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Pferde und Weidemanagement

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Futterqualität <strong>und</strong><br />

Management von<br />

<strong>Pferde</strong>weiden<br />

Priv.doz. LD Dr. Martin Elsäßer<br />

LVVG Aulendorf


Weiden in der Praxis?


Warum sind <strong>Pferde</strong>weiden<br />

oft ein Bild des Jammers?<br />

Ansprüche des<br />

<strong>Pferde</strong>s<br />

�� Rohfaserreiches<br />

Futter<br />

�� Wenig Eiweiß<br />

�� Genügend<br />

Bewegungsraum<br />

��<br />

?<br />

��<br />

Erfordernisse der<br />

Weide<br />

�� Häufige Nutzung<br />

�� Geregelte<br />

Weideführung<br />

�� Dichte Grasnarbe<br />

�� Wenig Unkräuter


Anforderungen an gute <strong>Pferde</strong>weiden<br />

� Größe der Weidefläche muß dem<br />

Bewegungsdrang des <strong>Pferde</strong>s<br />

genügen<br />

� Die Grasnarbe soll durch Dichte <strong>und</strong><br />

Zusammensetzung eine feste aber<br />

elastische Unterlage für freien Lauf<br />

<strong>und</strong> gute Hufbildung geben<br />

� Aufwuchs soll gutes Futter liefern<br />

Elsäßer - 2008 Els-GNW1 Els GNW1


Wie sieht es in der Praxis aus?<br />

Folgen:<br />

� Meist flächenknappe Betriebe<br />

Daher:<br />

langsamer Erschöpfung Umtrieb der Grasnarbe mit stark verlängerten<br />

Freßzeiten <strong>und</strong> verkürzten<br />

Ruhezeiten<br />

befürchten<br />

� Starke Selektion <strong>und</strong> ungleichmäßige<br />

Beanspruchung der Narbe sind<br />

unvermeidlich<br />

pflege kann keine gute Weidenarbe<br />

� Überweidung führt rasch zur völligen<br />

�Verwilderung der Grasnarbe ist zu<br />

� Ohne sorgfältige <strong>und</strong> planmäßige Weide-<br />

erhalten werden


Zusätzlich kommen folgende<br />

Probleme erschwerend hinzu:<br />

� Tiefer Verbiß<br />

� Der Tritt ist vor allem bei<br />

beschlagenen <strong>Pferde</strong>n stark<br />

schädigend<br />

� Exkremente werden auf bestimmte<br />

Plätze abgelegt; dort kein Fraß mehr<br />

� Starke Selektion


Der Pflanzenbestand<br />

Gr<strong>und</strong>lage des Ertrages


Die botanische Zusammensetzung<br />

Standort<br />

Bewirtschaftung<br />

eines Grünlandbestandes<br />

Bestand<br />

Nutzungstermin<br />

Futterwert


D<br />

ü<br />

n<br />

g<br />

u<br />

n<br />

g<br />

www.Gruenland-online.de<br />

N u t z u n g


Weidewirkungen - Zeigerpflanzen <strong>und</strong><br />

Gegenmaßnahmen (n..<br />

(n.. Nitsche, Nitsche,<br />

1994)<br />

Unterbeweidung Überbeweidung<br />

Zeigerpflanzen Zeigerpflanzen<br />

Quecke<br />

Acker- <strong>und</strong> Sumpfkratzdistel<br />

Rasenschmiele<br />

Stumpfblättriger Ampfer<br />

Schafschwingel<br />

Borstgras<br />

Weißes Straußgras<br />

Gänseblümchen<br />

Hirtentäschelkraut<br />

Breitwegerich<br />

Jährige Rispe<br />

Löwenzahn<br />

Gegenmaßnahmen Gegenmaßnahmen<br />

stärkerer Besatz<br />

längere Freßzeiten<br />

Nachmahd<br />

Nutzungswechsel<br />

geringerer Besatz<br />

kürzere Freßzeiten<br />

Nährstoffzufuhr<br />

Nutzungswechsel


Hätten Sie´s gewusst?<br />

Wolliges Honiggras Glatthafer


Deshalb:<br />

�� ... müssen auch<br />

<strong>Pferde</strong>halter Pflanzenarten<br />

voneinander<br />

unterscheiden können<br />

auch Gräser!<br />

� ... bedarf es je nach<br />

Grünland<br />

unterschiedlicher<br />

Bewirtschaftung


Die Futteransprüche des<br />

<strong>Pferde</strong>s


Anspruch des <strong>Pferde</strong>s an Energie <strong>und</strong><br />

Eiweiß (verdaulich) (n. Raue, 1997)<br />

Pferd 600 kg LG<br />

3.- 6. Monat<br />

7.- 12. Monat<br />

19. - 24. Monat<br />

Reitpferd (1h Arbeit)<br />

Lakt. Stute (3.Monat)<br />

Junges Gras<br />

Weide 1. Auf. Vor Ährens.<br />

Überständig<br />

Verd.<br />

Eiweiß g<br />

680<br />

610<br />

505<br />

365 - 455<br />

1185<br />

118<br />

52<br />

Verd.<br />

Energie MJ<br />

73<br />

74<br />

79<br />

73 - 91<br />

142<br />

12,1<br />

8,7<br />

Verhältnis<br />

9 : 1<br />

8 : 1<br />

6 : 1<br />

5 : 1<br />

8 : 1<br />

15 : 1<br />

10 : 1<br />

6 : 1


Heuqualität in Baden<br />

Heuqualität in Baden-Württemberg<br />

Württemberg<br />

2007 (Gr<strong>und</strong>futterreport 2007)<br />

2007 (Gr<strong>und</strong>futterreport 2007)<br />

5,1<br />

5,1<br />

5,55<br />

5,55<br />

12,9<br />

12,9<br />

9,8<br />

9,8<br />

35<br />

35<br />

2.<br />

2.Aufw<br />

Aufw<br />

28,9<br />

28,9<br />

4,5<br />

4,5<br />

5,24<br />

5,24<br />

11,2<br />

11,2<br />

8,2<br />

8,2<br />

42<br />

42<br />

1.<br />

1.Aufw<br />

Aufw<br />

K<br />

g/kg<br />

g/kg<br />

Ca<br />

Ca<br />

g/kg<br />

g/kg<br />

NEL<br />

NEL<br />

MJ/<br />

MJ/kgT<br />

kgT<br />

Protein<br />

Protein<br />

%<br />

Asche<br />

Asche<br />

%<br />

n<br />

4,9<br />

4,9<br />

5,0<br />

5,0<br />

10,1<br />

10,1<br />

10,3<br />

10,3<br />

6<br />

Neckar<br />

Neckar<br />

gebiet<br />

gebiet<br />

23,0<br />

23,0<br />

7,3<br />

7,3<br />

5,9<br />

5,9<br />

13,4<br />

13,4<br />

8,6<br />

8,6<br />

30<br />

30<br />

Allgäu<br />

Allgäu<br />

5,0<br />

5,0<br />

4,7<br />

4,7<br />

15,9<br />

15,9<br />

12,4<br />

12,4<br />

6<br />

Gäu<br />

Gäu<br />

1,6<br />

1,6<br />

5,0<br />

5,0<br />

4,8<br />

4,8<br />

8,6<br />

8,6<br />

7,5<br />

7,5<br />

38<br />

38<br />

2008<br />

2008<br />

1.<br />

1.Aufw<br />

Aufw


Grassilagequalität in Baden-Württem<br />

Baden Württem-<br />

berg 2008 (Gr<strong>und</strong>futterreport 2008)<br />

Mittel<br />

Gäu<br />

Albvorl<br />

Neckar<br />

gebiet<br />

Schw.<br />

Wald<br />

n<br />

859<br />

69<br />

17<br />

30<br />

114<br />

Asche<br />

%<br />

9,9<br />

10,1<br />

10,3<br />

10,3<br />

9,4<br />

Protein<br />

%<br />

16,6<br />

16,0<br />

17,0<br />

16,7<br />

16,9<br />

NEL<br />

MJ/kgT MJ/ kgT<br />

6,4<br />

6,3<br />

6,3<br />

6,4<br />

6,6<br />

Ca<br />

g/kg<br />

7,2<br />

7,1<br />

7,7<br />

7,0<br />

6,2<br />

K<br />

g/kg<br />

29,4<br />

29,2<br />

29,5<br />

30,0<br />

28,6


Bestimmen des Nutzungstermins<br />

Die Bierflasche als<br />

Einheitsmaß für<br />

Weide oder<br />

Schnitt?


Weideverluste durch zu<br />

späten Auftrieb


Der Nutzungstermin hängt vom<br />

Verwendungszweck ab<br />

Weidenutzung<br />

Heunutzung


Für die Bereitung von Silage...<br />

� ... darf das Futter nicht zu alt sein<br />

(ansonsten schlechte Verdichtung <strong>und</strong><br />

geringe Haltbarkeit)<br />

� ..wird ein Trockensubstanzgehalt von<br />

40 – 50 % angestrebt<br />

� ...muss die Folie dicht sein <strong>und</strong> muss<br />

rasch aufgelegt werden.


Bei sorgfältiger Bereitung ist Silage<br />

ein hervorragendes <strong>Pferde</strong>futter...


....es bedarf aber einer gewissen<br />

Sorgfalt


k g TM /ha.d<br />

120,00<br />

100,00<br />

80,00<br />

60,00<br />

40,00<br />

20,00<br />

0,00<br />

Futterzuwachs bei ausgeglichenen<br />

TM-Ertrag Niederschlägen<br />

<strong>und</strong> Milchleistung 2006<br />

Futterzuwachs Betrieb bei Huber: ausgeglichenen<br />

24.3. 31.3. 14.4. 28.4. 12.5. 26.5. 9.6. 23.6. 7.7. 21.7. 4.8. 18.8. 1.9. 15.9. 29.9. 13.10. 27.10.<br />

DüNull DüFrüh DüSom Milch<br />

25,00<br />

24,50<br />

24,00<br />

23,50<br />

23,00<br />

22,50<br />

22,00<br />

21,50<br />

21,00<br />

20,50<br />

20,00<br />

k g M ilch (Durchschnitt MLP-Kühe)


TM kg/ha/d<br />

100,00<br />

90,00<br />

80,00<br />

70,00<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

0,00<br />

22.3.<br />

04.04.<br />

18.4.<br />

2.5.<br />

16.5.<br />

30.5.<br />

Betrieb Heinzmann:<br />

Futterzuwachs bei Sommertrockenheit<br />

TM-Ertrag <strong>und</strong> Milchleistung 2006<br />

13.6.<br />

27.6.<br />

11.7.<br />

25.7.<br />

Wi-ohne Wi-mit So-ohne So-mit Milch<br />

8.8.<br />

22.8.<br />

5.9.<br />

19.9.<br />

3.10.<br />

17.10.<br />

31.10.<br />

14.11.<br />

20,00<br />

19,00<br />

18,00<br />

17,00<br />

16,00<br />

15,00<br />

14,00<br />

13,00<br />

12,00<br />

11,00<br />

10,00<br />

kg Milch (Durchschnitt MLP-Kühe)


Aufwuchsmasse bei Grünland<br />

�� Regel: 1 cm laufende Bestandeshöhe = ca. 1<br />

dt Trockenmasse je ha<br />

Beispiel: 20 cm Bestandeshöhe minus 3 cm<br />

Nutzungstiefe = 17 cm oder 17 dt TM oder ca. 100 dt<br />

FM d.h. 1000 g FM je m 2<br />

�� Beispiel:<br />

Weidefläche für 1 Großpferd:<br />

Bei 60 kg Futteraufnahme sind das 60 m 2 +<br />

40m 2 Weiderest= ca. 100 m 2 pro Tag!


Tipps <strong>und</strong> Tricks<br />

Exakt bestimmte<br />

Aufwuchsmasse<br />

verhindert zu<br />

tiefen Verbiß<br />

Meterstab ist<br />

wichtigstes<br />

Arbeitsgerät!


Anpassen der Besatzdichte an<br />

Futteraufwuchs<br />

�� Im Frühsommer: kleinere Flächen mit<br />

vielen Tieren <strong>und</strong> schnellem Umtrieb<br />

(hohe Besatzdichte); zügiges<br />

Konservieren<br />

�� Im Spätsommer: weniger Futter, daher<br />

Zuteilung größerer Flächen <strong>und</strong>/oder<br />

Reduzierung des Tierbestandes (ca. 2/3<br />

der Besatzdichte)


Aufgaben der Weideführung<br />

1. Günstige Ausnutzung des jahreszeitlich<br />

schwankenden Futteraufwuchses<br />

2. Erhaltung einer leistungsfähigen<br />

Grasnarbe<br />

3. Vermeidung von Parasiteninfektionen<br />

durch Einhalten hygienischer<br />

Erfordernisse<br />

Stutenherde in Lipica (Slowenien)


Gesetze der Weideführung<br />

(n. Voisin)<br />

� 1. Gesetz: Höchste Leistung des<br />

Grases nur bei genügender Ruhezeit<br />

Elsäßer - GN 49


Nutzungstiefe<br />

Zu tiefe Nutzung<br />

beseitigt<br />

Reservestoffspeicher<br />

<strong>und</strong> schwächt die<br />

Pflanzen


Reservestoffeinlagerung muß<br />

möglich sein<br />

�� Nutzungstiefe<br />

max. 5 –7 7 cm<br />

�� Bei<br />

Intensivstandweide<br />

einheitlich ca. 8 cm


Gesetze der Weideführung<br />

(n. Voisin)<br />

� 1. Gesetz: Höchste Leistung des Grases nur bei<br />

genügender Ruhezeit<br />

� 2. Gesetz: Besatzzeit einer Koppel so kurz, daß<br />

ein Gras nicht zweimal abgefressen wird<br />

� 3. Gesetz: man muß Tieren mit hohen<br />

Futteransprüchen helfen, eine große<br />

Futtermenge möglichst hoher Qualität zu ernten<br />

� 4. Gesetz: zur Erzielung guter Leistungen<br />

Weidewechsel vorsehen<br />

Elsäßer - GN 49


Koppelweidesystem mit<br />

mindestens 8 besser 10 Koppeln<br />

1<br />

5<br />

Trieb<br />

2<br />

weg<br />

6<br />

Reitweg um die Koppeln<br />

3<br />

7<br />

4<br />

8<br />

Stall


Mein Rat zu Zäunen….<br />

…eine gute<br />

Weide ist der<br />

beste Zaun!


Koppel- oder Umtriebsweide<br />

� Zw. 24 <strong>und</strong> 32 Tagen Ruhezeit<br />

Dadurch Unterbrechen des Entwicklungszyklus<br />

der Magen-Darm-Würmer. Die mit<br />

dem Kot abgelegten Eier haben sich nach<br />

5-6 Tagen zur infektiösen Larve<br />

entwickelt.<br />

� Eingeschobene Mahd<br />

verringert Parasitendruck, da Larven auf<br />

Schnittgut absterben


ELLENBERG, 1952 in:<br />

Landwirtschaftliche Pflanzensoziologie<br />

“Bei der Weide werden die<br />

Pflanzen häufiger, aber weder<br />

alle gleichzeitig noch<br />

gleichmäßig beschädigt.”<br />

Elsäßer - 2008 Hoh_Wei21


Selektion ist tierartspezifisch<br />

Regel: Weideflächen<br />

einheitlicher Qualität<br />

als Koppeln<br />

zusammenfassen


Selektion durch <strong>Pferde</strong><br />

Giftpflanzen wie<br />

Herbstzeitlose<br />

werden meist<br />

gemieden


Selektion...<br />

... führt zur Veränderung,<br />

meist zur<br />

Verschlechterung<br />

des Pflanzenbestandes


Trittbelastung reduzieren……


Nährstoffbedarf von Weiden (in kg/ha)<br />

Nutzungen<br />

2 x<br />

3 x<br />

4 x<br />

5 x<br />

N<br />

55<br />

120<br />

195<br />

245<br />

P 2O 5<br />

40<br />

70<br />

90<br />

110<br />

Düngemengen bei Weide davon:<br />

bei Ganztagsweide = 45%;<br />

bei Halbtagsweide = 65%;<br />

bei Kurztagsweide = 80%<br />

K 2O<br />

150<br />

220<br />

270<br />

330<br />

MgO<br />

20<br />

35<br />

45<br />

80


Nährstoffrücklieferung von <strong>Pferde</strong>n<br />

Nährstoffgehalte<br />

von Festmist<br />

Je 100 dt<br />

57 kg N<br />

34 kg P2O5 P<br />

97 kg K2O<br />

K<br />

<strong>Pferde</strong><br />

550 kg LG<br />

450 kg LG<br />

200 kg LG<br />

Zuchtstute<br />

mit Fohlen<br />

N<br />

82<br />

68<br />

32<br />

86<br />

P2O5<br />

38<br />

32<br />

13<br />

37<br />

K2O<br />

73<br />

61<br />

35<br />

88


Grünlandverbesserung durch<br />

Nachsaat


Lehner-Streuer in Verbindung<br />

mit Prismenwalze


Maßnahmen der Weidehygiene<br />

(n. Romer, 1997)<br />

� Trockenlegen von feuchten Weidegebieten<br />

� Hygienische einwandfreie Tränkeversorgung<br />

� Umzäunung aller Wasseransammlungen<br />

(Tümpel, Teiche...)<br />

� Weideflächen parzellieren <strong>und</strong> öfter wechseln<br />

� Verseuchte Weiden im nächsten Jahr durch<br />

weniger empfindliche Tiere abweiden lassen<br />

bzw. Futter konservieren<br />

� Durch Kalkstickstoffgaben im Frühjahr den<br />

Infektionsdruck mindern (300 kg/ha)<br />

Elsäßer - GN80


Wasserversorgung<br />

Hygienisch ?<br />

Hygienisch!


Wasserversorgung<br />

Schonung<br />

stark<br />

betretener<br />

Flächen<br />

durch z.B.<br />

Viatriftmatten<br />

�� Schonung


Herbizide im Grünland<br />

Sokrates (400<br />

vor Christus):<br />

„Es gibt vieles,<br />

was ich nicht<br />

brauche!“


Weidewirtschaft <strong>und</strong><br />

Unkrautbesatz<br />

u. a. weniger Unkraut durch:<br />

�� Kurze Freß- Freß <strong>und</strong> lange Ruhezeiten<br />

�� Verkrautetes Grünland im Frühjahr zuerst<br />

beweiden<br />

�� Weidereste tolerieren, aber verunkrautete Weiden<br />

nachmähen<br />

�� Für Regentage ungedüngte Extensivkoppel<br />

vorsehen<br />

�� Bei steilen Weideflächen wenig düngen<br />

�� Bei Trittschäden nachsäen


Unkrautbekämpfung<br />

„Wenn man Unkraut<br />

durch Mähen bekämpfen<br />

will, muß man das<br />

Vegetationsstadium<br />

berücksichtigen.“<br />

(A. Voisin, 1961)


Gemeine Rispe (Poa trivialis) – ein<br />

Problemgras


Ampfer integriert bekämpfen<br />

�� 1. Hoher Stickstoffbedarf<br />

�� 2. Vermehrung nur durch Samen<br />

�� 3. Lichtkeimer<br />

Reaktion:<br />

1. N-Aufwand senken<br />

2. Samenvermehrung verhindern<br />

3. Lücken schliessen


Ampfer rechtzeitig<br />

bekämpfen –<br />

Einzelbehandlung<br />

von Hand auch bei<br />

MEKA möglich<br />

Kant: Ich kann, weil ich<br />

will, was ich muß!


Beeinflussung des Besatzes an Stumpfblättrigem<br />

Ampfer durch N-Düngung N Düngung <strong>und</strong> Nutzungsrhythmus<br />

(Niggli Niggli)<br />

100<br />

Jahresertrag an<br />

Ampfer 90 gTS/Pflanze<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

N100 N200 N300 N100 N200 N300 N100 N200 N300 N100 N200 N300<br />

Wiesenrispe Dt. Weidelgras Wi.fuchsschwanz W. Weidelgras<br />

4 Wochen<br />

6 Wochen<br />

N-Düngung kg/ha


Wartezeiten von Ampfermitteln<br />

(Stand 2007)<br />

Mittel-Beispiel<br />

Mittel Beispiel<br />

BanvelM, BanvelM,<br />

Duplosan KV<br />

Harmony SX,<br />

Starane Ranger<br />

Simplex<br />

Glyphosate<br />

Anwendung<br />

Frühj. Frühj.<br />

od. nach<br />

letzter Nutzung<br />

Kleeschonend<br />

Frühj. Frühj.<br />

bis Herbst<br />

Variabler Frühj. Frühj Einsatz . bis Herbst<br />

durch kurze Wartezeit<br />

Sommer bis<br />

Frühherbst<br />

Wartezeit in<br />

Tagen<br />

28 Tage<br />

14 Tage<br />

7 Tage<br />

14 Tage


Zeitpunkt für die chemische<br />

Bekämpfung<br />

Neuaustrieb<br />

Jetzt<br />

Max. Blattfläche<br />

Rückeinlagerung<br />

Blüte<br />

Auslagerung<br />

Assimilatetransport<br />

Jetzt<br />

Samenreife<br />

Speicherung


Einsatz des Rotowipers ist mit<br />

breitwirksamen Herbizden nur selten<br />

möglich<br />

Nämlich nur dann, wenn der Ampfer<br />

über den Bestand hinausragt <strong>und</strong><br />

der Ampfer noch nicht zu alt ist!


Bei Verzicht auf chemisch-<br />

synthetischen Pflanzenschutz<br />

muß man wissen, dass jede<br />

Bewirtschaftungsmassnahme die den<br />

Ampfer zurückdrängen soll, die<br />

besten Futtergräser stärker als den<br />

Ampfer trifft. Also ist Handarbeit<br />

angesagt:


Weidepflege<br />

Weidereste<br />

müssen<br />

maschinell<br />

beseitigt<br />

werden


Zusammenfassung –<br />

Erfolgreiche Weidewirtschaft<br />

� Austreiben im Frühjahr, sobald etwas zu<br />

fressen da ist<br />

� Kurze Fress- <strong>und</strong> lange Ruhezeiten<br />

� regelmäßig weiden<br />

� Herdengerechte Koppeln einrichten<br />

� Verkrautetes Grünland im Frühjahr<br />

zuerst beweiden<br />

Elsäßer - GN 29


Zusammenfassung - Erfolgreiche<br />

Weidewirtschaft<br />

� Weidereste tolerieren, aber verunkrautete<br />

Weiden nachmähen<br />

� Für Regentage ungedüngte Extensivkoppel<br />

vorsehen<br />

� Nicht benötigte Weideflächen sofort silieren<br />

oder heuen<br />

� regelmäßig (sommerbetont) nachmähen<br />

� Je steiler <strong>und</strong> flachgründiger die Weiden sind,<br />

umso weniger düngen<br />

Elsäßer - GN 29


Gutes Grünland ist die<br />

Voraussetzung für ges<strong>und</strong>e <strong>Pferde</strong><br />

.... Es gibt viel zu<br />

tun, packen Sie´s<br />

an!


Weitere Informationen finden Sie<br />

hier:<br />

www.gruenland-online.de


Beliebtheit einzelner Pflanzen bei<br />

unterschiedlichen Tierarten<br />

unterschiedlichen Tierarten (BARCSAK et al., 1999)<br />

Pflanzenart Sehr hoch Mittel Nicht beliebt Änderung im Verlauf des<br />

Vegetationsstadiums<br />

beim:<br />

Trifolium repens Pferd Rind<br />

Festuca pratensis Rind, Schaf,<br />

Pferd<br />

Lolium perenne Pferd Rind, Schaf<br />

Festuca ar<strong>und</strong>inacea<br />

Rind, Schaf,<br />

Pferd<br />

Bromus inermis Schaf, Pferd Rind<br />

Phalaris ar<strong>und</strong>inacea<br />

Pferd, Rind<br />

Dactylis glomerata Schaf Pferd Rind<br />

Lotus corniculatus Rind<br />

Festuca rubra Rind, Schaf Pferd<br />

Coronilla varia Rind<br />

Poa pratensis Schaf, Pferd Rind<br />

Mischbestand Rind, Schaf


300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

Einfluß des Schnittzeitpunktes im<br />

Primäraufwuchs (n. SÜDEKUM S DEKUM et al., 1994)<br />

Rohprotein<br />

10.5. 22.5. 12.6. 23.6.<br />

Datum<br />

Rohfaser<br />

Gras: 300 kg N/ha<br />

Klee: 0 kg N/ha<br />

XF, Gras<br />

XF, Klee<br />

XP, Gras<br />

XP, Klee


Wichtige Weide - Begriffe<br />

� Besatzzeit = Dauer des Verbleibs von<br />

Weidetieren auf einer Koppel<br />

� Ruhezeit = Ruhephase für die Weide<br />

� Besatzstärke = mittlerer Tierbesatz<br />

während des gesamten Jahres<br />

� Besatzdichte = Anzahl der Tiere, die zur<br />

gleichen Zeit je ha Koppelweide<br />

gehalten werden


Intensive Extensive Standweide<br />

Weide �� Weide 1 Koppel<br />

Schnitt<br />

Schnitt<br />

�� Keine Anpassung von Futterfläche an<br />

TM-Aufwuchs<br />

TM Aufwuchs<br />

1. Aufwuchs<br />

Weide<br />

2. Aufwuchs<br />

Weide<br />

3. Aufwuchs<br />

Weide<br />

Weide<br />

Elsäßer - 2008 GN-62 GN 62<br />

Schnitt<br />

Weide


Maßnahme<br />

Jährliche<br />

Kosten<br />

Häufigkeit<br />

Kosten der Grünlandverbesserung<br />

Übersaat<br />

Schleuder<br />

streuer<br />

(LK Hannover, 1998)<br />

Durchsaat<br />

Drillmaschine<br />

GV_54_Elsäßer<br />

Durchsaat<br />

Spezialmaschine<br />

Neuansaat<br />

Direktsaat<br />

Neuansaat<br />

Umbruch<br />

34.- € 33.- € 58.- € 80.- € 95.- €<br />

jährlich alle 3 J. alle 3 J. alle 8 J. alle 8 J.

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