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Betriebsvergleich Friseurhandwerk

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HANDWERK Betriebs-<br />

Friseur<br />

Handwerk<br />

2006<br />

Die Gewerbeförderung des Handwerks<br />

Vergleich<br />

Nr. 507


Impressum<br />

Die Gewerbeförderung des Handwerks<br />

■ Herausgeber:<br />

Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen<br />

Handwerks e.V. (LGH)<br />

Auf’m Tetelberg 7, 40221 Düsseldorf<br />

Tel.: 02 11/ 30 10 8-0, Fax: 02 11/ 30 10 8-540<br />

lgh@lgh.de, www.lgh.de<br />

■ Geschäftsführer:<br />

Dipl.-Volksw. Reiner Nolten<br />

■ Leitung der Untersuchung:<br />

Dipl.-Volksw. Reiner Nolten<br />

Dipl.-Kfm. Heiner Schlichtherle<br />

■ Layout:<br />

Dipl.-Des. Susanne Stang<br />

■ Druck:<br />

Tannhäuser GmbH, Düsseldorf<br />

■ © Copyright 2007<br />

Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen<br />

Handwerks e.V. (LGH)<br />

– 9/2007<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Ohne schriftliche Genehmigung der LGH ist es<br />

nicht gestattet, dieses Werk oder Teile davon zu<br />

verwerten und zu verarbeiten. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen oder<br />

Speicherung und Verarbeitung in elektronischen<br />

Systemen.<br />

www.lgh.de


info@lgh.de<br />

1<br />

Vorwort<br />

Im Rahmen der Untersuchungsreihe „Betriebswirtschaftliche Vergleichszahlen der Landes-Gewerbeförderungsstelle<br />

des nordrhein-westfälischen Handwerks" wird hiermit der <strong>Betriebsvergleich</strong> für das<br />

<strong>Friseurhandwerk</strong> vorgelegt.<br />

Der Erfolg eines Unternehmens hängt neben vielschichtigen externen Marktproblemen im Wesentlichen<br />

von der Kostenstruktur des Unternehmens ab. Mit der Kostenrechnung und -kontrolle hat der Unternehmer<br />

ein Hilfsmittel zur Verfügung, das erkennen lässt, wo und in welcher Höhe Kosten angefallen<br />

sind. Erst wenn er diese kennt, ist er in der Lage, wichtige betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu<br />

treffen. Das ist aber nicht allein auf der Grundlage der eigenen Datensituation möglich. Vielmehr ist<br />

es ideal, wenn der Unternehmer seine Daten mit denen gleichartiger Betriebe vergleichen kann. Der<br />

hier vorliegende <strong>Betriebsvergleich</strong> soll ihm die Vergleichszahlen an die Hand geben, mit deren Hilfe er<br />

sein Unternehmen auf Schwachstellen analysieren kann. Dabei soll beachtet werden, dass die Zahlen<br />

Durchschnittswerte wiedergeben, die aus leistungsstarken und auch leistungsschwächeren Betrieben<br />

gewonnen werden.<br />

Betriebe, die sich an der nächsten Untersuchung beteiligen wollen, werden schon heute gebeten, ihre<br />

Anschrift der LGH mitzuteilen. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Rückantwort auf der<br />

letzten Seite dieses <strong>Betriebsvergleich</strong>es und fordern hiermit die Unternehmer im Friseur-Handwerk auf,<br />

sich zu beteiligen.<br />

Die Herausgeber danken den beteiligten Betrieben und den dem Handwerk nahestehenden Steuerberatungsbüros<br />

sowie Herrn Dipl.-Kfm. Ulrich Westermair, Unternehmensberater für das Friseur-<br />

Handwerk, die wesentlich an der Herausgabe dieses <strong>Betriebsvergleich</strong>es beteiligt waren.<br />

Insbesondere danken wir der Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen, die die Kosten der Veröffentlichung finanzierte. Dieser <strong>Betriebsvergleich</strong> wird allen Friseurbetrieben<br />

in Nordrhein-Westfalen über den Verband oder über die Landes-Gewerbeförderungsstelle<br />

des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V. (www.lgh-<strong>Betriebsvergleich</strong>e.de) kostenlos als pdf-Datei<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Innungsverband Friseur und Kosmetik Nordrhein<br />

Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V. (LGH)


2<br />

Die konjunkturelle Lage<br />

im nordrhein-westfälischen <strong>Friseurhandwerk</strong> 2006/2007<br />

von Wolfgang Dürig, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung, Essen<br />

Das Jahr 2006 stand auch im Handwerk im<br />

Zeichen eines wirtschaftlichen Aufbruchs. In<br />

Deutschland stieg das Bruttoinlandsprodukt – als<br />

umfassendstes Maß für die wirtschaftliche<br />

Leistung einer Volkswirtschaft – preisbereinigt<br />

um beachtliche 2,7%, in NRW um 2,4%. Im<br />

Unterschied zu den Jahren zuvor wurde das<br />

Wachstum nicht allein vom Export von Waren<br />

und Dienstleistungen getragen, sondern die<br />

inländische Verwendung trug ebenfalls kräftig<br />

zum Anstieg bei.<br />

Die privaten Konsumausgaben verblieben bisher<br />

dagegen auf schwachem Niveau. Auf das Ausgabeverhalten<br />

der privaten Haushalte wirkten<br />

sich mehrere Faktoren restriktiv aus. Unter anderem<br />

hat sich der Aufschwung – trotz guter Anzeichen<br />

– noch nicht nachhaltig auf den Arbeitsmarkt<br />

ausgewirkt. Die Lohnentwicklung war eher<br />

verhalten. Darüber hinaus hat die Mehrwertsteuererhöhung<br />

zu Preiserhöhungen geführt, wenn<br />

auch in geringerem Maße als zunächst befürchtet.<br />

Die zuletzt erwähnten Aspekte dürften auch<br />

ursächlich dafür gewesen sein, dass die Umsatzentwicklung<br />

im <strong>Friseurhandwerk</strong> keineswegs den<br />

Erwartungen bzw. Hoffnungen entsprach. Bundesweit<br />

schwächte sich das Umsatzvolumen um<br />

2,2% und in NRW sogar um 3,4% ab. Entsprechend<br />

ergab sich auch keine Wende hinsichtlich<br />

der Beschäftigungsmöglichkeiten in diesem<br />

Handwerkszweig. Ende 2006 waren im gesamtdeutschen<br />

Durchschnitt 2,5% weniger Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in Friseursalons tätig als<br />

zum Jahresbeginn. In NRW betrug der Rückgang<br />

6,7%. 1<br />

Den Deutschen stehen, nach Berechnungen der<br />

Gesellschaft für Konsumforschung, rund 5.500 €<br />

ihres Jahreseinkommens für Ausgaben im Einzelhandel<br />

und für Dienstleistungen zur Verfügung.<br />

Rund 35% dieses Geldbetrags geben sie für<br />

Nahrungs- und Genussmittel aus. Den zweitgrößten<br />

Teil dieser Summe verwenden sie für Pro-<br />

dukte der Gesundheits- und Körperpflege, darunter<br />

auch Friseurdienstleistungen. Über das<br />

Nachfrageverhalten in diesem Markt ist bekannt,<br />

dass 60% der Deutschen regelmäßig einen „stationären“<br />

Friseur aufsuchen. Hier gibt es kaum<br />

Unterschiede zwischen Frauen und Männern.<br />

Allerdings gehen ältere Kunden häufiger zum<br />

Friseur als jüngere. In der Altersgruppe zwischen<br />

60 und 69 Jahren gehen Frauen 6,4 Mal pro Jahr<br />

zu einem Friseursalon, bei den 20- bis 29-<br />

Jährigen ist dies nur 3,8 Mal der Fall. Die<br />

Ausgaben je Friseurbesuch betragen bei weiblichen<br />

Kunden im Durchschnitt 40 €, bei den<br />

Männern sind es etwas mehr als 15 €. 2<br />

Die Teuerungsrate in NRW war zur Mitte des<br />

Jahres 2006 zunächst auf den niedrigsten Stand<br />

seit 2003 gefallen. Doch dann schlugen sich die<br />

Energiepreiserhöhungen sowie vorweggenommene<br />

Preiserhöhungen aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung<br />

zum 1.1.2007 nieder. So kam es doch<br />

zu einer jahresdurchschnittlichen Erhöhung der<br />

Verbraucherpreise um 1,9%. 3 Das nordrheinwestfälische<br />

<strong>Friseurhandwerk</strong> konnte seine Preise<br />

allerdings lediglich um 0,5% anheben. Höher,<br />

aber immer noch niedriger als die allgemeine<br />

Teuerungsrate fiel der Preisanstieg bei Körperpflegemitteln<br />

aus (1,7%).<br />

Über das <strong>Friseurhandwerk</strong> kommen zahlreiche<br />

Produkte der Haarkosmetikindustrie zum Kunden.<br />

Für die Haarkosmetikindustrie hat dieser<br />

Absatzweg große Bedeutung, da hier die Margen<br />

in der Regel höher sind als beim Verkauf über<br />

den Einzelhandel und über Drogeriemärkte. Um<br />

die Abatzschiene über Friseursalons zu intensivieren,<br />

hat die Industrie schon vor vielen Jahren<br />

versucht, mit Franchisesystemen den durch handwerkliche<br />

Einbetriebsunternehmen geprägten<br />

Markt für sich zu gestalten. Eine revolutionäre<br />

Umgestaltung des Marktes – wie ihn einige im<br />

Handwerk befürchtet hatten – ist allerdings nicht<br />

eingetreten. Der größte Anteil am Umsatz im<br />

<strong>Friseurhandwerk</strong> entfällt eben vornehmlich auf<br />

www.lgh.de


die reine Dienstleistung und nicht auf die<br />

Produkte.<br />

Die Industrie hat in diesem Markt viel Lehrgeld<br />

zahlen müssen. Gleichwohl hat der Auftritt der<br />

von der Industrie gestützten Wettbewerber im<br />

Handwerk Impulse ausgelöst. Vermehrt werden<br />

neue Betriebskonzepte ausprobiert, dem Marketing<br />

wird eine größere Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Zudem wird eine Fokussierung auf spezielle<br />

Kundengruppen vorgenommen und die Öffnungszeiten<br />

werden variiert. Geschäftsmodelle<br />

mit einem Einheitspreis von 10 € an Standorten<br />

mit hoher Frequenz verfahren nach dem Muster,<br />

den Preis als Lockangebot zu nutzen in der<br />

Hoffnung, der Kunde werde schon darüber hinaus<br />

noch weitere Produkte und Dienstleistungen<br />

kaufen, mit denen dann der notwendige Ertrag<br />

erzielt wird. Der Markt für Friseurdienstleistungen<br />

ist also weiter in Bewegung, was auch an der<br />

Fluktuation im Betriebsbestand ablesbar ist.<br />

Anfang 2006 waren 14.597 Unternehmen des<br />

<strong>Friseurhandwerk</strong>s in den Rollen der NRW-<br />

Handwerkskammern verzeichnet. Im Laufe des<br />

Jahres meldeten sich 1.178 Unternehmen (das<br />

sind immerhin 8% des Bestandes) aus unterschiedlichen<br />

Gründen ab und 1.545 an. Per Saldo<br />

sind also 367 Unternehmen dazu gekommen, das<br />

entspricht einem relativen Anstieg um 2,5%.<br />

Steigende Unternehmenszahlen und sinkende<br />

Zahl an Beschäftigten bedeutet, dass die durchschnittliche<br />

Betriebsgröße schrumpft, also zunehmend<br />

Klein- und Kleinstsalons den Markt charakterisieren.<br />

Darunter sind freilich auch immer mehr<br />

Zweig- oder Filialbetriebe. Grundsätzlich steigt<br />

vor allem in städtischen Gebieten die Versorgungsdichte.<br />

Für die Konsumenten mag es ein<br />

Vorteil sein, aus einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Anbieter von Friseurdienstleistungen auswählen<br />

zu können. Für viele Unternehmen steigt jedoch<br />

der Wettbewerbsdruck, für einige sogar bis zur<br />

Existenzgefährdung.<br />

Die Reaktion der Unternehmen ist unterschiedlich.<br />

Unverkennbar ist der Trend, sich auf bestimmte<br />

Kundengruppen zu spezialisieren (Alte,<br />

Junge, Familien etc.) und sich ein unverwechsel-<br />

info@lgh.de<br />

3<br />

bares Profil zu geben. Dies ist unter anderem an<br />

der Gestaltung der Salons, an der dort vorherrschenden<br />

Atmosphäre (musikalische Untermalung,<br />

Gesprächskultur), der Art der Werbung<br />

und der Aufmachung erkennbar. Dies mag ein<br />

Konzept sein, sich einen bestimmten Kundenstamm<br />

zu sichern. Grundsätzlich ist wohl richtig,<br />

dass Kundenbindung nur dann erzeugt werden<br />

kann, wenn der Kunde nicht nur erstklassige<br />

Leistungen erhält, sondern sich darüber hinaus<br />

auch im Salon wohlfühlt. Eine solche Strategie ist<br />

auch für kleine Unternehmen möglich, wobei die<br />

Zielgruppe ausreichend groß sein muss, um<br />

regelmäßig erfolgreich Kunden akquirieren zu<br />

können.<br />

Unabhängig vom Konzept ist die Qualität der<br />

Dienstleistung dafür ausschlaggebend, ob Kunden<br />

dauerhaft einem Salon treu bleiben. Grundlage<br />

für eine gute Qualität ist wiederum die<br />

Qualifikation. Das <strong>Friseurhandwerk</strong> gehört zu den<br />

ausbildungsintensivsten Handwerkszweigen. Im<br />

Jahre 2006 wurden in NRW 9.023 junge Leute für<br />

den Friseurberuf ausgebildet. 88,6% von ihnen<br />

waren Frauen. Einerseits wurden 1.187 Ausbildungsverträge<br />

vorzeitig aufgelöst, davon 335 in<br />

der Probezeit, andererseits bestanden 2.043 Auszubildende<br />

im selben Jahr ihre Gesellenprüfung.<br />

631 Gesellen (bzw. solche mit gleichwertigen Abschlüssen)<br />

beteiligten sich an der Meister-prüfung.<br />

Von ihnen haben 567 die Prüfung bestanden.<br />

Derzeit besteht also kein unmittelbares<br />

Nachwuchsproblem im <strong>Friseurhandwerk</strong>.<br />

1 Vgl. Statistisches Bundesamt (Fachserie 4 Reihe 7.1.<br />

erschienen am 08.05.2007) und Landesamt für<br />

Datenverarbeitung und Statistik NRW, Vierteljährliche<br />

Handwerksberichterstattung (Stand: April 2007; Internet-<br />

Aufruf 04.09.2007).<br />

2 Vgl. Gesellschaft für Konsumforschung (2007), GfK Panel<br />

Service, Körper-/Haarpflege und Kosmetik. Consumer Scan –<br />

Marktdaten. Nürnberg.<br />

3 Vgl. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW<br />

(2007), Verbraucherpreisindex für Nordrhein-Westfalen. Kzf: M<br />

12-3, Düsseldorf (div. Ausgaben).


4<br />

Der <strong>Betriebsvergleich</strong> zeigt den Weg<br />

Tabelle 1: Einteilung der Größenklassen<br />

Wie sieht Ihre Beschäftigtenzahl aus?<br />

Tabelle 2: Struktur der produktiv Beschäftigten<br />

Größenklasse<br />

Zu welcher Größenklasse gehört Ihr Betrieb?<br />

Nur etwa gleichgelagerte Betriebe können miteinander<br />

verglichen werden. Aus diesem Grunde<br />

sind die untersuchten Betriebe unter dem Kriterium<br />

„Umsatz“ differenziert.<br />

Salons mit einem Umsatz bis 100.000 € Größenklasse I<br />

Salons mit einem Umsatz größer als 100.000 € Größenklasse II<br />

Alle Betriebe Gesamtauswertung<br />

Die Zahl der teilnehmenden Betriebe ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr wiederum leicht gesunken.<br />

Hatten im Jahr 2005 147 Betriebe am <strong>Betriebsvergleich</strong><br />

teilgenommen, so sind es im Jahr 2006<br />

145 Betriebe. Die Teilnehmerstruktur hat sich<br />

nicht wesentlich verändert. Die Betriebe mit einem<br />

Jahresumsatz von über 100.000 € stellen ca. 45%<br />

der Teilnehmer, die Betriebe mit einem Jahresumsatz<br />

unter 100.000 € sind somit mit ca. 55% an<br />

der Auswertung beteiligt. Dadurch ist die Vergleichbarkeit<br />

der Zahlen der Gesamtauswertung<br />

mit denen des Vorjahres weitgehend uneingeschränkt<br />

möglich. Dennoch erscheint es, wie in<br />

den Vorjahren, sinnvoll, sich bei der Analyse<br />

mehr auf die Ergebnisse der beiden Größenklas-<br />

2.01 Betriebsinhaber<br />

2.02 Fachkräfte<br />

2.03 Bewertete Lehrlinge<br />

2.04 Summe der produktiv Beschäftigten<br />

Um Ihre Zahlen mit den Durchschnittswerten zu<br />

vergleichen, müssen Sie anhand Ihres Gesamtumsatzes<br />

feststellen, zu welcher Größenklasse<br />

Sie gehören.<br />

Ihr Betrieb gehört zur Größenklasse:<br />

sen im Einzelnen zu konzentrieren. Aufgrund der<br />

relativ geringen Teilnehmerzahl ist der Vergleich<br />

auch weiterhin kein repräsentativer Durchschnitt<br />

für alle Friseure in Nordrhein-Westfalen. Es können<br />

aus den Zahlen jedoch Tendenzen abgeleitet<br />

werden.<br />

Mit der Teilnehmerzahl steht und fällt die Aussagekraft<br />

jedes <strong>Betriebsvergleich</strong>s. Je mehr Betriebe<br />

sich beteiligen, desto besser ist die Aussagekraft.<br />

Jeder Friseurunternehmer, der diesen<br />

Vergleich zur Grundlage seiner betriebswirtschaftlichen<br />

Analysen verwendet, sollte nicht nur im<br />

kommenden Jahr teilnehmen, sondern auch einen<br />

oder mehrere zusätzliche Friseurunternehmer ermutigen,<br />

sich zu beteiligen.<br />

I II Gesamtauswertung<br />

Anzahl % Anzahl % Anzahl %<br />

0,9 50,0 1,0 21,7 1,0 31,2<br />

0,8 44,4 3,2 69,6 2,0 62,5<br />

0,1 5,6 0,4 8,7 0,2 6,3<br />

1,8 100,0 4,6 100,0 3,2 100,0<br />

(Gesamtbeschäftigte = 100%)<br />

Die Zahl der Beschäftigten ist auf Vollzeitkräfte umgerechnet: Vollzeitkraft = Beschäftigter, der das ganze Jahr mit einer normalen wöchentlichen<br />

Arbeitszeit im Betrieb tätig ist. Beispiel: Teilzeitkraft mit 32 Stunden/Woche = 0,8 Beschäftigte; mit 24 Stunden/Woche = 0,6; mit 16 Stunden/Woche<br />

= 0,4; Lehrlinge werden in allen Lehrjahren mit 0,33 bewertet.<br />

80<br />

65<br />

145<br />

Ihr Betrieb<br />

Anzahl %<br />

www.lgh.de


Die Entwicklung der Beschäftigtenstruktur zeigt<br />

eine bei beiden Größenklassen ähnliche Entwicklung.<br />

Die umsatzstärkeren Betriebe über 100.000 €<br />

erreichen mit 4,6 Mitarbeitern einen um 0,1 Beschäftigte<br />

niedrigeren Wert als im Vorjahresvergleich.<br />

Hier ist also, nach der positiven Entwicklung<br />

des Jahres 2005, wieder eine leichte Abschwächungstendenz<br />

erkennbar. Die Beschäftigtenzahl<br />

in den kleineren Salons lag bei 1,8 und<br />

war damit noch einmal um 0,1 geringer als 2005.<br />

Der produktive Anteil der Betriebsinhaber liegt<br />

bei 0,9 bzw. 1,0, d.h. die Betriebsinhaber arbeiten<br />

zu 90% bzw. 100% produktiv mit.<br />

Bei den Betriebsinhabern bleibt weiterhin der<br />

schon in den letzten Jahren festgestellte Weg<br />

„hin zum Stuhl” erhalten. Dies bedeutet eine<br />

Umkehrung der Entwicklung, die zu Beginn der<br />

80er Jahre eingesetzt hat. Damals wurde die<br />

Notwendigkeit einer stärkeren unternehmerischen<br />

Ausrichtung der Betriebe erkannt. Die Chefs<br />

Wie hoch ist Ihr „echter“ Gewinn?<br />

Die folgende Tabelle soll Ihnen einen Überblick<br />

über den „echten“ Gewinn Ihres Betriebes geben,<br />

denn nicht der Reingewinn, sondern das Betriebswirtschaftliche<br />

Ergebnis (= echter Gewinn)<br />

ist zur Beurteilung der Rentabilität Ihres<br />

Betriebes wichtig. Der echte Gewinn bzw. Verlust<br />

ergibt sich aus der Differenz Betriebsergebnis<br />

info@lgh.de<br />

5<br />

versuchten durch weniger eigene handwerkliche<br />

Arbeit am Kunden mehr kaufmännische und organisatorische<br />

Akzente zu setzen.<br />

Es muss weiterhin davon ausgegangen werden,<br />

dass ein selbstständiger Friseur seine kaufmännischen<br />

Hausaufgaben verstärkt außerhalb der<br />

Geschäftszeiten erledigt, weil er aufgrund der<br />

Markt- und Kostenentwicklung wieder mehr als<br />

fachliche Arbeitskraft gefragt ist. Dies lässt darauf<br />

schliessen, dass sich ihre rein handwerkliche<br />

Arbeitszeit weiterhin auf ca. 45 bis 50 Stunden<br />

pro Woche erstreckt. Interessant ist allerdings die<br />

Beobachtung, dass sich gerade bei den Inhabern<br />

der kleineren Salons der Arbeitseinsatz in 2006<br />

um 10% verringert hat, während die Beschäftigtenzahl<br />

unverändert blieb. Gleichzeitig stockten<br />

die Inhaber der umsatzstärkeren Salons den<br />

Einsatz von 90% auf 100% auf und reduzierten<br />

die Beschäftigtenzahl um insgesamt 0,2%.<br />

Insgesamt bleibt die Struktur im <strong>Friseurhandwerk</strong><br />

wie in den Vorjahren kleinbetrieblich.<br />

abzüglich kalkulatorischen Kosten. In der Tabelle<br />

sind nur Nettobeträge ausgewiesen.<br />

Das Betriebsergebnis (Ziffer 3.08) ist nicht gleich<br />

dem steuerlichen Gewinn aus der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung. Die außerordentlichen Erträge<br />

bzw. Aufwendungen sind hier nicht berücksichtigt.


6<br />

Tabelle 3: Betriebsergebnis (Betriebsleistung = 100%)<br />

Größenklasse<br />

I II Gesamtauswertung Ihr Betrieb<br />

Daten aus der Buchhaltung<br />

€ % € % € % €<br />

%<br />

3.01 Umsatz Handwerk<br />

58.648 95,9 153.490 92,6 103.320 93,6<br />

3.02 Umsatz Verkauf<br />

2.519 4,1 12.182 7,4 7.071 6,4<br />

3.03 = Gesamtumsatz<br />

61.167 100,0 165.672 100,0 110.391 100,0<br />

3.04 – Materialeinsatz und Verkaufsware 6.017 9,9 19.683 11,9 12.454 11,3<br />

3.05 = Rohgewinn<br />

55.150 90,1 145.989 88,1 97.937 88,7<br />

3.06 – Personalkosten gesamt*<br />

20.086 32,8 68.396 41,3 42.841 38,8<br />

3.07 – Sonstiger Aufwand<br />

20.305 33,2 44.097 26,6 31.512 28,6<br />

3.08 = Betriebsergebnis<br />

14.759 24,1 33.496 20,2 23.584 21,3<br />

3.09 – Kalkulatorische Kosten<br />

28.860 47,2 37.288 22,5 32.716 29,6<br />

3.10 = Betriebswirtschaftliches Ergebnis -14.101 -23,1 -3.792 -2,3 -9.132 -8,3<br />

* Um eine Vergleichbarkeit zwischen GmbH und Personenunternehmen zu gewährleisten, sind die Gehälter für Gesellschafter-<br />

Geschäftsführer nicht im Personalaufwand enthalten. Sie sind bei den kalkulatorischen Kosten berücksichtigt.<br />

Das Betriebsergebnis ist im Gesamtdurchschnitt<br />

wie schon in den vergangenen Jahren deutlich<br />

negativ. Hier stehen die Betriebe der Größenklasse<br />

2 erneut „besser“ da. Bei ihnen verbesserte<br />

sich das betriebswirtschaftliche Ergebnis<br />

von minus 7.908 € im Jahr 2005 auf minus 3.792<br />

€ in 2006. Die Betriebe der Größenklasse 1 erzielten<br />

mit minus 14.101 € im Jahr 2006 statt<br />

minus 14.482 € im Jahr 2005 zwar ein geringfügig<br />

„besseres“ Ergebnis, bewegen sich damit<br />

jedoch nach wie vor auf einem katastrophalen<br />

Niveau.<br />

Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

hat sich der Einsatz von Eigenkapital und Arbeitskraft<br />

der Unternehmer auch 2006, wie schon in<br />

den Vorjahren, nicht gelohnt. Bei den umsatzstärkeren<br />

Betrieben liegt der ausgewiesene betriebswirtschaftliche<br />

Verlust im Verhältnis zum Umsatz<br />

und auch absolut allerdings weiterhin bei weitem<br />

nicht so hoch wie bei den Betrieben unter<br />

100.000 € Jahresumsatz. Ein Hintergrund ist hier<br />

der Ansatz der kalkulatorischen Kosten für das<br />

eingesetzte Eigenkapital und die Arbeitskraft des<br />

Unternehmers, was noch näher erläutert wird.<br />

Bei den Betrieben der Größenklasse 2 zeigen sich<br />

um ca. 2,3% gefallene nominale Umsätze. Wenn<br />

man die durchschnittlichen Preissteigerungen<br />

von diesen Umsätzen abzieht, ergibt sich eine<br />

deutliche Verringerung der realen Umsätze.<br />

Nachdenklich stimmt auch das Bild bei den<br />

Betrieben der Klasse 1: Diese haben im Vergleich<br />

zum Vorjahr ca. 1,9% Nominalumsatz verloren.<br />

Real bedeutet dies noch einen wesentlich höheren<br />

Umsatzverlust. Nach der kurzen Erholung des<br />

Jahres 2004 scheint sich hier der offensichtlich<br />

unaufhaltsame Abstieg der letzen Jahre fortzusetzen.<br />

Der Wareneinsatz ist in beiden Umsatzgrößenklassen<br />

sowohl absolut als auch relativ zum<br />

Umsatz leicht gefallen.<br />

Die Personalkosten sind in den Betrieben der<br />

Größenklasse 1 trotz sinkender Umsätze durch die<br />

Reduktion des Arbeitseinsatzes der Inhaber absolut<br />

und auch relativ zum Umsatz angestiegen.<br />

Völlig gegensätzlich stellt sich die Situation bei<br />

den umsatzstärkeren Betrieben dar: Hier nahmen<br />

die Personalkosten sowohl absolut als auch relativ<br />

zum Umsatz deutlich ab. Auch die größeren<br />

Betriebe konnten hier sowohl absolut als auch<br />

relativ ihre Kosten reduzieren.<br />

www.lgh.de


Insgesamt ist für die Unternehmen der Klasse 1<br />

folgendes festzustellen: Trotz deutlicher Umsatzrückgänge<br />

konnte durch Einsparungen beim<br />

Wareneinsatz und beim sonstigen Aufwand eine<br />

leichte Erhöhung des absoluten und relativen<br />

Betriebsergebnisses erreicht werden. Dennoch<br />

ergibt sich auch für 2006 aufgrund gestiegener<br />

kalkulatorischer Kosten ein existenzbedrohendes,<br />

weit im negativen Bereich liegendes betriebswirtschaftliches<br />

Ergebnis.<br />

Etwas erfreulicher sieht es bei den größeren<br />

Betrieben aus. Trotz deutlicher Umsatzverluste<br />

erhöhte sich das Betriebsergebnis aufgrund von<br />

Kosteneinsparungen spürbar. Besonders die<br />

Personalkosten konnten sowohl absolut und<br />

auch im Verhältnis zum Umsatz erheblich gesenkt<br />

werden. Auch der sonstige Aufwand nahm absolut<br />

und in Relation zum Umsatz ab. Trotz gestiegener<br />

kalkulatorischer Kosten verbesserte sich so<br />

das betriebswirtschaftliche Ergebnis von -7.908 €<br />

in 2005 auf -3.792 €.<br />

Arbeitet Ihr Betrieb produktiv?<br />

Tabelle 4: Leistungskennzahlen<br />

Größenklasse<br />

4.01 Gesamtumsatz je produktiv Beschäftigtem<br />

4.02 Handwerksumsatz je produktiv<br />

Beschäftigtem<br />

4.03 Handwerksumsatz je Platz<br />

4.04 Gesamtumsatz je qm<br />

Die Werte sind mit Umsatzsteuer ausgewiesen,<br />

um eine Vergleichbarkeit mit den Preisen zu gewährleisten.<br />

Ihr Betrieb arbeitet dann produktiv,<br />

wenn die Kennzahlen die Durchschnittswerte<br />

erreichen oder übersteigen.<br />

Achten sie auf folgende Punkte, die die Produktivitätskennzahlen<br />

erheblich beeinflussen können:<br />

■ die Zeit, in der die Mitarbeiter eine Leistung<br />

erstellen: Die Praxis zeigt, dass derzeit im<br />

<strong>Friseurhandwerk</strong> uneffektiv gearbeitet wird.<br />

info@lgh.de<br />

Zusammenfassend gilt jedoch auch für die<br />

Betriebe der Größenklasse 2: Die seit Jahren<br />

negativen Betriebsergebnisse wirken auf mittlere<br />

bis lange Dauer existenzbedrohend.<br />

Weitere Informationen dazu finden sich im weiteren<br />

Verlauf dieses <strong>Betriebsvergleich</strong>es.<br />

Die Umsatzverteilung zwischen Handwerk und<br />

Verkauf zeigt erneut die viel zu geringe Bedeutung<br />

des Verkaufs im <strong>Friseurhandwerk</strong> Nordrhein-<br />

Westfalens. Bei den Betrieben der Umsatzgrößenklasse<br />

1 ist der Anteil des Verkaufs am<br />

Gesamtumsatz von 5,3% im Jahr 2005 auf nur<br />

noch 4,1% in 2006 gesunken. Im Jahr 2000<br />

betrug dieser Anteil noch 9,2%. Bei der<br />

Größenklasse 2 sank der Umsatzanteil des<br />

Verkaufs von 7,6% in 2005 auf 7,2% in 2006.<br />

Das dem Friseur zugesprochene Verkaufspotenzial<br />

als Fachmann für Haar und Haut wurde auch<br />

2006 nicht ausreichend genutzt.<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€<br />

€<br />

€<br />

39.419<br />

41.779 40.017<br />

37.795<br />

9.718<br />

1.056<br />

38.706<br />

17.805<br />

1.940<br />

37.454<br />

14.981<br />

1.550<br />

■ die Leistung je Kunde: Sie ist eine Folge der<br />

Beratungsfähigkeit. Hier wird derzeit der bestehende<br />

Kundenbedarf nicht gedeckt.<br />

■ die Kundenmenge.<br />

Wenn Sie Abweichungen Ihrer Kennzahlen im<br />

Vergleich zum Durchschnitt feststellen, sollten<br />

Sie Ihren Betrieb auf diese Einflussfaktoren hin<br />

untersuchen.<br />

7<br />

Ihr Betrieb


8<br />

Eine gute Auslastung beginnt bei ca. 20 Dienstleistungsarten<br />

(Waschen-Fönen, Schneiden,<br />

Dauerwelle etc.), was z.B. mit sieben Kunden und<br />

drei Behandlungen je Kunde erreicht werden<br />

kann. Wer nicht so beratungsstark ist und nur zwei<br />

Dienstleistungen je Kunde erreicht, der benötigt<br />

für eine gute Auslastung schon zehn Kunden am<br />

Tag. Dabei wird davon ausgegangen, dass nur<br />

wenig Assistenz gegeben ist. Von solchen Werten<br />

sind die meisten Friseure jedoch weit entfernt.<br />

Die Auslastung liegt derzeit im Durchschnitt bei<br />

12 bis 15 Dienstleistungen je Mitarbeiter am Tag.<br />

Die Betriebe über 100.000 € Jahresumsatz haben<br />

einen höheren Gesamtumsatz je Mitarbeiter und<br />

Kunde, was grundsätzlich sowohl auf ein höheres<br />

Preisniveau als auch auf mehr Beratung zu<br />

Zusatzbehandlungen zurückgeführt werden kann.<br />

Sie sind räumlich (je qm) und technisch (je Bedienungsplatz)<br />

besser ausgelastet als die umsatzschwächeren<br />

Betriebe. Dies war auch in den<br />

Vergleichen der vergangenen Jahre der Fall.<br />

Die Betriebe der Größenklasse 1 mussten im Jahr<br />

2006 Umsatzverluste hinnehmen. Die Beschäftigtenzahlen<br />

sanken von 1,9 auf 1,8 produktiv<br />

Beschäftigte. Damit setzt sich der Trend von<br />

2003 und 2004 fort. Es ist nur noch eine<br />

Minimalbesetzung gegeben. Der Unternehmer<br />

wird immer mehr zum „Freiberufler“ mit keinem<br />

oder weniger als einem vollen Mitarbeiter. Der<br />

Umsatz pro Mitarbeiter stieg von 38.063 € im<br />

Jahr 2005 auf 39.419 € in 2006. Der Handwerksumsatz<br />

je produktiv Beschäftigtem stieg von<br />

36.063 € auf 37.795 €. Allerdings sanken die<br />

Umsätze je Platz und qm. Der Unternehmer ist<br />

mittlerweile sein bester (und wohl oft auch einziger)<br />

Mitarbeiter.<br />

Auch die Betriebe der Größenklasse 2 mussten<br />

im Jahr 2006 Umsatzrückgänge verzeichnen.<br />

Aufgrund des unterproportionalen Abbaus der<br />

Mitarbeiterbesetzung sanken bzw. stagnierten<br />

jedoch (bis auf den Umsatz je Platz) alle relevanten<br />

Produktivitätskennzahlen.<br />

Vergleicht man die Werte je Mitarbeiter mit den<br />

Spitzenwerten der Branche, wird deutlich, welche<br />

erheblichen Kapazitätsreserven bei den Betrieben<br />

dieses Vergleiches noch schlummern. Aus anderen<br />

Vergleichen ist bekannt, dass Spitzen-<br />

Mitarbeiter der Branche heute selbst ohne<br />

Assistenz, ohne Rezeption und ohne hohes<br />

Preisniveau bis zu 80.000 € pro Jahr umsetzen.<br />

Mit den Hilfestellungen Assistenz und Rezeption<br />

und mit höherem Preisniveau werden von<br />

Spitzenkräften inzwischen sogar mehr als<br />

100.000 € Jahresumsatz erreicht.<br />

In den Betrieben über 100.000 € Jahresumsatz<br />

wird nur bei jedem 4. bis 5. Kunden rechnerisch<br />

ein Verkaufserfolg erzielt. Dies ergibt sich, wenn<br />

man die derzeit üblichen Produktpreise mit dem<br />

je Kunde erzielten Verkaufsumsatz in Verbindung<br />

bringt. Bei den umsatzschwächeren Betrieben<br />

wird rechnerisch sogar nur bei jedem 6. bis 7.<br />

Kunden ein Produkt abgegeben.<br />

Aus Untersuchungen ist bekannt, dass die kaufenden<br />

Kunden jedoch im Durchschnitt mehr als<br />

ein Produkt je Besuch erstehen. Unterstellt man<br />

dies auch für diesen Vergleich, dürfte sowohl in<br />

den größeren als auch bei den umsatzschwächeren<br />

Betrieben nur etwa jeder 10. bis 12. Kunde<br />

Produkte kaufen, während sich folglich ca. 90%<br />

nur bedienen lassen. Dies ist umso erschreckender,<br />

als der Friseur eine Kundenverweildauer im<br />

Damensalon von durchschnittlich ca. einer Stunde<br />

und im Herrensalon von ca. 20 bis 30 Minuten<br />

hat. Das Problem ist dabei sowohl die Beratungsfähigkeit<br />

der meisten Friseure als auch,<br />

dass im Tagesverlauf die Neigung zur Verkaufsberatung<br />

deutlich nachlässt. Andererseits haben<br />

sich die meisten Friseure in den letzten Jahren im<br />

Einkauf auf nur einen bzw. zwei Hauptlieferanten<br />

festgelegt bzw. durch Finanzierungsengpässe<br />

festlegen müssen. Viele bieten ihren Kunden nur<br />

noch eine Haarpflegeserie als das einzig Wahre<br />

an. Dadurch ist die Vielfalt im Angebot nicht<br />

mehr gewährleistet und die Glaubwürdigkeit des<br />

Friseurs als Berater deutlich eingeschränkt.<br />

www.lgh.de


Die derzeit nicht genutzten Reserven liegen im<br />

Bereich der Zusatzdienstleistungen (Dauerwelle,<br />

Farbbereich, Kuren und Kosmetik) bei ca. 50%,<br />

im Verkauf mittlerweile sogar bei nahezu 100%.<br />

Tendenziell sind dabei zur Zeit die Bereiche<br />

Dauerwelle und Kosmetik dem Kunden schwerer<br />

vermittelbar als Farbbehandlungen, Kuren und<br />

Verkaufsprodukte.<br />

Angesichts der weiterhin zu erwartenden Gemeinund<br />

Lohnkostensteigerungen in den nächsten<br />

Jahren werden jedoch weder starke Anstrengungen<br />

im Bereich der Dienstleistungssteigerung je<br />

Kunde als auch die möglichen Preissteigerungen<br />

nicht ausreichen, um zu befriedigenden Gewinnergebnissen<br />

zu kommen. Der am Ende dieses<br />

Vergleichs aufgeführte Preisspiegel zeigt, dass<br />

die Preise im <strong>Friseurhandwerk</strong> weiter unter den<br />

kalkulatorischen Notwendigkeiten liegen, weil die<br />

meisten Mitarbeiter nicht genügend ausgelastet<br />

sind und sich somit die hohe Fixkostenbelastung<br />

(Personal- und Gemeinkosten) negativ auf die<br />

Rendite auswirkt.<br />

Das Konsumklima lässt auch weiterhin für deutliche<br />

Preiserhöhungen keinen großen Spielraum.<br />

Das <strong>Friseurhandwerk</strong> wird sich in den nächsten<br />

Jahren weiter intensiv um technische Produktivitätsverbesserungen<br />

kümmern müssen, angefangen<br />

bei der Arbeitsvorbereitung über das<br />

Arbeitstempo bei den einzelnen Dienstleistungen<br />

bis hin zu den Arbeitsgeräten.<br />

info@lgh.de<br />

9<br />

Die Unternehmer werden auch weiterhin selbst<br />

als fachliche Umsatzträger arbeiten müssen, um<br />

ihre Gewinne bei steigenden Kosten zu erhalten.<br />

Dies gilt zumindest in den kleinen und mittleren<br />

Betrieben bis zehn Beschäftigten. Die Arbeitszeit<br />

der Unternehmer muss dort von der Arbeitszeit<br />

der Mitarbeiter vollständig abgekoppelt werden.<br />

60 bis 80 Stunden in der Woche und deutlich<br />

mehr als zehn Stunden am Tag werden für die<br />

Erhaltung der selbstständigen Existenz keine<br />

Seltenheit mehr sein.<br />

Und schließlich: Der Friseurbesuch muss in Zukunft<br />

wieder attraktiver für die Verbraucher werden,<br />

weil die Friseure dringend mehr Kunden<br />

benötigen. Momentan scheinen die Verbraucher<br />

ihr Geld jedoch lieber bei anderen Branchen zu<br />

lassen, u. a. weil diese über schlüssigere Dienstleistungskonzepte<br />

und ein professionelleres<br />

Marketing verfügen.


10<br />

Sind die Kosten sinnvoll?<br />

Tabelle 5: Ermittlung der Gesamtkosten<br />

Größenklasse<br />

Daten aus der Buchhaltung<br />

5.01 Materialkosten<br />

5.02 Personalkosten<br />

5.03 Tatsächlich gezahlte Miete/Pacht<br />

5.04 Energiekosten<br />

5.05 Versicherungen, Beiträge<br />

5.06 Weiterbildung, Reisekosten<br />

5.07 Kraftfahrzeugkosten (inkl. AfA)<br />

5.08 Werbekosten<br />

5.09 Reparaturkosten, Saloneinrichtung<br />

5.10 Abschreibungen<br />

5.11 Zinsen und sonstige Kreditkosten<br />

5.12 Betriebssteuern<br />

5.13 Restliche Kosten (Porto, Telefon, Reinigung,<br />

Wäsche, Beratungskosten u.a.)<br />

5.14 Kalkulatorische Kosten<br />

5.15 Kosten gesamt<br />

Die Analyse der Gesamtkosten, insbesondere die<br />

Struktur der sonstigen Aufwendungen (Gemeinkosten),<br />

lässt weitere Rückschlüsse auf betriebliche<br />

Aktivitäten zu.<br />

Für beide Umsatzgrößenklassen ist festzustellen,<br />

dass die Ausgaben für Werbung und Weiterbildung<br />

(aktive Kosten) viel zu gering sind. Für<br />

beide Bereiche werden in diesem Vergleich durchschnittlich<br />

etwa 1,7% bzw. 2,3% des Umsatzes<br />

verausgabt. Bei den Betrieben der Klasse 1 sind<br />

die Ausgaben für das Betriebsfahrzeug, das bei<br />

Friseuren häufig mehr aus persönlichem Kalkül<br />

angeschafft wird, fast 1,7 mal höher als die Investitionen<br />

in Werbung und Weiterbildung zu-<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€ % € % € %<br />

6.017 9,9 19.683 11,9 12.454 11,3<br />

20.086 32,8 68.396 41,3 42.841 38,8<br />

5.828 9,5 12.603 7,6 9.019 8,2<br />

1.987 3,2 3.511 2,1 2.705 2,4<br />

1.170 1,9 2.048 1,2 1.584 1,4<br />

108 0,2 738 0,4 405 0,4<br />

1.699 2,8 3.389 2,1 2.495 2,3<br />

906 1,5 3.083 1,9 1.931 1,7<br />

166 0,3 471 0,3 310 0,3<br />

2.160 3,5 3.642 2,2 2.858 2,6<br />

1.534 2,5 2.531 1,5 2.004 1,8<br />

307 0,5 1.942 1,2 1.077 1,0<br />

4.440<br />

28.860<br />

75.268<br />

7,3<br />

47,2<br />

123,1<br />

10.139<br />

37.288<br />

169.464<br />

Die ausgewiesene, tatsächlich gezahlte Miete<br />

stellt lediglich die tatsächlich gezahlten Beträge<br />

dar. Um einen Vergleich mit den Salons herzustellen,<br />

deren Grundstück und Gebäude zum<br />

6,1<br />

22,5<br />

102,3<br />

7.124<br />

32.716<br />

119.523<br />

6,5<br />

29,6<br />

108,3<br />

Ihr Betrieb<br />

€<br />

%<br />

Betriebsvermögen gehören, ist es notwendig,<br />

auch kalkulatorische Mietansätze zu berücksichtigen.<br />

Die nach dieser Korrektur anzusetzenden<br />

Mietkosten sind in Tabelle 10 ausgewiesen.<br />

sammengenommen. Insgesamt waren die Anstrengungen<br />

zur Neukundengewinnung, zur Kundenbindung<br />

und zur Entwicklung der Mitarbeiter<br />

völlig unzureichend. Mit Investitionen für die<br />

Weiterbildung von 108 € (!!) bzw. 738 € im Jahr<br />

kann in den Betrieben nichts bewegt werden.<br />

Man darf hier allerdings nicht die Weiterbildung<br />

über die Lieferanten vergessen, die als<br />

Weiterbildungskosten in der Bilanz nicht auftauchen.<br />

Schulungen werden hier sicherlich gemacht,<br />

wenn auch sehr einseitig im Interesse der<br />

Lieferanten.<br />

Insgesamt ist bei fast allen kurzfristig zu beeinflussenden<br />

Kosten wie in den Vorjahren weiterhin<br />

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ein deutlicher Sparwille feststellbar. Zur konsequenten<br />

Entwicklung der Umsätze trägt dies alles<br />

leider nicht bei. Das Kostenmanagement der<br />

Friseurunternehmer erscheint, ebenso wie in den<br />

vergangenen Jahren, wenig zukunftsorientiert.<br />

Stimmt in Ihrem Salon der Materialeinsatz?<br />

Tabelle 6: Materialkosten<br />

Größenklasse<br />

Daten aus der Buchhaltung<br />

6.01 Umsatz Damen- und Herrensalon<br />

6.02 + Umsatz Verkauf<br />

6.03 = Umsatz gesamt<br />

6.04 – Materialkosten<br />

6.05 = Rohgewinn<br />

In dieser Tabelle können Sie überprüfen, wie Ihr<br />

Materialeinsatz zu beurteilen ist. Bei Abweichungen<br />

sollten Sie folgenden Fragen nachgehen:<br />

■ Betriebe mit höherem Damensalonanteil als<br />

hier ausgewiesen haben in der Regel einen höheren<br />

Materialeinsatz im Salonbereich und oft einen<br />

höheren Verkaufsanteil, wodurch die gesamten<br />

Material- und Wareneinsatzkosten höher sind als<br />

in normalen Gemischt- oder reinen Herrensalons.<br />

■ Betriebe, die überwiegend Portionsware verwenden,<br />

haben einen höheren Materialeinsatz als<br />

Betriebe, die Mehrportionspackungen und Literware<br />

verwenden.<br />

■ Betriebe mit hohem Anteil an sog. Zusatzbehandlungen<br />

(Dauerwelle, Farbe, Strähnen, Tönen,<br />

Kur, Kosmetik) haben höhere Materialeinsätze im<br />

Salonbereich.<br />

■ Betriebe mit höherem Verkaufsanteil als hier<br />

ausgewiesen haben auch einen höheren Gesamtwareneinsatz.<br />

■ Verkaufspreise unter den Empfehlungen der<br />

Lieferanten führen zu höheren Wareneinsätzen.<br />

■ Zu viele Lieferanten im Salonbereich führen zu<br />

geringeren Rabatten/Boni und folglich zu höheren<br />

Materialeinsätzen.<br />

info@lgh.de<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€ % € % € %<br />

58.648 95,9 153.490 92,6 103.320 93,6<br />

2.519 4,1 12.182 7,4 7.071 6,4<br />

61.167 100,0 165.672 100,0 110.391 100,0<br />

6.017 9,9 19.683 11,9 12.454 11,3<br />

55.150 90,1 145.989 88,1 97.937 88,7<br />

11<br />

In der Umsatzgrößenklasse 1 lagen die Wareneinsätze<br />

in Relation zum Gesamtumsatz mit 9,9%<br />

etwas niedriger als 2005 (10,5%). Auch die<br />

Betriebe der Klasse 2 hatten absolut und auch<br />

relativ einen niedrigeren Wareneinsatz. Dieser lag<br />

im Jahr 2006 bei 11,9% des Gesamtumsatzes,<br />

nachdem er in 2005 noch 12,1% betragen hatte.<br />

Allerdings ging gleichzeitig in beiden Umsatzgrößenklassen<br />

auch der Verkaufsumsatz zurück, so<br />

dass nicht von einer durchgreifenden Verbesserung<br />

im Waren- und Materialmanagement<br />

gesprochen werden kann.<br />

(Betriebsleistung = 100%)<br />

Ihr Betrieb<br />

€<br />

%


12<br />

Wie hoch sind Ihre gesamten Personalkosten?<br />

Tabelle 7: Personalkosten<br />

Größenklasse<br />

Daten aus der Buchhaltung<br />

7.01 Personalaufwand des Betriebes<br />

7.02 Personalaufwand inkl. kalkulatorischem<br />

Unternehmerlohn<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€ % € % € %<br />

20.086 32,8 68.396 41,3 42.841 38,8<br />

48.330<br />

79,0<br />

105.220<br />

Die Personalkosten sind der größte Kostenblock<br />

in einem Friseursalon. Es reicht bei einem Vergleich<br />

Ihrer Zahlen nicht aus, nur die steuerlich<br />

anerkannten Kosten zu vergleichen, vielmehr<br />

muss auch Ihr Unternehmerlohn mit berücksichtigt<br />

werden.<br />

Bei einer Überprüfung Ihres Betriebes sollten Sie<br />

insbesondere auf diesen Kostenfaktor achten.<br />

Mögliche Ursachen für Fehlentwicklungen können<br />

sein:<br />

■ schlechte Auslastung je Mitarbeiter (weniger<br />

als 20 Dienstleistungsarten je Mitarbeiter am Tag)<br />

■ hoher Anteil unproduktiver Lohnkosten (zu<br />

viele Assistenz- oder Rezeptions-Mitarbeiter bei<br />

Betrieben unter 100.000 € Jahresumsatz).<br />

Einschließlich des kalkulatorischen Unternehmerlohnes<br />

liegen die Personalkosten in diesem Vergleich<br />

zwischen 63,5 und 79,0% des Umsatzes.<br />

Da im <strong>Friseurhandwerk</strong> i.d.R. Festlohn gezahlt<br />

wird, ist die personelle Auslastung primär ausschlaggebend<br />

für die Rentabilität eines Salons.<br />

Erkennbar haben im Vergleich zwar die umsatzschwächeren<br />

Betriebe auch prozentual geringere<br />

reine Personalaufwendungen (ohne kalkulatorischen<br />

Unternehmerlohn) als die umsatzstärkeren<br />

Betriebe. In den Salons unter 100.000 € Jahresumsatz<br />

ist jedoch die Person des Unternehmers<br />

als Umsatzträger zu beachten, der im Einzelunternehmen<br />

ohne steuerlich verrechneten Lohn<br />

bleibt. Diese Bedeutung als handwerklicher Mitarbeiter<br />

hat der Unternehmer in umsatzstärkeren<br />

Betrieben nicht mehr, weil sein eigener hand-<br />

63,5<br />

75.126<br />

68,1<br />

(Betriebsleistung = 100%)<br />

€<br />

Ihr Betrieb<br />

werklicher Umsatz im Verhältnis zum Gesamtumsatz<br />

nicht mehr so bedeutend ist und andererseits<br />

auch mehr kaufmännische und organisatorische<br />

Aufgaben bewältigt werden müssen, die<br />

höhere Personalkosten auslösen können. Deshalb<br />

wird in größeren Friseurbetrieben auch mehr<br />

Personal zur Erzielung des Umsatzes benötigt.<br />

Bezieht man den kalkulatorischen Unternehmerlohn<br />

mit ein, wird diese Verzerrung beseitigt.<br />

Dann wirkt sich die schon festgestellte bessere<br />

Auslastung in den umsatzstärkeren Betrieben<br />

durch eine geringere Gesamtbelastung mit<br />

Personalkosten aus. Auch in den Vorjahren<br />

wurde dies festgestellt.<br />

Bei der Klasse 1 ist der Personalaufwand einschließlich<br />

des kalkulatorischen Unternehmerlohns<br />

in 2006 u.a. aufgrund des gesunkenen<br />

Umsatzes angestiegen. Er liegt jetzt bei 79%. Zum<br />

Vergleich: Im Jahr 2004 lag er noch bei 75%.<br />

Bei den größeren Betrieben bewegt sich der gesamte<br />

Personalaufwand sowohl absolut als auch<br />

in Relation zum gesunkenen Umsatz auf niedrigerem<br />

Niveau. Er sank von 64,6% in 2005 auf<br />

63,5%.<br />

%<br />

www.lgh.de


Analyse des sonstigen Aufwandes<br />

Man unterscheidet hier die aktiven Kosten<br />

(Werbung, Weiterbildung, Investitionen in die<br />

Betriebstechnik und Betriebsoptik) von den so<br />

genannten passiven Kosten (restliche sonstige<br />

Aufwendungen). Die aktiven Kosten sind gezielt<br />

verursachte Investitionen in die Zukunft des<br />

Unternehmens. Sie sollen den Gewinn sichern<br />

bzw. verbessern. Die passiven Kosten haben solche<br />

Zukunftsauswirkungen nicht. Sie sind i.d.R.<br />

Checkliste zur Kosteneinsparung:<br />

■ ungenutzte Untervermietung (zu große Räume)<br />

■ zu hohe Gewerbesteuer (Rechtsform)<br />

■ Leasingfahrzeuge<br />

■ unnötige Luxuswerkzeuge<br />

■ hohe Telefonkosten (über 100 € im Monat)<br />

■ hohe Buchhaltungskosten<br />

(mehr als 1% vom Umsatz)<br />

info@lgh.de<br />

■ Computerleasing<br />

■ unnötige Kontokorrentzinsen<br />

(zu schnelle Tilgung)<br />

■ unnötige Lagerbestandszinsen<br />

(zu großes Warenlager).<br />

13<br />

Belastungen, die sich aus dem normalen<br />

Geschäftsbetrieb ergeben.<br />

Stellen Sie Abweichungen beim sonstigen Aufwand<br />

fest, müssen Sie zunächst überlegen, ob es<br />

sich um aktive oder passive Kosten handelt.<br />

Gespart werden sollte i.d.R. nur bei den passiven<br />

Kosten.


14<br />

Von der Buchführung zur Kalkulation<br />

Ob Sie in Ihrem Betrieb rentabel gearbeitet haben,<br />

können Sie nicht allein am Reingewinn ablesen.<br />

Darin sind nur die steuerlich anerkannten Kosten<br />

vom Umsatz abgezogen. Sie haben aber neben<br />

diesen Kosten Ihre Arbeitskraft, Ihr Kapital und<br />

möglicherweise Ihr Gebäude für die Erzielung des<br />

Umsatzes eingesetzt. Um zu überprüfen, ob Ihr<br />

Der kalkulatorische Unternehmerlohn ist die rechnerische<br />

Entlohnung für Ihre Tätigkeit, die unter<br />

steuerlichen Gesichtspunkten nicht angesetzt<br />

werden kann (wie schon zu Tabelle 3 festgestellt,<br />

werden GmbH's in diesem Vergleich wie Einzelunternehmen<br />

behandelt, also umgerechnet).<br />

Würde der Unternehmer jedoch seine Arbeitskraft<br />

einem anderen Unternehmen zur Verfügung stellen,<br />

bekäme er dafür ein entsprechendes Gehalt.<br />

Dieses Gehalt muss also in Ihrem Unternehmen<br />

Tabelle 8: Kalkulatorischer Unternehmerlohn<br />

Größenklasse<br />

Kalkulatorischer Unternehmerlohn<br />

8.01 kalkulatorischer Unternehmerlohn<br />

Kalkulatorische Zinsen<br />

Kalkulatorische Zinsen sind die Verzinsung des<br />

tatsächlich eingesetzten Kapitals (vereinfacht:<br />

realistischer Verkaufspreis des Unternehmens<br />

abzüglich Schulden). Diese Zinsen würden Sie<br />

erhalten, wenn Sie Ihr Unternehmen veräußern<br />

und das verbleibende Kapital nach Rückzahlung<br />

Betrieb rentabler als andere gearbeitet hat, müssen<br />

Sie auch diese Kostenfaktoren bewerten und<br />

vom Reingewinn abziehen. Erst wenn nach Abzug<br />

dieser so genannten kalkulatorischen Kosten noch<br />

ein positives Ergebnis bleibt, kann von einer<br />

betriebswirtschaftlichen Rentabilität gesprochen<br />

werden. Nur dann wird ein echter Gewinn erzielt.<br />

mindestens durch den Gewinn abgedeckt sein,<br />

wenn Ihr Unternehmen rentabler sein soll als ein<br />

vergleichbarer anderer Einsatz Ihrer Arbeitskraft.<br />

Ihre tatsächliche Arbeitskraft kann wie folgt<br />

bewertet werden:<br />

Größenklasse I: 27.750 €<br />

Größenklasse II: 34.689 €<br />

Durch den unterschiedlichen Einsatz der tätigen<br />

Inhaber können die Werte von den oben angegebenen<br />

Unternehmerlöhnen nach oben oder<br />

unten abweichen.<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€ % € % € %<br />

28.244 46,2 36.824 22,2 32.285 29,2<br />

(Betriebsleistung = 100%)<br />

€<br />

Ihr Betrieb<br />

der Schulden anlegen würden. Diese Zinsen müssen<br />

ebenfalls durch den Gewinn abgedeckt sein.<br />

Als Erfahrungswert für einen realistischen Verkaufspreis<br />

eines Friseurgeschäftes kann ein Drittel des<br />

Jahresumsatzes angesetzt werden. Angesetzter<br />

Zinssatz für langfristige Kapitalanlagen: 3,7%<br />

Tabelle 9: Kalkulatorische Zinsen (Betriebsleistung = 100%)<br />

Größenklasse<br />

9.01 1/3 des Gesamtumsatzes<br />

9.02 – Fremdkapital<br />

9.03 = Zwischensumme<br />

9.04 *Zinssatz = kalkulatorische Zinsen<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€ % € % € %<br />

20.185 33,0 54.672 33,0 36.429 33,0<br />

25.367 41,5 48.165 29,1 37.643 34,1<br />

-5.182 -8,5 6.507 3,9 -1.214 -1,1<br />

0 0,0 241 0,2 0 0,0<br />

€<br />

Ihr Betrieb<br />

%<br />

%<br />

www.lgh.de


Kalkulatorische Miete<br />

Kalkulatorische Miete ist anzusetzen, wenn Sie<br />

Ihren Salon im eigenen Haus betreiben und dadurch<br />

auf eine ortsübliche Miete verzichten.<br />

Diese kalkulatorische Miete muss in einem rentablen<br />

Betrieb ebenfalls über den Gewinn abge-<br />

Auch unter Einbeziehung der kalkulatorischen<br />

Miete für die Salons, die im eigenen Haus des<br />

Unternehmers betrieben werden, zeigt sich, dass<br />

Wie rentabel ist Ihr Betrieb?<br />

info@lgh.de<br />

15<br />

deckt sein. Zum Ansatz kommt eine ortsübliche<br />

Miete für Ihre Räume. Da aber bereits Kosten in<br />

Ihrer Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt<br />

sind, muss hier eine entsprechende Korrektur<br />

vorgenommen werden.<br />

Tabelle 10: Kalkulatorische Miete (Betriebsleistung = 100%)<br />

Größenklasse<br />

10.01 Ortsübl. Miete für eigene<br />

Grundstücke/Gebäude<br />

10.02 – Abschreibung für eigene Gebäude<br />

10.03 = Kalkulatorische Miete<br />

10.04 + Tatsächlich gezahlte Miete<br />

10.05 = Miete insgesamt<br />

Das Betriebsergebnis ist der in der Buchhaltung<br />

für die Besteuerung ausgewiesene Gewinn (steuerlicher<br />

Gewinn). Er liegt in den umsatzschwächeren<br />

Betrieben je Kunde wesentlich niedriger<br />

als in den Betrieben über 100.000 € Jahresumsatz.<br />

Durch die handwerkliche Eigenleistung des Unternehmers<br />

werden weniger Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Dieser Kosten- und Gewinneffekt ändert sich,<br />

sobald die kalkulatorischen Kosten für den<br />

Unternehmerlohn berücksichtigt worden sind.<br />

Die erzielten Betriebsergebnisse lassen den<br />

€<br />

1.039<br />

423<br />

616<br />

5.828<br />

6.444<br />

I II Gesamtauswertung<br />

% € % € %<br />

1,7<br />

0,7<br />

1,0<br />

9,5<br />

10,5<br />

395<br />

172<br />

223<br />

12.603<br />

12.826<br />

die umsatzschwächeren Betriebe im Verhältnis<br />

zum Umsatz eine höhere Mietbelastung haben.<br />

Tabelle 11: Betriebsergebnis (Betriebsleistung = 100%)<br />

Größenklasse<br />

11.01 Reingewinn des Betriebes<br />

11.02 Kalkulatorische Kosten des Betriebes<br />

11.03 Betriebswirtschaftliches Ergebnis<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,1<br />

7,6<br />

7,7<br />

736<br />

305<br />

431<br />

9.019<br />

9.450<br />

0,7<br />

0,3<br />

0,4<br />

8,2<br />

8,6<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€ % € % € %<br />

14.759 24,1 33.496 20,2 23.584 21,3<br />

28.860 47,2 37.288 22,5 32.716 29,6<br />

-14.101 -23,1 -3.792 -2,3 -9.132 -8,3<br />

Schluss zu, dass die Betriebe aus eigener Kraft<br />

wirtschaftlich gesund sein könnten, wenn es<br />

gelingen würde, die haar- und hautkosmetischen<br />

Zusatzdienstleistungen (Dauerwelle, Farbe, Strähnen,<br />

Tönen, Kur, Kosmetik) erfolgreicher anzubieten,<br />

wenn die Kompetenz als Fachmann für<br />

Haar und Haut auch im Verkauf besser genutzt<br />

würde und wenn die Kundenzahlen gleichzeitig<br />

erhöht werden könnten. Die Erfahrungen der letzten<br />

Jahre, insbesondere des hier veröffentlichten<br />

Berichtsjahres zeigen jedoch, dass der Friseur<br />

allein mit dieser Aufgabe überfordert scheint.<br />

Ihr Betrieb<br />

€<br />

Ihr Betrieb<br />

€<br />

%<br />

%


16<br />

Die Betriebe der Klasse 2 mussten zwar Umsatzeinbußen<br />

verzeichnen, konnten u.a. jedoch eine<br />

deutliche Senkung der Personalkosten durchsetzen.<br />

Insgesamt hat sich dadurch die Rentabilität<br />

etwas verbessert.<br />

Auch die Betriebe der Klasse 1 konnten das<br />

Betriebsergebnis durch Kostenreduzierungen<br />

erhöhen und, trotz gestiegener kalkulatorischer<br />

Kosten, das negative betriebswirtschaftliche<br />

Ergebnis geringfügig verbessern.<br />

Insgesamt muss es einerseits zu einer deutlichen<br />

Verbesserung der technischen Produktivität kommen.<br />

Durch bessere Arbeitsvorbereitung, schnellere<br />

Arbeitsmittel und Arbeitstechniken müssen<br />

Was sagen die Bilanzen?<br />

In Ergänzung der Umsatz-, Kosten- und Gewinnauswertung,<br />

die vornehmlich aus der Gewinnund<br />

Verlustrechnung gewonnen werden, gibt dieser<br />

Vergleich auch einen Überblick über die Vermögens-<br />

und Schuldverhältnisse der an dieser<br />

Untersuchung beteiligten Betriebe. Die Auswertung<br />

ist deshalb so wichtig, da hier Erkenntnisse<br />

über die praktizierte Finanzierungsweise gewonnen<br />

werden.<br />

Die Warenlagerbestände sind auch 2006 im Vergleich<br />

zu anderen Branchen viel zu hoch. Bei den<br />

kleineren Salons hat das Warenlager eine Reichweite<br />

von ca. 5,7 Monaten. Oder anders gesagt:<br />

Knapp 48% des jährlichen Waren- und Materialverbrauchs<br />

für das Wirtschaftsjahr 2007 lagen<br />

rechnerisch am 31.12.2006 bereits auf Lager. Hier<br />

ist im Vergleich zu 2005 eine Verbesserung festzustellen.<br />

Bei den größeren Salons beträgt die<br />

Reichweite etwa fünf Monate. Dies ist ebenfalls<br />

eine leichte Verbesserung zu 2005. Damals<br />

betrug die Reichweite noch ca. 5,4 Monate.<br />

die Betriebe mit weniger Mitarbeitern auskommen<br />

und Zeit einsparen, um wenigstens die<br />

erwarteten Personalkostensteigerungen abzufangen.<br />

Die gewonnene Zeit muss intensiv in die Beratung<br />

der Kunden investiert werden mit dem<br />

Ziel, pro Kunde einen höheren Umsatz zu erzielen.<br />

Wer jedoch deutliche Verbesserungen des Gewinns<br />

sucht, dem muss es gelingen, neue Kunden<br />

für seinen Betrieb zu gewinnen und diese zu<br />

halten. Dazu ist eine deutliche Profilierung am<br />

Markt auf der Grundlage eines klaren Unternehmenskonzeptes<br />

notwendig. Hier sei nochmals auf<br />

den Zusammenhang zu den sehr geringen Investitionen<br />

für Weiterbildung und Werbung hingewiesen.<br />

Insgesamt ist dies aber weiterhin eine immense<br />

und kaufmännisch nicht zu rechtfertigende Kapitalbindung.<br />

Eine Reduzierung der Lagerbestände<br />

um ein Drittel bis zur Hälfte müsste ohne Mühe<br />

möglich sein. Allein dadurch hätten die zum<br />

Jahresabschluss bestehenden Lieferantenverbindlichkeiten<br />

aus offenen Rechnungen vollständig<br />

ausgeglichen und der Kontokorrentkredit (=Überziehung<br />

des laufenden Kontos) teilweise ausgeglichen<br />

werden können.<br />

Bei den umsatzstärkeren Betrieben ist zum<br />

31.12.2006 ein negatives Eigenkapital in Höhe<br />

von 5.652 € ausgewiesen. Dies stellt zum wiederholten<br />

Male eine deutliche Verschlechterung<br />

zum Vorjahr dar. Hier hatten die Betriebe der<br />

Klasse 2 noch ein negatives Eigenkapital von<br />

3.052 €. Bei den umsatzschwächeren Betrieben<br />

ist zum 31.12.2006 ein negatives Eigenkapital von<br />

6.898 € ausgewiesen. Hier ist eine dramatische<br />

Verschlechterung der Eigenkapitalsituation<br />

(20045: minus 3.994 €) feststellbar.<br />

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Tabelle 12: Bilanz<br />

Größenklasse<br />

Anlagevermögen:<br />

12.01 Grundstücke und Gebäude<br />

12.02 Geschäftsausstattung<br />

12.03 Fahrzeuge<br />

12.04 Sonstiges Anlagevermögen<br />

12.05 Summe Anlagevermögen<br />

Umlaufvermögen:<br />

12.06 Kasse, Bank, Postgiro<br />

12.07 Warenbestände<br />

12.08 Sonstiges Umlaufvermögen<br />

12.09 Sonstige Aktiva<br />

12.10 Summe Aktiva<br />

12.11 Eigenkapital<br />

12.12 Langfristiges Fremdkapital<br />

Kurzfristiges Fremdkapital:<br />

12.13 Rückstellungen<br />

12.14 Lieferantenverbindlichkeit<br />

12.15 Kontokorrentkredite<br />

12.16 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

12.17 Sonstige Passiva<br />

12.18 Summe Passiva<br />

Insgesamt betrachtet wird bei den Vergleichsbetrieben<br />

mit einer über 100%igen Fremdfinanzierung<br />

gearbeitet. Sie sind damit überschuldet und<br />

gehören eigentlich den Kreditgebern und nicht<br />

den Unternehmern. Die Eigenkapitalauszehrung<br />

ist vollständig. Die Betriebe haben kein Eigen-<br />

info@lgh.de<br />

€<br />

6.376<br />

3.957<br />

1.050<br />

601<br />

11.984<br />

2.967<br />

2.871<br />

364<br />

283<br />

18.469<br />

-6.898<br />

16.070<br />

1.254<br />

561<br />

2.296<br />

4.237<br />

949<br />

18.469<br />

I II Gesamtauswertung<br />

% € % € %<br />

34,5<br />

21,4<br />

5,7<br />

3,3<br />

64,9<br />

16,1<br />

15,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

100,0<br />

-37,3<br />

87,0<br />

6,8<br />

3,0<br />

12,4<br />

23,0<br />

5,1<br />

100,0<br />

3.435<br />

10.338<br />

4.366<br />

2.298<br />

20.437<br />

5.684<br />

8.312<br />

4.260<br />

3.820<br />

42.513<br />

-5.652<br />

27.919<br />

2.876<br />

1.901<br />

4.462<br />

6.880<br />

4.127<br />

42.513<br />

8,1<br />

24,3<br />

10,3<br />

5,4<br />

48,1<br />

13,4<br />

19,5<br />

10,0<br />

9,0<br />

100,0<br />

-13,3<br />

65,7<br />

6,7<br />

4,5<br />

10,5<br />

16,2<br />

9,7<br />

100,0<br />

4.792<br />

7.393<br />

2.835<br />

1.515<br />

16.535<br />

4.430<br />

5.801<br />

2.462<br />

2.188<br />

31.416<br />

-6.227<br />

22.450<br />

2.128<br />

1.283<br />

3.462<br />

5.660<br />

2.660<br />

31.416<br />

15,3<br />

23,5<br />

9,0<br />

4,8<br />

52,6<br />

14,1<br />

18,5<br />

7,8<br />

7,0<br />

100,0<br />

-19,8<br />

71,4<br />

6,8<br />

4,1<br />

11,0<br />

18,0<br />

8,5<br />

100,0<br />

17<br />

kapital mehr. Dadurch wird der Bedarf an<br />

Fremdmitteln zusätzlich erhöht und die Liquidität<br />

des Betriebes durch Kreditnahme unter Druck mit<br />

der Folge hoher Tilgungslasten weiter angespannt.<br />

Ihr Betrieb<br />

€<br />

%


18<br />

Ist Ihr Betrieb krisensicher finanziert?<br />

Wie hat sich Ihr Eigenkapital entwickelt?<br />

Tabelle 13: Eigenkapital<br />

Größenklasse<br />

13.01 Eigenkapital am 1.1. des Jahres<br />

13.02 + Gewinn nach Gewinn- und<br />

Verlustrechnung<br />

13.03 + Einlagen<br />

13.04 – Privatentnahmen<br />

13.05 = Eigenkapital zum 31.12. des Jahres<br />

Sowohl bei den umsatzschwächeren als auch bei<br />

den umsatzstärkeren Betrieben zeigt sich eine Erhöhung<br />

des negativen Eigenkapitals im Laufe des<br />

Jahres 2006.<br />

Keiner der Unternehmer konnte im Jahr 2006 im<br />

Durchschnitt seine private Lebensführung auf den<br />

erwirtschafteten Gewinn begrenzen. Es wurde für<br />

die private Lebensführung mehr Geld benötigt,<br />

als der Betrieb erwirtschaftet hat. Die Verschlechterung<br />

der negativen Eigenkapitalsituation<br />

konnte auch durch auffallend hohe Einlagen<br />

nicht ausgeglichen werden. Gerade ältere Friseurunternehmer<br />

neigen in letzter Zeit dazu, ihre<br />

schlechte Eigenkapitalsituation durch Einzahlung<br />

Wie hoch dürfen Privatentnahmen sein?<br />

Es sollte an sich selbstverständlich sein, dass die<br />

Privatentnahmen (einschließlich Einkommen- und<br />

Vermögenssteuern, soziale Absicherung) in erster<br />

Linie nach dem steuerlichen Gewinn, der im<br />

Betrieb erwirtschaftet wird, bemessen werden.<br />

Wer seinem Betrieb mehr entnimmt, als er an<br />

Gewinn abwirft, wird trotz einer vielleicht guten<br />

Auslastung immer ärmer bzw. muss sich immer<br />

höher verschulden und gefährdet damit seine<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€<br />

€<br />

€<br />

-6.571 -5.347<br />

-5.756<br />

15.735<br />

4.001<br />

20.063<br />

-6.898<br />

35.910<br />

5.233<br />

41.448<br />

-5.652<br />

25.238<br />

4.590<br />

30.299<br />

-6.227<br />

Ihr Betrieb<br />

€<br />

fällig werdender Lebensversicherungen und<br />

Liquidierung von in der Vergangenheit erworbenen<br />

privaten Vermögenswerten wie Immobilien<br />

zu verbessern. Dies stützt zwar kurzfristig den<br />

Betrieb, mittel- bis langfristig wird dadurch jedoch<br />

die Alterssicherung in große Gefahr gebracht.<br />

Viele Friseure mit einem überzogenen laufenden<br />

Konto neigen dazu, Zukunftsinvestitionen wie<br />

Werbung, Weiterbildung und Salonrenovierung<br />

zu unterlassen, weil dies eine schnelle und<br />

bequeme Art zu sparen ist, selbst wenn man<br />

damit den Ast absägt, auf dem man sitzt (siehe<br />

Tabelle 5).<br />

wirtschaftliche Existenz. Für Abschreibungen<br />

muss ein angemessener Betrag als Rücklage für<br />

die zukünftigen Investitionen zur Wettbewerbssicherung<br />

gebildet werden. Es muss sogar ein<br />

Teil des Gewinns im Betrieb verbleiben, damit<br />

dieser Gewinn zusammen mit den Abschreibungen<br />

im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen und<br />

technischen Entwicklung organisch mitwachsen<br />

kann.<br />

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Tabelle 14: Investitionsrahmen<br />

Größenklasse<br />

14.01 Gewinn laut Gewinn- und<br />

Verlustrechnung<br />

14.02 – Privatentnahmen<br />

14.03 + Einlagen<br />

14.04 = Kapitalbildung<br />

14.05 + Abschreibungen<br />

14.06 = Investitionsrahmen aus<br />

Selbstfinanzierung<br />

Die Position Kapitalbildung zeigt im Jahr 2006 für<br />

beide Betriebsgrößenklassen die oben beschriebenen<br />

Folgen der Verhältnisse zwischen steuerlichem<br />

Gewinn und Privatentnahmen und Einlagen.<br />

Weil die Privatentnahmen höher sind als der<br />

erwirtschaftete Gewinn, wird Kapital vernichtet.<br />

Dies wird auch durch erhöhte Einlagen nicht ausgeglichen.<br />

Kaufmännisch gibt es für die Problemstellung der<br />

Kapitalaufzehrung eine sehr einfache Lösung:<br />

Weil normalerweise die Privatentnahmen schneller<br />

beeinflussbar sind als der Gewinn, müssen zunächst<br />

die Privatentnahmen so deutlich reduziert<br />

werden, dass diese nicht nur durch den Gewinn<br />

gedeckt werden, sondern dass auch noch genügend<br />

Gewinn im Betrieb verbleibt, um dann aus<br />

dem gewonnenen unternehmerischen Handlungsspielraum<br />

durch Neukundengewinnung und Mitarbeitermotivation<br />

Umsatz und Gewinn nachhaltig<br />

zu steigern. Dies wurde wieder einmal nicht<br />

umgesetzt. Die Betriebe beider Klassen leben<br />

damit auch im Jahre 2006 (noch) von der Abschreibung<br />

und den Privateinlagen.<br />

Für die Zukunft wird die oben geschilderte Möglichkeit<br />

immer schwieriger, wenn dabei selbst<br />

eine sparsame private Lebensführung nicht mehr<br />

möglich ist. Dies ist bei den kleineren Betrieben<br />

schon seit längerem erreicht. In den Betrieben<br />

unter 100.000 € Jahresumsatz wurden 2006 Netto-<br />

Privatentnahmen (=Privatentnahmen minus Privat-<br />

info@lgh.de<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€<br />

€<br />

€<br />

15.735<br />

20.063<br />

4.001<br />

-327<br />

2.493<br />

2.166<br />

35.910<br />

41.448<br />

5.233<br />

-305<br />

4.691<br />

4.386<br />

25.238<br />

30.299<br />

4.590<br />

-471<br />

3.529<br />

3.058<br />

19<br />

einlagen) von durchschnittlich 16.062 € vorgenommen.<br />

Das sind ca. 1.339 € im Monat. Wo soll<br />

da noch gespart werden? Es stellt sich dabei sogar<br />

die Frage, wo hier der Reiz der Selbstständigkeit<br />

liegt?<br />

Insgesamt besteht auch im Jahr 2006 weiter das<br />

Dilemma des <strong>Friseurhandwerk</strong>s der 90er Jahre:<br />

Nicht die Netto-Privatentnahmen sind zu hoch,<br />

sondern die Gewinne sind zu klein. Und weil die<br />

Privatentnahmen gar nicht weiter reduziert werden<br />

können, müssen die notwendigen Reduzierungen<br />

bei den betrieblichen Kosten erzielt werden.<br />

Dies geht aufgrund der Gesamtkostensituation<br />

einerseits durch die schon erwähnten<br />

Produktivitätssteigerungen. Diese führen jedoch<br />

nur mittelbar zu einer Kostenentlastung, nämlich<br />

wenn als Folge der erhöhten Produktivität die<br />

Mitarbeiterzahl in den Betrieben gesenkt werden<br />

könnte.<br />

Andererseits ist zu beobachten, dass die Betriebe<br />

bei den aktiven Kosten Werbung und Weiterbildung<br />

sehr zurückhaltend sind. Dies bewirkt kurzfristig<br />

sicher Kostenentlastungen und dadurch<br />

höhere Gewinne, mittel- bis langfristig führt dies<br />

aller Voraussicht nach jedoch zu einer verschlechterten<br />

Wettbewerbssituation am Markt<br />

und damit zu sinkenden Gewinnen.<br />

Ihr Betrieb<br />


20<br />

Ist Ihr Anlagevermögen richtig finanziert?<br />

Tabelle 15: Kapitaldeckung<br />

Größenklasse<br />

In der Praxis gilt die Regel, dass langfristiges<br />

Vermögen durch langfristiges Kapital finanziert<br />

sein soll. Dabei können zum langfristig gebundenen<br />

Vermögen auch Teile des Umlaufvermögens<br />

15.01 Langfristiges Fremdkapital<br />

15.02 + Eigenkapital<br />

15.03 = Langfristiges Kapital<br />

15.04 – Anlagevermögen und sonstige Aktiva<br />

15.05 – 1/2 Warenlager<br />

15.06 = Über- bzw. Unterdeckung<br />

In beiden Umsatzgrößenklassen besteht eine<br />

Unterdeckung mit langfristigen Geldmitteln. Dies<br />

ist eine direkte Folge des nicht vorhandenen<br />

Eigenkapitals. Gerade wenn aber über Jahre hinweg<br />

durch überhöhte Privatentnahmen dem<br />

Unternehmen das Eigenkapital entzogen wird,<br />

werden in der Praxis dafür nicht direkt Darlehen,<br />

also langfristige Geldmittel, aufgenommen, son-<br />

Wie hoch ist Ihre Liquidität?<br />

Einen Einblick in die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens<br />

am Bilanzstichtag vermitteln die Liquiditätskennzahlen:<br />

Liquidität I = Kasse, Bank, Postgiro, sonstiges<br />

Umlaufvermögen – kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Liquidität II = Kasse, Bank, Postgiro, sonstiges<br />

Umlaufvermögen + 1/2 Warenlager – kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

wie der durchschnittliche Bestand an Waren und<br />

Materialien zählen. Zum langfristigen Kapital zählen<br />

sowohl das Eigenkapital als auch das langfristige<br />

Fremdkapital.<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€<br />

€<br />

€<br />

16.070 27.919<br />

22.450<br />

-6.898 -5.652<br />

-6.227<br />

9.172 22.267<br />

16.223<br />

12.267 24.257<br />

18.723<br />

1.436<br />

4.156<br />

2.901<br />

-4.531 -6.146<br />

-5.401<br />

Ihr Betrieb<br />

€<br />

dern diese Mittel werden über kurzfristige Kreditmittel,<br />

im Wesentlichen über das laufende Konto<br />

und Lieferantenkredite finanziert, also über sehr<br />

teure Kreditmittel. Dies führt über die hohen<br />

Zinsen für Kontokorrentkredite bzw. den Verlust<br />

des Skontoabzugs zu einer weiteren Verschlechterung<br />

der Rentabilität. Gleichzeitig wird die<br />

Liquidität weiter angespannt.<br />

Die Entwicklung der Liquidität sollte fortlaufend<br />

im Kalenderjahr beobachtet werden. Eine alarmierende<br />

Entwicklung ist dabei dann gegeben,<br />

wenn eine negative Liquidität ausgewiesen wird,<br />

die vom Betrag her über einen Monatsumsatz<br />

hinausgeht.<br />

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Tabelle 16: Liquidität<br />

Größenklasse<br />

16.01 Kasse, Bank, Postgiro<br />

16.02 + Sonstiges Umlaufvermögen<br />

16.03 = Umlaufvermögen I<br />

16.04 + 1/2 Warenlager<br />

16.05 = Umlaufvermögen II<br />

16.06 Kontokorrentverbindlichkeiten<br />

16.07 + Lieferantenverbindlichkeiten<br />

16.08 + Sonstige Verbindlichkeiten und Passiva<br />

16.09 = Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

16.10 Liquidität I<br />

Umlaufvermögen I<br />

– Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

16.11 Liquidität II<br />

Umlaufvermögen II<br />

– Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Wie durch die Unterdeckung mit langfristigen<br />

Geldmitteln nicht anders zu erwarten, ist die Liquidität<br />

sowohl im Gesamtdurchschnitt als auch in<br />

beiden Größenklassen angespannt. Es werden<br />

auch kurzfristige und damit i.d.R. teure Kreditformen<br />

zur Finanzierung langfristiger Anlagen benutzt.<br />

Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen<br />

nicht in ausreichendem Maße schnell liquidierbare<br />

Vermögensteile oder flüssige Geldmittel gegenüber,<br />

um im Ernstfall (z.B. wenn die Bank<br />

wegen zu großer Überziehung keine Aufträge<br />

mehr über das laufende Konto ausführt) schnell<br />

genug flüssig zu sein.<br />

Gerade hier deuten sich in den letzten Jahren<br />

immer deutlicher Probleme an. Zunehmend kündigen<br />

Banken Kreditvereinbarungen mit Friseurunternehmern,<br />

bei denen es mehrfach zu<br />

Problemen mit der Überziehung des laufenden<br />

Kontos gekommen ist, auf oder mischen sich weit<br />

in die Geschäftsführung ihrer Kunden ein. Es besteht<br />

die Gefahr, dass die Unternehmer durch falsches<br />

Finanzmanagement zu Angestellten in<br />

ihren eigenen Betrieben werden. Nachdem viele<br />

Betriebe durch die hohe Verschuldung im Grunde<br />

schon seit Jahren nicht dem Unternehmer, sondern<br />

der Bank gehören, beginnen jetzt die Bank-<br />

info@lgh.de<br />

I II Gesamtauswertung<br />

€<br />

€<br />

€<br />

2.967<br />

5.684<br />

4.430<br />

364<br />

4.260<br />

2.462<br />

3.331<br />

9.944<br />

6.892<br />

1.436<br />

4.156<br />

2.901<br />

4.767<br />

14.100<br />

9.793<br />

2.296<br />

4.462<br />

3.462<br />

561<br />

1.901<br />

1.283<br />

6.440<br />

13.883 10.448<br />

9.297 20.246 15.193<br />

-5.966 -10.302<br />

-8.301<br />

-4.530<br />

-6.146<br />

-5.400<br />

mitarbeiter auch die Entscheidungen zu treffen.<br />

21<br />

Dies ist jedoch nur ein Anzeichen dafür, dass die<br />

Vordenker in den Banken dem Friseur nur wenig<br />

kaufmännisches Know-how zutrauen. Die angespannte<br />

Liquidität ist nämlich nur eine Folgeerscheinung<br />

von kaufmännischen Fehleinschätzungen<br />

der Friseure. Bei der Kreditvergabe neigen<br />

viele dazu, viel zu kurzfristige Rückzahlungen zu<br />

vereinbaren, die sie dann nicht einhalten können.<br />

Bei den Banken führt dies dazu, dass der Friseur<br />

nicht nur wegen seiner ungenügenden Rentabilität<br />

als schlechter Schuldner, sondern auch<br />

wegen Nichteinhaltung von Leistungsversprechen<br />

als sehr unzuverlässiger Schuldner gilt. In der<br />

Bonitätsbeurteilung, also der Beurteilung der Kreditwürdigkeit,<br />

reihen die Geschäftsbanken den<br />

Friseur heute in die Gruppe der risikoreichsten<br />

Berufsgruppen ein. Bei einer deutschen Großbank<br />

gibt es eine Empfehlung für die Kreditsachbearbeiter,<br />

mit Friseuren möglichst keine Kreditgeschäfte<br />

mehr abzuschließen. Macht dies Schule,<br />

werden Friseure immer mehr in „Rabattfinanzierungen”<br />

mit ihren Lieferanten getrieben. Abhängigkeiten<br />

wie zwischen Gastronomen und Brauereien<br />

sind schon heute keine Seltenheit.<br />

Ihr Betrieb<br />


22<br />

In der kleineren Umsatzgrößenklasse ist das laufende<br />

Konto mit ca. 1,75 Monatsgewinnen (GuV)<br />

überzogen und befindet sich damit auf dem<br />

Stand des Vorjahres. In der größeren Umsatzklasse<br />

sind es ca. 1,5 Monatsgewinne, eine leichte<br />

Verbesserung zum Vorjahr (2005: ca. 2 Monatsgewinne).<br />

Damit ist insgesamt ein monatlicher<br />

Ausgleich des laufenden Kontos nicht mehr möglich,<br />

denn der Gewinn steht nicht im vollen<br />

Umfang dafür zur Verfügung. Selbst bei sparsam-<br />

Gesamtbeurteilung<br />

Der <strong>Betriebsvergleich</strong> 2006 zeigt im Bereich der<br />

Umsatz-, Kosten- und Gewinnauswertung folgendes<br />

Bild zwischen den beiden Betriebsgrößen:<br />

Bei den Betrieben der Klasse 1 ist eine weitere<br />

Reduzierung der Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter<br />

zu verzeichnen. Aufgrund einer Reduzierung<br />

der Gesamtkosten fiel trotz Umsatzrückganges<br />

das Betriebsergebnis etwas höher aus. Dies<br />

geschieht jedoch auf einem äußerst niedrigen<br />

Ausgangsniveau. Das betriebswirtschaftliche Ergebnis<br />

ist trotz einer Erhöhung der kalkulatorischen<br />

Kosten besser als im Vorjahr, liegt jedoch<br />

weiterhin weit im negativen Bereich.<br />

Bei den Betrieben der Klasse 2 wurde mit weniger<br />

Mitarbeitereinsatz auch weniger nominaler<br />

Umsatz erzielt. Die Kosten konnten insbesondere<br />

im Personalbereich deutlich reduziert werden. Als<br />

Folge verbesserte sich das absolute Betriebsergebnis<br />

ebenso wie die prozentuale Rentabilität.<br />

Trotz einer Erhöhung der kalkulatorischen Kosten<br />

fiel das betriebswirtschaftliche Ergebnis sowohl<br />

absolut als auch relativ zum Umsatz besser aus,<br />

liegt jedoch auch in dieser Größenklasse im<br />

negativen Bereich.<br />

Wie schon in früheren Jahren hat sich der Einsatz<br />

von Kapital und Arbeitskraft der Unternehmer<br />

nicht gelohnt. Eine gesunde Eigenkapitaldecke ist<br />

ster Wirtschaftsweise ist in den Betrieben zum<br />

restlosen Abbau des laufenden Kontos in diesen<br />

Größenordnungen mindestens ein Jahr notwendig.<br />

Hinzu kommt, dass zum 31.12. eines Jahres<br />

das laufende Konto einen eher günstigen Saldo<br />

im Vergleich zum Restjahr aufweist, da das<br />

Weihnachtsgeschäft vorausgegangen ist und Umsatzsteuer,<br />

Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge<br />

noch nicht abgebucht sind.<br />

bei beiden Umsatzgrößenklassen nicht vorhanden.<br />

Die laufenden Konten sind im Verhältnis<br />

zum Gewinn zu hoch überzogen. Die Waren- und<br />

Materialbestände sind weiter zu groß und die<br />

Liquidität bleibt angespannt.<br />

Die ansatzweise positive Entwicklung der Betriebsergebnisse<br />

wurde bei beiden Umsatzgrößenklassen<br />

ausschließlich über Kosteneinsparungen<br />

realisiert. Im Bereich der aktiven Zukunftsvorsorge<br />

und Umsatzentwicklung, d.h. bei Werbung,<br />

Weiterbildung und Investitionen in die<br />

Salonoptik und -ausstattung, ist 2006 in erschreckendem<br />

Maße gespart worden. Auf diese Weise<br />

wird zukünftiger Umsatz verschenkt und der<br />

Betrieb läuft Gefahr, kaputt gespart zu werden.<br />

Für die Zukunft sollte der Blick intensiv auf eine<br />

aktive Entwicklung des Umsatzes vor allem durch<br />

Neukundengewinnung bei knappen passiven<br />

Kosten und erhöhter Produktivität gerichtet werden.<br />

Es kann allerdings bezweifelt werden, dass<br />

dies ohne schlüssige, auf die Verbraucherwünsche<br />

abgestimmte und am Markt konsequent einund<br />

durchgeführte Konzepte in Zukunft noch<br />

möglich ist.<br />

www.lgh.de


info@lgh.de<br />

Wie hat sich Ihr Betrieb entwickelt?<br />

Die wichtigsten Kennzahlen von 1996 bis 2006<br />

Zum Schluss dieses <strong>Betriebsvergleich</strong>es für das<br />

<strong>Friseurhandwerk</strong> von Nordrhein-Westfalen haben wir<br />

Ihnen die wichtigsten Kennzahlen der vergangenen<br />

Tabelle 17: Kennzahlen von 1996 bis 2006<br />

Materialeinsatz<br />

Größenklasse<br />

I<br />

in % des<br />

II<br />

Gesamtumsatzes Gesamt<br />

Personalaufwand I<br />

in % des<br />

II<br />

Gesamtumsatzes Gesamt<br />

Sonstiger Aufwand I<br />

in % des<br />

II<br />

Gesamtumsatzes Gesamt<br />

Reingewinn<br />

I<br />

in % des<br />

II<br />

Gesamtumsatzes Gesamt<br />

Handwerksumsatz I<br />

je Fachkraft II<br />

in €<br />

Gesamt<br />

Handwerksumsatz I<br />

je Kunde in € II<br />

inkl. MWSt. Gesamt<br />

1996<br />

9,7<br />

12,3<br />

11,4<br />

39,2<br />

48,3<br />

45,3<br />

29,2<br />

24,5<br />

26,1<br />

21,9<br />

14,9<br />

17,2<br />

32.497<br />

33.958<br />

33.070<br />

19,65<br />

27,89<br />

24,41<br />

1997<br />

10,8<br />

11,8<br />

11,5<br />

36,5<br />

48,2<br />

44,3<br />

33,7<br />

24,5<br />

27,6<br />

19,0<br />

15,5<br />

16,6<br />

30.919<br />

33.880<br />

32.463<br />

19,19<br />

28,32<br />

24,27<br />

1998<br />

10,6<br />

12,4<br />

11,8<br />

35,3<br />

44,3<br />

41,4<br />

33,0<br />

25,4<br />

27,9<br />

21,1<br />

17,9<br />

18,9<br />

33.660<br />

33.276<br />

33.192<br />

20,73<br />

24,96<br />

23,50<br />

23<br />

Jahre gegenübergestellt. Sie können nun untersuchen,<br />

wie sich Ihr Salon im Vergleich zu anderen gleichgelagerten<br />

Betrieben in den letzten Jahren entwickelt hat.<br />

1999<br />

10,7<br />

12,2<br />

11,7<br />

36,1<br />

43,9<br />

41,1<br />

31,2<br />

26,7<br />

28,3<br />

22,0<br />

17,2<br />

18,9<br />

30.403<br />

33.877<br />

32.050<br />

19,69<br />

26,45<br />

23,53<br />

2000<br />

10,5<br />

11,7<br />

11,3<br />

34,0<br />

44,8<br />

41,5<br />

34,1<br />

26,6<br />

28,9<br />

21,4<br />

16,9<br />

18,3<br />

28.479<br />

34.281<br />

31.981<br />

20,54<br />

28,10<br />

25,31<br />

2001<br />

11,5<br />

11,0<br />

11,2<br />

31,5<br />

43,7<br />

39,3<br />

33,4<br />

26,6<br />

29,0<br />

23,6<br />

18,7<br />

20,5<br />

33.640<br />

34.648<br />

34.255<br />

20,43<br />

25,46<br />

21,60<br />

2002<br />

10,3<br />

11,4<br />

11,0<br />

34,1<br />

43,1<br />

40,0<br />

33,0<br />

27,6<br />

29,5<br />

22,6<br />

17,9<br />

19,5<br />

33.754<br />

35.824<br />

33.894<br />

23,66<br />

25,93<br />

24,99<br />

2003<br />

10,7<br />

11,4<br />

11,2<br />

35,8<br />

42,3<br />

40,1<br />

34,0<br />

28,4<br />

30,3<br />

19,5<br />

17,9<br />

18,4<br />

33.778<br />

37.139<br />

35.749<br />

23,35<br />

26,80<br />

25,52<br />

2004<br />

10,7<br />

12,3<br />

11,8<br />

35,4<br />

42,0<br />

40,0<br />

34,1<br />

27,4<br />

29,5<br />

19,8<br />

18,3<br />

18,7<br />

31.854<br />

40.124<br />

38.881<br />

23,21<br />

26,68<br />

25,54<br />

2005<br />

10,5<br />

12,1<br />

11,6<br />

32,1<br />

44,4<br />

40,7<br />

35,2<br />

27,7<br />

29,9<br />

22,2<br />

15,8<br />

17,8<br />

36.063<br />

38.702<br />

36.733<br />

2006<br />

9,9<br />

11,9<br />

11,3<br />

32,8<br />

41,3<br />

38,8<br />

33,2<br />

26,6<br />

28,6<br />

24,1<br />

20,2<br />

21,3<br />

37.795<br />

38.706<br />

37.454


24<br />

Tabelle 18: Damenfach<br />

18.01 Haarschnitt/cut&go<br />

18.02 Waschen/Fönen<br />

18.03 Waschen/Schneiden/Fönen<br />

18.04 Haarpflege intensiv<br />

18.05 Tönung<br />

18.06 Coloration inkl. Längenbehandlung<br />

18.07 Kammsträhnen<br />

18.08 Foliensträhnen<br />

18.09 Dauerwelle<br />

Tabelle 19: Herrenfach<br />

19.01 Haarschnitt<br />

19.02 Waschen/Schneiden/Fönen<br />

19.03 Haarkur<br />

19.04 Tönung<br />

19.05 Coloration<br />

19.06 Strähnen<br />

19.07 Dauerwelle<br />

Tabelle 20: Kosmetik<br />

Preisstandsinformationen<br />

Der Innungsverband Friseur und Kosmetik<br />

Nordrhein hat eine Erhebung über den Preisstand<br />

Frühjahr/Sommer 2007 durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

dieser Untersuchung werden in den folgenden<br />

Tabellen ausgewiesen. Es wird darauf hinge-<br />

20.01 Kosmetische Behandlung<br />

20.02 Tages-Make-up<br />

20.03 Abend-Make-up<br />

20.04 Augenbrauenfärben mit -korrektur<br />

20.05 Wimpernfärben<br />

minimale Werte<br />

2007 2006<br />

10,00 10,00<br />

10,00 8,80<br />

20,30 15,30<br />

3,00 3,00<br />

10,50 9,00<br />

15,00 12,50<br />

5,00 5,00<br />

15,00 8,00<br />

11,00 12,50<br />

minimale Werte<br />

2007 2006<br />

9,00 6,50<br />

5,00 10,50<br />

2,00 2,25<br />

9,50 9,00<br />

9,00 10,00<br />

5,00 6,00<br />

10,00 12,00<br />

minimale Werte<br />

2007 2006<br />

10,00 8,00<br />

3,50 2,50<br />

6,50 2,50<br />

2,50 3,00<br />

4,00 3,50<br />

Durchschnitt<br />

20071 2006<br />

20,39 19,20<br />

17,00 16,07<br />

33,17 31,59<br />

6,92 6,37<br />

20,75 19,46<br />

28,24 27,13<br />

17,66 16,24<br />

37,64 35,65<br />

42,76 38,26<br />

Durchschnitt<br />

2007 2006<br />

14,56 13,47<br />

18,99 18,55<br />

5,60 5,54<br />

18,57 17,68<br />

22,85 23,30<br />

21,17 20,10<br />

36,40 34,67<br />

Durchschnitt<br />

2007 2006<br />

32,32 30,02<br />

11,63 10,00<br />

15,67 15,08<br />

7,02 6,97<br />

7,08 6,90<br />

Die Dienstleistungen im Kosmetikbereich werden nicht in allen Betrieben angeboten.<br />

wiesen, dass diese Zahlen keine Richtwerte, sondern<br />

lediglich Durchschnittswerte bzw. minimale<br />

und maximale Werte darstellen. Sie beruhen auf<br />

dem Ergebnis von 198 untersuchten Betrieben.<br />

maximale Werte<br />

2007 2006<br />

39,50 34,00<br />

26,00 24,50<br />

49,50 50,00<br />

16,50 16,40<br />

42,00 38,00<br />

48,00 45,00<br />

40,00 48,00<br />

80,00 65,00<br />

89,00 70,00<br />

maximale Werte<br />

2007 2006<br />

29,00 27,00<br />

31,00 35,00<br />

18,90 20,00<br />

32,00 33,00<br />

39,00 38,50<br />

60,00 40,90<br />

85,00 64,00<br />

maximale Werte<br />

2007 2006<br />

59,00 45,00<br />

25,00 28,00<br />

34,00 35,00<br />

15,00 14,80<br />

13,00 12,00<br />

www.lgh.de


Absender:<br />

Die Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen<br />

Handwerks e.V. (LGH) ist eine<br />

gemeinsame Einrichtung der Handwerkskammern<br />

in NRW und der Fachverbände des Handwerks. Sie<br />

plant und bündelt die Gewerbeförderungsarbeit<br />

für diesen Wirtschaftsbereich und ermöglicht<br />

damit den Handwerksorganisationen, ihren Mitgliedern<br />

Beratungs- und Serviceleistungen zu bieten,<br />

die sie alleine nicht oder nur mit einem<br />

wesentlich höheren Aufwand erbringen könnten.<br />

Mit zukunftsgerichteten Konzepten und praxisnahen<br />

Maßnahmen trägt die LGH dazu bei, die<br />

Chancen der Handwerksunternehmen im Wettbewerb<br />

nachhaltig zu stärken. Darüber hinaus<br />

berät die LGH die Landesregierung bei Maßnahmen<br />

zur Mittelstandsförderung und übernimmt<br />

Aufträge für öffentliche Förderungen und Projekte.<br />

Zur LGH gehört das Management-Center<br />

Handwerk (MCH), von ihr geleitet wird der<br />

Technologie-Transfer-Ring Handwerk, ein Zusammenschluss<br />

von Technologieberatern, der die<br />

Handwerksunternehmen sehr erfolgreich bei<br />

innovativen Entwicklungen unterstützt.<br />

An die<br />

Landes-Gewerbeförderungsstelle des<br />

nordrhein-westfälischen Handwerks e.V.<br />

Postfach 10 34 12<br />

40025 Düsseldorf


Haben Sie noch Fragen?<br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

■ Innungsverband Friseur und Kosmetik Nordrhein<br />

Richard-Wagner-Str. 32-34 • 50674 Köln<br />

Tel.: 0221/ 25 27 39 • Fax: 0221/ 25 11 16<br />

E-Mail: info@friseure-nordrhein.de<br />

www.friseure-nordrhein.de<br />

■ die Betriebsberatungsstelle Ihrer<br />

Handwerkskammer<br />

Die Unternehmensanalyse – ein besonderes Service-Angebot der LGH:<br />

Die Teilnehmer am <strong>Betriebsvergleich</strong> erhalten auf<br />

Wunsch eine individuelle Auswertung und<br />

Umsatz<br />

UnterAnalyse<br />

nehmens-<br />

Gewinn<br />

Kosten<br />

An dem <strong>Betriebsvergleich</strong> 2007 für das <strong>Friseurhandwerk</strong> nehme ich teil<br />

und bitte um Übersendung des Erhebungsbogens.<br />

Ich möchte die kostenlose Hilfe eines Betriebsberaters der Handwerkskammer bei der Ausfüllung des<br />

Erhebungsbogens und der Auswertung in Anspruch nehmen und bitte um Information des für mich<br />

zuständigen Betriebsberaters.<br />

Unterschrift<br />

ja nein<br />

■ LGH<br />

Dipl.-Kfm. Heiner Schlichtherle<br />

Tel.: 0211/ 30 10 8-410 • Fax: 0211/ 30 10 8-540<br />

E-Mail: schlichtherle@lgh.de<br />

www.lgh.de<br />

Analyse ihrer eingereichten betrieblichen Daten.<br />

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