7_Ausgabe_1,_Februar_2010_ ... - Swiss Motor Boat
7_Ausgabe_1,_Februar_2010_ ... - Swiss Motor Boat
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Loon Fishing<br />
Grandezza 23 DC<br />
Grandezza 31 OC<br />
Techno 10 113 open<br />
Sealine SC 47<br />
Insel Usedom<br />
Nr. 1 Feb. - März <strong>2010</strong> | sFr. 8.50<br />
Erscheinung: 6 mal pro Jahr
CHAPARRAL<br />
by US-BOOT-IMPORT<br />
Rolf Schneitter<br />
Solothurnstr. 118<br />
2540 Grenchen<br />
Tel. 032 653 10 66<br />
Fax 032 652 34 68<br />
info@us-boot-import.ch
swissmotorboat<br />
BEWEGT DIE MENSCHEN<br />
www.swiss-motorboat.ch<br />
www.maritim.ch<br />
E-Mail: onv@maritim.ch<br />
Unbhängiges Schweizer<br />
Magazin für den <strong>Motor</strong>bootsport<br />
19. Jahrgang –<br />
Medieninhaber:<br />
Nautic Verlag GmbH<br />
Rütihofstrasse 22<br />
5722 Gränichen<br />
Postanschrift:<br />
Nautic Verlag GmbH<br />
Rütihofstrasse 22<br />
5722 Gränichen<br />
Telefon/Telefax:<br />
Tel. 062 842 88 80<br />
Fax 062 842 88 81<br />
Chefredaktion:<br />
Ursula Oswald<br />
Redaktion:<br />
Heinz Stadler<br />
Mitarbeiter dieser Nummer:<br />
Sven Sieveke<br />
Michael Torkan<br />
Brigitte Curschellas<br />
Heinz Stadler<br />
Henrik Vormdohre<br />
Arek Rejs<br />
Die Zeitschrift erscheint<br />
6�jährlich:<br />
Ende Januar, März, Mai,<br />
Juli, September, November.<br />
Einzelpreis:<br />
CHF 8.50 € 6.–<br />
(inkl. MwSt.)<br />
Jahresabonnement:<br />
Bei Vorauszahlung direkt<br />
ab Verlag CHF 40.–<br />
Abo für zwei Jahre:<br />
CHF 70.–<br />
Druck:<br />
Europrint<br />
6910 Lugano<br />
Veröffentlichungsrechte:<br />
© Diese Zeitschrift und alle in<br />
ihr enthaltenen Beiträge, Ab -<br />
bildungen und Inserate sind<br />
urheberrechtlich geschützt.<br />
Jede Verwendung ausserhalb<br />
der engen Grenzen des<br />
Urheberrechtsgesetzes bedarf<br />
der Zustimmung des Verlages.<br />
Die Verwendung von<br />
Testberichten und Anzeigen ist<br />
nicht zulässig.<br />
Für unverlangte Zu sendungen<br />
wird von der Red aktion und<br />
dem Verlag jede Haftung<br />
abgelehnt.<br />
Titelbild:<br />
Mariah 20.9<br />
Bootswerft Rohn Erlach AG<br />
2 LOON-Fishing<br />
Schweizer Bootbauer<br />
12-13<br />
BEZUGSQUELLEN<br />
17 Abarth<br />
abarth rib smb <strong>2010</strong><br />
20<br />
Grandezza 23 DC<br />
«Italienisches» Boot aus Finnland<br />
28<br />
Grandezza 31 OC<br />
Südeuropäischer Designstil<br />
42<br />
Techno Marine<br />
Winter? Was für ein Winter?<br />
Inhalt<br />
Nr. 1/10 <strong>Februar</strong>/März<br />
Wer•Was•Wo<br />
www.maritim.ch<br />
swissmotorboat<br />
In einem Heft die totale Information für die ganze Schweiz<br />
62<br />
Searex Offhore Racing<br />
Vorbereitung nächste Saison<br />
64<br />
72<br />
Class I EM 2009<br />
Tragisches Ende einer Saison<br />
78 MARKT<br />
80<br />
BESTELLTALONS<br />
52<br />
Insel Usedom<br />
Magazin<br />
Sealine SC 47<br />
Ein bestechendes Boot<br />
76-77<br />
BIBLIOTHEK<br />
79<br />
Lancia<br />
für das Wasser
Schweizer Bootbauer<br />
LOON Fishing<br />
LOON-Yachts stellte an der SuissNautic 2009 erstmals die LOON-<br />
Fishing-Reihe einem grosserem Publikum vor. Schon an der Messe<br />
reagierten die Kunden auf dieses in der Schweiz gebaute Boot sehr<br />
interessiert. Insbesondere gefiel dem Publikum die massive und trotzdem<br />
sehr elegante Bauweise aus Aluminium. Boote aus Aluminium<br />
beeindrucken durch Ihre Unverwustbarkeit und Langlebigkeit. Aber<br />
Aluminium ist nicht gleich Aluminium – fur den Bau der LOON-<br />
Yachts-Boote wird ausschliesslich modernes, seewasserbestandiges<br />
Aluminium verwendet – ALMG 4.5. Dieses moderne Material kann<br />
sogar ohne Lackierung und Unterwasser-Anstrich problemlos<br />
eingesetzt werden.<br />
2 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
Viele Details, wie z.B. die grossen<br />
Scheiben, in eloxiertem Aluminium<br />
gefasst, die breite und massive Scheuerleiste,<br />
Chromstahlbeschlage etc. untermauern<br />
die qualitativ hochwertige<br />
Bauweise. Mehrere Boote wurden<br />
schon in der ganzen Schweiz ausgeliefert<br />
– in den unterschiedlichsten Ausfuhrungen<br />
und Farben - unter anderem<br />
auch der «Foralleschreck.» Mit<br />
seiner frechen Farbe fallt das Boot besonders<br />
auf.
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 3
Schweizer Bootbauer<br />
vom Fischerboot zum Fahrschulboot<br />
Die spezielle Fischerei-Ausrüstung,<br />
deren Montage schon beim Bau<br />
berücksichtigt wurde, macht den<br />
Traum vieler Freizeit-Fischer wahr.<br />
Dieses Boot wird bei der diesjährigen<br />
Forellensaison sicherlich vielen Fischen<br />
und Fischern in Erinnerung<br />
bleiben.<br />
Neben der LOON Fishig 580 und 640<br />
wurde noch das Modell 642 entwikkelt.<br />
Vor allem wurde dort speziellen<br />
Wert auf die Kabinen-Stehhöhe gelegt;<br />
der Rumpf wurde zusätzlich um<br />
20 cm verbreitert. Mehrere Fishing<br />
642 haben schon ihre Kunden gefunden.<br />
Speziell möchten wir hier die Variante<br />
als Fahrschulboot vorstellen,<br />
welche schon auf dem Zürichsee und<br />
dem Thunersee im Einsatz ist. Jedes<br />
4 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
Boot ist für sich ein Unikat, auf die<br />
Bedürfnisse und Wünsche des Kunden<br />
zugeschnitten, aber immer eine<br />
LOON 642.<br />
Wie bei allen LOON-Yachts-Booten<br />
wird hier auch sehr viel Wert auf die<br />
Details gelegt. Viel Chromstahl prägt<br />
dieses Boot: massive Heckkante, Reling,<br />
Endkappen der robusten Scheuerleiste,<br />
Bugscheinwerfer, seitlicher<br />
Bugrammschutz, Bugkante- und Ankerklüse<br />
etc – was zusammen mit der<br />
gelben Farbe sehr edel harmoniert.<br />
Eine grosse Glasschiebe-Tür über die<br />
ganze Kabinenbreite erlaubt einen freien<br />
Ausblick – egal, ob die Türe offen<br />
oder geschlossen ist. Das funktionelle<br />
und luxuriöse Interieur dieser LOON<br />
wurde hier in Kirsche ausgeführt, der<br />
Boden hingegen in echtem Teak mit<br />
eingelegten Ahornleisten.<br />
Das schräg gestaltete Steuerpult lässt<br />
keine Wünsche offen – die Wahl und<br />
Anordnung der einzelnen Instrumente<br />
wurde zusammen mit dem Kunden<br />
besprochen, um so ein optimales Ergebnis<br />
für seine Anwendungszwecke<br />
zu erhalten. Ablagen und ein Kartentisch<br />
sind auf der Backbordseite versenkbar<br />
angeordnet. Die ergonomisch<br />
geformten und verstellbaren Sitze bieten<br />
einen guten Sitzkomfort für kurze<br />
und lange Fahrten. Weitere Passagiere<br />
finden seitwärts auf den gepolsterten<br />
Bänken genügend Platz.<br />
Die elektronische Steuerung und<br />
Schaltung von Tecnautic erlaubt den<br />
Yamaha Aussenborder präzise und
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 5
Schweizer Bootbauer<br />
viel Licht und frische Luft<br />
6 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
kinderleicht zu schalten. Auch beim<br />
zaghaften Schalten sorgt die elektrische<br />
Schaltung immer für präzise<br />
Schaltvorgänge, so dass es nie ein<br />
«Kratzen» vom Getriebe gibt. Ein guter<br />
Komfort für den Fahrer, respektive<br />
in diesem Fall den Fahrschüler; aber<br />
nicht zu vergessen auch für den <strong>Motor</strong><br />
– <strong>Motor</strong> und Getriebe leben mit dieser<br />
genauen Ansteuerung viel länger, was<br />
auch zur Senkung der Betriebs- und<br />
Ausfall-Kosten beiträgt.<br />
Durch die Fernbedienung kann der<br />
Fahrlehrer im Notfall jederzeit und<br />
sofort in das Fahrgeschehen eingreifen,<br />
ohne seinen Platz verlassen zu<br />
müssen. Mit dieser Fernbedienung<br />
kann auch das Boot von aussen gefahren<br />
werden.<br />
Viel Licht und frische Luft bietet das<br />
grosse Glasschiebedach. Der Geräteträger<br />
erlaubt einen stabilen Halt für<br />
die verschiedenen elektronischen<br />
«Helfer».<br />
Dieses Boot wurde zusätzlich mit einer<br />
Lowrance Plotter-, GPS- und Radar-<br />
Anlage ausgestattet, um auch in diesem<br />
Bereich Schulung anbieten zu können.<br />
Für das leibliche Wohl ist ebenso, trotz<br />
den limitierten Platzverhältnissen, gesorgt.<br />
Eine Kaffeemaschine mit<br />
zusätzlichen Fächern für Kapseln,<br />
Zucker, Rahm etc. ist backbordseitig<br />
raumsparend eingebaut.<br />
In einem der Sitzbänke befindet sich<br />
zusätzlich noch eine elektrische<br />
Kühlbox – dies vor allem für die<br />
wärmere Jahreszeit. Inverter und Verbraucherbatterien<br />
sorgen für die notwendige<br />
elektrische Energie.<br />
Das Achter-Deck ist hier mit FlexiTeek<br />
ausgelegt. Dieses robuste Material<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 7
Schweizer Bootbauer<br />
Loon 642<br />
8 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
Technische Daten:<br />
Material Aluminium ALMG 4.5 Legierung (Schale 5 mm, Boden, Spanten 6 mm,<br />
Modell LOON Fishing 580 LOON Fishing 640 LOON Fishing 642 (kurz)<br />
Länge 5.80 m 6.40 m 6.40 m (5.90 m)<br />
Breite 1.85 m 2.10 m 2.30 m<br />
Tiefgang mit <strong>Motor</strong> 045 m 0.50 m 0.50 m<br />
Stehhöhe in Kabine - - 1.95 m<br />
Maximale <strong>Motor</strong>isierung 80 PS 115 PS 150 PS (115 PS)<br />
Fenster 5 mm Glas mit Aluminium-Rahmen<br />
Fenster vorne Mitte zum Öffnen für Ein-/Ausstieg<br />
Lackierung Weiss mit Unterwasseranstrich (schwarz)<br />
Scheuerleiste massiver Kunststoff schwarz<br />
Beschläge Chromstahl und Aluminium<br />
Innenausbau und Boden Holz<br />
Stauräume im Bug und unter den Sitzbänken<br />
Innenbeleuchtung Deckenbeleuchtung mit Kabel zum Steuerstand<br />
Navigationslichter mit Kabel zum Steuerstand<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 9
Schweizer Bootbauer<br />
Qualitäts-Produkt<br />
braucht praktisch keine Pflege und<br />
sieht immer gepflegt und schiffig aus.<br />
Die geöffnete Hecktüre gibt einem<br />
freien Zugang zum Wasser – was einem<br />
bei heissem Wetter auch mal zum<br />
Baden einladen könnte.<br />
Alles in allem bieten hier die LOON<br />
642 eine ideale Basis für Freizeit-, Fischer-<br />
und Fahrschul-Boote. Durch<br />
die flexible Produktion kann jedes<br />
Boot den Bedürfnissen des Kunden<br />
10 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
entsprechend ausgebaut werden. Lobenswert,<br />
dass solche Qualitäts-Produkte<br />
noch vollständig in der Schweiz<br />
gebaut werden können. LOON-<br />
Yachts bietet hier wirklich eine Exklusivität<br />
an.<br />
Wir sind gespannt auf den LOON-<br />
Yachts Stand an der Messe «Fischen<br />
Jagen Schiessen» in Bern vom 18. bis<br />
21. <strong>Februar</strong> <strong>2010</strong> – einen Besuch wird<br />
sich lohnen<br />
www.loonyachts.com<br />
www.loonyachts.com/fishing
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 11
Photo by Arne Smit – www.botenmagazine.nl<br />
Wer Was Wo<br />
Business Class – Express Service.<br />
SDI 40-4 • SDI 50-4 • SDI 60-4 • TDI 75-4 • SDI 55-5 • SDI 75-5<br />
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Importeur Schweiz:<br />
AMAG Automobil- und <strong>Motor</strong>en AG, Teile und Zubehör, 8107 Buchs ZH<br />
Ihre Servicepartner Schweiz:<br />
Pro Nautik AG, Romanshorn, Tel. 071 466 14 14<br />
Bootswerft Heinrich AG, Kreuzlingen, Tel. 071 688 26 66<br />
Staub <strong>Motor</strong>boote GmbH, Schmerikon, Tel. 055 462 20 70<br />
M. Helbling AG, Schmerikon, Tel. 055 225 30 90<br />
Hochmuth Bootsbau AG, Stansstad, Tel. 041 619 18 88<br />
Faul Erlach AG, Bootswerft, Erlach, Tel. 032 338 13 39<br />
RB Yachting GmbH, Pratteln, Tel. 061 821 60 10<br />
Weitere Informationen unter: www.volkswagen-marine.ch<br />
Mit Extra-Schub in die neue Saison:<br />
TDI 350-8<br />
Achtzylinder für höchste Komfortansprüche<br />
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370 kg Trockengewicht bei 257 kW (350 PS)<br />
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1/<strong>2010</strong> • SMB MR 13
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Fishing Patrol<br />
Zugerstrasse 73, 6415 Arth, Schweiz, +41 41 855 02 02<br />
info@loonyachts.com www.loonyachts.com
Abarth geht mit dem «Powershore» auf s Wasser<br />
«Powershore Abarth SP»<br />
Abarth, Synomym für italienisches<br />
Fahrzeugtuning der Extraklasse,<br />
gibt nun auch in Zusammenarbeit<br />
mit Schlauchbootspezialist Sacs<br />
und <strong>Motor</strong>enhersteller Yamaha<br />
sein Debüt auf dem Wasser. Der<br />
italienische Designer Christian<br />
Grande entwickelte in Zusammenarbeit<br />
mit dem «Centro Stile<br />
Fiat», dem Design Center von<br />
Fiat, auf Basis des Strider 12S von<br />
Sacs eine neue, aggressivere Version<br />
- das «Powershore Abarth<br />
SP». Das 40ft «Powershore Abarth<br />
SP» RiB ist ideal für all jene,<br />
die sich viel Leistung und High-<br />
Tech bei einfacher Bedienung und<br />
hohem Komfort wünschen.<br />
Im Bereich Antrieb griff Abarth wie<br />
schon bei seinem Konzept Bike «Yamaha<br />
FZ1 Abarth Assetto Corse» nun<br />
erneut auf die Kraft und Zuverlässigkeit<br />
der Yamaha <strong>Motor</strong>en zurück. Als<br />
einer der führenden Hersteller von<br />
Außenbordmotoren ist Yamaha für<br />
seine Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />
bekannt. Der 350PS starke Yamaha<br />
F350 Außenborder repräsentiert<br />
dabei den Höhepunkt der technischen<br />
Entwicklung auf diesem Sektor<br />
und ist derzeit der einzige V8 Außenbordmotor.<br />
Gleich drei dieser Kraftpakete<br />
sorgen am Heck des rund 6t<br />
schweren «Powershore Abarth SP» für<br />
Vortrieb bis zu den maximal erreichbaren<br />
62 Knoten. Schon ab 12 Knoten<br />
kommt der stark aufgekimmte Rumpf<br />
ins Gleiten und hat mit 48 Knoten<br />
eine dem Temperament entsprechende<br />
Reisegeschwindigkeit mit sicheren<br />
Fahreigenschaften.<br />
Das RiB kommt in der typischen Abarth<br />
Lackierung daher und lenkt die<br />
Aufmerksamkeit mit einer perfekten<br />
Integration von Sportlichkeit und<br />
dem nautischen Design auf sich. Ins-<br />
gesamt stehen rund acht Quadratmeter<br />
im Bug- und Heckbereich als Liegefläche<br />
für Sonnenhungrige zur Verfügung,<br />
allesamt mit hochwertigen,<br />
wasserfester Polstern belegt, die auch<br />
bei hohen Geschwindigkeiten an ihrem<br />
Platz bleiben. Im vielseitig nutzbaren<br />
Cockpit, ausgestattet mit einer<br />
Sitzecke, die sich im hinteren Bereich<br />
auch zu einem Tisch für Drinks umfunktioneren<br />
läßt, und einem aufklappbaren<br />
Sonnenschutz, ist auch<br />
eine mit Grill, Waschbecken und<br />
Kühlschrank gut ausgestattete Küchenecke<br />
vorhanden. Ebenso zur Ausstattung<br />
gehört ein Badezimmer mit<br />
stimulierenden LED Lichtern im<br />
Duschkopf. Die Kabine bietet mit ihrer<br />
in schwarz/weiß gehaltenen Ausstattung<br />
Schlafplätze für zwei Personen.<br />
Die Gemeinschaftsarbeit der Firmen<br />
Abarth, Sacs und Yamaha bietet<br />
ein ganz spezielles Rib in allen Bereichen.<br />
Rund 400.000,- Euro muß der<br />
potentielle Kunde für soviel Exklusivität<br />
und Leistung hinlegen.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 17
Schweizer Bootbauer<br />
Vorschau Heft 2<br />
LOON Patrol– die neue Polizei- und Rettungsboot-Generation von<br />
LOON-Yachts. Am 7. Dezember 2009 wurde eine LOON Patrol 1150<br />
in Brunnen auf den Namen «Suito» getauft.<br />
Die Sage weiss, dass der tödliche Bruderkampf zwischen Suito und<br />
Scheyo am Anfang der Schwyzer Geschichte stand. Die Schiffstaufe fand<br />
in Anwesenheit von Gästen und Vertretern der Kantons- und Gemein-<br />
18 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
de-Behörden, von Seerettungsdiensten<br />
und Polizeiverantwortlichen<br />
statt. Neptun wollte sich<br />
das tolle Einsatzboot nicht entgehen<br />
lassen und kam persönlich zur<br />
Taufe.
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 19
Grandezza 23 DC<br />
«Italienisches» Boot aus Finnland<br />
20 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
von Arek Rejs<br />
Ich begann nach einer italienischen<br />
Werft zu suchen, nachdem<br />
ich den Namen Grandezza zum<br />
ersten Mal gehört hatte. Ich<br />
dachte, wie es möglich war, dass<br />
ich diesen Bootsbauer bis jetzt<br />
noch nicht kannte? Ich war wirklich<br />
erstaunt herauszufinden, dass<br />
dieses «italienische» Boot im kalten<br />
Finnland gebaut wird.<br />
Italien hat eine grosse Tradition im<br />
Bootsdesign, aber für gewöhnlich sind<br />
diese Boote nur für im Mittelmeer<br />
entworfen. Zur gleichen Zeit liefern<br />
finnische Bootsbauer immer Produkte<br />
hoher Qualität, die sich zum sicheren<br />
Einsatz in jeder Meeresregion und unter<br />
allen Wetterbedingungen eignen.<br />
Aber meistens sind diese Boote sehr<br />
einfach und nicht sehr attraktiv für<br />
Leute, die ein schönes, modernes Boot<br />
mit gutem Aussen- und Innendesign<br />
möchten.<br />
Importeur:<br />
Bootswerft Rohn AG<br />
Strandweg 77<br />
2513 Twann<br />
Tel. 032 315 11 88<br />
Fax 032 315 16 23<br />
www.rohn-boote.ch<br />
www.rohn-bootswerft.ch<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 21
Grandezza 23 DC<br />
…mit zwei Modellen…<br />
Technische Daten<br />
Länge 6,96 m<br />
Breite 2,48 m<br />
Tiefgang 1,00 m<br />
Gewicht 1800 kg<br />
Ladekapazität 6 Personen<br />
Schlafgelegenheiten 2+2<br />
Kategorie CE C<br />
Treibstofftankgrösse 1571<br />
Wassertankgrösse 10 l<br />
Abwassertankgrösse (optional) 55 l<br />
Standard-<strong>Motor</strong>Volvo Penta 4.3 GXI<br />
SX, 225 HP<br />
Cockpit<br />
Im geräumigen Cockpit gibt es einen<br />
Kapitänssitz steuerbords, und der<br />
zweite Sitz gegenüber ist für den Navigator.<br />
Darunter befindet sich eine Art<br />
kompakte Kombüse mit Spülbecken,<br />
Kühlschrank und elektrischer Kochplatte.<br />
Der Zugang zu dieser Miniküche<br />
entsteht, wenn man den Steuersitz<br />
hochhebt. Auf der Heckseite des<br />
Cockpits ist eine grosse, uförmige<br />
Sitzbank mit Sonnendach mit einem<br />
verwandelbaren Tisch in der Mitte.<br />
Während schneller Fahrt und Wellenreiten<br />
findet der Tisch in einem speziellen<br />
Stauraum unter dem Sofa<br />
Platz. Hingegen kann derselbe Tisch<br />
samt dem Hecksofa mühelos in eine<br />
breite Sonnenliege verwandelt werden,<br />
wenn zum Beispiel Gäste an warmen<br />
Tagen an Bord kommen und<br />
auch übernachten wollen.<br />
22 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 23
Grandezza 23 DC<br />
eine schwimmende Plattform<br />
24 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
Die Grandezza 23 DC hat, wie jedes<br />
typisch «italienische» Boot, trotz der<br />
Tatsache, dass es in Finnland designed<br />
wurde, eine Schwimm-Plattform.<br />
Hier ist es eine nicht sehr grosse, aber<br />
praktische, mit Teakholz belegte Plattform<br />
mit Stauraum und einer Stahlleiter.<br />
Von der Plattform zum Cockpit<br />
sind es einige Stufen hinauf zum<br />
Heckspiegel. Es ist leicht und sicher<br />
sich an Bord zu bewegen, denn überall<br />
ist griffbereit eine Stahlreling angebracht.<br />
Noch interessanter ist, dass<br />
von der Hecktreppe vom Cockpit zum<br />
Bugdeck auch eine Treppe führt. Die<br />
drei Treppen zwischen dem Steuerstand<br />
und dem Beifahrersitz sind aber<br />
auch Schiebetüren zur Kabine. Dazu<br />
können die Treppen unter dem Steuerstand<br />
versenkt werden. Ist die Kabine<br />
geschlossen, führen edle, mit Teakholz<br />
belegte Stufen zum grossen mittleren<br />
Frontfenster, das geöffnet werden<br />
kann. Die Mitte des Decks ist<br />
ebenfalls mit Teak ausgelegt, wodurch<br />
man sicher zum Bug gelangt, um jemand<br />
im Hafen das Seil zuzuwerfen.<br />
Doch das Edelholz betont natürlich<br />
auch optisch den schönen Stil des<br />
Bootes.<br />
Kabine<br />
Die Grandezza 23 DC ist ein wundervolles,<br />
«italienisch» aussehendes Boot<br />
«made in Finland». Sie ist ein offenes,<br />
sportliches Boot mit einer kleinen Kabine<br />
für zwei Personen. Vielleicht ist<br />
sie nicht ideal für lange Kreuzfahrten,<br />
aber sicher ist sie ein perfektes Boot<br />
für ein angenehmes Wochenende auf<br />
dem Wasser. Die Kabine ist nicht sehr<br />
gross, da das Boot weniger als 7 m lang<br />
ist, doch es gibt ein breites Doppelbett<br />
mit chemischer Toilette daneben und<br />
Stauraum unter der Matratze auf beiden<br />
Seiten des Bootes. Das natürliche<br />
Licht kommt durch Bullaugen und ein<br />
grosses, rundes Fenster gegen das<br />
Deck hin.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 25
Grandezza 23 DC<br />
…mit demselben Rumpf<br />
Steuerstand<br />
Das Steuer dieses Grandezza-Modells<br />
ist für Ein-Personen-Manöver angelegt.<br />
Deshalb gibt es in der Mitte, über<br />
dem Steuerrad, den Bildschirm des<br />
Fahrtenschreibers, umgeben von den<br />
vier klassisch aussehenden Anzeigen<br />
für Geschwindigkeit, <strong>Motor</strong>, Strom<br />
und Treibstoff. Rechts, auf einer Art<br />
Regal, befindet sich an einem günstigen<br />
Ort der Schalthebel und weiter<br />
hinten zwei Glashalter. Auf der gegenüberliegenden<br />
Seite des Bootes ist der<br />
Navigator nur für das Audiosystem<br />
zuständig, eben alles Manövrieren auf<br />
der anderen Seite ausführbar. Wie<br />
man an seiner Rumpfform feststellen<br />
kann, taugt dieses Boot für grossen<br />
Spass.<br />
Grandezza hat immer zwei Modelle<br />
eines mit demselben Rumpf gebauten<br />
Bootes angeboten. Falls ein Boot mit<br />
Superstruktur gewünscht wird, offeriert<br />
Fin-Marin die Grandezza 23 DC<br />
zur freien Auswahl.<br />
Importeur:<br />
Bootswerft Rohn AG<br />
Strandweg 77<br />
2513 Twann<br />
Tel. 032 315 11 88<br />
Fax 032 315 16 23<br />
www.rohn-boote.ch<br />
www.rohn-bootswerft.ch<br />
26 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 27
Grandezza 31 OC<br />
Südeuropäischer Designstil<br />
28 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
von Arek Rejs<br />
Seit über 20 Jahren suchte die<br />
finnische Firma Oy Finn-Marin<br />
Ltd. den besten Weg, um skandinavische<br />
Erfahrung im Bootsbau<br />
mit südeuropäischem Designstil<br />
zu vereinen.<br />
Die Grandezza-Boote sind die einzigen<br />
Boote im Angebot dieser Firma,<br />
aber ich denke, dass sie das beste Beispiel<br />
einer guten Verbindung zweier<br />
grosser Erfahrungen von Nord- und<br />
Südeuropa sind. Eines der Grandezza-<br />
Boote, das am meisten ausgezeichnet<br />
wurde, ist die Grandezza 31 OC. Es ist<br />
das grösste Boot dieser Art, das in den<br />
Werften in Kokkola und Kalajoki in<br />
Finnland gebaut wird. Verglichen mit<br />
den übrigen Booten auf dem europäischen<br />
Markt erscheint die Grösse von<br />
31 Fuss nicht sehr eindrücklich, aber<br />
es zählen eben auch Qualität und<br />
Funktionalität des Bootes.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 29
Grandezza 31 OC<br />
Etwas über 9m lang<br />
Das Cockpit<br />
Das Boot ist etwas über 9 m lang, aber<br />
wir finden darauf alle Annehmlichkeiten,<br />
die normalerweise bei viel grösseren<br />
Booten eingebaut werden. Von<br />
der aufgebauten Schwimmplattform<br />
gelangen wir in die offene Plicht mit<br />
einer breiten, u-förmigen Sitzbank<br />
steuerbords, die einen ziemlich grossen,<br />
soliden Holztisch umgibt. Gegenüber<br />
gibt es eine Aussenkochgelegenheit<br />
mit kleinem Kühlschrank, Spülbecken,<br />
Grill und als Option auch mit<br />
Eismaschine. Bei schlechtem Wetter<br />
kann die Segeltuchbedachung vergrössert<br />
werden, so sollte es kein Problem<br />
sein, sich da sogar bei Regen aufzuhalten.<br />
Falls wir es vorziehen, mit<br />
diesem Boot in viel wärmere Gewässer<br />
zu segeln, brauchen wir nur einen einzigen<br />
Knopf zu drücken und schon<br />
öffnet sich das riesige Dachfenster und<br />
die Grandezza 31 OC verwandelt sich<br />
in eine Art offenes Boot, das auch bequem<br />
in stehender Position gefahren<br />
werden kann.<br />
30 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 31
Grandezza 31 OC<br />
Ein komfortables Sofa<br />
32 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
Der Steuerstand befindet sich steuerbords.<br />
Vor dem gut bestückten Panel<br />
finden wir ein komfortables Sofa für<br />
Kapitän und Navigator. Was mir besonders<br />
gefallen hat bei diesem Boot<br />
ist das auf der rechten Seite des Armaturenbrettes<br />
platzierte Steuerrad.<br />
Während der letzten Jahre haben viele<br />
Bootsbauer die Steuerräder in die Mitte<br />
der Anlage platziert, wodurch ein<br />
wunderbares Doppelsofa nur für eine<br />
einzige Person zugänglich war. Auf der<br />
Türseite, getrennt durch den Kabinenzugang,<br />
gibt es noch einen Sitz. Hier<br />
vor diesem Kontrollpanel wird sich<br />
der Kapitän nicht allein fühlen.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 33
Grandezza 31 OC<br />
Weiträumige Kabine<br />
Kabinen<br />
Durch Schiebetüren und zwei Treppen<br />
hinunter gelangen wir in die Kabine<br />
der 31OC. Hier gibt es ein weiträumige<br />
Kabine mit einem grossen, uförmigen<br />
Sofa am Bug. Dieses Sofa<br />
kann, nachdem man den Tisch versenkt<br />
hat, in ein breites Doppelbett<br />
umgewandelt werden. Auf der Backbordseite<br />
der Kabine befindet sich die<br />
Küche mit Mikrowelle, Spülbecken,<br />
Kühlschrank und zwei Kochplatten.<br />
Da gibt es sehr viel Platz, um Geräte zu<br />
verstauen. Der Küche gegenüber sieht<br />
man zwei Türen. Zuerst hielt ich sie<br />
für die Zugänge zu Toilette und Dusche.<br />
Tatsächlich entdeckte ich hinter<br />
einer der Türen wie erwartet eine kleine,<br />
aber zusätzlich doch noch für ein<br />
Waschbecken und eine Dusche genug<br />
grosse Toilette.<br />
34 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 35
Grandezza 31 OC<br />
Eine zweite Kabine<br />
36 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
Die zweite Tür führte aber überraschenderweise<br />
in eine weitere Kabine<br />
mit grossem Doppelbett und einem<br />
schmalen Korridor mit Stauraum.<br />
Zwar ist dieser Raum nicht sehr hoch,<br />
aber bequem genug und ideal, um einige<br />
gute Übernachtungen zu bieten.<br />
Alle Möbel sind aus solidem, poliertem<br />
Holz gearbeitet, was diesem relativ<br />
kleinen Boot einen kostbaren, exklusiven<br />
Touch verleiht.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 37
Grandezza 31 OC<br />
Viel Stauraum<br />
Es ist wirklich schwierig, ein universelles<br />
Boot für alle Arten von europäischen<br />
Wetter- und Wasserbedingungen<br />
zu bauen. Neben den ausziehbaren<br />
Schiebesonnendächern weist die<br />
Grandezza 31 OC einige weitere allgemeine<br />
Vorteile auf. Ich denke, einer<br />
der wichtigsten ist die Webasto-Diesel-Heizung<br />
in der Standard-Option,<br />
besonders wenn man kalte Gewässer<br />
befahren will. Für warme Gegenden<br />
sind es die Sonnenliegen an Deck und<br />
viel Stauraum im Plichtboden für die<br />
Aufbewahrung der ganzen Wasserski-<br />
Ausrüstung. Wie wir feststellen können,<br />
bedeutet die Grösse des Bootes<br />
gar nichts, wenn die Einrichtung gut<br />
durchdacht ist. Hier an Bord der 31<br />
OC finden wir zu unserer Überraschung<br />
viel Platz, aber auch eine qualitativ<br />
hochwertige Ausführung im<br />
Detail sowie beim Teakboden, den<br />
Holzmöbeln und den Textilbezügen.<br />
Das Boot kann mit dem 330-370-HP-<br />
<strong>Motor</strong> ausgerüstet werden, wodurch<br />
eine gute Fahrleistung garantiert ist.<br />
Wie gut die Grandezza fährt, werde<br />
ich nach der Testfahrt im nächsten<br />
Frühling verraten, denn momentan ist<br />
ja der Winter schon in Finnland eingezogen<br />
und alle Boote sind an Land gebracht<br />
worden. So bitte ich so lange<br />
um Geduld.<br />
38 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 39
Grandezza 31 OC<br />
<strong>Motor</strong> von Volvo Pental D5-310<br />
40 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
Technische Daten<br />
Länge 9,35 m<br />
Decksbalken 3,10 m<br />
Tiefgang 1,20 m<br />
Gewicht 4 400 kg<br />
Ladekapazität 8 Personen<br />
Schlafplätze 4+2<br />
Kategorie CE/C<br />
Treibstofftank-Kapazität 400 l<br />
Wassertank-Kapazität 120 l<br />
Abwassertank-Kapazität 85 l<br />
Standard-<strong>Motor</strong> Volvo Penta D6-310<br />
Importeur:<br />
Bootswerft Rohn AG<br />
Strandweg 77<br />
2513 Twann<br />
Tel. 032 315 11 88<br />
Fax 032 315 16 23<br />
www.rohn-boote.ch<br />
www.rohn-bootswerft.ch<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 41
Techno Marine: Techno 10 IB Open<br />
Winter? Was für ein Winter?<br />
42 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
von Arek Rejs<br />
Der Hauptsitz der polnischen<br />
Firma Techno Marine liegt ungefähr<br />
50 km von Gdynia entfernt,<br />
aber die Probefahrten neuer<br />
Boote, der Techno 10 IB Open,<br />
waren in der Danziger Bucht geplant.<br />
Sie waren für den 28. November<br />
angesetzt, zu einem Zeitpuntk<br />
also, wo ich normalerweise<br />
meine Testfahrten-Agenda vom<br />
Jahr 2009 schon beiseite gelegt<br />
hatte. Wer um alles in der Welt<br />
würde sein Boot bei Anbruch des<br />
Winters im Wasser lassen, und<br />
das in Polen in der kalten Ostsee?<br />
Die Wettervorhersage kündigte keinen<br />
Schneefall an. Im Gegenteil, der Morgen<br />
sollte sonnig und ziemlich kühl<br />
werden. Nach wenigen Stunden Reise,<br />
mit einer Tasche voll warmer Kleider,<br />
bereit die tiefen Temperaturen zu ertragen<br />
und auszuhalten, erschien ich<br />
am Quai der Yacht-Ankerplätze in<br />
Gdynia. Die Techno 10 war bereit loszulegen.Wir<br />
gaben ihrem <strong>Motor</strong> einige<br />
Zeit sich aufzuwärmen und ich erkundete<br />
in der Zwischenzeit das Boot.<br />
Bevor ich an Deck ging, betrachtete<br />
ich das Boot von aussen. Ausser auf<br />
die Schwimm-Plattform, die auf RIBs<br />
(Festrumpfschlauchbooten) selten ist,<br />
wurde meine Aufmerksamkeit auf den<br />
stubsnasigen Bug mit sichtbaren<br />
Kimmwinkeln und einer sehr scharfen<br />
V-Form gezogen. Die 10 schaute aus,<br />
als ob sie fliegen würde. Schläuche aus<br />
Anti-Rutschmaterial wurden durch<br />
eine Seil-Reling verstärkt und ein Fender-Decksbalken<br />
mit einer Ablaufrinne<br />
führte das Haltetau zum Bug.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 43
Techno Marine: Techno 10 IB Open<br />
Die als Sonnenliege dienen kann<br />
Von der Höhe der ersten Sitze bis zum<br />
Ende des Bootes, auf beiden Seiten der<br />
Druckluftschläuche, befinden sich<br />
Seile, die als Reling dienen. Die Taue<br />
halten die Spanten während dem Ankern.<br />
Jetzt ist es Zeit, an Bord auf das<br />
Teakdeck zu springen. Diese Art der<br />
Ausarbeitung des Decks und einer<br />
grossen Oberfläche der <strong>Motor</strong>enluke,<br />
die als Sonnenliege dienen kann, geben<br />
diesem «Arbeits»-Boot einen entspannteren<br />
und gleichzeitig luxuriöseren<br />
Charakter. Dieser Eindruck wird<br />
durch die ziemlich grosse Stahlschwimmplattform<br />
verstärkt. Wenn es<br />
eine Dusche und eine Toilette gäbe,<br />
wäre das Glück vollkommen. Auf den<br />
10 Metern der RIB gibt es neben den<br />
10 Sitzplätzen in zwei Reihen von<br />
«Jockey»-Sitzbänken zwei weitere, bequeme<br />
Sitzbänke vor dem Kontroll-<br />
Panel. Sie sind ungewöhnlich bequem<br />
für ein Boot dieser Art, vier tiefgelegene,<br />
windgeschützte Plätze auf der<br />
Hecksitzbank. Es gibt die Möglichkeit,<br />
das Boot mit zwei zusätzlichen «Jokkey”-Sitzen<br />
zu bestellen, aber für eine<br />
angenehme Fahrt empfiehlt der Hersteller<br />
diese Lösung nicht, da es dann<br />
schwierig wird, sich noch an Deck zu<br />
bewegen (maximaler Abstand zwischen<br />
den Sitzen ist 0.5 Meter). Aber<br />
wer möchte schon auf einer RIB bei 45<br />
Seemeilen pro Stunde herumspazieren?<br />
Nicht viel Platz gibt es auch zwischen<br />
den Seiten und den Sitzreihen.<br />
Hingegen ist der mit einer Stahlreling<br />
gesicherte Bug sowie das Heck geräumig.<br />
Wo die Reling zusammenkommt,<br />
ist eine kleine Stufe, die das An-Bord-<br />
Kommen erleichert.<br />
44 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 45
Techno Marine: Techno 10 IB Open<br />
Kleine Schliessfächer<br />
Wenige Leute nehmen viel Gepäck mit<br />
auf die RIB, aber Techno Marine<br />
dachte an Frauen an Bord; in den Sitzen<br />
sind kleine Schliessfächer. Unter<br />
der Hecksitzbank, der Sitzbank vor<br />
dem Kontroll-Panel und im Panel selber<br />
befindet sich noch mehr Stauraum<br />
für Gepäck. Im Bug gibt es nochmal<br />
ein grösseres Schliessfach. Was mir am<br />
besten gefällt, ist eine abschliessbare<br />
Tasche am Sitz des Steuermanns: Man<br />
löst einen Klettverschluss, bringt einen<br />
Streifen an und erhält so eine<br />
grosse, wasserdichte Sporttasche.<br />
Hinten im Boot ist ein Kontroll-Panel<br />
46 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
aus Laminat, eine ziemlich hohe, solide<br />
Säule mit einer kleineren Perspex-<br />
Windschutzscheibe. Die einfache,<br />
weisse Schaltfläche weist keinen unnötigen<br />
elektronischen Schnickschnack<br />
auf, einzig was für das effiziente<br />
und sichere Steuern des Bootes<br />
nötig ist. Links befindet sich das nach<br />
Schwerarbeit aussehende Steuerrad<br />
mit dem Logo des Herstellers, dann<br />
die Zündung und darunter ein kleines<br />
Handy-Schliessfach. Rechts ist der Yamaha-Fahrhebel<br />
mit Tasten zur<br />
Trimm-Regulierung. Über dem Griff<br />
für die Crew, rechts auf dem Panel,<br />
gibt es eine kleine Kontrollfläche für<br />
eine Pumpe und mit Knöpfen für die<br />
Alarmsignale und –lichter. Eine 12V-<br />
Steckdose ist über dem Panel angebracht.<br />
Ganz oben auf dem Panel, in<br />
seiner Mitte, befindet sich die <strong>Motor</strong>enbetriebs-Anzeige:<br />
links eine elektronische<br />
von Yamaha, die die Geschwindigkeit,<br />
die Drehzahl, den Batterienladungsstand,<br />
den Treibstoff<br />
und die Temperatur angibt. Auf der<br />
gegenüberliegenden Seite ist ein mechanischer<br />
Geschwindigkeitsmesser<br />
und dazwischen vier weitere Instrumente,<br />
die Temperatur, Druck, Trimm
und Batterieladungsstand messen. In<br />
der linken Wand des Panels ist ein<br />
Brennstoffschieber. Das ist alles, was<br />
wir auf dem Kontrollpanel finden<br />
können. Falls man einen Fahrtenschreiber<br />
installieren will, gibt es noch<br />
genug Platz für dessen Bildschirm. Es<br />
ist kein Problem Antennen zu installieren<br />
– die Techno ist mit rostfreien<br />
Stahlbuchsen für Antennen und Blitzableiter<br />
ausgerüstet.<br />
Das Wetter war immer noch sehr günstig,<br />
der <strong>Motor</strong> summte leise und es<br />
war höchste Zeit den Yachthafen zu<br />
verlassen. Die Techno 10 ist mit dem<br />
stärksten, stationären <strong>Motor</strong>, dem Yamaha<br />
ME 432 HO TRP, mit 315 PS<br />
ausgerüstet. Während wir den Hafen<br />
verliessen, hörte ich ihn kaum und obwohl<br />
es ein offenes Boot ist, konnte ich<br />
mühelos mit den andern an Bord<br />
sprechen. Ich zog am Schalthebel und<br />
unter dem Heck kam das Wasser in<br />
Bewegung, aber die Beschleunigung<br />
haute mich nicht vom Hocker. Wir kamen<br />
schnell in Fahrt, trotzdem fühlte<br />
ich keinen starken Druck in den Sitz<br />
hinunter. Es blieb so, bis der <strong>Motor</strong><br />
eine Drehzahl von 2500 erreichte und<br />
der Turbo-Kompressor zu arbeiten<br />
begann. Plötzlich fühlten wir uns vorwärtsgeschleudert.<br />
Die wirkliche<br />
Fahrt fing nun erst richtig an. Der<br />
Wind brachte meine Augen zum Tränen<br />
und ich musste es aufgeben, mich<br />
mit jemand zu unterhalten oder etwas<br />
aufzuschreiben. Ich begann mich wirr<br />
zu fühlen – bei Höchstgeschwindigkeit<br />
und einer plötzlichen Kurve lehnte<br />
die RIB tief auf eine Seite, aber die<br />
Krängung wurde durch die Kontrollinstrumente<br />
gestoppt. Schleunigst kamen<br />
wir zurück zu einer sicheren Neigung<br />
und sanfter Abdrehung. Bei<br />
Schnellfahrt erhebt sich der Bug ziemlich,<br />
aber nicht so sehr, dass man die<br />
Sicht verlieren würde. Dann fällt er<br />
und das Vorwärtskommen wird<br />
gleichmässig. Das Heck taucht nicht<br />
ein. Beim Durchfahren der Wellen<br />
schätzte ich den Vorteil der Bugform,<br />
die unser Nasswerden verhinderte.<br />
Das Boot ist leicht zu fahren. Stehend<br />
kann man alles in jede Richtung überblicken<br />
und alle Messinstrumente<br />
sind sichtbar und praktisch. Nur etwas<br />
beeinträchtigt den Eindruck: der<br />
Schalthebel harzt beim Bedienen,<br />
wahrscheinlich eine Übungssache, das<br />
sanfter hinzukriegen. Die RIB wurde<br />
massgefertigt für den zukünftigen<br />
Steuermann, deshalb benutzte ich seinen<br />
Sitz nicht, sondern lehnte nur<br />
daran. Zwar konnte man dort bequem<br />
sitzen, aber zum Steuern war ich zu<br />
hoch oben und ein wenig zu weit weg<br />
vom Panel, besonders bei Hochgeschwindigkeit<br />
war mir so ein sicheres<br />
Steuern unmöglich. Es sollte eine Art<br />
Seitenschutz für den Steuermann und<br />
das zweite Mannschaftsmitglied dort<br />
installiert werden, denn bei einer abrupten<br />
Kurve ist der einzige Halt der<br />
Griff am Panel.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 47
Techno Marine: Techno 10 IB Open<br />
Viel Platz für den <strong>Motor</strong><br />
48 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
Es zogen Wolken auf und wir mussten<br />
zurück, weil die Marine-Schule im<br />
Stadtzentrum und im Hafen ein Festival<br />
organisierte und die Strassen geschlossen<br />
werden sollten. Wir wollten<br />
nicht für den Rest des Tages im Hafen<br />
festsitzen. Noch ein schneller Blick in<br />
den <strong>Motor</strong>enraum vor der Rückkehr.<br />
Die Luke ist mit einer hydraulischen<br />
Winde versehen und wird so niemandem<br />
auf den Kopf fallen. Es gibt viel<br />
Platz um den <strong>Motor</strong>, genug für einen<br />
zweiten.<br />
Bevor ich den Hafen verliess, konnte<br />
ich noch ein anderes, von der Techno-<br />
Marine-Werft hergestelltes Boot, die<br />
TM-823 2OB, besuchen, aber davon<br />
mehr ein anderes Mal.<br />
Techno Marine Techno 10 IB Open ist<br />
ein Projekt, das die Merkmale eines<br />
Arbeitsschiffes dieser Art mit den für<br />
touristische Yachten typischen Elementen<br />
zum Relaxen verbinden will.<br />
Dieses Ziel haben sie mit Erfolg erreicht.<br />
Man könnte einwenden, dass<br />
sei dasselbe, wie einem Arbeiter eine<br />
Krawatte verpassen. Doch warum<br />
sollte man die RIB auf ihre Basisfunktionen<br />
beschränken und von den Annehmlichkeiten<br />
eines Kreuzers ausnehmen?<br />
Übrigens ist es viel angemehmer,<br />
auf einer RIB mit einem<br />
Teakdeck zu fahren als auf einer mit<br />
dem traditionellen Gummi-Laminat.<br />
Die Testfahrt fand als am 28. November<br />
2009 in der Nähe des Yachthafens<br />
in Gdynia statt. Die Lufttemperatur<br />
war 2°C, der Druck1009 hPa, Windstärke<br />
3 von Südwest. Während der<br />
Probefahrt waren drei Erwachsene auf<br />
dem Boot, der Treibstofftank war zu<br />
drei Vierteln gefüllt.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 49
Techno Marine: Techno 10 IB Open<br />
Mit einem <strong>Motor</strong> von Yamaha<br />
50 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
Pluspunkte:<br />
– gute Bootsführung,<br />
– sorgfältige Ausführung (Teakdeck,<br />
Schwimmplattform),<br />
– brilliante Idee mit dem «Lockerbag»<br />
unter dem Sitz des Steuermanns,<br />
– bequeme Sitzbänke.<br />
Schwachstellen:<br />
– harzig zu bedienender Steuerhebel,<br />
– unbequeme Sitzbänke für die<br />
Mannschaft,<br />
– ungleichmässige Beschleunigung.<br />
Technische Daten<br />
Gesamtlänge 10 m / 32‘8<br />
starre Rumpflänge 9,26 m / 30‘38<br />
Decksbalken insgesamt 2,85 m / 9‘35<br />
Bootsgewicht (ohne <strong>Motor</strong>) 1900 kg<br />
berechneter Tiefgang 0,58 m / 1‘9<br />
berechnete Verdrängung 3 350 l<br />
Kammer-Durchmesser 0,54 m / 1‘77<br />
Max. Personen 2 + 16<br />
Mannschaft 2<br />
Max. Power 2 x 370 PS<br />
<strong>Motor</strong> im getesteten Boot Yamaha<br />
ME 432 HO TRP<br />
Durchschnittl. Treibstoffverbrauch<br />
40 l/h<br />
Preis (Standardoption) 69000 EURO<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 51
Magazin<br />
Die Insel Usedom in der Ostsee<br />
52 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
Bilder: G. Adler<br />
Reportage: M. Torkan<br />
Usedom (polnisch Uznam) ist<br />
eine Insel in der Ostsee vor dem<br />
Stettiner Haff. Sie ist die zweitgrößte<br />
deutsche Insel und liegt<br />
im Nordosten Deutschlands. Ein<br />
Teil von Usedoms 91 km² ist<br />
polnisches Staatsgebiet und<br />
gehört zur Wojewodschaft Westpommern.<br />
Der deutsche Teil der<br />
Insel mit der Fläche von 373 km²<br />
gehört zum Landkreis Ostvorpommern<br />
im Land Mecklenburg-<br />
Vorpommern.<br />
Usedom wird im Westen vom Peenestrom,<br />
im Osten von der Swine und im<br />
Norden von der Ostsee (Pommersche<br />
Bucht) begrenzt. Nordwestlich von<br />
Usedom liegt Rügen, östlich die polnische<br />
Insel Wollin. Vorgelagert sind die<br />
Inseln Ruden und Greifswalder Oie.<br />
Usedom ist eine von Hügeln, Wäldern<br />
und Binnenseen geprägte Insel, deren<br />
dem Festland zugewandte Seite durch<br />
das Achterwasser stark gegliedert wird.<br />
Mit (durchschnittlich) 1917 Sonnenstunden<br />
im Jahr ist Usedom die sonnenreichste<br />
Gegend Deutschlands.<br />
Wenn man vor dem Besuch dieser Gegend<br />
nach Geschichtsbüchern greift, erfährt<br />
man, dass die Menschen hier<br />
durch «Fleiß, Ausdauer, kühnes Wagen,<br />
Zufriedenheit, Genügsamkeit, Treue,<br />
reines Naturgefühl, offene und derbe<br />
Wahrheitsliebe» gekennzeichnet sind.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 53
Magazin<br />
Fischerei und Seebad<br />
Ursprünglich entwickelte sich das wirtschaftliche<br />
Leben Usedoms im östlichen<br />
Teil der Insel und vor allem in<br />
zwei Richtungen: Fischerei und Seebad.<br />
Das letztere kann man darauf zurückführen,<br />
dass die Insel hier eine ihrer<br />
anmutigsten und bezauberndsten<br />
landschaftlichen Seiten zeigt. Die Anfang<br />
des 19. Jahrhunderts begründete<br />
Fischerei bestimmte über einen langen<br />
Zeitraum das Leben der Bevölkerung.<br />
Mit ihren offenen Segelbooten fuhren<br />
die Fischer in die See hinaus, um mit<br />
dem begehrten Hering, dem «Brot des<br />
Meeres», ihre Netze zu füllen. An die<br />
großen Zeiten der Fischerei erinnern<br />
noch heute Museen, Ortswappen und<br />
die Speiseangebote der Restaurants.<br />
Wer aber als Tourist nach einem Hauch<br />
von «Fischerromantik» sucht, dem<br />
bleiben wenige Schritte bis zu Usedomer<br />
Stränden, wo in der Fangzeit die<br />
Boote vom Ufer in die See gezogen werden.<br />
Die Fischer fahren hinaus und<br />
kommen mit viel Glück meistens vollbeladen<br />
zurück. Aus dem vielfältigen<br />
Angebot kann der «Fischhungrige» sofort<br />
vor Ort auswählen oder gleich nebenan<br />
einen Räucherfisch mit Kümmelschnaps<br />
genießen. Wer etwas besonderes<br />
in der Richtung erleben will,<br />
sollte das Fisch-Restaurant mit eigener<br />
Räucherei «Koserower Salzhütte» im<br />
historischen Fischerdorf in Koserow<br />
besuchen.<br />
Der heutige Alltag auf der Insel ist<br />
aber nicht mehr von der Fischerei geprägt.<br />
Mit seiner mehr als 180 km langen<br />
Küstenlinie, den vielen Seen und<br />
kleinen Flüssen ist Usedom ein ausgezeichnetes<br />
Ziel für Wassersportler aller<br />
Art. Man findet ruhige Stellen im Inselnorden<br />
mit flachem Wasser für Anfänger,<br />
Küstenregionen mit viel Wind,<br />
aber weniger Wellen für Speedsurfer.<br />
Das Surfrevier rund um die Insel Usedom<br />
bietet ideale Bedingungen. Flachwasserareale<br />
im Norden der Insel Usedom<br />
und im Achterwasser sind ideal<br />
für die ersten Momente auf dem Brett.<br />
54 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
Zahlreiche Surfschulen und Ausleihstationen<br />
sind Ihnen gerne beim Erlernen<br />
des Umgangs mit dem Brett behilflich.<br />
Neben den bekannten Wassersportarten<br />
wie Windsurfen und<br />
Katamaransegeln in einem Grundscheinkurs<br />
hat das Personal vom<br />
«Sportstrand» in Karlshagen auch einen<br />
speziellen Wasserski- und Wakeboardkurs<br />
im Programm. Der HiFly-<br />
Surfpool, die 18-Fuß-Katamarane der<br />
Marke Topcat sowie Brandungskajaks<br />
bieten alles, was den Wassersportfan<br />
begeistert. So richtig ausspannen, nette<br />
Leute kennen lernen und dabei<br />
noch einiges dazulernen, diese Kombination<br />
macht Ihren Segelurlaub auf<br />
Usedom zum perfekten Erlebnis.<br />
Liebhaber alter Segelschiffe haben die<br />
Möglichkeit, auf Usedom mit dem Traditionssegler<br />
«Weisse Düne» an einem<br />
Tagestörn teilzunehmen oder als<br />
Gruppe mit dem Kapitän ihren individuellen<br />
Tages- oder Mehrtagestörn zu<br />
planen. Oder auf dem Traditionsschiff<br />
«Apolonia» einen schönen Tag zu verbringen.<br />
Bei gutem Wind können 70<br />
m² Segelfläche zum Antrieb werden.<br />
Eine andere Möglichkeit wäre ein erlebnisreicher<br />
Segeltörn mit einer seetüchtigen<br />
Segelyacht, zum Beispiel vom<br />
Hafen Stagnieß am Achterwasser. Sie<br />
können von hier unter Anleitung eines<br />
erfahrenen Skippers Halbtags-Tagestörns<br />
sowie mehrtägige Segeltörns unternehmen.<br />
Man kann natürlich auch<br />
mit dem eigenem Boot kommen. Wassertouristen<br />
haben unterschiedliche<br />
Ansprüche und Erwartungen, was die<br />
Qualität ihres angesteuerten Hafens<br />
betrifft. Einige sind sehr bescheiden,<br />
andere suchen den «Rundum-Komfort»<br />
mit Einkaufsmöglichkeiten direkt<br />
im Hafen, Erlebnis-Gastronomie und<br />
Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie.<br />
Die gute Ausstattung und die<br />
Freundlichkeit der Hafenmeister in<br />
den Häfen auf Usedom hat sich bei den<br />
Freizeitkapitänen rumgesprochen.<br />
Im Gegensatz zu anderen Urlaubsar-<br />
Unter dieser Adresse finden Sie den<br />
grössten Jachthafen Usedoms<br />
www.karlshagen.de/yachthafen-karlshagen.html<br />
Adresse zahlreiche andere Häfen<br />
http://www.meer-usedom.de/hafenauf-usedom.0.html
ten sind Kanureisen noch wenig verbreitet.<br />
Kein Wunder, sie sind nur dort<br />
möglich, wo Seen oder Flüsse liegen.<br />
Und es sollten, wenn möglich, ruhige<br />
Gewässer sein. Und diese Möglichkeit<br />
bietet Usedom ausreichend an.<br />
Geeignet sind seine Binnenseen, Kleinund<br />
Großflüsse, sogar auch einige Abschnitte<br />
entlang der Ostseeküste. Das<br />
Kanuwandern erfreut sich besonders<br />
bei Familien, Naturfreunden und Anfängern<br />
großer Beliebtheit. Am häufigsten<br />
verwendet man Kajaks und Kanadier,<br />
aufgrund ihrer einfachen Handhabung.<br />
Wasserwanderrastplätze am<br />
Ufer laden dazu ein, die Nächte im Zelt<br />
zu verbringen oder sich einfach zu erholen.<br />
Es gibt mehrere Kanustationen<br />
am Achterwasser entlang der Peene.<br />
Dort können Kanus geliehen, Tagesund<br />
Wochentouren gebucht und ausführliche<br />
Informationen über Gewässer<br />
und den Umgang mit dem Kanu<br />
eingeholt werden. Die Beobachtung<br />
der interessanten Fauna und üppigen<br />
Flora und die Entdeckung von Orten,<br />
die man normalerweise zu Fuß nicht<br />
erreicht, gehören auf das Tagesprogramm.<br />
Diese herrliche Insel zu bewundern, ist<br />
auch anders möglich. Aufs Meer hinaus<br />
wandern und die Küstenlinie wie vom<br />
Schiff aus erleben, ohne seekrank zu<br />
werden, das ermöglichen die Usedomer<br />
Seebrücken. Sie sind das Wahrzeichen<br />
der Insel. Auf Usedom sind die<br />
Seebrücken aneinander gereiht: in Ahlbeck,<br />
Heringsdorf, Bansin, Koserow so-<br />
wie Zinnowitz. Mit ihren stolzen 508<br />
Metern (im Wasser 300m) ist die 1995<br />
nach nur einjähriger Bauzeit eingeweihte<br />
Seebrücke von Heringsdorf die<br />
längste Seebrücke Kontinentaleuropas.<br />
Am Brückenkopf bieten zwei Restaurants<br />
kulinarische Genüsse. Zudem befindet<br />
sich auf ihr eine große Passage,<br />
Friseur, Kino, ein Muschelmuseum<br />
und ein Wachsfigurenkabinett. Außerdem<br />
gibt es am Brückenkopf eine Anlegestelle<br />
für Fahrgastschiffe. Das Ahlbecker<br />
Prachtexemplar ist die einzige,<br />
noch original erhaltene Seebrücke in<br />
Mecklenburg-Vorpommern. 1898 eröffnet,<br />
ist sie außerdem das älteste solcher<br />
Bauwerke in Deutschland. Das<br />
hölzerne Gaststättengebäude auf der<br />
Seebrücke mit seinen vier kurzen<br />
Türmchen bekam sein heutiges Aussehen<br />
in den dreißiger Jahren und ist ein<br />
hervorragendes Zeugnis der Wilhelminischen<br />
Bäderarchitektur.<br />
Im Herbst und Winter kann man sich<br />
hier auf die Suche nach Bernstein einlassen.<br />
Der Bernstein ist das Baumharz,<br />
das vor Jahrmillionen aus den<br />
Wunden von Bernsteinkiefern und<br />
anderen Nadelhölzern ausgetreten<br />
und an der Luft schnell ausgehärtet ist.<br />
Gewaltige Mengen sanken in tiefe Sedimentschichten<br />
ab, wo sie über Millionen<br />
von Jahren unter Luftabschluss<br />
und Druck zu Bernstein wurden. Wo<br />
also die Urwälder standen, spülen<br />
heute die Meere immer wieder große<br />
Mengen fossilen Harzes an die Küsten.<br />
Besonders in der südöstlichen Ostsee<br />
und deren Stränden, aber auch in<br />
Mecklenburg-Vorpommern und auf<br />
Usedom gibt es baltischen Bernstein,<br />
zwar in kleineren Mengen. Wenn kräftiger<br />
Nordostwind die Ostsee aufwühlt,<br />
ist die Chance groß, die begehrten<br />
Schmucksteine am Strand zu finden.<br />
Einige hiesige Touristenbetreuer<br />
bringen die Gruppen von «Bernsteinsüchtigen»<br />
zu Schwemmstellen. Dann,<br />
kniehoch im Wasser in Stiefelhosen,<br />
schieben sie den Kescher über den<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 55
Magazin<br />
Naturparkt Insel Usedom<br />
Meeresboden. Der Schlick wird auf<br />
dem Strandboden ausgekippt. Und<br />
Touristen beginnen das Gemenge aus<br />
mit Wasser getränkten Hölzern, vollen<br />
Muscheln, Seegras, angetriebenem<br />
Tang und Algen zu durchsuchen. Meistens<br />
nach wenigen Minuten wird der<br />
erste Fund laut und freudig gemeldet.<br />
«Ostseeland ist Bernsteinland», sagen<br />
die Leute an der Küste.<br />
Naturpark Insel Usedom<br />
Große Teile der Insel gehören zu einem<br />
Naturpark. Seit mehr als 100 Jahren<br />
zählt die Landschaft des Naturparks<br />
Insel Usedom zu den beliebtesten<br />
Urlaubsregionen Deutschlands.<br />
Die Anfänge des Naturparks selbst ge-<br />
56 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
hen zurück auf das Nationalparkprogramm<br />
aus dem Jahre 1990, in dem<br />
die Insel Usedom, das Westufer des<br />
Peenestromes und die umliegenden<br />
Küstengewässer des Stettiner Haffs,<br />
des Achterwassers und des Peenestromes<br />
als Naturpark vorgeschlagen wurden.<br />
Kaum irgendwo lassen sich so<br />
viele verschiedene Landschaftsformen<br />
auf engstem Raum finden: Ostseestrand<br />
und Binnenküste, Seen und<br />
Moore, Buchenwälder und Dünenkiefern<br />
fügen sich mit kleinen Dörfern in<br />
einer alten Kulturlandschaft zu einer<br />
Palette, die durch ihre Vielfalt überrascht.<br />
Fast die Hälfte der Naturparkfläche,<br />
rund 28 500 ha, wird von Wasserflächen<br />
eingenommen. 11 800 ha<br />
des Naturparks (11,7%) sind mit Wald<br />
bewachsen.<br />
Die Insel Usedom zählt zu den vogelreichsten<br />
Gebieten Ostdeutschlands.<br />
Insgesamt wurden über 280 Arten beobachtet.<br />
Viele Greifvogelarten, wie<br />
z.B. die Seeadler, brüten regelmäßig<br />
im Naturpark. Weißstorch, Kranich<br />
und Graureiher sind ebenfalls charakteristisch.<br />
Besonders während des Vogelzuges<br />
wird die Insel von zehntausenden<br />
nordischen Gänsen, Enten<br />
und Schnepfenvögeln besucht, die der<br />
Küstenlinie und dem Urstromtal der<br />
Oder folgen. Fischotter und solche<br />
Seltenheiten wie Glattnatter und Rotbauchunke<br />
sind hier zu Hause.<br />
Als Mitglied der Europäischen Charta
für nachhaltigen Tourismus in<br />
Schutzgebieten ist der Naturpark bestrebt,<br />
vor allem umweltverträgliche<br />
Freizeitangebote zu fördern. Im Naturpark<br />
bieten sich zahlreiche Möglichkeiten,<br />
die abwechslungsreiche<br />
Küstenlandschaft aktiv kennen zu lernen<br />
und interessante Entdeckungen<br />
zu machen. Dabei soll die vorliegende<br />
Zusammenstellung der Wander-, Radund<br />
Reitrouten und der Sportboothäfen<br />
helfen. Die Natur den Besuchern<br />
zugänglich zu machen und die Landschaft<br />
in ihrer Vielgestaltigkeit zu erhalten,<br />
ist das Ziel von Naturschützern.<br />
Einer der großen Förderer des<br />
Naturparkes, der Vorstandsvorsitzende<br />
der Klaus-und-Rut-Bahlsen-Stiftung<br />
drückte es so aus: «Touristen und<br />
Seeadler sind auf Usedom gleichermaßen<br />
gern gesehene Gäste».<br />
Sehenswertes<br />
Es gibt die Meinung, dass Usedom mit<br />
herkömmlichen Urlauber-Attraktionen<br />
wie Museen und Sehenswürdigkei-<br />
ten, nicht sehr gesegnet ist. Der Autor<br />
ist nach mehreren Besuchen einer anderen<br />
Ansicht. Bei schlechtem Wetter<br />
oder einfach zur Abwechslung vom<br />
Verweilen am Wasser und Strand kann<br />
man hier viel Interessantes erleben.<br />
Zum Beispiel das gelbe Theater «Blechbüchse»<br />
in Zinnowitz, das das ganze<br />
Jahr in Betrieb ist. Oder das «Chapeau<br />
Rouge», der «Rote Hut», auf der Heringsdorfer<br />
Strandpromenade, ebenfalls<br />
ein Theater mit sanftem Wellenrauschen<br />
im Hintergrund. Der Vormittag<br />
gehört stets den Kindern, die auch<br />
ihre Eltern mitbringen dürfen.<br />
Im alten Gutshaus von Mölschow hat<br />
man den Kulturhof errichtet. Informationen<br />
über die maritime Geschichte,<br />
die Badekultur in den Seebädern<br />
und Modelle von Sehenswürdigkeiten<br />
der Region werden zu jeder Jahreszeit<br />
ihre Liebhaber finden.<br />
Darunter sind Nachbauten von Kirchen,<br />
Windmühlen sowie eine maßstabsgerechte<br />
Kopie des Rathauses von<br />
Wolgast und zahlreiche Bootsmodelle.<br />
Die Kreativwerkstatt bietet zahlreiche<br />
Ideen, wie das Bearbeiten von Speckstein,<br />
Seidenmalerei, Marmorieren<br />
oder Makramee, und lädt Gäste zum<br />
Mitmachen ein. Die wechselnden Präsentationen<br />
von Künstlern der Pomerania-Region<br />
ziehen zahlreiche Besucher<br />
an.<br />
In Zinnowitz können Menschen trokkenen<br />
Fußes mit einer weltweit neuartigen<br />
Unterwassereinrichtung und<br />
ohne jegliche Vorkenntnisse einen sicheren<br />
Tauchgang in die Ostsee unternehmen.<br />
In der Tauchgondel herrscht<br />
auch auf Tauchstation weiterhin Oberflächendruck,<br />
denn der Besucherraum<br />
ist druckfest konstruiert. Alle Sicherheitseinrichtungen,<br />
so Organisatoren,<br />
seien vielfach erprobt.<br />
Empfehlenswert ist «Europas grösste<br />
Schmetterlingsfarm» in Trassenheide.<br />
Direkt daneben befindet sich ein<br />
«Kinder-Vergnügen», eine Art Mini-<br />
Freizeitpark. Beim Forstamt Pudagla,<br />
fast in der Mitte der Insel, gibt es seit<br />
2007 einen Hochseilgarten (Kletterpark).<br />
Man kann sich auch das Wisentgehege<br />
ansehen und vieles mehr.<br />
Der Autor war aber in Peenemünde<br />
und in Karnin am Achterwasser am<br />
tiefsten beeindruckt. Karnin ist ein<br />
kleiner Ort, aber mit dem bedeutendsten<br />
technischen Denkmal auf der Insel<br />
Usedom. Schon 1876 wurde hier die<br />
360 m lange Fünfbogenbrücke der Eisenbahnstrecke<br />
Berlin – Ducherow –<br />
Swinemünde – Seebad Heringsdorf in<br />
Betrieb genommen. Aber mit der Zeit<br />
erwies sie sich als unzureichend. Man<br />
entschied sich dann für eine Hubbrükke.<br />
Der Aufbau der Brücke und das<br />
Ausfahren der Überbauten der Westseite<br />
unter der Beibehaltung des<br />
Schiffs- und Eisenbahnverkehrs werden<br />
noch heutzutage als ingenieurtechnische<br />
Meisterleistung anerkannt.<br />
Ende 1933 hatte man damals die modernste<br />
Hubbrücke Europas eingeweiht.<br />
Das Gerüst arbeitete nach dem<br />
Prinzip des Seilscheibenantriebs mit<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 57
Magazin<br />
Erster Start einer Rakete<br />
Gewichtsausgleich (Fahrstuhlprinzip).<br />
Am 29. April 1945 wurde die Hubbrücke<br />
beim Vormarsch der Roten Armee<br />
von deutschen Truppen durch an<br />
den Pfeilern befestigte mächtige Seeminen<br />
gesprengt. Der 35 m hohe<br />
Überrest ragt heute als Mahnmal über<br />
dem Wasser.<br />
Auch sehenswert sind der historische<br />
Bahnhof Karnin und der einzige Lotsenturm<br />
Vorpommerns unweit der ehemaligen<br />
Hubbrücke. Der Turm wurde<br />
1936 viergeschossig mit Kugeldach und<br />
umlaufender Galerie aufgebaut.<br />
In Peenemünde lohnt es sich, die Ausstellung<br />
des Historisch-Technischen<br />
Informationszentrums zu besichtigen,<br />
die im Kraftwerk der ehemaligen Heeresversuchsanstalt,<br />
dem größten technischen<br />
Denkmal Mecklenburg-Vorpommerns,<br />
gezeigt wird. Im Oktober<br />
1942 gelang von hier aus der weltweit<br />
erste Start einer Rakete ins All. Die Forschung<br />
diente jedoch von Beginn an<br />
nur einem Ziel: Hochtechnologie sollte<br />
militärische Überlegenheit schaffen.<br />
Nur durch den massiven Einsatz von<br />
Zwangsarbeitern, KZ-Häftlingen und<br />
Kriegsgefangenen war die Errichtung<br />
der Versuchsanstalten und die spätere<br />
Massenproduktion der Rakete, die<br />
Goebbels zynisch «Vergeltungswaffe<br />
2» nannte, in so kurzer Zeit möglich.<br />
Bei der Produktion unter unmenschlichen<br />
Bedingungen und beim Beschuss<br />
belgischer, englischer und französischer<br />
Städte mit der «Wunderwaffe»<br />
verloren Tausende von Menschen ihr<br />
Leben. Im Zentrum werden auch Waffen<br />
der Nachkriegszeit ausgestellt, wie<br />
zum Beispiel ein ehemaliges sowjetisches<br />
U-Boot. Das Museum ist auch<br />
eine internationale Begegnungs- und<br />
Kulturstätte und erhielt für friedensfördernde<br />
Aktivitäten im Jahr 2002 das<br />
Nagelkreuz von Coventry.<br />
58 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 59
Magazin<br />
Mehr als 700km<br />
60 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
Jakobsweg<br />
Und noch eine Besonderheit Usedoms<br />
verdient hier mit Recht erwähnt zu werden:<br />
Über diese Insel verläuft der baltisch-westfälische<br />
Weg (Via Baltica), die<br />
Hauptader der norddeutschen Wege<br />
der Jakobspilger. Er führt über mehr als<br />
700 km von der Insel Usedom nach Osnabrück<br />
und verbindet die skandinavischen<br />
Länder und Polen mit den rheinisch-westfälischen<br />
Wegen.<br />
Hier seien kurz historische Merkmale<br />
des Jakobswegs angefügt. Die Entdekkung<br />
der Grabstätte des Apostels Jakobus<br />
des Älteren zu Beginn des 9. Jahrhunderts<br />
zog sehr bald einen Strom<br />
von Wallfahrern zu jenem Standort, an<br />
dem sich heute die galizische Stadt<br />
Santiago de Compostela befindet. Dieser<br />
Andrang liess bald ein dichtes Strekkennetzt<br />
entstehen, ausgehend von den<br />
unterschiedlichsten Punkten Europas,<br />
das in seiner Gesamtheit als der Jakobus-Pilgerweg<br />
oder Jakobsweg bekannt<br />
ist. Seit der zweiten Hälfte des vorigen<br />
Jahrhunderts erwachte der Jakobus-<br />
Pilgerweg international auf Grund der<br />
Vereinigung von überliefertem, geistigem<br />
und kulturellem Erbe mit seiner<br />
touristisch attraktiven Anziehungskraft<br />
zu neuem Leben und dient als Ort der<br />
Begegnung vom Mensch und Kultur.<br />
Um diese Kombination zu erleben,<br />
muss man nicht unbedingt bis nach<br />
Spanien wandern: alle Jakobswege in<br />
anderen Ländern sind so gestaltet, dass<br />
sie durch wichtige kulturelle und historische<br />
Orte und Stätten verlaufen.<br />
Meine Freunde, die den Jakobsweg auf<br />
Usedom mit betreuen, gaben mir das<br />
Buch von Ulrich Wegner «Der Jakobsweg»<br />
zum Lesen. Laut diesem Buch<br />
machte man sich in allen Religionen<br />
auf den Weg zu bestimmten Orten, an<br />
denen man Gottes Nähe in besonderer<br />
Weise erfahren durfte. In allen Religionen<br />
existiert die Vorstellung, dass der<br />
Mensch zwei Zustände kennt, denjenigen<br />
der Sesshaftigkeit und denjenigen<br />
der Wanderschaft bzw. Pilgerschaft.
In bestimmtem Sinne ist der Mensch<br />
immer in Bewegung. Daher ist sein Leben<br />
ein beständiger Weg, eine beständige<br />
Pilgerschaft. Auf dem Weg erfährt<br />
man auch das Wesen des Menschseins.<br />
Man kehrt wieder zurück nach Hause,<br />
aber mit der Hoffnung in sich, als verwandelter<br />
Mensch, als einer, der weise<br />
geworden ist, daheim anzukommen.<br />
Und da drängt sich die Frage auf: Ist ein<br />
Segler, ein Radfahrer, ein Wanderer<br />
oder einfach ein Tourist, bewusst oder<br />
unbewusst, gläubig im kirchlichen Sinne<br />
oder aus innerer Überzeugung, vielleicht<br />
gar anderen Glaubens, auf dem<br />
Jakobsweg oder einfach auf dem Weg<br />
zu seinem Wesen nicht auch ein Pilger,<br />
der durch seine Aktivitäten höhere Stufen<br />
des Daseins erkennt. Der österreichische<br />
Schriftsteller und Übersetzer<br />
Peter Handke sagte einmal: «Nur im<br />
Gehen öffnen sich die Räume und tanzen<br />
die Zwischenräume! Nur im Gehen<br />
drehe ich mich mit den Äpfel im Baum.<br />
Nur dem Gehenden wächst ein Haupt<br />
auf den Schultern».<br />
Am Anfang dieser Reportage wurden<br />
die charakteristischen Züge der Bewohner<br />
Usedoms in 19. und Anfang<br />
20. Jahrhunderten gemäss der historischen<br />
Literatur genannt. Heute fällt<br />
es dem Autor natürlich schwer, über<br />
alle zu urteilen. Aber jene Leute, die er<br />
dank dem Schicksal während seines<br />
mehrfachen Aufenthaltes auf der Insel<br />
kennengelernt hat, waren zu ihm außerordentlich<br />
freundlich. Und viele<br />
von ihnen sind schon mehr als 20 Jahre<br />
seine aufrichtigen Freunde, wie z.B.<br />
Marianne und Gerhard Adler, Manuela<br />
Bremer-Liedtke, Anneliese und Rüdiger<br />
Wanke und Holger Wolf. Dazu<br />
zählt auch Hans Seifert, ehemaliger<br />
Marineoffizier und Künstler aus Berufung.<br />
Am 8. Dezember 2009 ist er 70<br />
Jahre alt geworden. Seine Liebe zu<br />
Usedom, diesem merkwürdigen Winkel<br />
der Natur, und zur See hat er in<br />
zahlreichen Bildern und Miniaturen<br />
ausgedrückt, die sich jetzt größtenteils<br />
in den Häusern dankbarer Freunde<br />
und Touristen befinden. Die ständige<br />
Ausstellung seiner Arbeiten ist in der<br />
«Kleinen Galerie im Gartenhaus« in<br />
Mölschow und im Atelier in Karlshagen<br />
zu sehen. Allen diesen Menschen<br />
und vielen anderen liebenswürdigen<br />
Einwohnern der herrlichen Insel Use-<br />
dom möchte der Autor seinen Dank<br />
aussprechen.<br />
Am Ende bleibt mir anzufügen, dass<br />
meine Eindrücke von Usedom unvergesslich<br />
und gewiss persönlich sind.<br />
Aber ich bin auch sicher, dass jeder Besucher<br />
hier sein eigenes Paradies findet,<br />
ob individuell oder auf Familienurlaub<br />
zu jeder Jahreszeit, ob im gemütlich<br />
kleinen oder im Nobel-Hotel,<br />
auf dem Campingplatz oder in einer<br />
der zahlreichen Ferienwohnungen.<br />
Eine besondere Mischung aus Naturnähe,<br />
einzigartiger Geschichte und<br />
Kulturerlebnissen, sportlicher Aktivität,<br />
urlaubsfreundlicher Bildung oder<br />
einfach Erholung zieht einen wieder<br />
und wieder hierher.<br />
Mehr über den Usedomer Teil des Weges<br />
kann man unter folgende Adresse<br />
erfahren:<br />
http://www.jakobswege-norddeutschland.de/43360/55001.html<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 61
Searex Offshore Racing Team<br />
Vorbereitung auf nächste Saison<br />
Trotz des nicht gerade guten<br />
Gesamtergebnisses in der Saison<br />
2009 des SEAREX Offshore<br />
Racing Teams, dem einzigen<br />
deutschen Offshore Powerboat<br />
Team in der Powerboat P1 Weltmeisterschaft,<br />
zeigen Teameigner<br />
Siegfried Greve und sein Team<br />
bereits viel Kampfgeist für die<br />
Saison <strong>2010</strong>. «Wir mögen vielleicht<br />
eine schlechte Saison<br />
gehabt haben, aber es gibt immer<br />
ein nächstes Mal und <strong>2010</strong><br />
werden wir umso entschlossener<br />
zurückkehren. Wir sind ein<br />
extrem motiviertes und abgestimmtes<br />
Team mit dem Potential<br />
um in <strong>2010</strong> regelmäßig Podiumsplätze<br />
zu holen.»<br />
62 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
«Es war definitiv eine unbefriedigende<br />
Saison, die wir erlebt haben. Jedes Mal<br />
wenn wir eine Baustelle beseitigt hatten,<br />
tat sich eine neue auf.» Schon<br />
gleich zu Beginn der Saison 2009,<br />
beim Grand Prix of the Sea in Malta,<br />
hatte ein kapitaler <strong>Motor</strong>schaden die<br />
neue SEAREX Falcon Evo 43 des<br />
Teams gestoppt und Siegfried Greve<br />
zum Umstieg auf das Vorjahresboot<br />
gezwungen. «Wir haben dann bei den<br />
folgenden Grand Prix zwar einige guten<br />
Leistungen zeigen können, aber es<br />
ist offensichtlich - wir hatten während<br />
der gesamten Saison immer wieder<br />
viel Pech mit Kleinigkeiten,» resümierte<br />
Greve. «Im Verlauf der Saison<br />
hatten wir dann kaum eine Chance<br />
uns Punkte mäßig weiter zu verbessern.<br />
Nach dem Wechsel auf den Vorjahresrumpf<br />
fehlte uns einfach die<br />
Vorbereitungszeit und wir litten zudem<br />
immer wieder unter diesen kleineren<br />
Problemen. Wir werden hart<br />
daran arbeiten müssen, dass uns das in<br />
der nächsten Saison nicht wieder passiert.»<br />
so Greve weiter.<br />
Um das zu gewährleisten hat sich Siegfried<br />
Greve, der Geschäftsführer der<br />
SEAREX Germany GmbH, bereits voll<br />
auf den Aufbau der «Cranefields<br />
Wine» für die Saison <strong>2010</strong> konzentriert.<br />
Im Travemünder Heimatstützpunkt<br />
des Teams wurde der SEAREX<br />
Falcon Evo 43 Rumpf in den vergangenen<br />
Wochen auf den Einsatz in der<br />
Powerboat P1 Weltmeisterschaft <strong>2010</strong><br />
vorbereitet und abgestimmt. Nach<br />
den ersten vielversprechenden Testfahrten<br />
der «Cranefields Wine» folgen<br />
nun einige Promotion-Termine für<br />
das SEAREX Offshore Racing Team.<br />
So folgt Siegfried Greve einer erneuten<br />
Einladung der Hamburger Bootsmesse<br />
«Hanseboot» und wird vom 24.10.<br />
– 01.11.09 den Besuchern das einzige<br />
deutsche Offshore Rennboot in Halle<br />
A4 präsentieren. Am Stand des SEA-<br />
REX Offshore Racing Teams wird es<br />
dabei zahlreiche interessante Informa-<br />
tionen und Filme rund um die spektakuläre<br />
Powerboat P1 Weltmeisterschaft<br />
2009 geben.<br />
Die neue Rennsaison beginnt für die<br />
«Cranefields Wine» dann bereits im<br />
April <strong>2010</strong>. Vom 16. – 18.04.<strong>2010</strong> wird<br />
die SEAREX Falcon Evo 43 beim<br />
Croatian Grand Prix of the Sea im<br />
kroatischen Split nach der Winterpause<br />
erstmals wieder auf ihre Konkurrenten<br />
in der Evolution Class treffen.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 63
Sealine SC 47 aus Grossbritanien<br />
Ein bestechendes Boot<br />
von Arek Rejs<br />
Nach dem grossen Erfolg der<br />
modernen, klaren Linien der<br />
Sealine SC35 und der 35 Sport<br />
dachte die Werft nicht daran, sich<br />
auf ihren Lorbeeren auszuruhen.<br />
So schufen ihre Designer in<br />
einem nächsten Schritt ihre<br />
grössere Schwester, die SC47.<br />
Die neuesten Sealine-Designs sind<br />
nicht so gedrungen wie die früheren.<br />
Die Schiffsseiten sind fast vertikal. Erst<br />
unter der Wasserlinie beginnt die Abschrägung<br />
des breiten Vs mit fünf<br />
Kimmwinkeln. Die Abschrägung wird<br />
entlang des Hecks so allmählich flach,<br />
dass wir es kaum sehen. Richtung Heck<br />
blickend bemerkt man den <strong>Motor</strong> des<br />
Bootes nicht, einen IPS Volvo Penta,<br />
der gemäss Empfehlung der Werft auch<br />
ein Zeus MerCruiser sein könnte.<br />
Die letzte See-Testfahrt in Grossbritannien<br />
war etwas regnerisch. Deshalb<br />
beschloss Sealine, die erste Testfahrt<br />
nach der Lancierung des neuen Bootes<br />
in freundlicherer Umgebung im italienischen<br />
Hafen Varazze zu organisieren.<br />
Als wir das sonnige London verlassen<br />
hatten, empfing uns Italien mit<br />
dichten Wolken. Doch zum Glück<br />
folgte die englische Wetterlage den Organisatoren.<br />
Und so heiter blieb auch<br />
die Wettervorhersage für die nächsten<br />
zwei Tage. Und wen interessierte<br />
schon die Fortsetzung. Die Rundfahrt<br />
mit dem neuen Boot war für den kommenden<br />
Tag geplant. Ich verbrachte<br />
den ersten Nachmittag mit der Besichtigung<br />
des Hafens, der Stadt und des<br />
vor Anker liegenden Bootes. Der schöne,<br />
moderne Yachthafen gehört der<br />
Azimut-Benetti-Gruppe, aber er interessierte<br />
kaum noch neben dem<br />
brandneuen <strong>Motor</strong>boot mit vollem<br />
Tank, das bereit war, in See zu stechen.<br />
Ich musste die Organisatoren nicht<br />
überzeugen. Die Wetterbedingungen<br />
64 SMB MR • 1/<strong>2010</strong>
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 65
Sealine SC 47 aus Grossbritanien<br />
10 Fuss grösser als ihre Schwester<br />
66 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
waren auf meiner Seite, ein völlig ruhiges<br />
Meer, kein Wind und viel Zeit<br />
für die Messungen. Nach dem Mittagessen<br />
gingen wir an Bord.<br />
Erster Eindruck<br />
Die SC47 ist 10 Fuss grösser als ihre<br />
Schwester, die SC35, und betrachtet<br />
man sie von Weitem, unterläuft einem<br />
leicht ein Fehler. Als ich sie also das erste<br />
Mal sah, dachte ich, sie sei ein Boot<br />
mit offenem Deck mit nicht umwandelbarem<br />
Bimini. Gigantische Cockpitfenster<br />
ohne Scheibenhalter und<br />
ohne Unterteilungen erschienen komplett<br />
unsichtbar. Nur Lichtreflexe zeigten<br />
das Vorhandensein von Glas an.<br />
Kleine Fensterchen an den Seiten des<br />
Schiffes machten einen gegenteiligen<br />
Eindruck. Ich war an grosse, aparte<br />
Bullaugen gewöhnt, weshalb mich<br />
diese hier zu bescheiden dünkten. Ich<br />
befürchtete, sie könnten nicht genug<br />
Tageslicht durchlassen. Auf den ersten<br />
Blick sieht das Boot kleiner aus, als es<br />
ist. Die stahlblaue Farbe des Rumpfes<br />
und die mickrigen Bullaugen geben<br />
ihm einen militärischen Charakter.<br />
Doch die 47 ist auch in drei nichtmilitärischen<br />
Farben erhältlich: weiss,<br />
dunkelbraun und – noch schicker –<br />
gelb, was eine jedem Geschmack entsprechende<br />
Auswahl erlaubt.<br />
Cockpit und Steuer<br />
Die teilweise aufgebaute Schwimmplattform<br />
ist nicht sehr gross, aber geräumig<br />
genug, um dort einen Tender<br />
oder Jet-Ski aufzubewahren. Auf beiden<br />
Seiten gibt es kleine Schliessfächer<br />
mit einem Abfluss, worin man bestens<br />
alle Seile verstauen kann. Rechts ist ein<br />
Cockpiteingang, der eine recht hohe<br />
und kompakte Heckwand ergibt,<br />
wenn die Tür geschlossen ist. Darin<br />
befindet sich ein viel grösserer<br />
Schrank für Fender und Rettungsgeräte.<br />
Was normalerweise bei einem Boot<br />
dieser Grösse nicht zu finden ist, dafür<br />
verschwendet auch die Sealine keinen
Platz, nämlich für eine Tender-Garage.<br />
Ihnen ist Komfort und offener<br />
Platz im Cockpit wichtiger. Es gibt<br />
eine bequeme Zwei-Personen-Sitzbank<br />
parallel zum Heck. Daran<br />
schliesst backbords eine andere Sitzbank<br />
an. Schliesslich findet man einen<br />
weiteren, schmalen Sitz rückwärts in<br />
der Bootsspitze. Alle zusammen bilden<br />
ein breites U. Dazwischen steht<br />
der mittelgrosse Ausklapptisch. Entlang<br />
der gegenüberliegenden Seite befinden<br />
sich neben der langen Doppelsitzbank<br />
mit bequemer Rückenlehne,<br />
die während einer Reise auch perfect<br />
als Couch dient, eine gut bestückte<br />
Grillbar, ein Kühlschrank, eine Eismaschine<br />
und ein Spülbecken. Insgesamt<br />
reicht der Platz im Cockpit für zehn<br />
Personen. Geht man weiter nach vorn<br />
im Boot, kommt man zum Steuer.<br />
Links sind zwei gemütliche, separat<br />
kontrollierbare Sessel mit den Kontrolltafeln<br />
davor. Gegenüber ist es<br />
möglich, auf einer breiten Couch mit<br />
zwei Matratzen und hochgestelltem<br />
Kopfstück zu liegen und so bequem<br />
mit dem Steuermann oder der neben<br />
ihm sitzenden Person zu reden. Wenn<br />
man eine der Matratzen hochhebt,<br />
sieht man darunter ein grosses Bullauge,<br />
das der Kabine unterhalb Tageslicht<br />
spendet. Das Steuerrad ist extrem<br />
rechts angebracht, endlich mal ein<br />
Boot, wo es nicht in der Mitte ist. An<br />
der Regalkante des Sessels ist ein hübscher<br />
Doppelfahrhebel aus glänzendem<br />
Chromstahl mit einem elektronisch<br />
arbeitenden Armaturenbrett<br />
von MerCruiser. Hinten, nicht zu entfernt,<br />
damit man das Boot in einem<br />
Yachthafen mühelos kontrollieren<br />
kann, sowie vor dem Heck platziert,<br />
installierte der Designer den Hand-<br />
steuergeber des Zeus-Antriebs. Links<br />
vom Steuerrad befindet sich ein Fach<br />
für Karten und anderes, notwendiges<br />
Zubehör. Ein wenig darunter findet<br />
man Knöpfe, um die Lichter, die<br />
Scheibenwischer und andere, weniger<br />
wichtige Vorrichtungen zu bedienen.<br />
Ein anderes Fach liegt direkt hinter<br />
dem Steuerrad. Auf beiden Seiten sind<br />
zwei Glashalter und ein wenig weiter<br />
rechts vor dem Handsteuerhebel die<br />
Knöpfe für Trimm, Stabilisierung und<br />
die Bedienung des elektronischen Skyhood-Ankers.<br />
Dieser ganze Teil der<br />
Kontrolltafel ist weiss, aber Lichtreflexe<br />
stören die Bedienung nicht. Vorne,<br />
auf einer dunkeln, modernen Schalttafel,<br />
befinden sich alle Anzeigen. Im<br />
Zentrum ist der grosse Bildschirm des<br />
Raymarine-Kartenlesers angebracht.<br />
Links davon sind die Anzeigen für die<br />
Maschinenleistung. Und rechts kann<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 67
Sealine SC 47 aus Grossbritanien<br />
Selbst bei wendendem Licht<br />
68 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
man Treibstoff, Strom usw. kontrollieren.<br />
Rechts unter den Anzeigen gibt es<br />
ein kleines Mercury-Smart-Craft-<br />
Touch-Panel, das sowohl die Leistung<br />
des Zeus als auch anderer Geräte kontrolliert.<br />
Auf dem Bildschirm sind die<br />
Leistung des Trimms, der Treibstoffverbrauch<br />
und andere notwendige<br />
Anzeigen (Maschinenleistung, ihr Abfallwinkel,<br />
Kraftentwicklung usw.) ablesbar.<br />
Wenn man das Boot über den<br />
Joystick kontrolliert, sieht man auf<br />
dem Bildschirm, wie er arbeitet, so<br />
dass das Boot sich seitwärts parallel<br />
zum Quai fortbewegt. Die dunkle<br />
Kontrolltafel mit den Anzeigen ist an<br />
einem so günstigen Platz angebracht,<br />
dass sie selbst beim blendenden Licht<br />
der untergehenden Sonne mühelos<br />
abgelesen werden kann.<br />
Kabinen<br />
Will man ins Bootsinnere vordringen,<br />
begegnet man einem Hindernis. Die<br />
Passage zwischen dem Steuer und dem<br />
breiten Sitz backbords ist nicht breit<br />
genug, um gleichzeitig zwei Personen<br />
Durchlass zu gewähren. Kommt jemand<br />
vom Salon, muss er im Cockpit<br />
warten, um einen Entgegenkommenden<br />
zuerst durchzulassen. Wenn der<br />
Weg frei ist, steigt man drei Treppen<br />
hinab und betritt einen grossen, hellen<br />
Salon, erhellt durch Tageslicht, das<br />
durch das über die ganze Bootsbreite<br />
ausgedehnte Deckenfenster hereinfällt.<br />
Das Fenster ist direkt vor der<br />
Kontrolltafel und trotz seiner Grösse<br />
kaum sichtbar vom Cockpit aus. Links<br />
im Salon gibt es eine breite,bequeme<br />
U-Sitzbank mit einem Tisch in der<br />
Mitte. Wenn der Tisch ausgeklappt<br />
und versenkt wird, ergibt sich zusammen<br />
mit der Sitzbank ein Doppelbett.<br />
Gegenüber ist eine Pantry mit einem<br />
Herd mit drei Gaskochstellen, ein<br />
Kühlschrank und ein Tiefkühler, ein<br />
Spülbecken und ein Gasofen mit Grill,
der leider sehr weit unten angebracht<br />
wurde. An der Vorderwand des Salons<br />
ist auf einem bewegbaren Arm ein<br />
grosser 26-Zoll-Fernseher installiert.<br />
Auf der gleichen Höhe, an den Wänden<br />
rund um den Salon, sind Gestelle<br />
montiert, die kleineren über der Gästeseite,<br />
die grösseren über der Pantry.<br />
Trotz der Grösse des Bootes setzte ein<br />
Inneneinrichter mehr auf Komfort als<br />
auf Funktionalität, deshalb gibt es<br />
zwei geräumige Kabinen. Eine breite<br />
Doppeltür, wie sie auf Booten selten<br />
zu finden ist, führt in die Vorderkabine.<br />
Im Vergleich zum Salon erscheint<br />
diese Kabine klein und etwas eng, aber<br />
andererseits sehr gemütlich, um eine<br />
romantische Nacht unter den durch<br />
das Deckenfenster glitzernden Sternen<br />
zu verbringen. Links davon befindet<br />
sich eine grosse, bequeme Dusche und<br />
eine Toilette mit Waschbecken liegt<br />
gegenüber. Trotz der geringen Ausmasse<br />
der Kabine fand der Designer<br />
für zwei ziemlich grosse und viele kleinere<br />
Schränke auf beiden Seiten Platz.<br />
Die andere Kabine liegt auf dem Achterdeck<br />
des Bootes. Dorthin gelangt<br />
man durch einen engen Durchgang<br />
von der Pantry aus. Diese Kabine ist<br />
riesig und geräumig. Neben einem<br />
Doppelbett gibt es eine bequeme<br />
Couch steuerbords. Auf der Backbordseite<br />
steht eine Kommode mit<br />
Spiegel mit Hintergrundbeleuchtung.<br />
Daneben, ganz nah vom Eingang, befindet<br />
sich eine Tür, die zur Toilette<br />
und Dusche führt. Die Kabine ist unter<br />
dem Cockpit, so dass die Decke viel<br />
niedriger ist als im Salon und in der<br />
etwa zwei Meter hohen Bugkabine. In<br />
dieser Kabine hingegen kann man<br />
nicht aufrecht stehen, aber es ist ein<br />
Raum zum Ausruhen und Entspannen,<br />
also kein Grund sich Sorgen zu<br />
machen. Meine Befürchtung, es könnte<br />
zu wenig Licht geben in der Kabine,<br />
waren aber unbegründet. Das grosse<br />
Deckenfenster im Salon und die kleineren<br />
in den anderen Kabinen lassen<br />
viel Tageslicht hinein. Das Innere einer<br />
Sealine ist gewöhnlich recht bescheiden<br />
und trotzdem erweckt es den<br />
Eindruck von Klasse und Luxus. Natürliche<br />
Farben und Materialien<br />
schaffen eine Atmosphäre von Weiträumigkeit<br />
und Harmonie: die Möbel<br />
aus hellem Nussbaum oder dunkler<br />
Eiche, die Polsterbezüge wahlweise in<br />
den Farben Schokolade, Pflaume oder<br />
Zitronengelb und alle Wände mit<br />
weissem Lederimitat, ausser der Vorderwand<br />
der Achterdeck-Kabine mit<br />
Blumenmuster auf dunklerem Grund.<br />
Auf See<br />
Wir verlassen den voll belegten Yachthafen.<br />
Richard, der Lehrer an der Sealine<br />
Sea School ist, fährt das Boot geschickt<br />
in die offene See hinaus. Ich<br />
hole die Fender ein. Das Deck ist stabil<br />
und sicher zum Herumlaufen. Teak-<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 69
Sealine SC 47 aus Grossbritanien<br />
Das neue Zeus-System<br />
Decks sind überall und man muss<br />
nicht balancieren wie ein Seiltänzer.<br />
Die Geländer um die Schiffsseiten<br />
sind nicht zu hoch, was praktisch ist<br />
und die Geländer am Dach geben zusätzlichen<br />
Halt, weil sie leicht erreichbar<br />
sind. Die lokalen Gesetze verbieten<br />
das Überschreiten einer Geschwindigkeitsgrenze<br />
von 10 Knoten<br />
innerhalb einer Distanz von 1 km zur<br />
Küstenlinie. Dadurch hatte ich die Gelegenheit,<br />
das neue Zeus-System zu<br />
überprüfen. Die Art, wie es funktioniert<br />
und die Bedienung mit dem<br />
Handsteuerhebel ist ähnlich wie beim<br />
Volv-Penta-IPS-Antrieb. Der Zeus ist<br />
jedoch empfindlicher und geschmeidiger<br />
bei der Handhabung, so dass der<br />
<strong>Motor</strong> mühelos kontrolliert werden<br />
kann. Das Geräusch, das man vom IPS<br />
sehr gut kennt, wie wenn man die volle<br />
Kraft des <strong>Motor</strong>s brauchen würde,<br />
70 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
um den Sand des Meeresbodens aufzuwühlen,<br />
nur um das Boot einige<br />
Meter vorwärtszubewegen, gibt es hier<br />
nicht. Das bei Zeus integrierte Skyhook-System<br />
arbeitet sehr gut. Es benutzt<br />
einen Kreiselkompass, um das<br />
Boot in konstanter Position zu halten.<br />
Dank dieses Gerätes kann die SC47<br />
von gerade mal einer Person überwacht<br />
werden. Wenn man den Skyhook<br />
startet, kann man weggehen und<br />
die Haltetaue vorbereiten sowie die<br />
Fender aushängen und dabei sicher<br />
sein, dass das Boot sich nicht von der<br />
Stelle bewegt. Feine, automatische<br />
Korrekturen halten das Boot am richtigen<br />
Ort und man kann allle Manöver<br />
auf dem Mercury-SmartCraft-Bildschirm<br />
verfolgen. Durch das Drücken<br />
der Taste «Anker» bleibt das Boot, wo<br />
es ist. Mit dieser Anordnung von <strong>Motor</strong>en<br />
und Antrieb kann man, den Joy-<br />
stick benutzend, eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 10.8 Knoten bei<br />
1800 U/min. erreichen. Während dem<br />
Ausprobieren des Zeus verlassen wir<br />
die Zone mit beschränkter Geschwindigkeit<br />
und nun will ich schauen, was<br />
ich aus diesem Boot herausholen<br />
kann. Mit unseren zwei Standardoptionen,<br />
Cummins MerCruiser QSB<br />
5.9, kommen wir in 26 Sekunden auf<br />
die Geschwindigkeit von 30 Knoten<br />
und die Höchstgeschwindigkeit wird<br />
33.9 Knoten bei 3430 U/min. Um dieses<br />
ziemlich grosse Boot zu fahren,<br />
braucht man keine besonderen Fähigkeiten,<br />
weil es nur einen Moment dauert,<br />
bis man sich bei den Hafenmanövern<br />
an die Reaktion des <strong>Motor</strong>s auf<br />
den Steuerhebel gewöhnt hat. Ja sogar<br />
das traditionelle Steuern auf offener<br />
See wird viel leichter als Autofahren.<br />
Eine maximale Drehung des Steuer-
ads bei sehr hoher Geschwindigkeit<br />
schlägt nicht auf den Rumpf. Das Boot<br />
lehnt sich sanft in die Kurve. Der<br />
Blickwinkel durch die Scheiben ist<br />
perfekt und ich musste mich nie auf<br />
die Zehenspitzen stellen, um vor den<br />
Bug zu sehen. Aufrecht stehend fährt<br />
es sich ebenso bequem wie sitzend. Die<br />
hochgeklappten Sitze geben eine bequeme<br />
Rückenstütze bei stehendem<br />
Steuern. Selbst stundenlang bleibt dies<br />
dank dem einstellbaren Steuerrad und<br />
der Armlehne angenehm. Die Anzeigen<br />
sind gut ablesbar und die Tasten<br />
leicht erreichbar. Ich wollte versuchen,<br />
meine Gefährten irgendwie aus dem<br />
Gleichgewicht zu bringen, aber auf<br />
diesem Boot bei diesen Wetterbedingungen<br />
war es schlicht unmöglich. Der<br />
automatische Trimm sieht die nächste<br />
Bewegung voraus und wenn man eine<br />
Kurve nimmt, kann man auf dem Bildschirm<br />
mitverfolgen, wie der Plan, die<br />
Freunde zum Fallen zu bringen,<br />
durchkreuzt wird. Wer der Automatik<br />
misstraut, ist auch in der Lage, ohne<br />
Probleme die manuelle Trimmkontrolle<br />
zu bedienen. Sie befindet sich<br />
rechts vor dem Steuerrad; aber wer<br />
möchte schon auf eine so tolle automatische<br />
Kontrolle verzichten. Die 47<br />
ist mit einem unglaublich einfach zu<br />
benutzenden Autopiloten ausgerüstet.<br />
Nach der Kurswahl drückt man die<br />
entsprechende Taste und kann sicher<br />
sein, ans Ziel zu gelangen. Nach unerwarteten<br />
Bewegungen, wie z.B. um einem<br />
Hindernis auszuweichen oder<br />
einfach um herumzuspielen, kehrt das<br />
Boot zu seinem vorherigen Kurs zurück.<br />
Während der Testfahrt war das<br />
Wasser komplett ruhig, deshalb war es<br />
unvorstellbar, wie sich das Boot bei<br />
Wellengang bewähren würde. Zum<br />
Glück kamen aber am letzten Tag noch<br />
Wellen auf und es war mir möglich zu<br />
beobachten, wie das Boot bei einen<br />
Meter hohen Wellen genauso perfekt<br />
fuhr wie bei ganz flacher See.<br />
Die Sealine SC47 ist ein ausgezeichnetes<br />
Boot für eine lange Reise für<br />
zwei Paare oder ein Paar mit Kindern.<br />
Das Testboot ist ein Prototyp,<br />
darum findet man einige Nachteile,<br />
so z.B. das Fehlen von hydraulischen<br />
Servo-<strong>Motor</strong>en in den Schränken<br />
oder andere kleine, leicht behebbare<br />
Mängel. Die grösste Unannehmlichkeit<br />
finde ich den Durchgang vom<br />
Cockpit in den Salon. Daneben gibt<br />
es nur Vorteile; das Manövrieren, das<br />
dank dem neuen Zeus-Antrieb und<br />
dem Skyhook-System leichter vonstattten<br />
geht, ist fantastisch. Das automatisch<br />
kontrollierte Cockpit-<br />
Dach ist extra angefertigt. Es ist so<br />
gut gelungen, dass man jetzt nicht<br />
einmal mehr den Wind pfeifen hört<br />
wie auf früheren Testfahrten mit der<br />
SC28. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist<br />
die Tatsache, dass der Lärm nach<br />
dem Schliessen des Daches nicht zunimmt.<br />
Das ist unüblich bei Booten<br />
mit Dächern aus steifem Laminat.<br />
Das Innere erhält eine einzigartige<br />
Atmosphäre dank den warmen Farben<br />
und der luxuriösen Ausstattung.<br />
Wird die SC47 sich mit ihrer Vorgängerin<br />
messe können? Wir müssen<br />
bis Ende Januar warten und<br />
schauen, ob die Sealine die 2008 für<br />
die SC35 erhaltene Trophäe des<br />
»Boot des Jahres” wieder erobern<br />
wird.<br />
Die Testfahrt fand am 20. Oktober<br />
2008 in der Nähe des italienischen Hafens<br />
Varazze statt. Die Lufttemperatur<br />
war 19°C, der Luftddruck 1025 hPa,<br />
der Wind bis zu 1°B, kein Wellengang.<br />
Es waren vier Erwachsene an Bord bei<br />
vollen Wasser- und Treibstofftanks.<br />
Die Geschwindigkeit wurde über GPS<br />
aussen gemessen und mit den Anzeigen<br />
an Bord verglichen. Der Geräuschepegel<br />
wurde am Heck und bei der<br />
Sitzbank des Achterdecks überprüft.<br />
Der Brennstoffverbrauch wird gemäss<br />
den Anzeigen an Deck angegeben.<br />
Technische Daten<br />
Gesamtlänge 14,3 m<br />
Decksbalken 4,48 m<br />
Höhe über der<br />
Wasserlinie (inkl. Mast) 4,05 m<br />
Tiefgang 1,11 m<br />
Stehhöhe 1,95 m<br />
Treibstoffkapazität 1 500 l<br />
Wasserkapazität 505 l<br />
Gewicht (trocken) 14 000 kg<br />
<strong>Motor</strong>enoptionen mit Höchstgeschwindigkeit<br />
2 x Cummins<br />
MerCruiser Diesel QSB 5.9 425hp<br />
(850hp total) Zeus Pod Drive,<br />
31/32 knots<br />
2 x Volvo Penta Diesel IPS600 435hp<br />
(870hp total), IPS600 propulsion system,<br />
32/34 knots<br />
2 x Cummins MerCruiser Diesel QSB<br />
5.9 480hp (960hp total), Zeus Pod<br />
Drive, 33/35 knots<br />
Preis ab GBP 366,000 inkl. MwSt.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 71
Class 1 2009 Offshore<br />
Tragisches Ende einer Saison<br />
von Sven Sieveke<br />
Nach den drei Grand Prix auf<br />
dem europäischen Kontinent<br />
rüsteten sich die Class 1 Teams<br />
nach einer kurzen Pause für das<br />
Finale der Weltmeisterschaft<br />
2009 in den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten. Vom 19. – 21.<br />
November gastierte die Class 1<br />
World Powerboat Meisterschaft<br />
dabei zum ersten Mal in Abu<br />
Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten<br />
Arabischen Emirate, und<br />
läutete die vorletzte Runde der<br />
WM 2009 ein. Für die europäischen<br />
Teams bedeutete das die<br />
letzte Chance, dem Klassenprimus<br />
Victory auf dem Weg zum<br />
neunten WM-Titel noch einen<br />
Strich durch die Rechnung zu<br />
machen. Zwei Siege benötigte<br />
das Victory Team in Abu Dhabi<br />
noch um sich den Titel bereits<br />
vorzeitig zu sichern.<br />
In absoluter Bestform trumpften dann<br />
auch Arif Al Zafeen und Nadir Bin<br />
Hendi mit der «Fazza» auf und fuhren<br />
die Konkurrenz förmlich in Grund<br />
und Boden. Wie ein Abstandshalter<br />
sorgten dazu die neuen Europameister<br />
Jean-Marc Sanchez und Mohammed<br />
Al Mehairi in der «Victory 1» mit dem<br />
jeweils zweiten Platz, das die Verfolger<br />
keinerlei Chancen auf einen Titelgewinn<br />
wahren konnten. Im Kampf um<br />
Platz drei der Meisterschaft löste die<br />
«Welmax» die bislang dominierende<br />
«Maritimo» ab, die nach zwei Ausfällen<br />
auf Platz vier der Meisterschaft abrutschte.<br />
Für das Finale vom 10. – 12.<br />
Dezember in Dubai blieb danach einzig<br />
die Frage offen, welches Boot des<br />
Victory Teams den Titel am Ende der<br />
Saison holen würde.<br />
72 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
Schlagabtausch zwischen den<br />
beiden Victory Booten erwartet<br />
Es sollte das packende Finale einer turbulenten<br />
Saison werden - doch die<br />
Class 1 World Powerboat Weltmeisterschaft<br />
2009 endete mit dem tragischsten<br />
Unglücksfall in dem Sport seit<br />
langer Zeit.<br />
Nach insgesamt fünf Grand Prix mit<br />
acht Rennen im Verlauf der Saison<br />
waren die neun Teams der Class 1<br />
nach Dubai gereist um bei dem bereits<br />
traditionell in Dubai stattfindenden<br />
Finale ihren Weltmeister zu<br />
küren. Neben dem WM-Titel waren<br />
zudem noch der Pole Position und<br />
der Middle East Titel zu vergeben.<br />
Während der Saison hatten sich die<br />
beiden Boote des Victory Teams, Arif<br />
Al Zafeen und Nadir Bin Hendi in<br />
der "Fazza und Jean-Marc Sanchez<br />
und Mohammed Al Mehairi in der<br />
"Victory 1" als die erbittertsten Konkurrenten<br />
im Kampf dem Titel herauskristallisiert.<br />
Vor dem Finale<br />
führte das Victory Duo die Wertung<br />
schließlich uneinholbar an und mit<br />
dem WM-Titel für das Team bereits<br />
fest in der Tasche ging es in Dubai<br />
nur noch darum, wer am Ende ganz<br />
oben stehen würde. Die Europameisterschaft<br />
hatten Sanchez und Al Mehairi<br />
in der "Victory 1" ihren Teamkollegen<br />
in der "Fazza" bereits vor<br />
der Nase weggeschnappt, bei dem<br />
Heim Grand Prix des Teams ging es<br />
nun um die Pole Position Meisterschaft<br />
und um die begehrte WM-<br />
Krone. Bei der Pole Position war es
diesmal jedoch die "Fazza", die mit<br />
deutlich schnelleren Zeiten in das Final-Wochenende<br />
ging und sich so<br />
den Titel in der EDOX Pole Position<br />
Meisterschaft vor der "Victory 1" holen<br />
konnte.<br />
Saison endete mit<br />
folgenschwerem Unfall<br />
Bevor ein weiteres Duell über den<br />
WM-Titel entscheiden konnte, kam<br />
es dann beim Auftaktrennen zum<br />
Dubai Grand Prix einen Tag später zu<br />
dem folgenschweren Unfall der "Victory<br />
1". In der Anfangsphase des Rennens<br />
überschlugen sich der Franzose<br />
Jean-Marc Sanchez und der Araber<br />
Mohammed Al Mehairi bei hoher<br />
Geschwindigkeit und krachten mit<br />
dem Sicherheitscockpit ihres Katamarans<br />
auf dem Wasser auf. Für den<br />
48jährigen Throttleman Sanchez, der<br />
mit 47 Starts in der Class 1 als der<br />
"Lehrmeister" des Victory Teams galt<br />
und 2007 Weltmeister wurde, und<br />
seinen 34jährigen Driver, den Class 1<br />
Newcomer Al Mehairi, kam jede Hilfe<br />
zu spät. Alle weiteren geplanten Aktivitäten<br />
und das noch ausstehende<br />
zweite Rennen wurde daraufhin abgesagt.<br />
Für das 1989 in Dubai gegründete Victory<br />
Team, das in der Class 1 mit bis-<br />
lang neun WM, sechs EM, drei Middle<br />
East und sieben Pole Position Titeln<br />
erfolgreicher war als irgendein anders<br />
Rennteam, ist es bereits der zweite<br />
tödliche Unfall im Powerboatsport.<br />
Im August 1995 erlag Hamed Buhaleeba,<br />
Class 1 Pole Position Champion<br />
1994, bei der Jagd nach dem Class 2<br />
WM-Titel seinen Verletztungen nach<br />
einem ähnlichen Unfall. In der Class 1<br />
ist es nach knapp zwanzig Jahren der<br />
erste tödliche Unfall. Zuletzt hatte im<br />
Oktober 1990 der Unfall von Stefano<br />
Casiraghi, dem Ehemann von Caroline<br />
von Monaco, für Schlagzeilen gesorgt.<br />
Casiraghi hatte sich mit einem<br />
seinerzeit noch offenen Boot bei sei-<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 73
Class 1 EM 2009 Offshore<br />
«Fazza» erhält den WM-Titel 2009<br />
nem Heim Grand Prix im Hafen von<br />
Monte Carlo überschlagen und erlag<br />
später seinen Verletzungen. Zuvor war<br />
im August 1987 der französiche Ex-<br />
Formel 1 Rennfahrer Didier Pironi<br />
mit seiner «Colibri» bei einem Rennen<br />
im britischen Cowes tödlich verunglückt.<br />
Das Boot, ein extremer Leichtbau,<br />
geriet bei der Umrundung einer<br />
Wendemarke in eine Welle und überschlug<br />
sich. Die dreiköpfige Besatzung<br />
war sofort tot. Nach jedem dieser Unfälle<br />
wurden die Sicherheitsmaßnahmen<br />
weiter erhöht und seit damals<br />
deutlich verbessert. Im aktuellen Unglücksfall<br />
der "Victory 1" laufen die<br />
Ermittlungen nach der Unfallursache<br />
noch. Erst danach wird man sich über<br />
Maßnahmen unterhalten können.<br />
74 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
«Fazza» erhält den WM - Titel<br />
2009<br />
Es dauerte verständlicherweise ein wenig<br />
bis die Offiziellen der WPPA, der<br />
World Professional Powerboat Association,<br />
das Endergebnis einer der turbulentesten<br />
und tragischsten Saison s<br />
des Sportes bekannt geben konnten.<br />
Der "Fazza" wurde der Sieg beim dem<br />
Unglücksrennen zuerkannt und Arif<br />
Al Zafeen und Nadir Bin Hendi übernahmen<br />
damit auch den WM und<br />
Middle East Titel vor ihren verunfallten<br />
Teamkollegen in der "Victory 1",<br />
die bei ihrem letzten Rennen auf Platz<br />
sechs gewertet wurden. Mit einem<br />
zweiten Platz festigten Jörn Tandberg<br />
und Kolbjorn Selmer mit der "Welmax"<br />
ihren dritten Platz in der WM-<br />
Wertung. Mit einem fünften Platz erreichte<br />
der Italiener Giampaolo Montavoci<br />
mit seiner "Foresti & Suardi –<br />
Roscioli Hotels" Platz vier in der Endwertung<br />
und sein bislang bestes Saisonresultat.<br />
Mit leichtem Abstand<br />
folgten auf Platz fünf dahinter Tom<br />
Barry-Cotter und Pal Virik Nilsen, die<br />
nach einem guten Start mit der "Maritimo"<br />
im Endspurt nur durch Probleme<br />
mit den Kompressorriemen ihrer<br />
V8 Maschinen an einer Podiumsplatzierung<br />
scheiterten. Eine beeindrukkende<br />
Leistung zeigte Giovanni Carpitella,<br />
der bei zwei Grand Prix nicht antrat<br />
und bei den anderen Rennen mit<br />
verschiedenen Co-Piloten am Ende<br />
der Saison noch auf einen soliden<br />
sechsten Platz kam.<br />
Class 1 World Powerboat<br />
Championship 2009<br />
Endstand nach sechs Grand Prix<br />
1) «Fazza» 155 Punkte<br />
2) «Victory 1» 134 Punkte<br />
3) «Welmax« 92 Punkte<br />
4) «Foresti & Suardi» 64 Punkte<br />
5) «Maritimo 11» 58 Punkte<br />
6) «Sea Dubai – C.A.M.» 57 Punkte<br />
7) «Victory 7» 54 Punkte<br />
8) «Giorgioffshore» 47 Punkte<br />
9) «Qatar 96» 15 Punkte<br />
10) «Maritimo 12» 12 Punkte<br />
11) «Qatar 95» 4 Punkte
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 75
Bibliothek<br />
von Claudius Diemer<br />
1969 in Köln geboren, studierte<br />
Fotoingenieurwesen und Angewandte<br />
Physische Geografie mit<br />
Schwerpunkt Luftund Satellitenbildverarbeitung.<br />
Nach 10 Jahren<br />
Tätigkeit als Satellitenbildexperte<br />
hat er sich ganz auf den ästhetischen<br />
Aspekt der Erdaufnahmen<br />
spezialisiert. In seiner albedo39<br />
Satellitenbildwerkstatt verarbeitet<br />
er Rohdaten zu herausragenden<br />
Druckerzeugnissen und<br />
Bildobjekten.<br />
76 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
Der neue mare-Bildband zeigt atemberaubende<br />
Satellitenaufnahmen, auf<br />
denen sich Meer und Land begegnen.<br />
Zehntausende von Satellitenbildern<br />
hat Claudius Diemer fur seine einzigartigen<br />
Porträts und Detailstudien<br />
von Inseln, Kustenlandschaften, Kaps<br />
und Meerengen gesichtet. Die Auswahl<br />
wurde mit höchster Sorgfalt vorgenommen,<br />
um die Schönheit der<br />
Erde gestochen scharf und in spannenden<br />
Ausschnitten sichtbar zu machen.<br />
Ob es sich bei den Motiven um<br />
aufwendige, wolkenfreie Mosaike<br />
handelt, die aus Dutzenden von Einzelaufnahmen<br />
bestehen, oder ob sie<br />
Schnappschusscharakter haben und<br />
durch den besonderen Moment bestechen:<br />
Allen Arbeiten gemeinsam ist<br />
ihre besondere Strahlkraft und Prägnanz.<br />
Der Bildband ist nach Ozeanen<br />
gegliedert; zu jedem Kapitel gibt es<br />
eine Einleitung. Neben einer verständlichen<br />
Erläuterung zu jedem Motiv<br />
enthält der Band ein Glossar und ein<br />
Ortsregister. Das Gesicht der Meere ist<br />
mehr als ein Bildband – das Buch<br />
schafft den Spagat zwischen Kunst,<br />
Wissenschaft und Dokumentation<br />
und setzt damit neue Maßstäbe in der<br />
Aufbereitung von Satellitenbildern.<br />
Claudius Diemer<br />
Das Gesicht der Meere<br />
Inseln und Kusten aus der<br />
Weltraumperspektive<br />
144 Seiten, fadengeheftet,<br />
Leinenband mit Schutzumschlag<br />
�sFr. 98,–<br />
ISBN 978-3-86648-098-8<br />
Erschienen im <strong>Februar</strong> 2009
Bibliothek<br />
von Judith Schalansky<br />
geboren 1980 in Greifswald,<br />
studierte Kunstgeschichte und<br />
Kommunikationsdesign, lebt<br />
heute als freie Autorin und<br />
Gestalterin in Berlin und lehrt<br />
in Potsdam Typografische Grundlagen.<br />
2006 veröffentlichte sie ihr<br />
typografisches Kompendium<br />
Fraktur mon Amour, das mit<br />
mehreren Designpreisen<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
Dass es immer noch Orte gibt, die<br />
schwer zu erreichen sind, erscheint<br />
uns heute nicht mehr vorstellbar. Judith<br />
Schalansky aber hat sie gesammelt:<br />
funfzig entlegene Inseln, die in<br />
jeder Hinsicht weit entfernt sind, entfernt<br />
vom Festland, von Menschen,<br />
von Flughäfen und Reisekatalogen.<br />
Aus historischen Begebenheiten und<br />
naturwissenschaftlichen Berichten<br />
spinnt die Autorin zu jeder Insel eine<br />
Prosaminiatur, absurd-abgrundige<br />
Geschichten, wie sie nur die Wirklichkeit<br />
sich auszudenken vermag, wenn<br />
sie mit wenigen Quadratkilometern<br />
im Nirgendwo auskommen muss. Sie<br />
handeln von seltenen Tieren und seltsamen<br />
Menschen – von gestrandeten<br />
Sklaven und einsamen Naturforschern,<br />
verirrten Entdeckern und verwirrten<br />
Leuchtturmwärtern, meuternden<br />
Matrosen und vergessenen<br />
Schiffbruchigen, braven Sträflingen<br />
und strafversetzten Beamten, kurzum:<br />
von freiwilligen und unfreiwilligen<br />
Robinsons. Nicht zuletzt fasziniert<br />
dieser außergewöhnliche Atlas durch<br />
seine aufwendige und besonders schöne<br />
Gestaltung. Kunstvoll illustriert<br />
und durchgehend in funf Sonderfarben<br />
gedruckt, zeigt er nach Ozeanen<br />
geordnet alle Inseln im jeweils identischen<br />
Maßstab. Damit entfuhrt uns<br />
Judith Schalansky zu funfzig entlegenen<br />
Orten – von Tristan da Cunha bis<br />
zum Clipperton-Atoll, von der Weihnachts-<br />
bis zur Osterinsel – und beweist,<br />
dass die abenteuerlichsten Reisen<br />
immer noch im Kopf stattfinden:<br />
mit dem Finger auf der Landkarte.<br />
Judith Schalansky<br />
Atlas der abgelegenen Inseln<br />
Erstverkaufstag:<br />
15. September 2009<br />
144 Seiten,<br />
Halbleinenband mit dreiseitigem<br />
Farbschnitt<br />
sFr. 54,90<br />
ISBN 978-3-86648-117-6<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 77
Markt<br />
CHAPARRAL 215 SSi<br />
<strong>Motor</strong>boot CHAPARRAL 215<br />
SSi 2009 (Ausstellungsboot)<br />
Graphic Weiss & Kupfer /<br />
Länge: 6.71 m / Breite: 2.51<br />
m / Gew. 1'588 Kg. <strong>Motor</strong>:<br />
1 x Volvo 5.0 GXi MPI SX<br />
270 HP Premium Pack.<br />
Wide Band Copper Hull<br />
Convenience Package Komplettes<br />
Regenfahrverdeck inkl.<br />
Top Cockpittteppich Cockpittisch<br />
CE Boot & CE <strong>Motor</strong><br />
Zertifikation Sonderpreis für<br />
Export inkl 7.6 % MwSt.<br />
CHF 58 550.–<br />
Baja 204<br />
Länge: 6.20 Mt. / Breite:<br />
18 Mt. / Gew. 1’100 Kg.<br />
Betriebstd. 450 / Baujahr 1992<br />
<strong>Motor</strong>: 1 x Volvo Penta 4.3 L<br />
132 KW / Total- überholt<br />
Preis ab Grenchen:<br />
CHF 19 500.–<br />
US Boot Import Schneitter Rolf<br />
Solothurnerstrasse 118<br />
2540 Grenchen<br />
Tel. 032 653 10 66<br />
78 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
Occ. Monterey<br />
298 / 318 SC 2002<br />
Länge: 9.70 Mt. / Breite:<br />
2.90 Mt. / Gew. 3’856 Kg. /<br />
Farbe weiss, weiss, <strong>Motor</strong>: 2x<br />
MerCruiser 6.2 L MPI Bravo<br />
III 320HP / CE <strong>Motor</strong> &<br />
Boot, ca. 450 h. Verdeck- Seitenteile,<br />
Cockpitverdeck,<br />
Ganzpersenning, Cockpitteppich,<br />
Schmutzwasser System,<br />
12 Volt Ankerwinde mit Seil &<br />
Kette. Generator Diesel 220<br />
Volt, Klima & Heizung, TV<br />
Radio CD, DVD Player. 12<br />
Volt Kühlschrank, Batterieladegerät,<br />
Mikrowelle, Landstromanschluß,<br />
Warmwasser,<br />
Heckdusche, Radarbügel, Porcelain<br />
WC Vacuflush mit<br />
Tank. Preis ab Werft Grenchen<br />
inkl. 7.6 % MwSt.<br />
CHF 115 500.–<br />
info@us-boot-import.ch<br />
Zu verkaufen in Murten<br />
Aus gesundheitlichen Gründen,<br />
voll eingerichtete Bootswerft<br />
mit grossem Winterlager,<br />
Winterla-<br />
ideal ger, ideal für Bootbauer für Bootbauer oder oder<br />
Mechaniker.<br />
Mitvertrag<br />
Mitvertrag<br />
kann<br />
kann<br />
übernommen<br />
werden. übernommen werden.<br />
Solvente Interessenten melden<br />
sich unter:<br />
MRC, Freibürgstrasse 118<br />
3280 Murten<br />
Verkauf Neuboote (Sealine, Sea Ray,<br />
Targa, Bavaria und andere führende<br />
Marken) und Occasionen, <strong>Motor</strong>enservice,<br />
Bootsplätze, Winterlager, SB-Tankstelle,<br />
Spritzkabine usw.<br />
Yachtwerft Faul AG, Seestrasse 5, 8810 Horgen<br />
Tel. 044 727 90 00, Fax 044 727 90 09<br />
e-mail: office@faul.ch, www.faul.ch<br />
Zweigbetrieb Seedamm-Marina, 8808 Pfäffikon
lancia smb09<br />
Ein Lancia für das Wasser<br />
Mit einem außergewöhnlichen<br />
RIB im Lancia-Martini Design<br />
kommt der italienische Hersteller<br />
SACS auf den Markt<br />
Die «Lancia di Lancia» ist bereits optisch<br />
ein Leckerbissen und knüpft im<br />
Design an die Rennsport Vergangenheit<br />
von Lancia und Martini an. Entwickelt<br />
wurde das sportliche<br />
Schlauchboot in Zusammenarbeit der<br />
vier italienischen Firmen SACS, Fiat<br />
Powertrain Technologies, Martini und<br />
Lancia. Entworfen wurde das ungewöhnliche<br />
RIB von Designer Christian<br />
Grande. Der renommierte<br />
Schlauchboothersteller SACS bringt<br />
in dem 13,10 m langen und 3,83 m<br />
breiten sportlich ausgelegtem Rumpf<br />
allerhand Komfort unter. So hat das<br />
mit einem Stoffverdeck komplett verschließbare<br />
Cockpit auch im geschlossenen<br />
Zustand noch Stehhöhe und<br />
auch die klimatisierte Kabine besitzt<br />
noch eine angenehme Höhe. Ein besonderer<br />
Clou ist die nach oben öffnende<br />
Windschutzscheibe, die den<br />
Weg auf die Liegefläche auf dem Vordeck<br />
freigibt. Daneben befinden sich<br />
noch eine gut ausgestattete Küche und<br />
ein versenkbarer LCD Fernseher an<br />
Bord. Ein kleines, aber feines Badezimmer<br />
mit Lichtdusche rundet die<br />
Ausstattung der „Lancia di Lancia“ ab.<br />
Moderne Formen und Materialen bestimmen<br />
das Interior der Kabine, die<br />
mit wenigen Handgriffen in eine Liegefläche<br />
für zwei Personen umgebaut<br />
werden kann.<br />
Zwei 560PS Dieselmaschinen<br />
sorgen für Vortrieb<br />
Für den notwendigen Vortrieb des 8,5t<br />
schweren RIB sorgen zwei N67-560<br />
Dieselmaschinen von FPT (Fiat Powertrain<br />
Technologies/IVECO). Mit<br />
den 2x 560PS kommt die „Lancia di<br />
Lancia“ auf ein äußerst sportliches Leistungsgewicht<br />
von 7,5 KG pro PS. Mit<br />
den im Rennsport entwickelten Ober-<br />
flächenantrieben von Jolly Drive Marine<br />
erreicht das RIB bei idealen Bedingungen<br />
55 KN. Die «Wohlfühl» - Reisegeschwindigkeit<br />
liegt jedoch zwischen<br />
15 und 45 Knoten. Wer das RIB im<br />
Lancia-Martini Design sein eigen nennen<br />
möchte muß dafür rund 550.000,-<br />
Euro plus Steuern einrechnen.<br />
1/<strong>2010</strong> • SMB MR 79
ei: Nautic Verlag GmbH<br />
CH-5722 Gränichen<br />
Tel. 062 842 88 80 Fax 062 842 88 81<br />
E-mail: onv@maritim.ch<br />
www.maritim.ch<br />
80 SMB MR • 1/<strong>2010</strong><br />
Bestelltalons<br />
“happy landing”<br />
Ich bestelle mit diesem Talon den unten aufgeführten Artikel zuzüglich<br />
Porto+Verpackung inkl. MwSt. Ein Rückgaberecht ist ausgeschlossen.<br />
� Band 1 Bieler-Neuenburger-Murtensee + Seekarte........................... Fr. 115.-<br />
� Band 2 Zürichsee mit Seekarte und Walensee.................................. Fr. 115.-<br />
� Band 3 Vierwaldstättersee mit Seekarte............................................ Fr. 115.-<br />
� Band 6 Lago Maggiore d/i mit Seekarte............................................. Fr. 115.-<br />
� Seekarte Zürichsee-Walensee-Linthkanal.......................................... Fr. 38.-<br />
� Seekarte Juraseen Bieler-Neuenburger-Murtensee mit Aare............. Fr. 38.-<br />
� Seekarte Lago Maggiore ...........……………………………………….. Fr. 38.-<br />
Name:_______________________ Vorname:________________<br />
Datum:___________<br />
Adresse:________________________________________________________________<br />
(PLZ) Ort:________________________________ Unterschrift:____________________<br />
Abonnement<br />
� Abo für 1 Jahr Fr. 40.-<br />
� Abo für 2 Jahre Fr. 70.-<br />
Einzel Verkauf Fr. 8.50<br />
inkl. MwSt.<br />
� Abo BRD 1 Jahr € 60.-<br />
� Abo Österreich 1 Jahr € 60.-<br />
Das Abo ist im voraus zu bezahlen.<br />
Nach Ablauf der bezahlten Exemplare<br />
erlischt das Abo automatisch. Eine<br />
Kündigung ist nicht nötig.<br />
Zahlungsart: � Check � Bar im Umschlag � EZ<br />
per Einschreibebrief<br />
Name:______________________ Vorname:___________________________<br />
Adresse:____________________________(PLZ) Ort:___________________<br />
Datum:__________________________ Unterschrift:____________________<br />
Wassersport Schweiz 360°<br />
�<br />
� Bodensee-Südufer...........................................................................CHF. 60.-<br />
Zugersee<br />
Bernerseen<br />
Lago di Lugano<br />
Preise inkl. MwSt. + Porto+Verpackung<br />
Name:_____________________________ Vorname:__________________________<br />
Adresse:______________________________________________________________<br />
(PLZ) Ort:________________________________ Datum:______________________<br />
Unterschrift:___________________________________________________________
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