"Unser Land" 06/2005 - pdf-Ausgabe zum Download - Landkreis ...
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Freie Wähler: Josef Bezold<br />
Das ehrenamtliche Engagement<br />
ist der Kitt,<br />
der unsere Gesellschaft<br />
zusammenhält. Auch im<br />
<strong>Landkreis</strong> Regensburg<br />
bereichern Menschen<br />
auf den verschiedensten<br />
Gebieten unser gesellschaftlichesZusammenleben.<br />
Sie tun dies aus unterschiedlichsten<br />
Motiven:<br />
Aus Freude und Spaß,<br />
zur Gesunderhaltung,<br />
um Benachteiligten zu helfen, aus kulturellem Interesse,<br />
zur Brauchtumspflege und aus Verantwortungsbewusstsein<br />
für das Gemeinwohl. Es ist ein Sozialkapital ohne das unsere<br />
heutige Gesellschaft nicht mehr funktionieren würde.<br />
ödp: Dr. Thomas Mauch<br />
Etwa 30 Prozent unserer<br />
deutschen Mitbürger engagieren<br />
sich ehrenamtlich,<br />
d. h. ohne finanziell<br />
etwas davon zu haben.<br />
Hierfür ist an dieser<br />
Stelle für <strong>Landkreis</strong> und<br />
Kommunen zunächst<br />
einmal zu danken. Was<br />
motiviert zu dieser<br />
Arbeit, die ja wohl<br />
nicht immer ein reines<br />
Vergnügen darstellt:<br />
Die Freude und das<br />
Bedürfnis an Mitmenschlichkeit jeglicher Form; die Befriedigung,<br />
an der Verschönerung, Aktivierung, Gemein-<br />
Das Lob für alle ehrenamtlich<br />
Tätigen gehört<br />
<strong>zum</strong> Standardrepertoire<br />
jeder Sonntagsrede.<br />
Doch wie sieht es mit<br />
der finanziellen Unterstützung<br />
der Freiwilligendienste<br />
aus, wenn<br />
über den Haushalt<br />
debattiert und entschieden<br />
wird?<br />
Im Nachtragshaushalt<br />
2004 beispielsweise hat<br />
die CSU-Mehrheit im<br />
Bayerischen Landtag den Titel „Förderung von Maßnahmen<br />
und Einrichtungen für die Freiwilligenarbeit,<br />
Bürgerarbeit und Ehrenamt im sozialen Bereich“ um<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Ich denke dabei an unsere freiwilligen Feuerwehren, die<br />
Helfer bei den Wohlfahrtsverbänden, die Fraueninitiativen,<br />
an die Betreuer in unseren Sport- und Brauchtumsvereinen.<br />
Ich bin überzeugt, dass ohne dieses ehrenamtliche Tun unsere<br />
Sozial- und Gesundheitssysteme längst zusammengebrochen<br />
wären. Zu dieser Bürgergesellschaft gibt es auch in<br />
Zukunft keine Alternative. Schon gibt es aber in manchen<br />
Vereinen und Institutionen Nachwuchsprobleme. Wie können<br />
wir diesen Gedanken des ehrenamtlichen Engagements<br />
bestärken?<br />
<strong>Unser</strong>e Fraktion ist der Meinung, dass der <strong>Landkreis</strong> in<br />
einem jährlichen Ideenwettbewerb das kreativste, nachhaltigste<br />
und beste freiwillige Engagement besonders<br />
herausstellen sollte. Die dafür eingesetzten Preisgelder<br />
könnten verwendet werden, um Neues zu verwirklichen<br />
oder Bestehendes zu unterstützen. Das Ehrenamt hat im<br />
<strong>Landkreis</strong> Regensburg eine gute Basis, braucht aber auch<br />
neue Impulse.<br />
schaftsförderung, Verbesserung von Lebensumständen der<br />
Mitmenschen etwas Positives beigetragen zu haben. <strong>Unser</strong><br />
Beweggrund ist es, etwas Positives für andere zu erreichen,<br />
auch wenn deren Dankbarkeit meist auf sich warten lässt,<br />
was oft durch erhebliche eigene Leidensfähigkeit und<br />
Durchhaltevermögen erkauft werden muss!<br />
Eine eigenartige Form der Nächstenliebe ist das! Mache<br />
ich meinen Nebenjob für mich selber oder für meine<br />
Mitmenschen? Wenn ich ihn nur wegen mir selbst mache,<br />
ist die Frage, ob ich am richtigen Posten bin? Wenn ich<br />
mehr negative als positive Gefühle entwickle, ist es vielleicht<br />
Zeit, damit aufzuhören? Gelebter Gemeinschaftssinn<br />
als eine Lebensnorm macht froh.<br />
Und wenn andere mit meiner Arbeit zufrieden sind, sollten<br />
sie es mich auch in irgendeiner Form merken lassen,<br />
denn Dankbarkeit ist der Motor des Ehrenamts!<br />
Bündnis 90/Die Grünen: Maria Scharfenberg, MdL<br />
mehr als die Hälfte gekürzt, von der Reduzierung der<br />
Sportförderung ganz zu schweigen. Diese Politik trifft<br />
auch Vereine und Initiativen in unserer Region. Und auch<br />
bei den Haushaltsberatungen im Kreistag stehen die sogenannten<br />
freiwilligen Leistungen immer wieder als Erstes<br />
zur Disposition. Zudem wird das Ehrenamt nur allzu oft<br />
als Auffangbecken für vernachlässigte staatliche Aufgaben<br />
missbraucht.<br />
Dabei erfüllen die Ehrenamtlichen eine wichtige Funktion<br />
in unserer Gesellschaft. Wir werden in Zukunft vermehrt<br />
darüber diskutieren müssen, wie auch in Zeiten knapper<br />
öffentlicher Kassen durch gezielte Unterstützung der<br />
gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt und das Engagement<br />
der Bürgerinnen und Bürger in ausreichendem<br />
Maße anerkannt werden kann. Es ist jedenfalls nicht damit<br />
getan, öffentlichkeitswirksam Pokale, Urkunden und<br />
Medaillen zu verleihen.<br />
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