Betriebsvergleich Friseurhandwerk
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Tabelle 16: Liquidität<br />
Größenklasse<br />
16.01 Kasse, Bank, Postgiro<br />
16.02 + Sonstiges Umlaufvermögen<br />
16.03 = Umlaufvermögen I<br />
16.04 + 1/2 Warenlager<br />
16.05 = Umlaufvermögen II<br />
16.06 Kontokorrentverbindlichkeiten<br />
16.07 + Lieferantenverbindlichkeiten<br />
16.08 + Sonstige Verbindlichkeiten und Passiva<br />
16.09 = Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
16.10 Liquidität I<br />
Umlaufvermögen I<br />
– Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
16.11 Liquidität II<br />
Umlaufvermögen II<br />
– Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Wie durch die Unterdeckung mit langfristigen<br />
Geldmitteln nicht anders zu erwarten, ist die Liquidität<br />
sowohl im Gesamtdurchschnitt als auch in<br />
beiden Größenklassen angespannt. Es werden<br />
auch kurzfristige und damit i.d.R. teure Kreditformen<br />
zur Finanzierung langfristiger Anlagen benutzt.<br />
Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen<br />
nicht in ausreichendem Maße schnell liquidierbare<br />
Vermögensteile oder flüssige Geldmittel gegenüber,<br />
um im Ernstfall (z.B. wenn die Bank<br />
wegen zu großer Überziehung keine Aufträge<br />
mehr über das laufende Konto ausführt) schnell<br />
genug flüssig zu sein.<br />
Gerade hier deuten sich in den letzten Jahren<br />
immer deutlicher Probleme an. Zunehmend kündigen<br />
Banken Kreditvereinbarungen mit Friseurunternehmern,<br />
bei denen es mehrfach zu<br />
Problemen mit der Überziehung des laufenden<br />
Kontos gekommen ist, auf oder mischen sich weit<br />
in die Geschäftsführung ihrer Kunden ein. Es besteht<br />
die Gefahr, dass die Unternehmer durch falsches<br />
Finanzmanagement zu Angestellten in<br />
ihren eigenen Betrieben werden. Nachdem viele<br />
Betriebe durch die hohe Verschuldung im Grunde<br />
schon seit Jahren nicht dem Unternehmer, sondern<br />
der Bank gehören, beginnen jetzt die Bank-<br />
info@lgh.de<br />
I II Gesamtauswertung<br />
€<br />
€<br />
€<br />
2.967<br />
5.684<br />
4.430<br />
364<br />
4.260<br />
2.462<br />
3.331<br />
9.944<br />
6.892<br />
1.436<br />
4.156<br />
2.901<br />
4.767<br />
14.100<br />
9.793<br />
2.296<br />
4.462<br />
3.462<br />
561<br />
1.901<br />
1.283<br />
6.440<br />
13.883 10.448<br />
9.297 20.246 15.193<br />
-5.966 -10.302<br />
-8.301<br />
-4.530<br />
-6.146<br />
-5.400<br />
mitarbeiter auch die Entscheidungen zu treffen.<br />
21<br />
Dies ist jedoch nur ein Anzeichen dafür, dass die<br />
Vordenker in den Banken dem Friseur nur wenig<br />
kaufmännisches Know-how zutrauen. Die angespannte<br />
Liquidität ist nämlich nur eine Folgeerscheinung<br />
von kaufmännischen Fehleinschätzungen<br />
der Friseure. Bei der Kreditvergabe neigen<br />
viele dazu, viel zu kurzfristige Rückzahlungen zu<br />
vereinbaren, die sie dann nicht einhalten können.<br />
Bei den Banken führt dies dazu, dass der Friseur<br />
nicht nur wegen seiner ungenügenden Rentabilität<br />
als schlechter Schuldner, sondern auch<br />
wegen Nichteinhaltung von Leistungsversprechen<br />
als sehr unzuverlässiger Schuldner gilt. In der<br />
Bonitätsbeurteilung, also der Beurteilung der Kreditwürdigkeit,<br />
reihen die Geschäftsbanken den<br />
Friseur heute in die Gruppe der risikoreichsten<br />
Berufsgruppen ein. Bei einer deutschen Großbank<br />
gibt es eine Empfehlung für die Kreditsachbearbeiter,<br />
mit Friseuren möglichst keine Kreditgeschäfte<br />
mehr abzuschließen. Macht dies Schule,<br />
werden Friseure immer mehr in „Rabattfinanzierungen”<br />
mit ihren Lieferanten getrieben. Abhängigkeiten<br />
wie zwischen Gastronomen und Brauereien<br />
sind schon heute keine Seltenheit.<br />
Ihr Betrieb<br />
€