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Ablauf<br />

Ernährung in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Epidemiologisches und vielleicht auch kurioses: Warum reden so<br />

Viele über Ernährung in der <strong>Schwangerschaft</strong>?<br />

Die Physiologie: Was ändert sich?<br />

Gewichtsentwicklung und Energiebedarf<br />

Die Praxis in Deutschland: Überwachung der <strong>Schwangerschaft</strong>.<br />

Makronährstoffe in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Bedeutung ausgewählter Vitamine, Mineralsstoffe und<br />

Spurenelemente in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Genuss(-Gifte) in der <strong>Schwangerschaft</strong>, Hygiene<br />

<strong>Schwangerschaft</strong>skomplikationen und ihre diätetische Behandlung<br />

Rechnerisch:<br />

Makronährstoffe - Protein<br />

Proteineinlagerung 5000 kcal<br />

entsprechend bei 4,1kcal/g Protein = 1200 g Protein<br />

geteilt durch 280 Tage = 4 g Protein/Tag<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Größter Proteinbedarf während der Zeit des größten Wachstums des<br />

Feten - am Ende der <strong>Schwangerschaft</strong> 5-7 g/Tag.<br />

Makronährstoffe - Protein<br />

Empfehlung der DGE für die Proteinzufuhr:<br />

Dr. Peter Grimm<br />

10 g Protein/Tag Zulage während der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

eine evtl. geringe biologische Proteinwertigkeit ist damit ausgeglichen<br />

Menschen, die Milch/Milchprodukte und - meist zuviel -<br />

Fleisch/Wurst verzehren, nehmen mehr als ausreichend Protein auf.<br />

Eine Mehrzufuhr während der <strong>Schwangerschaft</strong> ist hier nicht nötig.<br />

Problemfälle:<br />

Zu geringe Energieaufnahme – Proteine werden zur<br />

Energiegewinnung herangezogen<br />

Alternative Ernährungsweisen mit basal wenig Protein<br />

z.B. Vegetarismus, Makrobiotik<br />

Dr. Peter Grimm<br />

1


Makronährstoffe - Protein<br />

Menschen, die Milch/Milchprodukte und - meist zuviel -<br />

Fleisch/Wurst verzehren, nehmen mehr als ausreichend Protein auf.<br />

Eine Mehrzufuhr während der <strong>Schwangerschaft</strong> ist hier nicht nötig.<br />

Daten aus EsKiMo = Subgruppe (n=2500) aus KiGGS<br />

15-17 jährige Mädchen<br />

Median = 69g<br />

P5 = 38g<br />

P95 = 126g<br />

(aus EU 2007)<br />

In Subgruppen kann es während der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

zu Proteindefizit kommen<br />

Makrobiotik<br />

ursprüngliche, strenge Form: Ohsawa (Japan, 1892-1966)<br />

flexiblere Form von M. Kushi und S. Acuff<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Die Ernährung ist Teil einer Weltanschauung und Lebensweise, die Frieden,<br />

Glück, Gesundheit und langes Leben verspricht.<br />

Yin und Yang sind gegensätzlich wirkende Energien, die in Einklang<br />

gebracht werden müssen<br />

Zusätzlich in der Strengen Form nach Oshawa Einteilung in 10 Koststufen.<br />

Salz<br />

Eier<br />

Yang<br />

Fleisch<br />

Getreide<br />

Makrobiotik<br />

Zucker, Honig<br />

Fisch<br />

Hartkäse<br />

Gemüse<br />

Yin<br />

Scharfe Gewürze<br />

Milchprodukte<br />

Hülsenfrüchte<br />

Tofu<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

2


Arame<br />

Es gibt spezielle<br />

makrobiotische<br />

Lebensmittel, z.B.<br />

Schwarze, dünne,<br />

fadenähnliche<br />

Meeresalge<br />

Makrobiotik<br />

Makrobiotik<br />

Ohsawa: Stufe 7 ist Heilnahrung; Stufe 6 ist erstrebenswert<br />

wenig trinken<br />

Makrobiotik<br />

Lebensmittelauswahl nach Kushi (moderne Form):<br />

Empfehlungen nach Lebensmittelgruppen:<br />

•50-60% Getreide<br />

•25-30% Frischgemüse<br />

•10% Hülsenfrüchte<br />

•5% Algen<br />

•1-2x pro Woche Fleisch und Fisch<br />

•mehrmals pro Woche Früchte, Nüsse und Samen<br />

•Getränke frei<br />

Kuzu<br />

Stärke aus der<br />

Wurzel einer<br />

Kletterpflanze, zum<br />

Andicken, für<br />

Nachtische...<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Milch, Milchprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel werden gemieden.<br />

Dr. Peter Grimm<br />

3


Ernährungsphysiologische Beurteilung<br />

nach Ohsawa:<br />

Makrobiotik<br />

als Dauerernährung in keiner Stufe geeignet - Stufen 7-3 für Säuglinge und<br />

Kleinkinder lebensgefährlich.<br />

Empfehlung, so wenig wie möglich zu trinken, ist gefährlich.<br />

nach Kushi:<br />

als Dauerernährung bedingt geeignet<br />

Fettarm, wenig tierische Produkte, „Milch verschleimt“<br />

Betroffene Nährstoffe: evtl. Protein, Calcium, Vitamin B12, sekundäre<br />

Pflanzenstoffe, ß-Carotin, evtl. Fettsäuren.<br />

Am J Clin Nutr. 2000 Sep;72(3):762-9<br />

Makrobiotik<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Signs of impaired cognitive function in adolescents with marginal cobalamin status.<br />

Louwman MW et al<br />

Division of Human Nutrition and Epidemiology, Wageningen Agricultural University, Netherlands.<br />

Kognitive Funktionen bei Jugendlichen (10-16 Jahre), die bis zum Alter von 6 Jahren<br />

makrobiotisch ernährt wurden und sich danach lakto-vegetarisch oder gemischt<br />

ernährten<br />

n=48 Kontrollgruppe n=24 (Mischkost seit Geburt)<br />

31 immer noch B12-Mangel (biochemisch) kein B12-Mangel<br />

Bei allen psychologischen Tests: Kontrollgruppe schneidet signifikant besser ab<br />

Makronährstoffe - Protein<br />

2 Beispiele:<br />

Frau, 45 kg Ernährung vegetarisch Untergewicht<br />

Frau, 90 kg Ernährung Mischkost Übergewicht<br />

Proteinbedarf nach Referenzwerten:<br />

45kg x 0,8g/kg KG /Tag= 36g<br />

90kg x 0,8g/kg KG/Tag = 72g<br />

Zzgl. 10g Zulage liegt der Bedarf während der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

zwischen<br />

46g und 82g pro Tag<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

4


Makronährstoffe - Protein<br />

Für die „Standard-Schwangere“ nach DGE gilt: 58g/Tag.<br />

Tatsächliche Aufnahme<br />

Nach DGE-EB 2004, Frauen<br />

19-25 Jahre 66 g/Tag<br />

25-51 Jahre 79 g/Tag<br />

Im Durchschnitt sicher ausreichende Zufuhr<br />

Aber:<br />

Aufnahme Protein im Durchschnitt (Energie%):<br />

Lacto-Ovo-VegetarierInnen 12% bis 14%<br />

GemischtköstlerInnen 14 % bis 18 %<br />

Makronährstoffe - Protein<br />

Problem Vegetarier:<br />

optimale Zusammensetzung der pflanzlichen Proteine<br />

bei marginaler Ernährung AS als Energielieferant<br />

„Proteinmehrbedarf“ erfordert Ausgleich des Energiedefizits<br />

Makronährstoffe - Kohlenhydrate<br />

Kohlenhydratstoffwechsel:<br />

Glucose ist mit 90% Hauptenergiequelle des Feten<br />

Die Glucose aus dem Blut der Mutter wird zu 40% an die Plazenta<br />

abgegeben<br />

Die Funktionen der maternalen endokrinen Organe wird gesteigert:<br />

z.B. Inselzellorgane mit der Folge einer Inselzellhyperplasie und<br />

Hyperinsulinismus und der Neigung zu Hypoglykämie und Ketose<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

5


Makronährstoffe - Kohlenhydrate<br />

Immer wieder wird von Interessenvertretern der Zucker-<br />

/Süßwarenindustrie verbreitet:<br />

Schwangere sollen Schokolade/Süßigkeiten essen,<br />

auch vor dem Aufstehen<br />

Grund:<br />

Physiologisch sind v.a. am Morgen Hypoglykämien möglich<br />

Aber:<br />

Argumente gegen schnell resorbierbare Kohlenhydrate<br />

gelten verstärkt für den Feten<br />

Makronährstoffe - Kohlenhydrate<br />

Empfehlung laut D-A-C-H Referenzwerten:<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Die Hauptmenge der Kalorien sollte durch KH gedeckt werden, d.h. ca :<br />

55% der Kalorien oder 400g/Tag,<br />

der Anteil an Süßigkeiten sollte 10% (etwa 40g Zucker) der gesamten<br />

KH-Zufuhr nicht überschreiten<br />

Gut: Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollreis, Kartoffeln, Gemüse, Obst<br />

Fettstoffwechsel<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

Im Verlauf der <strong>Schwangerschaft</strong> werden vermehrt Östrogen und<br />

Progesteron gebildet (Steroidhormone)<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Durch die Hormonproduktion kommt es zu erhöhten Plasmaspiegeln<br />

der Lipidfraktionen VLDL, LDL, HDL und der TG<br />

Die Werte der Lipidfraktionen liegen am Ende ca. 50% über den<br />

Ausgangswerten. Ähnlich verhalten sich auch die Serumtriglyzeride<br />

und die Phospholipide<br />

Diese schwangerschaftsbedingten Veränderungen im Fettstoffwechsel<br />

werden den sekundären Hyperlipidämien zugeordnet<br />

Dr. Peter Grimm<br />

6


Empfehlung der DGE für die Fettzufuhr:<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

Eine Mehrzufuhr ist eigentlich nicht nötig<br />

Ab dem 4. Monat kann eine Fettzufuhr von 30-35% der Energie<br />

toleriert werden (Referenzwert: 30% für Nicht-Schwangere)<br />

zusätzliche Aufnahme von 5% ist erlaubt, allerdings ist eine<br />

Mehrzufuhr von essentiellen Fettsäuren nicht nötig<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

Aber: Fettsäuren in der Diskussion<br />

Die Bedeutung der LCP-FS<br />

(long chain polyunsaturated fatty acids)<br />

und der n-3-FS<br />

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Makronährstoffe - Fett<br />

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Dr. Peter Grimm<br />

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In <strong>Schwangerschaft</strong>:<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

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Makronährstoffe - Fett<br />

•Syntheserate von DHA aus Vorstufen unbekannt,<br />

aber eher gering<br />

•DHA und ARA sind im fetalen Plasma 300 mal<br />

höher konzentriert als im mütterlichen Plasma<br />

•Biomagnifikation = Anreicherung von DHA und<br />

ARA in fetalen Geweben<br />

Folge:<br />

Bei der Mutter sinken Plasma- und Ery-<br />

Membrangehalte ab<br />

Die diskutierten Auswirkungen:<br />

Faröer-Inseln (zu Dänemark)<br />

hohe Geburtsgewichte<br />

<strong>Schwangerschaft</strong>sdauer sehr lange<br />

wenig LBW (low birth weight)<br />

Viel n-3-FS via Fisch<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

N-3-Fettsäuren hemmen die uterine Prostaglandinsynthese?<br />

Geburtsverzögerung?<br />

Läßt sich dadurch die höhere Mortalitätsrate bei<br />

Neugeborenen auf den Faröern erklären?<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

8


Makronährstoffe - Fett<br />

2002<br />

British Medical Journal (Bd. 324, S. 447)<br />

8000 Schwangere<br />

Schwangere Frauen sollten viel Fisch<br />

essen: Schon ein oder zwei<br />

Fischmahlzeiten pro Woche senken<br />

deutlich das Risiko von Frühgeburten<br />

oder geringem Geburtsgewicht bei<br />

Neugeborenen<br />

Studienlage:<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

n-3-FS Supplemente während der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

•Verlängern <strong>Schwangerschaft</strong>sdauer um 1,5 Tage<br />

Kein Einfluss auf<br />

•Frühgeburt<br />

•LBW, Geburtsgewicht, Länge<br />

•Präeklampsie/Eklampsie<br />

Nach Prof. R. Bergmann, Berlin, Charite, DGE-Kongress 2007 in Halle<br />

Studienlage:<br />

DHA/ARA Supplemente<br />

bei Frühgeborenen<br />

•Führen zur Anreicherung im Gehirn<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

•Begünstigen die Entwicklung der Retina<br />

•Führen zu verbesserter Sehschärfe<br />

•Begünstigen motorische und psychomotorische<br />

Entwicklung<br />

Nach Prof. R. Bergmann, Berlin, Charite, DGE-Kongress 2007 in Halle<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

9


Studienlage:<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

DHA/ARA Supplemente während der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

•niedrigerer BMI im zweiten Lebensjahr<br />

•höherer IQ im Kindesalter<br />

Aber:<br />

•Bis dato umstritten<br />

•Im Tierversuch konnten langfristige Effekte gezeigt werden<br />

Nach Prof. R. Bergmann, Berlin, Charite, DGE-Kongress 2007 in Halle<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

Empfehlung einer amerikanischen Fachgesellschaft:<br />

Schwangere sollten ein Supplement mit 100-300 mg<br />

DHA erhalten<br />

Akabas SR, Am J Clin Nutr 83 (2006) 1536-1538<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

Der Markt für Schwangere<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

10


Ablauf<br />

Makronährstoffe - Fett<br />

Ernährung in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Epidemiologisches und vielleicht auch kurioses: Warum reden so<br />

Viele über Ernährung in der <strong>Schwangerschaft</strong>?<br />

Die Physiologie: Was ändert sich?<br />

Gewichtsentwicklung und Energiebedarf<br />

Die Praxis in Deutschland: Überwachung der <strong>Schwangerschaft</strong>.<br />

Makronährstoffe in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Bedeutung ausgewählter Vitamine, Mineralsstoffe<br />

und Spurenelemente in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Genuss(-Gifte) in der <strong>Schwangerschaft</strong>, Hygiene<br />

<strong>Schwangerschaft</strong>skomplikationen und ihre diätetische Behandlung<br />

Aus: Taschenatlas der<br />

Ernährung, Biesalski/Grimm,<br />

Thieme Verlag<br />

Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

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Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Pentosephosphatzyklus<br />

Transketolase-<br />

Aktivität in den<br />

Erythrozyten als<br />

Parameter für den<br />

Thiamin-<br />

Versorgungszustand<br />

Dr. Peter Grimm<br />

11


Aus: Taschenatlas der<br />

Ernährung, Biesalski/Grimm,<br />

Thieme Verlag<br />

Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

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Pyruvatdehydrogenase<br />

Schlüsselenzym<br />

für die<br />

Einschleusung in<br />

den Citratzyklus<br />

Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

Thiamin – beteiligt an Schlüsselenzymen für die<br />

Energiebereitstellung der Zelle<br />

Entsprechend sind gravierende<br />

Mangelerscheinungen zu erwarten<br />

Biochemisch: Bei 25-30 % der Schwangeren<br />

erniedrigte Transketolase-Aktivität<br />

Tierversuch: Thiamin-Mangel führt zu Mißbildungen,<br />

retardiertem Wachstum, Absterben des Feten<br />

Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

Klassische Thiamin Avitaminose: Beriberi<br />

Entsprechend der biochemischen Funktion stehen 2<br />

Symptomenkomplexe im Vordergrund.<br />

1. Kardiovaskuläre Störungen<br />

2. Neurologische Störungen<br />

Lähmungen<br />

Krämpfe<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Durchblutungsstörungen<br />

Ödeme<br />

Herzinsuffizienz<br />

Sensibilitätsstörungen<br />

Dr. Peter Grimm<br />

12


atrophische<br />

(trockene)<br />

Beriberi<br />

Aus: Taschenatlas der<br />

Ernährung, Biesalski/Grimm,<br />

Thieme Verlag<br />

Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

exsudative<br />

(feuchte)<br />

Beriberi<br />

Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

2006 Israel<br />

Humana Babymilch, Sojamilch<br />

• Wegen Rezepturfehler für koschere<br />

Milch:<br />

• Nur 10% des angegeben B1<br />

Gehaltes vorhanden<br />

• 2 tote Babys (Herzversagen durch<br />

Herzmuskelschwäche)<br />

• ca. 15 mit Nervenschäden bis zu<br />

Krämpfen und dauerhafter künstlicher<br />

Ernährung<br />

nach monatelanger Einnahme<br />

Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

In der Literatur beschrieben:<br />

Einzelne Fälle von Beriberi bei Neugeborenen durch<br />

Thiaminmangel in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Häufiger:<br />

Säuglingsberiberi bei gestillten Kinder von Müttern mit<br />

Thiaminmangel<br />

Einzelfälle einer Wernicke-Enzephalopathie bei<br />

Schwangeren durch B1-Mangel<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

13


Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

Wernicke-Enzephalopathie<br />

Veränderungen im Stammhirn mit Blutungen etc.<br />

Symptomatik:<br />

•Augenmuskellähmungen<br />

•Bewusstseinsstörungen<br />

•Netzhautblutungen etc.<br />

Normalerweise zu finden bei Alkoholikern<br />

Schlimmste Form: Wernicke-Korsakow-Syndrom –<br />

Hirnbereiche sterben ab, Gedächtnissverlust<br />

In der <strong>Schwangerschaft</strong> immer mit extremer<br />

Hyperemesis Gravidarum assoziert<br />

Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

Hyperemesis Gravidarum<br />

„Übermäßiges <strong>Schwangerschaft</strong>serbrechen“<br />

(normales Erbrechen: Emesis Gravidarum)<br />

• 5-10 mal pro Tag<br />

• Auch ohne Magenfüllung<br />

• Brennender Durst<br />

• Schmerzen in Magengegend<br />

• Gewichtsabnahme<br />

• Temperatursteigerung<br />

Therapie:<br />

Stationäre Aufnahme erforderlich<br />

Elektrolyt-/Flüssigkeits-/Nährstoffausgleich<br />

Vitamine – B-Vitamine -Thiamin<br />

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Vitamine – B-Vitamine -Niacin<br />

Niacin = Sammelbegriff für Nicotinsäure und Nicotinsäureamid<br />

Biol. wirksam als Coenzym NAD bzw. NADP<br />

Tryptophan - Niacin<br />

Aus 60 mg L-Tryptophan kann 1mg Nicotinamid aufgebaut<br />

werden, in der <strong>Schwangerschaft</strong> eher mehr<br />

1mg Niacin-Äquivalent entspricht 60mg Tryptophan<br />

Gemischtes Nahrungsprotein: 1% Tryptophan<br />

Bei 60 g Protein/Tag:<br />

600 mg Tryptophan entsprechend 10 mg Niacin<br />

Länder mit hohem Mais-Sorghumhirse-Verzehr:<br />

• Niacin ist an Peptid (Niacytin) gebunden und wird schlecht resorbiert<br />

• Nach Alkali-Behandlung z.B. Tortilla resorbierbar<br />

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Vitamine – B-Vitamine -Niacin<br />

Pellagra = „rauhe Haut“<br />

Blasen, Schmerzen, Taubheitsgefühl<br />

Aus: Taschenatlas der Ernährung, Biesalski/Grimm, Thieme Verlag<br />

Vitamine – B-Vitamine -Niacin<br />

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94/ 1<br />

H9/ 5<br />

4/ 5


Vitamine – B-Vitamine-Bedarf<br />

Empfehlungen DGE: B1 1,2 mg/Tag<br />

(inkl. Zulage 0,2 mg)<br />

B2 1,5 mg/Tag<br />

(inkl. Zulage 0,3 mg)<br />

Niacin 15 mg Äquivalente/Tag<br />

(inkl. Zulage 2 mg Äquivalente)<br />

Mehrbedarf bei allen B-Vitaminen<br />

Isolierter Mangel ist selten<br />

Wasserlösliche B-Vitamine werden kaum gespeichert.<br />

Hyperemesis gravidarum oder auch nur<br />

langanhaltende Emesis kann zu Mangel führen.<br />

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Dr. Peter Grimm<br />

Vitamine – B-Vitamine –Pyridoxin B6<br />

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Co-Faktor von Transaminasen<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Vitamine – B-Vitamine –Pyridoxin B6<br />

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EEG-Veränderungen durch gestörten Neurotransmitter-Metabolismus<br />

Dr. Peter Grimm<br />

17


Vitamine – B-Vitamine –Pyridoxin B6<br />

In der <strong>Schwangerschaft</strong>:<br />

• Ausscheidung von Abbauprodukten (z.B. Xanthurensäure) erhöht<br />

• Plasma-B6-Spiegel erniedrigt<br />

• Tryptophan-Belastungstest häufig positiv<br />

(Umwandlung Tryptophan-Niacin ist B6-abhängig)<br />

Folgen???<br />

Depressionen der Mutter?<br />

Niedrige Apgar Scores?<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Vitamine – B-Vitamine –Pyridoxin B6<br />

<strong>Schwangerschaft</strong>sübelkeit:<br />

Vitamin B 6 wird seit Jahrzehnten bei Emesis eingesetzt.<br />

In einer randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudie mit<br />

342 Frauen hat sich B6 als effektiv bei <strong>Schwangerschaft</strong>sübelkeit<br />

erwiesen (30 mg/Tag).<br />

In einer randomisierten placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 74<br />

Frauen wurden über drei Tage 25 mg alle acht Stunden gegeben. Die<br />

Auswertung von Untergruppen ergab, dass Frauen mit starker Übelkeit<br />

von der Therapie profitierten.<br />

Vitamin B 6 in Dosen im Rahmen der Nahrungsergänzung gilt als sicher<br />

in der <strong>Schwangerschaft</strong>. Für hohe Dosen fehlen hingegen noch<br />

ausreichende Daten, um teratogene Effekte sicher ausschließen zu<br />

können.<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Vitamine – B-Vitamine –Pyridoxin B6<br />

Toxische Wirkungen?<br />

Bei langfristiger Gabe sehr hoher Dosen sind schwere Neuropathien<br />

möglich.<br />

Einer Studie zufolge sind bei jahrelanger Einnahme von Vitamin B 6 mit<br />

einer Dosis von durchschnittlich 117 mg bei Frauen gehäuft<br />

neurotoxische Nebenwirkungen aufgetreten.<br />

Britische Behörden beschränkten daher die Dosis bei<br />

Nahrungsergänzungsmitteln auf 10 mg pro Tag und leiteten eine<br />

Beratungspflicht seitens Arzt oder Apotheker ab.<br />

Das Scientific Committee on Food der europäischen Kommission setzt<br />

den UL (= Tolerable Upper Intake Level) mit 25 mg pro Tag fest.<br />

Dr. Peter Grimm<br />

18


Vitamine – B 6-Bedarf<br />

Empfehlungen DGE: B6 1,9 mg/Tag<br />

(inkl. Zulage 0,7 mg)<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Vitamine – B-Vitamine –Pyridoxin B6<br />

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Vitamine – Folsäure<br />

Folsäure: Mangelsymptome in der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Frühschwangerschaft<br />

2. Trimenon<br />

Gegen Ende der<br />

<strong>Schwangerschaft</strong><br />

6 & $ 'E *<br />

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7 ! < (<br />

-<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Appetitmangel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle...<br />

Serumfolat erniedrigt<br />

Erythrozytenfolat erniedrigt<br />

Leukozytenkerne verändert<br />

Zervixschleim-Veränderungen, abnormale Zellen<br />

Megaloblasten im Knochenmark<br />

Megaloblastäre Anämie<br />

(Megaloblasten = große Erys)<br />

Wie bei B12-Mangel: Differenzierung nur über<br />

Bestimmung der Folatspiegel möglich<br />

Vitamine – Folsäure<br />

Folsäuremangel: Höheres Risiko für<br />

Neuralrohrdefekte, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten<br />

Frühgeburten, Spontanborte, niedriges Geburtsgewicht...<br />

Mangel möglich durch<br />

Schlechte Bioverfügbarkeit aus Pflanzen<br />

(5 % aus Gemüse, bis 70 % aus Fleisch)<br />

Hohe Zubereitungsverluste<br />

Mangelnde Absorption<br />

(Spaltung der Polyglutamate an der Darmwand)<br />

Einseitige Ernährung mit wenig Fleisch und Gemüse<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

20


" "<br />

Vitamine – Folsäure<br />

Vitamine – Folsäure<br />

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Dr. Peter Grimm<br />

NRD Neuralrohrdefekte oder NTD (bis 28. Tag nach der Befruchtung)<br />

In D 700 – 1400 NRD / Jahr<br />

Entsprechend 1-2 Kinder/1000 Lebendgeborene<br />

aber: hohe Dunkelziffer, da Absterben der Frucht in den ersten Wochen selten<br />

nachweisbar ist<br />

Unterschiedliche Ausprägungen:<br />

ca. 40 %: Anencephalus nicht lebensfähig<br />

Teile des Gehirns fehlen<br />

Ca. 55 %: Spina bifida aperta offene Wirbelsäule<br />

davon sterben 40% in den<br />

ersten 2 Lebensjahren<br />

Rund 1/3 ist lebenslang<br />

schwer behindert (oft: Lähmungen)<br />

Vitamine – Folsäure<br />

Nicht alles ist ausschließlich Ernährung:<br />

Multifaktorielle Verursachung<br />

Beispiel Neuralrohrdefekt<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Folsäure-Stoffwechsel:<br />

Enzymvarianten der<br />

Methylentetrahydrofolat-Reduktase empfohlene Tagesdosis<br />

nach <strong>Schwangerschaft</strong><br />

J Med Genet. 2004; 41: 56-60.<br />

mit Neuralrohrdefekt:<br />

Relton CL, et al.:<br />

The MTHFR c.677C>T<br />

polymorphism was shown to represent a<br />

risk factor in NTD cases.<br />

4 mg Folsäure<br />

Dr. Peter Grimm<br />

21


Vitamine – Folsäure<br />

Tatsächliche Folsäureversorgung in D<br />

EVS 1998: Im Mittel nehmen Erwachsene nur die Hälfte des<br />

Referenzwertes auf<br />

Ohne angereicherte LM:<br />

Nur 10 % der Frauen erreichen den Referenzwert<br />

EB 2004: Frauen<br />

15-19 Jahre: 201 µg Folatäquivalente pro Tag<br />

19-25 Jahre: 197 µg Folatäquivalente pro Tag<br />

25-51 Jahre: 209 µg Folatäquivalente pro Tag<br />

Daten z.T. aus EB 2004, z.T aus Positionspapier der DGE, EU 53, 2006<br />

Empfehlungen DGE:<br />

600 µg/Tag (inkl. 200 µg Zulage)<br />

Vitamine – Folsäure<br />

Kaum zu schaffen<br />

Schon die 400 µg außerhalb der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

werden nicht erreicht<br />

Supplemente?<br />

Zwangsanreicherung von Grundnahrungsmitteln?<br />

Vitamine – Folsäure<br />

+ " $ 566 " 7 )<br />

/ = <<br />

2/ =( 3 <<br />

0 3?1<br />

2%9 3 0<br />

% 3 5(<br />

<<br />

Nur 13 % der<br />

Frauen im<br />

„gebährfähigen<br />

Alter“ haben<br />

optimales<br />

Erythrozytenfolat<br />

%/ 3<br />

24/ .B<br />

4/ 0 N<br />

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94 5 #<br />

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%9 3<br />

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Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

)/ @ O =<br />

2// B $ #B<br />

Dr. Peter Grimm<br />

22


Exkurs: UL<br />

Die DRI –<br />

Neuheiten<br />

4 statt einer (RDA)<br />

Kenngröße<br />

Vitamine – Folsäure<br />

Neu<br />

Erwachsene: 400 µg<br />

Gesamtfolat<br />

Vitamine – Folsäure<br />

EAR; 50% Chance<br />

RDA; 98% Chance<br />

AI; Adequate Intake; wird verwendet, wenn Datenmaterial für<br />

EAR und RDA nicht ausreicht; geschätzter Wert aus<br />

Experimenten<br />

(Bsp.: Säuglinge, Hochrechnung aus der Aufnahme<br />

ausschließlich gestilllter Säuglinge)<br />

UL; Tolerable Upper Intake Level; „...höchste Aufnahmemenge<br />

eines Stoffes, für die selbst bei langfristiger Aufnahme nicht mit<br />

negativen Einflüssen auf die Gesundheit nahezu der gesamten<br />

Bevölkerungsgruppe zu rechnen ist.“<br />

Vitamine – Folsäure<br />

UL - Tolerable Upper Intake Level<br />

Ausgangspunkte:<br />

No Observed Adverse Effect<br />

Level (NOAEL)<br />

Wenn nicht möglich: Lowest<br />

Observed Adverse Effect<br />

Level (LOAEL)<br />

Meist nur aus Tierversuchen<br />

bekannt<br />

Wenig Langzeituntersuchungen<br />

Individuelle Bioverfügbarkeit...<br />

Das Problem der Festlegung der UL<br />

Neu<br />

Hinweis auf<br />

Supplemente<br />

Die Umrechnungsfaktoren<br />

Uncertainty Factor UF<br />

Dimensioniert nach<br />

Schwere der beobachteten<br />

Nebenwirkungen<br />

Inter- Intraspecies<br />

Unterschiede<br />

Qualität des<br />

Datenmaterials...<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

23


Vitamine – Folsäure<br />

Neuerungen bei der Festlegung des Folsäurebedarfs<br />

Zielgröße: Aufrechterhalten eines normalen Folatstatus<br />

anhand mehrerer Parameter<br />

Plasma- und Erythrozytenfolat<br />

Homocystein-Konzentrationen<br />

Vorgehen:<br />

Im Wesentlichen liegt eine Studie zu Grunde<br />

Folge:<br />

EAR ermittelbar, aber für RDA zu wenige Werte<br />

Daher wird RDA rechnerisch über Faktor 1,2 ermittelt<br />

UL:<br />

Progression der neurologischen Symptome bei B12-Mangel<br />

durch hohe Dosen Folsäure (der B12-Mangel wird nicht<br />

erkannt, wenn viel Folsäure vorhanden ist)<br />

UL aus LOAEL abgeleitet: 1mg<br />

Vorschlag in D (bfr u.a.)<br />

Vitamine – Folsäure<br />

In USA, Kanada und Chile wird seit 1998 Mehl angereichert<br />

signifikante Reduktion der NRD Inzidenz<br />

• Zwangsanreicherung von Mehl<br />

• Verbot in angereicherten LM<br />

• In Nahrungsergänzungen erlaubt<br />

(notwenig z.B. im „gebährfähigen Alter“)<br />

Vitamine – Folsäure<br />

Auch wenn hoch angereicherte Lebensmittel bevorzugt<br />

werden, wird der UL nur in ca. 1% überschritten<br />

Nach R. Großklaus, 16.03.2005,<br />

Fortbildungsverstaltung 2005 für den ÖGD<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

Dr. Peter Grimm<br />

24


Vitamine – Folsäure<br />

Wenn die Baseline durch angereichertes Mehl<br />

sichergestellt wird, kommt es häufig – in Abhängigkeit<br />

vom Verzehr angereicherter Lebensmittel – zur<br />

Überschreitung des UL<br />

Nach R. Großklaus, 16.03.2005,<br />

Fortbildungsverstaltung 2005 für den ÖGD<br />

Dr. Peter Grimm<br />

25

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