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Inhalt 04/05 2010 - der Stadt Eisenhüttenstadt

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in Berlin, zum Kennenlernen<br />

<strong>der</strong> Rechtmäßigkeiten dieser<br />

neuen Wohnform. Um nicht<br />

in die Kategorie ‚Pflegeheim’<br />

eingestuft zu werden – das<br />

war ja nicht unser Anliegen -<br />

mussten wir als Leistungsanbieter<br />

‚Pflegedienst’ unternehmerisch<br />

eigenständig vom<br />

Vermieter laufen bzw. die autonome<br />

Selbstverwaltung <strong>der</strong><br />

Wohngemeinschaft durch ihre<br />

Bewohner sichergestellt sein.<br />

So folgten zahlreiche Gespräche<br />

mit Immobilieninhabern,<br />

schließlich mit <strong>der</strong> EWG.<br />

Es entstand aus dem ehemaligen<br />

Katasteramt in <strong>der</strong><br />

Tunnelstraße am 1. Februar<br />

2006 die erste Wohngemeinschaft<br />

in <strong>Eisenhüttenstadt</strong> auf<br />

ca. 350 qm unter Vermietung<br />

<strong>der</strong> EWG und dem Leistungsangebot<br />

<strong>der</strong> Familie Ettmeier.<br />

Kurze Zeit später entstand im<br />

gleichen Objekt eine zweite<br />

Wohngemeinschaft. Später<br />

wurde im Kastanienhof 1 und<br />

2 eine ehemalige Kita von <strong>der</strong><br />

EWG aufgekauft, umgebaut<br />

und saniert. Es entstanden<br />

Büroräume auf knapp 500<br />

qm, zwei weitere Wohngemeinschaften<br />

und 9 altersgerechte<br />

Wohnungen. Ich selbst<br />

habe eine kaufmännische<br />

Ausbildung absolviert und war<br />

2002 noch im Speditionsdienst<br />

in Berlin tätig. Ein Jahr später<br />

entschloss ich mich, die<br />

Buchhaltung im mütterlichen<br />

Unternehmen zu führen. Mein<br />

Vater wollte nicht nachstehen<br />

und übernahm 20<strong>04</strong><br />

als gelernter und in einer<br />

Privatfirma tätiger Elektriker<br />

den Bereich Fuhrpark und die<br />

Tourenpflege <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

an <strong>der</strong> Seite seiner Frau. Auch<br />

mein jüngerer Bru<strong>der</strong> schloss<br />

seine Ausbildung als examinierter<br />

Gesundheitspfleger im<br />

städtischen Krankenhaus ab<br />

und ist inzwischen Teamleiter<br />

einer <strong>der</strong> vier Wohngemeinschaften.“<br />

Alle Achtung! Der Pflegedienst<br />

Ettmeier hat sich in knapp<br />

8 Jahren zu einem stabilen<br />

Familienbetrieb mit einem<br />

Stab von 80 Mitarbeitern und<br />

ca. 185 Patienten entwickelt,<br />

die ambulant und rund um<br />

die Uhr in vier Wohngemeinschaften<br />

betreut werden. Der<br />

Pflegedienst Ettmeier ist darüber<br />

hinaus ein Ausbildungsbetrieb<br />

mit <strong>der</strong>zeit 5 eigenen<br />

Azubis und guter Kooperation<br />

mit dem QCW, <strong>der</strong> Schule für<br />

Gesundheitsberufe <strong>Eisenhüttenstadt</strong>,<br />

dem Naemi – Wilke<br />

- Stift in Guben und mit einer<br />

Praxis für Ergotherapie seit<br />

dem 01.01.<strong>2010</strong>.<br />

Wie geht das? Welcher Familiengeist<br />

und welche Unternehmensstrategie<br />

haben hier die<br />

Fäden in <strong>der</strong> Hand, möchte<br />

die Redaktion gern wissen?<br />

„Ganz objektiv gesehen<br />

wächst insgesamt <strong>der</strong> Bedarf<br />

an Pflege älterer und alter<br />

Menschen und unsere Berufssparte<br />

wird gebraucht. Aber es<br />

gibt dafür in <strong>Eisenhüttenstadt</strong><br />

mehrere Anbieter/öffentliche<br />

Träger. Das allein kann sicher<br />

nicht die Begründung für<br />

den großen Zuspruch und die<br />

Wertschätzung unserer Arbeit<br />

sein. Unsere Auszeichnung,<br />

zu den 25 besten Arbeitgebern<br />

im Gesundheitsbereich<br />

zu gehören, steht für Fleiß<br />

und Einsatzbereitschaft jedes<br />

einzeln Mitarbeiters und <strong>der</strong><br />

Unternehmensleitung. Meine<br />

Mutter, Kirsten Ettmeier, war<br />

darin Vorreiterin. Umsichtig<br />

und mit Einfühlungsvermögen<br />

ist sie unbeirrt ihren Weg<br />

gegangen, konsultierte viele<br />

Fachärzte, baute nicht nur zu<br />

ihnen Vertrauen auf, son<strong>der</strong>n<br />

vor allem auch zu den Mitarbeitern,<br />

Patienten und ihren<br />

Angehörigen. Für sie ist kein<br />

Arbeitstag zu lang und sie ist<br />

nicht nur im Büro, son<strong>der</strong>n<br />

auch bei <strong>der</strong> Erstpflege im<br />

praktischen Tagesgeschehen<br />

präsent. Dadurch kann sie<br />

Entscheidungen sinnvoll und<br />

nicht von „oben herab“ fällen.<br />

Was das Befinden <strong>der</strong> Patienten<br />

angeht, sind wir und<br />

die Belegschaft immer auf<br />

dem aktuellsten Stand. Da wir<br />

ein Privatunternehmen sind,<br />

können wir schnelle Entscheidungen<br />

treffen, flexibel<br />

sein und als Familienbetrieb<br />

halten wir – bei allen Konflikten,<br />

die es natürlich auch<br />

bei uns gibt - zusammen.<br />

Es ist uns ganz wichtig, dass<br />

alle Beschäftigte in unserem<br />

Unternehmen mit Herz und<br />

Freude an ihre Arbeit gehen<br />

und trotz Überstunden motiviert<br />

sind. Das sind unsere<br />

Ansprüche und Wertvorstellungen.<br />

Mit an<strong>der</strong>en Worten,<br />

wenn das Sprichwort stimmt,<br />

dass <strong>der</strong> Fisch zuerst am Kopf<br />

anfängt zu stinken, dann bin<br />

ich sicher, dass unser Familienbetrieb<br />

nach fast 8 Jahren<br />

noch ein frischer Fisch ist.<br />

Das Gespräch führte<br />

Juliane Fechner<br />

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