Vollständige Aktuelle Ausgabe Nr. 4/2007 (pdf) - Deutsche ...
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Vorwort der Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Die Elektrische Impedanztomographie (EIT) in der Medizin:<br />
Anwendung zur Untersuchung der Lunge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Zwei Messmethoden, ein Ziel – Georadar und Magnetik in<br />
gemeinsamer Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Gustav Angenheister (1917-1991) und seine DFG-Projekte . . . . . . 20<br />
NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Bernd-Rendel-Preis der DFG an Alexander Gerst verliehen . . . . . . 29<br />
Leserbrief zu „Die neuen Studiengänge Bachelor und Master<br />
of Science: . . .“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Weickmann-Kolloquium <strong>2007</strong> - eine kleine Nachlese . . . . . . . . . . . 31<br />
Zwei Ursachen für unseren warmen Winter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Workshop des DGG-AK Induzierte Polarisation am 14 .9 .07 . . . . . . 38<br />
22 . Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung <strong>2007</strong> . . . . . . 41<br />
Nachrichten des Schatzmeisters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
AUS DEM ARCHIV<br />
Vor 50 Jahren… . . . 22 . Jahrestagung der DGG 1958 . . . . . . . . . . . . 47<br />
VERSCHIEDENES<br />
50jähriges Jubiläum des Seismologischen Observatoriums<br />
Berggießhübel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
40 . Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik <strong>2007</strong> . . . 56<br />
Europäische COMSOL-Multiphysics-Konferenz <strong>2007</strong> . . . . . . . . . . 58<br />
DGG/BDG-Seminar „Oberflächennahe Erkundung“ mit Workshop<br />
„Scherwellenseismik“ Neustadt/Weinstr ., 26 . - 28 . März 2008 . . . . 59<br />
Bachelor- und Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitations-<br />
schriften an deutschsprachigen Hochschulen im Bereich der Geo-<br />
physik im Jahr 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Ergänzung zu „ Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den<br />
deutschsprachigen Hochschulen im Wintersemester <strong>2007</strong>/2008“ . . 72<br />
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<strong>Nr</strong>. ���� 4/<strong>2007</strong> ���������<br />
ISSN 0934-6554<br />
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IMPRESSUM<br />
Herausgeber: <strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Geophys. Michael Grinat<br />
GGA-Institut<br />
Stilleweg 2<br />
30655 Hannover<br />
Tel.: (+49)- 0511 - 643-3493<br />
E-Mail: m.grinat@gga-hannover.de<br />
Druck: Druckservice Uwe Grube, Hirzenhain-Glashütten<br />
2 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Dr. Diethelm Kaiser<br />
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
Stilleweg 2<br />
30655 Hannover<br />
Tel.: (+49)- 0511 - 643-2669<br />
E-Mail: Diethelm.Kaiser@bgr.de<br />
Beiträge für die DGG-Mitteilungen sind aus allen Bereichen der Geophysik und angrenzenden Fachgebieten erwünscht. Im Vordergrund stehen aktuelle<br />
Berichterstattung über wissenschaftliche Projekte und Tagungen sowie Beiträge mit einem stärkeren Übersichtscharakter. Berichte und Informationen aus<br />
den Institutionen und aus der Gesellschaft mit ihren Arbeitskreisen kommen regelmäßig hinzu, ebenso Buchbesprechungen und Diskussionsbeiträge. Wissenschaftliche<br />
Beiträge werden einer Begutachtung seitens der Redaktion, der Vorstands- und Beiratsmitglieder oder der Arbeitskreissprecher unterzogen.<br />
Die DGG-Mitteilungen sind als Zeitschrift zitierfähig. Bitte senden Sie Ihre Texte möglichst als ASCII-File oder als Word-Datei entweder auf Diskette/CD-<br />
Rom oder per E-Mail an die Redaktion. Verwenden Sie nach Möglichkeit die Dokumentenvorlage, die auf den DGG-Internetseiten unter „Rote Blätter“ oder<br />
von der Redaktion erhältlich ist. Zeichnungen und Bilder liefern Sie bitte separat in druckfertigem Format, Vektorgrafiken als PDF-Dateien (mit eingebetteten<br />
Schriften), Fotos als Tiff-, JPEG- oder PDF-Dateien.<br />
Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen Gesellschaft e.V.:<br />
Präsidium:<br />
(Adresse der Geschäftsstelle siehe Geschäftsführer)<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel (Präsident)<br />
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
Stilleweg 2<br />
30655 Hannover<br />
E-Mail: Hans-Joachim.Kuempel@bgr.de<br />
Prof. Dr. Harro Schmeling (Vizepräsident)<br />
Johann Wolfgang Goethe-Universität<br />
Institut für Geowissenschaften, Facheinheit Geophysik<br />
Altenhöferallee 1<br />
60438 Frankfurt am Main<br />
E-Mail: schmeling@geophysik.uni-frankfurt.de<br />
Prof. Dr. Ugur Yaramanci (designierter Präsident)<br />
Technische Universität Berlin<br />
Institut für Angewandte Geowissenschaften<br />
Fachgebiet Angewandte Geophysik<br />
Ackerstr. 76<br />
13355 Berlin<br />
E-Mail: yaramanci@tu-berlin.de<br />
Dr. Alexander Rudloff (Schatzmeister)<br />
GeoForschungsZentrum Potsdam<br />
Telegrafenberg<br />
14473 Potsdam<br />
E-Mail: rudloff@gfz-potsdam.de<br />
PD Dr. Marco Bohnhoff (Geschäftsführer)<br />
GeoForschungsZentrum Potsdam<br />
Telegrafenberg<br />
14473 Potsdam<br />
E-Mail: bohnhoff@gfz-potsdam.de<br />
Diplom-Geophysiker Birger Lühr (Vertreter des Geschäftsführers bis<br />
31.08.2008)<br />
GeoForschungsZentrum Potsdam<br />
Telegrafenberg, E453<br />
14473 Potsdam<br />
E-Mail: ase@gfz-potsdam.de<br />
Beirat:<br />
Dr. Udo Barckhausen<br />
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
Stilleweg 2<br />
30655 Hannover<br />
E-Mail: udo.barckhausen@bgr.de<br />
Prof. Dr. Thomas Bohlen<br />
TU Bergakademie Freiberg<br />
Institut für Geophysik<br />
Zeunerstr. 12<br />
09596 Freiberg<br />
E-Mail: tbohlen@geophysik.tu-freiberg.de<br />
Dr. Heinz-Jürgen Brink<br />
Hindenburgstr. 39<br />
30175 Hannover<br />
E-Mail: 0511814674-0001@t-online.de<br />
Dr. Christian Bücker<br />
RWE Dea AG<br />
Überseering 40<br />
22297 Hamburg<br />
E-Mail: christian.buecker@rwedea.com<br />
Prof. Dr. Torsten Dahm<br />
Universität Hamburg<br />
Institut für Geophysik<br />
Bundesstraße 55<br />
20146 Hamburg<br />
E-Mail: dahm@dkrz.de<br />
Caroline Dorn<br />
Universität Leipzig<br />
Institut für Geophysik und Geologie<br />
Talstraße 35<br />
01403 Leipzig<br />
E-Mail: studentensprecher@geophysikstudenten.de<br />
Dr. Bernhard Fluche<br />
Femlab GmbH<br />
Berliner Str. 4<br />
37073 Göttingen<br />
E-Mail: bernhard.fluche@femlab.de<br />
Dr. Helmut Gaertner<br />
Consultant<br />
Robert-Schumann-Straße 3/506<br />
04107 Leipzig<br />
E-Mail: drgaert@attglobal.net<br />
Dr. Thomas Günther<br />
Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben<br />
Stilleweg 2<br />
30655 Hannover<br />
E-Mail: t.guenther@gga-hannover.de<br />
Dr. Nina Kukowski<br />
GeoForschungsZentrum Potsdam<br />
Telegrafenberg<br />
14473 Potsdam<br />
E-Mail: nina@gfz-potsdam.de<br />
Dr. Johannes Schweitzer<br />
NORSAR<br />
P.O. Box 51<br />
2027 Kjeller<br />
Norwegen<br />
E-Mail: johannes.schweitzer@norsar.no<br />
Alle Mitglieder des Vorstandes stehen Ihnen bei Fragen und Vorschlägen gerne zur Verfügung.<br />
DGG-Homepage: http://www.dgg-online.de<br />
DGG-Archiv: Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstr. 35, D-04103 Leipzig, Dr. M. Boerngen,<br />
E-Mail: geoarchiv@uni-leipzig.de.
Vorwort der Redaktion<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
das vor Ihnen liegende letzte Mitteilungsheft des<br />
Jahres <strong>2007</strong> enthält wieder eine Reihe von Rückblicken<br />
. So blicken wir zurück auf einige der<br />
Kolloquien und Workshops in der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2007</strong>: den ersten eigenständigen Workshop<br />
des Arbeitskreises Induzierte Polarisation,<br />
das zum ersten Mal außerhalb Deutschlands<br />
durchgeführte Kolloquium „Elektromagnetische<br />
Tiefenforschung“ und das alljährliche<br />
Treffen des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik<br />
. Besonders hinweisen möchten wir auf die<br />
Beiträge zum Weickmann-Kolloquium und zu<br />
der Festveranstaltung im Observatorium Berggießhübel<br />
. Rückblicke sind natürlich auch die<br />
zusammenfassende Darstellung über die DFG-<br />
Projekte Gustav Angenheisters sowie der Bericht<br />
über die einzige DGG-Jahrestagung in der<br />
DDR im Jahr 1958 .<br />
Wir schauen aber auch voraus: So finden Sie<br />
in diesem Heft die Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
unserer Gesellschaft im Rahmen<br />
der nächsten Jahrestagung in Freiberg . Und vielleicht<br />
eröffnen auch die beiden wissenschaftlichen<br />
Beiträge neue Wege und Möglichkeiten<br />
für die Geophysik: A . Just et al . zeigen, dass<br />
eine scheinbar klassische Methode der Geophysik<br />
für ganz andere Anwendungen von Interesse<br />
sein kann und A . Fettig macht deutlich, dass die<br />
Angewandte Geophysik zwar Aussagen auch<br />
ohne umfangreiche Auswertung ermöglicht,<br />
dass jedoch zur Beurteilung der Daten Geophysiker<br />
erforderlich bleiben .<br />
Welche großen Veranstaltungen erwarten uns<br />
in dem vor uns liegenden Jahr? 2008 ist das<br />
zentrale Jahr im „Jahr des Planeten Erde“ der<br />
UNESCO und Teil des Internationalen Polarjahres;<br />
die UNESCO hat es auch zum „Jahr<br />
der Kartoffel“ und zum „Jahr der Sprachen“<br />
ernannt; zu letzterem passt die Entscheidung<br />
der EU, 2008 zum „Europäischen Jahr des interkulturellen<br />
Dialogs“ zu ernennen . 2008 ist in<br />
Deutschland darüber hinaus das „Jahr der Mathematik“<br />
.<br />
Wir werden in diesem Jahr, in dem wir u . a .<br />
den 150 . Geburtstag von Max Planck begehen<br />
können, auch wieder von einigen großen wissenschaftlichen<br />
Projekten hören oder an ihnen<br />
beteiligt sein . Sicherlich werden wir den Beginn<br />
mehrerer Weltraummissionen erleben: Die<br />
NASA plant für den Herbst 2008 den Start von<br />
zwei Mondsonden; bereits einige Monate früher<br />
wird Indien die Sonde Chandrayaan-1 zum<br />
Mond schicken . Die ESA möchte das Herschel<br />
Space Observatory, ein Infrarot-Weltraumteleskop,<br />
und den Planck Surveyor, eine Raumsonde<br />
zur Erforschung der kosmischen Hintergrundstrahlung,<br />
starten . Im September wird darüber<br />
hinaus die ESA-Sonde Rosetta an einem Asteroiden<br />
vorbeifliegen.<br />
Für das vor uns liegende Jahr wünschen wir<br />
Ihnen alles Gute, Gesundheit, Zufriedenheit und<br />
Erfolg und hoffen, dass das vor Ihnen liegende<br />
Heft für Sie wieder eine Reihe interessanter Informationen<br />
bereithält .<br />
Ihr Redaktionsteam<br />
Michael Grinat und Diethelm Kaiser<br />
Redaktionsschluss für die <strong>Ausgabe</strong>n der Mitteilungen<br />
Wissenschaftliche Beiträge 31 .12 . 31 .3 . 30 .6 . 30 .9 .<br />
Sonstige Beiträge 31 .1 . 30 .4 . 31 .7 . 31 .10 .<br />
Heft 1 2 3 4<br />
Versand März Juni September Dezember<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 3
Die Elektrische Impedanztomographie (EIT) in der Medizin:<br />
Anwendung zur Untersuchung der Lunge<br />
Anita Just 1,2 , Günter Hahn1 , Jörg Dittmar1 und Gerhard Hellige1 Die Elektrische Impedanztomographie (EIT) in der Medizin:<br />
Anwendung zur Untersuchung der Lunge<br />
1 Universitätsmedizin Göttingen, Abteilung für Anaesthesiologische Forschung, Robert-Koch-Str .<br />
40, 37075 Göttingen, 2 Anita Just<br />
Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstraße 35,<br />
1,2 , Günter Hahn 1 , Jörg Dittmar 1 und Gerhard Hellige 1<br />
04103 Leipzig<br />
Einleitung<br />
Geoelektrische Verfahren werden in der Geophysik<br />
zur Erkundung des geologischen Untergrundes<br />
oder für geotechnische Untersuchungen<br />
eingesetzt. Aber auch in anderen<br />
Bereichen wie der Werkstoffprüfung oder der<br />
Überwachung industrieller Prozesse wie auch<br />
in der Medizin kommen elektrische Untersuchungsmethoden<br />
zum Einsatz. So wird die<br />
Methode der Elektrischen Impedanztomographie<br />
(EIT) im Bereich der Medizin bereits seit<br />
Beginn der 1980er Jahre entwickelt. Die ersten<br />
Arbeiten wurden von der Arbeitsgruppe von<br />
Barber und Brown in Sheffield (GB) (BARBER<br />
& BROWN 1984, BROWN 1986) publiziert. Seitdem<br />
gab es umfangreiche Forschungsarbeiten<br />
im Hinblick auf Messtechnik, Rekonstruktionsverfahren<br />
und potentielle Anwendungen.<br />
Einen Überblick über Methoden und Anwendungen<br />
geben z. B. WEBSTER (1990) und HOL-<br />
DER (2005). Der endgültige Schritt in die klinische<br />
Anwendung steht jedoch noch aus.<br />
Neben erfolgversprechenden Anwendungen<br />
zum „Brain imaging“ und zur Mammographie<br />
hat die Elektrische Impedanztomographie als<br />
nichtinvasives Verfahren insbesondere ein<br />
hohes Anwendungspotential bei der Untersuchung<br />
der Lunge. Einerseits treten große Widerstandsänderungen<br />
im Atemzyklus auf, die<br />
ein Monitoring der Lungenfunktion ermöglichen.<br />
Andererseits besteht ein hoher Bedarf an<br />
einem nichtinvasiven bildgebenden Untersuchungsverfahren.<br />
Als Standardverfahren zur<br />
Bildgebung wird die Computertomographie<br />
(CT) eingesetzt, die jedoch mit einer Strahlenbelastung<br />
einhergeht und daher nur für Momentaufnahmen<br />
genutzt wird. Eine relativ<br />
neue Methode ist die Helium-MRT, die jedoch<br />
sehr aufwendig und teuer ist. Beide Verfahren<br />
erfordern den Transport des Patienten, die EIT<br />
dagegen ist direkt am Krankenbett einsetzbar<br />
4 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
und auch als Monitoringverfahren über einen<br />
längeren Zeitraum geeignet.<br />
Elektrische Parameter von Gewebe<br />
In der Tabelle 1 sind einige Werte des spezifischen<br />
elektrischen Widerstandes und der relativen<br />
Dielektrizitätszahl für einige Gewebe<br />
und Organe, die für die Elektrische Impedanztomographie<br />
am Thorax relevant sind, zusammengestellt.<br />
Tab. 1: Elektrische Parameter von Gewebe und<br />
Organen bei 50 kHz nach GABRIEL et al. (1996)<br />
und GABRIEL & GABRIEL (1996)<br />
Organ / Gewebe<br />
Messprinzip<br />
Spez. elektrischerWiderstand<br />
(Ωm)<br />
10<br />
Lunge (volle<br />
Inspiration) 20-21,7 [1],[2]<br />
4272<br />
Lunge (volle<br />
Expiration)<br />
3-4 8531<br />
Herzmuskel 5 16982<br />
Skelettmuskel 3 10094<br />
Blut 1,43 5198<br />
Physiologische<br />
Lösung<br />
0,67 99<br />
Fett 40 173<br />
Knochen 12-50 264-613<br />
Knochenmark 320 181<br />
Haut, trocken 3660 1127<br />
Haut, feucht 35 21876<br />
[1]<br />
nach DUCK (1990)<br />
[2]<br />
nach GEDDES & BAKER (1967)<br />
Für Messungen am Thorax werden üblicherweise<br />
16 äquidistant angeordnete Elektroden<br />
verwendet, wobei jeweils zwei benachbarte<br />
εr
zur Einspeisung eines Wechselstroms (zwischen<br />
10 und 100 kHz) und die übrigen paarweise<br />
zur Spannungsmessung genutzt werden<br />
(Abb. 1). Das Foto in Abb. 2 zeigt einen Patienten<br />
auf einer Intensivstation mit Elektroden<br />
sowie EIT-Gerät (Typ GoeMF II, Eigenentwicklung,<br />
HAHN et al. 2001).<br />
Abb. 1: Schematische Skizze des menschlichen<br />
Thorax mit Elektrodenpositionen für die EIT.<br />
Abb. 2: Foto eines Patienten auf der Intensivstation<br />
mit Elektroden sowie EIT-Gerät und Steuerrechner.<br />
Bildrekonstruktion zustandsdifferent<br />
Zur Bildrekonstruktion wird meist ein einfaches<br />
Rückprojektionsverfahren (Sheffield<br />
Backprojection, BARBER 1990) verwendet,<br />
wobei nicht die gemessenen Widerstandswerte<br />
�i selbst, sondern ihre Differenzen bezogen auf<br />
einen Referenzzustand (�i-�i,ref)/�i,ref verwendet<br />
werden. Da �i=kiUi/Ii (k - Konfigurationsfaktor,<br />
U - Spannung, I - Strom) ist, ist dies im<br />
Falle eines konstanten Stromes gleichbedeutend<br />
mit (Ui-Ui,ref)/Ui,ref. Auf diese Weise er-<br />
hält man ein Abbild der räumlichen Verteilung<br />
der Widerstandsänderungen.<br />
Funktionelle Tomographie<br />
Aus der Abfolge vieler solcher Tomogramme<br />
kann durch die Berechnung der Standardabweichung<br />
für jeden einzelnen Bildpunkt eine<br />
sehr gute Abbildung der Verteilung der Widerstandsänderungen<br />
im menschlichen Thorax<br />
erzielt werden. Daraus ist es möglich, Rückschlüsse<br />
auf atmungsphysiologische Prozesse<br />
wie die regionale Ventilation der Lunge zu<br />
ziehen. Daher wird die Methode nach HAHN et<br />
al. (1995) auch als funktionelle Tomographie<br />
(f-EIT) bezeichnet. Die Abb. 3 zeigt ein Beispiel<br />
für die Darstellung der relativen Impedanzänderungen<br />
im Thorax eines gesunden<br />
Probanden infolge der Atmung.<br />
Eine Reihe von Studien an Probanden unter<br />
verschiedenen Atemmanövern und unter verschiedenen<br />
Schwerkraftbedingungen (Lagerungsexperimente,<br />
Parabelflüge), an Schädigungsmodellen<br />
im Tierexperiment und unter<br />
klinischen Bedingungen an Intensivpatienten<br />
sowie Neugeborenen bestätigte die Eignung<br />
der f-EIT zur Beurteilung und Überwachung<br />
der regionalen Lungenfunktion (z. B. FRE-<br />
RICHS 2000, FRERICHS et al. 2001a, 2001b,<br />
2002, 2004, VICTORINO et al. 2004).<br />
Bildrekonstruktion absolut<br />
Obwohl sich seit Beginn der Entwicklung der<br />
medizinischen EIT eine Reihe von Gruppen<br />
mit der Theorie der Inversion sowie der Entwicklung<br />
von Algorithmen zur Bildrekonstruktion<br />
des Absolutbetrages des Widerstandes<br />
an Stelle seiner Änderung befasst (Zusammenfassungen<br />
geben LIONHEART 2004,<br />
LIONHEART et al. 2005), konnte diese Art der<br />
Bildrekonstruktion bisher nicht etabliert werden.<br />
Die Ursachen liegen zum einen in den<br />
Widrigkeiten des Messobjektes und seiner<br />
Umgebung:<br />
• oftmals schlechte Signalqualitäten im<br />
Klinikbetrieb bei relativ hohen Messfrequenzen<br />
(zwischen 10 und 500 kHz,<br />
üblicherweise 50-100 kHz),<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 5
Abb. 3: Funktionelle EIT des Thorax an einem gesunden Probanden. Dargestellt wird die relative Impedanzänderung<br />
gegenüber einem mittleren Referenzzustand. Oben: Bildserie innerhalb eines Atemzyklus (Bild-<strong>Nr</strong>.<br />
85 bis 130, entspricht 3.54 s). Unten links: Funktionelles Bild: Aus allen Einzelbildern wird für jeden Bildpunkt<br />
die Standardabweichung berechnet. Unten rechts: Zeitverlauf der relativen Impedanzänderung an einem<br />
Bildpunkt (+); dargestellt ist die gesamte Bildserie mit 390 Einzelbildern innerhalb von 30 s.<br />
• unregelmäßige Körpergeometrie und<br />
komplizierte 3D-Widerstandsverteilung<br />
mit relativ großen Kontrasten,<br />
• im allgemeinen relativ geringe Anzahl<br />
von Elektroden in einer Ebene (meist<br />
werden in Anlehnung an BARBER &<br />
BROWN (1984) 16 Elektroden in Dipol-<br />
Dipol-Anordnung verwendet);<br />
zum anderen erhält man durch die Abbildung<br />
der relativen Impedanzänderungen mit Hilfe<br />
der funktionellen EIT bereits sehr gute Informationen<br />
über therapierelevante Parameter wie<br />
6 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
die Ventilationsverteilung in der Lunge bei<br />
ausreichender räumlicher Auflösung, so dass<br />
die Forschungsaktivitäten auf diese Form der<br />
EIT fokussiert wurden.<br />
Dennoch sind zusätzliche Informationen aus<br />
der Verteilung der Absolutwerte des elektrischen<br />
Widerstandes zu erwarten. So ist durch<br />
die funktionelle EIT zum Beispiel eine Ansammlung<br />
von Luft im Thorax (Pneumothorax)<br />
nicht von Blutungen (Hämatothorax)<br />
zu unterscheiden. In beiden Fällen wird man<br />
ein Ventilationsdefizit feststellen, da in den<br />
betroffenen Arealen der elektrische Wider-
stand nicht mehr atmungsbedingt variiert. Mit<br />
Hilfe der Absolutwert-Rekonstruktion wäre<br />
eine Unterscheidung möglich, da der Pneumothorax<br />
einen höheren und der Hämatothorax<br />
einen niedrigeren Widerstand als der<br />
Thorax im Normalfall aufweisen werden.<br />
Von der Göttinger Arbeitsgruppe wird seit<br />
2004 ein auf der Simultanen Iterativen Rekonstruktionstechnik<br />
(SIRT) basierender Algorithmus<br />
für zylinderförmige Körper, der an der<br />
Universität Leipzig für geophysikalische Anwendungen<br />
entwickelt wurde (JUST 2001), auf<br />
Daten von Probanden und Patienten angewendet<br />
und angepasst. Der Originalalgorithmus<br />
verwendet eine iterative Backprojektion mit<br />
Beamkonzept und eine Vorwärtsmodellierung<br />
basierend auf Finiten Differenzen (2D) in einem<br />
zylindrischen Koordinatensystem. Für die<br />
Anwendung auf Daten von Probanden und<br />
Patienten wurde eine Korrektur für elliptische<br />
Zylinder eingeführt.<br />
Die Abb. 4 zeigt Tomogramme (f-EIT und a-<br />
EIT) für einen Probanden in Rückenlage. Das<br />
funktionelle Tomogramm bildet deutlich die<br />
Lungenflügel als Bereiche großer relativer<br />
Widerstandsänderungen ab. Im Tomogramm<br />
der absoluten Widerstandsverteilung treten -<br />
hauptsächlich durch die Abweichung der Körperform<br />
von der Kreis- oder elliptischen Geometrie<br />
sowie systematische Messfehler bedingt<br />
- am Rand typische Artefakte auf, das Tomogramminnere<br />
zeigt jedoch wie erwartet<br />
deutlich erhöhte Widerstände im Bereich der<br />
Lunge sowie niedrige (1.5 Ωm) im Bereich des<br />
Herzens. Da der äußere Bereich für die Be-<br />
trachtung des Lungenzustandes nicht relevant<br />
ist, wurde er bei den Untersuchungen an den<br />
Tieren und Patienten (siehe unten) nicht betrachtet<br />
und in Darstellungen ausgeblendet.<br />
Untersuchungen an pathologischen Lungenzuständen<br />
Von der Göttinger Arbeitsgruppe wurden<br />
erstmals auch systematische Untersuchungen<br />
zur Anwendung der absoluten EIT (als Abgrenzung<br />
zur f-EIT auch als a-EIT bezeichnet)<br />
zur Beurteilung pathologischer Lungenzustände<br />
durchgeführt (HAHN et al. 2006). Dazu<br />
wurde erstens an narkotisierten Schweinen ein<br />
Pneumo- und Hämatothorax durch Injektion<br />
von Luft und Ringer-Lösung (natürliche<br />
Kochsalzkonzentration) in den Pleuraspalt<br />
(Zwischenraum zwischen Lungen- und Brustfell)<br />
erzeugt und der Einfluss auf die f-EIT und<br />
a-EIT des Thorax untersucht. Zweitens wurden<br />
beide EIT-Techniken an Intensivpatienten angewendet,<br />
für die als Referenz CT-Aufnahmen<br />
vorlagen. Zum Vergleich wurden weiterhin<br />
EIT-Messungen an 20 gesunden Probanden<br />
herangezogen.<br />
Für die Messungen wurden jeweils 16 EKG-<br />
Elektroden um den Brustkorb der Individuen<br />
geklebt, zusätzlich ca. 10 cm tiefer eine Referenzelektrode.<br />
Mit dem Gerät GoeMF II (Ei-<br />
genentwicklung, HAHN et al. 2001) wurden<br />
dann Serien von Dipol-Dipol-Messungen bei<br />
einer Frequenz von 50 kHz und einem Ein-<br />
Abb. 4: Funktionelle (f-EIT, links) und absolute Tomographie (a-EIT, Mitte links: im Zustand der Inspiration,<br />
Mitte rechts: im Zustand der Exspiration) an einem gesunden Probanden in Rückenlage. Markiert ist der<br />
Tomogrammbereich der a-EIT, der zur Untersuchung der Tiere und Patienten herangezogen wird. Das rechte<br />
Bild stellt die relative Differenz der beiden absoluten Tomogramme (Inspiration und Exspiration) dar.<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 7
speisestrom von 5 mArms über einen Zeitraum<br />
von 30 bis 60 s ausgeführt (Bildwiederholrate<br />
13s -1 ). Zur Auswertung wurden zuerst die relativen<br />
Widerstandsänderungen nach dem Sheffield-Backprojection-Algorithmus<br />
(BARBER<br />
1990) und daraus f-EIT-Tomogramme berechnet.<br />
Weiterhin wurde die absolute Wider-<br />
DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
standsverteilung mit dem modifizierten SIRT-<br />
Algorithmus berechnet. Die Datensätze einer<br />
Messserie wurden dazu vorher gemittelt, so<br />
dass die Tomogramme die Widerstandsverteilung<br />
eines mittleren Atemzustandes abbilden.<br />
Abb. 5a: Wirkung von rechtsseitiger Luft- und Fluid-Injektion in den Pleuraspalt eines Schweines. Links:<br />
relative Impedanzänderung gegenüber dem Referenzzustand, Mitte: funktionelle Tomogramme der Ventilationsverteilung<br />
(Standardabweichung der Impedanzänderung), rechts: absolute Tomogramme. Von oben<br />
nach unten: Referenzzustand, Injektion von Luft, Injektion von Ringerlösung.<br />
Abb. 5b: Profilschnitte durch die Tomogramme, oben: Luft, unten: Ringerlösung, im Vergleich zum Referenzzustand<br />
(spezifischer elektrischer Widerstand in Ωm).
In den Tierexperimenten konnte nachgewiesen<br />
werden, dass eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion<br />
durch Injektion von Luft oder<br />
Ringer-Lösung mit der Elektrischen Impedanztomographie<br />
verfolgt und quantifiziert<br />
werden kann. Die durch die funktionelle Tomographie<br />
abgebildete Ventilation geht in den<br />
beeinträchtigten Thoraxbereichen zurück,<br />
während sie in den ungeschädigten als Kompensation<br />
leicht erhöht ist. Die spezifischen<br />
elektrischen Widerstände sind im betreffenden<br />
Thoraxbereich nach Injektion von Luft deut-<br />
lich erhöht, während sie nach Gabe von Ringerlösung<br />
signifikant erniedrigt sind (Abb. 5a<br />
und 5b).<br />
Der Vergleich der Ergebnisse der Elektrischen<br />
Impedanztomographie mit CT-Aufnahmen an<br />
Intensivpatienten mit pathologischen Lungenzuständen<br />
erbrachte ebenfalls plausible Ergebnisse.<br />
Für drei Patienten sind in Abb. 6 die<br />
funktionellen und absoluten Tomogramme den<br />
CT-Aufnahmen gegenübergestellt.<br />
Abb. 6: Vergleich von funktioneller (f-EIT, Mitte) und absoluter EIT (a-EIT, Tomogrammausschnitt, rechts)<br />
mit Computertomographie (CT, links) als klinischem Referenzverfahren. Zeile 1: Patient mit einseitig rechts<br />
(im Bild links!) erhöhter Luftfüllung und infiltrierter linker Lungenseite. Zeile 2: Patient mit Pneumothorax,<br />
Hautemphysem rechts und Lungenkontusion links. Zeile 3: Patient mit infiltriertem Lungengewebe und Perikarderguss<br />
links. In den CT-Aufnahmen markiert: weiße durchgezogene Linie - hohe Luftfüllung, geringe<br />
Ventilation und hohe Widerstände erwartet, weiß punktierte Linie - Lungengewebe nicht oder relativ wenig<br />
geschädigt, (geringe) Ventilation erwartet, schwarz punktierte Linie - infiltriertes Lungengewebe, geringe<br />
Widerstände erwartet. In den absoluten Tomogrammen sind die Lungenbereiche weiß markiert.<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 9
Abb. 7: Tomogramme des spezifischen elektrischen Widerstandes eines gesunden Probanden und eines Patienten.<br />
Links: Tomogramm eines gesunden Probanden. Mitte: Schnitte durch die Tomogramme von allen 20<br />
Probanden (Mittelwert ± SD) und das Tomogramm des Patienten mit Hautemphysem und Pneumothorax<br />
rechts und Atelektasen dorsal (Zeile 2 in Abb. 6). Rechts: Tomogramm des Patienten.<br />
Im CT dunkel abgebildete Bereiche erhöhter<br />
Luftfüllung ergaben gegenüber entsprechenden<br />
Lungenbereichen gesunder Probanden (5-<br />
12 Ωm) wesentlich erhöhte Widerstände. Mit<br />
Flüssigkeit infiltrierte Lungenareale, die im<br />
CT nachgewiesen und hell abgebildet werden,<br />
korrespondieren in der a-EIT mit deutlich erniedrigten<br />
Widerständen (1-3 Ωm). Die f-EIT<br />
zeigt, dass die geschädigten Bereiche schlecht<br />
oder gar nicht ventiliert werden. In Abb. 7 sind<br />
für den Patienten mit Pneumothorax, Hautemphysem<br />
und Atelektasen (mittlere Zeile in<br />
Abb. 6) die spezifischen elektrischen Widerstände<br />
den mittleren Werten der gesunden<br />
Probanden direkt gegenübergestellt.<br />
Untersuchungen zur Schwerkraftabhängigkeit<br />
der Lungenfunktion<br />
Ein aktuelles Forschungsprojekt der Göttinger<br />
Arbeitsgruppe befasst sich gegenwärtig mit<br />
der Schwerkraftabhängigkeit der Lungenfunktion.<br />
Die Luft- und Flüssigkeits-Verteilung in<br />
der Lunge ist unter normalen Bedingungen<br />
nicht homogen. Am Beginn eines Atemzuges<br />
befindet sich im unteren Teil der Lunge deutlich<br />
weniger Luft und mehr Blut als im oberen<br />
10 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Teil des Organs. Bei der Atmung kann also<br />
mehr frische Luft in die unteren Bereiche<br />
transportiert werden, die auch besser durchblutet<br />
sind. Dieses Verhalten konnte mit der funktionellen<br />
EIT beim Wechsel von jungen, gesunden<br />
Probanden in verschiedene Körperlagen<br />
sowie bei Parabelflügen deutlich abgebildet<br />
werden (FRERICHS et al. 2001a, 2004).<br />
Diese Schwerkraftabhängigkeit der Lungenfunktion<br />
scheint jedoch nicht bei allen Menschen<br />
gegeben zu sein. Die Gründe hierfür<br />
sind noch weitgehend ungeklärt. Eine ideale<br />
Möglichkeit, diese Phänomene zu untersuchen,<br />
bietet der kurzzeitige Wechsel zwischen normaler<br />
Schwerkraft, doppelter Schwerkraft und<br />
Schwerelosigkeit bei Parabelflügen. Mittels<br />
der f-EIT kann gezeigt werden, dass sich die<br />
lokale Belüftung bei Schwerelosigkeit innerhalb<br />
von Sekunden angleicht. Durch den Einsatz<br />
der a-EIT kann nun beispielsweise auch<br />
bestimmt werden, wie stark am Beginn des<br />
Atemzuges die Lunge lokal mit Luft gefüllt ist.<br />
Auch in der kranken Lunge spielt der Einfluss<br />
der Schwerkraft eine wichtige Rolle, so dass<br />
die während der Parabelflüge untersuchten<br />
Phänomene auch von großer Bedeutung für die
Abb. 8: Tomogramme (a-EIT - oben und f-EIT - unten) eines gesunden Probanden in linker Seitenlage (links<br />
in den Bildern rechts!) unter normaler Schwerkraft (1g), fast doppelter Schwerkraft (1.8g) und in Mikrogravitation<br />
(�0g) während eines Parabelfluges.<br />
Steuerung der Beatmungstherapie von intensivmedizinisch<br />
betreuten Patienten sein können.<br />
Es ist wichtig, die Verteilung der Luft bei<br />
künstlicher Beatmung zu kennen und gegebenenfalls<br />
beeinflussen zu können. Einerseits<br />
muss die Lunge ausreichend belüftet werden<br />
und andererseits eine Schädigung durch lokale<br />
Überblähungen sicher vermieden werden. Die<br />
Arbeitsgruppe nahm daher im September <strong>2007</strong><br />
erneut an einer Parabelflugkampagne der DLR<br />
teil, um mit f-EIT und a-EIT sowohl die Ventilations-<br />
als auch die Luftverteilung bei unterschiedlichen<br />
Probandengruppen beim Wechsel<br />
der Schwerkraftbedingungen einzusetzen. Neben<br />
der Auswertung des Datenmaterials ist<br />
eine Erweiterung der bisherigen Datenbasis<br />
durch die Teilnahme an einer weiteren Parabelflugkampagne<br />
im April 2008 geplant.<br />
Die Abb. 8 zeigt das Beispiel eines spontanatmenden<br />
Probanden in linker Seitenlage während<br />
eines Parabelflugmanövers: vor Beginn<br />
des Manövers weist der obere (rechte) Lungenflügel<br />
einen deutlich höheren spezifischen<br />
elektrischen Widerstand auf als der untere –<br />
die Luftfüllung ist oben deutlich höher. Die<br />
Ventilation dagegen ist im unteren (linken)<br />
Lungenflügel wesentlich stärker. Während der<br />
folgenden Phase doppelter Schwerkraft sind<br />
diese Verhältnisse verstärkt. In der Mikrogravitationsphase<br />
gleichen sich sowohl die Luftfüllung<br />
(~ a-EIT) als auch Ventilation (~ f-<br />
EIT) an. In der nachfolgenden 1.8g-Phase sowie<br />
anschließender normaler Gravitation stellen<br />
sich wieder die ursprünglichen Verteilungsmuster<br />
her.<br />
Ausblick<br />
Die funktionelle Tomographie hat im Bereich<br />
der Lungenuntersuchung ein hohes Potential<br />
für eine klinische Anwendung. Es besteht der<br />
Bedarf für eine aussagekräftige Methode am<br />
Krankenbett, und es konnte in diesem Anwendungsfeld<br />
exemplarisch der Beleg für die<br />
grundsätzliche Anwendbarkeit und die klinische<br />
Aussagekraft erbracht werden.<br />
Die absolute EIT brachte in unseren Untersuchungen<br />
plausible Ergebnisse sowohl bei gesunden<br />
Probanden als auch bei pathologischen<br />
Zuständen. Die Qualität der Bildrekonstruktion<br />
ist in Hinblick auf eine klinische Akzeptanz<br />
jedoch noch problematisch.<br />
Für die bisherigen systematischen Untersuchungen<br />
wurde das modifizierte SIRT-<br />
Verfahren angewendet. Einige Vergleichs-<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 11
echnungen wurden mit einem regularisierten<br />
Gauß-Newton-Verfahren nach GÜNTHER et al.<br />
(2006) durchgeführt. Die Inversion basiert auf<br />
unstrukturierten Netzen und einer Vorwärtsmodellierung<br />
mit Finiten Elementen. Dies bietet<br />
den großen Vorteil, die genaue Thoraxform<br />
und exakte Elektrodenpositionen modellieren<br />
und in die Inversion einbeziehen zu können.<br />
Für die Vergleiche wurden mit Hilfe von<br />
3DFE-Modellierungen mit COMSOL Multiphysics<br />
(COMSOL AB, Stockholm) Datensätze<br />
für 3D-Thoraxmodelle erzeugt sowie<br />
wiederholte Messungen an einem Probanden<br />
mit definiert verfälschten Elektrodenpositionen<br />
durchgeführt (JUST et al. <strong>2007</strong>) sowie die<br />
Messungen an Probanden herangezogen. Die<br />
vorgegebenen Modellsituationen (zwei Lungen<br />
und Herz im ansonsten homogenen Thorax)<br />
wurden sowohl für eine elliptische als<br />
auch für eine einem stehenden Probanden<br />
nachempfundene Thoraxgeometrie nahezu<br />
artefaktfrei und mit etwa den vorgegebenen<br />
Widerstandswerten wiedergegeben. Bei realen<br />
Daten von Probanden, die stark fehlerbehaftet<br />
sind, zeigt sich jedoch bisher eine größere Fehleranfälligkeit<br />
als beim artefaktbehafteten,<br />
aber robusten SIRT-Verfahren.<br />
Hier sind zukünftig intensivere Untersuchungen,<br />
z. B. zur Optimierung der Inversionsparameter,<br />
nötig. Auch die Einbeziehung neuerer<br />
mathematischer Verfahren wie etwa der Faktorisierungsmethode<br />
(BRÜHL et al. 2003) erscheint<br />
sinnvoll. Es ist jedoch bei der Weiterentwicklung<br />
von Rekonstruktionsalgorithmen<br />
zu beachten, dass im klinischen Routinebetrieb<br />
eine exakte Bestimmung von Körpergeometrie<br />
und Elektrodenpositionen nicht immer möglich<br />
sein wird und die Algorithmen daher eine<br />
größere Fehlertoleranz aufweisen müssen.<br />
Bei der Geräteentwicklung muss künftig mehr<br />
Augenmerk auf die Reduzierung systematischer<br />
Messfehler gelegt werden. Bisher wurde<br />
hauptsächlich auf die Optimierung des Signal-<br />
Rausch-Verhältnisses fokussiert, da die nicht<br />
systematischen, stochastischen Fehler die<br />
Bildqualität der funktionellen EIT stark beeinflussen,<br />
während systematische Messfehler<br />
und Abweichungen der Körperform von einer<br />
vorgegebenen Thoraxgeometrie durch die Normierung<br />
auf einen Referenzzustand kompen-<br />
12 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
siert werden. Dies ist bei der absoluten EIT<br />
nicht der Fall. Systematische Untersuchungen<br />
mit Phantomen (Widerstandsnetzwerken,<br />
HAHN et al. <strong>2007</strong>) zeigen, dass selbst bei optimalen<br />
Messbedingungen (Phantome ohne Kabel<br />
direkt an das EIT-Gerät angeschlossen,<br />
rauscharme Umgebung im Labor) typische<br />
Fehlermuster mit beachtlicher Amplitudenvariation<br />
auftreten. Deutlich verstärkt wird dies<br />
bei Verwendung von typischen Elektrodenkabeln<br />
und Simulation von asymmetrischen Übergangswiderständen.<br />
Für die künftige klinische Anwendung ist neben<br />
der Verbesserung beider Auswertetechniken<br />
eine Kombination der f-EIT und der a-EIT<br />
vielversprechend, da beide Techniken unterschiedliche<br />
Informationen zum Lungenstatus<br />
liefern können und sich gegenseitig ergänzen.<br />
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14 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
Zwei Messmethoden, ein Ziel – Georadar und Magnetik in<br />
Zwei Messmethoden, ein Ziel – Georadar und Magnetik in<br />
gemeinsamer Anwendung<br />
gemeinsamer Anwendung<br />
Andreas Fettig, Institut für Geophysik, TU Clausthal<br />
Andreas Fettig, Institut für Geophysik , TU Clausthal<br />
Einleitung<br />
Südlich von Clausthal-Zellerfeld (Oberharz)<br />
ist die Erholungseinrichtung „Flambacher<br />
Mühle“ zu finden. Hier handelt es sich um<br />
eine ehemalige Wassermühle, die über<br />
gemauerte Wassergräben von einem nahe<br />
gelegenen Teich versorgt wurde. Sichtbare<br />
Spuren dieser Anlage sind heute nicht mehr<br />
vorhanden. Ein aktiver Wasserfluss findet nur<br />
noch über ein Betonrohr statt, verlegt in den<br />
alten Wassergräben.<br />
Im Rahmen einer Studienarbeit (SACHS, <strong>2007</strong>)<br />
sowie einer Konzeptuntersuchung (SOWIWAS,<br />
<strong>2007</strong>) soll dort ein neues, modernes Wasserrad<br />
zur Stromgewinnung installiert werden. Um<br />
Kosten und Aufwand niedrig zu halten, stellt<br />
sich die Frage der Verwendbarkeit noch<br />
bestehender Infrastruktur. Insbesondere die<br />
Lage der alten Wassergräben und des<br />
Betonrohres ist nur durch wenige Anhaltspunkte<br />
und ungenaue oder widersprüchliche<br />
Angaben im Plan bekannt.<br />
Messbedingungen<br />
Die Flambacher Mühle ist in einem Waldgebiet<br />
gelegen, abseits jeglicher Ansiedlungen.<br />
Die Bebauung beschränkt sich auf ein Haupthaus<br />
mit einigen kleinen Nebengebäuden in<br />
nördlicher Richtung sowie einem Spielplatz im<br />
südlichen Bereich. Die Messflächen bestehen<br />
i.W. aus Wiesenfläche ohne nennenswerte<br />
Topographie.<br />
Sichtbar sind der Zu- und Abfluss des heute<br />
noch aktiven Wasserlaufes sowie einige<br />
wenige Kanalschächte, die nachweislich an die<br />
Betonrohre angeschlossen sind. Die Abb. 1<br />
zeigt die Örtlichkeiten in einer schematischen<br />
Skizze.<br />
Die Witterung am Tag der Messung<br />
(01.08.<strong>2007</strong>; sonnig, trocken) bot nahezu<br />
optimale Bedingungen. Durch den Regen der<br />
vorangegangenen Tage waren außerdem ein<br />
gut durchfeuchteter Boden und ein kräftiger<br />
Wasserfluss in den Gräben/Rohren zu erwarten.<br />
Messmethodik und –durchführung<br />
Da bereits vor Ort die Lage des Betonrohres<br />
ermittelt werden sollte, boten sich i.W. nur<br />
Messverfahren an, die kein aufwändiges<br />
Processing verlangen. Das Ground Penetrating<br />
Radar – kurz: Georadar – scheint prädestiniert<br />
für solche Einsätze, insbesondere, da ein teils<br />
wassergefülltes Rohr nachzuweisen war. So<br />
wird in der Literatur (DGG, 2006) für den<br />
Übergang von Luft zu Wasser ein Reflexionsvermögen<br />
von 80% der einfallenden Signalenergie<br />
angegeben, so dass ein deutlicher<br />
Kontrast in Form einer Reflexionshyperbel im<br />
Radargramm zu erwarten ist.<br />
Ergänzend wurde auf einigen der Profile mit<br />
einem Protonenmagnetometer die Totalkomponente<br />
des Erdmagnetfeldes vermessen.<br />
Als Quelle auftretender Anomalien kommen<br />
sowohl das Betonrohr als auch die Grabenabdeckung<br />
bzw. –berandung in Frage. Da aufgrund<br />
des Äquivalenzprinzips keine eindeutige<br />
Aussage über das ursächliche Objekt möglich<br />
ist, seien diese Messungen hauptsächlich als<br />
Referenz bzw. Test zu verstehen.<br />
Im Folgenden seien einige der Messparameter<br />
beider Verfahren genannt:<br />
Georadar<br />
• 300ns Messfenster ≈ 15m Eindringtiefe<br />
bei 0.1m/ns geschätzter Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />
• 0.1m Messpunktabstand<br />
• 250MHz Messfrequenz, abgeschirmt<br />
Geomagnetik<br />
• Protonenmagnetometer<br />
• Messung des Totalfeldes und des<br />
Gradienten (0.5m Sondenabstand)<br />
• 0.1m Messpunktabstand<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 15
Abb. 1: Schematische Skizze der Örtlichkeiten an der Flambacher Mühle. Markiert sind sichtbare Anhaltspunkte<br />
sowie die vermutete Lage des alten Wassergrabens/Betonrohrs.<br />
Eine flächenhafte Vermessung mit den o.g.<br />
Verfahren wurde nicht durchgeführt, da bereits<br />
durch den Zu-/Abfluss sowie durch einige<br />
Kanaldeckel gut sichtbare Anhaltspunkte für<br />
die Lage des Grabens/Rohres vorhanden sind.<br />
Die Messprofile lagen möglichst senkrecht<br />
zum vermuteten Rohrverlauf (Abb. 1) und<br />
waren in ausreichender Länge (20-30m) und<br />
wenigen Metern Abstand zueinander ausgelegt.<br />
Das Haupthaus diente meist als Profilende.<br />
Nach jeder Messung war dann anhand<br />
der Radargramme die gesuchte Lage des<br />
Grabens/Rohres zu markieren.<br />
Datenbearbeitung<br />
Da die Auswertung der Messungen quasi<br />
„in situ“ stattfand, entfällt zunächst eine<br />
umfangreiche Datenbearbeitung. Dies bedingt,<br />
dass vor Ort nur eine Angabe der Ortslage des<br />
Rohres möglich war. Die Tiefenlage ist aus der<br />
Form der Reflexionshyperbel abzuschätzen.<br />
Zu diesem Zweck wurden die Daten mit dem<br />
16 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Programm ReflexW (SANDMEIER, 2004) i.W.<br />
in drei Punkten bearbeitet:<br />
• Verschiebung der Spuren auf den<br />
korrekten zeitlichen Nullpunkt,<br />
• Bandpass-Filterung im Frequenzbereich,<br />
• Korrektur der Signaldämpfung mit<br />
Hilfe eines AGC-Filters.<br />
Die Magnetfeldmessungen zeigen – wie zu<br />
erwarten war – einen starken Einfluss durch<br />
das Haupthaus. Dieser lässt bereits mit<br />
wenigen Metern Abstand nach, so dass die<br />
durch den Graben verursachte Anomalie nicht<br />
wesentlich beeinflusst wird.<br />
Eine Korrektur dieses Störeinflusses kann<br />
durch Anpassung einer Kurve und anschließende<br />
Differenzbildung zwischen Messdaten<br />
und Kurve durchgeführt werden. Die<br />
Abb. 2 zeigt beispielhaft eines der Magnetikprofile<br />
mit den Messdaten und der Kurvenanpassung.
Abb. 2: Gradientenmessung auf einem Profil in Richtung Haupthaus. Der Einfluss des Haupthauses kann mit<br />
einer e-Funktion beschrieben (LINKS) und durch Differenzierung korrigiert werden (RECHTS).<br />
Störungen durch Gerätegang und Variationen<br />
im Erdmagnetfeld können aufgrund der<br />
örtlichen Profilausdehnung und geringen<br />
Messzeit vernachlässigt werden. Lediglich<br />
Einflüsse durch die „Gartengestaltung“<br />
südwestlich des Haupthauses sind noch zu<br />
beachten. Aus der Form der resultierenden<br />
Anomaliekurve können dann Orts- und<br />
Tiefenlage des Störkörpers abgeschätzt<br />
werden.<br />
Ergebnisse<br />
Die folgenden Abbildungen zeigen einen Teil<br />
der Messdaten und sollen einen Eindruck über<br />
die Qualität und Erkennbarkeit von Strukturen<br />
vermitteln.<br />
Abb. 3: Radar- und Magnetikprofil südwestlich des Haupthauses direkt neben dem Abfluss. Bei ca. 8.5-11m<br />
ist im Radargramm die Abdeckung des Grabens zu erkennen (ein Betonrohr existiert hier offenbar noch<br />
nicht), bestätigt durch die Gradientenkurve des Magnetikfeldes.<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 17
Abb. 4: Radar- und Magnetikprofil südwestlich des Haupthauses, etwa 15m vom Abfluss entfernt. Deutlich<br />
ist bei 10m die Reflexionshyperbel im Radargramm zu erkennen, gefolgt von Reflexionen von der Wasseroberfläche/Rohrunterkante<br />
und/oder Multiple. Das magnetische Totalfeld zeigt dies nur andeutungsweise<br />
und wird am Profilanfang noch stark gestört.<br />
Abb. 5: Radar- und Magnetikprofil südwestlich des Haupthauses, einige Meter vom Pumpenhaus entfernt.<br />
Die Reflexionshyperbel berührt bereits den Bereich der Luft-/Bodenwelle, so dass die Betrachtung einzelner<br />
Amplituden nötig ist, um den genauen Hyperbelverlauf festzulegen. Das Gradientenfeld der Magnetik zeigt<br />
keine eindeutige Indikation im Bereich von x = 19-20m.<br />
1 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
Fazit<br />
Bereits durch die Messungen mit dem<br />
Georadar konnte vor Ort erfolgreich der<br />
genaue Verlauf des Betonrohres südwestlich<br />
und nordöstlich des Haupthauses nachgewiesen<br />
werden. Die Magnetik zeigt dazu<br />
teils deutliche, teils nur angedeutete<br />
Anomalien – liefert aber letztendlich eine<br />
Referenz der durch das Georadar bestimmten<br />
Ortslagen.<br />
Dieses Projekt zeigt beispielhaft, dass die<br />
Methoden der Geophysik eine schnelle und<br />
effektive Anwendung zulassen. In diesem Fall<br />
wurden sämtliche Messungen innerhalb eines<br />
Tages von zwei Personen durchgeführt, inkl.<br />
Interpretation und einer groben Einmessung<br />
der Ortslagen. Ein Processing der Messdaten<br />
war nicht notwendig, eine Auswertung „in<br />
situ“ ausreichend, um das geforderte Ziel zu<br />
erreichen.<br />
Die obigen Beispiele zeigen aber auch, dass<br />
trotz offensichtlich unveränderter Messbedingungen<br />
die Datensätze zwischen „Lehrbuchqualität“<br />
und „schwierig zu interpretieren“<br />
wechseln können. Dies lässt hoffen,<br />
dass der Geophysiker im Feld nicht überflüssig<br />
wird, sondern weiterhin als fachkundiger<br />
Berater gebraucht wird.<br />
Literatur<br />
DEUTSCHE GEOPHYSIKALISCHE GESELLSCHAFT<br />
(Hrsg., 2006): DGG-Kolloquium Georadar. –<br />
Mitteilungen der DGG, Sonderband II/2006;<br />
Bremen.<br />
SACHS, GUDRUN (Sept. <strong>2007</strong>): Untersuchung<br />
zur Reaktivierung der kleinen Wasserkraftanlage<br />
an der Flambacher Mühle. – Studienarbeit<br />
TU Clausthal; Clausthal-Zellerfeld.<br />
SANDMEIER, K.J. (2004): ReflexW, Version<br />
3.0.8 – program for processing and interpretation<br />
of reflection and transmission data. –<br />
Karlsruhe.<br />
SOWIWAS ENERGIE GMBH (Okt. <strong>2007</strong>):<br />
Wasserkraft Konzeptuntersuchung Flambacher<br />
Mühle. – Erkerode, www.sowiwas.de.<br />
Kontakt<br />
Dipl.-Geophys. Andreas Fettig<br />
Institut für Geophysik der TU Clausthal<br />
Arnold-Sommerfeld-Str.1<br />
38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
andreas.fettig@tu-clausthal.de<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 19
Gustav Angenheister (1917-1991) und seine DFG-Projekte<br />
Ein Beitrag zur 50-jährigen Wiederkehr seiner Berufung auf den<br />
Lehrstuhl für Angewandte Geophysik an der Universität München<br />
H. C. Soffel, München<br />
Einleitung<br />
Vor 50 Jahren wurde Gustav Angenheister auf<br />
den Lehrstuhl für Angewandte Geophysik an<br />
die Universität München berufen . Angenheister<br />
(Abb . 1) war in den Jahren 1957 bis 1983<br />
Direktor des Geophysikalischen Instituts an der<br />
Universität München und in Personalunion auch<br />
Direktor des Geophysikalischen Observatoriums<br />
in Fürstenfeldbruck . In dieser Zeit stellte<br />
Angenheister insgesamt 106 DFG-Anträge<br />
mit den Aktenzeichen An 23/1 bis An 23/115 .<br />
Nicht nur die hohe Zahl der Anträge, sondern<br />
auch das weite Themenspektrum zeigen uns<br />
Angenheister als ebenso erfolgreichen wie<br />
vielseitigen Wissenschaftler, unter dem das<br />
Geophysikinstitut in München in den Jahren<br />
nach 1957 einen enormen Aufschwung nahm<br />
und es zu einer der größten Einrichtungen dieser<br />
Art in Deutschland werden ließ .<br />
In einem Nachruf (Soffel, 1991) wurde Angenheisters<br />
Lebenslauf und wissenschaftlicher<br />
Werdegang ausführlich dargestellt . Hier möchte<br />
ich nur auf einige wenige Daten eingehen .<br />
Gustav Angenheister jr . wurde als Sohn von<br />
Gustav Heinrich Angenheister (1878 – 1945,<br />
siehe förtSch, 1950) am 8 . November 1917 in<br />
Apia auf Samoa geboren . Sein Vater leitete dort<br />
das geophysikalische Observatorium, wurde<br />
dann während des 1 . Weltkrieges interniert und<br />
konnte nicht nach Deutschland zurückkehren .<br />
Es wurde ihm aber gestattet, seine wissenschaftlichen<br />
Arbeiten im Observatorium fortzuführen .<br />
G . H . Angenheister wurde nach dem Tod von<br />
Emil Wiechert im Jahre 1928 auf den Lehrstuhl<br />
für Geophysik an der Universität Göttingen berufen<br />
. Seine wissenschaftlichen Interessen lagen<br />
auf den Gebieten Erdmagnetismus, Seismologie<br />
und Angewandte Geophysik .<br />
Abb . 1: Gustav Angenheister bei der Besichtigung der seismischen Außenstelle des<br />
Observatoriums auf dem Flugplatz von Hof in Oberfranken im Frühjahr 1958 . Links:<br />
Angenheisters Assistent Dr . Klaus Helbig . Rechts: Dr . Otto Förtsch, Leiter der Abteilung<br />
Abb. Seismologie 1 des Observatoriums Fürstenfeldbruck .<br />
Gustav Angenheister bei der Besichtigung der seismischen Außenstelle des Observatoriums<br />
20 DGG-Mittlg auf dem . Flugplatz 4/<strong>2007</strong> von Hof in Oberfranken im Frühjahr 1958. Links: Angenheisters Assistent<br />
Dr. Klaus Helbig. Rechts: Dr. Otto Förtsch, Leiter der Abteilung Seismologie des
Angenheister jr . begann schon vor dem 2 . Weltkrieg<br />
das Studium der Physik und der Geologie<br />
in Göttingen . Kriegsbedingt konnte er dies nicht<br />
zu Ende führen . Erst 1950 kam er aus der russischen<br />
Kriegsgefangenschaft nach Hause und<br />
konnte sein Studium zunächst mit einem Diplom<br />
und 1953 mit einer Promotion über Pulsationen<br />
des Erdmagnetfeldes abschließen . Anschließend<br />
war er beim Niedersächsischen Landesamt für<br />
Bodenforschung (NLfB) in Hannover beschäftigt<br />
und hielt sich im Ausland bei feldmagnetischen<br />
Arbeiten auf, als er im Sommer 1957<br />
den Ruf aus München erhielt . Er stand auf der<br />
Berufungsliste an 3 . Stelle, die beiden vor ihm<br />
plazierten Wissenschaftler Closs (Hannover)<br />
und Puchheim (Freiberg) hatten den Ruf abgelehnt<br />
. Als Anwärter auf den Lehrstuhl wurde<br />
Angenheister zunächst als Außenseiter gehandelt<br />
. Er war nicht habilitiert und konnte erst<br />
wenige Publikationen aufweisen . Er war aber<br />
ohne Zweifel für die Universität München ein<br />
Glücksgriff .<br />
Gleich nach Erteilung des Rufs auf den Lehrstuhl<br />
für Angewandte Geophysik nahm Angenheister<br />
Kontakt zu seinem Amtsvorgänger Prof . Dr .<br />
H . Reich auf, um die Verhandlungen mit dem<br />
Ministerium möglichst effektiv zu gestalten . Dies<br />
betraf auch die Möglichkeiten, durch Anträge<br />
bei der <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft zusätzliche<br />
Mittel für Forschungsprojekte einzuwerben,<br />
denn die Grundausstattung des Instituts<br />
erlaubte keine großen Forschungsaktivitäten .<br />
1 2<br />
9<br />
6<br />
3<br />
Gleich nach Rufannahme wurde der erste DFG-<br />
Antrag gestellt und nach gebührender Zeit auch<br />
in voller Höhe bewilligt . Der Antrag hatte<br />
zum Ziel, eine neue Apparatur für seismische<br />
Feldmessungen zu entwickeln . Daraus wurde<br />
dann in kurzer Zeit die berühmte „Münchner<br />
Kiste“ . Ausgehend von seinem ersten Antrag<br />
des Jahres 1957 mit dem Aktenzeichen An 23/1<br />
brachte er es mit seinem letzten Antrag im Jahr<br />
1981 auf An 23/115 . Insgesamt stellte er 106<br />
Anträge, von denen nur ein einziger (An23/98<br />
im Jahre 1974) total abgelehnt wurde . Einige<br />
Vorgänge mit eigenen Aktenzeichen waren in<br />
den Akten nicht zu finden. Ich vermute, da zu<br />
diesen Aktenzeichen kein Schriftverkehr, kein<br />
Antrag und keine Abrechnungen gefunden werden<br />
konnten, dass es sich um Anfragen oder<br />
Anträge auf Umdisposition von Mitteln handelt .<br />
Damals wurde bei der DFG jeder neue Vorgang<br />
mit einem eigenen Aktenzeichen versehen .<br />
Fortsetzungsanträge, die jährlich gestellt werden<br />
mussten, erhielten auch neue Aktenzeichen .<br />
Die Themen der Angenheisterschen DFG-<br />
Anträge<br />
Wie fleißig Angenheister als Antragsteller war,<br />
zeigt die Abb . 2 . Bis 1975 stellte er 5 oder mehr<br />
Anträge pro Jahr . Dann ging die Zahl der Anträge<br />
stetig zurück, weil auch andere Mitarbeiter des<br />
Instituts bei der DFG antragsberechtigt wurden<br />
(Soffel, Schult, Petersen, Pohl, Gebrande,<br />
0<br />
1 9 5 5 1 9 6 0 1 9 6 5 1 9 7 0 1 9 7 5 1 9 8 0 1 9 8 5<br />
A n trä g e p ro J a h r<br />
Abb . 2: Zahl der von Angenheister zwischen 1957 und 1981 jährlich gestellten<br />
DFG-Anträge .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 21
3 0<br />
2 5<br />
2 0<br />
1 5<br />
1 0<br />
Schmidbauer, Berktold, Beblo, Schmedes) und<br />
diese Aufgaben übernahmen . Seine 106 Anträge<br />
lassen sich auf 10 Themengruppen verteilen<br />
(Abb . 3), die im Folgenden kurz vorgestellt<br />
werden sollen .<br />
1) Refraktionsseismik, 26 Anträge<br />
Ab Mitte der 1950er Jahre gab es mit Prof .<br />
Hiller aus Stuttgart als Koordinator ein<br />
DFG-Schwerpunktprogramm mit dem Titel:<br />
Geophysikalische Erforschung des tieferen<br />
Untergrundes in Mitteleuropa . Daran beteiligten<br />
sich auch schon Prof . Dr . H . Reich und<br />
sein Assistent Dr . O . Förtsch mit refraktionsseismischen<br />
Messungen . Das damals für seismische<br />
Feldmessungen zur Verfügung stehende<br />
Instrumentarium war nach heutigen<br />
Maßstäben recht primitiv . Zum Teil waren es<br />
noch mechanische Seismometer oder auch<br />
schon elektromechanische Geophone, jeweils<br />
mit optischer Registrierung mit Hilfe<br />
von Spiegelgalvanometern in lichtdichten<br />
Zelten . Angenheister beteiligte sich sofort<br />
nach Rufannahme an diesem DFG-Schwerpunktprogramm<br />
. Zunächst wurde er dabei von<br />
Dr . O . Förtsch, dem Leiter der Arbeitsgruppe<br />
Seismologie des Observatoriums unterstützt,<br />
dann aber auch von seinen Assistenten Dr .<br />
K . Helbig und Dr . P . Giese und ab Mitte der<br />
22 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
5<br />
0<br />
A n trä g e<br />
T h e m e n g ru p p e<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 0<br />
Abb . 3: Verteilung der Anträge auf verschiedene Themengruppen . 1: Refraktionsseismik,<br />
2: Erdmagnetische Tiefensondierung und Magnetotellurik, 3: Gesteins-<br />
und Paläomagnetismus, 4: Hochdruckforschung, Gesteinsphysik und Rheologie, 5:<br />
Seismische Geräteentwicklung und Modellseismik, 6: Feldmagnetik, Gravimetrie<br />
und Potentialmethoden, 7: Riesforschung, 8: Pulsationen, 9: Islandforschung, 10:<br />
Gletscherseismik .<br />
1960er Jahre auch von weiteren wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitern (C . Prodehl, H . Gebrande, H .<br />
Miller) . Als Quellen für seismische Signale wurden<br />
die damals noch möglichen großen Steinbruchsprengungen<br />
verwendet (z . B . Eschenlohe<br />
bei Garmisch, Hilders in der Rhön, Böhmisch-<br />
Bruck im Bayerischen Wald und zahlreiche andere)<br />
. Mit Ladungen bis zu 10 Tonnen konnte<br />
die Signalausbreitung auf Profilen bis über 500<br />
km gemessen und die Struktur der Erde bis weit<br />
unter die Kruste-Mantel-Grenze erfasst werden .<br />
Alle diese Messungen wurden koordiniert vorgenommen<br />
und die einzelnen Geophysikinstitute<br />
arbeiteten eng zusammen . Auch die Auswertung<br />
und die Publikation der Daten wurde als<br />
Gemeinschaftsaufgabe gesehen . Nach Ablauf<br />
des oben genannten Schwerpunktprogramms<br />
konnten zur Fortsetzung der sprengseismischen<br />
Messungen die DFG-Schwerpunktprogramme<br />
„Unternehmen Erdmantel“, „Geodynamik des<br />
mediterranen Raumes“ und schließlich das internationale<br />
Projekt „Europäische Geotraverse“ vom<br />
Norden Skandinaviens bis Nordafrika genutzt<br />
werden . Daneben führte das Institut in München<br />
auch noch andere refraktionsseismische Projekte<br />
in eigener Regie durch, wie zum Beispiel die<br />
Untersuchung des „Engadiner Fensters“ in<br />
den Alpen und Messungen am Westrand der<br />
Böhmischen Masse . Das letzte große refrakti-
onsseismische DFG-Projekt von Angenheister<br />
war schließlich das Alpenlängsprofil.<br />
An dieser Stelle soll auch erwähnt werden,<br />
dass Angenheister bei seinen vielen Anträgen<br />
pro Jahr natürlich auf die Hilfe seiner<br />
Mitarbeiter (Assistenten, Doktoranden und<br />
Diplomanden) angewiesen war . Sie halfen bei der<br />
Literaturrecherche (die damals noch recht mühsam<br />
war), bei der Beschaffung von Unterlagen<br />
und Angeboten zum Kauf von Geräten, beim<br />
Abfassen von Antragsskizzen, bei der organisatorischen<br />
Planung von Messkampagnen und<br />
schließlich auch bei der Abfassung der Berichte<br />
an die DFG und der Publikation der Ergebnisse .<br />
Jeder, der bei diesen Planungen beteiligt war,<br />
lernte dabei in der Praxis, wie DFG-Anträge<br />
gestellt werden mussten . Als diese Mitarbeiter<br />
später dann selbst antragsberechtigt wurden, hatten<br />
sie das Handwerk gelernt und konnten selbst<br />
erfolgreich eigene Anträge stellen . In ähnlicher<br />
Weise gab Angenheister auch Hilfestellung<br />
bei der Publikation der wissenschaftlichen<br />
Ergebnisse und überließ die Autorenschaft in<br />
selbstloser Weise vielfach ganz den jüngeren<br />
Kollegen .<br />
2) Erdmagnetische Tiefensondierung und<br />
Magnetotellurik, 17 Anträge<br />
Mit insgesamt 17 Anträgen stand dieser<br />
Themenbereich stets im Zentrum der Angenheisterschen<br />
Interessen . Zu Beginn der 1960er<br />
Jahre rückte die Frage nach der elektrischen<br />
Leitfähigkeit tieferer Bereiche der Erdkruste und<br />
des Oberen Mantels immer mehr in das Interesse<br />
der Geophysiker . Es war auch die Zeit der raschen<br />
Entwicklung immer leistungsfähigerer Rechner,<br />
welche die oft recht komplizierte Auswertung geoelektrischer<br />
Messungen erheblich erleichterten .<br />
Auch die Induktionsverfahren (Magnetotellurik,<br />
erdmagnetische Tiefensondierung) begannen<br />
sich als wichtige Methoden zur Erforschung<br />
der Leitfähigkeitsverteilung in größeren Tiefen<br />
zu etablieren . Neben dem Institut in Göttingen,<br />
wo Dr . U . Schmucker auf dem Gebiet der<br />
Magnetotellurik Pionierarbeit geleistet hatte,<br />
waren die Institute in Braunschweig unter der<br />
Leitung von Prof . Dr . W . Kertz und später auch<br />
Münster unter der Leitung von Prof . Dr . J . Untiedt<br />
weitere Zentren dieser Forschungsarbeiten<br />
in Deutschland . Diese Kollegen waren zum<br />
Teil auch Mitantragsteller bei Angenheisters<br />
Projekten auf diesem Gebiet . Zunächst spielte<br />
auch die Entwicklung leistungsfähiger Apparate<br />
für die Messung und Registrierung geoelektrischer<br />
und geomagnetischer Felder im Gelände<br />
eine große Rolle, da derartige Geräte damals<br />
noch nicht zu kaufen waren .<br />
Regional wurden zunächst Gebiete in Deutschland<br />
untersucht, wobei sich die Gruppe in<br />
München zunächst auf die Molasse des<br />
Alpenvorlandes konzentrierte . Das DFG-Schwerpunktprogramm<br />
„Unternehmen Erdmantel“<br />
bot für diese Anträge den geeigneten Rahmen .<br />
Weitere regionale Schwerpunktgebiete waren<br />
der Oberrheingraben und die Alpen . Im gleichen<br />
Schwerpunktprogramm wurde auch die<br />
Beteiligung des Münchner Instituts an magnetotellurischen<br />
Messungen in der Afar-Senke in<br />
Äthiopien gefördert . Schließlich konnten diese<br />
Messungen auch im Alpenraum auf der europäischen<br />
Geotraverse im Schwerpunktprogramm<br />
„Geodynamik des Mediterranen Raumes“ fortgesetzt<br />
werden . Auch beim Deep Sea Drilling<br />
Project (DSDP) wollte sich Angenheister<br />
mit einem Antrag zur Untersuchung der<br />
Leitfähigkeitsstruktur unter ozeanischen Inseln<br />
beteiligen . Dieser Antrag wurde jedoch zu Recht<br />
abgelehnt, weil die zur Auswertung der Daten notwendigen<br />
3-dimensionalen Modellrechnungen<br />
damals noch nicht möglich waren .<br />
3) Gesteins- und Paläomagnetismus, 14<br />
Anträge<br />
Angenheister brachte von Göttingen kommend<br />
diese Arbeitsrichtung nach München mit . Auch<br />
unter seinem Vorgänger Prof . Dr . H . Reich hatte<br />
man sich am Münchner Institut schon mit der<br />
Magnetisierung von Gesteinen beschäftigt,<br />
führte jedoch vorwiegend feldmagnetische<br />
Arbeiten mit der Schmidtschen Schneidenwaage<br />
durch . Angenheister interessierte sich damals<br />
vor allem dafür, warum manche Gesteine eine<br />
dem heutigen Erdmagnetfeld entgegengerichtete<br />
„inverse“ remanente Magnetisierung<br />
aufweisen . Ende der 1950er Jahre gab es darüber<br />
unter den Geomagnetikern zwei kontroverse<br />
Auffassungen, die mit den Begriffen<br />
„Feldumkehr“ und „Selbstumkehr“ beschrieben<br />
werden können . Angenheister tendierte<br />
zunächst bei der Erklärung der inversen remanenten<br />
Magnetisierung zur „Selbstumkehr“ und<br />
akzeptierte erst Ende der 1960er Jahre, dass die<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 23
Feldumkehr die häufigste Ursache für inverse<br />
Remanenzen darstellt . Er stellte zur Einrichtung<br />
eines Labors für Gesteinsmagnetische Messungen<br />
mehrere Anträge bei der DFG . Seine<br />
ersten Mitarbeiter auf diesem Gebiet waren<br />
N . Petersen, H . Soffel und die ägyptische<br />
Doktorandin Egal Refai . Bevorzugt wurden die<br />
Basalte des Vogelsberges und der Oberpfalz mit<br />
dem viel untersuchten Basaltkegel vom Rauhen<br />
Kulm vermessen . Da die magnetischen und<br />
strukturellen Eigenschaften der Minerale des<br />
Systems der Titanomagnetite damals noch unzureichend<br />
bekannt waren, wurden im Rahmen<br />
eines DFG-Vorhabens durch den Doktoranden<br />
U . Bleil synthetische Titanomagnetite hergestellt<br />
und untersucht . Später, Mitte der 1970er Jahre,<br />
beteiligten sich auch deutsche Institute an den<br />
Bohrprogrammen in den Ozeanen (DSDP) und<br />
Angenheister stellte insgesamt 9 Anträge zur<br />
Untersuchung der magnetischen Eigenschaften<br />
von Ozeanbasalten . Für paläomagnetische<br />
Messungen hatte er weniger Interesse . Dieses<br />
Gebiet überließ er H . Soffel, der durch seine<br />
Habilitation im Jahre 1968 selbst antragsberechtigt<br />
bei der DFG geworden war .<br />
4) Hochdruckforschung, Gesteinsphysik und<br />
Rheologie, 13 Anträge<br />
Im Jahre 1963 verstarb Prof . Dr . Julius<br />
Bartels in Göttingen und hinterließ einige<br />
Doktoranden, unter anderem auch A . Schult .<br />
Angenheister erklärte sich bereit, Herrn Schult<br />
in München eine Arbeitsmöglichkeit für das<br />
Herrn Schult besonders interessierende Gebiet<br />
der Hochdruckforschung zu eröffnen . Damals<br />
gab es bei der DFG das Schwerpunktprogramm<br />
„Unternehmen Erdmantel“, das sich zur<br />
Förderung entsprechender Vorhaben sehr gut eignete<br />
. Die DFG unterstützte diese Arbeitsrichtung<br />
durch 11 Anträge in großzügiger Weise mit<br />
der Bewilligung von Mitteln für eine große<br />
Presse mit einer Druckkraft von 800 Tonnen<br />
und für spezielle Maschinen zur Herstellung<br />
von Druckkammern in der institutseigenen<br />
Werkstatt . Mit diesen DFG-Vorhaben wurde die<br />
Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit von<br />
möglichem Mantelmaterial (Olivin) intensiv gefördert<br />
. Dr . Schult untersuchte später auch magnetische<br />
Eigenschaften unter hohen Drucken und<br />
Temperaturen, wie zum Beispiel die Erhöhung<br />
der Curietemperatur mit dem Druck sowie die<br />
Druckabhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit von<br />
24 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Gesteinen . Ebenfalls Mitte der 1960er Jahre<br />
beschäftigte sich F . Rummel mit der Rheologie<br />
und dem Bruchverhalten von Gesteinen und<br />
wurde dabei durch 2 Anträge Angenheisters<br />
gefördert .<br />
5) Seismische Geräteentwicklung und<br />
Modellseismik, 13 Anträge<br />
Zu dieser Kategorie zählt auch Angenheisters<br />
erster Antrag An 23/1, den er schon im Sommer<br />
1957 unmittelbar nach Ruferhalt, aber noch<br />
vor der Rufannahme konzipierte und gleich<br />
nach der Ernennung zum Ordinarius an der<br />
Universität München bei der DFG einreichte .<br />
Damals stand ein von Prof . Hiller in Stuttgart<br />
koordiniertes DFG-Schwerpunktprogramm mit<br />
dem Thema „Geophysikalische Erforschung<br />
des tieferen Untergrundes Mitteleuropas“ zur<br />
Förderung solcher Vorhaben zur Verfügung .<br />
Dem ersten Antrag dieser Art folgten mehrere<br />
andere, mit deren Hilfe dann der Bau der liebevoll<br />
„Münchner Kiste“ genannten geländetauglichen<br />
refraktionsseismischen Apparatur<br />
entstand . Diese ersetzte die Registrierungen<br />
mit Lichtschreibern unter Verwendung eines<br />
lichtdichten Zeltes . Das Gerät bestand aus einer<br />
etwa 10 kg schweren Holzkiste, ausgestattet mit<br />
vier Spiegelgalvanometern und einem Uhrwerk<br />
für ein provisorisches mechanisches Not-<br />
Zeitzeichen . Die Signale dreier Z-Geophone<br />
und das exakte Zeitzeichen eines Radiosenders<br />
wurden mit Hilfe der Spiegelgalvanometer auf<br />
Photopapier registriert . Die dafür verwendeten<br />
Registrierkassetten hatten einen Vorschub von<br />
etwa 2-4 cm pro Sekunde und die Filmrolle<br />
wurde von einem 12-Volt-Motor eines Kfz-<br />
Scheibenwischers angetrieben . Diese Kassette<br />
war vom Mechanikermeister des Instituts, Herrn<br />
L . Lehner, schon zu Reichs Zeiten konzipiert<br />
und gebaut worden . Angenheisters Assistent Dr .<br />
P . Giese war ganz wesentlich an der Entwicklung<br />
dieser Registrierapparatur beteiligt . Damit konnte<br />
das Institut bei den meist gemeinsam mit den<br />
anderen Geophysikinstituten durchgeführten refraktionsseismischen<br />
Messkampagnen mehr als<br />
20 Messstationen zur Verfügung stellen .<br />
Neben dieser Instrumentenentwicklung wurde<br />
im Rahmen mehrerer DFG-Anträge eine<br />
schlierenoptische Apparatur aufgebaut, mit<br />
der die Wellenausbreitung in Modellkörpern<br />
aus Plexiglas und anderen Stoffen sichtbar ge-
macht werden konnte . Dr . K . Helbig, der andere<br />
Assistent Angenheisters, kümmerte sich intensiv<br />
um diesen Bereich . Um auch seismische<br />
Geschwindigkeiten in situ messen zu können,<br />
wurde mit DFG-Mitteln eine einfache hammerschlagseismische<br />
Apparatur zusammengestellt,<br />
die aus einem Oszillographen und mehreren<br />
piezoelektrischen Aufnehmern bestand .<br />
J . Wohlenbergs Diplomarbeit beruht auf der<br />
Auswertung solcher Messungen in verschiedenen<br />
Steinbrüchen .<br />
6) Feldmagnetik, Gravimetrie und Potentialmethoden,<br />
11 Anträge<br />
Seine Begeisterung für Arbeiten im Gelände<br />
drückt sich auch in den 11 Anträgen aus, die<br />
Angenheister für feldmagnetische Arbeiten,<br />
zum Teil auch für Schweremessungen und zur<br />
Verbesserung der Auswerteverfahren auf diesen<br />
Gebieten stellte . Immer wieder wurden<br />
längs der in Süddeutschland und zum Teil auch<br />
in den Alpen refraktionsseismisch vermessenen<br />
Profile auch feldmagnetische Messungen<br />
durchgeführt . Solche ergänzenden geophysikalischen<br />
Untersuchungen waren sinnvoll, weil<br />
das Gebiet der Bundesrepublik damals noch<br />
nicht aeromagnetisch vermessen worden war .<br />
Die Schweremessungen wurden am Westrand<br />
der Böhmischen Masse unter Leitung von Dr . K .<br />
Helbig Anfang der 1960er Jahre begonnen und<br />
später dann von H . Soffel fortgesetzt . Sie sollten<br />
sich bei der Erkundung der Region um die<br />
ab 1987 bei Windischeschenbach am Westrand<br />
der Böhmischen Masse niedergebrachte KTB-<br />
Bohrung als nützliche Vorarbeiten erweisen .<br />
7) Riesforschung, 4 Anträge<br />
Die Erforschung des Nördlinger Rieses war<br />
schon zu Zeiten von Angenheisters Vorgänger<br />
Reich ein wichtiges Forschungsthema des<br />
Geophysikinstituts in München gewesen . Es<br />
waren insbesondere geomagnetische Messungen<br />
mit Schmidtschen Schneidenwaagen, mit<br />
denen die inverse Magnetisierung der die<br />
Anomalien verursachenden Suevite nachgewiesen<br />
werden konnte . Anfang der 1960er<br />
Jahre war die Entstehung des Rieskraters<br />
noch umstritten . Von Seiten der Paläontologie<br />
wurde die Vulkanhypothese favorisiert, die<br />
aber dann Mitte der 1960er Jahre durch das<br />
Auffinden von Hochdruckmodifikationen des<br />
Quarzes und anderer typischer Merkmale hoher<br />
Schockeinwirkung auf die Gesteine schließlich<br />
durch die Meteoritenhypothese ersetzt wurde .<br />
Angenheister stellte zum Thema Nördlinger Ries<br />
insgesamt vier Anträge . Die Magnetisierung<br />
der Suevite wurde von J . Pohl untersucht . Im<br />
Rahmen von reflexions- und refraktionsseismischen<br />
Messungen in Kombination mit einer<br />
Bohrung wurden auch die Struktur des Kraters<br />
und die Mächtigkeit der Seesedimente bestimmt<br />
. Dies wurde auch durch geoelektrische<br />
Geländemessungen und weitere Untersuchungen<br />
im Labor mit Hilfe von Stoßwellenexperimenten<br />
ergänzt .<br />
8) Pulsationen, 4 Anträge<br />
Angenheister promovierte in Göttingen mit einer<br />
Dissertation über Pulsationen . Daher war es nur<br />
konsequent, dass er sich auch in München als<br />
Leiter des geomagnetischen Observatoriums<br />
weiter für dieses Thema interessierte . Insgesamt<br />
stellte er 4 Anträge zum Thema: Aktivität erdmagnetischer<br />
Pulsationen innerhalb eines Zeitraums,<br />
der möglichst einen Sonnenfleckenzyklus<br />
überdeckt . Letzten Endes schwand aber nach<br />
Abschluss dieser Vorhaben Mitte der 1960er<br />
Jahre doch sein Interesse an diesem Thema, weil<br />
andere Fragestellungen des Geomagnetismus<br />
(Gesteins- und Paläomagnetismus) und der<br />
Geophysik ganz allgemein ihn mehr zu interessieren<br />
begannen .<br />
9) Islandforschung, 2 Anträge<br />
Anfang der 1970er Jahre fanden unter internationaler<br />
Beteiligung geophysikalische Messungen<br />
in Island statt, um die Struktur der Erdkruste und<br />
des Oberen Mantels unter dem „Hot Spot Island“<br />
näher zu untersuchen . Mit 2 Anträgen beteiligte<br />
sich Angenheister an diesen Unternehmungen mit<br />
refraktionsseismischen Messungen, wobei zur<br />
seeseitigen Anregung der Signale Sprengungen<br />
von russischen Schiffen aus verwendet wurden .<br />
Bei der Vorbereitung und Durchführung dieser<br />
Messungen konnte sich Angenheister vor allem<br />
auf H . Gebrande stützen .<br />
10) Gletscherseismik, 2 Anträge<br />
Schon zu Beginn der 1950er Jahre führte Dr . O .<br />
Förtsch als Assistent von H . Reich seismische<br />
Messungen auf Gletschern der Alpen durch, um<br />
die Eisdicke zu bestimmen . Am Vernagt-Ferner<br />
und am Guslar-Ferner in den Ötztaler Alpen<br />
setzte Angenheister im Rahmen von 2 Anträgen<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 25
in den 1960er Jahren diese Tradition fort . Die<br />
Messungen waren für die Wasserwirtschaft in<br />
Tirol und für den Bau eines Kraftwerks von<br />
großem Interesse und wurden von österreichischer<br />
Seite - zusätzlich zur DFG-Förderung<br />
- ebenfalls finanziell unterstützt.<br />
Die Leistungsbilanz Angenheisters<br />
Angenheisters persönliche Erfolgsquote bei<br />
seinen DFG-Anträgen war ungewöhnlich hoch .<br />
Ausgedrückt in % ist dies in Abb . 4 dargestellt .<br />
Meistens wurden die Anträge ohne Abstriche bewilligt,<br />
andere wurden nur geringfügig gekürzt .<br />
Lediglich ein Antrag wurde total abgelehnt (An<br />
23/98 aus dem Jahre 1974, Leitfähigkeitsstruktur<br />
unter ozeanischen Inseln) . Darauf wurde weiter<br />
oben schon hingewiesen .<br />
Angenheister warb Personalmittel in beträchtlicher<br />
Höhe ein . Es waren in den circa 25 Jahren<br />
von 1957 bis 1981 insgesamt 78 Jahre für<br />
Wissenschaftler, d .h . pro Jahr im Schnitt Mittel<br />
für drei voll bezahlte Wissenschaftlerstellen<br />
oder für 6 Doktoranden . Hinzu kamen 12,5<br />
Mann-Jahre für Techniker und 29 Mann-Jahre<br />
für Hilfskräfte . Die eingeworbenen Mittel für<br />
Verbrauchsmaterial, Gerätebeschaffungen,<br />
Beschaffung von Fahrzeugen, Reisekosten,<br />
1 0 0<br />
8 0<br />
6 0<br />
4 0<br />
2 0<br />
26 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
0<br />
E rfo lg in<br />
P ro ze n t<br />
Aufträge an Dritte (auch an Geophysik-Firmen<br />
zur Ausführung von Geländemessungen) sind<br />
nicht so einfach zu beziffern, da diese Summen<br />
schwer zu ermitteln und mit heutigen Kosten zu<br />
vergleichen sind . Wie sich die Bezahlung der<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiter in den letzten 50<br />
Jahren verändert hat, zeigt der Antrag An23/4 aus<br />
dem Jahre 1957 . Für die Anstellung eines wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiters für 1 Jahr wurden<br />
DM 7200,-- bewilligt . Das Gehalt einschließlich<br />
sämtlicher Arbeitgeberanteile und Sozialkosten<br />
betrug demnach DM 600,-- im Monat .<br />
Die Bewilligungen waren aber meist recht umfangreich<br />
. Einmal erhielt Angenheister vom<br />
DFG-Präsidenten sogar einen Brief mit der Bitte<br />
um Zurückhaltung bei weiteren Antragstellungen,<br />
um auch für andere noch etwas übrig zu lassen .<br />
Im krassen Gegensatz zu der großen Anzahl der<br />
Vorhaben und der Höhe der eingeworbenen Mittel<br />
steht die Zahl seiner Publikationen . Das hängt<br />
damit zusammen, dass er zur Förderung seiner<br />
jüngeren Mitarbeiter ihnen überließ, die wissenschaftlichen<br />
Ergebnisse unter ihrem Namen zu<br />
publizieren, um sich damit zu qualifizieren. Er<br />
war immer gerne bereit, die Manuskripte dieser<br />
Veröffentlichungen kritisch durchzulesen und<br />
gab Ratschläge zu ihrer Verbesserung .<br />
0 2 0 4 0 6 0 8 0 1 0 0 1 2 0<br />
Abb . 4: Erfolgsquote in Prozent der Anträge mit den Aktenzeichen An 23/1 bis An 23/115 .<br />
A z
1 5 0<br />
1 2 5<br />
1 0 0<br />
7 5<br />
5 0<br />
2 5<br />
0<br />
Häufig wird die Ansicht vertreten, früher<br />
wäre es bei der DFG schneller gegangen und<br />
die Wartezeiten zwischen Antragstellung und<br />
Bewilligung wären kürzer gewesen . Die Kurve<br />
in Abb . 5 (Wartezeit zwischen Antragstellung<br />
und Bewilligung in Wochen) für den Zeitraum<br />
1957 – 1981 zeigt einen mehr oder weniger<br />
gleichbleibenden Verlauf . Mit einer Wartezeit<br />
von etwa 25 Wochen, d .h . etwa einem halben<br />
Jahr, musste damals immer gerechnet werden .<br />
Interessant wäre es, den Zeitraum 1981 bis <strong>2007</strong><br />
einmal zu analysieren, um zu sehen, ob sich nach<br />
1981 daran prinzipiell etwas änderte .<br />
Schlussbemerkungen<br />
Das Wirken Gustav Angenheisters als Forscher<br />
und akademischer Lehrer hat im In- und<br />
Ausland hohe Anerkennung gefunden . Er hat die<br />
Geophysik in unserem Land 25 Jahre lang ganz<br />
wesentlich mitgeprägt und war der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Forschungsgemeinschaft in dieser Zeit für<br />
deren großzügige Förderung stets zu großem<br />
Dank verpflichtet. Umgekehrt hat er sich als<br />
Gutachter von Anträgen im Normalverfahren,<br />
bei Schwerpunktprogrammen und Sonderforschungsbereichen<br />
unermüdlich in den Dienst der<br />
DFG gestellt und damit versucht, die Qualität<br />
der Forschung in Deutschland auf hohem Niveau<br />
zu sichern . Wir alle sollten ihm dafür dankbar<br />
sein .<br />
D a u e r d e r B e a rb e itu n g in W o c h e n<br />
A z<br />
0 2 0 4 0 6 0 8 0 1 0 0 1 2 0<br />
Abb . 5: Dauer in Wochen zwischen Antragstellung und Antragsbewilligung für die<br />
Anträge mit den Aktenzeichen An 23/1 bis An 23/115 .<br />
Literatur<br />
förtSch, O . (1950): Nachruf für Gustav<br />
Heinrich Angenheister . - Gerlands Beiträge<br />
zur Geophysik, 61, 4: 291-295 .<br />
Soffel, H . (1991): Nachruf für Prof . Dr . Gustav<br />
Angenheister, 08 .11 .1917 – 19 .04 .1991 .<br />
- Mitt . <strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft,<br />
2: 12-13 .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 27
NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT<br />
NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
B.-G. Lühr, Vertreter des Geschäftsführers der DGG, ase@gfz-potsdam.de<br />
B.-G. Lühr, Vertreter des Geschäftsführers der DGG, ase@gfz-potsdam.de<br />
Im Namen des Vorstandes der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) lade ich alle<br />
Mitglieder der DGG zur Mitgliederversammlung ein, die im Rahmen unserer Jahrestagung 2008 am<br />
Mittwoch, 5. März 2008 um 18:00 h<br />
im Auditorium Maximum der TU Bergakademie Freiberg stattfinden wird. Um zahlreiches Erscheinen<br />
wird gebeten.<br />
Tagesordnung:<br />
TOP 1: Begrüßung, Feststellung der fristgerechten Einberufung und der Beschlussfähigkeit<br />
TOP 2: Genehmigung der Tagesordnung<br />
TOP 3: Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung am 28. März <strong>2007</strong><br />
in Aachen<br />
TOP 4: Bericht des Präsidenten<br />
TOP 5: Bericht des Geschäftsführers/Vertreters<br />
TOP 6: Bericht des Schatzmeisters<br />
TOP 7: Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Schatzmeisters<br />
TOP 8: Bericht des deutschen Herausgebers des Geophysical Journal International<br />
TOP 9: Bericht der Redaktion der DGG-Mitteilungen<br />
TOP 10: Kurzberichte der Leiter/Sprecher der DGG-Komitees und Arbeitskreise<br />
TOP 11: Aussprache<br />
2 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Komitees: Publikationen, Öffentlichkeitsarbeit, Internet, Jahrestagungen,<br />
Ehrungen, Firmen, Mitglieder, Studierende, Studienfragen, Kooperationen<br />
Arbeitskreise: Angewandte Geophysik, Elektromagnetische Tiefenforschung,<br />
Dynamik des Erdinneren, Hydro- und Ingenieur-Geophysik, Induzierte Polarisation,<br />
Geothermik, Geschichte der Geophysik<br />
TOP 12: Anträge und Beschlüsse<br />
TOP 13: Entlastung des Vorstandes<br />
TOP 14: Wahlen<br />
TOP 15: Bestätigung des Vorstandes<br />
TOP 16: Wahl der Kassenprüfer<br />
TOP 17: Verschiedenes
Bernd-Rendel-Preis der DFG an Alexander Gerst verliehen<br />
Matthias Hort (Hamburg), Hans-Joachim Kümpel (Hannover) und<br />
Alexander Rudloff (Potsdam)<br />
Alexander Gerst (30), Diplom-Geophysiker<br />
und Doktorand am Institut für Geophysik der<br />
Universität Hamburg, ist einer der diesjährigen<br />
Preisträger des Bernd-Rendel-Preises der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft (DFG) .<br />
Alexander Gerst studierte von 1997 bis 2003<br />
Geophysik an der Universität Karlsruhe und<br />
an der Victoria University of Wellington in<br />
Neuseeland . Seine Abschlüsse erwarb er jeweils<br />
mit Auszeichnung . Gegenwärtig untersucht<br />
er im Rahmen seiner Dissertation, die er<br />
in der Arbeitsgruppe von Professor Matthias<br />
Hort anfertigt, die Dynamik strombolianischer<br />
Eruptionen am Mt . Erebus (Antarktis) . Hierzu<br />
verwendet er die am Hamburger Institut entwickelte<br />
Doppler-Radar-Methode . Ziel der<br />
Arbeiten ist es, ein Modell für die Frühphase<br />
von Eruptionen abzuleiten und zu validieren .<br />
Bereits in seiner Diplomarbeit konnte Alexander<br />
Gerst zeitliche Spannungsänderungen in der<br />
Erdkruste unter dem Vulkan Mt . Ruapehu in<br />
Neuseeland entdecken . Die Ergebnisse wurden<br />
2004 in einem Science-Artikel veröffentlicht .<br />
Die Verleihung des Bernd-Rendel-Preises<br />
<strong>2007</strong> erfolgte im Rahmen der Jahrestagung der<br />
Geologischen Vereinigung (GV) am 3 . Oktober<br />
<strong>2007</strong> in Bremen . Weitere Preisträger waren Dipl .-<br />
Geologin Steffi Burchardt (24) aus Göttingen,<br />
Dipl .-Geodät Henryk Dobslaw (30) aus Dresden<br />
und Dipl .-Geoökologe Klaus-Holger Knorr (29)<br />
aus Bayreuth .<br />
Die <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft zeichnet<br />
mit dem Bernd-Rendel-Preis seit 2002 junge,<br />
Foto: Privat<br />
nicht promovierte Geowissenschaftler/innen<br />
aus, deren bisheriger Werdegang großes wissenschaftliches<br />
Potenzial zeigt . Der Preis erinnert<br />
an den Geologiestudenten Bernd Rendel, der<br />
verstarb, bevor er sein Studium beenden konnte<br />
. Gestiftet wurde der Bernd-Rendel-Preis, der<br />
in der Regel mit jeweils 2 .000 EUR dotiert ist,<br />
von den Angehörigen .<br />
Bisherige Preisträgerinnen aus dem Fachgebiet<br />
Geophysik waren Andrea Hampel, damals GFZ<br />
Potsdam, heute Ruhr-Universität Bochum (2002)<br />
und Sofie Gradmann, Dalhousie University of<br />
Halifax/Kanada (2005) .<br />
Der Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen<br />
Gesellschaft gratuliert dem DGG-Mitglied<br />
Alexander Gerst ganz herzlich zu seiner<br />
Auszeichnung .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 29
Leserbrief zu „Die neuen Studiengänge Bachelor und Master of<br />
Science: Eine Zwischenbilanz für die Geophysik in Deutschland<br />
und Herausforderungen für die DGG“ von Torsten Dahm (DGG-<br />
Mitteilungen, 3/<strong>2007</strong>: 21-30)<br />
Jan Grobys, FWG Kiel<br />
Prof . Dr . Dahm wirft in seinem Artikel die wichtige<br />
Frage auf, ob unsere Gesellschaft einen<br />
Beitrag leisten kann zu verhindern, dass das<br />
Berufsbild des Geophysikers an Konturen verliert<br />
. In seinem nächsten Abschnitt bietet er meiner<br />
Meinung nach mit der Frage nach aktiverem<br />
Engagement bei der Akkreditierung auch gleichzeitig<br />
eine (Teil-)Antwort .<br />
Ich würde mir sehr wünschen, wenn die DGG<br />
das Berufsbild „Geophysiker“ schärft, und ich<br />
glaube, dass es unserem Berufsbild hilft, wenn<br />
wir einheitlichere Qualitätsstandards über die<br />
Mitarbeit in der Akkreditierung unterstützen .<br />
Zum einen sorgen einheitlichere Qualitätsstandards<br />
auch für eine einheitlichere Wahrnehmung<br />
des Berufes „Geophysiker“ . Denn so weiß die<br />
Industrie (und die Wissenschaft), dass dort, wo<br />
„Geophysiker“ draufsteht, auch „Geophysiker“<br />
drin ist, nämlich eine solide mathematisch-<br />
30 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
physikalische Ausbildung mit sehr gutem<br />
Verständnis für geophysikalische Prozesse .<br />
Ein schärferes Profil des Berufes ist auch eine<br />
bessere Rechtfertigung der Existenz unserer<br />
Studiengänge, weil es zeigt, dass Geophysik<br />
nicht durch andere Studiengänge abgedeckt werden<br />
kann . Wir transportieren damit die Botschaft,<br />
dass ein Geophysiker eben kein Geologe oder<br />
Geowissenschaftler mit etwas Physik ist .<br />
Zum anderen denke ich auch, dass die DGG diejenige<br />
sein sollte, die die Qualität der zukünftigen<br />
Geophysiker mit beeinflussen sollte. Denn<br />
bei uns in der DGG treffen sich Geophysiker aus<br />
Industrie und Wissenschaft, sie ist DAS Forum<br />
der deutschen Geophysik . Ich bin Mitglied in der<br />
DGG, weil ich sie als unsere Interessenvertretung<br />
ansehe - und eine gute Ausbildung kommender<br />
Geophysiker sollte im Interesse von uns allen<br />
sein .
Weickmann-Kolloquium <strong>2007</strong> - eine kleine Nachlese<br />
Franz Jacobs, Leipzig<br />
Am 25 . Oktober <strong>2007</strong> fand im Institut für<br />
Geophysik und Geologie der Universität Leipzig<br />
eine Festveranstaltung zu Ehren des 125 .<br />
Geburtstages von Ludwig Friedrich Weickmann<br />
(1882 – 1961) und aus Anlass des 75jährigen<br />
Jubiläums der Gründung des Geophysikalischen<br />
Observatoriums Collm statt (siehe auch DGG-<br />
Mitteilungen, 3/<strong>2007</strong>: 4-17) .<br />
Ca . 100 Besucher waren der Einladung der<br />
Universität Leipzig, der Sächsischen Akademie<br />
der Wissenschaften und der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Geophysikalischen Gesellschaft gefolgt . Die<br />
Veranstaltung erinnerte an einen Forscher,<br />
Hochschullehrer und Organisator, der in der<br />
ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts die<br />
Entwicklung der Geophysik maßgeblich vorangebracht<br />
hat . Ludwig F . Weickmann hat sich<br />
neben vielen anderen Ehrenämtern zwischen<br />
Grußredner (1 . Reihe, von links): Prof .<br />
Dr . U .-F . Haustein (Sächsische Akademie<br />
der Wissenschaften), Prof . Dr . Dr . G . Berg<br />
(<strong>Deutsche</strong> Akademie der Naturforscher<br />
Leopoldina), Prof . Dr . H .-J . Kümpel<br />
(Präsident DGG) und Festredner Prof .<br />
Dr . M . Claussen (Max-Planck-Institut für<br />
Meteorologie Hamburg)<br />
1927 und 1945 mehrmals (insgesamt 11 Jahre)<br />
für unsere Gesellschaft als Stellvertretender<br />
Vorsitzender engagiert . Man kann Ludwig<br />
Weickmann zu Recht als einen universellen<br />
Geophysiker bezeichnen, dessen Spezialgebiet<br />
die Meteorologie war, der es aber in glänzender<br />
Weise verstanden hat, alle Teilgebiete der<br />
Geophysik - Atmosphäre, Feste Erde und<br />
Hydrosphäre - in seinem Schaffen zu vereinen .<br />
Besonderen Glanz erhielt die Veranstaltung<br />
durch die Teilnahme von Nachkommen Ludwig<br />
F . Weickmanns (Sohn, Enkel und zwei Urenkel)<br />
und eine bewegende Ansprache des Sohnes<br />
Ludwig Anton Weickmann aus Starnberg .<br />
Seine Erklärung für das „Geheimnis“ der<br />
Weickmannschen Erfolge: Motivierung seiner<br />
Mitarbeiter und Studenten !<br />
Familie Weickmann (1 . Reihe, von rechts):<br />
Sohn Ludwig Anton Weickmann, Ehefrau,<br />
Enkel Bernhard Weickmann, Ehefrau,<br />
zwei Urenkel<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 31
In seinem Grußwort zitierte der Präsident<br />
der DGG, Hans-Joachim Kümpel, aus einem<br />
Beitrag Weickmanns in den „Mitteilungen des<br />
Landesvereins Sächsischer Heimatschutz“ vom<br />
November 1927 über „Die meteorologischen<br />
Ursachen der Hochwasserkatastrophe im östlichen<br />
Erzgebirge“ . Das verheerende Hochwasser<br />
im Müglitztal oberhalb von Pirna hatte in der<br />
Nacht vom 8 . zum 9 . Juli 1927 mehr als 160<br />
Menschenleben gefordert:<br />
Werner Ehrmann (Direktor des Instituts für<br />
Geophysik und Geologie)<br />
32 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
„Unsere Erdatmosphäre ist eine Wärmemaschine<br />
von außerordentlicher Genauigkeit<br />
und Empfindlichkeit, die bei den geringsten<br />
Schwankungen der ihr zugeführten<br />
Brennstoffmenge sofort ihre Leistung verändert.<br />
Sie ist aber zugleich auch eine Maschine<br />
von äußerst kompliziertem Bau mit verschiedenen,<br />
weit auseinander liegenden Heizkesseln<br />
und Kondensatoren, mit einem verwickelten<br />
Röhrensystem, zahlreichen Absperrschiebern<br />
Von links: Werner Holzmüller, Franz Jacobs, Rainer Fornahl (MdB)<br />
Martin Claussen während der Festrede
Gratulation an das Ehepaar Weickmann durch Franz Jacobs<br />
und Ventilen, so daß es sehr schwierig ist, einen<br />
Überblick über ihre Arbeitsweise zu bekommen.<br />
Wer immer nur einen einzelnen Punkt der<br />
Maschine - einen Ort der Erdoberfläche - im<br />
Auge behält, der wird im allgemeinen nicht klug<br />
werden aus dem, was er beobachtet und er wird<br />
geneigt sein, überhaupt nicht an die gesetzmäßige<br />
und die geregelte Funktion einer Maschine<br />
zu glauben, sondern er wird überall nur Willkür,<br />
Zufall und Laune erblicken. […] Wer aber bestrebt<br />
ist, bei der Untersuchung meteorologischer<br />
Vorgänge möglichst ausgedehnte Gebiete<br />
Ludwig Anton Weickmann (88)<br />
der Erde gleichzeitig zu behandeln, dem offenbaren<br />
sich die Zusammenhänge der scheinbar so<br />
willkürlichen Vorgänge nach Raum und Zeit, und<br />
er spürt den Arbeitsgang und den Takt dieser<br />
Maschine samt ihren Störungen [...].“<br />
Damit zeigt der Wissenschaftler und Organisator<br />
Weickmann, dass er als einfühlsamer Lehrer<br />
auch über die Gabe verfügte, komplizierte<br />
Zusammenhänge allgemeinverständlich zu<br />
beschreiben .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 33
Gleichzeitig offenbart die im Zitat enthaltene<br />
Botschaft zur möglichst umfassenden und<br />
gleichzeitigen Beobachtung des Planeten Erde<br />
aber auch den Visionär Weickmann, dessen<br />
Gedanken zum System Erde im Festvortrag<br />
während des Kolloquiums einen ganz aktuellen<br />
Bezug erhielten .<br />
Neben der Würdigung der Person Weickmanns<br />
wurde der Festvortrag von Martin Claussen (Max-<br />
Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg)<br />
zum Thema „System Erde und Klimawandel“<br />
mit großem Interesse aufgenommen . Das Fazit<br />
der Klimamodellierungen am MPI: Die Sommer<br />
werden heißer und trockener, die Winter werden<br />
milder und feuchter . Bis zum Ende des<br />
Jahrhunderts steigen die mittleren Temperaturen<br />
um 2 – 4 °C, falls nicht . . . .<br />
34 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Ludwig A .Weickmann und Werner Holzmüller<br />
Beim Rückblick auf das Weickmann-<br />
Kolloquium <strong>2007</strong> verdient schließlich der engagierte<br />
Diskussionsbeitrag des 95jährigen<br />
Leipziger Physikers Werner Holzmüller zur<br />
Klimaerwärmung besondere Erwähnung und wird<br />
hier in verkürzter Form abgedruckt . Holzmüller<br />
war Schüler von Ludwig F . Weickmann und<br />
hat diesem seinen Beitrag zum 125 . Geburtstag<br />
gewidmet .<br />
Der Autor dankt Frau Steffi Engel vom Zentrum<br />
für Fotografie der Universität Leipzig für die<br />
Anfertigung der Fotos und Gerhard Lange,<br />
Berlin, für inhaltliche Unterstützung .
Zwei Ursachen für unseren warmen Winter<br />
Herrn Prof. Dr. Ludwig Weickmann zu dessen 125. Geburtstag<br />
gewidmet (leicht gekürzte Fassung)<br />
Werner Holzmüller, Leipzig<br />
Werner Holzmüller (geb. 1912) studierte<br />
Physik und Mathematik in Leipzig und hörte<br />
u.a. Vorlesungen über Geophysik bei Ludwig<br />
Weickmann.<br />
Er war Schüler von Peter Debye (Nobelpreis<br />
1936) und promovierte bei ihm über dielektrische<br />
Eigenschaften von Ketonen.<br />
Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über<br />
Erwärmungsphänomene gehören zu den frühen<br />
Grundlagen der Mikrowellenphysik.<br />
Das Gutachten zu seiner Dissertation und die<br />
Prüfung im Fach Physik übernahm Werner<br />
Heisenberg (Nobelpreis 1932).<br />
1937 folgte Holzmüller Debye an das Kaiser-<br />
Wilhelm-Institut für Physik in Berlin-Dahlem<br />
und habilitierte sich 1941 bei Max von Laue<br />
(Nobelpreis 1914) mit einer Arbeit über Physik<br />
der Kunststoffe. Danach erhielt er einen Ruf nach<br />
Aachen und war von 1941 – 1945 als Dozent für<br />
Physik an der RWTH tätig.<br />
Wir hatten 2006/<strong>2007</strong> einen sehr warmen Winter<br />
und wissen, dass der zunehmende Treibhauseffekt<br />
auch in den nächsten Jahren wenig Schnee bringen<br />
wird . Zur Zeit erleben wir eine mittlere<br />
Temperaturerhöhung von 0,8°C in Europa, 1,2°C<br />
an den Meeresoberflächen, aber bis 4,0°C über<br />
den Wüsten . Damit ist eine starke Zunahme der<br />
Wasserverdunstung über den Meeren verbunden .<br />
Es verdunsten etwa 1 Gramm Wasser bezogen<br />
auf jeden Kubikmeter Luft mehrmals je Jahr .<br />
Bei etwa 300 Billionen Quadratmeter Wasseroberfläche<br />
der Erde sind das über 300 Billionen<br />
kg Wasserdampfzunahme, die sich über eine<br />
wetterwirksame Höhe von mehreren Tausend<br />
Metern verteilen . Das sind mindestens<br />
1 kg mehr verdunsteter Wasserdampf für jeden<br />
Quadratmeter Wasserfläche. Für jeden der 6<br />
Milliarden Erdbewohner bedeutet das eine<br />
Von 1946 bis 1952 arbeitete Holzmüller im<br />
Rahmen von Reparationsleistungen in der<br />
damaligen Sowjetunion an der Entwicklung<br />
von Ferrit-Bauelementen für Elektro- und<br />
Hochfrequenztechnik.<br />
1952 kehrte er zurück nach Leipzig, um am<br />
Physikalischen Institut der Universität, Abteilung<br />
Technische Physik, vor allem die damals noch<br />
junge Polymerforschung maßgeblich zu entwickeln.<br />
In seinen Publikationen widmete sich<br />
Holzmüller neben Lehrbüchern zur Physik in<br />
zunehmendem Maße auch Fragen der Umwelt,<br />
der Biologie und der Kosmologie.<br />
Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1978<br />
begeisterte er als engagierter Hochschullehrer<br />
unzählige Studenten der Naturwissenschaften.<br />
Physikvorlesungen bei Holzmüller waren auch<br />
bei angehenden Leipziger Geophysikern durch<br />
ihre Anschaulichkeit und ihre Praxisnähe sehr<br />
beliebt.<br />
Zunahme des Wassergehaltes der Atmosphäre von<br />
mindestens 50000 Liter Wasser . Diese vermehrte<br />
Luftfeuchtigkeit führt zu starken Niederschlägen<br />
über den Meeren in küstennahen Gebieten und<br />
in Gebirgen . Hochwasserkatastrophen sind<br />
vorprogrammiert und verlangen eine allseitig<br />
bessere Flussregulierung und die Anlage von<br />
Rückhaltebecken . Musterhaft ist die Regulierung<br />
der Donau zwischen Passau und Budapest und<br />
sollte auch auf unsere mittleren Flüsse ausgedehnt<br />
werden . Die zusätzlichen Wassermengen,<br />
z .B . des Blauen Nils könnten der Bewässerung<br />
von Trockengebieten Mittelafrikas dienen .<br />
In Wüstengebieten reicht die stärkere Erwärmung<br />
nicht bis zur Sättigung der Luft mit Wasserdampf,<br />
also nicht bis zur Wolkenbildung . Es kommt dort<br />
zu verstärkter Austrocknung . Mittelasien und<br />
kontinentale Gebiete leiden unter Wassermangel .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 35
Unterschiedlich erwärmte Luftmassen liefern<br />
größere Luftdruckunterschiede und führen damit<br />
zur Erhöhung der Windgeschwindigkeiten . Wir<br />
müssen mit viel mehr Wirbelstürmen, Taifunen<br />
usw . verbunden mit Sturmschäden rechnen .<br />
Dringend notwendig ist deshalb die Versteifung<br />
von Hochspannungszuleitungen z .B . durch<br />
Halteseile . Abschmelzendes Eis verteilt sich<br />
über die Meere und verbleibt zum Teil als erhöhter<br />
Wasserdampfgehalt in der Luft . Der<br />
Meeresspiegel wird sich deshalb nicht so stark<br />
wie in der Presse verzeichnet anheben . Die<br />
Umsiedlung der Eisbären in die Antarktis ist<br />
kein weltbewegendes Ereignis .<br />
Der Temperaturanstieg, im wesentlichen durch<br />
Kohlendioxid- und Wasserdampfzunahme in<br />
der Atmosphäre erzeugt, hat auch angenehme<br />
Seiten, die meist unerwähnt bleiben . Schon jetzt<br />
werden die Heizkosten in allen Haushalten beträchtlich<br />
sinken . Wir erwarten schönes warmes<br />
Sommerwetter in den Ferienwochen an der<br />
Ostsee und brauchen nicht so häufig zu fürchten,<br />
dass Wanderungen in den Mittelgebirgen unserer<br />
schönen Heimat im Sommer durch Landregen<br />
beeinflusst werden. Im Winter wird es aber mehr<br />
Regen geben .<br />
Pfirsiche und Aprikosen werden besser gedeihen<br />
und Winterweizen wird den Roggenanbau<br />
ersetzen . Vielleicht gedeihen sogar Soja, Reis<br />
und Kiwis in Deutschland . Auch der Weinanbau<br />
wird uns verstärkt Freude bereiten .<br />
Es gibt noch eine zweite sehr wichtige Ursache<br />
für den letzten warmen Winter . Das ist der<br />
Einfluss der Sonne auf die oberen Schichten<br />
der Atmosphäre . Ich hatte mich während des<br />
2 .Weltkrieges mit den elektrischen Einwirkungen<br />
auf das Wettergeschehen zu beschäftigen und<br />
kenne daher die Wirkung des Sonnenwindes<br />
auf unsere Ionosphäre . Ständig erreichen uns<br />
geladene Teilchen (Elektronen und Ionen) emittiert<br />
von der Sonne und beeinflussen das meridionale<br />
Magnetfeld und das vertikal gerichtete<br />
elektrische Feld der Erde . Das Zusammenwirken<br />
von vertikalem elektrischen Feld und meridionalem<br />
(in Nord-Süd- Richtung wirkenden) magnetischen<br />
Feld der Erde erzeugt eine in West-<br />
Ost-Richtung verlaufende Drift der positiv aber<br />
auch negativ geladenen Ionen . Auf Anregung<br />
von Ludwig Weickmann wurde diese Drift im<br />
36 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Observatorium auf dem Collm-Berg mit unterschiedlichen<br />
Antennensystemen gemessen .<br />
Dieser ionosphärische Wind überträgt sich<br />
durch Mitnahmeeffekte auch auf die unteren<br />
Luftschichten . Sportler wissen das genau und<br />
benutzen den konstant wehenden Wind in West-<br />
Ost-Richtung für ihre Umrundung der Erde mit<br />
einem Ballon . Ist der von der Sonne kommende<br />
Ionenstrom (Sonnenwind) sehr stark, sieht<br />
man die damit verbundenen Nordlichter in<br />
Norddeutschland . Wir beobachten dann auch<br />
verstärkt Störungen des Funkverkehrs . Man<br />
nennt diese durch Sonnenwind verursachten<br />
Erscheinungen Mögel-Dellinger-Effekt .<br />
Dieser Effekt beeinflusste auch die tieferen<br />
Luftschichten im letzten Winter bis in den<br />
Spätsommer <strong>2007</strong> in starkem Maße . Wir registrierten<br />
viele von Westen nach Osten durchziehende<br />
Tiefdruckgebiete . Die Kaltluft im<br />
Osten war dagegen machtlos . Diese atlantischen<br />
maritimen Warmluftmassen transportierten<br />
viel Feuchtigkeit, sie verstärkten die<br />
Niederschlagstätigkeit bei uns . Dabei ist ein weiterer<br />
Effekt zu beachten . Bei der Wolkenbildung<br />
über den Tiefdruckgebieten wird die<br />
Kondensationswärme des Wasserdampfes frei,<br />
ca . 2,16 Millionen Joule für einen Liter Wasser .<br />
Wir registrierten in Deutschland im vergangenen<br />
Winter etwa 8 cm Regen zusätzlich, also 80<br />
Liter Wasser je Quadratmeter . Deutschland ist<br />
357 Milliarden Quadratmeter groß, also wurden<br />
durch den Winterregen mehr als 300 Milliarden<br />
Liter Wasser über Deutschland abgeregnet . Der<br />
damit verbundene Wärmetransport von etwa<br />
200 Milliarden Kilowattstunden vom Atlantik<br />
her übertrifft die Heizleistung aller Wohnungen<br />
bei weitem . Beim Wettergeschehen handelt<br />
es sich immer um den Transfer sehr großer<br />
Energiemengen .<br />
Man darf den Einfluss des Sonnenwindes und der<br />
ionosphärischen Drift auf das Wettergeschehen<br />
nicht vernachlässigen . Besonders gilt das für<br />
die Langzeitwettervorhersage . Im Leipziger<br />
Observatorium auf dem Collmberg bei Oschatz<br />
wurden weltweit bekannte Messungen der ionosphärischen<br />
Drift angestellt . Hoffentlich<br />
werden diese Messungen bald wieder verstärkt .<br />
Treibhauseffekt und ionosphärische Drift erzeugten<br />
zusammen den wärmsten bisher beobachteten<br />
Winter in Deutschland .
Anhang<br />
Für das Wettergeschehen ist die auf die Erde<br />
gelangende Sonnenenergie maßgeblich . Von<br />
der Sonne gelangen bei senkrechtem Einfall<br />
in jeder Sekunde 1395 J (Wattsekunden) auf<br />
jeden Quadratmeter Erdoberfläche . Davon<br />
werden 39% (nach neueren Messungen 41%)<br />
von der Oberfläche unmittelbar reflektiert<br />
(Weißanteil = Albedo) . Nehmen Schnee- und<br />
Eisflächen ab, verkleinert sich die unmittelbare<br />
Reflexion des Sonnenlichtes . Das bedeutet<br />
zusätzliche Erderwärmung . Nimmt<br />
der Wolkenbedeckungsgrad zu, z .B . über den<br />
Meeren, so vergrößert sich der reflektierte Anteil<br />
= globale Abkühlung .<br />
Die auf die Erde gelangenden 60% der<br />
Strahlungsenergie werden als Wärmestrahlung<br />
von der Erde Tag und Nacht fast vollständig in<br />
das Weltall zurückgestrahlt . Die sich einstellende<br />
Oberflächentemperatur ist unterschiedlich. Sie<br />
ist höher bei zunehmendem Treibhauseffekt . Ein<br />
sehr geringer Anteil wird durch Pflanzenwuchs<br />
und menschliche Technik verbraucht und gespeichert.<br />
Nächtliche Dunkelheit, geografische<br />
Breite, Wolkenhimmel und Jahreszeit vermindern<br />
örtlich die gewinnbare Strahlungsenergie<br />
der Sonne . Deshalb eignen sich südliche Länder<br />
sehr viel besser zur unmittelbaren Gewinnung<br />
der Sonnenenergie . Das Klima wird aber auch<br />
durch Wärmetransporte über Land und Meer geformt<br />
(Niederschläge!)<br />
Kohlendioxid und Wasserdampf absorbieren<br />
in der Atmosphäre neben Methan und anderen<br />
organischen Dämpfen die von der Erde Tag<br />
und Nacht in Richtung Weltall emittierte langwellige<br />
Wärmestrahlung und verhindern deren<br />
Abstrahlung. Das gilt auch für Glasflächen in<br />
Gewächshäusern und für Autoscheiben . Deshalb<br />
spricht man vom Treibhauseffekt . Dieser führt<br />
zur zusätzlichen Erwärmung . Wenn man die<br />
kommende Klimaänderung besser überwachen<br />
und für die Menschheit in nützliche Bahnen<br />
lenken will, sind die tägliche Messung und die<br />
lokale sowie globale Berechnung der für das<br />
Wettergeschehen verantwortlichen zugestrahlten<br />
und unmittelbar reflektierten Sonnenenergie dringend<br />
notwendig . Diese Aufgabe setzt eine gute<br />
globale Zusammenarbeit und kontinuierliche automatische<br />
Berechnung und Übermittlung der<br />
Ergebnisse voraus .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 37
Workshop des DGG-AK Induzierte Polarisation am 14.9.07 in Berlin<br />
Ernst Niederleithinger, Sprecher DGG-AK IP<br />
Der Arbeitskreis „Induzierte Polarisation“ (AK<br />
IP) hatte für den 14 . 9 . <strong>2007</strong> zu einem Workshop<br />
an die Bundesanstalt für Materialforschung und<br />
-prüfung nach Berlin geladen . Bisher traf sich<br />
der AK im Rahmen der DGG-Jahrestagung<br />
oder anderer fachspezifischer Seminare. Nun<br />
sollten ein Forum für spezifische Aspekte der<br />
IP geschaffen und ausführliche Diskussionen ermöglicht<br />
werden . Weitere Ziele waren eine eingehende<br />
Vernetzung der Arbeitsgruppen und die<br />
Entwicklung von Zukunftsperspektiven für den<br />
AK . 17 Teilnehmer aus 8 Institutionen folgten<br />
dem Aufruf .<br />
Nach einem gemütlichen Auftakt in einem<br />
Restaurant am Vorabend ging es einen ganzen<br />
Tag unter der Moderation des AK-Sprechers<br />
Ernst Niederleithinger konzentriert zur Sache .<br />
Zu Beginn wurden kurz organisatorische<br />
Aspekte des AK geklärt, dann standen fachliche<br />
Aspekte im Vordergrund . Neben zwei AK-internen<br />
Themen standen 8 Vorträge und 2 Poster auf<br />
dem Programm .<br />
Sabine Kruschwitz (BAM) gab den Stand der<br />
Aktivitäten zum SIP-Referenzmaterial wieder,<br />
mit dem Vergleichbarkeit von Apparaturen<br />
und Messplätzen in verschiedenen Laboren<br />
geprüft werden soll . Bisher haben Messungen<br />
an der BAM, der TU Clausthal und der TU<br />
Braunschweig stattgefunden . Im Moment befindet<br />
sich das Material an der RWTH Aachen.<br />
Andreas Hördt (TU Braunschweig) berichtete<br />
über Vergleichsmessungen mit verschiedenen<br />
Impedanzspektroskopie-Apparaturen und deren<br />
(leider begrenzten) Einsatzmöglichkeiten zu<br />
SIP-Labormessungen .<br />
Sabine Kruschwitz (BAM) stellte die Ergebnisse<br />
ihrer Dissertationsarbeit zur Diskussion, der<br />
Vortrag trug den Titel „CR of water and salt<br />
affected building materials“ . Dabei wurden<br />
sowohl die Ergebnisse einer ausgiebigen Salzstudie<br />
als auch die Veränderung der komplexen<br />
elektrischen Eigenschaften von teilgesättigten<br />
Baustoffproben präsentiert . In einer<br />
3 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Modellierungsstudie hat sich gezeigt, dass die<br />
Analyse synthetischer Porenmodelle möglicherweise<br />
qualitativ zum Verständnis von SIP<br />
beitragen kann . Weiterhin wurde berichtet, dass<br />
ein Vergleich von SIP-Eigenschaften und dem<br />
Zetapotential einen weniger als erwartet starken<br />
Zusammenhang lieferte .<br />
Andreas Hördt stellte in einem gemeinsamen<br />
Beitrag mit Roland Blaschek (beide TU<br />
Braunschweig) erste Ergebnisse numerischer<br />
Simulationen des IP-Effektes auf der Porenskala<br />
vor . Die Bewegungsgleichungen für die Ionen<br />
im Porenraum wurden mit Hilfe eines kommerziellen<br />
Finite-Elemente-Programmes für<br />
verschiedene Porengeometrien gelöst . Unter<br />
anderem wurde durch Verknüpfung verschiedener<br />
Porengrößen ein Spektrum der komplexen<br />
Leitfähigkeit erzeugt, welches sich mit der<br />
häufig benutzten Cole-Cole-Parametrisierung<br />
gut beschreiben lässt .<br />
Annegret Raschick (GGA) berichtete über SIP-<br />
Messungen an vertikalen Elektrodenstrecken<br />
auf dem Flughafengelände Schwerin-Parchim<br />
und in Hannover . Auf dem Flughafengelände<br />
werden zurzeit zwei Kerosin belastete Flächen<br />
saniert . Bei allen Messungen war die Phase bei<br />
Teilsättigung dem Betrag nach größer als bei<br />
Vollsättigung . In Hannover fand sich außerdem<br />
eine erhöhte Phase im Bereich der Schichtgrenze<br />
Kies/Sand – Ton . Die Messungen auf dem<br />
Flughafengelände erbrachten keine signifikanten<br />
Änderungen im Phasenverlauf im Bereich des<br />
Kerosins .<br />
Ernst Niederleithinger (BAM) berichtete über<br />
den Einsatz des SIP-Verfahrens im Rahmen des<br />
BMBF-Vorhabens „Deistrukt“ (www .deistrukt .<br />
bam .de) . Hierbei wurden zahlreiche geophysikalische<br />
Verfahren im Hinblick auf ihre Eignung<br />
zur Strukturerkundung von Deichen evaluiert<br />
. IP und SIP ergaben aber im Vergleich zur<br />
Gleichstromgeoelektrik nur geringe Vorteile, so<br />
dass ein kommerzieller Einsatz zum derzeitigen<br />
Zeitpunkt noch nicht empfohlen werden kann .
Abb . 1: Vortrag von Andreas Pawlik auf dem DGG-AK-IP-Workshop bei der BAM/Berlin<br />
Tina Martin (BAM) präsentierte Ergebnisse ihrer<br />
SIP-Forschung an Holz . So konnte die elektrische<br />
Anisotropie von Eichenholz im Labor<br />
nachgewiesen werden . Des weiteren zeigten<br />
Messungen an einem „künstlichen Baum“<br />
(Plastikprobekörper) noch Forschungsbedarf<br />
hinsichtlich möglicher Messfehlereinflüsse .<br />
Anschließend wurden erfolgversprechende<br />
Beispiele tomographischer Messungen an stehenden<br />
Bäumen vorgeführt .<br />
Modelle der Cole-Cole-Familie wurden<br />
von Sven Nordsiek (TU Clausthal) an IP-<br />
Spektren angepasst, die an Gemischen aus<br />
Schlackekörnern unterschiedlicher Korngröße<br />
und Quarzsand gemessen wurden . Die aus den<br />
Modellen gewonnenen Zeitkonstanten unterschieden<br />
sich teilweise deutlich voneinander .<br />
Beim einfachen Cole-Cole-Modell ergab sich<br />
ein Zusammenhang der Zeitkonstante mit dem<br />
Quadrat der Korngröße . Für das allgemeine<br />
Cole-Cole-Modell konnte kein Zusammenhang<br />
zwischen der Korngröße der Schlackekörner und<br />
der Zeitkonstante gefunden werden . Es zeigte<br />
aber die beste Anpassung an die gemessenen<br />
Spektren .<br />
Tino Radic (Radic Research) zeigte, dass<br />
durch den Einsatz von True-Multi-Channel-<br />
Apparaturen IP-Messungen um mehr als<br />
eine Größenordnung gegenüber einkanaligen<br />
Apparaturen beschleunigt werden . Eine weitere<br />
Erhöhung des Messfortschrittes kann von<br />
Multi-Source-Messungen erwartet werden . Im<br />
Auftrag der Bundesanstalt für Materialforschung<br />
(BAM) erweitert die Firma Radic Research<br />
derzeit eine SIP256C-Apparatur dahingehend,<br />
dass zeitgleich zwei unabhängige Messsignale<br />
in ein Untersuchungsobjekt eingespeist werden<br />
können .<br />
Das Poster von Annegret Raschick (GGA) befasste<br />
sich mit den Ergebnissen der Untersuchungen<br />
von gesättigten und teilgesättigten<br />
Quarzsanden mit SIP unter Verwendung verschieden<br />
leitfähiger Porenfluide. Dabei zeigte<br />
sich ein Zusammenhang zwischen Phase<br />
und Wassergehalt (Φ ~ ln w) bei geringen<br />
Fluidleitfähigkeiten . Die Ursache wird im stärkeren<br />
Einfluss der Grenzflächeneffekte zwischen<br />
Matrix und Porenfluid gesehen. Mit steigenden<br />
Fluidleitfähigkeiten schwindet dieser<br />
Zusammenhang .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 39
Der Vortrag „Induktive Kabelkopplungseffekte<br />
bei SIP-Messungen“ von Andreas Pawlik<br />
(RWTH Aachen) beschäftigte sich mit einem<br />
Korrekturverfahren zur Berichtigung von<br />
SIP-Daten, die von EM-Effekten überlagert<br />
werden (Abb . 1) . Dazu wird das Programm<br />
IP3C von Weidelt und Rath verwendet . Nach<br />
einer Einführung wurden die Funktionsweise<br />
des Programms, Parameterstudien sowie<br />
Korrekturansätze für reale Datensätze vorgestellt<br />
und dabei auftretende Probleme diskutiert .<br />
H .-M . Münch (U Bonn) stellte SIP-Messungen<br />
an teilgesättigten Sanden vor . Am FZ Jülich<br />
wurden Messungen an teilgesättigten Sanden<br />
mit einem dort entwickelten Messsystem im<br />
Frequenzbereich 1 mHz bis 45 kHz durchgeführt<br />
(s . auch Abb . 2) . Die Frequenzabhängigkeit der<br />
Sättigungsexponenten der realen und imaginären<br />
elektrischen Leitfähigkeit wurde untersucht<br />
sowie die Sättigungsabhängigkeit der realen<br />
und imaginären Leitfähigkeit . Die gemessenen<br />
Phasenspektren wurden durch Multi-Cole-Cole-<br />
Fits analysiert .<br />
40 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Nähere Informationen zu den Vorträgen und<br />
Postern sind bei den Autoren erhältlich . Kontakt<br />
über Ernst .Niederleithinger@bam .de .<br />
Zum Ende sei noch Dipl .-Ing . Sabine<br />
Kruschwitz und Dipl .-Geophys . Tina Martin<br />
sowie weiteren BAM-Mitarbeiter(inne)n für<br />
die Organisationsarbeit gedankt . Es war einstimmiger<br />
Tenor, dass die Veranstaltung ein Erfolg<br />
war . Im nächsten Jahr wird es einen Nachfolge-<br />
Workshop in Braunschweig (Prof . Hördt) geben .<br />
Der Arbeitskreis trifft sich vorher wieder auf der<br />
68 . DGG-Jahrestagung in Freiberg (4 .3 .2008) .<br />
Nachzutragen ist, dass inzwischen zwei der<br />
AK-Mitglieder (Sabine Kruschwitz und Tino<br />
Radic) mit SIP-Themen sehr erfolgreich an der<br />
TU Berlin promoviert worden sind . Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Abb . 2: Testnetzwerke des FZ Jülich für Messungen der spektralen Induzierten Polarisation (SIP)
22. Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung <strong>2007</strong><br />
Oliver Ritter, Potsdam<br />
Das im zweijährigen Turnus stattfindende<br />
Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung<br />
wurde vom 1 . bis 5 . Oktober <strong>2007</strong> im Hotel<br />
Maxičky in Děčín in der Tschechischen<br />
Republik ausgerichtet . Josef Pek und seine<br />
Kolleginnen und Kollegen von der Akademie<br />
der Wissenschaften in Prag hatten diesmal die<br />
Organisation übernommen . Wie in den letzten<br />
Jahren gab es mit fast 90 Teilnehmern wieder<br />
ein sehr reges Interesse an unserem nunmehr<br />
22 . Kolloquium Elektromagnetische<br />
Tiefenforschung .<br />
Das letztjährige Kolloquium war das bisher „internationalste“:<br />
Insgesamt waren 34 verschiedene<br />
Einrichtungen vertreten, 21 aus dem Ausland und<br />
13 aus Deutschland . Zum ersten Mal lag auch der<br />
Austragungsort nicht in Deutschland, sondern<br />
in der Tschechischen Republik, was die Anreise<br />
für Teilnehmer aus osteuropäischen Ländern erleichterte<br />
. Vor dem Kolloquium fand außerdem<br />
der von der Bergakademie Freiberg organisierte<br />
internationale 3D-Induction-Workshop statt, was<br />
einigen der internationalen Gäste ermöglichte,<br />
beide Veranstaltungen zu besuchen . Wie immer<br />
fand das Kolloquium an einem in ländlicher<br />
Abgeschiedenheit gelegenen Tagungsort statt .<br />
Insbesondere Teilnehmer, die zum ersten Mal<br />
dabei sein konnten, waren von der intensiven und<br />
kollegialen Atmosphäre des Treffens begeistert .<br />
Manche der „Alteingesessenen“ beklagten allerdings,<br />
dass praktisch alle Vorträge auf Englisch<br />
gehalten wurden, was die Diskussionsfreude<br />
manchmal etwas hemmte .<br />
Mit etwa 23 Tiefenstudien gab es diesmal wieder<br />
eine ganze Reihe von Beiträgen, die sich<br />
mit der tiefen Erde beschäftigten . Allerdings<br />
waren die mehr angewandten, elektromagnetischen<br />
Verfahren auch stark vertreten und<br />
es gab ca . 20 Beiträge, die neue methodische<br />
Ansätze diskutierten . Modellierungsergebnisse<br />
wurden dabei nicht mehr nur als Farben des<br />
elektrischen Spektrums präsentiert, sondern<br />
selbstbewusster als früher im Zusammenhang<br />
mit geologischen, tektonischen, hydrologischen<br />
oder geothermischen Strukturen und Prozessen<br />
interpretiert . Während fertige Programmpakete<br />
durchaus Verwendung finden, wird immer noch<br />
vieles selbst entwickelt, mit einfacheren Tools<br />
und aus eigener Kraft geschafft . Auch originelle<br />
Ideen für instrumentelle Entwicklungen wurden<br />
wieder vorgestellt, wobei mir besonders die<br />
„Baumarkt“-See-TEM der Kölner Gruppe und<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 41
die Überlegungen zu kapazitiven Elektroden in<br />
Erinnerung geblieben sind .<br />
Wie auch in den Jahren zuvor, werden die wissenschaftlichen<br />
Beiträge in Form des Protokolls<br />
Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung<br />
veröffentlicht . Dies wird im Laufe des<br />
Jahres 2008 geschehen und zeitgemäß sind die<br />
Beiträge dann unter www .gfz-potsdam .de/bib/<br />
emtf/ für jedermann zugänglich im Internet<br />
zu finden . Wir danken der Bibliothek des<br />
GeoForschungsZentrums Potsdam, die uns hierfür<br />
eine professionelle Plattform zur Verfügung<br />
gestellt hat . Im Folgenden sind die während des<br />
Kolloquiums präsentierten wissenschaftlichen<br />
Beiträge im Einzelnen aufgeführt:<br />
Vorträge<br />
Weckmann, U., o. ritter, a. JUng & t. Branch:<br />
The Whitehill and the Beattie Anomaly: two<br />
prominent electrical conductivity anomalies<br />
in the Karoo (South Africa) .<br />
neSka, a., l. hoUpt, a. Schäfer & emteSZ<br />
Wg: Sediments, Sutures, and Subduction:<br />
Tracing Mid-European Conductivity Structures<br />
with Perturbation Vectors .<br />
meqBel, n., o. ritter, m. Becken, g. mUñoZ<br />
& U. Weckmann: 2D electrical conductivity<br />
model of the Dead Sea Basin obtained from<br />
MT measurements .<br />
Jiracek, g.r., V. gonZaleZ, t.g. caldWell,<br />
p.e. Wannamaker & d. kilB: Earthquakes,<br />
Fluids, and Conductors in the Ductile Crust .<br />
heiSe, W., t.g. caldWell & h.m. BiBBy:<br />
Magnetotelluric study of the Rotokawa geothermal<br />
system, Taupo Volcanic Zone, New<br />
Zealand .<br />
gUrk, m., m. SmirnoV, a.S. SaVVaidiS, l.B.<br />
pederSen & o. ritter: A 3D magnetotelluric<br />
study of the basement structure in the<br />
Mygdonian Basin (Northern Greece) .<br />
ZiekUr, r. & m. grinat: A comparison of resistivity<br />
measurements with a multi-electrode<br />
system and the Ohmmapper .<br />
42 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
hoUpt, l., a. Schäfer, a. kreUtZmann & h.<br />
BraSSe: New data and models for the North<br />
German-Polish conductivity anomaly .<br />
VarentSoV, i., l. aBramoVa, n. Baglaenko,<br />
e. SokoloVa, V. kUlikoV, n. ShUStoV, a.<br />
yakoVleV, e. alexanoVa & i. logVinoV: New<br />
Data to Trace the Kirovograd Conductivity<br />
Anomaly in SW Russia .<br />
moorkamp, m., a.g. JoneS & d.W. eaton: Joint<br />
inversion with a genetic algorithm: Finding<br />
a model and assessing compatibility .<br />
VarentSoV, i., e. SokoloVa & emteSZpomerania<br />
Wg: Methodical innovations in<br />
the EMTESZ-Pomerania array experiment .<br />
Hvoždara, M. & J. vozár: Electromagnetic induction<br />
in the spherical rotating Earth due to<br />
asymmetric current loops or belts .<br />
SchmUcker, U .: Separate multi-dimensional<br />
models for conductivity and resistivity .<br />
friedrichS, B .: XML, HTML and SQL: Human-<br />
Machine Dialog .<br />
BlaSchek, r. & a. hoerdt: Numerical modelling<br />
of the IP-effect in the pore space .<br />
chen, J. & m. Jegen-kUlcSar: The Empirical<br />
Mode Decomposition (EMD) method in MT<br />
data processing .<br />
hoerdt, a. & p. Weidelt: Contact resistance of<br />
grounded and capacitive electrodes .<br />
martin, r. & B. teZkan: 3D TEM Inversion<br />
and Interpretation of Field Data .<br />
kalScheUer, t. & l. B. pederSen: Radiomagnetotelluric<br />
2D forward and inverse modelling<br />
with displacement currents .<br />
löhken, J .: Inversion of metal detector data .<br />
mollidor, l., r. BergerS, J. löhken & B.<br />
teZkan: TEM on Lake Holzmaar, Eifel .<br />
paWlik, a .: Electromagnetic Coupling Effects<br />
in SIP-Measurements .
SokoloVa, e. & „naryn“ Wg: Geoelectrical<br />
cross-section of Central Tian Shan according<br />
to the broadband and long-period MT data .<br />
Poster<br />
Wannamaker, p.e., d.p. haSterok, J.m.<br />
JohnSton & J.a. Stodt: Lithospheric Dismemberment<br />
and Magmatic Processes of the<br />
Great Basin-Colorado Plateau Transition,<br />
Utah, Implied from Magnetotellurics .<br />
ritter, o., m. Becken, U. Weckmann & p.<br />
BedroSian: The electrical conductivity structure<br />
between the transitional (near SAFOD)<br />
and locked (SE of Cholame) segments of the<br />
San Andreas Fault, including the source region<br />
of the non-volcanic tremors .<br />
tietZe, k., U. Weckmann, J. hüBert & o.<br />
ritter: MT measurements in the Cape Fold<br />
Belt, South Africa .<br />
häUSerer, m. & a. JUnge: Long Periodic<br />
Telluric-Magnetotelluric Measurements<br />
from the north-eastern part of the Rwenzori<br />
Mountains, Uganda .<br />
Schäfer, a., l. hoUpt, a. kreUtZmann & h.<br />
BraSSe: Magnetotelluric investigation of the<br />
Sorgenfrei-Tornquist zone .<br />
Červ, v., S. KováČiKová, M. Menvielle, J.<br />
pek & emteSZ Working groUp: Inversion<br />
of the geomagnetic induction data from<br />
EMTESZ experiments in NW Poland by<br />
stochastic MCMC and linearized thin sheet<br />
inversion .<br />
kaliSperi, d., g. romano, f. VallianatoS, d.<br />
rUSt & J.p. makriS: Magnetotelluric investigation<br />
of the crust of western Crete, Greece .<br />
SUdha, m. i., d.c. Singhal, p.k. gUpta, S.<br />
ShimeleS, V.k. Sharma & B. teZkan:<br />
Electrical characterization of Pathri Rao<br />
watershed in Himalayan foothills region,<br />
Uttarakhand, India .<br />
mUñoZ, g., o. ritter & t. kringS: Magnetotelluric<br />
measurements in the vicinity of the<br />
Groß Schönebeck geothermal test site .<br />
hoffmann, n., B. friedrichS & a. hengeSBach:<br />
Lower Carboniferous palaeogeography and<br />
hydrocarbon potential in the North German<br />
Basin as derived from magnetotelluric<br />
soundings .<br />
hüBert, J., a. mahlemir, m. SmirnoV &<br />
l. pederSen: MT measurements in the<br />
Paleoproterozoic Skellefte Ore District, N-<br />
Sweden: A contribution to an integrated 3D<br />
geophysical study .<br />
JaVaheri, a.h., B. oSkooi & a.a. BehrooZmand:<br />
Detection of subsurface salinity and conductive<br />
structures in Inche-boroon, Iran, using<br />
magnetotelluric method .<br />
lüllmann, a .: Small world of crustal conductors<br />
.<br />
PeK, J., J. PěČová, v. Červ & M. Menvielle:<br />
Stochastic sampling for mantle conductivity<br />
models .<br />
lilley, f.e.m. (ted) & J.t. WeaVer: Examples<br />
of magnetotelluric data: invariants of rotation,<br />
and phases greater than 90 deg .<br />
mienSopUSt, m.p., a.g. JoneS, m.r. mUller,<br />
m.p. hamilton, J.e. Spratt, x. garcia, r.l.<br />
eVanS, S.f. eVanS, a. moUntford, W. pettit,<br />
p. cole , t. ngWiSanyi, d. hUtchinS, c.J.S.<br />
foUrie & the Samtex team: Effects of the<br />
chosen strike angle on the two-dimensional<br />
modeling of magnetotelluric data .<br />
mütSchard, l. & h. BraSSe: Effects of electric<br />
anisotropy on a magnetovariational study .<br />
KiSS, J., l. SzarKa, e. PrácSer, a. ádáM & a.<br />
franke: Second-order magnetic phase transition<br />
in the Earth’s crust: reality or fiction?<br />
penneWitZ, e .: Voruntersuchungen zur Erfor-<br />
schung planetarer und kometarer<br />
Untergründe mittels kapazitiver Elektroden<br />
.<br />
BaranWal, V.c., a. franke, r.-U. Börner &<br />
k. SpitZer: Unstructured grid based 2D inversion<br />
of plane wave EM data for models<br />
including topography .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 43
aVdeeV, d., a. aVdeeVa & h. Utada: 3-D QN<br />
inversion of a few seafloor MT sites.<br />
anSari, m., B. oSkooi & a. BaBaie: 2D inversion<br />
of magnetotelluric data for imaging the<br />
geological subsurface structure derived from<br />
magnetotelluric soundings .<br />
gUrk, m., m. SmirnoV, a.S. SaVVaidiS, l.B.<br />
pederSen & o. ritter: A 3D magnetotelluric<br />
study of the basement structure in the<br />
Mygdonian Basin (Northern Greece) .<br />
VarentSoV, i., l. aBramoVa, n. Baglaenko,<br />
e. SokoloVa, V. kUlikoV, n. ShUStoV, a.<br />
yakoVleV, e. alexanoVa & i. logVinoV: New<br />
Data to Trace the Kirovograd Conductivity<br />
Anomaly in SW Russia .<br />
roSSBerg, r.: GEOLORE: Migration from an<br />
Experiment to a versatile Instrument .<br />
kringS, t., o. ritter, g. mUñoZ & U.<br />
Weckmann: MT Robust Remote Reference<br />
Processing revisited .<br />
JUnge, a .: Modeling MT Phase Tensors with<br />
COMSOL: Examples from Iceland, New<br />
Zealand and Uganda .<br />
afanaSJeW, m., S. güttel, o.g. ernSt, m.<br />
eiermann, r.-U. Börner & k. SpitZer:<br />
Krylov subspace approximation for TEM<br />
simulations in the time domain .<br />
franke, a., r.-U. Börner & k. SpitZer: 3D finite<br />
element simulation of magnetotelluric<br />
fields using unstructured grids.<br />
li, y. & J. pek: Adaptive finite element modeling<br />
of two-dimensional magnetotelluric<br />
fields in general anisotropic media.<br />
franke, a., S. kütter, r.-U. Börner & k.<br />
SpitZer: Numerical simulation of magnetotelluric<br />
fields at Stromboli.<br />
manSoori, i., B. oSkooi & a. h. JaVaheri: 1D<br />
& 2D Inversion of the Magnetotelluric data<br />
for brine structures investigating .<br />
44 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
kalBerkamp, U .: Magnetotellurik in der Exploration<br />
von geothermalen Hochenthalpie-<br />
Lagerstätten .<br />
hanStein, t., S.l. helWig, g. yU, k.m. Strack,<br />
r. BlaSchek & a. hoerdt: The effect of a<br />
horizontal thin axial metallic conductor in<br />
Marine EM .<br />
Weidelt, p .: Guided waves in marine CSEM .<br />
frömmel, S .: 1 .5 dimensional TEM Inversion<br />
with LCI and Chebyshev Polynomials .<br />
hölZ, S .: Implementation of a 2D blockmodeling<br />
scheme for TEM Data and its application<br />
to data from the Jingsutu Structure,<br />
Inner Mongolia, NW-China .<br />
SchmalZ, t .: 1D Laterally Constraint Inversion<br />
(LCI) of radiomagnetotelluric data from a<br />
test site in Denmark .<br />
SpitZer, k., m. panZner & f. Sohl: Numerical<br />
simulation of a permittivity probe for measuring<br />
the electric properties of planetary regolith<br />
.<br />
WieBe, h. & B. teZkan: 1D-Joint-Inversion von<br />
Geoelektrik und Radiomagnetotellurik .<br />
Siemon, B .: Niveauanpassung von HEM-<br />
Daten .<br />
Siemon, B., e. aUken & a.V. chriStianSen: 1D-<br />
Inversion mit seitlichen Randbedingungen .<br />
Virgil, c.: Einfluss der Objektparameter bei<br />
der Landminensuche mit Multifrequenz-<br />
EMI-Systemen .<br />
thiemer, m. & a. hoerdt: Der Topographie-<br />
Effekt in RMT-Messungen .<br />
BoSch, f.p. & m. gUrk: Testing Murthy´s method<br />
of interpreting self-potential anomalies of<br />
two-dimensional inclined sheets: Modeling<br />
of a conductive carbonized layer in the steep<br />
dipping Lias-epsilon horizon near Bramsche,<br />
Northwest Germany .
gUrk, m., m. BaStani & a. SaVVaidiS: Travertine<br />
deposits in the Mygdonian basin (Northern<br />
Greece) studied with Self-Potential, VES,<br />
VLF, RMT and CSAMT methods .<br />
lippert, k .: Radiomagnetotellurics: a case study<br />
for geomorphological questions .<br />
reitmayr, g .: A TEM survey for exploring a<br />
hot water aquifer in South Chile .<br />
SchaUmann, g .: Application of transient electromagnetics<br />
for the investigation of a geothermal<br />
site .<br />
hoerdt, a., r. BlaSchek, f. Binot, a.<br />
drUiVentak, a. kemna & n. ZiSSer: Case<br />
histories of hydraulic conductivity estimation<br />
at the field scale.<br />
SokoloVa, e. & “naryn” Wg: Geoelectrical<br />
cross-section of Central Tian Shan according<br />
to the broadband and long-period MT data .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 45
Sehr geehrte Mitglieder der DGG.<br />
Zuallererst wünsche ich Ihnen ein gesundes,<br />
erfolgreiches und zufriedenes Neues Jahr<br />
2008!<br />
<strong>Aktuelle</strong>r Stand der Mitgliederzahlen<br />
Bedingt durch Abgänge und Bereinigungen<br />
hat die Mitgliederzahl zum Jahresanfang einen<br />
leichten Rückgang erlitten. Nichtsdestotrotz<br />
zählt die DGG aktuell 1.023 Mitglieder.<br />
Neue Mitglieder<br />
Wie auch in der Vergangenheit üblich,<br />
begrüßen Sie an dieser Stelle bitte ganz<br />
herzlich unsere neu aufgenommenen<br />
Mitglieder (Stand: 16.01.2008):<br />
Denny Bernhardt, Gerstungen,<br />
Sabine Dude, Münster,<br />
Markus Felber, Bad Soden-Salmünster,<br />
Nils Köther, Kiel,<br />
Lars Krieger, Hamburg,<br />
Stefan Möller, Kiel,<br />
Patrick Moldenhauer, Kiel,<br />
Sören Naumann, Plön,<br />
Erik Pennewitz, Braunschweig,<br />
Dr. Lars Planert, Kiel,<br />
Christian Schiffer, Kiel,<br />
Claudia Siegmund, Kiel,<br />
Christopher Virgil, Braunschweig,<br />
Tobias Winchen, Jülich.<br />
[Aus Gründen des Datenschutzes erscheinen<br />
in der Internet-Version keine Namen von Mitgliedern].<br />
46 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Nachrichten Nachrichten des des Schatzmeisters<br />
Neues Mitgliederverzeichnis<br />
Ich muss gestehen, dass ich vom Rücklauf<br />
zum Mitgliederverzeichnis überrascht worden<br />
bin. Bis heute habe ich mehr als 500 (!)<br />
Zuschriften erhalten. Die Einarbeitung Ihrer<br />
Reaktionen in die Mitglieder-Datenbank und<br />
die Vorbereitung des Mitgliederverzeichnisses<br />
erfordern seit Wochen meine gesamte Konzentration<br />
und komplette Freizeit. So es keine<br />
unvorhergesehenen Rückschläge gibt, finden<br />
Sie das neue Mitgliederverzeichnis als Beilage<br />
zu diesem Mitteilungsheft.<br />
Rechnungen für das Beitragsjahr 2008<br />
Aus den oben aufgeführten Gründen erhalten<br />
Sie Ihre Rechnung für 2008 erst nach<br />
Fertigstellung des Mitgliederverzeichnisses.<br />
Bitte nehmen Sie unbedingt von initiativen<br />
Zahlungen Abstand, da ich diese bei der<br />
Rechnungsstellung wieder gesondert berücksichtigen<br />
muss.<br />
Für Rückfragen stehe ich Ihnen wie immer<br />
gerne zur Verfügung:<br />
Telefonisch: 0331 / 288 10 69,<br />
Per Fax: 0331 / 288 10 02,<br />
Elektronisch: rudloff@gfz-potsdam.de.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Alexander Rudloff
AUS DEM ARCHIV<br />
Das Archiv der DGG sammelt<br />
und bewahrt das Schriftgut der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen<br />
Gesellschaft sowie weitere<br />
ausgewählte schriftliche und gegenständliche<br />
Sachzeugnisse der historischen Entwicklung der<br />
Geophysik in Deutschland. Es bietet gleichzeitig<br />
die Möglichkeit zur Aufbewahrung von his-<br />
Vor 50 Jahren…<br />
Gerwalt Schied und Michael Börngen, Leipzig<br />
In den Mitteilungen der DGG <strong>Nr</strong> . 14 vom<br />
Januar 1958 wird über die Vorbereitung der<br />
22 . Tagung berichtet:<br />
„Der Vorstand der Geophysikalischen<br />
Gesellschaft beschloß auf seiner Sitzung am<br />
22 .10 .1957 einstimmig, einer Einladung des<br />
Herrn Professor Lauterbach zu folgen und im<br />
Jahre 1958 die 22 . Jahrestagung in Leipzig<br />
abzuhalten .<br />
Die Tagung soll vom 3 . Mai bis 5 . Mai 1958<br />
stattfinden. Der Vorstand bittet die Mitglieder<br />
der Gesellschaft, sich an dieser – nach dem<br />
Kriege – ersten Tagung im östlichen Teil<br />
Deutschlands möglichst zahlreich zu beteiligen<br />
und auch dadurch den gesamtdeutschen<br />
Charakter der Gesellschaft zu betonen“ .<br />
Dieser Beschluss konnte trotz der durch die<br />
Teilung Deutschlands bedingten widrigen politischen<br />
Umstände realisiert werden .<br />
Veranstalter der 22 . Jahrestagung war die<br />
Universität Leipzig, Lehrstuhl für angewandte<br />
Geophysik, unter Leitung von Robert<br />
Lauterbach .<br />
In den Mitteilungen <strong>Nr</strong> . 17 (Oktober 1958)<br />
wird Bilanz der 22 . Tagung gezogen:<br />
torisch wertvollen geophysikalischen Geräten<br />
und Karten sowie von Ergebnisberichten,<br />
Patentschriften und persönlichen Nachlässen.<br />
Kontakt: Archiv der DGG – Institut für Geophysik<br />
und Geologie, Talstr. 35, 04103 Leipzig, Tel.:<br />
0341/9732800 (Sekr.), Fax: 0341/9732809,<br />
E-Mail: geoarchiv@uni-leipzig.de<br />
...22. Jahrestagung der DGG 195<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 47
„Die 22 . Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen<br />
Gesellschaft fand vom 2 . bis 5 . Mai in<br />
Leipzig, dem Gründungsort der Gesellschaft, statt .<br />
Die Tagung war außerordentlich gut besucht . Von<br />
den 246 Teilnehmern kamen 153 aus dem östlichen,<br />
69 aus dem westlichen Teil Deutschlands,<br />
5 aus Polen, 4 aus China, 4 aus Ungarn, 3 aus<br />
der UdSSR, 3 aus der Tschechoslowakei, 1 aus<br />
Albanien, 1 aus Chile, 1 aus Rumänien und 1 aus<br />
Österreich .<br />
Die anwesenden Mitglieder und Gäste waren tief<br />
beeindruckt von dem harmonischen Verlauf der<br />
Tagung und dem beträchtlichen fachlichen Gewinn,<br />
den sie mit nach Hause nehmen konnten .<br />
Die Tagung wurde durch einen Festvortrag von<br />
Professor Dr . O . Meisser am 2 . Mai eröffnet .<br />
Am 3 . Mai abends begrüßte auf einem Empfang<br />
im großen Kreise Seine Magnifizenz der Rektor<br />
der Universität Leipzig, Professor Dr . G . Mayer,<br />
die Anwesenden . Neben den Vorträgen ließ die<br />
Tagung zu vielfältigen persönlichen Begegnungen<br />
Zeit, insbesondere auch auf den Exkursionen am 5 .<br />
Mai, die nach dem Geomagnetischen Institut und<br />
Observatorium in Niemegk und dem Geodätischen<br />
K . Jung<br />
4 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Institut in Potsdam; nach dem Institut für<br />
Bodendynamik und Erdbebenforschung in Jena;<br />
nach der Bergakademie Freiberg oder nach dem<br />
W . Dieminger<br />
R . Lauterbach
Geophysikalischen Observatorium auf dem<br />
Collmberg führten“ .<br />
Auf der Tagung wurden in 10 Fachbereichen<br />
51 Vorträge gehalten . Das Spektrum der<br />
Themen war breit gefächert: Erdinneres,<br />
Ozeanographie, Lagerstättenforschung,<br />
Luftelektrizität, Gravimetrie, Regionaler<br />
Erdmagnetismus, Seismik, Ionosphäre,<br />
Geoelektrik, Erdmagnetismus .<br />
Am späten Nachmittag des 4 . Mai (Sonntag)<br />
fand die Geschäftsversammlung der DGG<br />
statt .<br />
Nach dem Geschäftsbericht wurde die Wahl<br />
des Vorstandes durchgeführt:<br />
Vorsitzender: Prof . Dr . W . Dieminger,<br />
Lindau/Northeim; Stellv . Vorsitzender: Prof .<br />
Dr . K . Jung, Kiel; Stellv . Vorsitzender: Prof .<br />
Dr . R . Lauterbach, Leipzig; Geschäftsführer:<br />
Prof . Dr . K . Brocks, Hamburg; Kassenwart:<br />
Prof . Dr . H . Menzel, Clausthal-Zellerfeld;<br />
Herausgeber der „Zeitschrift für Geophysik“:<br />
Prof . Dr . B . Brockamp, Münster;<br />
Beirat: Dr . H . Baule, Bochum; Prof . Dr . W .<br />
Buchheim, Freiberg/S .; Prof . Dr . G . Fanselau,<br />
Potsdam; Prof . Dr . W . Hansen, Hamburg;<br />
Prof . Dr . W . Hiller, Stuttgart; Stud . Ass . Th .<br />
Krey, Hannover; Prof . Dr . H . Martin, Jena;<br />
Prof . Dr . O . Meisser, Freiberg/S .; Prof . Dr . R .<br />
Mügge, Frankfurt/M .; Prof . Dr . O . Rosenbach,<br />
Mainz; Dr . W . Zettel, Hannover; Präsident Dr . G .<br />
Böhnecke (DUGG) .<br />
Diskussion im Hörsaal . Who is who ?<br />
Tagungsprogramm (Ausschnitt)<br />
Der neu gewählte Vorsitzende beschloss die<br />
Geschäftsversammlung mit einem besonderen<br />
Dank an den bisherigen Vorsitzenden Prof . Dr . K .<br />
Jung .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 49
Leider blieb diese 22 . Jahrestagung der DGG<br />
in Leipzig – der sich vertiefenden Spaltung<br />
Deutschlands geschuldet - die einzige Tagung in<br />
der DDR .<br />
Erst für das Jahr 1992 konnte im Osten Deutschlands<br />
erneut eine Tagung geplant werden .<br />
Diese 52 . Jahrestagung fand wieder in Leipzig<br />
statt .<br />
W . Kertz<br />
50 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
J . Untiedt, W . Kertz, ?<br />
R . Lauterbach, K . Jung, O . Meisser<br />
U . Schmucker
J . Vanek, Prag J . Verö, Sopron<br />
Tagungspause vor dem Hörsaal im Hofe Talstr . 35<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 51
VERSCHIEDENES<br />
50jähriges Jubiläum des Seismologischen Observatoriums<br />
Berggießhübel<br />
Reinhard Mittag, Freiberg<br />
Im September <strong>2007</strong> feierte das Observatorium<br />
des Instituts für Geophysik der TU<br />
Bergakademie Freiberg sein 50jähriges<br />
Bestehen .<br />
Nun gehört Berggießhübel noch nicht zu den<br />
ältesten geophysikalischen Observatorien in<br />
Deutschland, wohl aber noch zu den klassisch<br />
betriebenen Beobachtungsstationen<br />
(lat . observare „beobachten“), die nicht<br />
nur auf eine lange Messreihe, sondern zugleich<br />
auf eine konsistente eigene Auswertung<br />
zurückblicken können . Ein guter Grund, das<br />
50jährige Jubiläum im Rahmen einer Festwoche<br />
am Observatorium in Berggießhübel zu feiern,<br />
wozu Gäste und „geophysikalische Prominenz“<br />
aus dem In- und Ausland zahlreich erschienen<br />
waren .<br />
Die Vorträge zur Feierstunde, gehalten von den<br />
Professoren Uwe Walzer (Jena), Peter Bormann<br />
(Potsdam) und Bernhard Forkmann (Freiberg),<br />
umrissen die Entwicklung des Observatoriums<br />
von einer Versuchs-Gezeitenstation zu einem<br />
modernen Seismologischen Observatorium .<br />
52 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Auswerteraum<br />
Observatoriumsgebäude<br />
Bereits 1902 regte der Geologe Richard Beck<br />
die Einrichtung einer unterirdischen seismologischen<br />
Station an der Bergakademie Freiberg<br />
an. Aus finanziellen Gründen wurde der Antrag<br />
seinerzeit zurückgestellt . Zwei Weltkriege legten<br />
das Observatoriumsprojekt auf Eis, bevor mit<br />
der Gründung des Instituts für Theoretische<br />
Physik und Geophysik und der Berufung von<br />
Wolfgang Buchheim zum Lehrstuhlinhaber der<br />
Gedanke an die Gründung eines Observatoriums<br />
gegen Ende des Jahres 1951 wieder aufgegriffen<br />
wurde . Da sich die Registrierbedingungen für geophysikalische<br />
Dauermessungen in Freiberg aufgrund<br />
der zunehmenden Industrialisierung verschlechtert<br />
hatten, suchte man in der Umgebung
nach einem ungestörten Standort und fand in<br />
einem stillgelegten Stollen des Berggießhübler<br />
Magneteisenerz-Bergbaus einen geeigneten<br />
unterirdischen Messort . Nach verschiedenen<br />
geophysikalischen Proberegistrierungen wurden<br />
1954 klimatisierte Messkammern eingebaut<br />
und mit Horizontalpendelmessungen die<br />
ersten Proberegistrierungen aufgenommen .<br />
Damit sollten die in Freiberg durchgeführten<br />
Gezeitenuntersuchungen traditionell fortgesetzt<br />
werden .<br />
Vortrag von U . Walzer über Wolfgang Buchheim<br />
Im Geophysikalischen Jahr 1957 wurde nach<br />
Fertigstellung des Stationshauses das Observatorium<br />
offiziell als „Erdgezeitenstation“<br />
in Betrieb genommen . Die Aufnahme seismischer<br />
Probemessungen im Mai 1960 war ein<br />
Glücksumstand, denn bereits wenige Tage später,<br />
am 22 .5 .1960, konnte das mit Magnitude<br />
9,5 stärkste, jemals von Seismographen registrierte<br />
Erdbeben aus Chile vollständig aufgezeichnet<br />
werden, da die Verstärkung der<br />
Stolleneingang G . Jentzsch und K . Klinge in der<br />
Seismometerkammer<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 53
Seismographen auf einen geringen Wert eingestellt<br />
war . Im Ergebnis der Probemessungen<br />
erwiesen sich die ungestörten unterirdischen<br />
Registrierbedingungen als besonders geeignet<br />
für seismologische Untersuchungen, so dass<br />
1966 mit einer kontinuierlichen seismischen<br />
Registrierung begonnen werden konnte . Bis<br />
1976 wurde die Messtechnik mit standardisierten<br />
kurz- und langperiodischen Dreikomponenten-<br />
Seismometern komplettiert und ab 1974 wurden<br />
regelmäßig interpretierte seismische Daten unter<br />
dem Stationscode BRG an internationale seismologische<br />
Datenzentren (NEIC, ISC, WDC-B)<br />
übermittelt .<br />
1969 wurde das Observatorium dem neu gegründeten<br />
Zentralinstitut für Physik der Erde<br />
(ZIPE) der Akademie der Wissenschaften der<br />
DDR in Potsdam angegliedert und verstärkt<br />
für seismische Überwachungsaufgaben genutzt<br />
. Mit der Einrichtung eines Seismischen<br />
Informationsdienstes (SID), der durch das ZIPE<br />
nach dem starken Erdbeben in Oberitalien 1976<br />
organisiert wurde, fungierte das Observatorium<br />
als Basisstation eines lokalen Stationsnetzes .<br />
Bereits 1978 wurde erstmals das Signal der<br />
kurzperiodischen Vertikalkomponente per<br />
Standleitung an die Zentrale nach Potsdam<br />
übertragen und dort digital archiviert . Neben<br />
den Routineprogrammen zur Erfassung der<br />
globalen und lokalen Seismizität wurden am<br />
Observatorium hauptsächlich ingenieurseismologische<br />
Untersuchungen zur Überwachung von<br />
bergbau- bzw . talsperreninduzierter Seismizität<br />
durchgeführt . Die enge Zusammenarbeit mit<br />
54 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Besucher bei Betrachtung des Seismoskopes<br />
den seismologischen Observatorien Collm und<br />
Moxa der Universitäten Leipzig bzw . Jena führte<br />
ab 1978 zur Herausgabe eines gemeinsamen<br />
Bulletins .<br />
Mit der Überführung des ZIPE in das Geo-<br />
ForschungsZentrum (GFZ) Potsdam wurde das<br />
Observatorium 1993 mit moderner digitaler<br />
Registrier- und Kommunikationstechnik (STS-<br />
2-Breitbandseismometer, 24-bit-Quanterra-<br />
Datenlogger) ausgerüstet und in das <strong>Deutsche</strong><br />
Regionalnetz seismischer Breitbandstationen<br />
(GRSN) integriert .<br />
1994 konnte das Observatorium wieder in die<br />
Zuständigkeit der TU Bergakademie Freiberg<br />
zurückgeführt werden, die den Erhalt der wissenschaftlichen<br />
Einrichtung durch umfangreiche<br />
Sanierungs- und Rekonstruktionsarbeiten unterstützte<br />
. Damit ist das Observatorium zu<br />
einem wertvollen Instrument des Freiberger<br />
Instituts für Geophysik geworden, wo der<br />
Observatoriumsbetrieb nicht nur Forschungszwecken,<br />
sondern gleichermaßen der praxisnahen<br />
studentischen Ausbildung auf den<br />
Gebieten Seismologie und Geodynamik dient .<br />
Die Aufnahme von kontinuierlichen Erdschwere-<br />
und Neigungsmessungen (LaCoste-Romberg-<br />
Gravimeter) im Jahre 2000 hat das Spektrum<br />
des Observatoriums im Hinblick auf langperiodische<br />
Messungen erweitert . Die stets intensiv<br />
und konsistent betriebene seismologische<br />
Routineauswertung konnte bis heute beibehalten<br />
werden und durch eine direkte Zusammenarbeit<br />
mit dem Internationalen Seismologischen
Zentrum (ISC) in Newbury/England gehört<br />
BRG hinsichtlich Datenqualität und -volumen<br />
zu den Basisstationen des globalen seismischen<br />
Netzes .<br />
Weitere Vorzüge des Observatoriums, welches<br />
sich im Zentrum der Stadt Berggießhübel befindet,<br />
sind die gute Zugänglichkeit sowie speziell<br />
eingerichtete Vorführmöglichkeiten seismischer<br />
Messungen, die einen direkten Einblick in die<br />
seismologische Registrierung und Forschung<br />
geben .<br />
So fand dann auch die Festwoche anlässlich<br />
des 50jährigen Bestehens des Observatoriums<br />
Sitzung der AG Seismologie <strong>2007</strong><br />
einen regen Zuspruch . An die Feierstunde und<br />
eine Plauderpartie im nahe gelegenen Schloss<br />
Friedrichsthal schlossen sich die Sitzungen des<br />
Arbeitskreises Seismologische Auswertung<br />
sowie der Arbeitsgruppe Seismologie des FKPE<br />
im Hotel „Sächsisches Haus“ an, wo dann auch<br />
genügend „seismologische Prominenz“ vertreten<br />
war . Die Festwoche endete mit einem Tag der<br />
offenen Tür, der von vielen geowissenschaftlich<br />
interessierten Besuchern wahrgenommen wurde<br />
und zugleich das starke öffentliche Interesse<br />
an zugänglichen Forschungseinrichtungen<br />
wie einem Seismologischen Observatorium<br />
demonstrierte .<br />
Vertreter der Datenzentren im Gespräch (D . Storchak, ISC England,<br />
M . Henger und G . Hartmann, BGR)<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 55
40. Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik <strong>2007</strong><br />
Thomas Jahr, Jena<br />
Die Herbsttagung <strong>2007</strong> des Arbeitskreises<br />
Geodäsie/Geophysik fand vom 16 . bis 19 . Oktober<br />
im Waldhotel Zollernblick in Freudenstadt/<br />
Lauterbad statt . 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
folgten den diesmal 26 Vorträgen und beteiligten<br />
sich rege an den Diskussionen, für die,<br />
wie gewohnt, beliebig viel Zeit vorgesehen war .<br />
Die Teilnehmer/innen danken Herrn Dr . Malte<br />
Westerhaus für die sehr gute Organisation der<br />
Tagung . Im Rahmen der Tagung wanderten wir<br />
durch den schönen herbstlichen Schwarzwald<br />
zum Observatorium Schiltach (www .gpi .physik<br />
.uni-karlsruhe .de/pub/widmer/BFO/) . Nach<br />
einer Brezel- und Getränkepause ergänzte die<br />
anschließende Observatoriumsbesichtigung<br />
unsere Tagung in hervorragender Weise . Dr .<br />
Thomas Forbriger, Dr . Rudolf Widmer-Schnidrig<br />
und Dr . Walter Zürn sei an dieser Stelle für die<br />
Führungen durch das Observatorium sowie<br />
die vielen Detailinformationen zu den Mess-<br />
Systemen und den Beobachtungsdaten ganz<br />
herzlich gedankt .<br />
Liste der Beiträge:<br />
timmen, l. & o. gitlein: Absolutgravimetrie<br />
im Fennoskandischen Landhebungsgebiet:<br />
erste Ergebnisse vom IfE .<br />
naUJokS, m., c. kroner, t. Jahr, a. WeiSe, p.<br />
kraUSe & S. eiSner: Evaluierung kleinräumiger<br />
hydrologischer Modellierungen durch<br />
zeitabhängige Schwerebeobachtungen und<br />
gravimetrische 3D-Modelle .<br />
meUrerS, B. & W. Zürn: Die Vorzeichen-<br />
umkehr der Luftdruck-Schwere-Admittanz<br />
in der Nähe von 3 mHz .<br />
polSter, a.: Gezeiten- und Driftanalyse von<br />
stationären und mobilen Langzeit-Meeresboden-Druck-Messungen<br />
zur Bestimmung<br />
von residualer Meeresbodenbewegung .<br />
56 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
forBriger, t., r. Widmer-Schnidrig, e.<br />
Wielandt, m. hayman, & n. ackerley:<br />
Magnetic field background variations can<br />
limit the sensitivity of seismic broad-band<br />
sensors .<br />
Jahr, t.: Neigungsmessungen am Geodynamischen<br />
Observatorium Moxa und ein überraschendes<br />
Signal .<br />
chen, l., h. rifai, S. grüneBerg & h.-J.<br />
kümpel: Monitoring near surface movements<br />
induced by pumping tests in Fuhrberger Feld<br />
- An update .<br />
gerStenecker, c., e. lippmann, S. roedelSperger<br />
& S. Wertich: Kalibrierung von<br />
Neigungsmessern .<br />
klügel, t., U. SchreiBer, W. Schlüter & a.<br />
VelikoSeltSeV: Fortschritte in der absoluten<br />
Erdrotationsmessung - neue Daten vom<br />
Wettzeller Großringlaser .<br />
VölkSen, c.: Analyse eines GPS-Netzes im<br />
Bereich des Mittelmeers mit Hilfe von konsistenten<br />
Satellitenbahnen: 1996-2005 .<br />
lUo, x. & m. mayer: Automatisiertes GPSbasiertes<br />
Bewegungsmonitoring am Black<br />
Forest Observatory (BFO) .<br />
knöpfler, a. & m. mayer: Zur Detektion von<br />
Krustenbewegungen basierend auf GNSS-<br />
Daten von SAPOS-Permanentstationen .<br />
Bähr, h., Z. altamini & B. heck: Varianzkomponentenschätzung<br />
bei der Kombination terrestrischer<br />
Referenzrahmen .<br />
BiSkUpek, l. & J. müller: Lunar Laser Ranging:<br />
Auswertung und Parameterbestimmung .<br />
Wang, r. & h. Wang: A Hybrid Algorithm<br />
for Complete Synthetic Seismograms of a<br />
Spherical and Self-Gravitating Earth .
lamBotte, S. & r. Widmer-Schnidrig: Analyse<br />
von Strain-Tilt-Kopplung in Eigenschwingungsspektren<br />
des 2004-Sumatra-Bebens .<br />
WeiSe, a., c. kroner & t. Jahr: Auf der<br />
Suche nach den Slichter-Moden: Herausforderung<br />
oder Überforderung von SG-<br />
Beobachtungen?<br />
geBaUer, a.: <strong>Aktuelle</strong>s zu PreAnalyse: Statusreport<br />
2 .<br />
kaUfmann, g.: Landschaftsevolution im Modell:<br />
Berechnung synthetischer Beobachtungen .<br />
dogan, U., S. ergintaV, c. gerStenecker & S.<br />
roedelSperger: Viskoelastische Modellierung<br />
und Anwendung von adaptiven Fuzzy-<br />
Systemen auf die Nordanatolische Störung,<br />
Türkei .<br />
geBaUer, a., c. kroner & t . Jahr: Strukturgeologische<br />
und lithologische Einflüsse auf<br />
Deformationen der oberen Kruste .<br />
Steffen, h., a. Vink, r. lampe, g. kaUfmann<br />
& l. reinhardt: Post-glaziale Küstenentwicklung<br />
der südlichen Nordsee und der<br />
südlichen Ostsee anhand geodynamischer<br />
Modellierungen .<br />
toriZin, J .: Geophysikalische und geologische<br />
Modellierungen im Tienschan (Zentralasien):<br />
Ansatz zur Rekonstruktion von<br />
Störungsbahnen anhand der GPS-Daten .<br />
WeSterhaUS, m. & o. dierkS: SAR-Interferometrie<br />
zur Bestimmung vertikaler Entlastungsbewegungen<br />
am Toten Meer .<br />
Becker, m., r. dreScher, c. gerStenecker,<br />
S. leinen & S. roedelSperger: Deformationsmessungen<br />
mit IBIS im Rahmen des<br />
Exupery-Projektes .<br />
Jahr, t., t. laU, a. geBaUer & g. JentZSch:<br />
Interaktion von Fluiden, Spannung und<br />
Deformation in der oberen Erdkruste: ein<br />
Projekt-Vorschlag .<br />
Die nächste Herbsttagung wird vom 30 .9 .-<br />
3 .10 .2008 in Hirschegg im Kleinen Walsertal<br />
stattfinden. Die lokale Organisation übernimmt<br />
dankenswerter Weise Prof . C . Gerstenecker .<br />
Näheres wird im Frühjahr 2008 wieder unter<br />
der URL www .ak-gg .de des Arbeitskreises zu<br />
finden sein oder kann unter thomas .jahr@unijena<br />
.de; Tel .: 03641-948665, Fax: 03641-948662<br />
erfragt werden . Alle an aktuellen Themen<br />
der Geodynamik, Geodäsie und Geophysik<br />
Interessierten sind wie immer herzlich zur<br />
Teilnahme eingeladen - ganz besonders auch<br />
Bachelor-Absolventen und Master-Kandidaten<br />
sowie Diplomanden und Doktoranden, die<br />
ihre laufenden Arbeiten vorstellen und zur<br />
Diskussion stellen möchten . Anmeldungen werden<br />
bis 01 .09 .2008 über die o .a . Web- oder Email-Adresse<br />
erbeten .<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 57
Europäische COMSOL COMSOL-Multiphysics-Konferenz Multiphysics Konferenz <strong>2007</strong><br />
Almut Seyderhelm, FEMLAB GmbH<br />
Mit großem Erfolg hat die COMSOL-Gruppe<br />
im Oktober <strong>2007</strong> ihre erste europäische<br />
Konferenz in Frankreich veranstaltet . Fast 350<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der<br />
industriellen und akademischen Forschung aus<br />
ganz Europa folgten der Einladung nach<br />
Grenoble in den französischen Alpen .<br />
Breites Vortragsspektrum zur Simulation<br />
Numerische Simulationen und virtuelle<br />
Prototypen sind heutzutage ein wichtiger<br />
Bestandteil für die Entwicklungsprozesse in<br />
Forschung und Industrie . Mit Hilfe von<br />
Multiphysik-Simulationen können Produkte<br />
und Verfahren schnell und sicher am<br />
Computer entwickelt und getestet werden . So<br />
können physikalische Phänomene wie z .B .<br />
elektromagnetische, strukturmechanische oder<br />
strömungsdynamische Eigenschaften einer<br />
Komponente oder auch Wechselwirkungen<br />
innerhalb komplexer Systeme untersucht<br />
werden .<br />
VP of Applications Dr . Eduardo Fontes<br />
Foto: Niklas Richter<br />
Das Spektrum der Konferenzbeiträge war weit<br />
gespannt und reichte von Simulationen im<br />
Bereich zerstörungsfreier Prüfverfahren (Universität<br />
Bordeaux) über Strömungssimulationen<br />
in Mikrofluidik-Systemen (Institut für<br />
Mikrotechnik in Mainz) bis hin zu Modellierungen<br />
im Bereich der erneuerbaren<br />
Energien (FH Wels) .<br />
5 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />
Simulationen in den Geowissenschaften<br />
Die Fachbeiträge aus dem Bereich der Geowissenschaften<br />
umfassten Themen wie beispielsweise<br />
transiente Simulation der Temperaturverteilung<br />
im Permafrost, die geodynamische<br />
Modellierung eines Vulkans, Simulationen<br />
von akustischen und seismischen<br />
Wellen zur Erkundung des Untergrundes<br />
sowie Modellierungen zur Verfahrensoptimierung<br />
bei der Erdölförderung .<br />
Während der Konferenz wurden dem Publikum<br />
insgesamt 167 Fachbeiträge und 80<br />
Poster zur Multiphysik-Simulation präsentiert .<br />
Umfangreich war auch das Angebot zur Praxis<br />
der Multiphysik-Simulation: In über 40<br />
Kursen zu 14 verschiedenen Themen, Round-<br />
Table-Diskussionen und Tutorials hatten die<br />
Teilnehmer der Konferenz die Gelegenheit,<br />
selbst Simulationen durchzuführen und sich<br />
mit Fachkollegen und Experten über den<br />
Einsatz von Multiphysik-Simulationen auszutauschen<br />
.<br />
Eine CD mit rund 250 Konferenzbeiträgen der<br />
europäischen und auch der amerikanischen<br />
COMSOL-Konferenz ist bei der FEMLAB<br />
GmbH erhältlich .<br />
Die CD kann kostenfrei bestellt werden unter<br />
info@comsol .de oder unter<br />
www .comsol .de/conference<strong>2007</strong>/cd<br />
Schon jetzt vormerken: die 2 . europäische<br />
COMSOL-Konferenz findet vom 04 . bis<br />
06 .11 .2008 in Hannover statt .
DGG/BDG-Seminar „Oberflächennahe Erkundung“<br />
DGG/BDG-Seminar "Oberflächennahe Erkundung"<br />
mit Workshop „Scherwellenseismik“<br />
mit Workshop "Scherwellenseismik"<br />
Neustadt/Weinstr., 26. - 28. März 2008<br />
Neustadt/Weinstr., 26. - 28. März 2008<br />
Die Erkundung des oberflächennahen Untergrundes ist eine besondere Herausforderung für die Geophysik.<br />
Im Bereich von der Erdoberfläche bis etwa 1000 m Tiefe wird Landwirtschaft betrieben und es werden<br />
Bauwerke errichtet, es wird Grundwasser gefördert und es werden Rohstoffe abgebaut, es wird Erdwärme<br />
gewonnen, es wurden (und werden) Schadstoffe deponiert und es warten archäologische Schätze auf ihre<br />
Entdeckung.<br />
Für die Geophysik gibt es hier ein reiches Anwendungspotential, das bei Weitem noch nicht ausgeschöpft<br />
ist. Theorie und Praxis der oberflächennahen geophysikalischen Erkundung sollen auf dem Seminar in<br />
Vorträgen dargestellt und diskutiert werden. Als Vortragsdauer sind 20 oder 40 Minuten vorgesehen, es wird<br />
auch reichlich Zeit für Diskussionen sein. Eine Posterpräsentation mit kurzem Einführungsvortrag (10 min)<br />
ist in beschränktem Umfang ebenfalls möglich. Die Vortragssprache ist Deutsch. Natürlich sind auch<br />
Vorträge auf Englisch und Teilnehmer ohne Vortrag willkommen.<br />
Im Rahmen des Seminars wird es einen Workshop zum Thema „Scherwellenseismik“ unter der Leitung von<br />
Dr. Ulrich Polom (GGA-Institut) geben (27. März, 9:00 – 13:00 Uhr), auf dem neue methodische Entwicklungen<br />
vorgestellt werden.<br />
Das Seminar richtet sich an Studierende und an die auf dem Gebiet der oberflächennahen Erkundung<br />
tätigen Kolleginnen und Kollegen. Es sind aber auch unsere Ansprechpartner aus den Bereichen<br />
Hydrogeologie, Ingenieurgeologie und Geotechnik eingeladen, mit denen wir die Möglichkeiten und Grenzen<br />
der Geophysik und neue Felder der Anwendung diskutieren wollen.<br />
Dauer: Mittwoch, 26. März, 14:00 Uhr bis Freitag, 28. März 2008, 13:00 Uhr.<br />
Kosten: Unterkunft inkl. Vollpension betragen € 140, dazu kommt eine Umlage zur Deckung der<br />
Raumgebühr (ca. € 10).<br />
Neustadt/Weinstr. ist zentral gelegen und gut mit der Bahn erreichbar, daher ist eine Anreise am Vortag<br />
normalerweise nicht erforderlich.<br />
Die Beiträge können, wie bei den vorangegangenen Seminaren, in einem Sonderheft der DGG-Mitteilungen<br />
veröffentlicht werden.<br />
Vortrags- und Teilnahmeanmeldung bitte bis zum 28.02.2008<br />
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An: Dr. Reinhard Kirsch, Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein<br />
Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek<br />
Tel.: 04347-704-534 Fax: 04347-704-502, e-mail: rkirsch@lanu.landsh.de<br />
Anmeldung zum DGG/BDG-Seminar "Oberflächennahe Erkundung"<br />
26.-28. März 2008<br />
Tagungsort/Unterkunft: Herz-Jesu Kloster, Waldstr. 145, 67405 Neustadt/Weinstr.<br />
Tel. 06321-875-0<br />
Name/Anschrift:<br />
Tel./e-mail:<br />
Mittagessen am: Anreisetag 26.03.2008 � vegetarisches Essen: �<br />
Vortragstitel:<br />
Vortragsdauer: 20 min � 40 min � Poster � Unterschrift:<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 59
Bachelor- und Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften<br />
an deutschsprachigen Hochschulen im Bereich der Geophysik<br />
im Jahr 2006<br />
Bachelor- und Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften an<br />
deutsch-sprachigen Hochschulen im Bereich der Geophysik im Jahr 2006<br />
Nachfolgend sind die im Jahr 2006 an Geophysik- oder geophysiknahen Instituten deutschsprachiger<br />
Hochschulen sowie an Einrichtungen mit Geophysik-Arbeitsbereichen angefertigten<br />
Bachelor-, Bakkalaureats- und Diplomarbeiten, Dissertationen sowie Habilitationsschriften<br />
aufgelistet.<br />
RWTH AACHEN - Lehr- und Forschungsgebiet Angewandte Geophysik<br />
Dissertation<br />
Roland WAGNER: Die Geothermie-Bohrung Hamburg-Allermöhe – eine Analyse mit Hilfe<br />
reaktiver Transportsimulation. - Betreuung: Prof. Clauser / Prof. Luthi / PD Kohl.<br />
U BAYREUTH / BAYERISCHES GEOINSTITUT<br />
keine.<br />
FU BERLIN - Institut für geologische Wissenschaften, Fachrichtung Geophysik<br />
Diplomarbeiten<br />
Katharina BECKER: Stress sensitivity and elastic anisotropy of basalt.<br />
Florian KARPFINGER: Green’s functions and seismic nave radiation in poroelastic continua.<br />
Lasse RABENSTEIN: Seismic imaging and scattering in heterogeneous media – numerical<br />
study and analytical approaches.<br />
Maris RYDZY: Differential scanning calorimetry on natural and synthetic gas hydrates.<br />
Dissertationen<br />
Barbara HEUER: Lithospheric and upper mantle structure beneath the western Bohemian<br />
Massif obtained from teleseismic P and S receiver functions.<br />
Anne NESKA: Remote reference versus signal-noise separation: a least-square based<br />
comparison between magnetotelluric processing techniques.<br />
Christof SICK: Strukturelle Untersuchungen vor der Küste Chiles: Kirchhoff-Prestack-<br />
Tiefenmigration versus Fresnel-Volumen-Migration.<br />
Holger STEFFEN: Determination of a consistent viscosity distribution in the Earth’s mantle<br />
beneath Northern und Central Europe.<br />
Habilitation<br />
Erik Saenger: Numerical rock physics.<br />
60 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
TU BERLIN - Institut für Angewandte Geowissenschaften<br />
Diplomarbeiten<br />
Firaz ALALI: Dependence of NMR and SIP parameter on clay content. - Betreuung: Prof.<br />
Yaramanci.<br />
Ines ROMMEL: The effect of the topography on magnetic resonance tomography (MRT). -<br />
Betreuung: Prof. Yaramanci.<br />
Stephan STREHL: Development of strategies for improved filtering and fitting of SNMR<br />
signals. - Betreuung: Prof. Yaramanci.<br />
Habilitation<br />
Günter ZIMMERMANN: Charakterisierung der hydraulischen Eigenschaften eines geothermischen<br />
Reservoirs nach verschiedenen Stimulationsexperimenten.<br />
U BOCHUM - Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik<br />
Bachelor-Arbeiten<br />
Mandy BRAATZ: Charakterisierung der Schmelzverteilung in synthetischen, teilgeschmolzenen<br />
Peridotiten. – Betreuung: Prof. Renner.<br />
Silke MEYER: Verbesserte Bestimmung elastischer Parameter durch Vergleich von Ultraschallmessungen<br />
und numerisch berechneten Wellenformen. – Betreuung: Prof. Renner /<br />
Prof. Friederich.<br />
Andreas SCHMIDT: Spektralanalytische Ableitung hydraulischer Eigenschaften aus zyklischen<br />
Pumpversuchen. – Betreuung: Prof. Renner.<br />
Timo STAHL: Festigkeitsuntersuchungen an Gesteinsproben bei erhöhtem Druck und<br />
Raumtemperatur. – Betreuung: Prof. Renner.<br />
Diplomarbeit<br />
Kathrin HAMELMANN: A gravity survey of buried valleys in the area of Aabenraa-Rodekro,<br />
Denmark. – Betreuung: Prof. Casten.<br />
Dissertationen<br />
Brigitte ENDRUN: Constraints on the structure and dynamics of the Aegean region from the<br />
analyses of receiver functions and surface wave dispersion. – Betreuung: Prof. Harjes.<br />
Francisco Lorenzo MARTIN: Time-dependent crustal deformation after strong earthquakes –<br />
rheological model calculations. – Betreuung: Prof. Roth.<br />
Elena PETRISHCHEVA: Drag and drop of pores during grain boundary migration. – Betreuung:<br />
Prof. Renner.<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 61
Habilitation<br />
Marco BOHNHOFF: On the relation of stress and deformation fields to natural and induced<br />
seismicity.<br />
U BONN – Geologisches Institut<br />
Diplomarbeit<br />
Britta JERMIES: Der Einsatz des Georadarverfahrens zur Erfassung von Sedimentstrukturen im<br />
Kieswerk Strassfeld. – Betreuung: Prof. Kümpel / Prof. Schäfer.<br />
Dissertationen<br />
Roland BLASCHEK: Aspekte der Inversion von Daten der Spektralen Induzierten Polarisation.<br />
– Betreuung: Prof. Hördt / Prof. Miller.<br />
Florian JANSEN: Numerical simulation of stick-slip processes with application to seismology<br />
and rock glacier dynamics. – Betreuung: Prof. Hergarten / Prof. Miller.<br />
TU BRAUNSCHWEIG - Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik<br />
Diplomarbeiten<br />
Mathias BEGOIN: Aufbau und Inbetriebnahme einer mobilen astronomischen Einrichtung. -<br />
Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />
Lars GUICKING: Aufbau und Inbetriebnahme eines Plasmakristallexperiments. - Betreuung:<br />
Prof. Glaßmeier.<br />
Thomas SCHART: Seismische Modellierung des Grubenwasseranstiegs unter Verwendung der<br />
Methode der Finiten Differenzen. - Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />
Kerstin SCHULZE: Teilcheneinfälle in der Erdmagnetosphäre während verschiedener Epochen:<br />
Modellierung und Folgen. - Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />
Dissertationen<br />
Dragos CONSTANTINESCU: Wave sources and structures in the Earth's magnetosheath and<br />
adjacent regions. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />
Elena KRONBERG: Dynamics of the Jovian magnetotail. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />
Yasuhito NARITA: Low frequency waves upstream and downstream of the terrestrial shock. –<br />
Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />
Aikatarina RADIOTI: Energetic ion composition and acceleration mechanism in the magnetosphere<br />
of Jupiter. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />
Michael ROST: Aggregation magnetischer Staubpartikel unter Mikrogravitation und unter<br />
variablen Magnetfeldbedingungen. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />
62 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
Ryu SAITO: Influence of the surface on the atmospheric circulation of Mars: Study with a<br />
general circulation model. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />
U BREMEN – Fachbereich Geowissenschaften<br />
Dissertationen<br />
Christine FRANKE: Investigating lithologic characteristics of marine magnetic proxy<br />
parameters.<br />
Johanna F.L. GARMING: Diagenetic imprints on magnetic mineral assemblages in marine<br />
sediments.<br />
TU CLAUSTHAL - Institut für Geophysik<br />
Diplomarbeiten<br />
Katrin Brede: SIP-Messungen an Sandsteinen. - Betreuung: Prof. Weller.<br />
Thomas Eckardt: Geothermische, petrophysikalische und geotechnische Parameter der geologischen<br />
Formationen des Eichsfeldes. - Betreuung: Prof. Buntebarth.<br />
Matthias HALISCH: Petrophysikalische und geophysikalische Untersuchungen zur Qualitätskontrolle<br />
an Baustoffen. - Betreuung: Prof. Weller.<br />
Annette QUETSCHER: Petrophysikalische Eigenschaften und das Verwitterungsverhalten von<br />
Kalksteinen. - Betreuung: Prof. Weller.<br />
Simone WERNER: Wärmeleitfähigkeitsmessungen an Kernen der 300-m-Bohrung Parkinsel 2 /<br />
Ludwigshafen. - Betreuung: Prof. Kümpel.<br />
Dissertationen<br />
Ahmed EL-BASSIONY: Focused inversion of magnetic gradient data for archaeoprospection. -<br />
Betreuung: Prof. Weller.<br />
Ralf GELFORT: On classification of logging data. - Betreuung: Prof. Kümpel.<br />
Thomas HENNIG: Objektorientierte Fokussierung in der Geoelektrik. - Betreuung: Prof.<br />
Weller.<br />
U FRANKFURT - Institut für Geowissenschaften, Facheinheit Geophysik<br />
Diplomarbeit<br />
Gregor GOLABECK: Entstehung des Erdkerns: Laborexperimente und numerische Modelle<br />
zum Perkolationsmechanismus und zu Rayleigh-Taylor-Diapirismus. – Betreuung: Prof.<br />
Schmeling.<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 63
TU FREIBERG – Institut für Geophysik<br />
Diplomarbeiten<br />
Jörg DIETRICH: Vergleich von GLT-Messungen mit XRD und Dünnschliff-Analysen an<br />
Kernen der Bohrung Mittelplate A5, einschließlich Fehlerbewertung.<br />
Stefan JETSCHNY: Automatic extraction of geological features from image logs.<br />
André KURZMANN: Kennwertermittlung an hydraulisch gesteuerten Blockmodellen mittels<br />
Ultraschall-Tomographie.<br />
Martin PANZNER: Modellierung und Messung der elektrischen Eigenschaften planetarer<br />
Regolithe.<br />
Bi Tra Lucien TAH: Entwicklung von Algorithmen zur Modellierung von induzierter<br />
Polarisation.<br />
Michael TAUCHNITZ: Informationsgehalt radiometrischer Verfahren zur Bodenartenquantifizierung.<br />
Stephan THIEL: A magnetotelluric transect across the Oman ophiolite structure.<br />
U FREIBURG – Geologisches Institut<br />
keine.<br />
U GÖTTINGEN - Institut für Geophysik<br />
Diplomarbeit<br />
Dennis RIPPE: Starke tellurische Verzerrung und ihre Auswirkung auf magnetotellurische<br />
Messungen: Beispiele aus dem Harz. - Betreuung: Prof. Bahr.<br />
Dissertationen<br />
Stefan BERNHARD: Transient integral boundary layer method to simulate entrance flow<br />
conditions in one-dimensional arterial blood flow. - Betreuung: Prof. Tilgner.<br />
Monika BUSKE: Dreidimensionale thermische Evolutionsmodelle für das Innere von Mars und<br />
Merkur. - Betreuung: Prof. Christensen / Prof. Tilgner.<br />
Ole HANEKOP: Large scale resistivity surveys combining magnetic and magnetotelluric<br />
observations – Examples from central Australia. - Betreuung: Prof. Bahr.<br />
U GRAZ – Institut für Physik<br />
Bakkalaureatsarbeit<br />
Andreas PREIN: Praktikumsbericht - Bakkalaureatsstudium USW Physik. – Betreuung: Prof.<br />
Putz.<br />
64 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
Diplomarbeiten<br />
Monique FESSL: Über mögliche Verletzungen des Äquivalenzprinzips. – Betreuung: Prof.<br />
Hanslmeier.<br />
Volker T. LEINWEBER: Abschätzung von Sedimentmächtigkeiten in der Fram-Straße aus<br />
magnetischen Daten mit Hilfe der Werner-Dekonvolution. – Betreuung: Prof. Kirchengast.<br />
Rainer MOLL: Numerical simulations of active galactic nuclei in galaxy clusters. – Betreuung:<br />
Prof. Hanslmeier.<br />
Michael MOSER: Bauernregeln wissenschaftlich betrachtet: Untersuchung empirischer<br />
Witterungs- und Klimaregeln in den Regionen Oststmk. und Graz. – Betreuung: Prof.<br />
Kirchengast.<br />
Julia Katharina THALMANN: Analysis of the B3/X3.8 Flare of 17 January 2005. – Betreuung:<br />
Prof. Hanslmeier.<br />
Dissertationen<br />
Siegfried GONZI: Clear sky aerosol radiative forcing effect based on multi-site AERONET<br />
retrievals over Europe. - Betreuung: Prof. Kirchengast.<br />
Gerald JARITZ: Numerical simulations of atmospheric escape from terrestrial-like and hot<br />
Jupiter-like exoplanets hy(drodynamic) b(low)o(ff). – Betreuung: Prof. Biernat.<br />
Thomas PENZ: Reconstruction of reconnection: Theoretical considerations and application to<br />
cluster data. – Betreuung: Prof. Biernat.<br />
Christoph REHRL: Retrieval processing system and performance analysis for mesospheric<br />
temperature and ozone profiling based on solar occultation data. – Betreuung: Prof. Kirchengast.<br />
U GREIFSWALD – Institut für Geographie und Geologie<br />
Diplomarbeit<br />
Heike WESTPHAL: Anwendung von Radarmessungen zur Unterstützung bei der Erstellung<br />
eines geologischen Geländemodells am Beispiel der Halbinsel Gnitz. - Betreuung: Dr. Büttner<br />
/ Prof. Schafmeister.<br />
U HAMBURG – Institut für Geophysik<br />
Diplomarbeiten<br />
Stefan DÜMMONG: Alternative Implementation eines Common-Reflection-Surface-<br />
Stapelverfahrens. - Betreuung: Prof. Gajewski.<br />
Stefanie GRAUMANN: Seismic sequence stratigraphy in the southeastern Levantine Basin. -<br />
Betreuung: Dr. Hübscher.<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 65
Nina KÖHLER: Seismizitätsmuster und Variation der Frequenz-Magnitude-Verteilung von<br />
Mikrorissen im Salz. - Betreuung: Prof. Dahm.<br />
Lea SCHARFF: Die Eruptionsdynamik des Stromboli: eine kombinierte Auswertung von<br />
Doppler-Radar- und Infrasound-Daten. - Betreuung: Prof. Hort.<br />
Dissertationen<br />
Martin BAK-HANSEN: Structure and evolution of the northern part of the Northeast German<br />
Basin revealed from seismic interpretation and 3D structural modelling. - Betreuung: Prof.<br />
Gajewski.<br />
Tina KASCHWICH: Traveltime computation and migration in anisotropic media. - Betreuung:<br />
Prof. Gajewski.<br />
Gesa NETZEBAND: The Levantine Basin – a seismic investigation of the crustal structure and<br />
the evolution of the Messinian evaporites. - Betreuung: Prof. Gajewski.<br />
U JENA – Institut für Geowissenschaften<br />
Diplomarbeiten<br />
Raphael DLUGOSCH: Kartierung von zeitlichen Variationen der elektrischen Bodenleitfähigkeit<br />
mit dem elektromagnetischen Slingram-Verfahren. - Betreuung: Prof. Jentzsch / Prof.<br />
Kroner.<br />
André GEBAUER: Ein Neigungsmesser-Array an der KTB – Datenbearbeitung und Auswertung<br />
der Messwerte der Messungen mit fünf ASKANIA-Bohrlochneigungsmessern. -<br />
Betreuung: Prof. Jentzsch / PD Jahr.<br />
U KARLSRUHE - Geophysikalisches Institut<br />
Diplomarbeiten<br />
Johannes B. ALTMANN: 3D-numerische Simulation der Deformationssignale am Vulkan<br />
Merapi. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />
Sabrina ERNST: Globale und lokale Beschreibung des Moveout für CPM-Gather in reflexionsseismischen<br />
Daten. - Betreuung: Prof. Hubral.<br />
Andreas HIPPEL: Anwendung flachseismischer Oberflächenwellenmessungen zur Charakterisierung<br />
des Untergrundes. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />
Beate JASKOLLA: Untersuchung der Koda-Phasen in Rumänien. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />
Tanja KÜHLER: Analyse der Dämpfung seismischer Wellen auf zeitliche Änderungen am<br />
Vulkan Mt. Ruapehu, Nordinsel, Neuseeland. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />
Katrin PLENKERS: Fehlergrenzen von krustalen Spannungsinversionen. - Betreuung: Prof.<br />
Wenzel.<br />
66 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
Julia ZIEHM: Seismisches Monitoring einer Großstadt, Analyse von H/V-Spektren. -<br />
Betreuung: Prof. Wenzel.<br />
Dissertationen<br />
Maren BÖSE: Entwicklung eines Erdbeben-Frühwarnsystems für Istanbul unter Verwendung<br />
künstlicher neuronaler Netze. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />
Joachim MIKSAT: Modellierung der Bodenbewegung von krustalen und mitteltiefen Erdbeben.<br />
- Betreuung: Prof. Wenzel.<br />
U KIEL – Institut für Geowissenschaften<br />
Bachelor Angewandte Geophysik<br />
Philipp VON WUSSOW: Interdisziplinäre Interpretation einer quartären Rinne und deren<br />
Visualisierung mit einer 3D-Dichtemodellierung. – Betreuung: Prof. Götze.<br />
Diplomarbeit<br />
Angela SCHLESINGER: Störungssystem in der deutschen Nordsee - Reflexionsseismische<br />
Untersuchungen von Wegsamkeiten für Fluid- und Gasmigration. – Betreuung: Prof. Rabbel.<br />
Dissertationen<br />
Arnim BERHORST: Die Struktur des aktiven Kontinentalhangs vor Nicaragua und Costa Rica -<br />
Marin-seismische Steil- und Weitwinkelmessungen. - Betreuung: Prof. Flüh.<br />
Sascha BUSSAT: Anregung von Grenzflächenwellen am Meeresboden durch Quellen in der<br />
Wassersäule. - Betreuung: Prof. Bohlen.<br />
Noemi Maria FEKETE: Dewatering through mud mounds on the continental fore-arc of Costa<br />
Rica. - Betreuung: Prof. Reston.<br />
Frank Cord LOHMANN: Entrainment processes during plume ascent. – Betreuung: Prof.<br />
Morgan.<br />
Lars PLANERT: Crustal structure of the Mid-Atlantic Ridge at 5° south: Two contrasting<br />
spreading segments. – Betreuung: Prof. Flüh.<br />
Ulrike WERBAN: Geophysikalische Erfassung von Feuchte- und Substratheterogenitäten im<br />
Boden auf unterschiedlichen Skalen. – Betreuung: Prof. Rabbel.<br />
U ZU KÖLN – Institut für Geophysik und Meteorologie<br />
Diplomarbeiten<br />
Alexander GAHR: Automatische Detektion von periodischen Transitsignalen in fotometrischen<br />
Lichtkurven-Daten. – Betreuung: PD Pätzold.<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 67
Vishnukanthan KANDASAMY (IMES-Studiengang): Search for a suspected tunnel of the<br />
Cologne city fortification using geoelectric and magnetic methods. – Betreuung: Prof.<br />
Tezkan.<br />
Inga LÖHKEN: Bestimmung der Bodenfeuchte mit Georadar und Frequency Domain<br />
Reflectometry. - Betreuung: Prof. Tezkan.<br />
Naser MEQBEL: Integrierte Methoden zur Interpretation DC-geoelektrischer Daten in ein und<br />
zwei Dimensionen. – Betreuung: Prof. Tezkan.<br />
Jan NEUMANN: Untersuchung von EM-Transienten einer Altlast auf superparamagnetischen<br />
Einfluss. – Betreuung: Prof. Tezkan.<br />
Dissertation<br />
Nico SCHILLING: Time varying interaction of Europa’s atmosphere-ionosphere and its<br />
conducting ocean with the Jovian magnetosphere. – Betreuung: Prof. Neubauer.<br />
U LEIPZIG – Institut für Geophysik und Geologie<br />
Diplomarbeit<br />
Wenke WILHELMS: Interpolation elektromagnetischer Felder in der Magnetotellurik mit Hilfe<br />
Finiter Elemente. – Betreuung: Prof. Jacobs / PD Ritter / Dr. Becken.<br />
U LEOBEN – Lehrstuhl für Geophysik<br />
Bakkalaureatsarbeit<br />
Nicole Jasmine REICHEL: Versuch einer Korrelation thermischer Leitfähigkeiten von Bohrgut<br />
und Festgestein an Karbonaten. - Betreuung: Dr. Schleifer.<br />
Diplomarbeiten<br />
Elisabeth HERR: Magnetische Charakterisierung von Prozessstoffen der Klärschlammkompostierung<br />
des Reinhaltungsverbandes Leoben. – Betreuung: Prof. Scholger.<br />
Christina Maria SCHELL: Charakterisierung geologischer Formationen mit Hilfe petrophysikalischer<br />
Parameter und dem Effekt der Anisotropie. – Betreuung: Prof. Scholger.<br />
Dissertationen<br />
Rajendra Prasad BHANDARI: Geophysikalische Charakterisierung von Schadstoffkontaminationen<br />
des Untergrundes - Feld- und Laborstudien für ein Untersuchungsprogramm in<br />
Nepal. – Betreuung: Prof. Niesner.<br />
Sigrid HEMETSBERGER: Magnetische Signatur von Verschmutzungspartikeln in Böden. –<br />
Betreuung: Prof. Scholger.<br />
6 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
U MÜNCHEN – Department für Geo- und Umweltwissenschaften<br />
Diplomarbeiten<br />
Moritz BEYREUTHER: Untersuchungen zur Erdbeben-Klassifizierung mit Hidden-Markov-<br />
Modellen. - Betreuung: Prof. Igel / Dr. Wassermann.<br />
Robin GROSCHUP: Prestack-Migration vibroseismischer Daten aus dem Umfeld der Periadriatischen<br />
Linie. - Betreuung: Dr. Bleibinhaus / Prof. Gebrande.<br />
Delia ILIE: Dynamics and structure of the Earth's magnetopause: An analysis of cluster data. -<br />
Betreuung: Dr.-habil. Treumann.<br />
Christoph MODER: Visualization in the Earth Sciences. - Betreuung: Prof. Bunge / Prof. Igel.<br />
Jan WALBRECKER: Kombinierte hammerschlagseismische Untersuchungen mit P- und SH-<br />
Wellen in ausgewählten Gebieten der Münchner Schotterebene. - Betreuung: Dr. Bleibinhaus<br />
/ Prof. Gebrande.<br />
Dissertationen<br />
Michael EWALD: Numerical simulations of earthquake scenarios in the Lower Rhine embayment.<br />
- Betreuung: Prof. Igel.<br />
Toni KRAFT: A seismological network for Bavaria and its application to the study of meteorological<br />
triggered earthquake swarms. - Betreuung: Prof. Igel.<br />
Markus TREML: The seismic signature of mantle plumes. - Betreuung: Prof. Igel.<br />
Habilitation<br />
Michael WINKLHOFER: Modellierung von Magnetisierungsprozessen auf unterschiedlichen<br />
Skalen.<br />
U MÜNSTER – Institut für Geophysik<br />
Diplomarbeiten<br />
Dirk ELBESHAUSEN: Entwicklung einer Software zur interaktiven Visualisierung geodynamischer<br />
Daten in sphärischen Geometrien. – Betreuung: Prof. Hansen / Dr. Schmalzl.<br />
André FAHL: Der Einfluss des Querverhältnisses in der Rayleigh-Bénard-Konvektion: eine<br />
numerische Parameterstudie. – Betreuung: Prof. Hansen / Dr. Breuer.<br />
Manuela GERLACH: Modellstudie und Testmessungen zur Auswertung und Interpretation<br />
geophysikalischer Untersuchungen einer Altlast im südlichen Stadtgebiet von Münster. –<br />
Betreuung: Prof. Hansen / Dr. Degutsch.<br />
Katrin HORSTMANN: Auswertung und Interpretation von geophysikalischen Messdaten einer<br />
Altlastuntersuchung (im südlichen Stadtgebiet von Münster (Westf.)). – Betreuung: Prof.<br />
Hansen / Dr. Degutsch.<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 69
Sebastian KLAUKE: Numerische Modellierung eines antarktischen Eisschild-Schelfeis-<br />
Systems: Riiser-Larsenisen und Einzugsgebiet. – Betreuung: Prof. Lange / Dr. Oelke.<br />
Seweryn LANGER: Berechnung und Optimierung von GPR-Antennen mit dem FDTD-<br />
Programm LC. – Betreuung: Prof. Lange / Dr. Blindow.<br />
Martin RÜCKAMP: Dynamik der subpolaren Eiskappe von King George Island (Antarktis) aus<br />
Messung und Modellierung. – Betreuung: Prof. Lange / Dr. Blindow.<br />
Dissertationen<br />
Tobias HÖINK: Dynamics of metal-silicate separation in a terrestrial magma ocean. -<br />
Betreuung: Prof. Hansen.<br />
Kai STEMMER: Eine neue Methode zur Simulation von Konvektion mit variabler Viskosität in<br />
einer Kugelschale: Anwendungen auf den Erdmantel. - Betreuung: Prof. Hansen.<br />
U POTSDAM - Institut für Geowissenschaften<br />
Diplomarbeiten<br />
Benjamin BRÄUER: Bestimmung der Geschwindigkeitsstruktur entlang des Profils Prince<br />
Albert - Slingersfontein (Karoo/Südafrika) durch tomographische Laufzeitinversion seismischer<br />
Daten.<br />
Thomas EBERT: Evaluierung von zerstörungsarmen geophysikalischen Untersuchungsmethoden<br />
anhand einer detaillierten Fallstudie an Baumaterial.<br />
Juliane HÜBERT: Charakterisierung räumlich und zeitlich kohärenter Signalanteile in der<br />
Magnetotellurik.<br />
Nico KÜHN: The effect of fault zone coupling on seismic cycling and the generation of<br />
aftershocks.<br />
Reyko SCHACHTSCHNEIDER: Earth's interior messages from CHAMP magnetic data.<br />
Dissertation<br />
Dirk RÖßLER: Bestimmung von Erdbebenparametern in inhomogenen anisotropen Medien mit<br />
Anwendung auf Schwarmbeben im Vogtland im Jahr 2000.<br />
U STUTTGART - Institut für Geophysik<br />
Diplomarbeiten<br />
Markus SCHMIDER: Nanoseismische Messungen an der Massenbewegung Hochmais-Atemskopf<br />
in Tirol / Österreich. - Betreuung: Prof. Joswig / Prof. Seyfried.<br />
Marco WALTER: Seismische Untersuchungen von Massenbewegungen am Heumöser Hang in<br />
Ebnit (Vorarlberg) mittels Nanoseismic-Monitoring. - Betreuung: Prof. Joswig / Prof. Schick.<br />
70 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
Dissertation<br />
Andre J. TESCHLER: Berechnung des seismischen Streufeldes für anisotrope Störungen. -<br />
Betreuung: Prof. Wielandt.<br />
U TÜBINGEN - Institut für Geowissenschaften<br />
keine.<br />
U WIEN – Institut für Meteorologie und Geophysik<br />
Diplomarbeiten<br />
K. BRAZDA: Gravimetrische Feldfortsetzung und ihre Regularisierung. – Betreuung: Prof.<br />
Meurers.<br />
A. ITA: Untersuchung der zeitlichen Variationen des Erdmagnetfeldes in Österreich. –<br />
Betreuung: Prof. Meurers / Duma.<br />
Th. JAMNIG: Untersuchung der Bodenunruhe an sechs Breitbandstationen des Österreichischen<br />
Erdbebendienstes. – Betreuung: Dr. Lenhardt.<br />
Dissertation<br />
C. STOTTER: Quantitative Auswertung aeromagnetischer Daten aus dem Gebiet der Äolischen<br />
Inseln. – Betreuung: Prof. Seiberl.<br />
U WÜRZBURG – Institut für Geologie<br />
Diplomarbeiten<br />
André BECK: Bohrlochgeophysikalische Messungen der magnetischen Suszeptibilität und des<br />
spezifischen elektrischen Widerstandes im submarinen Teil des Mauna-Kea-Vulkans, HSDP-<br />
2-Bohrung, Hawaii. - Betreuung: Prof. de Wall.<br />
Alexander HEINZ: Mingling zwischen Polymeren sowie magmatischen Schmelzen als<br />
Methode zur Bestimmung der Grenzflächenspannung zweiphasiger Flüssigkeiten. - Diplomarbeit<br />
Physik, Betreuung: Prof. Hinrichsen / Prof. Zimanowski.<br />
Frank WAGNER: Untersuchung reibungselektrischer Effekte im Zusammenhang mit Vulkaneruptionen.<br />
- Diplomarbeit Physik, Betreuung: Prof. Zimanowski / Prof. Hinrichsen.<br />
ETH ZÜRICH – Institut für Geophysik<br />
Bachelorarbeit<br />
Andrea MÖLLER: Identifikation von aktiven Bruchzonen in der Region der Römerstadt<br />
Augusta Raurica. - Betreuung: Dr. Fäh / Dr. Havenith.<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 71
Diplomarbeiten<br />
Florian A. BELINA: Vollwellenfeldtomographie seismischer Durchschallungsmessungen<br />
basierend auf elektromagnetisch-akustischen Analogien. – Betreuung: Prof. Green / Holliger /<br />
Ernst.<br />
Stephan F. NIGGLI: Crustal Deformation Measurements using InSAR Data on Reykjanes<br />
Peninsula, SW Iceland. – Betreuung: Prof. Giardini / Dr. Jónsson.<br />
Gabriela STAMM: Verwendung horizontaler Komponenten aus Bodenunruhe-Messungen zur<br />
Bestimmung von Dispersionskurven und S-Wellen-Profilen. – Betreuung: Dr. Fäh / Dr.<br />
Havenith.<br />
Michael SZÖNYI: Biomonitoring of pollution caused by atmospheric particulate matter in<br />
Rome, Italy, with magnetic measurements on Quercus Ilex tree leaves. – Betreuung: PD Hirt /<br />
Sagnotti.<br />
Patrice TSCHERRIG: Stochastic event sets for a probabilistic seismic hazard assessment. –<br />
Betreuung: Prof. Giardini / Mai / Grollimund.<br />
Dissertationen<br />
Franziska BREM: Magnetic characterization of iron phases in human brain tissue: Applications<br />
to epileptic and tumor tissue. – Betreuung: PD Hirt / Dobson / Wieser / Prof. Green.<br />
Hendrik C. PAASCHE: Characterization of alluvial aquifers using geophysical techniques:<br />
Integrated surveying strategies and case studies. – Betreuung: Prof. Green / PD Maurer /<br />
Holliger / PD Tronicke.<br />
Christian P. SCHMID: Mantle structure of the Eurasia-Africa plate boundary region. –<br />
Betreuung: Prof. Giardini / van der Lee / van Decar.<br />
Thomas SPILLMANN: Borehole radar experiments and microseismic monitoring on the<br />
unstable Randa rockslide (Switzerland). – Betreuung: Prof. Green / PD Maurer / Jongmans.<br />
Rita STREICH: Accurate 3-D vector-imaging of ground-penetrating radar data based on exactfield<br />
radiation patterns. – Betreuung: Prof. Green / Dr. van der Kruk / Cassidy.<br />
ERGÄNZUNG ZU „GEOPHYSIKALISCHE LEHRVERANSTALTUNGEN AN DEN<br />
Ergänzung DEUTSCHSPRACHIGEN HOCHSCHULEN IM WINTERSEMESTER <strong>2007</strong> / 2008“<br />
(DGG-Mitteilungen,<br />
ERGÄNZUNGzu ZU „ „GEOPHYSIKALISCHE Geophysikalische Lehrveranstaltungen<br />
3/<strong>2007</strong>: 48-61)<br />
LEHRVERANSTALTUNGEN an AN den DEN<br />
deutschsprachigen DEUTSCHSPRACHIGENHochschulen HOCHSCHULEN im IMWintersemester WINTERSEMESTER <strong>2007</strong> <strong>2007</strong> / 200 / 2008“ “<br />
(DGG-Mitteilungen, 3/<strong>2007</strong>: 48-61)<br />
U JENA – Institut für Geowissenschaften<br />
(DGG-Mitteilungen, 3/<strong>2007</strong>: 4 -61)<br />
Geophysik U JENA – Institut I (Aufbau für der Geowissenschaften<br />
Erde, Planeten, Geomagnetismus)<br />
2V Walzer<br />
Geophysik II I (Aufbau (Plattentektonik, der Erde, Schwere Planeten, und Geomagne- Gezeiten,<br />
Seismologie tismus) und Seismik)<br />
Geodynamik Geophysik II und (Plattentektonik, Thermodynamik Schwere und Gezeiten,<br />
Übungen Seismologie zu Geophysik und Seismik) I<br />
Übungen Geodynamik zu Geophysik und Thermodynamik II<br />
Übungen zu Geodynamik Geophysik I<br />
Sändig Übungen zu Geophysik II<br />
2V<br />
2V<br />
2V<br />
1Ü<br />
1Ü<br />
Walzer Walzer<br />
2V Walzer Walzer<br />
1Ü Müller<br />
1Ü Walzer Sändig<br />
1Ü Müller Müller /<br />
Sändig<br />
Übungen zu Geodynamik 1Ü Müller / Sändig<br />
72 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
DEUTSCHE GEOPHYSIKALISCHE GESELLSCHAFT e.V.<br />
Aufnahmeantrag Änderungsmeldung<br />
(bitte nur die zu ändernden Daten eintragen)<br />
<strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft e.V.<br />
- Der Schatzmeister -<br />
c/o Dr. Alexander Rudloff<br />
GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam<br />
Telegrafenberg<br />
14473 Potsdam<br />
DEUTSCHLAND<br />
Bearbeitungsvermerke:<br />
Hiermit beantrage ich die Aufnahme in die <strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft (DGG) e.V.:<br />
Art der Mitgliedschaft: Status<br />
persönlich Junior (< 30 Jahre) [10,- €]<br />
Mitglied [30,- €]<br />
Senior (> 65 Jahre) [20,- €]<br />
Doppelmitglied (nur DPG, DMetG) [20,- €]<br />
Beitragsfrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]<br />
korporativ (z.B. Universitätsinstitute, Firmen) Korporatives Mitglied [30,- €]<br />
BeitragsFrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]<br />
Adresse<br />
Name, Vorname, Titel: ____________________________________________ Geburtsdatum: _ _ / _ _ / 19 _ _<br />
Anschrift privat: ______________________________________________________________________<br />
Anschrift dienstlich: ______________________________________________________________________<br />
______________________________________________________________________<br />
Tel.: ____________________________________________ Fax: ________________________<br />
E-Mail: ______________________________________________________________________<br />
Einer Veröffentlichung meiner Adressdaten in Publikationen* der DGG stimme ich zu ich nicht zu<br />
*z.B. Mitgliederverzeichnis, DGG-Mitteilungen<br />
Geophysical Journal International (GJI) – Preise 2008<br />
STANDARD - Papierversion (12 Hefte/Jahr)<br />
Junior (< 30 Jahre) [56,- €] Mitglied (auch S, D, F) [168,- €] Korporatives Mitglied [1.605,- €]<br />
PREMIUM - Papierversion (12 Hefte/Jahr) + ONLINE ZUGANG (1 Jahr)<br />
Junior (< 30 Jahre) [61,- €] Mitglied (auch S, D, F) [173,- €] Korporatives Mitglied [1.765,- €]<br />
ONLINE ZUGANG (1 Jahr)<br />
Junior & Mitglied (auch S, D, F) [5,50 €]<br />
ohne GJI ohne GJI Online Zugang<br />
Korrespondenzanschrift: Dienstanschrift oder Privatanschrift<br />
Aufnahme gewünscht ab: sofort oder Jahr _________<br />
Zahlung der Beiträge: Einzugsermächtigung (umseitig) oder gegen Rechnung<br />
Folgende Mitglieder der DGG kann ich als Referenz(en) angeben (§ 4.4 der Satzung):<br />
Referenz <strong>Nr</strong>. 1 - Name, Ort: Referenz <strong>Nr</strong>. 2 – Name, Ort:<br />
________________________________________ ________________________________________<br />
_________________________ ____________________________________________<br />
(Ort, Datum) (Unterschrift des/r Antragstellers/in)<br />
[DGG_Aufnahme_2008 Stand: 17.01.2008, AR]<br />
4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 73
EINZUGSERMÄCHTIGUNG (gilt nur für Konten in Deutschland):<br />
Hiermit erteile ich der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) die Erlaubnis, den<br />
DGG Mitgliedsbeitrag sowie falls zutreffend die Kosten für das GJI<br />
von meinem Girokonto per Lastschrift abzubuchen. Die Erlaubnis gilt bis auf Widerruf.<br />
Name: ____________________________________________________________________________<br />
Anschrift: ____________________________________________________________________________<br />
Kontonummer: _________________________________ Bankleitzahl: ________________________________<br />
Name, ggf. Ort der Bank: ____________________________________________________________________<br />
_________________________ ____________________________________________<br />
(Ort, Datum) (Unterschrift des/r Kontoinhabers/in)<br />
[DGG_Aufnahme_2008 Stand: 17.01.2008, AR]<br />
74 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>
Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen<br />
68. Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen Gesellschaft 03.03.-06.03.2008<br />
Freiberg<br />
http://www.geophysik.tu-freiberg.de/dgg2008/<br />
23. Internationale Polartagung der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für Polarforschung 10.03.-14.03.2008<br />
Münster<br />
http://www.uni-muenster.de/Polartagung/<br />
DGG/BDG-Seminar "Oberflächennahe Erkundung" mit Workshop "Scherwellenseismik" 26.03.-28.03.2008<br />
Neustadt/Weinstraße<br />
21. Symposium on the Application of Geophysics to Engineering and Environmental 06.04.-10.04.2008<br />
Problems (SAGEEP 2008)<br />
Philadelphia, USA<br />
http://www.eegs.org/sageep/index.html<br />
General Assembly of the European Geosciences Union (EGU 2008) 13.04.-18.04.2008<br />
Wien, Österreich<br />
http://meetings.copernicus.org/egu2008<br />
Seismological Society of America (SSA) 2008 Annual Meeting 16.04.-18.04.2008<br />
Santa Fe, N. Mex., USA<br />
http://www.seismosoc.org/meetings/2008/index.html<br />
9. Workshop der FKPE Arbeitsgemeinschaft Bohrlochgeophysik und Gesteinsphysik 24.04.-25.04.2008<br />
Hannover<br />
http://www.fkpe.org/<br />
Joint Symposia 13th FIG Symposium on Deformation Measurements and Analysis 12.05.-15.05.2008<br />
and 4th IAG Symposium on Geodesy for Geotechnical and Structural Engineering<br />
Lisbon, Portugal<br />
http://measuringchanges.lnec.pt<br />
5 th International Conference on Airborne Electromagnetics (AEM2008) 28.05.-30.05.2008<br />
Helsinki, Finnland<br />
http://geo.tkk.fi/AEM2008/<br />
First International Workshop on High-Energy Particle Precipitation in the Atmosphere 28.05.-31.05.2008<br />
Helsinki, Finnland<br />
http://www.fmi.fi/research_atmosphere/atmosphere_21.html<br />
9 th International Conference on Modelling, Monitoring and Management of Water Pollution 09.06.-11.06.2008<br />
Alicante, Spanien<br />
http://www.wessex.ac.uk/conferences/2008/water08/<br />
70 th EAGE Conference & Exhibition (Rome 2008) 09.06.-12.06.2008<br />
Rom, Italien<br />
http://www.eage.org<br />
12 th International Conference on Ground Penetrating Radar (GPR 2008) 16.06.-19.06.2008<br />
Birmingham, England<br />
Methodological Approaches in Geoarchaeology 22.06.-25.06.2008<br />
Porto Heli, Greece<br />
http://www.geoarch2008.gr/Wor_EN_Homepage.htm<br />
9 th International Conference on Permafrost 29.06.-03.07.2008<br />
Fairbanks, Alaska, USA<br />
http://www.nicop.org<br />
11 th European Conference on the Mathematics of Oil Recovery 08.09.-11.09.2008<br />
Bergen, Norwegen<br />
http://www.eage.org<br />
14 th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics (Near Surface) 15.09.-17.09.2008<br />
Kraków, Polen<br />
http://www.eage.org<br />
Bitte die Termine geowissenschaftlicher Konferenzen, Seminare, Workshops, Kolloquien, Veranstaltungen etc., die für<br />
die Mitglieder der DGG von Interesse sein könnten, rechtzeitig an Dr. Thomas Günther, Institut für Geowissenschaftliche<br />
Gemeinschaftsaufgaben, Stilleweg 2, 30655 Hannover, E-Mail: thomas.guenther@gga-hannover.de, schicken, damit<br />
diese auf der Homepage der DGG und in den DGG-Mitteilungen erscheinen können.
Absender:<br />
<strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft e .V . (DGG) -<br />
Geschäftsstelle GeoForschungsZentrum Potsdam, 14473 Potsdam<br />
PVSt ., <strong>Deutsche</strong> Post AG, Entgelt bezahlt<br />
76 DGG Mittlg . 3/2005