Arbeiten in der Stille der Nacht - Kanton Bern
Arbeiten in der Stille der Nacht - Kanton Bern
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Die Personalzeitung<br />
<strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung<br />
nr. Nr. 4 6 /Dezember / August 2010 2011<br />
<strong>Arbeiten</strong><br />
im überfüllten<br />
Gefängnis<br />
Seite 4<br />
BE<br />
Die Personalzeitung<br />
<strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung<br />
Nr. 4 / August 2010<br />
<strong>in</strong>fo<br />
<strong>Arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Stille</strong> <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong><br />
Seite 4<br />
ZOOM ZooM<br />
Der Neues Tüftler Layout, Daniel<br />
Allemann Farbe, Zeitungs- mischt<br />
für papier: das <strong>Kanton</strong>s- BE<strong>in</strong>fo<br />
apothekeramt zeigt sich im an<br />
Partys neuen Drogen Kleid auf<br />
RATGEBER<br />
RED &<br />
<strong>Nacht</strong>arbeit AntWoRt o<strong>der</strong><br />
wenn Bruno die Rankwiler Arbeit<br />
e<strong>in</strong>em über die den teure, Schlaf<br />
raubt: aber die erfolgreiche Somnolog<strong>in</strong><br />
Stromsparaktion<br />
Cor<strong>in</strong>ne Roth<br />
7 RAtGEBER<br />
uHR<br />
Verkehrte Was dürfen Welt: Sie<br />
Claud<strong>in</strong>e im Sommer Basler im<br />
tritt Büro ihren tragen, Dienst was<br />
an, besser wenn nicht? an<strong>der</strong>e<br />
zu Acht Bett Tipps gehen<br />
Seite 2<br />
weiss Rat<br />
Seite 10<br />
Seite 11<br />
Seite 8 Seite 14 Seite 16<br />
P.P.<br />
Postfach 602, 3000 <strong>Bern</strong> 8
2 ZOOM<br />
Mehr Lohn<br />
im neuen Jahr<br />
Die <strong>Kanton</strong>sangestellten und die<br />
Lehrkräfte erhalten im nächsten<br />
Jahr durchschnittlich 1,3 Prozent<br />
mehr Lohn. Davon s<strong>in</strong>d 0,4 Prozent<br />
für den Teuerungsausgleich<br />
sowie 0,9 Prozent für <strong>in</strong>dividuelle<br />
Lohnerhöhungen vorgesehen.<br />
Es ist zwar nicht so viel wie vorgesehen,<br />
aber immerh<strong>in</strong>: Das <strong>Kanton</strong>spersonal<br />
und die Lehrkräfte erhalten im nächsten<br />
Jahr mehr Lohn. Der durchschnittliche Gehaltsaufstieg<br />
beträgt 1,3 Prozent. Budgetiert<br />
gewesen waren 1,5 Prozent. Als sich jedoch<br />
diesen Sommer e<strong>in</strong> Fehlbetrag von 155 Millionen<br />
Franken für das kommende Jahr abzeichnete,<br />
erarbeiteten die F<strong>in</strong>anzkommission und<br />
<strong>der</strong> Regierungsrat e<strong>in</strong>en Kompromissvorschlag,<br />
um das Defizit zu vermeiden. Nebst<br />
an<strong>der</strong>en Sparmassnahmen wurden die Mittel<br />
für die kommende Lohnrunde auf 1,3 Prozent<br />
<strong>der</strong> Lohnsumme reduziert. Der Grosse Rat hat<br />
dem am 30. November zugestimmt (siehe<br />
Kasten).<br />
Impressum<br />
Gehaltsstufen emporklettern<br />
Mit e<strong>in</strong>em Gehaltsaufstieg für alle von 0,4<br />
Prozent soll die prognostizierte Jahresteuerung<br />
ausgeglichen werden. Für <strong>in</strong>dividuelle Lohnerhöhungen<br />
s<strong>in</strong>d 0,9 Prozent <strong>der</strong> Lohnsumme<br />
vorgesehen. Mit diesen Mitteln für <strong>in</strong>dividuelle<br />
Erhöhungen klettern <strong>Kanton</strong>sangestellte im Gehaltssystem<br />
durchschnittlich rund zwei zusätzliche<br />
Stufen nach oben. Jede Gehaltsklasse<br />
besteht aus <strong>in</strong>sgesamt 80 Gehaltsstufen. Auch<br />
bei den Lehrkräften ist e<strong>in</strong> Gehaltsstufenanstieg<br />
möglich: Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer, die noch nicht<br />
ihr maximal mögliches Gehalt beziehen und per<br />
1. August 2012 über e<strong>in</strong> volles Praxisjahr verfügen,<br />
erhalten zwei zusätzliche Gehaltsstufen.<br />
BE<strong>in</strong>fo 06 2011<br />
VerbesserunGen für JünGere<br />
Nebst diesem durchschnittlichen Gehaltsaufstieg<br />
von <strong>in</strong>sgesamt 1,3 Prozent hat <strong>der</strong><br />
Regierungsrat entschieden, 0,2 Prozent <strong>der</strong><br />
Lohnsumme für gezielte Verbesserungen e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
In den Genuss dieses zusätzlichen<br />
Gehaltsaufstieges sollen vor allem die 30- bis<br />
45-jährigen <strong>Kanton</strong>sangestellten kommen. Sie<br />
weisen im Vergleich zu jenen, die schon länger<br />
beim <strong>Kanton</strong> arbeiten, e<strong>in</strong>en grösseren Lohnrückstand<br />
auf. Dieses Manko soll auch bei<br />
den Lehrkräften möglichst behoben werden:<br />
Jüngere Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer erhalten e<strong>in</strong>en<br />
beschleunigten Gehaltsaufstieg.<br />
Herausgeber: Kommunikation <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> (KomBE), Postgasse 68, 3000 <strong>Bern</strong> 8, Telefon 031 633 75 91,<br />
E-Mail <strong>in</strong>fo.be-<strong>in</strong>fo@sta.be.ch, ISSN 1662-467X | Redaktion: Cather<strong>in</strong>e Arber (car) | Mitarbeit: Barbara Bühlmann<br />
(BBü), Eduard Fiala (ef), Barbara Loop (Lo), Erich Kobel (eko, freier Mitarbeiter) | Bild: Adrian Moser (Fotograf) |<br />
Illustrationen: Peer Fankhauser (Seite 13) | Korrektorat: Renate K<strong>in</strong>zl (Deutsch), François Burdet (Französisch) |<br />
Übersetzung: Agnès Chamoux, Renato Folli, Cather<strong>in</strong>e Kugler, Stéphane Rigault | Gestaltung: Polyconsult<br />
AG, <strong>Bern</strong> | Druck: W. Gassmann AG, Biel | Inserate: Annoncen-Agentur Biel AG, Michaela Trachsel,<br />
Längfeldweg 135, 2501 Biel, Tel. 032 344 83 44, www.annoncen-agentur.ch | Auflage: 21 500
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung 3<br />
Diese so genannten «<strong>in</strong>dividuellen Korrekturen»<br />
werden durch e<strong>in</strong>en Teil des Rotationsgew<strong>in</strong>nes<br />
f<strong>in</strong>anziert. E<strong>in</strong> solcher Gew<strong>in</strong>n entsteht,<br />
wenn austretende Mitarbeitende durch<br />
neue, teils jüngere Angestellte mit e<strong>in</strong>em tieferen<br />
Lohn ersetzt werden. Bisher wurden diese<br />
Rationsgew<strong>in</strong>ne bereits bei <strong>der</strong> Budgetierung<br />
weggekürzt. Neu soll diese Budgetkorrektur<br />
gestaffelt über vier Jahre aufgehoben werden.<br />
Mit den dadurch frei werdenden Mitteln können<br />
<strong>in</strong>dividuelle Lohnerhöhungen f<strong>in</strong>anziert werden,<br />
wie dies bei an<strong>der</strong>en Arbeitgebern üblich ist.<br />
reaktion <strong>der</strong> personalVerbände<br />
Der <strong>Bern</strong>ische Staatspersonalverband<br />
(BSPV) akzeptiert den Lohnentscheid ohne grosse<br />
Begeisterung. Er ist bereit, damit e<strong>in</strong>en Beitrag<br />
an die Sparmassnahmen des <strong>Kanton</strong>s zu<br />
leisten. Wenigstens werde <strong>der</strong> Lohnrückstand<br />
von heute 17 Prozent nicht noch weiter anwachsen,<br />
stellt <strong>der</strong> Geschäftsführer Matthias<br />
Burkhalter fest. Für die Umsetzung des BERE-<br />
BE-Lohnsystems hätten die Mittel für den <strong>in</strong>di-<br />
viduellen Lohnanstieg doppelt so hoch se<strong>in</strong><br />
müssen. Mit 0,9 Prozent ist e<strong>in</strong>e echte Leistungsentlöhnung<br />
nicht umsetzbar. Die Verwendung<br />
<strong>der</strong> Rotationsgew<strong>in</strong>ne für e<strong>in</strong>e Besserstellung<br />
<strong>der</strong> jüngeren Mitarbeitenden hält <strong>der</strong><br />
BSPV allerd<strong>in</strong>gs für falsch. «Der Lohnrückstand<br />
«Klares Bekenntnis zum Personal»<br />
E<strong>in</strong> durchschnittlicher Gehaltsaufstieg von<br />
1,5 Prozent war budgetiert, jetzt s<strong>in</strong>ds<br />
1,3 Prozent. Erachten Sie dies als genügend –<br />
o<strong>der</strong> ists nur e<strong>in</strong> Tropfen auf den heissen<br />
Ste<strong>in</strong>?<br />
Beatrice Simon: Ich b<strong>in</strong> dem Grossen Rat<br />
dankbar, dass er das für das Jahr 2012 vom<br />
Regierungsrat vorgesehene Lohnsummenwachstum<br />
angesichts <strong>der</strong> sehr schwierigen<br />
f<strong>in</strong>anziellen Lage nur ger<strong>in</strong>gfügig gekürzt hat.<br />
Dies ist e<strong>in</strong> klares Bekenntnis des Parlaments<br />
zu dem <strong>Kanton</strong>spersonal, den Lehrkräften und<br />
dem Personal <strong>in</strong> den subventionierten Betrieben<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anzpolitisch schwierigen Zeit.<br />
Angesichts des bekannten Lohnrückstandes<br />
b<strong>in</strong> ich auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite nur teilweise<br />
zufrieden. Wir müssten rund 2,0 Prozent zur<br />
Verfügung haben, um ganz sicher e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong><br />
weiteres Anwachsen des Rückstandes zu vermeiden,<br />
aber auch für Korrekturmassnahmen<br />
beim jüngeren Personal, welches im Vergleich<br />
zum Konkurrenzumfeld beson<strong>der</strong>s im Rückstand<br />
ist.<br />
Wie steht <strong>der</strong> <strong>Kanton</strong> mit Lohnmassnahmen<br />
vergleichbarer Konkurrenten da?<br />
Wir können das nicht abschliessend<br />
beurteilen, wir haben hier noch nicht alle Informationen.<br />
Wir dürften mit unseren Lohnmassnahmen<br />
2012 im h<strong>in</strong>teren Mittelfeld liegen, ge-<br />
genüber namhaften Konkurrenten wie dem<br />
Bund können wir aber weiterh<strong>in</strong> klar nicht mithalten.<br />
Sie weisen darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
<strong>in</strong> Lohnfragen zunehmend nicht mehr mit<br />
<strong>der</strong> Konkurrenz mithalten kann. Wie schlimm<br />
ist es wirklich?<br />
Es ist ganz klar angesagt, Massnahmen<br />
zu ergreifen, damit <strong>der</strong> erhebliche Lohnrückstand<br />
<strong>in</strong> den nächsten Jahren nicht noch<br />
zunimmt. Die Erziehungsdirektion und die F<strong>in</strong>anzdirektion<br />
arbeiten an e<strong>in</strong>em entsprechenden<br />
Massnahmenpaket. Es ist noch zu früh,<br />
dazu konkrete Angaben zu machen.<br />
Lohnpolitischen Handlungsbedarf machen<br />
auch die Personalverbände mit ihrer Lohn<strong>in</strong>itiative<br />
geltend. Welche Massnahmen können<br />
angedacht werden, welche s<strong>in</strong>d realistisch?<br />
Es muss uns <strong>in</strong> überblickbarer Zeit gel<strong>in</strong>gen,<br />
dem Personal neben dem Ausgleich <strong>der</strong><br />
Teuerung nachhaltig e<strong>in</strong>en konkurrenzfähigen,<br />
<strong>in</strong>dividuellen Lohnaufstieg ausrichten zu können.<br />
Das heisst, dass die Mitarbeitenden bei<br />
guter Leistung e<strong>in</strong>e reelle Chance erhalten, um<br />
im Verlaufe <strong>der</strong> Karriere das Maximum ihrer<br />
Gehaltsklasse zu erreichen, so wie es unsere<br />
BEREBE- und LAG-Lohnsysteme eigentlich<br />
vorsehen. In dieselbe Richtung zielt auch die<br />
ist nicht e<strong>in</strong> Generationenproblem», hält Matthias<br />
Burkhalter fest. «Alle, die <strong>in</strong> den letzten zehn<br />
Jahren vom <strong>Kanton</strong> angestellt wurden, haben<br />
das Problem – auch die über Fünfzigjährigen.» n<br />
Cather<strong>in</strong>e Arber<br />
Der Grosse Rat hat Ende November e<strong>in</strong>em ausgeglichenen <strong>Kanton</strong>sbudget<br />
zugestimmt. Dieses sieht bei Ausgaben von 10,6 Milliarden Franken e<strong>in</strong> Plus<br />
von e<strong>in</strong>er Million vor. Die Prognosen waren ursprünglich deutlich schlechter:<br />
Im August hatte <strong>der</strong> Regierungsrat noch e<strong>in</strong> Defizit von 156 Millionen Franken<br />
vorgesehen – trotz e<strong>in</strong>es Entlastungspaketes von rund 270 Millionen Franken.<br />
Damit es nicht zu e<strong>in</strong>er <strong>der</strong>artigen Schieflage <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kanton</strong>skasse kommt, hat<br />
das <strong>Kanton</strong>sparlament e<strong>in</strong>em zwischen <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzkommission und dem Regierungsrat<br />
erarbeiteten Kompromiss zugestimmt. Dieser sieht unter an<strong>der</strong>em vor,<br />
dass das Lohnsummenwachstum des <strong>Kanton</strong>spersonals von 1,5 auf 1,3 Prozent<br />
gekürzt wird, was zu E<strong>in</strong>sparungen von 17 Millionen Franken führt. Weiter<br />
wird das 200-Millionen-Budget <strong>der</strong> Justizdirektion um 2,3 Millionen gekürzt.<br />
Die Autofahrer bezahlen vor<strong>der</strong>hand die alten, höheren Motorfahrzeugsteuern<br />
(E<strong>in</strong>sparungen von 120 Millionen Franken). Dies weil die Abstimmung wegen des<br />
knappen Ergebnisses und fehlen<strong>der</strong> Stimmzettel wie<strong>der</strong>holt werden muss. Mit<br />
zusätzlichen Massnahmen lassen sich weitere 19 Millionen Franken e<strong>in</strong>sparen.<br />
F<strong>in</strong>anzdirektor<strong>in</strong> Beatrice Simon über 1,3 Prozent Lohnsummenwachstum <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzpolitisch schwierigen Zeiten.<br />
Lohn<strong>in</strong>itiative, es gibt aber verschiedene<br />
Modelle und Lösungsansätze, um dieses Ziel<br />
zu erreichen.<br />
Wie sehen Ihre E<strong>in</strong>schätzungen für die<br />
unmittelbare Lohnzukunft des <strong>Kanton</strong>spersonals<br />
aus?<br />
Erst im kommenden Frühjahr wird e<strong>in</strong>e<br />
erste Tendenz erkennbar se<strong>in</strong>, was für das<br />
Jahr 2013 dr<strong>in</strong> liegen wird. E<strong>in</strong>e ganze Reihe<br />
von Faktoren wird diese Frage bee<strong>in</strong>flussen,<br />
so etwa <strong>der</strong> Abstimmungsausgang bei <strong>der</strong><br />
Motorfahrzeugsteuer und bei <strong>der</strong> Handän<strong>der</strong>ungssteuer<br />
sowie die Entwicklung <strong>der</strong> Steuererträge.<br />
Auch die Höhe <strong>der</strong> jährlichen Ausschüttungen<br />
<strong>der</strong> Nationalbank an die <strong>Kanton</strong>e<br />
trägt dazu bei. Stark beschäftigen werden uns<br />
<strong>in</strong> den nächsten Jahren auch grosse Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
bei unseren beiden Pensionskassen,<br />
wo Lösungen für die Ausf<strong>in</strong>anzierung<br />
<strong>der</strong> Deckungslücken und für den Übergang<br />
vom Leistungs- zum Beitragsprimat zu f<strong>in</strong>den<br />
s<strong>in</strong>d. Ich b<strong>in</strong> aber ganz klar dafür, dass die<br />
Lohnfrage politisch gleichwertig behandelt<br />
werden muss wie die Bereiche Steuern, Investitionen,<br />
Schuldenabbau und das Angebot <strong>in</strong><br />
den e<strong>in</strong>zelnen Aufgabenbereichen.<br />
Interview: car
4 ZOOM<br />
Verbunden<br />
mit den<br />
Geheimnissen<br />
<strong>der</strong> <strong>Nacht</strong><br />
In <strong>der</strong> Regionalen E<strong>in</strong>satzzentrale Seeland –<br />
<strong>Bern</strong>er Jura dauert die <strong>Nacht</strong>schicht zwölf Stunden.<br />
Die Polizist<strong>in</strong> und die Polizisten nehmen die Notrufe<br />
entgegen, erfassen die Fälle im E<strong>in</strong>satzjournal,<br />
schicken die nötigen E<strong>in</strong>sätzkräfte an den Ort des<br />
Geschehens und beruhigen die Betroffenen.<br />
Ihr Mittel gegen die Müdigkeit? Kaffee – und <strong>der</strong><br />
nächste Anrufer.<br />
BE<strong>in</strong>fo 06 2011
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung 5
6 ZOOM<br />
Hans-Peter Marti verfolgt die Streifenwagen auf dem grossen Bildschirm und dokumentiert die nächtlichen E<strong>in</strong>sätze.<br />
Es wird früh dunkel <strong>in</strong> dieser Novembernacht.<br />
Der Nebel <strong>der</strong> vergangenen Tage<br />
hat sich aus den Strassen verzogen. Er<br />
hängt jetzt zwischen den Bergen und lässt die<br />
<strong>Nacht</strong> sternenlos im Dunkeln liegen. Das Verbrechen<br />
schläft nie, sagt man. Auch nicht <strong>in</strong><br />
dieser Donnerstagnacht, wo doch alles so ruhig<br />
ist und das Wochenende erst vor <strong>der</strong> Tür steht?<br />
Die Polizeie<strong>in</strong>satzzentrale <strong>in</strong> Biel ist <strong>der</strong> richtige<br />
Ort, um das herauszuf<strong>in</strong>den. Um 18.22 Uhr beg<strong>in</strong>nt<br />
die Schichtübergabe, von 18.30 Uhr bis<br />
morgens um 6.30 Uhr s<strong>in</strong>d die Polizist<strong>in</strong> Claudia<br />
Grande und ihre zwei Kollegen Sébastien<br />
Liechti und Hans-Peter Marti Dreh- und Angelpunkt<br />
aller Polizeie<strong>in</strong>sätze im Seeland und im<br />
<strong>Bern</strong>er Jura. Sie nehmen die Polizei- und Feuerwehrnotrufe<br />
entgegen, reden mit den Betroffenen,<br />
koord<strong>in</strong>ieren die E<strong>in</strong>sätze und protokollieren<br />
die Fälle. Sie bleiben ruhig, wenn das<br />
Telefon heiss läuft. Und sie bleiben wach – auch<br />
dann, wenn gar nichts passiert und das Telefon<br />
schweigt.<br />
e<strong>in</strong> Wal im bielersee<br />
Heute beg<strong>in</strong>nt die <strong>Nacht</strong>schicht hektisch:<br />
Sachschaden, Drogendeals, verdächtiges Verhalten<br />
und falsch parkierte Autos werden gemeldet.<br />
Die Telefone kl<strong>in</strong>geln, über Funk werden<br />
die Streifenwagen <strong>in</strong>formiert, und während hier<br />
im dritten Stock <strong>der</strong> Polizei Biel ke<strong>in</strong> Blaulicht<br />
zu sehen ist, signalisieren die roten Lampen<br />
über den Arbeitsplätzen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzdisponenten,<br />
dass die Telefonleitungen besetzt s<strong>in</strong>d. Es<br />
ist kurz vor 21 Uhr, als e<strong>in</strong>e Gruppe von Bewährungshelfern<br />
und Bewährungshelfer<strong>in</strong>nen die<br />
Zentrale verlässt. Ihr Betriebsausflug führt sie<br />
an den Anfang <strong>der</strong> Kette von Verbrechen und<br />
Strafe, an <strong>der</strong>en Ende sie selbst zum E<strong>in</strong>satz<br />
BE<strong>in</strong>fo 06 2011<br />
kommen. Die Polizist<strong>in</strong>nen und Polizisten <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Polizeizentrale h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d oft die ersten<br />
Personen, an die sich die Opfer e<strong>in</strong>es Verbrechens<br />
wenden. Mit <strong>der</strong> Verabschiedung <strong>der</strong><br />
Besucher ist auch die Ruhe e<strong>in</strong>gekehrt. Die<br />
Stimmen, die via Funk undeutlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzzentrale<br />
zu vernehmen s<strong>in</strong>d, sprechen<br />
ruhig und langsam. Die Stimmung ist gelöst.<br />
Jetzt ist es Zeit für e<strong>in</strong> Gespräch unter Kollegen.
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung<br />
«In diesem Job ist kaum etwas planbar»,<br />
sagt <strong>der</strong> stellvertretende Leiter <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzzentrale.<br />
Jean-Marc Cuche arbeitet seit über zehn<br />
Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zentrale und er weiss, dass e<strong>in</strong><br />
Anruf genügt, damit es mit <strong>der</strong> Ruhe vorbei ist.<br />
Vom Mör<strong>der</strong> bis zum Wahns<strong>in</strong>nigen, <strong>der</strong> behauptete,<br />
eben e<strong>in</strong>en Wal im Bielersee gesehen<br />
zu haben – Cuche hatte sie schon alle am Telefon.<br />
Der eigentliche Kick bei dieser Arbeit liege<br />
genau dar<strong>in</strong>, dass man nie wisse, wer o<strong>der</strong> was<br />
h<strong>in</strong>ter dem nächsten Anruf steckt. Heute überlässt<br />
Cuche die Geheimnisse <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong> se<strong>in</strong>en<br />
drei Kollegen. Er hat bereits e<strong>in</strong>e Tagesschicht<br />
h<strong>in</strong>ter sich.<br />
e<strong>in</strong>same und VerzWeifelte<br />
Die Wände des schmalen Raums s<strong>in</strong>d wie<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Partykeller bemalt. Der <strong>Bern</strong>er Bär<br />
ragt über dem Arbeitsplatz des Schichtleiters,<br />
die grellen Farben sollen womöglich die Müdigkeit<br />
<strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>schicht-Mitarbeiter vertreiben.<br />
Kameras überwachen die nahe Umgebung des<br />
Polizeigebäudes. Kaum e<strong>in</strong>e Bewegung ist auf<br />
den Bildschirmen zu erkennen, <strong>der</strong> Parkplatz<br />
und das angrenzende Gefängnisgebäude liegen<br />
ruhig da. Die grossen LCD-Bildschirme an<br />
den Wänden zeigen die Positionen <strong>der</strong> patrouillierenden<br />
Streifenwagen an.<br />
Mehrere Wagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser <strong>Nacht</strong> im<br />
E<strong>in</strong>satzgebiet <strong>Bern</strong>er Jura und Seeland sowie<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt Biel unterwegs. Claudia Grande ist<br />
froh, nicht mehr draussen auf <strong>der</strong> Strasse zu<br />
se<strong>in</strong>. Wie alle Beamten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zentrale war auch<br />
sie mehrere Jahre im Aussendienst tätig. Hier <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Zentrale habe man mehr Distanz zur Klien-<br />
tel. Manchmal ist man gerade hier aber, verbunden<br />
über e<strong>in</strong>e Telefonleitung, beson<strong>der</strong>s<br />
nahe am Geschehen dran. Gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Nacht</strong>, sagt sie, rufen sie an, die E<strong>in</strong>samen und<br />
Verzweifelten. Oft unter e<strong>in</strong>em Vorwand wählen<br />
sie den Polize<strong>in</strong>otruf, um e<strong>in</strong>fach nur mit jemanden<br />
reden zu können. Dann hört Claudia Grande<br />
ihnen zu und versucht sie zu trösten. Es sei<br />
auch schon vorgekommen, dass sie e<strong>in</strong> streitendes<br />
Paar davon überzeugen konnte, doch<br />
noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Ruhe mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu sprechen.<br />
Die psychologische Kompetenz im persönlichen<br />
Umgang und viel Lebenserfahrung seien<br />
<strong>in</strong> diesen Situationen wichtig. Um die Notrufe<br />
verstehen zu können, ist <strong>in</strong> dieser Region die<br />
Zweisprachigkeit Voraussetzung. Grande spricht<br />
neben Französisch und Deutsch auch Italienisch<br />
und Spanisch.<br />
Wo ist die nächste apotheke?<br />
Bis jetzt verläuft die <strong>Nacht</strong> ruhig. Um 22<br />
Uhr wählt e<strong>in</strong>e Frau den Notruf und will wissen,<br />
wo die nächstgelegene offene Apotheke ist.<br />
Dreiviertelstunden später beschwert sich e<strong>in</strong>e<br />
Frau über die laute Musik des Nachbarn. Grande<br />
schickt e<strong>in</strong>en Streifenwagen h<strong>in</strong>, doch die<br />
Beamten können vor Ort ke<strong>in</strong>en Lärm ausf<strong>in</strong>dig<br />
machen. Ist man als Polizist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zentrale<br />
froh, wenn nichts läuft, o<strong>der</strong> hätte man doch<br />
lieber was zu tun? «Natürlich ist es e<strong>in</strong> gutes<br />
Zeichen, wenn <strong>der</strong> Polize<strong>in</strong>otruf nicht gewählt<br />
wird. Aber wenn ich ganz ehrlich b<strong>in</strong>, dann wird<br />
e<strong>in</strong>e solche <strong>Nacht</strong> mit kaum e<strong>in</strong>em Anruf doch<br />
lang und ermüdend», sagt Sébastien Liechti.<br />
Indes: «Langweilige Nächte s<strong>in</strong>d gut für die<br />
Kameradschaft.» Liechti ist gewissermassen <strong>in</strong><br />
7<br />
e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>satzzentrale aufgewachsen. Se<strong>in</strong> Vater<br />
war Polizist <strong>in</strong> Péry, später <strong>in</strong> Lambo<strong>in</strong>g. Se<strong>in</strong>e<br />
Mutter war – wie damals für Ehefrauen von Polizisten<br />
üblich – die Telefonist<strong>in</strong> ihres Mannes.<br />
Wo heute die EDV die Arbeitsabläufe <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Zentrale bestimmt und alle E<strong>in</strong>satzkräfte mittels<br />
Funk und Handy zu erreichen s<strong>in</strong>d, musste se<strong>in</strong><br />
Vater, <strong>der</strong> Dorfpolizist von Péry, ohne technische<br />
Hilfsmittel auskommen. Se<strong>in</strong>e Mutter liess<br />
jeweils das Licht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche brennen, um<br />
damit ihrem Streife fahrenden Ehemann zu signalisieren,<br />
dass e<strong>in</strong> Anruf für ihn e<strong>in</strong>gegangen<br />
sei. Gefangene hätten sie aber ke<strong>in</strong>e im Keller<br />
gehabt, versichert er lachend.<br />
pasta nach mitternacht<br />
Nach Mitternacht treffen zwei Polizisten<br />
von <strong>der</strong> Streife e<strong>in</strong> und machen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zentrale<br />
Pause. Claudia Grande setzt sich mit ihnen <strong>in</strong><br />
die kle<strong>in</strong>e Küche nebenan und isst zu Mittag –<br />
mitten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>. In <strong>der</strong> Zentrale gehen<br />
mehrere Anrufe e<strong>in</strong>es Mannes e<strong>in</strong>, <strong>der</strong> die Polizisten<br />
beschimpft. Schliesslich kann ihn e<strong>in</strong>e<br />
Streife aufgreifen. Mit 2,2 Promille Alkohol im<br />
Blut wird er <strong>in</strong> den Beobachtungsraum, e<strong>in</strong><br />
paar Stockwerke unter <strong>der</strong> Zentrale, gebracht.<br />
Claudia Grande, Sébastien Liechti und Hans-<br />
Peter Marti tr<strong>in</strong>ken Kaffee. Viel wird nicht mehr<br />
passieren <strong>in</strong> dieser <strong>Nacht</strong>. Um 2 Uhr <strong>in</strong>formiert<br />
e<strong>in</strong> Autolenker die Zentrale darüber, dass e<strong>in</strong><br />
Mann auf e<strong>in</strong>er Mauer liegt und schläft. Die Patroullie<br />
weckt den m<strong>in</strong><strong>der</strong>jährigen Jungen und<br />
schickt ihn nach Hause. Manchmal sche<strong>in</strong>t<br />
das Verbrechen eben doch zu schlafen. n<br />
Barbara Loop
8 ZOOM<br />
Tüftler mischt Drogen auf<br />
Daniel Allemann entwickelte im Auftrag <strong>der</strong><br />
Gesundheits- und Fürsorgedirektion vor<br />
13 Jahren das erste mobile Labor <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Schweiz, mit welchem er an Partys Pillen<br />
und Pulver untersucht. Der chemielaborant<br />
im Pharmazeutischen Kontrolllabor des<br />
<strong>Kanton</strong>sapothekeramtes ist e<strong>in</strong>e <strong>Nacht</strong> pro<br />
Monat im E<strong>in</strong>satz – und stösst mit se<strong>in</strong>en<br />
Beobachtungen <strong>in</strong> Fachkreisen europaweit<br />
auf Interesse.<br />
BE<strong>in</strong>fo 06 2011
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung 9<br />
Zum Jubiläum wünschte er sich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Kaffeemasch<strong>in</strong>e. Kräftig und gut im<br />
Geschmack sollte <strong>der</strong> Kaffee se<strong>in</strong>. Um<br />
ihn während se<strong>in</strong>er Arbeit <strong>in</strong> Clubs und an<br />
Partys wach zu halten. Denn während die Besucher<strong>in</strong>nen<br />
und Besucher zu ihm kommen,<br />
um ihre Rauschmittel untersuchen zu lassen,<br />
muss er e<strong>in</strong>en klaren Kopf behalten. Der Chemielaborant<br />
untersucht seit 1998 mit dem<br />
mobilen Labor des <strong>Kanton</strong>sapothekeramtes<br />
<strong>Bern</strong> Drogen auf Partys. Zunächst war er mit<br />
dem Sozialarbeiter Hans Pauli <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Stiftung Contact im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
unterwegs, seit zehn Jahren besuchen sie mit<br />
Sozialarbeitern von Streetwork Zürich auch<br />
Technopartys und Clubs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt Zürich.<br />
Zur tausendsten Probe im Mai 2008 erhielt er<br />
die gewünschte Kaffeemasch<strong>in</strong>e. Zwölf Mal im<br />
Jahr ist <strong>der</strong> 56-Jährige nun nachts berufeshalber<br />
unterwegs, wovon etwa zehn Mal <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Stadt Zürich und zwei Mal im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong>.<br />
stoffbeschaffunG<br />
Die Idee e<strong>in</strong>es mobilen Labors, mit dem<br />
Drogen untersucht werden können, kam ihm<br />
vor gut 13 Jahren. Der Chemielaborant betreute<br />
zuvor am Pharmazeutischen Institut <strong>der</strong><br />
Universität <strong>Bern</strong> e<strong>in</strong>e Dissertation mit, die sich<br />
mit <strong>der</strong> Stoffqualität des auf <strong>der</strong> Gasse verkauften<br />
Hero<strong>in</strong>s beschäftigte. Nur: Wie zu<br />
Forschungszwecken an den Stoff gelangen?<br />
Daniel Allemann absolvierte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er<br />
Drogenanlaufstelle e<strong>in</strong> Volontariat. Er konnte<br />
da die Drogen auf ihre Zusammensetzung h<strong>in</strong><br />
untersuchen, doch vor allem kam er auch mit<br />
den Konsumenten <strong>in</strong> Kontakt.<br />
kritische clubbetreiber<br />
Daniel Allemann merkte: Nicht nur die<br />
Informationen über die Zusammensetzung<br />
<strong>der</strong> Drogen, auch jene über <strong>der</strong>en Gebrauch<br />
stiessen bei Fachleuten auf grosses Interesse.<br />
Bisher waren solche Informationen nur ungenügend<br />
vorhanden gewesen. Um aber e<strong>in</strong>en<br />
tatsächlichen Beitrag zur Drogenprävention<br />
und -aufklärung leisten zu können, genügte<br />
es nicht, e<strong>in</strong> Schreibtischtäter zu se<strong>in</strong>. Dies<br />
hätte Allemanns Wesen auch nicht entsprochen:<br />
«Was mich fasz<strong>in</strong>iert, ist, am Puls des<br />
Geschehens zu se<strong>in</strong>.»<br />
1997 skizzierte <strong>der</strong> Chemielaborant se<strong>in</strong>e<br />
Idee auf Papier: e<strong>in</strong> mobiles Labor, mit welchem<br />
er an Raves Drogen auf ihre Wirkstoffe<br />
h<strong>in</strong> untersuchen wollte. Der Bastler tüftelte so<br />
lange, bis er es geschafft hatte, dass die notwendigen<br />
Apparaturen fix auf Rollwagen montiert<br />
und von Party zu Party gefahren werden<br />
konnten. Das war gerade im Falle <strong>der</strong> empf<strong>in</strong>d-<br />
lichen Waage ke<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit. Die<br />
technische Umsetzung und das Projekt wurden<br />
bewilligt und Allemann, <strong>der</strong> <strong>in</strong>zwischen für<br />
das pharmazeutische Kontrolllabor arbeitete,<br />
konnte sich an die Arbeit machen. Die Bewilligung,<br />
von Rechts wegen die illegalen Pulver<br />
und Pillen auf ihre Zusammensetzung zu untersuchen,<br />
lag vor.<br />
Alle<strong>in</strong>: E<strong>in</strong>ige Clubbesitzer waren anfangs<br />
wenig begeistert von e<strong>in</strong>em Informationsstand<br />
zur Drogenprävention mit Sozialarbeitern und<br />
e<strong>in</strong>em Drogen untersuchenden Chemielaboranten.<br />
Damit hätten sie zugegeben, dass bei<br />
ihnen Drogen konsumiert werden. Inzwischen<br />
sei die Zusammenarbeit mit den Clubbesitzern<br />
gut, stellt Allemann fest.<br />
anonym und Gratis<br />
Bei den Drogenkonsumenten stösst das<br />
für sie kostenlose Angebot des mobilen Labors<br />
auf Anklang. Während sie ihre Rauschmittel<br />
auf <strong>der</strong>en Zusammensetzung h<strong>in</strong> untersuchen<br />
lassen, füllen die Sozialarbeiter mit den<br />
Konsumenten anonym e<strong>in</strong>en Fragebogen aus<br />
und führen auf dessen Grundlage e<strong>in</strong> Beratungsgespräch<br />
durch. Die Partybesucher geben<br />
etwa an, wo sie die Droge für wie viel Geld<br />
gekauft haben und wie oft sie Drogen konsumieren.<br />
«Wir machen die Konsumenten ohne<br />
Drohf<strong>in</strong>ger auf ihr Verhalten und die Folgen davon<br />
aufmerksam – und erklären ihnen, dass<br />
sie auch ohne Drogen feiern könnten», sagt<br />
Allemann.<br />
Er fotografiert das Drogenmaterial und<br />
entnimmt ihm e<strong>in</strong>en Teil. Nach rund 20 M<strong>in</strong>uten<br />
kann er o<strong>der</strong> se<strong>in</strong> Kollege den Konsumenten<br />
die Zusammensetzung des Rauschmittels<br />
mitteilen und den Rest des Mittels zurückge-<br />
ben. Werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Analyse unbekannte Wirkstoffe,<br />
gefährliche Mischungen o<strong>der</strong> erhöhte<br />
Dosierungen festgestellt, werden die Party-<br />
gänger sofort <strong>in</strong>formiert. In gewissen Fällen<br />
wird die Probe direkt über das Labor entsorgt.<br />
Ausserdem wird e<strong>in</strong>e Warnung auf <strong>der</strong> Website<br />
saferparty.ch verbreitet.<br />
GefraGte lanGzeitresultate<br />
Bei den Partygängern stösst das Angebot<br />
auf breite Akzeptanz und rege Nachfrage. Das<br />
mobile Labor wurde deshalb über die Jahre<br />
regelmässig weiterentwickelt. Heute können<br />
bis zu 5 Proben pro Stunde analysiert werden.<br />
An zirka 120 Partys hat Allemann <strong>in</strong> den vergangenen<br />
13 Jahren Drogen untersucht und<br />
dadurch Langzeitvergleiche möglich gemacht.<br />
Diese Zahlen des pharmazeutischen Kontrolllabors<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> stossen <strong>in</strong> Fach-<br />
kreisen europaweit auf Interesse. Ausser bei<br />
e<strong>in</strong>em ähnlichen Projekt <strong>in</strong> Wien wird nirgends<br />
vor Ort mit <strong>der</strong>selben Präzision und Effizienz<br />
getestet.<br />
Dabei stellte <strong>der</strong> Chemielaborant <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Jahren Besorgniserregendes<br />
fest: Seit gut zwei Jahren kursieren falsche<br />
Ecstasy-Pillen. Sie s<strong>in</strong>d äusserlich von den<br />
echten nicht zu unterscheiden, enthalten aber<br />
MCPP, e<strong>in</strong>e Vorläufersubstanz e<strong>in</strong>es Psychopharmakons.<br />
Kursierten früher vor allem re<strong>in</strong>e<br />
Ecstasy-Pillen, werden heute vermehrt sogenannte<br />
Designerdrogen konsumiert. Gerieten<br />
früher noch e<strong>in</strong> bis zwei neue Substanzen pro<br />
Jahr <strong>in</strong> Umlauf, s<strong>in</strong>d es heute drei bis vier jährlich.<br />
Allemann beobachtet zudem, dass die<br />
Qualität <strong>der</strong> gemessenen Koka<strong>in</strong>proben stetig<br />
abgenommen und gleichzeitig <strong>der</strong> Konsum<br />
zugenommen hat. Ausserdem stellt er <strong>in</strong> stark<br />
zunehmendem Ausmass gesundheitsgefährdende<br />
Beimischungen von pharmakologisch<br />
aktiven Streckmitteln fest.<br />
rätselhafte anfraGen<br />
«Du Armer, musst dir mit de<strong>in</strong>en 56 Jahren<br />
noch die <strong>Nacht</strong> um die Ohren schlagen», höre<br />
er manchmal von Freunden. Ihm aber mache<br />
dies nichts aus, sagt Allemann. Ist er wie<strong>der</strong><br />
zurück im Labor <strong>in</strong> <strong>der</strong> Länggasse, nimmt er<br />
die Nachbearbeitung se<strong>in</strong>er nächtlichen Kontrollen<br />
vor und untersucht e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s komplizierte<br />
Mischung, <strong>der</strong> er an <strong>der</strong> Party nicht<br />
auf den Grund gehen konnte. Hauptsächlich<br />
überprüft er aber im Pharmazeutischen Kontrolllabor<br />
Arzneimittel und Hausmittel von Apotheken<br />
und Drogerien, <strong>in</strong> Spitalapotheken hergestellte<br />
Präparate, aber auch im Internet<br />
gekaufte Mittel unbekannter o<strong>der</strong> zweifelhafter<br />
Herkunft. Dabei kann er gelegentlich auch Entwarnung<br />
geben: So wie e<strong>in</strong>st jener Mutter, die<br />
e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e, blaue Kugel analysieren liess und<br />
wissen wollte, welche Droge ihr Sohn zu sich<br />
nehme. Es stellte sich heraus, dass die Kugel<br />
Teil e<strong>in</strong>er Abschwaschmitteltablette gewesen<br />
war, die auf den Küchenboden gerollt war. n<br />
Cather<strong>in</strong>e Arber
10 KURZMELDUNGEN<br />
AuSZEIcHNuNG<br />
<strong>Kanton</strong> ist familien-<br />
freundlicher Arbeitgeber<br />
In <strong>der</strong> bernischen Verwaltung ist Familie und Beruf gut<br />
vere<strong>in</strong>bar. Der <strong>Kanton</strong> wird dafür mit e<strong>in</strong>em Zertifikat<br />
ausgezeichnet – als erste Verwaltung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz.<br />
Während rund zweier Jahre hat sich <strong>der</strong> Arbeitgeber <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong><br />
von <strong>der</strong> Fachstelle UND auf Herz und Nieren prüfen lassen.<br />
Sie untersucht Organisationen, welche Massnahmen zur Optimierung<br />
<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf sowie Gleichstellung<br />
von Männern und Frauen erfolgreich umsetzen. Der Befund ist positiv: In<br />
<strong>der</strong> bernischen Verwaltung lassen sich Arbeit und Beruf gut vere<strong>in</strong>baren.<br />
Mitte Dezember zeichnete die Fachstelle deswegen den <strong>Kanton</strong> mit<br />
e<strong>in</strong>em Zertifikat aus. Der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> ist die erste Gesamt-Verwaltung <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Schweiz, welcher dieses Attest verliehen wurde. n (car)<br />
WERKHOF LySS<br />
Museum<br />
<strong>der</strong> Strasse<br />
E<strong>in</strong>e Schweizer Premiere im kantonalen<br />
Werkhof Lyss: Anfang November wurde<br />
dort das «Museum <strong>der</strong> Strasse» eröffnet.<br />
Das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz e<strong>in</strong>zigartige Museum<br />
umfasst e<strong>in</strong>e Sammlung historischer<br />
Objekte aus den Bereichen Strassenbau<br />
und Strassenunterhalt. Zu sehen s<strong>in</strong>d<br />
neben den e<strong>in</strong>fachen Werkzeugen und Karren<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>stigen Wegknechte auch grössere<br />
Objekte wie e<strong>in</strong> hölzerner Schneepflug für e<strong>in</strong><br />
Pferdegespann und e<strong>in</strong>e Strassenwalze aus<br />
den Dreissigerjahren des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
Hervorgegangen ist das Museum aus<br />
<strong>der</strong> mehr als fünfzigjährigen Sammeltätigkeit<br />
von geschichts<strong>in</strong>teressierten Werkhofleitern<br />
und Strassen<strong>in</strong>spektoren. F<strong>in</strong>anziert wurde es<br />
mit Mitteln aus «Kunst am Bau» und mit Spenden<br />
privater Gönner.<br />
Das Museum <strong>der</strong> Strasse bef<strong>in</strong>det sich im<br />
Werkhof des kantonalen Strassen<strong>in</strong>spektorats<br />
Seeland, Grenzstrasse 1, <strong>in</strong> Lyss. Es ist von<br />
Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 11 Uhr<br />
und 13 und 16 Uhr offen. n (ef)<br />
ZENTRALER EINKAuF<br />
Tiefere<br />
Informatikkosten<br />
Dank zentralem E<strong>in</strong>kauf kann die<br />
Verwaltung beim Erwerb neuer Hardware<br />
e<strong>in</strong>e Million Franken pro Jahr sparen.<br />
BE<strong>in</strong>fo 06 2011<br />
Die PCs, Notebooks und Monitore <strong>der</strong> <strong>Kanton</strong>sverwaltung werden<br />
ab November dieses Jahres vere<strong>in</strong>heitlicht und zentral<br />
beschafft. Das Amt für Informatik und Organisation (KAIO)<br />
hat die erste für die ganze Verwaltung geltende Ausschreibung<br />
von Arbeitsplatz-Informatikhardware abgeschlossen. Den Zuschlag<br />
erhält die Firma Hewlett-Packard. Dank <strong>der</strong> zentralen Beschaffung<br />
kann <strong>der</strong> <strong>Kanton</strong> den E<strong>in</strong>kaufspreis um rund e<strong>in</strong>en Drittel senken,<br />
was bis Ende 2013 zu E<strong>in</strong>sparungen von rund 2,5 Millionen Franken<br />
führt. n (KomBE)
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung 11<br />
PERSONALGESETZREVISION<br />
Schwachstellen bei den Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen beheben<br />
In Zukunft soll die Entstehung übermässiger Zeitguthaben des Personals vermieden werden. Für das oberste Ka<strong>der</strong><br />
wird die Vertrauensarbeitszeit e<strong>in</strong>geführt. Weiter sollen Abgangsentschädigungen und Austrittsvere<strong>in</strong>barungen restriktiver<br />
gehandhabt sowie die Treueprämie für Regierungsmitglie<strong>der</strong> abgeschafft werden.<br />
Im Sommer 2009 kam es aufgrund von<br />
bekannt gewordenen Vere<strong>in</strong>barungen zwischen<br />
ausgetretenen Ka<strong>der</strong>mitarbeitenden<br />
und dem Arbeitgeber <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> zu breiter<br />
Kritik an Elementen <strong>der</strong> Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
für das <strong>Kanton</strong>spersonal. Kritisiert wurden<br />
namentlich übermässige Zeitguthaben und die<br />
Regelungen, welche das Langzeitkonto betreffen.<br />
Beanstandet wurde auch die heutige<br />
Regelung mit den Austrittsvere<strong>in</strong>barungen und<br />
den Abgangsentschädigungen. Dass Mitglie<strong>der</strong><br />
des Regierungsrates Treueprämien erhalten,<br />
wurde ebenfalls nicht verstanden.<br />
Die Oberaufsichtskommission (OAK) arbeitete<br />
diese Kritik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge auf und legte dem<br />
Grossen Rat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Novembersession 2010 den<br />
Bericht «Zeitguthaben und Austrittsvere<strong>in</strong>barungen<br />
bei Ka<strong>der</strong>angestellten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kanton</strong>sverwaltung<br />
– Abklärungen <strong>der</strong> Oberaufsichtskommission»<br />
vor. Sie for<strong>der</strong>te dar<strong>in</strong> die Behebung<br />
e<strong>in</strong>iger Schwachstellen bei den Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen.<br />
Der Grosse Rat nahm den Bericht<br />
mit 119 zu 0 Stimmen zur Kenntnis. Während<br />
<strong>der</strong> Januarsession 2011 behandelte <strong>der</strong> Grosse<br />
NATIONALER ZuKuNFTSTAG<br />
Grosse Nachfrage<br />
bei technischen Berufen<br />
Sie besichtigten Baustellen, sahen, wie e<strong>in</strong>e Karte entsteht o<strong>der</strong> was<br />
erneuerbare Energie ist: Die Nachfrage nach technischen Berufen war<br />
am diesjährigen Zukunftstag gross.<br />
Insgesamt 71 Mädchen und Knaben besuchten<br />
am nationalen Zukunftstag vom<br />
11. November die Projekte <strong>der</strong> Bau-, Verkehrs-<br />
und Energiedirektion. Die Nachfrage<br />
nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> technische Berufs-<br />
bil<strong>der</strong> war gross. Die Knaben und Mädchen<br />
konnten beispielsweise mitverfolgen, wie e<strong>in</strong>e<br />
Karte entsteht und was mit Abfall passiert, sie<br />
konnten e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Informatik erhalten<br />
und W<strong>in</strong>dkraftwerke auf dem Mont Soleil<br />
und dem Mont Cros<strong>in</strong> besuchen. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Rat zudem e<strong>in</strong>e Reihe personalpolitischer Vorstösse.<br />
Im Rat bestand e<strong>in</strong> breit abgestützter<br />
Konsens und auch die klare Erwartung, die Vertrauensarbeitszeit<br />
für das oberste Ka<strong>der</strong> bald<br />
e<strong>in</strong>zuführen – bei gleichzeitiger Anhebung <strong>der</strong><br />
Löhne <strong>der</strong> Betroffenen zur teilweisen Abgeltung<br />
<strong>der</strong> über das Normalpensum h<strong>in</strong>aus geleisteten<br />
Mehrarbeit. Es wurden zudem restriktivere beziehungsweise<br />
präzisere Regelungen zu Austrittsvere<strong>in</strong>barungen,Abgangsentschädigungen<br />
und Arbeitszeitregelung (Jahresarbeitszeit,<br />
Langzeitkonto, Zeitguthaben) gewünscht.<br />
anpassunGen beim ka<strong>der</strong><br />
Gestützt auf die politische Diskussion unterbreitet<br />
<strong>der</strong> Regierungsrat dem Grossen Rat<br />
die Teilrevision des Personalgesetzes (PG-<br />
Revision 2013). Das revidierte Gesetz sieht –<br />
als Folge <strong>der</strong> auf Verordnungsebene e<strong>in</strong>zuführenden<br />
Vertrauensarbeitszeit – die Schaffung<br />
von zwei zusätzlichen Gehaltsklassen für das<br />
oberste Ka<strong>der</strong> vor. Damit will <strong>der</strong> <strong>Kanton</strong> die<br />
vom Ka<strong>der</strong> erwartete Mehrarbeit abgelten.<br />
Abgeschafft wird im Gegenzug für das oberste<br />
konnten weiter die Baustellen beim Wankdorfplatz<br />
und beim Ostast <strong>der</strong> A5 <strong>in</strong> Biel besichtigen.<br />
Dort wurden ihnen während e<strong>in</strong>er<br />
Zugfahrt <strong>in</strong>s Innere des Tunnelbaus die verschiedenen<br />
Bauphasen mit Start im Jahr<br />
2007 bis zum Ende dieses Projekts im Jahr<br />
2016 aufgezeigt und erklärt. Während <strong>der</strong><br />
Führung durch die grosse Baustelle <strong>in</strong> Biel<br />
konnten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Fragen stellen und E<strong>in</strong>drücke<br />
rund um die Berufsfel<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>er Baustelle<br />
sammeln. n (KomBE)<br />
Ka<strong>der</strong> die Zeiterfassung und damit die Möglichkeit,<br />
Zeitguthaben zu bilden. Im Personalgesetz<br />
gestrichen wird auch die Treueprämie<br />
für Regierungsmitglie<strong>der</strong>. Alle Anpassungen bei<br />
den Austrittsvere<strong>in</strong>barungen, beim Langzeitkonto<br />
und so weiter s<strong>in</strong>d nicht auf Gesetzes-,<br />
son<strong>der</strong>n auf Verordnungsebene zu regeln und<br />
werden deshalb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er parallel laufenden Revision<br />
<strong>der</strong> Personalverordnung (PV-Revision 2013)<br />
vorgenommen. Die E<strong>in</strong>führung von zwei zusätzlichen<br />
Gehaltsklassen für das oberste Ka<strong>der</strong> hat<br />
die automatische Erhöhung <strong>der</strong> Gehälter <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong> des Regierungsrates um teuerungsbere<strong>in</strong>igt<br />
knapp 5 Prozent zur Folge.<br />
ab 2013 <strong>in</strong> kraft<br />
Der Regierungsrat möchte die Schwachstellen<br />
bei den Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen möglichst<br />
rasch beheben. Er spricht sich dafür aus,<br />
die Teilrevision des PG – zusammen mit <strong>der</strong><br />
PV-Revision 2013 – per 1. Januar 2013 <strong>in</strong> Kraft<br />
zu setzen. n (KomBE)
Der starke<br />
Personalverband<br />
Wir kämpfen<br />
für unsere<br />
Mitglie<strong>der</strong>!<br />
Und wir beraten Sie gerne:<br />
www.bspv.ch / 031 311 11 66<br />
BSPV – <strong>Bern</strong>ischer Staatspersonalverband
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung AMUSE-BOUCHE 13<br />
Fund wirft Fragen auf<br />
<strong>in</strong>en merkwürdigen Fund machte <strong>der</strong> Archäologische<br />
Dienst (ADB) des <strong>Kanton</strong>s<br />
<strong>Bern</strong> jüngst <strong>in</strong> Kehrsatz. Auf e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er<br />
Testgrabungsflächen stiess e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong><br />
auf e<strong>in</strong>en zyl<strong>in</strong>drischen Metallgegenstand von<br />
zirka 10 Zentimeter Länge. Zunächst nahm<br />
man beim ADB an, <strong>der</strong> Fund stamme aus e<strong>in</strong>er<br />
prähistorischen o<strong>der</strong> römischen Schicht. Indes:<br />
Niemand konnte ihn bestimmen. E<strong>in</strong> Röntgenbild<br />
sollte Klärung br<strong>in</strong>gen. Dieses zeigte aber<br />
neue Merkwürdigkeiten und weckte den Ver-<br />
dacht, es könnte sich um e<strong>in</strong> <strong>in</strong> tiefere Schichten<br />
verirrtes Munitionsstück handeln. Also zog<br />
<strong>der</strong> Archäologiedienst Munitionsspezialisten<br />
vom Institut für Rechtsmediz<strong>in</strong> (IRM) herbei, die<br />
<strong>der</strong> Sache mit e<strong>in</strong>em Computertomografen auf<br />
den Grund g<strong>in</strong>gen. Fazit: Es handelte sich beim<br />
Fund mit Sicherheit um ke<strong>in</strong>e Munition. Weitere<br />
Fachleute nahmen den Metallgegenstand unter<br />
die Lupe. Endlich folgte die Erkenntnis: Es<br />
handelt sich bei diesem mysteriösen Fund um<br />
e<strong>in</strong>en Lippenstift aus den 1920er-Jahren. n<br />
Filmszene <strong>der</strong><br />
morbiden Art<br />
ür die Dreharbeiten zum <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> den<br />
K<strong>in</strong>os laufenden Film «Der Verd<strong>in</strong>gbub»<br />
filmte das Team <strong>in</strong> Trub h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Kirche.<br />
Es sollte <strong>in</strong> dieser Szene um e<strong>in</strong> Begräbnis gehen.<br />
Die Kameras liefen, die Schauspieler<strong>in</strong>nen<br />
und Schauspieler mimten die Beisetzung – als<br />
es plötzlich ernst wurde: Beim Ausheben e<strong>in</strong>es<br />
Grabes für die Filmszene kamen echte Leichenteile<br />
zum Vorsche<strong>in</strong>. Die Regieassistent<strong>in</strong> rief<br />
ganz aufgeregt den Archäologischen Dienst<br />
an, e<strong>in</strong> Skelett sei gefunden worden. Das erstaunte<br />
den zuständigen Mittelalterarchäologen<br />
nicht weiter: Denn auf dem Areal, wo die<br />
Dreharbeiten stattfanden, hatte sich e<strong>in</strong>st<br />
<strong>der</strong> mittelalterliche Friedhof des Benedikt<strong>in</strong>erklosters<br />
und <strong>der</strong> Pfarrkirche Trub befunden. Der<br />
ADB holte das Skelett ab und gab es an die<br />
Anthropologie <strong>der</strong> Uni <strong>Bern</strong> weiter, wo es untersucht<br />
und fachgerecht entsorgt wurde. n<br />
ERZäHLEN SIE uNS IHRE<br />
GEScHIcHTE!<br />
Es s<strong>in</strong>d diejenigen Geschichten aus<br />
<strong>der</strong> Verwaltung, die man sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Kaffeepause weitererzählt. Jene<br />
skurrilen, witzigen o<strong>der</strong> bewegenden<br />
Episoden, die e<strong>in</strong>em im Arbeitsalltag<br />
wi<strong>der</strong>fahren, über die man schmunzeln<br />
und staunen muss o<strong>der</strong> die<br />
e<strong>in</strong>en bewegen. Sicher kennen Sie<br />
auch solche «Amuse-Bouches».<br />
Bevor Sie diese wie<strong>der</strong> vergessen:<br />
Erzählen Sie uns Ihre Geschichte!<br />
Wir schreiben sie auf – und an<strong>der</strong>e<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus <strong>der</strong><br />
bernischen Verwaltung können sich<br />
auch daran erlaben.<br />
Kontakt: <strong>in</strong>fo.be-<strong>in</strong>fo@sta.be.ch
14 RATGEBER<br />
Ob Morgenmenschen o<strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>eulen:<br />
Beim Schlafen ist vieles<br />
subjektiv, sagt die Somnolog<strong>in</strong><br />
cor<strong>in</strong>ne Roth. Was aber ist, wenn die Arbeit<br />
mit <strong>in</strong>s Bett genommen wird? und<br />
worauf müssen <strong>Nacht</strong>- und Schichtarbeitende<br />
achten, damit die Arbeit ihnen<br />
nicht den Schlaf und schliesslich die<br />
Gesundheit raubt?<br />
Frau Roth, haben Sie letzte <strong>Nacht</strong> gut<br />
geschlafen?<br />
Ja, ich habe wie e<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> geschlafen.<br />
Was ist das überhaupt:<br />
e<strong>in</strong> guter, gesun<strong>der</strong> Schlaf?<br />
E<strong>in</strong> guter Schlaf ist, wenn man schnell e<strong>in</strong>schläft<br />
und möglichst durchschläft, und falls<br />
man erwacht, möglichst schnell wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>schläft.<br />
Am Morgen sollte man sich erholt fühlen.<br />
Beim Schlaf ist vieles sehr subjektiv. Es gibt<br />
Leute, die liegen lange wach im Bett, empfi nden<br />
dies aber nicht als störend. Dies ist ke<strong>in</strong>e<br />
Schlafstörung und es besteht ke<strong>in</strong> Handlungsbedarf.<br />
Ausserdem gibt es unterschiedliche<br />
Schlaftypen: Frühaufsteher und <strong>Nacht</strong>eulen<br />
etwa, o<strong>der</strong> Kurz- und Langschläfer.<br />
Wie viele Stunden sollte man schlafen?<br />
Wir empfehlen im Schnitt acht Stunden.<br />
Dies ist aber nur e<strong>in</strong> Richtwert. Bei <strong>der</strong> Körpergrösse<br />
gibt es ja auch e<strong>in</strong>en Durchschnitt, man-<br />
che Menschen s<strong>in</strong>d aber nur 1,5 Meter gross<br />
und weichen davon ab, an<strong>der</strong>e mit fast 2 Metern<br />
ebenfalls. Beim Schlaf ist es dasselbe. Obschon<br />
wir durchschnittlich acht Stunden Schlaf empfehlen,<br />
kommen e<strong>in</strong>ige Menschen mit 4 bis 5<br />
Stunden klar, und es gibt Leute, die benötigen<br />
zehn o<strong>der</strong> mehr Stunden. Es ist wichtig, dass<br />
man selber spürt und herausfi ndet, wie viele<br />
Stunden Schlaf man benötigt.<br />
Warum benötigen wir Schlaf?<br />
E<strong>in</strong>e sehr gute Frage, die sehr schwierig zu<br />
beantworten ist. Die Wissenschaft weiss es<br />
nämlich auch nicht genau. Klar ist, dass man<br />
ohne Schlaf nicht leben kann. Heute gilt es als<br />
gesichert, dass Schlaf für die Gedächtnisbildung<br />
e<strong>in</strong>e grosse Rolle spielt. Ausserdem sche<strong>in</strong>t auch<br />
e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen Schlaf und dem<br />
körpereigenen Energiehaushalt zu bestehen.<br />
Was benötigt man für e<strong>in</strong>en guten Schlaf?<br />
E<strong>in</strong>e gesunde Lebensweise, und da gehört<br />
genügend Schlaf ja auch dazu. Wichtig ist, auf<br />
sich selber zu hören, beispielsweise <strong>in</strong>s Bett zu<br />
gehen, wenn man müde ist. Am Abend sollte<br />
man nicht mehr zu viele anregende o<strong>der</strong> reizüberfl<br />
utende D<strong>in</strong>ge machen, also direkt vor<br />
dem Zubettgehen ke<strong>in</strong>en spannenden Krimi<br />
am TV schauen o<strong>der</strong> zwei Stunden Leistungssport<br />
betreiben. Auch vom Essen her kann<br />
man E<strong>in</strong>fl uss nehmen. E<strong>in</strong> leichtes Abendessen<br />
ist e<strong>in</strong>em schweren vorzuziehen, denn e<strong>in</strong>e<br />
« Grund-<br />
BE<strong>in</strong>fo 06 2011<br />
sätzlich s<strong>in</strong>d<br />
wir tagaktive<br />
Wesen»<br />
fetthaltige Kost kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong> nur schwer<br />
verdaut werden. Auch auf anregende Getränke<br />
wie Kaffee sollte möglichst verzichtet werden.<br />
Mit <strong>der</strong> Arbeit im Bett: Wann muss man<br />
hellhörig werden?<br />
Wenn man die Arbeit ausnahmsweise e<strong>in</strong>mal<br />
mit <strong>in</strong> den Schlaf nimmt, ist dies noch nicht<br />
so tragisch. Ich würde dann hellhörig werden,<br />
wenn es e<strong>in</strong>en stört, wenn man merkt, jetzt drehen<br />
sich me<strong>in</strong>e Gedanken schon wie<strong>der</strong> um die<br />
Arbeit und ich kann deshalb nicht e<strong>in</strong>schlafen.<br />
Was kann man tun bei Stress im Job,<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en bis <strong>in</strong> den Schlaf verfolgt?<br />
Man sollte nicht beim Schlaf ansetzen,<br />
son<strong>der</strong>n bei <strong>der</strong> Ursache, nämlich beim Stress.<br />
Man sollte sich überlegen: Was stresst mich<br />
und warum? Es gibt Stresssituationen am<br />
Arbeitsplatz, die als Herausfor<strong>der</strong>ung wahrgenommen<br />
werden und weniger Auswirkungen<br />
auf die <strong>Nacht</strong> haben. Schlecht wird es, wenn<br />
man nicht mehr weiss, wie man mit diesem<br />
Stress umgehen kann.<br />
Was beobachten Sie:<br />
reagieren die Menschen frühzeitig?<br />
Viele reagieren eher spät. Denn es ist e<strong>in</strong><br />
schleichen<strong>der</strong> Prozess. Viele versuchen zuerst<br />
beim Schlaf e<strong>in</strong>zugreifen. Denn es ist e<strong>in</strong>facher,<br />
e<strong>in</strong>e Schlaftablette zu nehmen, als mit dem<br />
Chef zu reden und zu versuchen, Lösungen zu
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung 15<br />
f<strong>in</strong>den, beispielsweise bei regelmässigen Überzeiten,<br />
weil im Team immer jemand krank ist<br />
o<strong>der</strong> wenn die Planung chaotisch ist. Bei<br />
<strong>Nacht</strong>schichten muss man sich im Extremfall<br />
überlegen: Kann o<strong>der</strong> will ich das überhaupt<br />
noch? Das br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>terfragen des ganzen<br />
Berufs, <strong>der</strong> eigenen Wertvorstellungen und<br />
se<strong>in</strong>er selbst mit sich. Das s<strong>in</strong>d schwierige<br />
Prozesse.<br />
Ist <strong>der</strong> Mensch von se<strong>in</strong>er <strong>in</strong>neren Uhr her<br />
überhaupt gemacht für <strong>Nacht</strong>- und Schichtarbeit?<br />
Grundsätzlich ist <strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong> tagaktives<br />
Wesen und ist nicht für Schicht und <strong>Nacht</strong>arbeit<br />
gemacht. Unsere Uhr ist so e<strong>in</strong>gestellt,<br />
dass wir nachts schlafen. Auch unsere Gesellschaft<br />
ist auf Tag- und nicht auf <strong>Nacht</strong>schicht<br />
e<strong>in</strong>gestellt. Niemand ruft uns nachts um 3 Uhr<br />
an, um e<strong>in</strong>e Stunde am Telefon<br />
zu plau<strong>der</strong>n, und auch<br />
« Unsere <strong>in</strong>nere Uhr<br />
ist träg und passt<br />
sich <strong>der</strong> Zeit-<br />
umstellung nicht<br />
so schnell an.»<br />
die Post liefert nachts ke<strong>in</strong>e<br />
Pakete. Der <strong>Nacht</strong>schlaf<br />
wird von <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
geschützt. Aber es ist auch<br />
so, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen<br />
Gesellschaft <strong>Nacht</strong>schicht<br />
immer mehr gefor<strong>der</strong>t wird.<br />
Wir müssen deshalb lernen,<br />
damit umzugehen. Die Statistik<br />
zeigt, dass bis zu 20 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
Schicht- o<strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>arbeit leistet.<br />
Wie kann man lernen, mit <strong>Nacht</strong>arbeit<br />
umzugehen? Was muss man beachten?<br />
Der <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> bietet Sem<strong>in</strong>are zum Umgang<br />
mit Schichtarbeit an. Es ist wichtig, diesen<br />
Kurs schon zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Arbeitsaufnahme<br />
zu besuchen – und nicht erst, wenn bereits<br />
Probleme aufgetaucht s<strong>in</strong>d. Grundsätzlich sollte<br />
man wissen, wie die <strong>in</strong>nere Uhr tickt und<br />
welches ihre Eigenschaften s<strong>in</strong>d. Wichtig ist<br />
auch, se<strong>in</strong> privates Umfeld mit e<strong>in</strong>zubeziehen,<br />
sodass man aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> Rücksicht nehmen<br />
kann. Die Nachbarn etwa sollten <strong>in</strong>formiert<br />
werden, wenn man am Tag schlafen muss. Nur<br />
so haben sie Verständnis und können Rücksicht<br />
nehmen. Ausserdem sollte man sich<br />
Schlafgrundwissen aneignen, um gute, schlafför<strong>der</strong>nde<br />
Tricks und Tipps zu kennen und um<br />
abschätzen zu können, was normal ist und<br />
wann man Hilfe suchen soll.<br />
Worauf sollten <strong>Nacht</strong>arbeitende bei<br />
<strong>der</strong> Ernährung achten?<br />
E<strong>in</strong> regelmässiger Essrhythmus hilft, den<br />
Körperrhythmus während <strong>der</strong> Schichten zu<br />
stabilisieren. So wie das Licht und die sozialen<br />
Kontakte ist auch das Essen e<strong>in</strong> wichtiger Faktor,<br />
um den eigenen Rhythmus zu bee<strong>in</strong>flussen.<br />
Es empfiehlt sich, am Abend vor <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>schicht<br />
e<strong>in</strong>e warme Mahlzeit zu sich zu neh-<br />
men, die nicht schwer aufliegt und möglichst<br />
lange sättigt, zum Beispiel Spaghetti Bolognaise<br />
und e<strong>in</strong>en Salat. Während <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>schicht selber<br />
sollte man auf fetthaltige und süsse Ess-<br />
waren verzichten und zu Prote<strong>in</strong>haltigem und/<br />
o<strong>der</strong> lang sättigenden Kohlenhydraten greifen,<br />
etwa e<strong>in</strong>em Joghurt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Vollkornsandwich<br />
mit Käse o<strong>der</strong> Sch<strong>in</strong>ken, auch etwas<br />
Gesundes wie e<strong>in</strong>e Banane o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Apfel sollte<br />
nicht fehlen. Es lohnt sich zudem, vor dem<br />
«Loch» um zirka 2 Uhr, wenn die Körpertemperatur<br />
auf dem M<strong>in</strong>imum ist, noch etwas Warmes<br />
zu sich zu nehmen, etwa e<strong>in</strong>e Gemüsesuppe<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Tee.<br />
E<strong>in</strong>e Woche <strong>Nacht</strong>schicht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> nächsten<br />
Tagdienst. Kann <strong>der</strong> Körper da plötzlich<br />
umschalten?<br />
Es gibt Menschen, die kommen sehr gut<br />
damit zurecht, an<strong>der</strong>e weniger.<br />
Junge können es <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Regel besser als ältere.<br />
Das «Umschalten» funktioniert<br />
nicht so e<strong>in</strong>fach: Unsere<br />
<strong>in</strong>nere Uhr ist träge<br />
und passt sich <strong>der</strong> Zeitumstellung<br />
nicht so schnell mit<br />
allen Funktionen an. Aber<br />
man kann wach bleiben.<br />
Das aber können die Menschen<br />
unterschiedlich gut. Hilfreich ist das Verhalten<br />
vor <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>schicht: Es ist schwieriger,<br />
wach zu bleiben, wenn man schon e<strong>in</strong>e grosse<br />
Schlafschuld hat. Hatte man aber die Möglichkeit,<br />
am Tag vor <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>schicht auszuschlafen,<br />
gel<strong>in</strong>gt das Wachbleiben besser. Aus wissenschaftlicher<br />
Sicht empfiehlt man höchstens<br />
drei <strong>Nacht</strong>schichten <strong>in</strong> Folge. Dann hat man<br />
zwar heftige Auswirkungen, aber dafür nur<br />
während kurzer Zeit. Wenn man aber über längere<br />
Zeit <strong>Nacht</strong>schicht leistet, zum Beispiel bis<br />
zu sieben h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, ist man eher umgestellt<br />
und hat weniger schwere Nebenwirkungen,<br />
dafür über längere Zeit und vor allem auch<br />
wenn wie<strong>der</strong> auf den Tag umgestellt wird.<br />
Nach <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>schicht: Was empfehlen Sie?<br />
Wenn man von <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>schicht kommt<br />
und wie<strong>der</strong> auf Tag umschalten muss, empfehle<br />
ich, am Morgen noch viel Licht zu tanken, wenn<br />
möglich Sonnenlicht o<strong>der</strong> blaues Licht. Das hilft<br />
die <strong>in</strong>nere Uhr wie<strong>der</strong> auf den Tag auszurichten.<br />
Danach soll man schlafen, denn es besteht ja<br />
e<strong>in</strong> Schlafdefizit. In <strong>der</strong> Regel lohnt es sich, am<br />
Mittag respektive wenn man erwacht, aufzustehen,<br />
damit man am Abend genügend müde ist<br />
und <strong>in</strong>s Bett kann. Auch am nächsten Morgen<br />
ist Licht gefragt. Grosse Aktivitäten sollte man<br />
an diesem Tag aber nicht planen, und auch beim<br />
Autofahren muss man vorsichtig se<strong>in</strong>, denn<br />
nach e<strong>in</strong>er <strong>Nacht</strong>schicht ist man müde und das<br />
Risiko für Fehler steigt.<br />
Wenn jemand über längere Zeit <strong>Nacht</strong>arbeit<br />
leistet, schadet dies se<strong>in</strong>em Körper?<br />
Das ist wissenschaftlich schwer nachweisbar.<br />
Es zeigt sich aber, dass bei Menschen, die<br />
lange <strong>Nacht</strong>arbeit leisteten, das Risiko für gesundheitliche<br />
Probleme erhöht ist, zum Beispiel<br />
für Krebs, Magen-Darm- o<strong>der</strong> Herz-Kreislauf-<br />
Beschwerden und psychische Probleme wie<br />
Depression. Theoretisch sollte man nicht länger<br />
als fünf Jahre Schichtarbeit leisten, denn<br />
danach nehmen statistisch gesehen die Risiken<br />
zu. Es gilt aber auch zu beachten: Menschen,<br />
denen <strong>Nacht</strong>schicht gar nicht bekommt,<br />
wechseln oft von sich aus den Beruf.<br />
E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Schlafthema:<br />
Im W<strong>in</strong>ter beklagen Menschen allenthalben<br />
Schlappheit. Was raten Sie?<br />
Das Licht spielt e<strong>in</strong>e grosse Rolle. Wir brauchen<br />
das Licht zum Leben. Wenn es am Morgen<br />
dunkel ist, ist es schwieriger, aus dem Bett<br />
zu kommen. Anlaufschwierigkeiten am Morgen<br />
s<strong>in</strong>d absolut normal, e<strong>in</strong>e halbe Stunde ist da<br />
<strong>der</strong> Durchschnitt. Bei W<strong>in</strong>terschlappheit hilft es,<br />
sich möglichst oft im Freien aufzuhalten. Auch<br />
wenn es draussen bedeckt o<strong>der</strong> neblig ist, s<strong>in</strong>d<br />
wir so 10 000 Lux ausgesetzt, während e<strong>in</strong>e<br />
Bürolampe nur maximal 150 Lux leistet – das ist<br />
ke<strong>in</strong> Vergleich zum natürlichen Tageslicht. Zudem:<br />
Mehr Schlaf schadet auch nicht, denn <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Regel gehen wir <strong>in</strong>s Bett, wann wir wollen,<br />
und stehen auf, wenn wir müssen. Das heisst:<br />
Wir schlafen tendenziell eher zu wenig. n<br />
Interview: Cather<strong>in</strong>e Arber<br />
cor<strong>in</strong>ne Roth ist Somnolog<strong>in</strong> und<br />
Ko-Leiter<strong>in</strong> des Zentrums für Schlafmediz<strong>in</strong><br />
am Inselspital <strong>Bern</strong>. Sie<br />
bietet mit e<strong>in</strong>er Ernährungsberater<strong>in</strong><br />
für <strong>Kanton</strong>smitarbeitende Kurse<br />
zum Thema «<strong>Nacht</strong>- und Schichtarbeit»<br />
an. Die vom Personalamt angebotenen<br />
Kurse dauern e<strong>in</strong>en Tag und s<strong>in</strong>d<br />
für Mitarbeitende, die <strong>Nacht</strong>- und<br />
Schichtarbeit leisten. Die Kursteilnehmenden<br />
reflektieren ihr Ess- und<br />
Schlafverhalten und beobachten<br />
die Zusammenhänge zwischen<br />
gesundem Ess- und Schlafverhalten<br />
sowie Arbeitsleistung. Sie lernen<br />
ausserdem die Technik des Kurzschlafes<br />
kennen (Power-Nap, Turboschlaf).<br />
E<strong>in</strong> separater Kurs richtet<br />
sich an die Vorgesetzten.<br />
cor<strong>in</strong>ne Roth ist Mitautor<strong>in</strong> des diesen<br />
September im Beobachter-Verlag<br />
erschienenen Buches: «Gut geschlafen!<br />
Wie Sie Schlafprobleme lösen<br />
und Ihr Wohlbef<strong>in</strong>den steigern».
16 7 UHR<br />
Wenn an<strong>der</strong>e den Feierabend geniessen, tritt sie den<br />
Dienst an, und wenn an<strong>der</strong>e zur Arbeit eilen, geht<br />
sie schlafen: Claud<strong>in</strong>e Basler, <strong>Nacht</strong>wache <strong>in</strong> <strong>der</strong> UPD-<br />
Krisen<strong>in</strong>terventionsstation beim Inselspital.<br />
BE<strong>in</strong>fo 06 2011
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung 17<br />
7 Uhr macht die <strong>Nacht</strong>wache Tagwacht: Zunächst<br />
wecke ich jene Patient<strong>in</strong>nen und Patienten, bei denen<br />
«Um<br />
e<strong>in</strong>e Blutentnahme verordnet ist, und dann alle an<strong>der</strong>en.<br />
Nach dem Frühstück naht schon die Übergabe <strong>der</strong> Station an me<strong>in</strong>e<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen vom Tagdienst und dann nehme ich im <strong>Bern</strong>er Hauptbahnhof<br />
den Zug Richtung Thun. Zuhause <strong>in</strong> Steffisburg, wo ich seit rund<br />
e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren mit me<strong>in</strong>er 19-jährigen Tochter Dom<strong>in</strong>ique wohne,<br />
schlüpfe ich trotz me<strong>in</strong>er Müdigkeit nicht gleich <strong>in</strong>s Bett, denn zuerst<br />
muss sich me<strong>in</strong> <strong>in</strong>neres System runterfahren. Also beschäftige ich mich<br />
mit Zeitungslektüre o<strong>der</strong> Haushaltarbeiten bis sich das Schlafmännchen<br />
meldet. Quantitativ f<strong>in</strong>de ich dann schon noch genügend Erholung,<br />
da me<strong>in</strong> nächster Dienst erst um 22.45 Uhr beg<strong>in</strong>nt, aber die Qualität<br />
ist natürlich beim Tagesschlaf verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t.<br />
Seit fast 30 Jahren arbeite ich während <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong>, als Psychiatrieschwester<br />
(heute heisst das Pflegefachfrau HF) <strong>in</strong> diversen Stationen<br />
<strong>der</strong> Universitären Psychiatrischen Dienste <strong>Bern</strong> (UPD) sowie unter<br />
an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> <strong>der</strong> Suchtarbeit und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Obdachlosenhilfe. Ich habe mich<br />
an diesen Lebensrhythmus gewöhnt, und obwohl me<strong>in</strong> Alltag gegenüber<br />
jenem <strong>der</strong> grossen Bevölkerungsmehrheit<br />
antizyklisch verläuft, war ich<br />
immer voll im sozialen Leben <strong>in</strong>tegriert:<br />
Ich habe dem Grossen Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />
von Ostermundigen angehört, arbeite<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Spitex-Vorstand mit, engagiere<br />
mich <strong>in</strong> <strong>der</strong> SP und <strong>der</strong> Gewerkschaft<br />
VPOD, pflege e<strong>in</strong>en grossen Freundeskreis, s<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gospel-<br />
chor und betreibe verschiedene Sportarten. Zudem habe ich alle me<strong>in</strong>e<br />
Zusatzausbildungen <strong>in</strong> den Bereichen Management und Coach<strong>in</strong>g<br />
sowie Qualitätsentwicklung und -sicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Freizeit absolviert.<br />
Der bunte Mix gefällt mir, auch mit me<strong>in</strong>en 52 Jahren auf dem Buckel,<br />
denn da spüre ich das Leben pulsieren und b<strong>in</strong> nahe bei den Leuten.<br />
Man nennt mich mitunter e<strong>in</strong>e Powerfrau und dem will ich nicht wi<strong>der</strong>sprechen.<br />
die stille <strong>der</strong> nacht<br />
Power kann ich auch bei <strong>der</strong> Arbeit brauchen, aber wichtiger s<strong>in</strong>d<br />
Erfahrung, Gelassenheit, Bodenhaftung, Empathie, natürliche Autorität.<br />
Seit fast zehn Jahren b<strong>in</strong> ich nun schon als <strong>Nacht</strong>wache <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krisen<strong>in</strong>terventionsstation<br />
tätig, die zusammen mit <strong>der</strong> Krisen<strong>in</strong>terventionstageskl<strong>in</strong>ik<br />
und diversen ambulanten Angeboten das Krisen<strong>in</strong>terventionszentrum<br />
<strong>der</strong> UPD bildet. Unsere Station bef<strong>in</strong>det sich auf dem Areal<br />
des Inselspitals, vis-à-vis <strong>der</strong> Notfallaufnahme, und besteht im Wesentlichen<br />
aus sieben Doppel- und e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>zelzimmer, e<strong>in</strong>em Wohnbereich<br />
mit Küche und TV-Raum, e<strong>in</strong>er Apotheke und dem Stationsbüro.<br />
Tagsüber geht es bei uns zu wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bienenhaus, aber <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Nacht</strong> wird es still und da b<strong>in</strong> ich dann praktisch alle<strong>in</strong>; e<strong>in</strong>e Pikett-<br />
Kolleg<strong>in</strong> schläft e<strong>in</strong>e Etage tiefer und ist rasch zur Stelle, wenn ich<br />
Unterstützung brauche. Ich mache me<strong>in</strong>e Kontrollrunden, wobei ich<br />
von <strong>der</strong> Tagdienst-Equipe und aus eigener Erfahrung weiss, wo e<strong>in</strong><br />
beson<strong>der</strong>es Augenmerk am Platz ist. Häufig kommt e<strong>in</strong> Patient zu mir,<br />
weil er nicht schlafen kann; da braucht es dann vielleicht e<strong>in</strong> Gespräch,<br />
e<strong>in</strong>en Beruhigungstee o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Medikament.<br />
Unsere Patient<strong>in</strong>nen und Patienten s<strong>in</strong>d zwar kaum je akut suizidal,<br />
und e<strong>in</strong>e Gefahr für an<strong>der</strong>e geht erst recht nicht von ihnen aus, denn<br />
dann wären sie nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er offenen E<strong>in</strong>richtung, wie wir es s<strong>in</strong>d. Aber<br />
immerh<strong>in</strong> handelt es sich um Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Krisensituation, die<br />
meistens mit familiären o<strong>der</strong> beruflichen Problemen zu tun hat; mitunter<br />
liegt <strong>in</strong>folge solcher Belastungen e<strong>in</strong>e psychische Erkrankung vor.<br />
Oft fühlen sich Patienten traurig, verzweifelt, angstvoll. Me<strong>in</strong>e Aufgabe<br />
ist es dann, so weit als möglich Ruhe, Sicherheit, Trost und Zuversicht<br />
zu vermitteln; e<strong>in</strong>e Prise Humor ist nicht selten e<strong>in</strong> gutes Mittel dazu.<br />
e<strong>in</strong>e sorGfältiGe laGebeurteilunG<br />
«In <strong>der</strong> <strong>Nacht</strong> wird es still und<br />
da b<strong>in</strong> ich dann praktisch alle<strong>in</strong>.»<br />
Zur personellen Besetzung <strong>der</strong> Krisen<strong>in</strong>terventionsstation während<br />
<strong>der</strong> <strong>Nacht</strong> gehört auch e<strong>in</strong> Psychiater beziehungsweise e<strong>in</strong>e Psychiater<strong>in</strong>.<br />
Diese Person ist meistens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Notfallaufnahme beschäftigt, hat<br />
also e<strong>in</strong>en kurzen Weg zu mir, wenn ich Hilfe brauche; oft genügt e<strong>in</strong>e<br />
telefonische Rückfrage. Es kommt<br />
manchmal vor, dass mir von dorther e<strong>in</strong><br />
neuer Patient zugewiesen wird o<strong>der</strong><br />
dass ich via UPD-Hauptnummer e<strong>in</strong>en<br />
Anruf von e<strong>in</strong>em Menschen bekomme,<br />
<strong>der</strong> unsere Hilfe zu brauchen me<strong>in</strong>t. Da<br />
ist dann e<strong>in</strong>e sorgfältige Lagebeurteilung<br />
nötig: Soll <strong>der</strong> Betreffende gleich zum ‹Insel-Notfall› kommen, muss<br />
er gar mit <strong>der</strong> Ambulanz geholt werden, kann er bis am Morgen warten,<br />
welche an<strong>der</strong>e Institution käme für ihn <strong>in</strong> Frage? Wie immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Krise geht es schlicht darum, im Moment das zu tun, was gerade wichtig<br />
und dr<strong>in</strong>gend ist – alles Weitere kann dann auf an<strong>der</strong>en Wegen<br />
angegangen werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Arbeit spüre ich ke<strong>in</strong>e Angst. Wer bei <strong>Nacht</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bern</strong>er<br />
Notschlafstelle Dienst geleistet hat, den wirft kaum mehr etwas um.<br />
Verglichen damit herrschen bei uns geradezu angenehme Verhältnisse.<br />
Haben wir dann doch e<strong>in</strong>mal schwierige Situationen zu meistern, helfen<br />
mir me<strong>in</strong>e breite Ausbildung, me<strong>in</strong>e Erfahrung und me<strong>in</strong>e Lebensreife.<br />
Zudem b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong> positiv denken<strong>der</strong> Mensch und besitze die Fähigkeit,<br />
Belastendes <strong>in</strong> <strong>Bern</strong> zu lassen, wenn ich am Morgen Richtung Steffisburg<br />
fahre. n<br />
Aufgezeichnet von Erich Kobel
18 CARTE BLANCHE<br />
Wussten Sie, dass sich im Bahnhof Biel seit 1923 e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />
schönsten Wartsäle Europas bef<strong>in</strong>det? Wussten Sie, dass<br />
dieser zum nationalen Kulturerbe <strong>der</strong> Schweiz gehört?<br />
Wussten Sie, dass die Wände dieses Wartsaals mit wun<strong>der</strong>baren<br />
Gemälden von Philippe Robert bedeckt s<strong>in</strong>d? Ne<strong>in</strong>? Schade eigentlich,<br />
denn er wurde schliesslich mit Ihren Steuergel<strong>der</strong>n restauriert. Doch<br />
darum geht es hier nicht. Die Gemälde s<strong>in</strong>d so schön, dass ich ab und<br />
zu herkomme, auch wenn ich gar nicht auf e<strong>in</strong>en Zug warten muss.<br />
Ich lasse mich <strong>in</strong> dieser prunkvollen <strong>Stille</strong> nie<strong>der</strong>, um zu lesen und vor<br />
allem um die Frau <strong>in</strong> Lila zu betrachten. Sie thront <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong><br />
südwestlichen Wand. Sie sitzt auf e<strong>in</strong>er Mauer, ihr Blick verliert sich<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Betrachtung e<strong>in</strong>es Wasserfalls, <strong>der</strong> sich von e<strong>in</strong>em Gletscher<br />
herab <strong>in</strong> den zu ihren Füssen liegenden See ergiesst. Ihr sittsamer<br />
Chignon verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, dass <strong>der</strong> W<strong>in</strong>d ihr Haar zerzaust. Das Gesicht <strong>der</strong><br />
Frau <strong>in</strong> Lila entzieht sich auf immer und ewig unserem Blick. Niemand<br />
wird je wissen, ob sie we<strong>in</strong>t, ob sie seufzt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Meditation versunken<br />
ist. Ist ihr Mann im Gletscher verschollen? Ist se<strong>in</strong> Fischerboot untergegangen<br />
und schlummert nun auf dem Seegrund?<br />
E<strong>in</strong> SBB-Mitarbeiter reisst mich aus me<strong>in</strong>en Träumen und teilt mir<br />
mit, dass <strong>der</strong> Bahnhof schliesst. Ich packe me<strong>in</strong>e Sachen zusammen,<br />
und draussen geht mir plötzlich e<strong>in</strong>e Frage durch den Kopf: Was wird<br />
aus dem Wartsaal, wenn <strong>der</strong> Bahnhof zu ist? Wahrsche<strong>in</strong>lich nichts.<br />
Er wird zu e<strong>in</strong>em geschlossenen Raum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mit e<strong>in</strong>em Vorhängeschloss<br />
abgesperrten Gebäude. Ja schon, aber was ist mit <strong>der</strong> Frau<br />
<strong>in</strong> Lila? Steigt sie zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens von ihrer<br />
Wand herab? Spaziert sie gemütlich ans Ufer ihres Sees? Gönnt sie<br />
sich e<strong>in</strong> mitternächtliches Bad? Vielleicht steigt sie aus ihrem Bild und<br />
durchquert die Unterführung, um e<strong>in</strong>en Zug zu erwischen. E<strong>in</strong>es<br />
<strong>Nacht</strong>s wird sich die Frau <strong>in</strong> Lila im Zug neben Sie setzen. Sie wird Sie<br />
bis Ins o<strong>der</strong> Lyss begleiten. Sie werden überhaupt nicht wissen, dass<br />
Eugène:<br />
Die Frau <strong>in</strong> Lila<br />
BE<strong>in</strong>fo 06 2011<br />
sie ihr Bild verlassen hat. Während <strong>der</strong> Mondsche<strong>in</strong> durch die Fenster<br />
des Zugwagens sche<strong>in</strong>t, werden Sie mit ihr über das neuste i-Phone<br />
diskutieren, über die nächste Erhöhung <strong>der</strong> Krankenkassenprämien<br />
und über Verdun. Sie f<strong>in</strong>den sie etwas merkwürdig, diese Frau <strong>in</strong> Lila,<br />
denn sie redet über den Ersten Weltkrieg! Glaubt sie sich etwa im<br />
Jahr 1923 o<strong>der</strong> was?<br />
Und <strong>in</strong> aller Herrgottsfrühe wird sie nach Biel zurückkehren.<br />
Mithilfe e<strong>in</strong>er Leiter wird die Figur wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>s Gemälde hochklettern<br />
und auf ihrem Mauervorsprung Platz nehmen. Und bald schon<br />
wird <strong>der</strong> erste Sonnenstrahl das Schildchen zu ihren Füssen beleuchten.<br />
Philippe Robert hat darauf diesen f<strong>in</strong>steren und erhellenden<br />
Satz geschrieben: «Je ne connais pas vos petites m<strong>in</strong>utes» — Eure<br />
kle<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>uten kenne ich nicht. n<br />
Eugène wurde sechs Tage vor <strong>der</strong> Mondlandung <strong>in</strong><br />
Bukarest geboren. Sechs Jahre später landete er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
noch verrückteren universum: <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz. K<strong>in</strong>dheit<br />
<strong>in</strong> Lausanne. Er schreibt seit rund fünfzehn Jahren Novellen,<br />
Erzählungen, Theaterstücke. Eugène ist Lehrer am<br />
Schweizerischen Literatur<strong>in</strong>stitut <strong>in</strong> Biel.
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung FORUM 19<br />
REPLIK AuF cARTE BLANcHE IN BEINFO 5/11<br />
Post von <strong>der</strong> Steuerverwaltung<br />
Sarah Pietrasanta (PS) machte <strong>in</strong> ihrer «Carte blanche» <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
vergangenen BE<strong>in</strong>fo-Ausgabe h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er noch besseren Kundenb<strong>in</strong>dung<br />
den verlockenden Vorschlag, dass jährlich e<strong>in</strong>em o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />
bernischen Steuerzahler/<strong>in</strong>, welche/r sich durch eifriges Rubbeln selber<br />
zu outen hätte, die Steuern erlassen würden. Das wäre aus ihrer Sicht<br />
wirkliche Kundenfreundlichkeit. Für den Vorschlag aus <strong>der</strong> Market<strong>in</strong>g-<br />
und Werbeecke haben wir als Steuerverwaltung volles Verständnis,<br />
schliesslich muss diese Berufsgattung ja auch gelebt haben.<br />
Doch lei<strong>der</strong> haben die geneigten Kund<strong>in</strong>nen und Kunden zu<br />
früh frohlockt: Die Steuerverwaltung hat nämlich ke<strong>in</strong>e Budgetposition<br />
«Market<strong>in</strong>g und Werbung». Wäre ja auch gelacht, bei über 600 000<br />
treuen Zwangskunden, die sich unserer <strong>in</strong>nigen Betreuung nur durch<br />
vollständigen Wegzug aus dem <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> o<strong>der</strong> ganz aus dem<br />
Leben entziehen können, und zwar jeweils spätestens vor dem Silvesterabend<br />
unter Angabe <strong>der</strong> ZPV-Nummer – damit Verwechslungen<br />
ausgeschlossen s<strong>in</strong>d.<br />
PS vermutet, wir hätten kundenfreundlich mit bedürfnisorientiert<br />
verwechselt. Und wir vermuten, dass sie Leitbild mit Strategie verwechselt<br />
hat. Wäre dem nicht so, hätte sie nämlich auf unserer Homepage<br />
www.be.ch/steuern von kundenfreundlichen E-Government-Lösungen<br />
gelesen und wäre darob so gwundrig geworden, dass sie mit wenigen<br />
Klicks unweigerlich auf unsere elektronischen TaxMe-Dienstleistungen<br />
gestossen wäre und ihren Augen nicht mehr – dafür ihrem Bekannten<br />
umsomehr – getraut hätte: Die Steuerverwaltung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong> ist<br />
nämlich mit ihren TaxMe-Produkten schweizweit führend und hat dafür<br />
NEu IM AMT<br />
Neue <strong>Kanton</strong>sbaumeister<strong>in</strong><br />
Die 49-jährige Architekt<strong>in</strong><br />
Drazenka Dragila-Salis wird<br />
neue <strong>Kanton</strong>sbaumeister<strong>in</strong>.<br />
Sie tritt Anfang Mai 2012<br />
die Nachfolge von Giorgio<br />
Macchi an, <strong>der</strong> Ende 2011<br />
<strong>in</strong> den Ruhestand tritt.<br />
Drazenka Dragila-Salis leitet seit 2008 das Amt für Baubewilligungen<br />
<strong>der</strong> Stadt Zürich. Sie ist <strong>in</strong> Kroatien aufgewachsen und hat<br />
an <strong>der</strong> Universität Zagreb Architektur studiert. Ihre Ausbildung vervollständigt<br />
hat sie mit dem Nachdiplomstudium MAS REM (Master<br />
<strong>in</strong> Advanced Studies Real Estate Management) am IFZ <strong>in</strong> Zug. Nach<br />
dem Studium hat sie als Projekt- und Ressortleiter<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />
und bei <strong>der</strong> öffentlichen Hand gearbeitet. Unter an<strong>der</strong>em<br />
war sie für die Baudirektion des <strong>Kanton</strong>s Zürich und die Immobilienabteilung<br />
e<strong>in</strong>er grossen privaten Versicherungsgesellschaft tätig.<br />
Drazenka Dragila-Salis ist verheiratet, Mutter e<strong>in</strong>es Sohnes und lebt<br />
<strong>in</strong> Baden. n (KomBE)<br />
als erste Steuerverwaltung e<strong>in</strong>en Preis<br />
e<strong>in</strong>geheimst.<br />
PS würde noch vor dem 15. März<br />
2012 <strong>der</strong> verführerischen Versuchung<br />
erliegen, ihre Steuererklärung für das<br />
Steuerjahr 2011 erstmals elektronisch auszufüllen. Und würde e<strong>in</strong><br />
weiteres Mal nicht aus dem Staunen über «ihre» Steuerverwaltung<br />
herauskommen, weil das Ausfüllen e<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>spiel ist (unter uns gesagt:<br />
es kann fast süchtig machen) und sie würde sich erneut selber mehrmals<br />
«kundenfreundlich» fl üstern hören. Und sie müsste sich nicht mehr<br />
überw<strong>in</strong>den, den Umschlag am Tag des E<strong>in</strong>treffens zu öffnen, den sie<br />
früher gut zwei Monate unter möglichst harmlosem Kram hatte liegen<br />
lassen. Sie müsste sich nicht mehr Gedanken machen über das (noch)<br />
freundlichere Texten von Steuerrechnungen. E-Bank<strong>in</strong>g, Klicks und<br />
Knopfdrucke am Bildschirm <strong>in</strong> <strong>der</strong> heimeligen Stube hülfen mit, ihren<br />
Kopf frei zu machen für Gedanken über die noch schöneren Sachen<br />
unseres irdischen Dase<strong>in</strong>s.<br />
A propos traditionellem Papierverkehr mit <strong>der</strong> Steuerverwaltung:<br />
Das Öffnen unserer Post am Tag ihres E<strong>in</strong>treffens sche<strong>in</strong>t uns so<br />
abwegig nicht. Schliesslich aber g<strong>in</strong>g es ja <strong>in</strong> besagter Carte blanche<br />
nicht nur um die Steuerverwaltung. Vielmehr wissen alle <strong>Kanton</strong>sbediensteten<br />
jetzt auch, was e<strong>in</strong> Demokratie-Spektakel ist und dass<br />
«Unbezahlbares» auch etwas kosten darf. Gäng sövu.<br />
Herzlich, Ihre Zentralmolkerei<br />
Lernen regt an. vhsbe.ch<br />
W<strong>in</strong>terprogramm 2011/12
20 FORUM<br />
Personalnachrichten (September – Oktober 2011)<br />
Nouvelles du personnel (septembre – octobre 2011)<br />
25 Jahre im Dienst<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
25 ans au service<br />
du canton de <strong>Bern</strong>e<br />
Bau-, Verkehrs-<br />
und Energiedirektion<br />
Direction des travaux publics,<br />
des transports et de l’énergie<br />
• Joss Peter,<br />
Amt für Wasser und Abfall,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Marti Christof,<br />
Autobahnwerkhof,<br />
Spiez<br />
• Wenger Hans-Rudolf,<br />
Strassen<strong>in</strong>spektorat Emmental,<br />
Grünenmatt<br />
Erziehungsdirektion<br />
Direction de l’<strong>in</strong>struction publique<br />
• Bacher René-Louis,<br />
Archäologischer Dienst,<br />
Bümpliz<br />
• Bratschi Sandra,<br />
Gymnasium Kirchenfeld,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Bürgisser Hanspeter,<br />
Gymnasium Neufeld,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Coray Pia,<br />
Gymnasium Neufeld, <strong>Bern</strong><br />
• Hauser Brigitte,<br />
Erziehungsberatung Köniz,<br />
Liebefeld<br />
• Keller Mart<strong>in</strong>,<br />
Gymnasium Thun-Schadau,<br />
Thun<br />
• Kl<strong>in</strong>kenbergh Chantal,<br />
Seeland Gymnasium Biel,<br />
Biel/Bienne<br />
• Le<strong>der</strong>mann Susanne,<br />
Amt für Hochschulen,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Moor Rudolf,<br />
Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung,<br />
Biel/Bienne<br />
• Picc<strong>in</strong> Loris,<br />
Gymnase français de Bienne,<br />
Biel/Bienne<br />
F<strong>in</strong>anzdirektion<br />
Direction des f<strong>in</strong>ances<br />
• Allemann Mireille,<br />
Intendance des impôts région<br />
Jura bernois, Moutier<br />
• Avalos Mario,<br />
Intendance des impôts région<br />
Jura bernois, Moutier<br />
• Riesen Peter,<br />
Steuerverwaltung,<br />
<strong>Bern</strong>-Bümpliz<br />
Gesundheits-<br />
und Fürsorgedirektion<br />
Direction de la santé publique<br />
et de la prévoyance sociale<br />
• Affolter Marianne,<br />
Universitäre Psychiatrische<br />
Dienste, <strong>Bern</strong><br />
• Carrasco Maria,<br />
Universitäre Psychiatrische<br />
Dienste, <strong>Bern</strong><br />
• Hodler Fritz,<br />
Psychiatriezentrum,<br />
Müns<strong>in</strong>gen<br />
• Hostettler Veronika,<br />
Universitäre Psychiatrische<br />
Dienste, <strong>Bern</strong><br />
• Ritter Christ<strong>in</strong>e,<br />
Generalsekretariat, <strong>Bern</strong><br />
• Schuler Josef,<br />
Universitäre Psychiatrische<br />
Dienste, <strong>Bern</strong><br />
Justiz-, Geme<strong>in</strong>de-<br />
und Kirchendirektion<br />
Direction de la justice,<br />
des affaires communales et<br />
des affaires ecclésiastiques<br />
• Lüscher Hans Rudolf,<br />
Amt für Geme<strong>in</strong>den<br />
und Raumordnung, <strong>Bern</strong><br />
• Menzi Susanna,<br />
Betreibungs- und Konkursamt<br />
<strong>Bern</strong>er Jura-Seeland,<br />
Biel/Bienne<br />
• Miesch Christoph,<br />
Amt für Geme<strong>in</strong>den und<br />
Raumordnung, <strong>Bern</strong><br />
• Schnei<strong>der</strong> Marianne,<br />
Office des poursuites et<br />
des faillites du Seeland,<br />
Biel/Bienne<br />
• Verena Krebs,<br />
Kirchliche Angelegenheiten,<br />
<strong>Bern</strong><br />
Polizei- und Militärdirektion<br />
Direction de la police<br />
et des affaires militaires<br />
• Bongni Mart<strong>in</strong>,<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei, <strong>Bern</strong><br />
• Burkhard Raymond Mario,<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei, Ittigen<br />
• Eyholzer René,<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei, <strong>Bern</strong><br />
• Freiburghaus Bruno Werner,<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei,<br />
Schwarzenburg<br />
• Gfeller Erich,<br />
Jugendheim, Prêles<br />
• Käch Anton,<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei, Biel/Bienne<br />
• Schroff Daniel,<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei, <strong>Bern</strong><br />
• Tschannen Beat,<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei, <strong>Bern</strong><br />
• Utz Peter, <strong>Kanton</strong>spolizei,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• von Nie<strong>der</strong>häusern Hans-Peter,<br />
<strong>Kanton</strong>spolizei, <strong>Bern</strong><br />
Volkswirtschaftsdirektion<br />
Direction de l’économie publique<br />
• Ramseyer Rudolf,<br />
Amt für Landwirtschaft<br />
und Natur, Zollikofen<br />
• Schnei<strong>der</strong> Marcel,<br />
beco – <strong>Bern</strong>er Wirtschaft,<br />
<strong>Bern</strong><br />
<strong>Bern</strong>er Fachhochschule<br />
Haute école spécialisée bernoise<br />
• Mazzola Patrizio,<br />
Departement Künste, <strong>Bern</strong><br />
• Roell<strong>in</strong>ger Christian,<br />
Département des arts,<br />
<strong>Bern</strong>e<br />
BE<strong>in</strong>fo 06 2011<br />
• Vanazzi Mario,<br />
Departement Wirtschaft und<br />
Verwaltung, Gesundheit,<br />
Soziale Arbeit, <strong>Bern</strong><br />
Gerichtsbehörden und Staatsanwaltschaft<br />
Autorités judiciaires et M<strong>in</strong>istère<br />
public<br />
• Flückiger Silvano,<br />
Staatsanwaltschaft, <strong>Bern</strong><br />
• Graf René,<br />
Regionalgericht <strong>Bern</strong>-Mittelland,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Masanti Regula,<br />
Regionalgericht Emmental-Oberaargau,<br />
Burgdorf<br />
Kirchen<br />
Eglises<br />
• Baumann Franz,<br />
Reformierter Pfarrer<br />
• W<strong>in</strong>kler Franziska,<br />
Reformierte Pfarrer<strong>in</strong><br />
PH<strong>Bern</strong><br />
• Abbühl Christoph,<br />
Institut für Bildungsmedien,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Blaser Brigitta,<br />
Institut Vorschul- und<br />
Primarstufe, <strong>Bern</strong><br />
• Gobat Laurent,<br />
Institut für Weiterbildung,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Lang Ursula,<br />
Institut für Weiterbildung,<br />
<strong>Bern</strong><br />
Universität<br />
Université<br />
• Baumann Dethardt,<br />
Institut für Mediz<strong>in</strong>ische Lehre,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Lüscher Hans-Rudolf,<br />
Institut für Physiologie, <strong>Bern</strong><br />
• Mühlemann Adrian,<br />
Universitätsbibliothek, <strong>Bern</strong>
Die Personalzeitung <strong>der</strong> bernischen <strong>Kanton</strong>sverwaltung<br />
• Schöni Liliane,<br />
Institut für Pathologie, <strong>Bern</strong><br />
• Stuber Regula,<br />
Institut für Pathologie, <strong>Bern</strong><br />
• Theurillat Regula,<br />
Institut für kl<strong>in</strong>ische<br />
Pharmakologie, <strong>Bern</strong><br />
• Woodtli Franziska,<br />
Institut für Mediz<strong>in</strong>ische Lehre,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Zandol<strong>in</strong>i Yvonne,<br />
Universitätsbibliothek, <strong>Bern</strong><br />
40 Jahre im Dienst<br />
des <strong>Kanton</strong>s <strong>Bern</strong><br />
40 ans au service<br />
du canton de <strong>Bern</strong>e<br />
Erziehungsdirektion<br />
Direction de l’<strong>in</strong>struction publique<br />
• Hubschmid Hansulrich,<br />
Gymnasium Neufeld, <strong>Bern</strong><br />
Gesundheits- und Fürsorgedirektion<br />
Direction de la santé publique<br />
et de la prévoyance sociale<br />
• Fankhauser Fritz,<br />
Psychiatriezentrum, Müns<strong>in</strong>gen<br />
Justiz-, Geme<strong>in</strong>de-<br />
und Kirchendirektion<br />
Direction de la justice,<br />
des affaires communales et<br />
des affaires ecclésiastiques<br />
• Schranz He<strong>in</strong>rich,<br />
<strong>Kanton</strong>ale Beobachtungsstation,<br />
Bolligen<br />
Volkswirtschaftsdirektion<br />
Direction de l’économie publique<br />
• Kurth Elisabeth,<br />
Inforama Waldhof,<br />
Langenthal<br />
PH<strong>Bern</strong><br />
• Flükiger Hermann,<br />
Institut für Weiterbildung,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Thormann Jacquel<strong>in</strong>e,<br />
Institut für Weiterbildung,<br />
<strong>Bern</strong><br />
Universität<br />
Université<br />
• Neuenschwan<strong>der</strong> Mart<strong>in</strong>,<br />
Physikalisches Institut,<br />
<strong>Bern</strong><br />
Pensionierungen<br />
Ont pris leur retraite<br />
Bau-, Verkehrs-<br />
und Energiedirektion<br />
Direction des travaux publics,<br />
des transports et de l’énergie<br />
• Lüthi Paul,<br />
Strassen<strong>in</strong>spektorat Emmental,<br />
Grünenmatt<br />
Erziehungsdirektion<br />
Direction de l’<strong>in</strong>struction publique<br />
• Hamel Rosetta,<br />
Berufsbildungszentrum,<br />
Biel/Bienne<br />
• Jenni Rudolf,<br />
Mittelschul- und<br />
Berufsbildungsamt, <strong>Bern</strong><br />
• Notter Regula,<br />
Berufs-, Studien- und<br />
Laufbahnberatung <strong>Bern</strong>er<br />
Oberland, Thun<br />
• Schneuwly Danièle,<br />
Office de l’enseignement<br />
préscolaire et obligatoire, du<br />
conseil et de l’orientation,<br />
<strong>Bern</strong>e<br />
• Schreyer Ruth Regula,<br />
Erziehungsberatung, <strong>Bern</strong><br />
• Stu<strong>der</strong> Marcel,<br />
Centre de formation<br />
professionnelle <strong>Bern</strong>e<br />
francophone, St-Imier<br />
F<strong>in</strong>anzdirektion<br />
Direction des f<strong>in</strong>ances<br />
• Planzer Hans,<br />
Steuerverwaltung,<br />
<strong>Bern</strong>-Bümpliz<br />
Gesundheits-<br />
und Fürsorgedirektion<br />
Direction de la santé publique<br />
et de la prévoyance sociale<br />
• Eggler Maria Magdalena,<br />
Universitäre Psychiatrische<br />
Dienste, <strong>Bern</strong><br />
• Furrer Margrit,<br />
Psychiatriezentrum,<br />
Müns<strong>in</strong>gen<br />
• Gasser Peter,<br />
Generalsekretariat,<br />
<strong>Bern</strong><br />
• Marti Elisabeth,<br />
Universitäre Psychiatrische<br />
Dienste, <strong>Bern</strong><br />
• Wenger Annelies,<br />
Generalsekretariat,<br />
<strong>Bern</strong><br />
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