ROMANZERO - World eBook Library - World Public Library
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Diesmal war es gar das Vollblut Von Altchristen, das sich nie, Nie vermischt hat mit dem Blute Der Moresken und der Juden. Freu dich, Vitzliputzli, freu dich, Heute gibt es Spanierblut, Und am warmen Dufte wirst du Gierig laben deine Nase. Heute werden dir geschlachtet Achtzig Spanier, stolze Braten Für die Tafel deiner Priester, Die sich an dem Fleisch erquicken. Denn der Priester ist ein Mensch, Und der Mensch, der arme Fresser, Kann nicht bloß vom Riechen leben Und vom Dufte, wie die Götter. Horch! die Todespauke dröhnt schon, Und es kreischt das böse Kuhhorn! Sie verkünden, daß heraufsteigt Jetzt der Zug der Sterbemänner. Achtzig Spanier, schmählich nackend, Ihre Hände auf dem Rücken Festgebunden, schleppt und schleift man Hoch hinauf die Tempeltreppe. Vor dem Vitzliputzli-Bilde Zwingt man sie das Knie zu beugen Und zu tanzen Possentänze, Und man zwingt sie durch Torturen, Die so grausam und entsetzlich, Daß der Angstschrei der Gequälten Überheulet das gesamte Kannibalen-Charivari. - 60
Armes Publikum am See! Cortez und die Kriegsgefährten Sie vernahmen und erkannten Ihrer Freunde Angstrufstimmen - Auf der Bühne, grellbeleuchtet, Sahen sie auch ganz genau Die Gestalten und die Mienen - Sahn das Messer, sahn das Blut - Und sie nahmen ab die Helme Von den Häuptern, knieten nieder, Stimmten an den Psalm der Toten, Und sie sangen: De profundis! Unter jenen, welche starben, War auch Raimond de Mendoza, Sohn der schönen Abbatissin, Cortez' erste Jugendliebe. Als er auf der Brust des Jünglings Jenes Medaillon gewahrte, Das der Mutter Bildnis einschloß, Weinte Cortez helle Tränen - Doch er wischt' sie ab vom Auge Mit dem harten Büffelhandschuh, Seufzte tief und sang im Chore Mit den Andern: miserere! III Blasser schimmern schon die Sterne, Und die Morgennebel steigen Aus der Seeflut, wie Gespenster, Mit hinschleppend weißen Laken. Fest und Lichter sind erloschen Auf dem Dach des Götzentempels, 61
- Seite 13 und 14: »Wo seiner Schönen Augen strahlen
- Seite 15 und 16: Die Herzogin lacht: Ich lasse dich
- Seite 17 und 18: Die Mönche gingen traurig fort Und
- Seite 19 und 20: Kein Wort sprach Edith Schwanenhals
- Seite 21 und 22: Eiapopeia, das Kätzchen ist tot -
- Seite 23 und 24: Als hätten die armen Geschöpfe Ga
- Seite 25 und 26: Getanzt vor dem Judenkönig Herodes
- Seite 27 und 28: Weil auch du so viel geliebt. Der A
- Seite 29 und 30: III In der Tracht der Beguinen, In
- Seite 31 und 32: Holofernes, König David, Diesen mi
- Seite 33 und 34: Blieben Freunde, ehrlich, treu, Ob
- Seite 35 und 36: Wie ein Bock - Paukenschläge und G
- Seite 37 und 38: Himmelsbräute Wer dem Kloster geht
- Seite 39 und 40: »Das waren Ritter voll Jugendlust
- Seite 41 und 42: Nicht allein der sieggekrönte Gün
- Seite 43 und 44: Leb ich auf—gestorben ist Nur mei
- Seite 45 und 46: Alles blühend und lebendig, Farben
- Seite 47 und 48: Die Diener stehen mit Ehrfurchtsmie
- Seite 49 und 50: Ansari erfüllte des Herrschers Bef
- Seite 51 und 52: Wohl ob der bittern Arznei; Ich sel
- Seite 53 und 54: Wars vielleicht auf Regentstreet, I
- Seite 55 und 56: Das so lauter wie die Sonne, War fr
- Seite 57 und 58: Der die kecken Abenteurer Schützte
- Seite 59 und 60: Indianerbrust den Abdruck Spanscher
- Seite 61 und 62: Nach des Kampfes Schreckenstag Komm
- Seite 63: Ein Miaulen wie von Katzen, Doch vo
- Seite 67 und 68: Bleib im Land und nähr dich redlic
- Seite 69 und 70: Die auf hölzernem Gevögel Hergefl
- Seite 71 und 72: Und weilt nicht gern am selben Ort;
- Seite 73 und 74: Sind eure Leute meistens so dumm?«
- Seite 75 und 76: Wovon ich die Revenüen genoß. O,
- Seite 77 und 78: Neben mir, zum Glücke, saß Don Di
- Seite 79 und 80: Trotz der ungeheuern Größe War er
- Seite 81 und 82: In demselben Augenblicke, Als der K
- Seite 83 und 84: Kaum zwölfjährig schien der Eine,
- Seite 85 und 86: Doch der König hat mißbilligt Sol
- Seite 87 und 88: Zu erlustgen ihn bemüht, Singen: F
- Seite 89 und 90: Wie einst tat der Ullerich; Dieser
- Seite 91 und 92: O, ich kenne das Geflunker Künftig
- Seite 93 und 94: Der Traum will Wahrheit werden, Ich
- Seite 95 und 96: Hat im güldnen Labyrinth Sich viel
- Seite 97 und 98: Geh ins Kloster, liebes Kind, Oder
- Seite 99 und 100: Und furchtbar schallt es wider; Die
- Seite 101 und 102: Bist früh entronnen, bist klug gew
- Seite 103 und 104: Das junge Volk, voll Lebenskraft Wi
- Seite 105 und 106: Keine Messe wird man singen, Keinen
- Seite 107 und 108: XV. An die Engel Das ist der böse
- Seite 109 und 110: Englein bliesen auf Hoboen, Englein
- Seite 111 und 112: Und alles was sie spricht ist klug
- Seite 113 und 114: Ja, wachsam stand ich, das Gewehr i
Diesmal war es gar das Vollblut<br />
Von Altchristen, das sich nie,<br />
Nie vermischt hat mit dem Blute<br />
Der Moresken und der Juden.<br />
Freu dich, Vitzliputzli, freu dich,<br />
Heute gibt es Spanierblut,<br />
Und am warmen Dufte wirst du<br />
Gierig laben deine Nase.<br />
Heute werden dir geschlachtet<br />
Achtzig Spanier, stolze Braten<br />
Für die Tafel deiner Priester,<br />
Die sich an dem Fleisch erquicken.<br />
Denn der Priester ist ein Mensch,<br />
Und der Mensch, der arme Fresser,<br />
Kann nicht bloß vom Riechen leben<br />
Und vom Dufte, wie die Götter.<br />
Horch! die Todespauke dröhnt schon,<br />
Und es kreischt das böse Kuhhorn!<br />
Sie verkünden, daß heraufsteigt<br />
Jetzt der Zug der Sterbemänner.<br />
Achtzig Spanier, schmählich nackend,<br />
Ihre Hände auf dem Rücken<br />
Festgebunden, schleppt und schleift man<br />
Hoch hinauf die Tempeltreppe.<br />
Vor dem Vitzliputzli-Bilde<br />
Zwingt man sie das Knie zu beugen<br />
Und zu tanzen Possentänze,<br />
Und man zwingt sie durch Torturen,<br />
Die so grausam und entsetzlich,<br />
Daß der Angstschrei der Gequälten<br />
Überheulet das gesamte<br />
Kannibalen-Charivari. -<br />
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