernommen werden)<br />
n Einbetten oder Einsargen,<br />
n Abholung vom Sterbeort<br />
und Überführung zum Friedhof<br />
n Aufbahren des Verstorbenen<br />
n Überführung zum Fried-<br />
hof oder Krematorium<br />
n Vermittlung von Ansprechpartnern<br />
für Trauerreden,<br />
Floristik oder musikalische<br />
Darbietungen. tm<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 15<br />
aufgaben Der<br />
frieDhofsverwaLtung<br />
n Durchführung von Beisetzungen auf<br />
den kommunalen Friedhöfen<br />
n Ansprechpartner für Bestatter und Bürger<br />
n Erstellung von Gebührenbescheiden<br />
n Vergabe von Nutzungsrechten an verschiedenen<br />
Grabarten, also der „Grabkauf“<br />
n Verlängerung von Nutzungsrechten<br />
n Bearbeitung von Umbettungsanträgen<br />
n Zuordnung von Bestattungsbezirken<br />
(Darin wird festgelegt, für welche Gemeinde-<br />
oder Stadtgebiete ein bestimmter<br />
Friedhof im Normalfall vorgesehen<br />
ist.)<br />
n Bearbeitung von Grabmalanträgen/<br />
Durchführung der jährlichen Grabmalprüfungen<br />
auf Standsicherheit<br />
n Überwachung der Ruhefristen (Ruhefristen<br />
sind die Zeiten, in denen in einer<br />
Grabstätte keine weitere Bestattung<br />
durchgeführt werden darf.)<br />
n Erteilung von Sondergenehmigungen<br />
für Gewerbetreibende und Bürger (Beispielsweise<br />
können in manchen Kommunen<br />
Gehbehinderte für größere Friedhöfe<br />
ein Fahrrecht für ihren PKW erhalten können,<br />
um an das Grab der Angehörigen<br />
gelangen zu können.)<br />
n Herrichtung und Unterhaltung der<br />
gärtnerischen Anlagen außerhalb der<br />
Grabstellen<br />
n Unterhaltung der Friedhofsgebäude,<br />
Wasserzapfstellen und der Wege auf den<br />
Friedhöfen. tm
Seite 16<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
eigenverantwortung<br />
Auch wenn Angehörige nach<br />
dem Tod entscheiden können,<br />
ob aus dem Körper des<br />
Verstorbenen eine Organspende<br />
erfolgen darf, so ist<br />
Eigenverantwortung und die<br />
persönliche Entscheidung zu<br />
Lebzeiten doch die bessere<br />
Wahl. Die Wege,an einen Organspendeausweis<br />
zu gelangen,<br />
sind denkbar einfach<br />
geworden. Federführend ist<br />
in Deutschland die „DSO“,<br />
die Deutsche Stiftung Organtransplantation.<br />
Unter der kostenfreien Rufnummer<br />
des Infotelefons,<br />
08 00 /9040400, kann man<br />
sich ausführlich informieren<br />
und beraten lassen und natürlich<br />
auch den Organspendeausweis<br />
anfordern. Ausführliche<br />
Informationen zum<br />
Thema, aber auch die Möglichkeit,<br />
online den Ausweis<br />
auszufüllen, bietet die dazugehörige<br />
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Selbst eine entsprechende<br />
App, also eine Minianwendung<br />
für Smartphones und<br />
Mobiltelefone, gibt es. Beim<br />
Umgang mit dem Thema zeigen<br />
die Verantwortlichen<br />
viel Fingerspitzengefühl:<br />
Gute und verstehbare Informationen<br />
einerseits, kein<br />
mahnender Zeigefinger oder<br />
ein Druck auf die Tränendrüse<br />
andererseits.Aber entziehen<br />
kann man sich des Themas<br />
und der Entscheidung<br />
für das eigene Leben nicht<br />
mehr, wenn man die Informationen<br />
wirklich aufgenommen<br />
hat. tm<br />
Spenderorgane retten Leben. Foto: dpa<br />
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Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Blickpunkt Organspende:<br />
Zum Lebensretter werden<br />
Am 4. Juni war „Tag der Organspende“. Foto: dpa<br />
365 Tage hat das Jahr und<br />
die allermeisten davon haben<br />
nicht nur ein Datum, sondern<br />
sind einem besonderen<br />
Anlass gewidmet. Wer kennt<br />
sie nicht, den Tag des Nichtrauchers,<br />
den Tag des Buches,<br />
Muttertag, um nur einige<br />
willkürlich herauszugreifen?<br />
Auch der 4. Juni <strong>2011</strong><br />
war einem besonderen Anlass<br />
gewidmet. Und aus diesem<br />
Anlass wurde in den<br />
Medien besonders intensiv<br />
über einen Politiker berichtet,<br />
allerdings nicht in seiner<br />
Eigenschaft als Politiker. Es<br />
war Frank-Walter Steinmeier,der<br />
deshalb im Blickpunkt<br />
stand, weil er im vergangenen<br />
Jahr seiner Frau eine<br />
Niere gespendet hatte.<br />
Ja, der 4. Juni <strong>2011</strong> war in<br />
Deutschland der Tag der Organspende:<br />
„Richtig.Wichtig.<br />
Lebenswichtig“, so hieß das<br />
Motto. Bei der zentralen Veranstaltung<br />
in Frankfurt sagte<br />
Steinmeier: „Das ist mein<br />
Portemonnaie – da ist nicht<br />
immer Geld drin, aber mein<br />
Organspendeausweis ist immer<br />
dabei.“ Er appellierte damit<br />
an die etwa 15000 Menschen,<br />
die am Samstag, 4. Juni,<br />
nach Frankfurt am Main gekommen<br />
waren. Mit einer<br />
Luftballon-Aktion, einem<br />
Bühnenprogramm und Infoständen<br />
an der Hauptwache<br />
machten Politiker, Prominente,<br />
Betroffene und Experten<br />
auf das lebenswichtige Thema<br />
aufmerksam.<br />
„Organspende bezeichnet<br />
das zur Verfügungstellen<br />
von Organen eines lebenden<br />
oder verstorbenen<br />
Menschen zur Transplantation.<br />
Für beide Formen<br />
der Organspende gelten gesetzliche<br />
Regelungen, die in<br />
Deutschland im Transplantationsgesetz<br />
festgelegt<br />
sind.<br />
Voraussetzung für eine<br />
Organspende durch einen<br />
Verstorbenen ist aber immer<br />
die eindeutige Feststellung<br />
des Hirntodes, bei gleichzeitiger<br />
künstlicher Aufrechterhaltung<br />
von Atmung und<br />
Kreislauf. Er muss von zwei<br />
unabhängigen erfahrenen<br />
Ärzten nach den Richtlinien<br />
der Bundesärztekammer zur<br />
Hirntod-Diagnostik festgestellt<br />
worden sein.“ So weit<br />
der nüchterne Lexikontext.<br />
Emotionale Zahlen<br />
Doch das Thema „Organspende“<br />
ist kein sachliches,<br />
sondern ein hochemotionales.<br />
Selbst Zahlen lassen diese<br />
Emotionalität spüren. Im<br />
Jahr 2010 stellten 1296 Menschen<br />
nach ihrem Tod Spenderorgane<br />
zur Transplantation<br />
zur Verfügung.<br />
(Fortsetzung auf Seite17)<br />
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Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
st das Organ gespendet, muss es meistens ganz schnell gehen. Fotos: dpa<br />
Das war aus Sicht der<br />
eutschen Stiftung Orantransplantation<br />
eine<br />
ehr gute Zahl, denn in<br />
en Jahren zuvor war die<br />
ahl der Spender gesunen<br />
oder nur minimal<br />
ngestiegen.Gleichzeitig<br />
arten aber 12 000, also<br />
twa zehnmal so viele<br />
atientinnen und Patinten,<br />
auf eine Organpende.<br />
Ein Warten, das<br />
icht selten vor der<br />
ransplantation mit dem<br />
Blumen- und<br />
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Todendet, weil eben kein<br />
geeignetes Spenderorgan<br />
zur Verfügung steht. Wie<br />
so oft, gilt auch hier: Wer<br />
Betroffener, wer ein Wartender<br />
ist oder wer einen<br />
Menschen, der auf eine<br />
Organspende wartet,<br />
kennt, dem wird das Thema<br />
sehr nahe sein, und<br />
umgekehrt.<br />
Transplantierbare<br />
Organe<br />
Gespendet und transplantiert<br />
werden Nieren,<br />
Leber, Herz, Lunge, Pankreas<br />
und Dünndarm, außerdem<br />
Gewebe wie beispielsweise<br />
Hornhaut und<br />
Knochen. Dank des medizinischen<br />
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immer besser.<br />
Im Fall des Falles<br />
Seit Inkrafttreten des<br />
deutschen Transplantationsgesetzes<br />
im Dezember<br />
1997 gilt in Deutschland<br />
die sogenannte „Erweiter-<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 17<br />
teZustimmungslösung“: Der Wille des<br />
Verstorbenen zu Lebzeiten<br />
hat Vorrang.<br />
Liegt keine Zustimmungvor,beispielsweiseinFormeinesOrganspendeausweises,können<br />
Angehörige durch<br />
Ärzte gebeten werden,<br />
eine Entscheidung<br />
nach dem vermuteten<br />
Willen des Verstorbenen<br />
zu treffen. Hat der<br />
mögliche Organspender<br />
die Entscheidung<br />
auf eine bestimmte Person<br />
übertragen, wie das<br />
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(K)eine reLigiöse<br />
Frage?<br />
Christliche Kirchen wenden nichts gegen eine<br />
Organspende ein. Doch es gibt religiöse Gemeinschaften,<br />
die aus verschiedenen Gründen<br />
ihren Mitgliedern davon abraten oder sie untersagen.<br />
Wem Organspende im Wortsinn ein Herzensanliegen<br />
oder eine Frage des Gewissens ist,<br />
der wird fernab von jeder Vorgabe seinen eigenen<br />
Standpunkt dazu gewinnen und vertreten.<br />
Berührt gingen unlängst die zahlreichen Mitfeiernden<br />
einer Trauerfeier auf einem Münchner<br />
Friedhof nach Hause.Der bei einem Verkehrsunfall<br />
verstorbene Endfünfziger hatte immer seinen<br />
Organspendeausweis dabei: Seine Organe<br />
retteten wirklich Leben. Viel mehr an praktizierter<br />
Nächstenliebe, so der Redner, ginge wohl<br />
nicht mehr! tm<br />
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möglich ist, tritt<br />
diese an die Stelle des<br />
nächsten Angehörigen.<br />
Werden Spenderorgane<br />
zu wissenschaftlichen<br />
Zwecken verwendet?<br />
Auf diese<br />
Frage antwortet die<br />
DSO eindeutig mit<br />
„Nein“. Organspenden<br />
dienen einzig dazu,<br />
anderen Menschen<br />
die Chance auf ein<br />
neues und gesundes<br />
Leben zu schenken.<br />
thomas multhaup<br />
Dieses Mädchen wurde durch ein Spenderorgan<br />
gerettet. Foto: dpa
Seite 18<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
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Die Erinnerung ist das einzige Paradies,<br />
aus dem wir nicht vertrieben werden können.<br />
(Jean Paul)<br />
Unser lieber Vater<br />
Anton Lechner<br />
ehem. Landwirt und Ziegeleibesitzer<br />
*8.5.1945 †4.2.2006<br />
Auferstehung ist unser Glaube,<br />
Wiedersehen unsere Hoffnung,<br />
Gedenken unsere Liebe.<br />
Augustinus<br />
ist seiner Frau in den ewigen Frieden gefolgt.<br />
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Beerdigung am Mittwoch, dem 9. Februar 2006, um 9.30 Uhr im Kirchenfriedhof.<br />
Sterberosenkranz am Donnerstag, dem 10. Februar 2006, um 18.00 Uhr.<br />
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Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Wenn Trauernde wie ein Uhrwerk funktionieren<br />
Wenn ein naher Verwandter<br />
stirbt, dann tut sich für die Hinterbliebenen<br />
oft ein Abgrund<br />
auf. Außenstehendebekommen<br />
das allerdings nicht immer mit.<br />
Trauernde wirken nach außen<br />
oft viel gefasster, als sie es sind.<br />
Einerseits wollen sie ihre Trauer<br />
aus falscher Scham gar nicht so<br />
öffentlich zeigen, andererseits<br />
funktionieren sie wie ein Uhrwerk.<br />
Woher dieses „Funktionieren“<br />
kommt? Dazu gibt es<br />
verschiedene Untersuchungen,<br />
auch medizinische. Diese haben<br />
erkennen lassen, dass unter<br />
anderem bestimmte Hormone<br />
dieses Funktionieren ermöglichen.<br />
Diese Hormonausschüttung<br />
ist eine Art Überlebenschutz.<br />
Mancher Trauernde würde<br />
sonst von der Wucht seiner<br />
efühle vermutlich selber umgeracht.<br />
Trauer ist keine<br />
Krankheit<br />
Trauer ist ein Gefühl. Ein ganz<br />
esonderes und wertvolles noch<br />
dazu. Die Fähigkeit, Verluste<br />
nicht nur zu erleiden, sondern<br />
anzunehmen und verarbeiten zu<br />
können, ist etwas Großes. Natürlich<br />
sind das schwere und kräfteraubende<br />
Prozesse. Wer sich<br />
ihnen stellt, sie alleine oder mit<br />
Hilfe besteht, reift daran. Weres<br />
kann, sollte nach den ersten Tagen<br />
der Fassungslosigkeit versuchen,<br />
Trauer auszuhalten. Wenn<br />
das noch nicht geht, gibt es sicher<br />
auch medizinische Hilfen, die<br />
häufig den Trauerschmerz eher<br />
abschalten oder verdrängen.<br />
Selbsthilfegruppen bieten eine<br />
andere Hilfe an.<br />
n Selbsthilfegruppen: Trauergruppen<br />
gibt es inzwischen viele.<br />
Es gibt Trauernde, für die solche<br />
Gruppen wie die Initialzündung<br />
sind, wieder Fuß im Leben zu<br />
fassen. Die Erfahrung, nicht alleine<br />
einen schweren Verlust erlitten<br />
zu haben, kann die eigene<br />
Perspektive nachhaltig verändern.<br />
Im Gespräch mit anderen<br />
Trauernden kann ich aber<br />
auch die ein oder andere Lösungsstrategieerfahren.„Ich<br />
mache das so!“, „Mir tut gut,<br />
wenn …“ Sicher erhält man<br />
keine Patentrezepte, wie<br />
man die Trauer verarbeitet,<br />
aber mit einem Impuls oder<br />
einer neuen Idee aus einem<br />
Gruppentreffen nach Hause<br />
zu gehen, kann gut tun. Viele<br />
Leiterinnen und Leiter<br />
solcher Gruppen sind nicht<br />
nur Mitbetroffene, sondern<br />
auch Geschulte. Sie können<br />
also auch noch einen gewissen<br />
Expertenrat mitgeben.<br />
n Trauerbegleitung: Natürlich<br />
gibt es auch Trauernde,<br />
die sich mit ihrer Trauer in<br />
einer Gruppe nicht öffnen<br />
könnenoderwollen.Fürsie,<br />
aber auch für die Trauernden,<br />
die sich professionelle<br />
Hilfe wünschen, kann ein<br />
Trauerbegleiter der richtige<br />
Ansprechpartner sein.<br />
An eine Trauerbegleitung<br />
sollte man dann für sich<br />
denken, wenn auch mehrere<br />
Monate nach dem<br />
Verlust das Gefühl anhält,<br />
dass alles immer eher<br />
noch schlimmer als besser<br />
wird. Eine der wichtigsten<br />
Kompetenzen des Trauer-<br />
Ins gespräch kommen<br />
Nicht über den Schmerz<br />
zu sprechen, das wäre allerdings<br />
verhängnisvoll.<br />
Menschen brauchen Kommunikation<br />
und Austausch,<br />
gerade auch in der<br />
Trauer. Viele Trauernde<br />
werden dabei aber von ihrer<br />
eigenen Scham beinahe<br />
ausgebremst. „Das<br />
kann man doch nicht!“,<br />
„Jeder hat sein Päckle zu<br />
tragen!“, „Die haben<br />
doch auch erst im letzten<br />
Jahr die Oma verloren!“ –<br />
Sätze, die nach Rücksichtnahme<br />
klingen, aber eher<br />
vom Rückzug bestimmt<br />
sind. In der ersten Zeit der<br />
Trauer werden Familien-<br />
begleiters ist, zuhören zu<br />
können. Auf das, was der<br />
Trauernde sagt, vielleicht<br />
aber auch das zu spüren,<br />
was er nicht sagen kann<br />
oder will. Mit Hilfe von<br />
professioneller Trauerbegleitung<br />
kann man lernen,<br />
wie man in schweren<br />
Stunden dennoch nicht<br />
verzweifelt. Und man bekommt<br />
Übung darin, wie<br />
Lichtblicke und kleine<br />
Fortschritte wahrgenommen<br />
und gestärkt werden.<br />
Gleichzeitig hilft sie typische<br />
Trauerphänomene,<br />
wie abwertende Gedanken<br />
und zu hohe Erwartungen<br />
an sich selbst, einzuschätzen<br />
und deshalb<br />
aushaltbar zu machen.<br />
Trauerbegleiter sind immer<br />
Begleiter auf Zeit;<br />
denn am Ende des Trauerweges<br />
kann der Begleitete<br />
gut und ohne ihn weitergehen.<br />
Auch wenn das mit<br />
Kosten verbunden ist, die<br />
in Deutschland keine<br />
Krankenkasse übernimmt,<br />
kann Trauerbegleitung<br />
eine gute Investition<br />
in die eigene Lebensperspektive<br />
sein.<br />
thomas multhaup<br />
angehörige und Freunde<br />
sicher alles tun, um da zu<br />
sein, ein offenes Ohr zu<br />
haben und zu unterstützen.<br />
Jeder, der rät, wird das<br />
sicherlich so gut tun, wie<br />
er es vermag. Wenn das<br />
Gesagte aus dem Herzen<br />
kommt, dann ist selten<br />
ein falsches Wort dabei.<br />
Viele Trauernde ziehen<br />
aus diesen Gesprächen<br />
eine große Hilfe: Der Austausch<br />
und die Möglichkeit,<br />
das Erlebte immer<br />
wieder aussprechen zu<br />
können, hilft, eine gewisse<br />
innere Ruhe wiederzuerlangen.<br />
tm<br />
Frank Bärwaldt<br />
Prediger &<strong>Seelsorge</strong>r<br />
Tel.: 0881 122 36 975<br />
trauerbegleitung@me.com
Dienstag, 19. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong><br />
Liebes Geld – Zerstrittene Erben?<br />
Wer beim Vererben auf Nummer sicher gehen will, ist bei Fachanwälten an der richtigen Adresse. Foto: dpa<br />
Dass um Geld gestritten<br />
ird, wer wüsste das nicht?<br />
nd manche Kinoszene, in<br />
er Erben bereits am offenen<br />
rab über ihren Erbteil zu<br />
treiten beginen,<br />
ist gar nicht<br />
o weit von der<br />
irklichenWirkichkeit<br />
entfernt.<br />
amilienharmoie,<br />
das ist die<br />
ine Strategie,<br />
m das nie erleen<br />
zu müssen,<br />
ichtig vererben<br />
ie andere.<br />
Richtig vererben<br />
Es gibt verschiedenen Wee,<br />
wie das eigene Erbe nach<br />
em Tod verteilt wird. Selbsterständlich<br />
ist auch das in<br />
laren Gesetzen geregelt.<br />
chließlich ist das für den<br />
taat nicht selten auch nochals<br />
eine Gelegenheit, sich<br />
einen Anteil zu sichern: In<br />
eutschland werden in dieem<br />
Jahrzehnt in etwa acht<br />
illionen Haushalten Verögenswerte<br />
in Höhe von<br />
nsgesamt rund zwei Billioen<br />
Euro vererbt. Liegt kein<br />
estament vor,sotritt immer<br />
die gesetzliche Erbfolge in<br />
raft.<br />
Testament<br />
Ist auch nur ein<br />
Satz des Testaments<br />
mit der<br />
Schreibmaschine<br />
geschrieben,<br />
so ist es ungültig.<br />
Durch ein Testament kann<br />
inVerstorbenerseineNachassverteilung<br />
auch anders<br />
festlegen, als sie die gesetzliche<br />
Erbfolge vorsieht.<br />
Bei den Testamenten wird<br />
zwischen einem handschriftlichen<br />
oder einem notariellenunterschieden.<br />
Testamente<br />
machen wirklich<br />
Sinn. Nicht selten<br />
entstehen auch in<br />
den Familien Unstimmigkeiten<br />
beim Thema „Erbe“,<br />
bei denen das<br />
vorherundenkbar<br />
gewesen wäre.<br />
■ Handschriftliches Testament:<br />
Damit ein solches<br />
Testament gültig ist, muss<br />
es auf jeden Fall handschriftlich<br />
verfasst sein:<br />
von der ersten bis zur<br />
allerletzten Zeile. Wenn<br />
auch nur ein Satz mit der<br />
Schreibmaschine eingefügt<br />
ist, ist das Testament<br />
definitiv ungültig. Auch<br />
ein Computerausdruck<br />
ist nicht gültig. Ein auf<br />
Tonband gesprochenes<br />
Testament ist ebenfalls<br />
unwirksam. Das handschriftliche<br />
Testament<br />
muss auch eigenhändig<br />
unterschrieben werden.<br />
Sicherheitshalber sollte<br />
es mit dem ganzen<br />
Namen unterschrieben<br />
werden. Ort und Datum<br />
müssen gesetzlich nicht<br />
zwingend eingetragen<br />
sein, ist jedoch ratsam.<br />
Werden im Laufe der Zeit<br />
mehrere Testamente verfasst,<br />
die vielleicht jeweils<br />
andere Erben begünstigen<br />
oder widersprüchlich<br />
sind, dann gilt grundsätzlich<br />
das mit dem letzten<br />
Datum. Werjedoch sein<br />
handschriftliches Testament<br />
ändern will, ist besser<br />
beraten, das vorherige<br />
zu vernichten.<br />
■ Notarielles Testament:<br />
Bei der notariellen Testamentserstellung<br />
ist die<br />
fachgerechte Beratung<br />
im Honorar inbegriffen.<br />
Außerdem wird gewährleistet,<br />
dass das fertige<br />
Testament anschließend<br />
die besonderen Vorstellungen<br />
des Erblassers widerspiegelt.<br />
Eine notarielle<br />
letztwillige Verfügung<br />
ist wirksam. Der Notar<br />
prüft zudem die Testierfähigkeit<br />
des Erblassers,<br />
also die Fähigkeit eines<br />
Menschen, wirklich ein<br />
Testament zu errichten –<br />
wie es korrekt heißt. Und<br />
der Notar steht als Zeuge<br />
bereit, falls das Testament<br />
angefochten wird und als<br />
Grund hierzu Zweifel an<br />
der Testierfähigkeit geltend<br />
gemacht würden.<br />
Es ist durch die amtliche<br />
Aufbewahrung zudem<br />
sichergestellt, dass ein<br />
notariell errichtetes Testament<br />
im Erbfall auch<br />
aufgefunden und eröffnet<br />
wird. Thomas mulThaup<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber Seite 19<br />
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Seit1984<br />
stichwort<br />
erbschein<br />
Um in Fall der gesetzlichen Erbfolge ein<br />
Erbe antreten zu können, benötigt der Erbe<br />
zum Nachweis seiner Erbenstellung einen<br />
Erbschein. Zuständig dafür ist das Nachlassgericht,<br />
bei dem der Verstorbene seinen<br />
letzten Wohnsitz oder Aufenthaltsort hatte.<br />
Die Kosten eines Erbscheines richten sich<br />
nach dem reinen Wert des Nachlasses (d.h.<br />
abzüglich Verbindlichkeiten). Regelmäßig<br />
fallen zwei Gebühren an. Bei einem Nachlasswert<br />
von 100 000 Euro ist der Wert der<br />
Gebühr beispielsweise 207 Euro,das heißt,<br />
es fallen insgesamt 414 Euro an. Tm<br />
Juristischerrat:<br />
Kostet geLD,<br />
erspartstreit<br />
Experten bescheinigen dem deutschen<br />
Erbrecht, dass es durchdacht ist, aber<br />
letztlich nur von Fachleuten angewendet<br />
werden kann. Trotzdem setzen viele Erblasser<br />
ihr Testament ohne professionelle<br />
Hilfe auf. Die Folgen: ein unwirksames<br />
Testament und oftmals Streit unter den<br />
Erben. Fachanwälte für Erbrecht helfen,<br />
ein korrektes Testament zu errichten. So<br />
wird die Wahrscheinlichkeit unguten<br />
Streitens unter den Erben deutlich reduziert.<br />
Tm
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