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Die verfassungsgebende Gewalt des Volkes und die ... - Hauke Möller

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128 D. Art. 79 Abs. 3 GG<br />

ge nicht zur Beratung zu stellen. Im übrigen bleibe er bei seiner Meinung,<br />

man könne ebenso gut durch Maueranschlag verkünden: »Einführung<br />

der Diktatur ist verboten«, das habe <strong>die</strong>selbe Wirkung 579 . Albert<br />

Finck (CDU) äußerte, auch er glaube, daß man auf den Artikel<br />

verzichten könne. Sollte er erhalten bleiben, solle man jedoch auch <strong>die</strong><br />

»bun<strong>des</strong>staatliche« Gr<strong>und</strong>ordnung hineinnehmen. Er sehe aber ein,<br />

daß der Artikel »ziemlich wertlos« sei 580 . In der anschließenden Abstimmung<br />

wurde mit zehn gegen fünf Stimmen <strong>die</strong> Streichung <strong>des</strong><br />

Art. 108 beschlossen 581 .<br />

In der 16. Sitzung <strong>des</strong> kombinierten Ausschusses schlug Josef<br />

Schwalber (CSU) vor, Art. 107 mit einer neuen Formulierung wieder<br />

aufzunehmen 582 . In der folgenden Diskussion 583 sagte er, er habe auch<br />

gegen Art. 108 nichts einzuwenden 584 . Willibald Mücke (SPD) meinte,<br />

man sei sich über <strong>die</strong> Wertlosigkeit von Art. 108 einig gewesen. Wenn<br />

<strong>des</strong>sen Anwendung in Frage stehe, sei eine Situation vorhanden, bei<br />

der Bestimmungen überhaupt nichts mehr nützten. Dasselbe gelte<br />

auch für Art. 107. Sowohl <strong>die</strong> demokratische Gr<strong>und</strong>ordnung als auch<br />

der föderative Aufbau seien unverzichtbare Bedingungen. Wenn man<br />

eine davon ausdrücklich schütze, müsse man auch <strong>die</strong> andere aufnehmen<br />

585 .<br />

<strong>Die</strong> Debatte wurde in der 18. Sitzung <strong>und</strong> 19. Sitzung <strong>des</strong> nunmehr<br />

einzeln tagenden Organisationsausschusses weitergeführt. Gegenstand<br />

war weiterhin in erster Linie Art. 107 586 . Als <strong>die</strong> Beratungen<br />

sich in der 19. Sitzung am 3. November 1948 erneut dem Art. 108 zuwandten,<br />

bezeichnete Katz <strong>die</strong>sen als »lächerlich« <strong>und</strong> »blamabel«. Er<br />

bedeute nichts anderes als »Revolution <strong>und</strong> Staatsstreich sind verboten«.<br />

Man solle nichts Überflüssiges in <strong>die</strong> Verfassung schreiben, <strong>und</strong><br />

es müsse »zum Ausdruck kommen, daß <strong>die</strong> Verfassungsgeber ernsthafte<br />

Personen gewesen sind« 587 . Felix Walter (CDU) warf <strong>die</strong> Fra-<br />

579Parlamentarischer Rat, Akten <strong>und</strong> Protokolle, Band 13/I, S. 572.<br />

580Parlamentarischer Rat, Akten <strong>und</strong> Protokolle, Band 13/I, S. 572 f.<br />

581Parlamentarischer Rat, Akten <strong>und</strong> Protokolle, Band 13/I, S. 573.<br />

582Parlamentarischer Rat, Akten <strong>und</strong> Protokolle, Band 13/I, S. 640.<br />

583Parlamentarischer Rat, Akten <strong>und</strong> Protokolle, Band 13/I, S. 640 ff.<br />

584Parlamentarischer Rat, Akten <strong>und</strong> Protokolle, Band 13/I, S. 641.<br />

585Parlamentarischer Rat, Akten <strong>und</strong> Protokolle, Band 13/I, S. 642.<br />

586Parlamentarischer Rat, Akten <strong>und</strong> Protokolle, Band 13/I, S. 692 ff. <strong>und</strong> Band 13/II,<br />

S. 715 ff.<br />

587Parlamentarischer Rat, Akten <strong>und</strong> Protokolle, Band 13/II, S. 717.

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