Betriebsvergleich Friseurhandwerk
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Tabelle 14: Investitionsrahmen<br />
Größenklasse<br />
14.01 Gewinn laut Gewinn- und<br />
Verlustrechnung<br />
14.02 – Privatentnahmen<br />
14.03 + Einlagen<br />
14.04 = Kapitalbildung<br />
14.05 + Abschreibungen<br />
14.06 = Investitionsrahmen aus<br />
Selbstfinanzierung<br />
Die Position Kapitalbildung zeigt im Jahr 2006 für<br />
beide Betriebsgrößenklassen die oben beschriebenen<br />
Folgen der Verhältnisse zwischen steuerlichem<br />
Gewinn und Privatentnahmen und Einlagen.<br />
Weil die Privatentnahmen höher sind als der<br />
erwirtschaftete Gewinn, wird Kapital vernichtet.<br />
Dies wird auch durch erhöhte Einlagen nicht ausgeglichen.<br />
Kaufmännisch gibt es für die Problemstellung der<br />
Kapitalaufzehrung eine sehr einfache Lösung:<br />
Weil normalerweise die Privatentnahmen schneller<br />
beeinflussbar sind als der Gewinn, müssen zunächst<br />
die Privatentnahmen so deutlich reduziert<br />
werden, dass diese nicht nur durch den Gewinn<br />
gedeckt werden, sondern dass auch noch genügend<br />
Gewinn im Betrieb verbleibt, um dann aus<br />
dem gewonnenen unternehmerischen Handlungsspielraum<br />
durch Neukundengewinnung und Mitarbeitermotivation<br />
Umsatz und Gewinn nachhaltig<br />
zu steigern. Dies wurde wieder einmal nicht<br />
umgesetzt. Die Betriebe beider Klassen leben<br />
damit auch im Jahre 2006 (noch) von der Abschreibung<br />
und den Privateinlagen.<br />
Für die Zukunft wird die oben geschilderte Möglichkeit<br />
immer schwieriger, wenn dabei selbst<br />
eine sparsame private Lebensführung nicht mehr<br />
möglich ist. Dies ist bei den kleineren Betrieben<br />
schon seit längerem erreicht. In den Betrieben<br />
unter 100.000 € Jahresumsatz wurden 2006 Netto-<br />
Privatentnahmen (=Privatentnahmen minus Privat-<br />
info@lgh.de<br />
I II Gesamtauswertung<br />
€<br />
€<br />
€<br />
15.735<br />
20.063<br />
4.001<br />
-327<br />
2.493<br />
2.166<br />
35.910<br />
41.448<br />
5.233<br />
-305<br />
4.691<br />
4.386<br />
25.238<br />
30.299<br />
4.590<br />
-471<br />
3.529<br />
3.058<br />
19<br />
einlagen) von durchschnittlich 16.062 € vorgenommen.<br />
Das sind ca. 1.339 € im Monat. Wo soll<br />
da noch gespart werden? Es stellt sich dabei sogar<br />
die Frage, wo hier der Reiz der Selbstständigkeit<br />
liegt?<br />
Insgesamt besteht auch im Jahr 2006 weiter das<br />
Dilemma des <strong>Friseurhandwerk</strong>s der 90er Jahre:<br />
Nicht die Netto-Privatentnahmen sind zu hoch,<br />
sondern die Gewinne sind zu klein. Und weil die<br />
Privatentnahmen gar nicht weiter reduziert werden<br />
können, müssen die notwendigen Reduzierungen<br />
bei den betrieblichen Kosten erzielt werden.<br />
Dies geht aufgrund der Gesamtkostensituation<br />
einerseits durch die schon erwähnten<br />
Produktivitätssteigerungen. Diese führen jedoch<br />
nur mittelbar zu einer Kostenentlastung, nämlich<br />
wenn als Folge der erhöhten Produktivität die<br />
Mitarbeiterzahl in den Betrieben gesenkt werden<br />
könnte.<br />
Andererseits ist zu beobachten, dass die Betriebe<br />
bei den aktiven Kosten Werbung und Weiterbildung<br />
sehr zurückhaltend sind. Dies bewirkt kurzfristig<br />
sicher Kostenentlastungen und dadurch<br />
höhere Gewinne, mittel- bis langfristig führt dies<br />
aller Voraussicht nach jedoch zu einer verschlechterten<br />
Wettbewerbssituation am Markt<br />
und damit zu sinkenden Gewinnen.<br />
Ihr Betrieb<br />
€