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Vollständige Aktuelle Ausgabe Nr. 4/2007 (pdf) - Deutsche ...

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Vorwort der Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Die Elektrische Impedanztomographie (EIT) in der Medizin:<br />

Anwendung zur Untersuchung der Lunge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Zwei Messmethoden, ein Ziel – Georadar und Magnetik in<br />

gemeinsamer Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Gustav Angenheister (1917-1991) und seine DFG-Projekte . . . . . . 20<br />

NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Bernd-Rendel-Preis der DFG an Alexander Gerst verliehen . . . . . . 29<br />

Leserbrief zu „Die neuen Studiengänge Bachelor und Master<br />

of Science: . . .“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Weickmann-Kolloquium <strong>2007</strong> - eine kleine Nachlese . . . . . . . . . . . 31<br />

Zwei Ursachen für unseren warmen Winter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Workshop des DGG-AK Induzierte Polarisation am 14 .9 .07 . . . . . . 38<br />

22 . Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung <strong>2007</strong> . . . . . . 41<br />

Nachrichten des Schatzmeisters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

AUS DEM ARCHIV<br />

Vor 50 Jahren… . . . 22 . Jahrestagung der DGG 1958 . . . . . . . . . . . . 47<br />

VERSCHIEDENES<br />

50jähriges Jubiläum des Seismologischen Observatoriums<br />

Berggießhübel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

40 . Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik <strong>2007</strong> . . . 56<br />

Europäische COMSOL-Multiphysics-Konferenz <strong>2007</strong> . . . . . . . . . . 58<br />

DGG/BDG-Seminar „Oberflächennahe Erkundung“ mit Workshop<br />

„Scherwellenseismik“ Neustadt/Weinstr ., 26 . - 28 . März 2008 . . . . 59<br />

Bachelor- und Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitations-<br />

schriften an deutschsprachigen Hochschulen im Bereich der Geo-<br />

physik im Jahr 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Ergänzung zu „ Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den<br />

deutschsprachigen Hochschulen im Wintersemester <strong>2007</strong>/2008“ . . 72<br />

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<strong>Nr</strong>. ���� 4/<strong>2007</strong> ���������<br />

ISSN 0934-6554<br />

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IMPRESSUM<br />

Herausgeber: <strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Geophys. Michael Grinat<br />

GGA-Institut<br />

Stilleweg 2<br />

30655 Hannover<br />

Tel.: (+49)- 0511 - 643-3493<br />

E-Mail: m.grinat@gga-hannover.de<br />

Druck: Druckservice Uwe Grube, Hirzenhain-Glashütten<br />

2 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Dr. Diethelm Kaiser<br />

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

Stilleweg 2<br />

30655 Hannover<br />

Tel.: (+49)- 0511 - 643-2669<br />

E-Mail: Diethelm.Kaiser@bgr.de<br />

Beiträge für die DGG-Mitteilungen sind aus allen Bereichen der Geophysik und angrenzenden Fachgebieten erwünscht. Im Vordergrund stehen aktuelle<br />

Berichterstattung über wissenschaftliche Projekte und Tagungen sowie Beiträge mit einem stärkeren Übersichtscharakter. Berichte und Informationen aus<br />

den Institutionen und aus der Gesellschaft mit ihren Arbeitskreisen kommen regelmäßig hinzu, ebenso Buchbesprechungen und Diskussionsbeiträge. Wissenschaftliche<br />

Beiträge werden einer Begutachtung seitens der Redaktion, der Vorstands- und Beiratsmitglieder oder der Arbeitskreissprecher unterzogen.<br />

Die DGG-Mitteilungen sind als Zeitschrift zitierfähig. Bitte senden Sie Ihre Texte möglichst als ASCII-File oder als Word-Datei entweder auf Diskette/CD-<br />

Rom oder per E-Mail an die Redaktion. Verwenden Sie nach Möglichkeit die Dokumentenvorlage, die auf den DGG-Internetseiten unter „Rote Blätter“ oder<br />

von der Redaktion erhältlich ist. Zeichnungen und Bilder liefern Sie bitte separat in druckfertigem Format, Vektorgrafiken als PDF-Dateien (mit eingebetteten<br />

Schriften), Fotos als Tiff-, JPEG- oder PDF-Dateien.<br />

Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen Gesellschaft e.V.:<br />

Präsidium:<br />

(Adresse der Geschäftsstelle siehe Geschäftsführer)<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel (Präsident)<br />

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

Stilleweg 2<br />

30655 Hannover<br />

E-Mail: Hans-Joachim.Kuempel@bgr.de<br />

Prof. Dr. Harro Schmeling (Vizepräsident)<br />

Johann Wolfgang Goethe-Universität<br />

Institut für Geowissenschaften, Facheinheit Geophysik<br />

Altenhöferallee 1<br />

60438 Frankfurt am Main<br />

E-Mail: schmeling@geophysik.uni-frankfurt.de<br />

Prof. Dr. Ugur Yaramanci (designierter Präsident)<br />

Technische Universität Berlin<br />

Institut für Angewandte Geowissenschaften<br />

Fachgebiet Angewandte Geophysik<br />

Ackerstr. 76<br />

13355 Berlin<br />

E-Mail: yaramanci@tu-berlin.de<br />

Dr. Alexander Rudloff (Schatzmeister)<br />

GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

Telegrafenberg<br />

14473 Potsdam<br />

E-Mail: rudloff@gfz-potsdam.de<br />

PD Dr. Marco Bohnhoff (Geschäftsführer)<br />

GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

Telegrafenberg<br />

14473 Potsdam<br />

E-Mail: bohnhoff@gfz-potsdam.de<br />

Diplom-Geophysiker Birger Lühr (Vertreter des Geschäftsführers bis<br />

31.08.2008)<br />

GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

Telegrafenberg, E453<br />

14473 Potsdam<br />

E-Mail: ase@gfz-potsdam.de<br />

Beirat:<br />

Dr. Udo Barckhausen<br />

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

Stilleweg 2<br />

30655 Hannover<br />

E-Mail: udo.barckhausen@bgr.de<br />

Prof. Dr. Thomas Bohlen<br />

TU Bergakademie Freiberg<br />

Institut für Geophysik<br />

Zeunerstr. 12<br />

09596 Freiberg<br />

E-Mail: tbohlen@geophysik.tu-freiberg.de<br />

Dr. Heinz-Jürgen Brink<br />

Hindenburgstr. 39<br />

30175 Hannover<br />

E-Mail: 0511814674-0001@t-online.de<br />

Dr. Christian Bücker<br />

RWE Dea AG<br />

Überseering 40<br />

22297 Hamburg<br />

E-Mail: christian.buecker@rwedea.com<br />

Prof. Dr. Torsten Dahm<br />

Universität Hamburg<br />

Institut für Geophysik<br />

Bundesstraße 55<br />

20146 Hamburg<br />

E-Mail: dahm@dkrz.de<br />

Caroline Dorn<br />

Universität Leipzig<br />

Institut für Geophysik und Geologie<br />

Talstraße 35<br />

01403 Leipzig<br />

E-Mail: studentensprecher@geophysikstudenten.de<br />

Dr. Bernhard Fluche<br />

Femlab GmbH<br />

Berliner Str. 4<br />

37073 Göttingen<br />

E-Mail: bernhard.fluche@femlab.de<br />

Dr. Helmut Gaertner<br />

Consultant<br />

Robert-Schumann-Straße 3/506<br />

04107 Leipzig<br />

E-Mail: drgaert@attglobal.net<br />

Dr. Thomas Günther<br />

Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben<br />

Stilleweg 2<br />

30655 Hannover<br />

E-Mail: t.guenther@gga-hannover.de<br />

Dr. Nina Kukowski<br />

GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

Telegrafenberg<br />

14473 Potsdam<br />

E-Mail: nina@gfz-potsdam.de<br />

Dr. Johannes Schweitzer<br />

NORSAR<br />

P.O. Box 51<br />

2027 Kjeller<br />

Norwegen<br />

E-Mail: johannes.schweitzer@norsar.no<br />

Alle Mitglieder des Vorstandes stehen Ihnen bei Fragen und Vorschlägen gerne zur Verfügung.<br />

DGG-Homepage: http://www.dgg-online.de<br />

DGG-Archiv: Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstr. 35, D-04103 Leipzig, Dr. M. Boerngen,<br />

E-Mail: geoarchiv@uni-leipzig.de.


Vorwort der Redaktion<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

das vor Ihnen liegende letzte Mitteilungsheft des<br />

Jahres <strong>2007</strong> enthält wieder eine Reihe von Rückblicken<br />

. So blicken wir zurück auf einige der<br />

Kolloquien und Workshops in der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2007</strong>: den ersten eigenständigen Workshop<br />

des Arbeitskreises Induzierte Polarisation,<br />

das zum ersten Mal außerhalb Deutschlands<br />

durchgeführte Kolloquium „Elektromagnetische<br />

Tiefenforschung“ und das alljährliche<br />

Treffen des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik<br />

. Besonders hinweisen möchten wir auf die<br />

Beiträge zum Weickmann-Kolloquium und zu<br />

der Festveranstaltung im Observatorium Berggießhübel<br />

. Rückblicke sind natürlich auch die<br />

zusammenfassende Darstellung über die DFG-<br />

Projekte Gustav Angenheisters sowie der Bericht<br />

über die einzige DGG-Jahrestagung in der<br />

DDR im Jahr 1958 .<br />

Wir schauen aber auch voraus: So finden Sie<br />

in diesem Heft die Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

unserer Gesellschaft im Rahmen<br />

der nächsten Jahrestagung in Freiberg . Und vielleicht<br />

eröffnen auch die beiden wissenschaftlichen<br />

Beiträge neue Wege und Möglichkeiten<br />

für die Geophysik: A . Just et al . zeigen, dass<br />

eine scheinbar klassische Methode der Geophysik<br />

für ganz andere Anwendungen von Interesse<br />

sein kann und A . Fettig macht deutlich, dass die<br />

Angewandte Geophysik zwar Aussagen auch<br />

ohne umfangreiche Auswertung ermöglicht,<br />

dass jedoch zur Beurteilung der Daten Geophysiker<br />

erforderlich bleiben .<br />

Welche großen Veranstaltungen erwarten uns<br />

in dem vor uns liegenden Jahr? 2008 ist das<br />

zentrale Jahr im „Jahr des Planeten Erde“ der<br />

UNESCO und Teil des Internationalen Polarjahres;<br />

die UNESCO hat es auch zum „Jahr<br />

der Kartoffel“ und zum „Jahr der Sprachen“<br />

ernannt; zu letzterem passt die Entscheidung<br />

der EU, 2008 zum „Europäischen Jahr des interkulturellen<br />

Dialogs“ zu ernennen . 2008 ist in<br />

Deutschland darüber hinaus das „Jahr der Mathematik“<br />

.<br />

Wir werden in diesem Jahr, in dem wir u . a .<br />

den 150 . Geburtstag von Max Planck begehen<br />

können, auch wieder von einigen großen wissenschaftlichen<br />

Projekten hören oder an ihnen<br />

beteiligt sein . Sicherlich werden wir den Beginn<br />

mehrerer Weltraummissionen erleben: Die<br />

NASA plant für den Herbst 2008 den Start von<br />

zwei Mondsonden; bereits einige Monate früher<br />

wird Indien die Sonde Chandrayaan-1 zum<br />

Mond schicken . Die ESA möchte das Herschel<br />

Space Observatory, ein Infrarot-Weltraumteleskop,<br />

und den Planck Surveyor, eine Raumsonde<br />

zur Erforschung der kosmischen Hintergrundstrahlung,<br />

starten . Im September wird darüber<br />

hinaus die ESA-Sonde Rosetta an einem Asteroiden<br />

vorbeifliegen.<br />

Für das vor uns liegende Jahr wünschen wir<br />

Ihnen alles Gute, Gesundheit, Zufriedenheit und<br />

Erfolg und hoffen, dass das vor Ihnen liegende<br />

Heft für Sie wieder eine Reihe interessanter Informationen<br />

bereithält .<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Michael Grinat und Diethelm Kaiser<br />

Redaktionsschluss für die <strong>Ausgabe</strong>n der Mitteilungen<br />

Wissenschaftliche Beiträge 31 .12 . 31 .3 . 30 .6 . 30 .9 .<br />

Sonstige Beiträge 31 .1 . 30 .4 . 31 .7 . 31 .10 .<br />

Heft 1 2 3 4<br />

Versand März Juni September Dezember<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 3


Die Elektrische Impedanztomographie (EIT) in der Medizin:<br />

Anwendung zur Untersuchung der Lunge<br />

Anita Just 1,2 , Günter Hahn1 , Jörg Dittmar1 und Gerhard Hellige1 Die Elektrische Impedanztomographie (EIT) in der Medizin:<br />

Anwendung zur Untersuchung der Lunge<br />

1 Universitätsmedizin Göttingen, Abteilung für Anaesthesiologische Forschung, Robert-Koch-Str .<br />

40, 37075 Göttingen, 2 Anita Just<br />

Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstraße 35,<br />

1,2 , Günter Hahn 1 , Jörg Dittmar 1 und Gerhard Hellige 1<br />

04103 Leipzig<br />

Einleitung<br />

Geoelektrische Verfahren werden in der Geophysik<br />

zur Erkundung des geologischen Untergrundes<br />

oder für geotechnische Untersuchungen<br />

eingesetzt. Aber auch in anderen<br />

Bereichen wie der Werkstoffprüfung oder der<br />

Überwachung industrieller Prozesse wie auch<br />

in der Medizin kommen elektrische Untersuchungsmethoden<br />

zum Einsatz. So wird die<br />

Methode der Elektrischen Impedanztomographie<br />

(EIT) im Bereich der Medizin bereits seit<br />

Beginn der 1980er Jahre entwickelt. Die ersten<br />

Arbeiten wurden von der Arbeitsgruppe von<br />

Barber und Brown in Sheffield (GB) (BARBER<br />

& BROWN 1984, BROWN 1986) publiziert. Seitdem<br />

gab es umfangreiche Forschungsarbeiten<br />

im Hinblick auf Messtechnik, Rekonstruktionsverfahren<br />

und potentielle Anwendungen.<br />

Einen Überblick über Methoden und Anwendungen<br />

geben z. B. WEBSTER (1990) und HOL-<br />

DER (2005). Der endgültige Schritt in die klinische<br />

Anwendung steht jedoch noch aus.<br />

Neben erfolgversprechenden Anwendungen<br />

zum „Brain imaging“ und zur Mammographie<br />

hat die Elektrische Impedanztomographie als<br />

nichtinvasives Verfahren insbesondere ein<br />

hohes Anwendungspotential bei der Untersuchung<br />

der Lunge. Einerseits treten große Widerstandsänderungen<br />

im Atemzyklus auf, die<br />

ein Monitoring der Lungenfunktion ermöglichen.<br />

Andererseits besteht ein hoher Bedarf an<br />

einem nichtinvasiven bildgebenden Untersuchungsverfahren.<br />

Als Standardverfahren zur<br />

Bildgebung wird die Computertomographie<br />

(CT) eingesetzt, die jedoch mit einer Strahlenbelastung<br />

einhergeht und daher nur für Momentaufnahmen<br />

genutzt wird. Eine relativ<br />

neue Methode ist die Helium-MRT, die jedoch<br />

sehr aufwendig und teuer ist. Beide Verfahren<br />

erfordern den Transport des Patienten, die EIT<br />

dagegen ist direkt am Krankenbett einsetzbar<br />

4 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

und auch als Monitoringverfahren über einen<br />

längeren Zeitraum geeignet.<br />

Elektrische Parameter von Gewebe<br />

In der Tabelle 1 sind einige Werte des spezifischen<br />

elektrischen Widerstandes und der relativen<br />

Dielektrizitätszahl für einige Gewebe<br />

und Organe, die für die Elektrische Impedanztomographie<br />

am Thorax relevant sind, zusammengestellt.<br />

Tab. 1: Elektrische Parameter von Gewebe und<br />

Organen bei 50 kHz nach GABRIEL et al. (1996)<br />

und GABRIEL & GABRIEL (1996)<br />

Organ / Gewebe<br />

Messprinzip<br />

Spez. elektrischerWiderstand<br />

(Ωm)<br />

10<br />

Lunge (volle<br />

Inspiration) 20-21,7 [1],[2]<br />

4272<br />

Lunge (volle<br />

Expiration)<br />

3-4 8531<br />

Herzmuskel 5 16982<br />

Skelettmuskel 3 10094<br />

Blut 1,43 5198<br />

Physiologische<br />

Lösung<br />

0,67 99<br />

Fett 40 173<br />

Knochen 12-50 264-613<br />

Knochenmark 320 181<br />

Haut, trocken 3660 1127<br />

Haut, feucht 35 21876<br />

[1]<br />

nach DUCK (1990)<br />

[2]<br />

nach GEDDES & BAKER (1967)<br />

Für Messungen am Thorax werden üblicherweise<br />

16 äquidistant angeordnete Elektroden<br />

verwendet, wobei jeweils zwei benachbarte<br />

εr


zur Einspeisung eines Wechselstroms (zwischen<br />

10 und 100 kHz) und die übrigen paarweise<br />

zur Spannungsmessung genutzt werden<br />

(Abb. 1). Das Foto in Abb. 2 zeigt einen Patienten<br />

auf einer Intensivstation mit Elektroden<br />

sowie EIT-Gerät (Typ GoeMF II, Eigenentwicklung,<br />

HAHN et al. 2001).<br />

Abb. 1: Schematische Skizze des menschlichen<br />

Thorax mit Elektrodenpositionen für die EIT.<br />

Abb. 2: Foto eines Patienten auf der Intensivstation<br />

mit Elektroden sowie EIT-Gerät und Steuerrechner.<br />

Bildrekonstruktion zustandsdifferent<br />

Zur Bildrekonstruktion wird meist ein einfaches<br />

Rückprojektionsverfahren (Sheffield<br />

Backprojection, BARBER 1990) verwendet,<br />

wobei nicht die gemessenen Widerstandswerte<br />

�i selbst, sondern ihre Differenzen bezogen auf<br />

einen Referenzzustand (�i-�i,ref)/�i,ref verwendet<br />

werden. Da �i=kiUi/Ii (k - Konfigurationsfaktor,<br />

U - Spannung, I - Strom) ist, ist dies im<br />

Falle eines konstanten Stromes gleichbedeutend<br />

mit (Ui-Ui,ref)/Ui,ref. Auf diese Weise er-<br />

hält man ein Abbild der räumlichen Verteilung<br />

der Widerstandsänderungen.<br />

Funktionelle Tomographie<br />

Aus der Abfolge vieler solcher Tomogramme<br />

kann durch die Berechnung der Standardabweichung<br />

für jeden einzelnen Bildpunkt eine<br />

sehr gute Abbildung der Verteilung der Widerstandsänderungen<br />

im menschlichen Thorax<br />

erzielt werden. Daraus ist es möglich, Rückschlüsse<br />

auf atmungsphysiologische Prozesse<br />

wie die regionale Ventilation der Lunge zu<br />

ziehen. Daher wird die Methode nach HAHN et<br />

al. (1995) auch als funktionelle Tomographie<br />

(f-EIT) bezeichnet. Die Abb. 3 zeigt ein Beispiel<br />

für die Darstellung der relativen Impedanzänderungen<br />

im Thorax eines gesunden<br />

Probanden infolge der Atmung.<br />

Eine Reihe von Studien an Probanden unter<br />

verschiedenen Atemmanövern und unter verschiedenen<br />

Schwerkraftbedingungen (Lagerungsexperimente,<br />

Parabelflüge), an Schädigungsmodellen<br />

im Tierexperiment und unter<br />

klinischen Bedingungen an Intensivpatienten<br />

sowie Neugeborenen bestätigte die Eignung<br />

der f-EIT zur Beurteilung und Überwachung<br />

der regionalen Lungenfunktion (z. B. FRE-<br />

RICHS 2000, FRERICHS et al. 2001a, 2001b,<br />

2002, 2004, VICTORINO et al. 2004).<br />

Bildrekonstruktion absolut<br />

Obwohl sich seit Beginn der Entwicklung der<br />

medizinischen EIT eine Reihe von Gruppen<br />

mit der Theorie der Inversion sowie der Entwicklung<br />

von Algorithmen zur Bildrekonstruktion<br />

des Absolutbetrages des Widerstandes<br />

an Stelle seiner Änderung befasst (Zusammenfassungen<br />

geben LIONHEART 2004,<br />

LIONHEART et al. 2005), konnte diese Art der<br />

Bildrekonstruktion bisher nicht etabliert werden.<br />

Die Ursachen liegen zum einen in den<br />

Widrigkeiten des Messobjektes und seiner<br />

Umgebung:<br />

• oftmals schlechte Signalqualitäten im<br />

Klinikbetrieb bei relativ hohen Messfrequenzen<br />

(zwischen 10 und 500 kHz,<br />

üblicherweise 50-100 kHz),<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 5


Abb. 3: Funktionelle EIT des Thorax an einem gesunden Probanden. Dargestellt wird die relative Impedanzänderung<br />

gegenüber einem mittleren Referenzzustand. Oben: Bildserie innerhalb eines Atemzyklus (Bild-<strong>Nr</strong>.<br />

85 bis 130, entspricht 3.54 s). Unten links: Funktionelles Bild: Aus allen Einzelbildern wird für jeden Bildpunkt<br />

die Standardabweichung berechnet. Unten rechts: Zeitverlauf der relativen Impedanzänderung an einem<br />

Bildpunkt (+); dargestellt ist die gesamte Bildserie mit 390 Einzelbildern innerhalb von 30 s.<br />

• unregelmäßige Körpergeometrie und<br />

komplizierte 3D-Widerstandsverteilung<br />

mit relativ großen Kontrasten,<br />

• im allgemeinen relativ geringe Anzahl<br />

von Elektroden in einer Ebene (meist<br />

werden in Anlehnung an BARBER &<br />

BROWN (1984) 16 Elektroden in Dipol-<br />

Dipol-Anordnung verwendet);<br />

zum anderen erhält man durch die Abbildung<br />

der relativen Impedanzänderungen mit Hilfe<br />

der funktionellen EIT bereits sehr gute Informationen<br />

über therapierelevante Parameter wie<br />

6 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

die Ventilationsverteilung in der Lunge bei<br />

ausreichender räumlicher Auflösung, so dass<br />

die Forschungsaktivitäten auf diese Form der<br />

EIT fokussiert wurden.<br />

Dennoch sind zusätzliche Informationen aus<br />

der Verteilung der Absolutwerte des elektrischen<br />

Widerstandes zu erwarten. So ist durch<br />

die funktionelle EIT zum Beispiel eine Ansammlung<br />

von Luft im Thorax (Pneumothorax)<br />

nicht von Blutungen (Hämatothorax)<br />

zu unterscheiden. In beiden Fällen wird man<br />

ein Ventilationsdefizit feststellen, da in den<br />

betroffenen Arealen der elektrische Wider-


stand nicht mehr atmungsbedingt variiert. Mit<br />

Hilfe der Absolutwert-Rekonstruktion wäre<br />

eine Unterscheidung möglich, da der Pneumothorax<br />

einen höheren und der Hämatothorax<br />

einen niedrigeren Widerstand als der<br />

Thorax im Normalfall aufweisen werden.<br />

Von der Göttinger Arbeitsgruppe wird seit<br />

2004 ein auf der Simultanen Iterativen Rekonstruktionstechnik<br />

(SIRT) basierender Algorithmus<br />

für zylinderförmige Körper, der an der<br />

Universität Leipzig für geophysikalische Anwendungen<br />

entwickelt wurde (JUST 2001), auf<br />

Daten von Probanden und Patienten angewendet<br />

und angepasst. Der Originalalgorithmus<br />

verwendet eine iterative Backprojektion mit<br />

Beamkonzept und eine Vorwärtsmodellierung<br />

basierend auf Finiten Differenzen (2D) in einem<br />

zylindrischen Koordinatensystem. Für die<br />

Anwendung auf Daten von Probanden und<br />

Patienten wurde eine Korrektur für elliptische<br />

Zylinder eingeführt.<br />

Die Abb. 4 zeigt Tomogramme (f-EIT und a-<br />

EIT) für einen Probanden in Rückenlage. Das<br />

funktionelle Tomogramm bildet deutlich die<br />

Lungenflügel als Bereiche großer relativer<br />

Widerstandsänderungen ab. Im Tomogramm<br />

der absoluten Widerstandsverteilung treten -<br />

hauptsächlich durch die Abweichung der Körperform<br />

von der Kreis- oder elliptischen Geometrie<br />

sowie systematische Messfehler bedingt<br />

- am Rand typische Artefakte auf, das Tomogramminnere<br />

zeigt jedoch wie erwartet<br />

deutlich erhöhte Widerstände im Bereich der<br />

Lunge sowie niedrige (1.5 Ωm) im Bereich des<br />

Herzens. Da der äußere Bereich für die Be-<br />

trachtung des Lungenzustandes nicht relevant<br />

ist, wurde er bei den Untersuchungen an den<br />

Tieren und Patienten (siehe unten) nicht betrachtet<br />

und in Darstellungen ausgeblendet.<br />

Untersuchungen an pathologischen Lungenzuständen<br />

Von der Göttinger Arbeitsgruppe wurden<br />

erstmals auch systematische Untersuchungen<br />

zur Anwendung der absoluten EIT (als Abgrenzung<br />

zur f-EIT auch als a-EIT bezeichnet)<br />

zur Beurteilung pathologischer Lungenzustände<br />

durchgeführt (HAHN et al. 2006). Dazu<br />

wurde erstens an narkotisierten Schweinen ein<br />

Pneumo- und Hämatothorax durch Injektion<br />

von Luft und Ringer-Lösung (natürliche<br />

Kochsalzkonzentration) in den Pleuraspalt<br />

(Zwischenraum zwischen Lungen- und Brustfell)<br />

erzeugt und der Einfluss auf die f-EIT und<br />

a-EIT des Thorax untersucht. Zweitens wurden<br />

beide EIT-Techniken an Intensivpatienten angewendet,<br />

für die als Referenz CT-Aufnahmen<br />

vorlagen. Zum Vergleich wurden weiterhin<br />

EIT-Messungen an 20 gesunden Probanden<br />

herangezogen.<br />

Für die Messungen wurden jeweils 16 EKG-<br />

Elektroden um den Brustkorb der Individuen<br />

geklebt, zusätzlich ca. 10 cm tiefer eine Referenzelektrode.<br />

Mit dem Gerät GoeMF II (Ei-<br />

genentwicklung, HAHN et al. 2001) wurden<br />

dann Serien von Dipol-Dipol-Messungen bei<br />

einer Frequenz von 50 kHz und einem Ein-<br />

Abb. 4: Funktionelle (f-EIT, links) und absolute Tomographie (a-EIT, Mitte links: im Zustand der Inspiration,<br />

Mitte rechts: im Zustand der Exspiration) an einem gesunden Probanden in Rückenlage. Markiert ist der<br />

Tomogrammbereich der a-EIT, der zur Untersuchung der Tiere und Patienten herangezogen wird. Das rechte<br />

Bild stellt die relative Differenz der beiden absoluten Tomogramme (Inspiration und Exspiration) dar.<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 7


speisestrom von 5 mArms über einen Zeitraum<br />

von 30 bis 60 s ausgeführt (Bildwiederholrate<br />

13s -1 ). Zur Auswertung wurden zuerst die relativen<br />

Widerstandsänderungen nach dem Sheffield-Backprojection-Algorithmus<br />

(BARBER<br />

1990) und daraus f-EIT-Tomogramme berechnet.<br />

Weiterhin wurde die absolute Wider-<br />

DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

standsverteilung mit dem modifizierten SIRT-<br />

Algorithmus berechnet. Die Datensätze einer<br />

Messserie wurden dazu vorher gemittelt, so<br />

dass die Tomogramme die Widerstandsverteilung<br />

eines mittleren Atemzustandes abbilden.<br />

Abb. 5a: Wirkung von rechtsseitiger Luft- und Fluid-Injektion in den Pleuraspalt eines Schweines. Links:<br />

relative Impedanzänderung gegenüber dem Referenzzustand, Mitte: funktionelle Tomogramme der Ventilationsverteilung<br />

(Standardabweichung der Impedanzänderung), rechts: absolute Tomogramme. Von oben<br />

nach unten: Referenzzustand, Injektion von Luft, Injektion von Ringerlösung.<br />

Abb. 5b: Profilschnitte durch die Tomogramme, oben: Luft, unten: Ringerlösung, im Vergleich zum Referenzzustand<br />

(spezifischer elektrischer Widerstand in Ωm).


In den Tierexperimenten konnte nachgewiesen<br />

werden, dass eine Beeinträchtigung der Lungenfunktion<br />

durch Injektion von Luft oder<br />

Ringer-Lösung mit der Elektrischen Impedanztomographie<br />

verfolgt und quantifiziert<br />

werden kann. Die durch die funktionelle Tomographie<br />

abgebildete Ventilation geht in den<br />

beeinträchtigten Thoraxbereichen zurück,<br />

während sie in den ungeschädigten als Kompensation<br />

leicht erhöht ist. Die spezifischen<br />

elektrischen Widerstände sind im betreffenden<br />

Thoraxbereich nach Injektion von Luft deut-<br />

lich erhöht, während sie nach Gabe von Ringerlösung<br />

signifikant erniedrigt sind (Abb. 5a<br />

und 5b).<br />

Der Vergleich der Ergebnisse der Elektrischen<br />

Impedanztomographie mit CT-Aufnahmen an<br />

Intensivpatienten mit pathologischen Lungenzuständen<br />

erbrachte ebenfalls plausible Ergebnisse.<br />

Für drei Patienten sind in Abb. 6 die<br />

funktionellen und absoluten Tomogramme den<br />

CT-Aufnahmen gegenübergestellt.<br />

Abb. 6: Vergleich von funktioneller (f-EIT, Mitte) und absoluter EIT (a-EIT, Tomogrammausschnitt, rechts)<br />

mit Computertomographie (CT, links) als klinischem Referenzverfahren. Zeile 1: Patient mit einseitig rechts<br />

(im Bild links!) erhöhter Luftfüllung und infiltrierter linker Lungenseite. Zeile 2: Patient mit Pneumothorax,<br />

Hautemphysem rechts und Lungenkontusion links. Zeile 3: Patient mit infiltriertem Lungengewebe und Perikarderguss<br />

links. In den CT-Aufnahmen markiert: weiße durchgezogene Linie - hohe Luftfüllung, geringe<br />

Ventilation und hohe Widerstände erwartet, weiß punktierte Linie - Lungengewebe nicht oder relativ wenig<br />

geschädigt, (geringe) Ventilation erwartet, schwarz punktierte Linie - infiltriertes Lungengewebe, geringe<br />

Widerstände erwartet. In den absoluten Tomogrammen sind die Lungenbereiche weiß markiert.<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 9


Abb. 7: Tomogramme des spezifischen elektrischen Widerstandes eines gesunden Probanden und eines Patienten.<br />

Links: Tomogramm eines gesunden Probanden. Mitte: Schnitte durch die Tomogramme von allen 20<br />

Probanden (Mittelwert ± SD) und das Tomogramm des Patienten mit Hautemphysem und Pneumothorax<br />

rechts und Atelektasen dorsal (Zeile 2 in Abb. 6). Rechts: Tomogramm des Patienten.<br />

Im CT dunkel abgebildete Bereiche erhöhter<br />

Luftfüllung ergaben gegenüber entsprechenden<br />

Lungenbereichen gesunder Probanden (5-<br />

12 Ωm) wesentlich erhöhte Widerstände. Mit<br />

Flüssigkeit infiltrierte Lungenareale, die im<br />

CT nachgewiesen und hell abgebildet werden,<br />

korrespondieren in der a-EIT mit deutlich erniedrigten<br />

Widerständen (1-3 Ωm). Die f-EIT<br />

zeigt, dass die geschädigten Bereiche schlecht<br />

oder gar nicht ventiliert werden. In Abb. 7 sind<br />

für den Patienten mit Pneumothorax, Hautemphysem<br />

und Atelektasen (mittlere Zeile in<br />

Abb. 6) die spezifischen elektrischen Widerstände<br />

den mittleren Werten der gesunden<br />

Probanden direkt gegenübergestellt.<br />

Untersuchungen zur Schwerkraftabhängigkeit<br />

der Lungenfunktion<br />

Ein aktuelles Forschungsprojekt der Göttinger<br />

Arbeitsgruppe befasst sich gegenwärtig mit<br />

der Schwerkraftabhängigkeit der Lungenfunktion.<br />

Die Luft- und Flüssigkeits-Verteilung in<br />

der Lunge ist unter normalen Bedingungen<br />

nicht homogen. Am Beginn eines Atemzuges<br />

befindet sich im unteren Teil der Lunge deutlich<br />

weniger Luft und mehr Blut als im oberen<br />

10 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Teil des Organs. Bei der Atmung kann also<br />

mehr frische Luft in die unteren Bereiche<br />

transportiert werden, die auch besser durchblutet<br />

sind. Dieses Verhalten konnte mit der funktionellen<br />

EIT beim Wechsel von jungen, gesunden<br />

Probanden in verschiedene Körperlagen<br />

sowie bei Parabelflügen deutlich abgebildet<br />

werden (FRERICHS et al. 2001a, 2004).<br />

Diese Schwerkraftabhängigkeit der Lungenfunktion<br />

scheint jedoch nicht bei allen Menschen<br />

gegeben zu sein. Die Gründe hierfür<br />

sind noch weitgehend ungeklärt. Eine ideale<br />

Möglichkeit, diese Phänomene zu untersuchen,<br />

bietet der kurzzeitige Wechsel zwischen normaler<br />

Schwerkraft, doppelter Schwerkraft und<br />

Schwerelosigkeit bei Parabelflügen. Mittels<br />

der f-EIT kann gezeigt werden, dass sich die<br />

lokale Belüftung bei Schwerelosigkeit innerhalb<br />

von Sekunden angleicht. Durch den Einsatz<br />

der a-EIT kann nun beispielsweise auch<br />

bestimmt werden, wie stark am Beginn des<br />

Atemzuges die Lunge lokal mit Luft gefüllt ist.<br />

Auch in der kranken Lunge spielt der Einfluss<br />

der Schwerkraft eine wichtige Rolle, so dass<br />

die während der Parabelflüge untersuchten<br />

Phänomene auch von großer Bedeutung für die


Abb. 8: Tomogramme (a-EIT - oben und f-EIT - unten) eines gesunden Probanden in linker Seitenlage (links<br />

in den Bildern rechts!) unter normaler Schwerkraft (1g), fast doppelter Schwerkraft (1.8g) und in Mikrogravitation<br />

(�0g) während eines Parabelfluges.<br />

Steuerung der Beatmungstherapie von intensivmedizinisch<br />

betreuten Patienten sein können.<br />

Es ist wichtig, die Verteilung der Luft bei<br />

künstlicher Beatmung zu kennen und gegebenenfalls<br />

beeinflussen zu können. Einerseits<br />

muss die Lunge ausreichend belüftet werden<br />

und andererseits eine Schädigung durch lokale<br />

Überblähungen sicher vermieden werden. Die<br />

Arbeitsgruppe nahm daher im September <strong>2007</strong><br />

erneut an einer Parabelflugkampagne der DLR<br />

teil, um mit f-EIT und a-EIT sowohl die Ventilations-<br />

als auch die Luftverteilung bei unterschiedlichen<br />

Probandengruppen beim Wechsel<br />

der Schwerkraftbedingungen einzusetzen. Neben<br />

der Auswertung des Datenmaterials ist<br />

eine Erweiterung der bisherigen Datenbasis<br />

durch die Teilnahme an einer weiteren Parabelflugkampagne<br />

im April 2008 geplant.<br />

Die Abb. 8 zeigt das Beispiel eines spontanatmenden<br />

Probanden in linker Seitenlage während<br />

eines Parabelflugmanövers: vor Beginn<br />

des Manövers weist der obere (rechte) Lungenflügel<br />

einen deutlich höheren spezifischen<br />

elektrischen Widerstand auf als der untere –<br />

die Luftfüllung ist oben deutlich höher. Die<br />

Ventilation dagegen ist im unteren (linken)<br />

Lungenflügel wesentlich stärker. Während der<br />

folgenden Phase doppelter Schwerkraft sind<br />

diese Verhältnisse verstärkt. In der Mikrogravitationsphase<br />

gleichen sich sowohl die Luftfüllung<br />

(~ a-EIT) als auch Ventilation (~ f-<br />

EIT) an. In der nachfolgenden 1.8g-Phase sowie<br />

anschließender normaler Gravitation stellen<br />

sich wieder die ursprünglichen Verteilungsmuster<br />

her.<br />

Ausblick<br />

Die funktionelle Tomographie hat im Bereich<br />

der Lungenuntersuchung ein hohes Potential<br />

für eine klinische Anwendung. Es besteht der<br />

Bedarf für eine aussagekräftige Methode am<br />

Krankenbett, und es konnte in diesem Anwendungsfeld<br />

exemplarisch der Beleg für die<br />

grundsätzliche Anwendbarkeit und die klinische<br />

Aussagekraft erbracht werden.<br />

Die absolute EIT brachte in unseren Untersuchungen<br />

plausible Ergebnisse sowohl bei gesunden<br />

Probanden als auch bei pathologischen<br />

Zuständen. Die Qualität der Bildrekonstruktion<br />

ist in Hinblick auf eine klinische Akzeptanz<br />

jedoch noch problematisch.<br />

Für die bisherigen systematischen Untersuchungen<br />

wurde das modifizierte SIRT-<br />

Verfahren angewendet. Einige Vergleichs-<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 11


echnungen wurden mit einem regularisierten<br />

Gauß-Newton-Verfahren nach GÜNTHER et al.<br />

(2006) durchgeführt. Die Inversion basiert auf<br />

unstrukturierten Netzen und einer Vorwärtsmodellierung<br />

mit Finiten Elementen. Dies bietet<br />

den großen Vorteil, die genaue Thoraxform<br />

und exakte Elektrodenpositionen modellieren<br />

und in die Inversion einbeziehen zu können.<br />

Für die Vergleiche wurden mit Hilfe von<br />

3DFE-Modellierungen mit COMSOL Multiphysics<br />

(COMSOL AB, Stockholm) Datensätze<br />

für 3D-Thoraxmodelle erzeugt sowie<br />

wiederholte Messungen an einem Probanden<br />

mit definiert verfälschten Elektrodenpositionen<br />

durchgeführt (JUST et al. <strong>2007</strong>) sowie die<br />

Messungen an Probanden herangezogen. Die<br />

vorgegebenen Modellsituationen (zwei Lungen<br />

und Herz im ansonsten homogenen Thorax)<br />

wurden sowohl für eine elliptische als<br />

auch für eine einem stehenden Probanden<br />

nachempfundene Thoraxgeometrie nahezu<br />

artefaktfrei und mit etwa den vorgegebenen<br />

Widerstandswerten wiedergegeben. Bei realen<br />

Daten von Probanden, die stark fehlerbehaftet<br />

sind, zeigt sich jedoch bisher eine größere Fehleranfälligkeit<br />

als beim artefaktbehafteten,<br />

aber robusten SIRT-Verfahren.<br />

Hier sind zukünftig intensivere Untersuchungen,<br />

z. B. zur Optimierung der Inversionsparameter,<br />

nötig. Auch die Einbeziehung neuerer<br />

mathematischer Verfahren wie etwa der Faktorisierungsmethode<br />

(BRÜHL et al. 2003) erscheint<br />

sinnvoll. Es ist jedoch bei der Weiterentwicklung<br />

von Rekonstruktionsalgorithmen<br />

zu beachten, dass im klinischen Routinebetrieb<br />

eine exakte Bestimmung von Körpergeometrie<br />

und Elektrodenpositionen nicht immer möglich<br />

sein wird und die Algorithmen daher eine<br />

größere Fehlertoleranz aufweisen müssen.<br />

Bei der Geräteentwicklung muss künftig mehr<br />

Augenmerk auf die Reduzierung systematischer<br />

Messfehler gelegt werden. Bisher wurde<br />

hauptsächlich auf die Optimierung des Signal-<br />

Rausch-Verhältnisses fokussiert, da die nicht<br />

systematischen, stochastischen Fehler die<br />

Bildqualität der funktionellen EIT stark beeinflussen,<br />

während systematische Messfehler<br />

und Abweichungen der Körperform von einer<br />

vorgegebenen Thoraxgeometrie durch die Normierung<br />

auf einen Referenzzustand kompen-<br />

12 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

siert werden. Dies ist bei der absoluten EIT<br />

nicht der Fall. Systematische Untersuchungen<br />

mit Phantomen (Widerstandsnetzwerken,<br />

HAHN et al. <strong>2007</strong>) zeigen, dass selbst bei optimalen<br />

Messbedingungen (Phantome ohne Kabel<br />

direkt an das EIT-Gerät angeschlossen,<br />

rauscharme Umgebung im Labor) typische<br />

Fehlermuster mit beachtlicher Amplitudenvariation<br />

auftreten. Deutlich verstärkt wird dies<br />

bei Verwendung von typischen Elektrodenkabeln<br />

und Simulation von asymmetrischen Übergangswiderständen.<br />

Für die künftige klinische Anwendung ist neben<br />

der Verbesserung beider Auswertetechniken<br />

eine Kombination der f-EIT und der a-EIT<br />

vielversprechend, da beide Techniken unterschiedliche<br />

Informationen zum Lungenstatus<br />

liefern können und sich gegenseitig ergänzen.<br />

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Zwei Messmethoden, ein Ziel – Georadar und Magnetik in<br />

Zwei Messmethoden, ein Ziel – Georadar und Magnetik in<br />

gemeinsamer Anwendung<br />

gemeinsamer Anwendung<br />

Andreas Fettig, Institut für Geophysik, TU Clausthal<br />

Andreas Fettig, Institut für Geophysik , TU Clausthal<br />

Einleitung<br />

Südlich von Clausthal-Zellerfeld (Oberharz)<br />

ist die Erholungseinrichtung „Flambacher<br />

Mühle“ zu finden. Hier handelt es sich um<br />

eine ehemalige Wassermühle, die über<br />

gemauerte Wassergräben von einem nahe<br />

gelegenen Teich versorgt wurde. Sichtbare<br />

Spuren dieser Anlage sind heute nicht mehr<br />

vorhanden. Ein aktiver Wasserfluss findet nur<br />

noch über ein Betonrohr statt, verlegt in den<br />

alten Wassergräben.<br />

Im Rahmen einer Studienarbeit (SACHS, <strong>2007</strong>)<br />

sowie einer Konzeptuntersuchung (SOWIWAS,<br />

<strong>2007</strong>) soll dort ein neues, modernes Wasserrad<br />

zur Stromgewinnung installiert werden. Um<br />

Kosten und Aufwand niedrig zu halten, stellt<br />

sich die Frage der Verwendbarkeit noch<br />

bestehender Infrastruktur. Insbesondere die<br />

Lage der alten Wassergräben und des<br />

Betonrohres ist nur durch wenige Anhaltspunkte<br />

und ungenaue oder widersprüchliche<br />

Angaben im Plan bekannt.<br />

Messbedingungen<br />

Die Flambacher Mühle ist in einem Waldgebiet<br />

gelegen, abseits jeglicher Ansiedlungen.<br />

Die Bebauung beschränkt sich auf ein Haupthaus<br />

mit einigen kleinen Nebengebäuden in<br />

nördlicher Richtung sowie einem Spielplatz im<br />

südlichen Bereich. Die Messflächen bestehen<br />

i.W. aus Wiesenfläche ohne nennenswerte<br />

Topographie.<br />

Sichtbar sind der Zu- und Abfluss des heute<br />

noch aktiven Wasserlaufes sowie einige<br />

wenige Kanalschächte, die nachweislich an die<br />

Betonrohre angeschlossen sind. Die Abb. 1<br />

zeigt die Örtlichkeiten in einer schematischen<br />

Skizze.<br />

Die Witterung am Tag der Messung<br />

(01.08.<strong>2007</strong>; sonnig, trocken) bot nahezu<br />

optimale Bedingungen. Durch den Regen der<br />

vorangegangenen Tage waren außerdem ein<br />

gut durchfeuchteter Boden und ein kräftiger<br />

Wasserfluss in den Gräben/Rohren zu erwarten.<br />

Messmethodik und –durchführung<br />

Da bereits vor Ort die Lage des Betonrohres<br />

ermittelt werden sollte, boten sich i.W. nur<br />

Messverfahren an, die kein aufwändiges<br />

Processing verlangen. Das Ground Penetrating<br />

Radar – kurz: Georadar – scheint prädestiniert<br />

für solche Einsätze, insbesondere, da ein teils<br />

wassergefülltes Rohr nachzuweisen war. So<br />

wird in der Literatur (DGG, 2006) für den<br />

Übergang von Luft zu Wasser ein Reflexionsvermögen<br />

von 80% der einfallenden Signalenergie<br />

angegeben, so dass ein deutlicher<br />

Kontrast in Form einer Reflexionshyperbel im<br />

Radargramm zu erwarten ist.<br />

Ergänzend wurde auf einigen der Profile mit<br />

einem Protonenmagnetometer die Totalkomponente<br />

des Erdmagnetfeldes vermessen.<br />

Als Quelle auftretender Anomalien kommen<br />

sowohl das Betonrohr als auch die Grabenabdeckung<br />

bzw. –berandung in Frage. Da aufgrund<br />

des Äquivalenzprinzips keine eindeutige<br />

Aussage über das ursächliche Objekt möglich<br />

ist, seien diese Messungen hauptsächlich als<br />

Referenz bzw. Test zu verstehen.<br />

Im Folgenden seien einige der Messparameter<br />

beider Verfahren genannt:<br />

Georadar<br />

• 300ns Messfenster ≈ 15m Eindringtiefe<br />

bei 0.1m/ns geschätzter Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

• 0.1m Messpunktabstand<br />

• 250MHz Messfrequenz, abgeschirmt<br />

Geomagnetik<br />

• Protonenmagnetometer<br />

• Messung des Totalfeldes und des<br />

Gradienten (0.5m Sondenabstand)<br />

• 0.1m Messpunktabstand<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 15


Abb. 1: Schematische Skizze der Örtlichkeiten an der Flambacher Mühle. Markiert sind sichtbare Anhaltspunkte<br />

sowie die vermutete Lage des alten Wassergrabens/Betonrohrs.<br />

Eine flächenhafte Vermessung mit den o.g.<br />

Verfahren wurde nicht durchgeführt, da bereits<br />

durch den Zu-/Abfluss sowie durch einige<br />

Kanaldeckel gut sichtbare Anhaltspunkte für<br />

die Lage des Grabens/Rohres vorhanden sind.<br />

Die Messprofile lagen möglichst senkrecht<br />

zum vermuteten Rohrverlauf (Abb. 1) und<br />

waren in ausreichender Länge (20-30m) und<br />

wenigen Metern Abstand zueinander ausgelegt.<br />

Das Haupthaus diente meist als Profilende.<br />

Nach jeder Messung war dann anhand<br />

der Radargramme die gesuchte Lage des<br />

Grabens/Rohres zu markieren.<br />

Datenbearbeitung<br />

Da die Auswertung der Messungen quasi<br />

„in situ“ stattfand, entfällt zunächst eine<br />

umfangreiche Datenbearbeitung. Dies bedingt,<br />

dass vor Ort nur eine Angabe der Ortslage des<br />

Rohres möglich war. Die Tiefenlage ist aus der<br />

Form der Reflexionshyperbel abzuschätzen.<br />

Zu diesem Zweck wurden die Daten mit dem<br />

16 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Programm ReflexW (SANDMEIER, 2004) i.W.<br />

in drei Punkten bearbeitet:<br />

• Verschiebung der Spuren auf den<br />

korrekten zeitlichen Nullpunkt,<br />

• Bandpass-Filterung im Frequenzbereich,<br />

• Korrektur der Signaldämpfung mit<br />

Hilfe eines AGC-Filters.<br />

Die Magnetfeldmessungen zeigen – wie zu<br />

erwarten war – einen starken Einfluss durch<br />

das Haupthaus. Dieser lässt bereits mit<br />

wenigen Metern Abstand nach, so dass die<br />

durch den Graben verursachte Anomalie nicht<br />

wesentlich beeinflusst wird.<br />

Eine Korrektur dieses Störeinflusses kann<br />

durch Anpassung einer Kurve und anschließende<br />

Differenzbildung zwischen Messdaten<br />

und Kurve durchgeführt werden. Die<br />

Abb. 2 zeigt beispielhaft eines der Magnetikprofile<br />

mit den Messdaten und der Kurvenanpassung.


Abb. 2: Gradientenmessung auf einem Profil in Richtung Haupthaus. Der Einfluss des Haupthauses kann mit<br />

einer e-Funktion beschrieben (LINKS) und durch Differenzierung korrigiert werden (RECHTS).<br />

Störungen durch Gerätegang und Variationen<br />

im Erdmagnetfeld können aufgrund der<br />

örtlichen Profilausdehnung und geringen<br />

Messzeit vernachlässigt werden. Lediglich<br />

Einflüsse durch die „Gartengestaltung“<br />

südwestlich des Haupthauses sind noch zu<br />

beachten. Aus der Form der resultierenden<br />

Anomaliekurve können dann Orts- und<br />

Tiefenlage des Störkörpers abgeschätzt<br />

werden.<br />

Ergebnisse<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen einen Teil<br />

der Messdaten und sollen einen Eindruck über<br />

die Qualität und Erkennbarkeit von Strukturen<br />

vermitteln.<br />

Abb. 3: Radar- und Magnetikprofil südwestlich des Haupthauses direkt neben dem Abfluss. Bei ca. 8.5-11m<br />

ist im Radargramm die Abdeckung des Grabens zu erkennen (ein Betonrohr existiert hier offenbar noch<br />

nicht), bestätigt durch die Gradientenkurve des Magnetikfeldes.<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 17


Abb. 4: Radar- und Magnetikprofil südwestlich des Haupthauses, etwa 15m vom Abfluss entfernt. Deutlich<br />

ist bei 10m die Reflexionshyperbel im Radargramm zu erkennen, gefolgt von Reflexionen von der Wasseroberfläche/Rohrunterkante<br />

und/oder Multiple. Das magnetische Totalfeld zeigt dies nur andeutungsweise<br />

und wird am Profilanfang noch stark gestört.<br />

Abb. 5: Radar- und Magnetikprofil südwestlich des Haupthauses, einige Meter vom Pumpenhaus entfernt.<br />

Die Reflexionshyperbel berührt bereits den Bereich der Luft-/Bodenwelle, so dass die Betrachtung einzelner<br />

Amplituden nötig ist, um den genauen Hyperbelverlauf festzulegen. Das Gradientenfeld der Magnetik zeigt<br />

keine eindeutige Indikation im Bereich von x = 19-20m.<br />

1 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>


Fazit<br />

Bereits durch die Messungen mit dem<br />

Georadar konnte vor Ort erfolgreich der<br />

genaue Verlauf des Betonrohres südwestlich<br />

und nordöstlich des Haupthauses nachgewiesen<br />

werden. Die Magnetik zeigt dazu<br />

teils deutliche, teils nur angedeutete<br />

Anomalien – liefert aber letztendlich eine<br />

Referenz der durch das Georadar bestimmten<br />

Ortslagen.<br />

Dieses Projekt zeigt beispielhaft, dass die<br />

Methoden der Geophysik eine schnelle und<br />

effektive Anwendung zulassen. In diesem Fall<br />

wurden sämtliche Messungen innerhalb eines<br />

Tages von zwei Personen durchgeführt, inkl.<br />

Interpretation und einer groben Einmessung<br />

der Ortslagen. Ein Processing der Messdaten<br />

war nicht notwendig, eine Auswertung „in<br />

situ“ ausreichend, um das geforderte Ziel zu<br />

erreichen.<br />

Die obigen Beispiele zeigen aber auch, dass<br />

trotz offensichtlich unveränderter Messbedingungen<br />

die Datensätze zwischen „Lehrbuchqualität“<br />

und „schwierig zu interpretieren“<br />

wechseln können. Dies lässt hoffen,<br />

dass der Geophysiker im Feld nicht überflüssig<br />

wird, sondern weiterhin als fachkundiger<br />

Berater gebraucht wird.<br />

Literatur<br />

DEUTSCHE GEOPHYSIKALISCHE GESELLSCHAFT<br />

(Hrsg., 2006): DGG-Kolloquium Georadar. –<br />

Mitteilungen der DGG, Sonderband II/2006;<br />

Bremen.<br />

SACHS, GUDRUN (Sept. <strong>2007</strong>): Untersuchung<br />

zur Reaktivierung der kleinen Wasserkraftanlage<br />

an der Flambacher Mühle. – Studienarbeit<br />

TU Clausthal; Clausthal-Zellerfeld.<br />

SANDMEIER, K.J. (2004): ReflexW, Version<br />

3.0.8 – program for processing and interpretation<br />

of reflection and transmission data. –<br />

Karlsruhe.<br />

SOWIWAS ENERGIE GMBH (Okt. <strong>2007</strong>):<br />

Wasserkraft Konzeptuntersuchung Flambacher<br />

Mühle. – Erkerode, www.sowiwas.de.<br />

Kontakt<br />

Dipl.-Geophys. Andreas Fettig<br />

Institut für Geophysik der TU Clausthal<br />

Arnold-Sommerfeld-Str.1<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

andreas.fettig@tu-clausthal.de<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 19


Gustav Angenheister (1917-1991) und seine DFG-Projekte<br />

Ein Beitrag zur 50-jährigen Wiederkehr seiner Berufung auf den<br />

Lehrstuhl für Angewandte Geophysik an der Universität München<br />

H. C. Soffel, München<br />

Einleitung<br />

Vor 50 Jahren wurde Gustav Angenheister auf<br />

den Lehrstuhl für Angewandte Geophysik an<br />

die Universität München berufen . Angenheister<br />

(Abb . 1) war in den Jahren 1957 bis 1983<br />

Direktor des Geophysikalischen Instituts an der<br />

Universität München und in Personalunion auch<br />

Direktor des Geophysikalischen Observatoriums<br />

in Fürstenfeldbruck . In dieser Zeit stellte<br />

Angenheister insgesamt 106 DFG-Anträge<br />

mit den Aktenzeichen An 23/1 bis An 23/115 .<br />

Nicht nur die hohe Zahl der Anträge, sondern<br />

auch das weite Themenspektrum zeigen uns<br />

Angenheister als ebenso erfolgreichen wie<br />

vielseitigen Wissenschaftler, unter dem das<br />

Geophysikinstitut in München in den Jahren<br />

nach 1957 einen enormen Aufschwung nahm<br />

und es zu einer der größten Einrichtungen dieser<br />

Art in Deutschland werden ließ .<br />

In einem Nachruf (Soffel, 1991) wurde Angenheisters<br />

Lebenslauf und wissenschaftlicher<br />

Werdegang ausführlich dargestellt . Hier möchte<br />

ich nur auf einige wenige Daten eingehen .<br />

Gustav Angenheister jr . wurde als Sohn von<br />

Gustav Heinrich Angenheister (1878 – 1945,<br />

siehe förtSch, 1950) am 8 . November 1917 in<br />

Apia auf Samoa geboren . Sein Vater leitete dort<br />

das geophysikalische Observatorium, wurde<br />

dann während des 1 . Weltkrieges interniert und<br />

konnte nicht nach Deutschland zurückkehren .<br />

Es wurde ihm aber gestattet, seine wissenschaftlichen<br />

Arbeiten im Observatorium fortzuführen .<br />

G . H . Angenheister wurde nach dem Tod von<br />

Emil Wiechert im Jahre 1928 auf den Lehrstuhl<br />

für Geophysik an der Universität Göttingen berufen<br />

. Seine wissenschaftlichen Interessen lagen<br />

auf den Gebieten Erdmagnetismus, Seismologie<br />

und Angewandte Geophysik .<br />

Abb . 1: Gustav Angenheister bei der Besichtigung der seismischen Außenstelle des<br />

Observatoriums auf dem Flugplatz von Hof in Oberfranken im Frühjahr 1958 . Links:<br />

Angenheisters Assistent Dr . Klaus Helbig . Rechts: Dr . Otto Förtsch, Leiter der Abteilung<br />

Abb. Seismologie 1 des Observatoriums Fürstenfeldbruck .<br />

Gustav Angenheister bei der Besichtigung der seismischen Außenstelle des Observatoriums<br />

20 DGG-Mittlg auf dem . Flugplatz 4/<strong>2007</strong> von Hof in Oberfranken im Frühjahr 1958. Links: Angenheisters Assistent<br />

Dr. Klaus Helbig. Rechts: Dr. Otto Förtsch, Leiter der Abteilung Seismologie des


Angenheister jr . begann schon vor dem 2 . Weltkrieg<br />

das Studium der Physik und der Geologie<br />

in Göttingen . Kriegsbedingt konnte er dies nicht<br />

zu Ende führen . Erst 1950 kam er aus der russischen<br />

Kriegsgefangenschaft nach Hause und<br />

konnte sein Studium zunächst mit einem Diplom<br />

und 1953 mit einer Promotion über Pulsationen<br />

des Erdmagnetfeldes abschließen . Anschließend<br />

war er beim Niedersächsischen Landesamt für<br />

Bodenforschung (NLfB) in Hannover beschäftigt<br />

und hielt sich im Ausland bei feldmagnetischen<br />

Arbeiten auf, als er im Sommer 1957<br />

den Ruf aus München erhielt . Er stand auf der<br />

Berufungsliste an 3 . Stelle, die beiden vor ihm<br />

plazierten Wissenschaftler Closs (Hannover)<br />

und Puchheim (Freiberg) hatten den Ruf abgelehnt<br />

. Als Anwärter auf den Lehrstuhl wurde<br />

Angenheister zunächst als Außenseiter gehandelt<br />

. Er war nicht habilitiert und konnte erst<br />

wenige Publikationen aufweisen . Er war aber<br />

ohne Zweifel für die Universität München ein<br />

Glücksgriff .<br />

Gleich nach Erteilung des Rufs auf den Lehrstuhl<br />

für Angewandte Geophysik nahm Angenheister<br />

Kontakt zu seinem Amtsvorgänger Prof . Dr .<br />

H . Reich auf, um die Verhandlungen mit dem<br />

Ministerium möglichst effektiv zu gestalten . Dies<br />

betraf auch die Möglichkeiten, durch Anträge<br />

bei der <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft zusätzliche<br />

Mittel für Forschungsprojekte einzuwerben,<br />

denn die Grundausstattung des Instituts<br />

erlaubte keine großen Forschungsaktivitäten .<br />

1 2<br />

9<br />

6<br />

3<br />

Gleich nach Rufannahme wurde der erste DFG-<br />

Antrag gestellt und nach gebührender Zeit auch<br />

in voller Höhe bewilligt . Der Antrag hatte<br />

zum Ziel, eine neue Apparatur für seismische<br />

Feldmessungen zu entwickeln . Daraus wurde<br />

dann in kurzer Zeit die berühmte „Münchner<br />

Kiste“ . Ausgehend von seinem ersten Antrag<br />

des Jahres 1957 mit dem Aktenzeichen An 23/1<br />

brachte er es mit seinem letzten Antrag im Jahr<br />

1981 auf An 23/115 . Insgesamt stellte er 106<br />

Anträge, von denen nur ein einziger (An23/98<br />

im Jahre 1974) total abgelehnt wurde . Einige<br />

Vorgänge mit eigenen Aktenzeichen waren in<br />

den Akten nicht zu finden. Ich vermute, da zu<br />

diesen Aktenzeichen kein Schriftverkehr, kein<br />

Antrag und keine Abrechnungen gefunden werden<br />

konnten, dass es sich um Anfragen oder<br />

Anträge auf Umdisposition von Mitteln handelt .<br />

Damals wurde bei der DFG jeder neue Vorgang<br />

mit einem eigenen Aktenzeichen versehen .<br />

Fortsetzungsanträge, die jährlich gestellt werden<br />

mussten, erhielten auch neue Aktenzeichen .<br />

Die Themen der Angenheisterschen DFG-<br />

Anträge<br />

Wie fleißig Angenheister als Antragsteller war,<br />

zeigt die Abb . 2 . Bis 1975 stellte er 5 oder mehr<br />

Anträge pro Jahr . Dann ging die Zahl der Anträge<br />

stetig zurück, weil auch andere Mitarbeiter des<br />

Instituts bei der DFG antragsberechtigt wurden<br />

(Soffel, Schult, Petersen, Pohl, Gebrande,<br />

0<br />

1 9 5 5 1 9 6 0 1 9 6 5 1 9 7 0 1 9 7 5 1 9 8 0 1 9 8 5<br />

A n trä g e p ro J a h r<br />

Abb . 2: Zahl der von Angenheister zwischen 1957 und 1981 jährlich gestellten<br />

DFG-Anträge .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 21


3 0<br />

2 5<br />

2 0<br />

1 5<br />

1 0<br />

Schmidbauer, Berktold, Beblo, Schmedes) und<br />

diese Aufgaben übernahmen . Seine 106 Anträge<br />

lassen sich auf 10 Themengruppen verteilen<br />

(Abb . 3), die im Folgenden kurz vorgestellt<br />

werden sollen .<br />

1) Refraktionsseismik, 26 Anträge<br />

Ab Mitte der 1950er Jahre gab es mit Prof .<br />

Hiller aus Stuttgart als Koordinator ein<br />

DFG-Schwerpunktprogramm mit dem Titel:<br />

Geophysikalische Erforschung des tieferen<br />

Untergrundes in Mitteleuropa . Daran beteiligten<br />

sich auch schon Prof . Dr . H . Reich und<br />

sein Assistent Dr . O . Förtsch mit refraktionsseismischen<br />

Messungen . Das damals für seismische<br />

Feldmessungen zur Verfügung stehende<br />

Instrumentarium war nach heutigen<br />

Maßstäben recht primitiv . Zum Teil waren es<br />

noch mechanische Seismometer oder auch<br />

schon elektromechanische Geophone, jeweils<br />

mit optischer Registrierung mit Hilfe<br />

von Spiegelgalvanometern in lichtdichten<br />

Zelten . Angenheister beteiligte sich sofort<br />

nach Rufannahme an diesem DFG-Schwerpunktprogramm<br />

. Zunächst wurde er dabei von<br />

Dr . O . Förtsch, dem Leiter der Arbeitsgruppe<br />

Seismologie des Observatoriums unterstützt,<br />

dann aber auch von seinen Assistenten Dr .<br />

K . Helbig und Dr . P . Giese und ab Mitte der<br />

22 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

5<br />

0<br />

A n trä g e<br />

T h e m e n g ru p p e<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 0<br />

Abb . 3: Verteilung der Anträge auf verschiedene Themengruppen . 1: Refraktionsseismik,<br />

2: Erdmagnetische Tiefensondierung und Magnetotellurik, 3: Gesteins-<br />

und Paläomagnetismus, 4: Hochdruckforschung, Gesteinsphysik und Rheologie, 5:<br />

Seismische Geräteentwicklung und Modellseismik, 6: Feldmagnetik, Gravimetrie<br />

und Potentialmethoden, 7: Riesforschung, 8: Pulsationen, 9: Islandforschung, 10:<br />

Gletscherseismik .<br />

1960er Jahre auch von weiteren wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern (C . Prodehl, H . Gebrande, H .<br />

Miller) . Als Quellen für seismische Signale wurden<br />

die damals noch möglichen großen Steinbruchsprengungen<br />

verwendet (z . B . Eschenlohe<br />

bei Garmisch, Hilders in der Rhön, Böhmisch-<br />

Bruck im Bayerischen Wald und zahlreiche andere)<br />

. Mit Ladungen bis zu 10 Tonnen konnte<br />

die Signalausbreitung auf Profilen bis über 500<br />

km gemessen und die Struktur der Erde bis weit<br />

unter die Kruste-Mantel-Grenze erfasst werden .<br />

Alle diese Messungen wurden koordiniert vorgenommen<br />

und die einzelnen Geophysikinstitute<br />

arbeiteten eng zusammen . Auch die Auswertung<br />

und die Publikation der Daten wurde als<br />

Gemeinschaftsaufgabe gesehen . Nach Ablauf<br />

des oben genannten Schwerpunktprogramms<br />

konnten zur Fortsetzung der sprengseismischen<br />

Messungen die DFG-Schwerpunktprogramme<br />

„Unternehmen Erdmantel“, „Geodynamik des<br />

mediterranen Raumes“ und schließlich das internationale<br />

Projekt „Europäische Geotraverse“ vom<br />

Norden Skandinaviens bis Nordafrika genutzt<br />

werden . Daneben führte das Institut in München<br />

auch noch andere refraktionsseismische Projekte<br />

in eigener Regie durch, wie zum Beispiel die<br />

Untersuchung des „Engadiner Fensters“ in<br />

den Alpen und Messungen am Westrand der<br />

Böhmischen Masse . Das letzte große refrakti-


onsseismische DFG-Projekt von Angenheister<br />

war schließlich das Alpenlängsprofil.<br />

An dieser Stelle soll auch erwähnt werden,<br />

dass Angenheister bei seinen vielen Anträgen<br />

pro Jahr natürlich auf die Hilfe seiner<br />

Mitarbeiter (Assistenten, Doktoranden und<br />

Diplomanden) angewiesen war . Sie halfen bei der<br />

Literaturrecherche (die damals noch recht mühsam<br />

war), bei der Beschaffung von Unterlagen<br />

und Angeboten zum Kauf von Geräten, beim<br />

Abfassen von Antragsskizzen, bei der organisatorischen<br />

Planung von Messkampagnen und<br />

schließlich auch bei der Abfassung der Berichte<br />

an die DFG und der Publikation der Ergebnisse .<br />

Jeder, der bei diesen Planungen beteiligt war,<br />

lernte dabei in der Praxis, wie DFG-Anträge<br />

gestellt werden mussten . Als diese Mitarbeiter<br />

später dann selbst antragsberechtigt wurden, hatten<br />

sie das Handwerk gelernt und konnten selbst<br />

erfolgreich eigene Anträge stellen . In ähnlicher<br />

Weise gab Angenheister auch Hilfestellung<br />

bei der Publikation der wissenschaftlichen<br />

Ergebnisse und überließ die Autorenschaft in<br />

selbstloser Weise vielfach ganz den jüngeren<br />

Kollegen .<br />

2) Erdmagnetische Tiefensondierung und<br />

Magnetotellurik, 17 Anträge<br />

Mit insgesamt 17 Anträgen stand dieser<br />

Themenbereich stets im Zentrum der Angenheisterschen<br />

Interessen . Zu Beginn der 1960er<br />

Jahre rückte die Frage nach der elektrischen<br />

Leitfähigkeit tieferer Bereiche der Erdkruste und<br />

des Oberen Mantels immer mehr in das Interesse<br />

der Geophysiker . Es war auch die Zeit der raschen<br />

Entwicklung immer leistungsfähigerer Rechner,<br />

welche die oft recht komplizierte Auswertung geoelektrischer<br />

Messungen erheblich erleichterten .<br />

Auch die Induktionsverfahren (Magnetotellurik,<br />

erdmagnetische Tiefensondierung) begannen<br />

sich als wichtige Methoden zur Erforschung<br />

der Leitfähigkeitsverteilung in größeren Tiefen<br />

zu etablieren . Neben dem Institut in Göttingen,<br />

wo Dr . U . Schmucker auf dem Gebiet der<br />

Magnetotellurik Pionierarbeit geleistet hatte,<br />

waren die Institute in Braunschweig unter der<br />

Leitung von Prof . Dr . W . Kertz und später auch<br />

Münster unter der Leitung von Prof . Dr . J . Untiedt<br />

weitere Zentren dieser Forschungsarbeiten<br />

in Deutschland . Diese Kollegen waren zum<br />

Teil auch Mitantragsteller bei Angenheisters<br />

Projekten auf diesem Gebiet . Zunächst spielte<br />

auch die Entwicklung leistungsfähiger Apparate<br />

für die Messung und Registrierung geoelektrischer<br />

und geomagnetischer Felder im Gelände<br />

eine große Rolle, da derartige Geräte damals<br />

noch nicht zu kaufen waren .<br />

Regional wurden zunächst Gebiete in Deutschland<br />

untersucht, wobei sich die Gruppe in<br />

München zunächst auf die Molasse des<br />

Alpenvorlandes konzentrierte . Das DFG-Schwerpunktprogramm<br />

„Unternehmen Erdmantel“<br />

bot für diese Anträge den geeigneten Rahmen .<br />

Weitere regionale Schwerpunktgebiete waren<br />

der Oberrheingraben und die Alpen . Im gleichen<br />

Schwerpunktprogramm wurde auch die<br />

Beteiligung des Münchner Instituts an magnetotellurischen<br />

Messungen in der Afar-Senke in<br />

Äthiopien gefördert . Schließlich konnten diese<br />

Messungen auch im Alpenraum auf der europäischen<br />

Geotraverse im Schwerpunktprogramm<br />

„Geodynamik des Mediterranen Raumes“ fortgesetzt<br />

werden . Auch beim Deep Sea Drilling<br />

Project (DSDP) wollte sich Angenheister<br />

mit einem Antrag zur Untersuchung der<br />

Leitfähigkeitsstruktur unter ozeanischen Inseln<br />

beteiligen . Dieser Antrag wurde jedoch zu Recht<br />

abgelehnt, weil die zur Auswertung der Daten notwendigen<br />

3-dimensionalen Modellrechnungen<br />

damals noch nicht möglich waren .<br />

3) Gesteins- und Paläomagnetismus, 14<br />

Anträge<br />

Angenheister brachte von Göttingen kommend<br />

diese Arbeitsrichtung nach München mit . Auch<br />

unter seinem Vorgänger Prof . Dr . H . Reich hatte<br />

man sich am Münchner Institut schon mit der<br />

Magnetisierung von Gesteinen beschäftigt,<br />

führte jedoch vorwiegend feldmagnetische<br />

Arbeiten mit der Schmidtschen Schneidenwaage<br />

durch . Angenheister interessierte sich damals<br />

vor allem dafür, warum manche Gesteine eine<br />

dem heutigen Erdmagnetfeld entgegengerichtete<br />

„inverse“ remanente Magnetisierung<br />

aufweisen . Ende der 1950er Jahre gab es darüber<br />

unter den Geomagnetikern zwei kontroverse<br />

Auffassungen, die mit den Begriffen<br />

„Feldumkehr“ und „Selbstumkehr“ beschrieben<br />

werden können . Angenheister tendierte<br />

zunächst bei der Erklärung der inversen remanenten<br />

Magnetisierung zur „Selbstumkehr“ und<br />

akzeptierte erst Ende der 1960er Jahre, dass die<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 23


Feldumkehr die häufigste Ursache für inverse<br />

Remanenzen darstellt . Er stellte zur Einrichtung<br />

eines Labors für Gesteinsmagnetische Messungen<br />

mehrere Anträge bei der DFG . Seine<br />

ersten Mitarbeiter auf diesem Gebiet waren<br />

N . Petersen, H . Soffel und die ägyptische<br />

Doktorandin Egal Refai . Bevorzugt wurden die<br />

Basalte des Vogelsberges und der Oberpfalz mit<br />

dem viel untersuchten Basaltkegel vom Rauhen<br />

Kulm vermessen . Da die magnetischen und<br />

strukturellen Eigenschaften der Minerale des<br />

Systems der Titanomagnetite damals noch unzureichend<br />

bekannt waren, wurden im Rahmen<br />

eines DFG-Vorhabens durch den Doktoranden<br />

U . Bleil synthetische Titanomagnetite hergestellt<br />

und untersucht . Später, Mitte der 1970er Jahre,<br />

beteiligten sich auch deutsche Institute an den<br />

Bohrprogrammen in den Ozeanen (DSDP) und<br />

Angenheister stellte insgesamt 9 Anträge zur<br />

Untersuchung der magnetischen Eigenschaften<br />

von Ozeanbasalten . Für paläomagnetische<br />

Messungen hatte er weniger Interesse . Dieses<br />

Gebiet überließ er H . Soffel, der durch seine<br />

Habilitation im Jahre 1968 selbst antragsberechtigt<br />

bei der DFG geworden war .<br />

4) Hochdruckforschung, Gesteinsphysik und<br />

Rheologie, 13 Anträge<br />

Im Jahre 1963 verstarb Prof . Dr . Julius<br />

Bartels in Göttingen und hinterließ einige<br />

Doktoranden, unter anderem auch A . Schult .<br />

Angenheister erklärte sich bereit, Herrn Schult<br />

in München eine Arbeitsmöglichkeit für das<br />

Herrn Schult besonders interessierende Gebiet<br />

der Hochdruckforschung zu eröffnen . Damals<br />

gab es bei der DFG das Schwerpunktprogramm<br />

„Unternehmen Erdmantel“, das sich zur<br />

Förderung entsprechender Vorhaben sehr gut eignete<br />

. Die DFG unterstützte diese Arbeitsrichtung<br />

durch 11 Anträge in großzügiger Weise mit<br />

der Bewilligung von Mitteln für eine große<br />

Presse mit einer Druckkraft von 800 Tonnen<br />

und für spezielle Maschinen zur Herstellung<br />

von Druckkammern in der institutseigenen<br />

Werkstatt . Mit diesen DFG-Vorhaben wurde die<br />

Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit von<br />

möglichem Mantelmaterial (Olivin) intensiv gefördert<br />

. Dr . Schult untersuchte später auch magnetische<br />

Eigenschaften unter hohen Drucken und<br />

Temperaturen, wie zum Beispiel die Erhöhung<br />

der Curietemperatur mit dem Druck sowie die<br />

Druckabhängigkeit der Wärmeleitfähigkeit von<br />

24 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Gesteinen . Ebenfalls Mitte der 1960er Jahre<br />

beschäftigte sich F . Rummel mit der Rheologie<br />

und dem Bruchverhalten von Gesteinen und<br />

wurde dabei durch 2 Anträge Angenheisters<br />

gefördert .<br />

5) Seismische Geräteentwicklung und<br />

Modellseismik, 13 Anträge<br />

Zu dieser Kategorie zählt auch Angenheisters<br />

erster Antrag An 23/1, den er schon im Sommer<br />

1957 unmittelbar nach Ruferhalt, aber noch<br />

vor der Rufannahme konzipierte und gleich<br />

nach der Ernennung zum Ordinarius an der<br />

Universität München bei der DFG einreichte .<br />

Damals stand ein von Prof . Hiller in Stuttgart<br />

koordiniertes DFG-Schwerpunktprogramm mit<br />

dem Thema „Geophysikalische Erforschung<br />

des tieferen Untergrundes Mitteleuropas“ zur<br />

Förderung solcher Vorhaben zur Verfügung .<br />

Dem ersten Antrag dieser Art folgten mehrere<br />

andere, mit deren Hilfe dann der Bau der liebevoll<br />

„Münchner Kiste“ genannten geländetauglichen<br />

refraktionsseismischen Apparatur<br />

entstand . Diese ersetzte die Registrierungen<br />

mit Lichtschreibern unter Verwendung eines<br />

lichtdichten Zeltes . Das Gerät bestand aus einer<br />

etwa 10 kg schweren Holzkiste, ausgestattet mit<br />

vier Spiegelgalvanometern und einem Uhrwerk<br />

für ein provisorisches mechanisches Not-<br />

Zeitzeichen . Die Signale dreier Z-Geophone<br />

und das exakte Zeitzeichen eines Radiosenders<br />

wurden mit Hilfe der Spiegelgalvanometer auf<br />

Photopapier registriert . Die dafür verwendeten<br />

Registrierkassetten hatten einen Vorschub von<br />

etwa 2-4 cm pro Sekunde und die Filmrolle<br />

wurde von einem 12-Volt-Motor eines Kfz-<br />

Scheibenwischers angetrieben . Diese Kassette<br />

war vom Mechanikermeister des Instituts, Herrn<br />

L . Lehner, schon zu Reichs Zeiten konzipiert<br />

und gebaut worden . Angenheisters Assistent Dr .<br />

P . Giese war ganz wesentlich an der Entwicklung<br />

dieser Registrierapparatur beteiligt . Damit konnte<br />

das Institut bei den meist gemeinsam mit den<br />

anderen Geophysikinstituten durchgeführten refraktionsseismischen<br />

Messkampagnen mehr als<br />

20 Messstationen zur Verfügung stellen .<br />

Neben dieser Instrumentenentwicklung wurde<br />

im Rahmen mehrerer DFG-Anträge eine<br />

schlierenoptische Apparatur aufgebaut, mit<br />

der die Wellenausbreitung in Modellkörpern<br />

aus Plexiglas und anderen Stoffen sichtbar ge-


macht werden konnte . Dr . K . Helbig, der andere<br />

Assistent Angenheisters, kümmerte sich intensiv<br />

um diesen Bereich . Um auch seismische<br />

Geschwindigkeiten in situ messen zu können,<br />

wurde mit DFG-Mitteln eine einfache hammerschlagseismische<br />

Apparatur zusammengestellt,<br />

die aus einem Oszillographen und mehreren<br />

piezoelektrischen Aufnehmern bestand .<br />

J . Wohlenbergs Diplomarbeit beruht auf der<br />

Auswertung solcher Messungen in verschiedenen<br />

Steinbrüchen .<br />

6) Feldmagnetik, Gravimetrie und Potentialmethoden,<br />

11 Anträge<br />

Seine Begeisterung für Arbeiten im Gelände<br />

drückt sich auch in den 11 Anträgen aus, die<br />

Angenheister für feldmagnetische Arbeiten,<br />

zum Teil auch für Schweremessungen und zur<br />

Verbesserung der Auswerteverfahren auf diesen<br />

Gebieten stellte . Immer wieder wurden<br />

längs der in Süddeutschland und zum Teil auch<br />

in den Alpen refraktionsseismisch vermessenen<br />

Profile auch feldmagnetische Messungen<br />

durchgeführt . Solche ergänzenden geophysikalischen<br />

Untersuchungen waren sinnvoll, weil<br />

das Gebiet der Bundesrepublik damals noch<br />

nicht aeromagnetisch vermessen worden war .<br />

Die Schweremessungen wurden am Westrand<br />

der Böhmischen Masse unter Leitung von Dr . K .<br />

Helbig Anfang der 1960er Jahre begonnen und<br />

später dann von H . Soffel fortgesetzt . Sie sollten<br />

sich bei der Erkundung der Region um die<br />

ab 1987 bei Windischeschenbach am Westrand<br />

der Böhmischen Masse niedergebrachte KTB-<br />

Bohrung als nützliche Vorarbeiten erweisen .<br />

7) Riesforschung, 4 Anträge<br />

Die Erforschung des Nördlinger Rieses war<br />

schon zu Zeiten von Angenheisters Vorgänger<br />

Reich ein wichtiges Forschungsthema des<br />

Geophysikinstituts in München gewesen . Es<br />

waren insbesondere geomagnetische Messungen<br />

mit Schmidtschen Schneidenwaagen, mit<br />

denen die inverse Magnetisierung der die<br />

Anomalien verursachenden Suevite nachgewiesen<br />

werden konnte . Anfang der 1960er<br />

Jahre war die Entstehung des Rieskraters<br />

noch umstritten . Von Seiten der Paläontologie<br />

wurde die Vulkanhypothese favorisiert, die<br />

aber dann Mitte der 1960er Jahre durch das<br />

Auffinden von Hochdruckmodifikationen des<br />

Quarzes und anderer typischer Merkmale hoher<br />

Schockeinwirkung auf die Gesteine schließlich<br />

durch die Meteoritenhypothese ersetzt wurde .<br />

Angenheister stellte zum Thema Nördlinger Ries<br />

insgesamt vier Anträge . Die Magnetisierung<br />

der Suevite wurde von J . Pohl untersucht . Im<br />

Rahmen von reflexions- und refraktionsseismischen<br />

Messungen in Kombination mit einer<br />

Bohrung wurden auch die Struktur des Kraters<br />

und die Mächtigkeit der Seesedimente bestimmt<br />

. Dies wurde auch durch geoelektrische<br />

Geländemessungen und weitere Untersuchungen<br />

im Labor mit Hilfe von Stoßwellenexperimenten<br />

ergänzt .<br />

8) Pulsationen, 4 Anträge<br />

Angenheister promovierte in Göttingen mit einer<br />

Dissertation über Pulsationen . Daher war es nur<br />

konsequent, dass er sich auch in München als<br />

Leiter des geomagnetischen Observatoriums<br />

weiter für dieses Thema interessierte . Insgesamt<br />

stellte er 4 Anträge zum Thema: Aktivität erdmagnetischer<br />

Pulsationen innerhalb eines Zeitraums,<br />

der möglichst einen Sonnenfleckenzyklus<br />

überdeckt . Letzten Endes schwand aber nach<br />

Abschluss dieser Vorhaben Mitte der 1960er<br />

Jahre doch sein Interesse an diesem Thema, weil<br />

andere Fragestellungen des Geomagnetismus<br />

(Gesteins- und Paläomagnetismus) und der<br />

Geophysik ganz allgemein ihn mehr zu interessieren<br />

begannen .<br />

9) Islandforschung, 2 Anträge<br />

Anfang der 1970er Jahre fanden unter internationaler<br />

Beteiligung geophysikalische Messungen<br />

in Island statt, um die Struktur der Erdkruste und<br />

des Oberen Mantels unter dem „Hot Spot Island“<br />

näher zu untersuchen . Mit 2 Anträgen beteiligte<br />

sich Angenheister an diesen Unternehmungen mit<br />

refraktionsseismischen Messungen, wobei zur<br />

seeseitigen Anregung der Signale Sprengungen<br />

von russischen Schiffen aus verwendet wurden .<br />

Bei der Vorbereitung und Durchführung dieser<br />

Messungen konnte sich Angenheister vor allem<br />

auf H . Gebrande stützen .<br />

10) Gletscherseismik, 2 Anträge<br />

Schon zu Beginn der 1950er Jahre führte Dr . O .<br />

Förtsch als Assistent von H . Reich seismische<br />

Messungen auf Gletschern der Alpen durch, um<br />

die Eisdicke zu bestimmen . Am Vernagt-Ferner<br />

und am Guslar-Ferner in den Ötztaler Alpen<br />

setzte Angenheister im Rahmen von 2 Anträgen<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 25


in den 1960er Jahren diese Tradition fort . Die<br />

Messungen waren für die Wasserwirtschaft in<br />

Tirol und für den Bau eines Kraftwerks von<br />

großem Interesse und wurden von österreichischer<br />

Seite - zusätzlich zur DFG-Förderung<br />

- ebenfalls finanziell unterstützt.<br />

Die Leistungsbilanz Angenheisters<br />

Angenheisters persönliche Erfolgsquote bei<br />

seinen DFG-Anträgen war ungewöhnlich hoch .<br />

Ausgedrückt in % ist dies in Abb . 4 dargestellt .<br />

Meistens wurden die Anträge ohne Abstriche bewilligt,<br />

andere wurden nur geringfügig gekürzt .<br />

Lediglich ein Antrag wurde total abgelehnt (An<br />

23/98 aus dem Jahre 1974, Leitfähigkeitsstruktur<br />

unter ozeanischen Inseln) . Darauf wurde weiter<br />

oben schon hingewiesen .<br />

Angenheister warb Personalmittel in beträchtlicher<br />

Höhe ein . Es waren in den circa 25 Jahren<br />

von 1957 bis 1981 insgesamt 78 Jahre für<br />

Wissenschaftler, d .h . pro Jahr im Schnitt Mittel<br />

für drei voll bezahlte Wissenschaftlerstellen<br />

oder für 6 Doktoranden . Hinzu kamen 12,5<br />

Mann-Jahre für Techniker und 29 Mann-Jahre<br />

für Hilfskräfte . Die eingeworbenen Mittel für<br />

Verbrauchsmaterial, Gerätebeschaffungen,<br />

Beschaffung von Fahrzeugen, Reisekosten,<br />

1 0 0<br />

8 0<br />

6 0<br />

4 0<br />

2 0<br />

26 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

0<br />

E rfo lg in<br />

P ro ze n t<br />

Aufträge an Dritte (auch an Geophysik-Firmen<br />

zur Ausführung von Geländemessungen) sind<br />

nicht so einfach zu beziffern, da diese Summen<br />

schwer zu ermitteln und mit heutigen Kosten zu<br />

vergleichen sind . Wie sich die Bezahlung der<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiter in den letzten 50<br />

Jahren verändert hat, zeigt der Antrag An23/4 aus<br />

dem Jahre 1957 . Für die Anstellung eines wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiters für 1 Jahr wurden<br />

DM 7200,-- bewilligt . Das Gehalt einschließlich<br />

sämtlicher Arbeitgeberanteile und Sozialkosten<br />

betrug demnach DM 600,-- im Monat .<br />

Die Bewilligungen waren aber meist recht umfangreich<br />

. Einmal erhielt Angenheister vom<br />

DFG-Präsidenten sogar einen Brief mit der Bitte<br />

um Zurückhaltung bei weiteren Antragstellungen,<br />

um auch für andere noch etwas übrig zu lassen .<br />

Im krassen Gegensatz zu der großen Anzahl der<br />

Vorhaben und der Höhe der eingeworbenen Mittel<br />

steht die Zahl seiner Publikationen . Das hängt<br />

damit zusammen, dass er zur Förderung seiner<br />

jüngeren Mitarbeiter ihnen überließ, die wissenschaftlichen<br />

Ergebnisse unter ihrem Namen zu<br />

publizieren, um sich damit zu qualifizieren. Er<br />

war immer gerne bereit, die Manuskripte dieser<br />

Veröffentlichungen kritisch durchzulesen und<br />

gab Ratschläge zu ihrer Verbesserung .<br />

0 2 0 4 0 6 0 8 0 1 0 0 1 2 0<br />

Abb . 4: Erfolgsquote in Prozent der Anträge mit den Aktenzeichen An 23/1 bis An 23/115 .<br />

A z


1 5 0<br />

1 2 5<br />

1 0 0<br />

7 5<br />

5 0<br />

2 5<br />

0<br />

Häufig wird die Ansicht vertreten, früher<br />

wäre es bei der DFG schneller gegangen und<br />

die Wartezeiten zwischen Antragstellung und<br />

Bewilligung wären kürzer gewesen . Die Kurve<br />

in Abb . 5 (Wartezeit zwischen Antragstellung<br />

und Bewilligung in Wochen) für den Zeitraum<br />

1957 – 1981 zeigt einen mehr oder weniger<br />

gleichbleibenden Verlauf . Mit einer Wartezeit<br />

von etwa 25 Wochen, d .h . etwa einem halben<br />

Jahr, musste damals immer gerechnet werden .<br />

Interessant wäre es, den Zeitraum 1981 bis <strong>2007</strong><br />

einmal zu analysieren, um zu sehen, ob sich nach<br />

1981 daran prinzipiell etwas änderte .<br />

Schlussbemerkungen<br />

Das Wirken Gustav Angenheisters als Forscher<br />

und akademischer Lehrer hat im In- und<br />

Ausland hohe Anerkennung gefunden . Er hat die<br />

Geophysik in unserem Land 25 Jahre lang ganz<br />

wesentlich mitgeprägt und war der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Forschungsgemeinschaft in dieser Zeit für<br />

deren großzügige Förderung stets zu großem<br />

Dank verpflichtet. Umgekehrt hat er sich als<br />

Gutachter von Anträgen im Normalverfahren,<br />

bei Schwerpunktprogrammen und Sonderforschungsbereichen<br />

unermüdlich in den Dienst der<br />

DFG gestellt und damit versucht, die Qualität<br />

der Forschung in Deutschland auf hohem Niveau<br />

zu sichern . Wir alle sollten ihm dafür dankbar<br />

sein .<br />

D a u e r d e r B e a rb e itu n g in W o c h e n<br />

A z<br />

0 2 0 4 0 6 0 8 0 1 0 0 1 2 0<br />

Abb . 5: Dauer in Wochen zwischen Antragstellung und Antragsbewilligung für die<br />

Anträge mit den Aktenzeichen An 23/1 bis An 23/115 .<br />

Literatur<br />

förtSch, O . (1950): Nachruf für Gustav<br />

Heinrich Angenheister . - Gerlands Beiträge<br />

zur Geophysik, 61, 4: 291-295 .<br />

Soffel, H . (1991): Nachruf für Prof . Dr . Gustav<br />

Angenheister, 08 .11 .1917 – 19 .04 .1991 .<br />

- Mitt . <strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft,<br />

2: 12-13 .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 27


NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT<br />

NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

B.-G. Lühr, Vertreter des Geschäftsführers der DGG, ase@gfz-potsdam.de<br />

B.-G. Lühr, Vertreter des Geschäftsführers der DGG, ase@gfz-potsdam.de<br />

Im Namen des Vorstandes der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) lade ich alle<br />

Mitglieder der DGG zur Mitgliederversammlung ein, die im Rahmen unserer Jahrestagung 2008 am<br />

Mittwoch, 5. März 2008 um 18:00 h<br />

im Auditorium Maximum der TU Bergakademie Freiberg stattfinden wird. Um zahlreiches Erscheinen<br />

wird gebeten.<br />

Tagesordnung:<br />

TOP 1: Begrüßung, Feststellung der fristgerechten Einberufung und der Beschlussfähigkeit<br />

TOP 2: Genehmigung der Tagesordnung<br />

TOP 3: Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung am 28. März <strong>2007</strong><br />

in Aachen<br />

TOP 4: Bericht des Präsidenten<br />

TOP 5: Bericht des Geschäftsführers/Vertreters<br />

TOP 6: Bericht des Schatzmeisters<br />

TOP 7: Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Schatzmeisters<br />

TOP 8: Bericht des deutschen Herausgebers des Geophysical Journal International<br />

TOP 9: Bericht der Redaktion der DGG-Mitteilungen<br />

TOP 10: Kurzberichte der Leiter/Sprecher der DGG-Komitees und Arbeitskreise<br />

TOP 11: Aussprache<br />

2 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Komitees: Publikationen, Öffentlichkeitsarbeit, Internet, Jahrestagungen,<br />

Ehrungen, Firmen, Mitglieder, Studierende, Studienfragen, Kooperationen<br />

Arbeitskreise: Angewandte Geophysik, Elektromagnetische Tiefenforschung,<br />

Dynamik des Erdinneren, Hydro- und Ingenieur-Geophysik, Induzierte Polarisation,<br />

Geothermik, Geschichte der Geophysik<br />

TOP 12: Anträge und Beschlüsse<br />

TOP 13: Entlastung des Vorstandes<br />

TOP 14: Wahlen<br />

TOP 15: Bestätigung des Vorstandes<br />

TOP 16: Wahl der Kassenprüfer<br />

TOP 17: Verschiedenes


Bernd-Rendel-Preis der DFG an Alexander Gerst verliehen<br />

Matthias Hort (Hamburg), Hans-Joachim Kümpel (Hannover) und<br />

Alexander Rudloff (Potsdam)<br />

Alexander Gerst (30), Diplom-Geophysiker<br />

und Doktorand am Institut für Geophysik der<br />

Universität Hamburg, ist einer der diesjährigen<br />

Preisträger des Bernd-Rendel-Preises der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft (DFG) .<br />

Alexander Gerst studierte von 1997 bis 2003<br />

Geophysik an der Universität Karlsruhe und<br />

an der Victoria University of Wellington in<br />

Neuseeland . Seine Abschlüsse erwarb er jeweils<br />

mit Auszeichnung . Gegenwärtig untersucht<br />

er im Rahmen seiner Dissertation, die er<br />

in der Arbeitsgruppe von Professor Matthias<br />

Hort anfertigt, die Dynamik strombolianischer<br />

Eruptionen am Mt . Erebus (Antarktis) . Hierzu<br />

verwendet er die am Hamburger Institut entwickelte<br />

Doppler-Radar-Methode . Ziel der<br />

Arbeiten ist es, ein Modell für die Frühphase<br />

von Eruptionen abzuleiten und zu validieren .<br />

Bereits in seiner Diplomarbeit konnte Alexander<br />

Gerst zeitliche Spannungsänderungen in der<br />

Erdkruste unter dem Vulkan Mt . Ruapehu in<br />

Neuseeland entdecken . Die Ergebnisse wurden<br />

2004 in einem Science-Artikel veröffentlicht .<br />

Die Verleihung des Bernd-Rendel-Preises<br />

<strong>2007</strong> erfolgte im Rahmen der Jahrestagung der<br />

Geologischen Vereinigung (GV) am 3 . Oktober<br />

<strong>2007</strong> in Bremen . Weitere Preisträger waren Dipl .-<br />

Geologin Steffi Burchardt (24) aus Göttingen,<br />

Dipl .-Geodät Henryk Dobslaw (30) aus Dresden<br />

und Dipl .-Geoökologe Klaus-Holger Knorr (29)<br />

aus Bayreuth .<br />

Die <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft zeichnet<br />

mit dem Bernd-Rendel-Preis seit 2002 junge,<br />

Foto: Privat<br />

nicht promovierte Geowissenschaftler/innen<br />

aus, deren bisheriger Werdegang großes wissenschaftliches<br />

Potenzial zeigt . Der Preis erinnert<br />

an den Geologiestudenten Bernd Rendel, der<br />

verstarb, bevor er sein Studium beenden konnte<br />

. Gestiftet wurde der Bernd-Rendel-Preis, der<br />

in der Regel mit jeweils 2 .000 EUR dotiert ist,<br />

von den Angehörigen .<br />

Bisherige Preisträgerinnen aus dem Fachgebiet<br />

Geophysik waren Andrea Hampel, damals GFZ<br />

Potsdam, heute Ruhr-Universität Bochum (2002)<br />

und Sofie Gradmann, Dalhousie University of<br />

Halifax/Kanada (2005) .<br />

Der Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen<br />

Gesellschaft gratuliert dem DGG-Mitglied<br />

Alexander Gerst ganz herzlich zu seiner<br />

Auszeichnung .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 29


Leserbrief zu „Die neuen Studiengänge Bachelor und Master of<br />

Science: Eine Zwischenbilanz für die Geophysik in Deutschland<br />

und Herausforderungen für die DGG“ von Torsten Dahm (DGG-<br />

Mitteilungen, 3/<strong>2007</strong>: 21-30)<br />

Jan Grobys, FWG Kiel<br />

Prof . Dr . Dahm wirft in seinem Artikel die wichtige<br />

Frage auf, ob unsere Gesellschaft einen<br />

Beitrag leisten kann zu verhindern, dass das<br />

Berufsbild des Geophysikers an Konturen verliert<br />

. In seinem nächsten Abschnitt bietet er meiner<br />

Meinung nach mit der Frage nach aktiverem<br />

Engagement bei der Akkreditierung auch gleichzeitig<br />

eine (Teil-)Antwort .<br />

Ich würde mir sehr wünschen, wenn die DGG<br />

das Berufsbild „Geophysiker“ schärft, und ich<br />

glaube, dass es unserem Berufsbild hilft, wenn<br />

wir einheitlichere Qualitätsstandards über die<br />

Mitarbeit in der Akkreditierung unterstützen .<br />

Zum einen sorgen einheitlichere Qualitätsstandards<br />

auch für eine einheitlichere Wahrnehmung<br />

des Berufes „Geophysiker“ . Denn so weiß die<br />

Industrie (und die Wissenschaft), dass dort, wo<br />

„Geophysiker“ draufsteht, auch „Geophysiker“<br />

drin ist, nämlich eine solide mathematisch-<br />

30 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

physikalische Ausbildung mit sehr gutem<br />

Verständnis für geophysikalische Prozesse .<br />

Ein schärferes Profil des Berufes ist auch eine<br />

bessere Rechtfertigung der Existenz unserer<br />

Studiengänge, weil es zeigt, dass Geophysik<br />

nicht durch andere Studiengänge abgedeckt werden<br />

kann . Wir transportieren damit die Botschaft,<br />

dass ein Geophysiker eben kein Geologe oder<br />

Geowissenschaftler mit etwas Physik ist .<br />

Zum anderen denke ich auch, dass die DGG diejenige<br />

sein sollte, die die Qualität der zukünftigen<br />

Geophysiker mit beeinflussen sollte. Denn<br />

bei uns in der DGG treffen sich Geophysiker aus<br />

Industrie und Wissenschaft, sie ist DAS Forum<br />

der deutschen Geophysik . Ich bin Mitglied in der<br />

DGG, weil ich sie als unsere Interessenvertretung<br />

ansehe - und eine gute Ausbildung kommender<br />

Geophysiker sollte im Interesse von uns allen<br />

sein .


Weickmann-Kolloquium <strong>2007</strong> - eine kleine Nachlese<br />

Franz Jacobs, Leipzig<br />

Am 25 . Oktober <strong>2007</strong> fand im Institut für<br />

Geophysik und Geologie der Universität Leipzig<br />

eine Festveranstaltung zu Ehren des 125 .<br />

Geburtstages von Ludwig Friedrich Weickmann<br />

(1882 – 1961) und aus Anlass des 75jährigen<br />

Jubiläums der Gründung des Geophysikalischen<br />

Observatoriums Collm statt (siehe auch DGG-<br />

Mitteilungen, 3/<strong>2007</strong>: 4-17) .<br />

Ca . 100 Besucher waren der Einladung der<br />

Universität Leipzig, der Sächsischen Akademie<br />

der Wissenschaften und der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Geophysikalischen Gesellschaft gefolgt . Die<br />

Veranstaltung erinnerte an einen Forscher,<br />

Hochschullehrer und Organisator, der in der<br />

ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts die<br />

Entwicklung der Geophysik maßgeblich vorangebracht<br />

hat . Ludwig F . Weickmann hat sich<br />

neben vielen anderen Ehrenämtern zwischen<br />

Grußredner (1 . Reihe, von links): Prof .<br />

Dr . U .-F . Haustein (Sächsische Akademie<br />

der Wissenschaften), Prof . Dr . Dr . G . Berg<br />

(<strong>Deutsche</strong> Akademie der Naturforscher<br />

Leopoldina), Prof . Dr . H .-J . Kümpel<br />

(Präsident DGG) und Festredner Prof .<br />

Dr . M . Claussen (Max-Planck-Institut für<br />

Meteorologie Hamburg)<br />

1927 und 1945 mehrmals (insgesamt 11 Jahre)<br />

für unsere Gesellschaft als Stellvertretender<br />

Vorsitzender engagiert . Man kann Ludwig<br />

Weickmann zu Recht als einen universellen<br />

Geophysiker bezeichnen, dessen Spezialgebiet<br />

die Meteorologie war, der es aber in glänzender<br />

Weise verstanden hat, alle Teilgebiete der<br />

Geophysik - Atmosphäre, Feste Erde und<br />

Hydrosphäre - in seinem Schaffen zu vereinen .<br />

Besonderen Glanz erhielt die Veranstaltung<br />

durch die Teilnahme von Nachkommen Ludwig<br />

F . Weickmanns (Sohn, Enkel und zwei Urenkel)<br />

und eine bewegende Ansprache des Sohnes<br />

Ludwig Anton Weickmann aus Starnberg .<br />

Seine Erklärung für das „Geheimnis“ der<br />

Weickmannschen Erfolge: Motivierung seiner<br />

Mitarbeiter und Studenten !<br />

Familie Weickmann (1 . Reihe, von rechts):<br />

Sohn Ludwig Anton Weickmann, Ehefrau,<br />

Enkel Bernhard Weickmann, Ehefrau,<br />

zwei Urenkel<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 31


In seinem Grußwort zitierte der Präsident<br />

der DGG, Hans-Joachim Kümpel, aus einem<br />

Beitrag Weickmanns in den „Mitteilungen des<br />

Landesvereins Sächsischer Heimatschutz“ vom<br />

November 1927 über „Die meteorologischen<br />

Ursachen der Hochwasserkatastrophe im östlichen<br />

Erzgebirge“ . Das verheerende Hochwasser<br />

im Müglitztal oberhalb von Pirna hatte in der<br />

Nacht vom 8 . zum 9 . Juli 1927 mehr als 160<br />

Menschenleben gefordert:<br />

Werner Ehrmann (Direktor des Instituts für<br />

Geophysik und Geologie)<br />

32 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

„Unsere Erdatmosphäre ist eine Wärmemaschine<br />

von außerordentlicher Genauigkeit<br />

und Empfindlichkeit, die bei den geringsten<br />

Schwankungen der ihr zugeführten<br />

Brennstoffmenge sofort ihre Leistung verändert.<br />

Sie ist aber zugleich auch eine Maschine<br />

von äußerst kompliziertem Bau mit verschiedenen,<br />

weit auseinander liegenden Heizkesseln<br />

und Kondensatoren, mit einem verwickelten<br />

Röhrensystem, zahlreichen Absperrschiebern<br />

Von links: Werner Holzmüller, Franz Jacobs, Rainer Fornahl (MdB)<br />

Martin Claussen während der Festrede


Gratulation an das Ehepaar Weickmann durch Franz Jacobs<br />

und Ventilen, so daß es sehr schwierig ist, einen<br />

Überblick über ihre Arbeitsweise zu bekommen.<br />

Wer immer nur einen einzelnen Punkt der<br />

Maschine - einen Ort der Erdoberfläche - im<br />

Auge behält, der wird im allgemeinen nicht klug<br />

werden aus dem, was er beobachtet und er wird<br />

geneigt sein, überhaupt nicht an die gesetzmäßige<br />

und die geregelte Funktion einer Maschine<br />

zu glauben, sondern er wird überall nur Willkür,<br />

Zufall und Laune erblicken. […] Wer aber bestrebt<br />

ist, bei der Untersuchung meteorologischer<br />

Vorgänge möglichst ausgedehnte Gebiete<br />

Ludwig Anton Weickmann (88)<br />

der Erde gleichzeitig zu behandeln, dem offenbaren<br />

sich die Zusammenhänge der scheinbar so<br />

willkürlichen Vorgänge nach Raum und Zeit, und<br />

er spürt den Arbeitsgang und den Takt dieser<br />

Maschine samt ihren Störungen [...].“<br />

Damit zeigt der Wissenschaftler und Organisator<br />

Weickmann, dass er als einfühlsamer Lehrer<br />

auch über die Gabe verfügte, komplizierte<br />

Zusammenhänge allgemeinverständlich zu<br />

beschreiben .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 33


Gleichzeitig offenbart die im Zitat enthaltene<br />

Botschaft zur möglichst umfassenden und<br />

gleichzeitigen Beobachtung des Planeten Erde<br />

aber auch den Visionär Weickmann, dessen<br />

Gedanken zum System Erde im Festvortrag<br />

während des Kolloquiums einen ganz aktuellen<br />

Bezug erhielten .<br />

Neben der Würdigung der Person Weickmanns<br />

wurde der Festvortrag von Martin Claussen (Max-<br />

Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg)<br />

zum Thema „System Erde und Klimawandel“<br />

mit großem Interesse aufgenommen . Das Fazit<br />

der Klimamodellierungen am MPI: Die Sommer<br />

werden heißer und trockener, die Winter werden<br />

milder und feuchter . Bis zum Ende des<br />

Jahrhunderts steigen die mittleren Temperaturen<br />

um 2 – 4 °C, falls nicht . . . .<br />

34 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Ludwig A .Weickmann und Werner Holzmüller<br />

Beim Rückblick auf das Weickmann-<br />

Kolloquium <strong>2007</strong> verdient schließlich der engagierte<br />

Diskussionsbeitrag des 95jährigen<br />

Leipziger Physikers Werner Holzmüller zur<br />

Klimaerwärmung besondere Erwähnung und wird<br />

hier in verkürzter Form abgedruckt . Holzmüller<br />

war Schüler von Ludwig F . Weickmann und<br />

hat diesem seinen Beitrag zum 125 . Geburtstag<br />

gewidmet .<br />

Der Autor dankt Frau Steffi Engel vom Zentrum<br />

für Fotografie der Universität Leipzig für die<br />

Anfertigung der Fotos und Gerhard Lange,<br />

Berlin, für inhaltliche Unterstützung .


Zwei Ursachen für unseren warmen Winter<br />

Herrn Prof. Dr. Ludwig Weickmann zu dessen 125. Geburtstag<br />

gewidmet (leicht gekürzte Fassung)<br />

Werner Holzmüller, Leipzig<br />

Werner Holzmüller (geb. 1912) studierte<br />

Physik und Mathematik in Leipzig und hörte<br />

u.a. Vorlesungen über Geophysik bei Ludwig<br />

Weickmann.<br />

Er war Schüler von Peter Debye (Nobelpreis<br />

1936) und promovierte bei ihm über dielektrische<br />

Eigenschaften von Ketonen.<br />

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über<br />

Erwärmungsphänomene gehören zu den frühen<br />

Grundlagen der Mikrowellenphysik.<br />

Das Gutachten zu seiner Dissertation und die<br />

Prüfung im Fach Physik übernahm Werner<br />

Heisenberg (Nobelpreis 1932).<br />

1937 folgte Holzmüller Debye an das Kaiser-<br />

Wilhelm-Institut für Physik in Berlin-Dahlem<br />

und habilitierte sich 1941 bei Max von Laue<br />

(Nobelpreis 1914) mit einer Arbeit über Physik<br />

der Kunststoffe. Danach erhielt er einen Ruf nach<br />

Aachen und war von 1941 – 1945 als Dozent für<br />

Physik an der RWTH tätig.<br />

Wir hatten 2006/<strong>2007</strong> einen sehr warmen Winter<br />

und wissen, dass der zunehmende Treibhauseffekt<br />

auch in den nächsten Jahren wenig Schnee bringen<br />

wird . Zur Zeit erleben wir eine mittlere<br />

Temperaturerhöhung von 0,8°C in Europa, 1,2°C<br />

an den Meeresoberflächen, aber bis 4,0°C über<br />

den Wüsten . Damit ist eine starke Zunahme der<br />

Wasserverdunstung über den Meeren verbunden .<br />

Es verdunsten etwa 1 Gramm Wasser bezogen<br />

auf jeden Kubikmeter Luft mehrmals je Jahr .<br />

Bei etwa 300 Billionen Quadratmeter Wasseroberfläche<br />

der Erde sind das über 300 Billionen<br />

kg Wasserdampfzunahme, die sich über eine<br />

wetterwirksame Höhe von mehreren Tausend<br />

Metern verteilen . Das sind mindestens<br />

1 kg mehr verdunsteter Wasserdampf für jeden<br />

Quadratmeter Wasserfläche. Für jeden der 6<br />

Milliarden Erdbewohner bedeutet das eine<br />

Von 1946 bis 1952 arbeitete Holzmüller im<br />

Rahmen von Reparationsleistungen in der<br />

damaligen Sowjetunion an der Entwicklung<br />

von Ferrit-Bauelementen für Elektro- und<br />

Hochfrequenztechnik.<br />

1952 kehrte er zurück nach Leipzig, um am<br />

Physikalischen Institut der Universität, Abteilung<br />

Technische Physik, vor allem die damals noch<br />

junge Polymerforschung maßgeblich zu entwickeln.<br />

In seinen Publikationen widmete sich<br />

Holzmüller neben Lehrbüchern zur Physik in<br />

zunehmendem Maße auch Fragen der Umwelt,<br />

der Biologie und der Kosmologie.<br />

Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1978<br />

begeisterte er als engagierter Hochschullehrer<br />

unzählige Studenten der Naturwissenschaften.<br />

Physikvorlesungen bei Holzmüller waren auch<br />

bei angehenden Leipziger Geophysikern durch<br />

ihre Anschaulichkeit und ihre Praxisnähe sehr<br />

beliebt.<br />

Zunahme des Wassergehaltes der Atmosphäre von<br />

mindestens 50000 Liter Wasser . Diese vermehrte<br />

Luftfeuchtigkeit führt zu starken Niederschlägen<br />

über den Meeren in küstennahen Gebieten und<br />

in Gebirgen . Hochwasserkatastrophen sind<br />

vorprogrammiert und verlangen eine allseitig<br />

bessere Flussregulierung und die Anlage von<br />

Rückhaltebecken . Musterhaft ist die Regulierung<br />

der Donau zwischen Passau und Budapest und<br />

sollte auch auf unsere mittleren Flüsse ausgedehnt<br />

werden . Die zusätzlichen Wassermengen,<br />

z .B . des Blauen Nils könnten der Bewässerung<br />

von Trockengebieten Mittelafrikas dienen .<br />

In Wüstengebieten reicht die stärkere Erwärmung<br />

nicht bis zur Sättigung der Luft mit Wasserdampf,<br />

also nicht bis zur Wolkenbildung . Es kommt dort<br />

zu verstärkter Austrocknung . Mittelasien und<br />

kontinentale Gebiete leiden unter Wassermangel .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 35


Unterschiedlich erwärmte Luftmassen liefern<br />

größere Luftdruckunterschiede und führen damit<br />

zur Erhöhung der Windgeschwindigkeiten . Wir<br />

müssen mit viel mehr Wirbelstürmen, Taifunen<br />

usw . verbunden mit Sturmschäden rechnen .<br />

Dringend notwendig ist deshalb die Versteifung<br />

von Hochspannungszuleitungen z .B . durch<br />

Halteseile . Abschmelzendes Eis verteilt sich<br />

über die Meere und verbleibt zum Teil als erhöhter<br />

Wasserdampfgehalt in der Luft . Der<br />

Meeresspiegel wird sich deshalb nicht so stark<br />

wie in der Presse verzeichnet anheben . Die<br />

Umsiedlung der Eisbären in die Antarktis ist<br />

kein weltbewegendes Ereignis .<br />

Der Temperaturanstieg, im wesentlichen durch<br />

Kohlendioxid- und Wasserdampfzunahme in<br />

der Atmosphäre erzeugt, hat auch angenehme<br />

Seiten, die meist unerwähnt bleiben . Schon jetzt<br />

werden die Heizkosten in allen Haushalten beträchtlich<br />

sinken . Wir erwarten schönes warmes<br />

Sommerwetter in den Ferienwochen an der<br />

Ostsee und brauchen nicht so häufig zu fürchten,<br />

dass Wanderungen in den Mittelgebirgen unserer<br />

schönen Heimat im Sommer durch Landregen<br />

beeinflusst werden. Im Winter wird es aber mehr<br />

Regen geben .<br />

Pfirsiche und Aprikosen werden besser gedeihen<br />

und Winterweizen wird den Roggenanbau<br />

ersetzen . Vielleicht gedeihen sogar Soja, Reis<br />

und Kiwis in Deutschland . Auch der Weinanbau<br />

wird uns verstärkt Freude bereiten .<br />

Es gibt noch eine zweite sehr wichtige Ursache<br />

für den letzten warmen Winter . Das ist der<br />

Einfluss der Sonne auf die oberen Schichten<br />

der Atmosphäre . Ich hatte mich während des<br />

2 .Weltkrieges mit den elektrischen Einwirkungen<br />

auf das Wettergeschehen zu beschäftigen und<br />

kenne daher die Wirkung des Sonnenwindes<br />

auf unsere Ionosphäre . Ständig erreichen uns<br />

geladene Teilchen (Elektronen und Ionen) emittiert<br />

von der Sonne und beeinflussen das meridionale<br />

Magnetfeld und das vertikal gerichtete<br />

elektrische Feld der Erde . Das Zusammenwirken<br />

von vertikalem elektrischen Feld und meridionalem<br />

(in Nord-Süd- Richtung wirkenden) magnetischen<br />

Feld der Erde erzeugt eine in West-<br />

Ost-Richtung verlaufende Drift der positiv aber<br />

auch negativ geladenen Ionen . Auf Anregung<br />

von Ludwig Weickmann wurde diese Drift im<br />

36 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Observatorium auf dem Collm-Berg mit unterschiedlichen<br />

Antennensystemen gemessen .<br />

Dieser ionosphärische Wind überträgt sich<br />

durch Mitnahmeeffekte auch auf die unteren<br />

Luftschichten . Sportler wissen das genau und<br />

benutzen den konstant wehenden Wind in West-<br />

Ost-Richtung für ihre Umrundung der Erde mit<br />

einem Ballon . Ist der von der Sonne kommende<br />

Ionenstrom (Sonnenwind) sehr stark, sieht<br />

man die damit verbundenen Nordlichter in<br />

Norddeutschland . Wir beobachten dann auch<br />

verstärkt Störungen des Funkverkehrs . Man<br />

nennt diese durch Sonnenwind verursachten<br />

Erscheinungen Mögel-Dellinger-Effekt .<br />

Dieser Effekt beeinflusste auch die tieferen<br />

Luftschichten im letzten Winter bis in den<br />

Spätsommer <strong>2007</strong> in starkem Maße . Wir registrierten<br />

viele von Westen nach Osten durchziehende<br />

Tiefdruckgebiete . Die Kaltluft im<br />

Osten war dagegen machtlos . Diese atlantischen<br />

maritimen Warmluftmassen transportierten<br />

viel Feuchtigkeit, sie verstärkten die<br />

Niederschlagstätigkeit bei uns . Dabei ist ein weiterer<br />

Effekt zu beachten . Bei der Wolkenbildung<br />

über den Tiefdruckgebieten wird die<br />

Kondensationswärme des Wasserdampfes frei,<br />

ca . 2,16 Millionen Joule für einen Liter Wasser .<br />

Wir registrierten in Deutschland im vergangenen<br />

Winter etwa 8 cm Regen zusätzlich, also 80<br />

Liter Wasser je Quadratmeter . Deutschland ist<br />

357 Milliarden Quadratmeter groß, also wurden<br />

durch den Winterregen mehr als 300 Milliarden<br />

Liter Wasser über Deutschland abgeregnet . Der<br />

damit verbundene Wärmetransport von etwa<br />

200 Milliarden Kilowattstunden vom Atlantik<br />

her übertrifft die Heizleistung aller Wohnungen<br />

bei weitem . Beim Wettergeschehen handelt<br />

es sich immer um den Transfer sehr großer<br />

Energiemengen .<br />

Man darf den Einfluss des Sonnenwindes und der<br />

ionosphärischen Drift auf das Wettergeschehen<br />

nicht vernachlässigen . Besonders gilt das für<br />

die Langzeitwettervorhersage . Im Leipziger<br />

Observatorium auf dem Collmberg bei Oschatz<br />

wurden weltweit bekannte Messungen der ionosphärischen<br />

Drift angestellt . Hoffentlich<br />

werden diese Messungen bald wieder verstärkt .<br />

Treibhauseffekt und ionosphärische Drift erzeugten<br />

zusammen den wärmsten bisher beobachteten<br />

Winter in Deutschland .


Anhang<br />

Für das Wettergeschehen ist die auf die Erde<br />

gelangende Sonnenenergie maßgeblich . Von<br />

der Sonne gelangen bei senkrechtem Einfall<br />

in jeder Sekunde 1395 J (Wattsekunden) auf<br />

jeden Quadratmeter Erdoberfläche . Davon<br />

werden 39% (nach neueren Messungen 41%)<br />

von der Oberfläche unmittelbar reflektiert<br />

(Weißanteil = Albedo) . Nehmen Schnee- und<br />

Eisflächen ab, verkleinert sich die unmittelbare<br />

Reflexion des Sonnenlichtes . Das bedeutet<br />

zusätzliche Erderwärmung . Nimmt<br />

der Wolkenbedeckungsgrad zu, z .B . über den<br />

Meeren, so vergrößert sich der reflektierte Anteil<br />

= globale Abkühlung .<br />

Die auf die Erde gelangenden 60% der<br />

Strahlungsenergie werden als Wärmestrahlung<br />

von der Erde Tag und Nacht fast vollständig in<br />

das Weltall zurückgestrahlt . Die sich einstellende<br />

Oberflächentemperatur ist unterschiedlich. Sie<br />

ist höher bei zunehmendem Treibhauseffekt . Ein<br />

sehr geringer Anteil wird durch Pflanzenwuchs<br />

und menschliche Technik verbraucht und gespeichert.<br />

Nächtliche Dunkelheit, geografische<br />

Breite, Wolkenhimmel und Jahreszeit vermindern<br />

örtlich die gewinnbare Strahlungsenergie<br />

der Sonne . Deshalb eignen sich südliche Länder<br />

sehr viel besser zur unmittelbaren Gewinnung<br />

der Sonnenenergie . Das Klima wird aber auch<br />

durch Wärmetransporte über Land und Meer geformt<br />

(Niederschläge!)<br />

Kohlendioxid und Wasserdampf absorbieren<br />

in der Atmosphäre neben Methan und anderen<br />

organischen Dämpfen die von der Erde Tag<br />

und Nacht in Richtung Weltall emittierte langwellige<br />

Wärmestrahlung und verhindern deren<br />

Abstrahlung. Das gilt auch für Glasflächen in<br />

Gewächshäusern und für Autoscheiben . Deshalb<br />

spricht man vom Treibhauseffekt . Dieser führt<br />

zur zusätzlichen Erwärmung . Wenn man die<br />

kommende Klimaänderung besser überwachen<br />

und für die Menschheit in nützliche Bahnen<br />

lenken will, sind die tägliche Messung und die<br />

lokale sowie globale Berechnung der für das<br />

Wettergeschehen verantwortlichen zugestrahlten<br />

und unmittelbar reflektierten Sonnenenergie dringend<br />

notwendig . Diese Aufgabe setzt eine gute<br />

globale Zusammenarbeit und kontinuierliche automatische<br />

Berechnung und Übermittlung der<br />

Ergebnisse voraus .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 37


Workshop des DGG-AK Induzierte Polarisation am 14.9.07 in Berlin<br />

Ernst Niederleithinger, Sprecher DGG-AK IP<br />

Der Arbeitskreis „Induzierte Polarisation“ (AK<br />

IP) hatte für den 14 . 9 . <strong>2007</strong> zu einem Workshop<br />

an die Bundesanstalt für Materialforschung und<br />

-prüfung nach Berlin geladen . Bisher traf sich<br />

der AK im Rahmen der DGG-Jahrestagung<br />

oder anderer fachspezifischer Seminare. Nun<br />

sollten ein Forum für spezifische Aspekte der<br />

IP geschaffen und ausführliche Diskussionen ermöglicht<br />

werden . Weitere Ziele waren eine eingehende<br />

Vernetzung der Arbeitsgruppen und die<br />

Entwicklung von Zukunftsperspektiven für den<br />

AK . 17 Teilnehmer aus 8 Institutionen folgten<br />

dem Aufruf .<br />

Nach einem gemütlichen Auftakt in einem<br />

Restaurant am Vorabend ging es einen ganzen<br />

Tag unter der Moderation des AK-Sprechers<br />

Ernst Niederleithinger konzentriert zur Sache .<br />

Zu Beginn wurden kurz organisatorische<br />

Aspekte des AK geklärt, dann standen fachliche<br />

Aspekte im Vordergrund . Neben zwei AK-internen<br />

Themen standen 8 Vorträge und 2 Poster auf<br />

dem Programm .<br />

Sabine Kruschwitz (BAM) gab den Stand der<br />

Aktivitäten zum SIP-Referenzmaterial wieder,<br />

mit dem Vergleichbarkeit von Apparaturen<br />

und Messplätzen in verschiedenen Laboren<br />

geprüft werden soll . Bisher haben Messungen<br />

an der BAM, der TU Clausthal und der TU<br />

Braunschweig stattgefunden . Im Moment befindet<br />

sich das Material an der RWTH Aachen.<br />

Andreas Hördt (TU Braunschweig) berichtete<br />

über Vergleichsmessungen mit verschiedenen<br />

Impedanzspektroskopie-Apparaturen und deren<br />

(leider begrenzten) Einsatzmöglichkeiten zu<br />

SIP-Labormessungen .<br />

Sabine Kruschwitz (BAM) stellte die Ergebnisse<br />

ihrer Dissertationsarbeit zur Diskussion, der<br />

Vortrag trug den Titel „CR of water and salt<br />

affected building materials“ . Dabei wurden<br />

sowohl die Ergebnisse einer ausgiebigen Salzstudie<br />

als auch die Veränderung der komplexen<br />

elektrischen Eigenschaften von teilgesättigten<br />

Baustoffproben präsentiert . In einer<br />

3 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Modellierungsstudie hat sich gezeigt, dass die<br />

Analyse synthetischer Porenmodelle möglicherweise<br />

qualitativ zum Verständnis von SIP<br />

beitragen kann . Weiterhin wurde berichtet, dass<br />

ein Vergleich von SIP-Eigenschaften und dem<br />

Zetapotential einen weniger als erwartet starken<br />

Zusammenhang lieferte .<br />

Andreas Hördt stellte in einem gemeinsamen<br />

Beitrag mit Roland Blaschek (beide TU<br />

Braunschweig) erste Ergebnisse numerischer<br />

Simulationen des IP-Effektes auf der Porenskala<br />

vor . Die Bewegungsgleichungen für die Ionen<br />

im Porenraum wurden mit Hilfe eines kommerziellen<br />

Finite-Elemente-Programmes für<br />

verschiedene Porengeometrien gelöst . Unter<br />

anderem wurde durch Verknüpfung verschiedener<br />

Porengrößen ein Spektrum der komplexen<br />

Leitfähigkeit erzeugt, welches sich mit der<br />

häufig benutzten Cole-Cole-Parametrisierung<br />

gut beschreiben lässt .<br />

Annegret Raschick (GGA) berichtete über SIP-<br />

Messungen an vertikalen Elektrodenstrecken<br />

auf dem Flughafengelände Schwerin-Parchim<br />

und in Hannover . Auf dem Flughafengelände<br />

werden zurzeit zwei Kerosin belastete Flächen<br />

saniert . Bei allen Messungen war die Phase bei<br />

Teilsättigung dem Betrag nach größer als bei<br />

Vollsättigung . In Hannover fand sich außerdem<br />

eine erhöhte Phase im Bereich der Schichtgrenze<br />

Kies/Sand – Ton . Die Messungen auf dem<br />

Flughafengelände erbrachten keine signifikanten<br />

Änderungen im Phasenverlauf im Bereich des<br />

Kerosins .<br />

Ernst Niederleithinger (BAM) berichtete über<br />

den Einsatz des SIP-Verfahrens im Rahmen des<br />

BMBF-Vorhabens „Deistrukt“ (www .deistrukt .<br />

bam .de) . Hierbei wurden zahlreiche geophysikalische<br />

Verfahren im Hinblick auf ihre Eignung<br />

zur Strukturerkundung von Deichen evaluiert<br />

. IP und SIP ergaben aber im Vergleich zur<br />

Gleichstromgeoelektrik nur geringe Vorteile, so<br />

dass ein kommerzieller Einsatz zum derzeitigen<br />

Zeitpunkt noch nicht empfohlen werden kann .


Abb . 1: Vortrag von Andreas Pawlik auf dem DGG-AK-IP-Workshop bei der BAM/Berlin<br />

Tina Martin (BAM) präsentierte Ergebnisse ihrer<br />

SIP-Forschung an Holz . So konnte die elektrische<br />

Anisotropie von Eichenholz im Labor<br />

nachgewiesen werden . Des weiteren zeigten<br />

Messungen an einem „künstlichen Baum“<br />

(Plastikprobekörper) noch Forschungsbedarf<br />

hinsichtlich möglicher Messfehlereinflüsse .<br />

Anschließend wurden erfolgversprechende<br />

Beispiele tomographischer Messungen an stehenden<br />

Bäumen vorgeführt .<br />

Modelle der Cole-Cole-Familie wurden<br />

von Sven Nordsiek (TU Clausthal) an IP-<br />

Spektren angepasst, die an Gemischen aus<br />

Schlackekörnern unterschiedlicher Korngröße<br />

und Quarzsand gemessen wurden . Die aus den<br />

Modellen gewonnenen Zeitkonstanten unterschieden<br />

sich teilweise deutlich voneinander .<br />

Beim einfachen Cole-Cole-Modell ergab sich<br />

ein Zusammenhang der Zeitkonstante mit dem<br />

Quadrat der Korngröße . Für das allgemeine<br />

Cole-Cole-Modell konnte kein Zusammenhang<br />

zwischen der Korngröße der Schlackekörner und<br />

der Zeitkonstante gefunden werden . Es zeigte<br />

aber die beste Anpassung an die gemessenen<br />

Spektren .<br />

Tino Radic (Radic Research) zeigte, dass<br />

durch den Einsatz von True-Multi-Channel-<br />

Apparaturen IP-Messungen um mehr als<br />

eine Größenordnung gegenüber einkanaligen<br />

Apparaturen beschleunigt werden . Eine weitere<br />

Erhöhung des Messfortschrittes kann von<br />

Multi-Source-Messungen erwartet werden . Im<br />

Auftrag der Bundesanstalt für Materialforschung<br />

(BAM) erweitert die Firma Radic Research<br />

derzeit eine SIP256C-Apparatur dahingehend,<br />

dass zeitgleich zwei unabhängige Messsignale<br />

in ein Untersuchungsobjekt eingespeist werden<br />

können .<br />

Das Poster von Annegret Raschick (GGA) befasste<br />

sich mit den Ergebnissen der Untersuchungen<br />

von gesättigten und teilgesättigten<br />

Quarzsanden mit SIP unter Verwendung verschieden<br />

leitfähiger Porenfluide. Dabei zeigte<br />

sich ein Zusammenhang zwischen Phase<br />

und Wassergehalt (Φ ~ ln w) bei geringen<br />

Fluidleitfähigkeiten . Die Ursache wird im stärkeren<br />

Einfluss der Grenzflächeneffekte zwischen<br />

Matrix und Porenfluid gesehen. Mit steigenden<br />

Fluidleitfähigkeiten schwindet dieser<br />

Zusammenhang .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 39


Der Vortrag „Induktive Kabelkopplungseffekte<br />

bei SIP-Messungen“ von Andreas Pawlik<br />

(RWTH Aachen) beschäftigte sich mit einem<br />

Korrekturverfahren zur Berichtigung von<br />

SIP-Daten, die von EM-Effekten überlagert<br />

werden (Abb . 1) . Dazu wird das Programm<br />

IP3C von Weidelt und Rath verwendet . Nach<br />

einer Einführung wurden die Funktionsweise<br />

des Programms, Parameterstudien sowie<br />

Korrekturansätze für reale Datensätze vorgestellt<br />

und dabei auftretende Probleme diskutiert .<br />

H .-M . Münch (U Bonn) stellte SIP-Messungen<br />

an teilgesättigten Sanden vor . Am FZ Jülich<br />

wurden Messungen an teilgesättigten Sanden<br />

mit einem dort entwickelten Messsystem im<br />

Frequenzbereich 1 mHz bis 45 kHz durchgeführt<br />

(s . auch Abb . 2) . Die Frequenzabhängigkeit der<br />

Sättigungsexponenten der realen und imaginären<br />

elektrischen Leitfähigkeit wurde untersucht<br />

sowie die Sättigungsabhängigkeit der realen<br />

und imaginären Leitfähigkeit . Die gemessenen<br />

Phasenspektren wurden durch Multi-Cole-Cole-<br />

Fits analysiert .<br />

40 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Nähere Informationen zu den Vorträgen und<br />

Postern sind bei den Autoren erhältlich . Kontakt<br />

über Ernst .Niederleithinger@bam .de .<br />

Zum Ende sei noch Dipl .-Ing . Sabine<br />

Kruschwitz und Dipl .-Geophys . Tina Martin<br />

sowie weiteren BAM-Mitarbeiter(inne)n für<br />

die Organisationsarbeit gedankt . Es war einstimmiger<br />

Tenor, dass die Veranstaltung ein Erfolg<br />

war . Im nächsten Jahr wird es einen Nachfolge-<br />

Workshop in Braunschweig (Prof . Hördt) geben .<br />

Der Arbeitskreis trifft sich vorher wieder auf der<br />

68 . DGG-Jahrestagung in Freiberg (4 .3 .2008) .<br />

Nachzutragen ist, dass inzwischen zwei der<br />

AK-Mitglieder (Sabine Kruschwitz und Tino<br />

Radic) mit SIP-Themen sehr erfolgreich an der<br />

TU Berlin promoviert worden sind . Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Abb . 2: Testnetzwerke des FZ Jülich für Messungen der spektralen Induzierten Polarisation (SIP)


22. Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung <strong>2007</strong><br />

Oliver Ritter, Potsdam<br />

Das im zweijährigen Turnus stattfindende<br />

Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung<br />

wurde vom 1 . bis 5 . Oktober <strong>2007</strong> im Hotel<br />

Maxičky in Děčín in der Tschechischen<br />

Republik ausgerichtet . Josef Pek und seine<br />

Kolleginnen und Kollegen von der Akademie<br />

der Wissenschaften in Prag hatten diesmal die<br />

Organisation übernommen . Wie in den letzten<br />

Jahren gab es mit fast 90 Teilnehmern wieder<br />

ein sehr reges Interesse an unserem nunmehr<br />

22 . Kolloquium Elektromagnetische<br />

Tiefenforschung .<br />

Das letztjährige Kolloquium war das bisher „internationalste“:<br />

Insgesamt waren 34 verschiedene<br />

Einrichtungen vertreten, 21 aus dem Ausland und<br />

13 aus Deutschland . Zum ersten Mal lag auch der<br />

Austragungsort nicht in Deutschland, sondern<br />

in der Tschechischen Republik, was die Anreise<br />

für Teilnehmer aus osteuropäischen Ländern erleichterte<br />

. Vor dem Kolloquium fand außerdem<br />

der von der Bergakademie Freiberg organisierte<br />

internationale 3D-Induction-Workshop statt, was<br />

einigen der internationalen Gäste ermöglichte,<br />

beide Veranstaltungen zu besuchen . Wie immer<br />

fand das Kolloquium an einem in ländlicher<br />

Abgeschiedenheit gelegenen Tagungsort statt .<br />

Insbesondere Teilnehmer, die zum ersten Mal<br />

dabei sein konnten, waren von der intensiven und<br />

kollegialen Atmosphäre des Treffens begeistert .<br />

Manche der „Alteingesessenen“ beklagten allerdings,<br />

dass praktisch alle Vorträge auf Englisch<br />

gehalten wurden, was die Diskussionsfreude<br />

manchmal etwas hemmte .<br />

Mit etwa 23 Tiefenstudien gab es diesmal wieder<br />

eine ganze Reihe von Beiträgen, die sich<br />

mit der tiefen Erde beschäftigten . Allerdings<br />

waren die mehr angewandten, elektromagnetischen<br />

Verfahren auch stark vertreten und<br />

es gab ca . 20 Beiträge, die neue methodische<br />

Ansätze diskutierten . Modellierungsergebnisse<br />

wurden dabei nicht mehr nur als Farben des<br />

elektrischen Spektrums präsentiert, sondern<br />

selbstbewusster als früher im Zusammenhang<br />

mit geologischen, tektonischen, hydrologischen<br />

oder geothermischen Strukturen und Prozessen<br />

interpretiert . Während fertige Programmpakete<br />

durchaus Verwendung finden, wird immer noch<br />

vieles selbst entwickelt, mit einfacheren Tools<br />

und aus eigener Kraft geschafft . Auch originelle<br />

Ideen für instrumentelle Entwicklungen wurden<br />

wieder vorgestellt, wobei mir besonders die<br />

„Baumarkt“-See-TEM der Kölner Gruppe und<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 41


die Überlegungen zu kapazitiven Elektroden in<br />

Erinnerung geblieben sind .<br />

Wie auch in den Jahren zuvor, werden die wissenschaftlichen<br />

Beiträge in Form des Protokolls<br />

Kolloquium Elektromagnetische Tiefenforschung<br />

veröffentlicht . Dies wird im Laufe des<br />

Jahres 2008 geschehen und zeitgemäß sind die<br />

Beiträge dann unter www .gfz-potsdam .de/bib/<br />

emtf/ für jedermann zugänglich im Internet<br />

zu finden . Wir danken der Bibliothek des<br />

GeoForschungsZentrums Potsdam, die uns hierfür<br />

eine professionelle Plattform zur Verfügung<br />

gestellt hat . Im Folgenden sind die während des<br />

Kolloquiums präsentierten wissenschaftlichen<br />

Beiträge im Einzelnen aufgeführt:<br />

Vorträge<br />

Weckmann, U., o. ritter, a. JUng & t. Branch:<br />

The Whitehill and the Beattie Anomaly: two<br />

prominent electrical conductivity anomalies<br />

in the Karoo (South Africa) .<br />

neSka, a., l. hoUpt, a. Schäfer & emteSZ<br />

Wg: Sediments, Sutures, and Subduction:<br />

Tracing Mid-European Conductivity Structures<br />

with Perturbation Vectors .<br />

meqBel, n., o. ritter, m. Becken, g. mUñoZ<br />

& U. Weckmann: 2D electrical conductivity<br />

model of the Dead Sea Basin obtained from<br />

MT measurements .<br />

Jiracek, g.r., V. gonZaleZ, t.g. caldWell,<br />

p.e. Wannamaker & d. kilB: Earthquakes,<br />

Fluids, and Conductors in the Ductile Crust .<br />

heiSe, W., t.g. caldWell & h.m. BiBBy:<br />

Magnetotelluric study of the Rotokawa geothermal<br />

system, Taupo Volcanic Zone, New<br />

Zealand .<br />

gUrk, m., m. SmirnoV, a.S. SaVVaidiS, l.B.<br />

pederSen & o. ritter: A 3D magnetotelluric<br />

study of the basement structure in the<br />

Mygdonian Basin (Northern Greece) .<br />

ZiekUr, r. & m. grinat: A comparison of resistivity<br />

measurements with a multi-electrode<br />

system and the Ohmmapper .<br />

42 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

hoUpt, l., a. Schäfer, a. kreUtZmann & h.<br />

BraSSe: New data and models for the North<br />

German-Polish conductivity anomaly .<br />

VarentSoV, i., l. aBramoVa, n. Baglaenko,<br />

e. SokoloVa, V. kUlikoV, n. ShUStoV, a.<br />

yakoVleV, e. alexanoVa & i. logVinoV: New<br />

Data to Trace the Kirovograd Conductivity<br />

Anomaly in SW Russia .<br />

moorkamp, m., a.g. JoneS & d.W. eaton: Joint<br />

inversion with a genetic algorithm: Finding<br />

a model and assessing compatibility .<br />

VarentSoV, i., e. SokoloVa & emteSZpomerania<br />

Wg: Methodical innovations in<br />

the EMTESZ-Pomerania array experiment .<br />

Hvoždara, M. & J. vozár: Electromagnetic induction<br />

in the spherical rotating Earth due to<br />

asymmetric current loops or belts .<br />

SchmUcker, U .: Separate multi-dimensional<br />

models for conductivity and resistivity .<br />

friedrichS, B .: XML, HTML and SQL: Human-<br />

Machine Dialog .<br />

BlaSchek, r. & a. hoerdt: Numerical modelling<br />

of the IP-effect in the pore space .<br />

chen, J. & m. Jegen-kUlcSar: The Empirical<br />

Mode Decomposition (EMD) method in MT<br />

data processing .<br />

hoerdt, a. & p. Weidelt: Contact resistance of<br />

grounded and capacitive electrodes .<br />

martin, r. & B. teZkan: 3D TEM Inversion<br />

and Interpretation of Field Data .<br />

kalScheUer, t. & l. B. pederSen: Radiomagnetotelluric<br />

2D forward and inverse modelling<br />

with displacement currents .<br />

löhken, J .: Inversion of metal detector data .<br />

mollidor, l., r. BergerS, J. löhken & B.<br />

teZkan: TEM on Lake Holzmaar, Eifel .<br />

paWlik, a .: Electromagnetic Coupling Effects<br />

in SIP-Measurements .


SokoloVa, e. & „naryn“ Wg: Geoelectrical<br />

cross-section of Central Tian Shan according<br />

to the broadband and long-period MT data .<br />

Poster<br />

Wannamaker, p.e., d.p. haSterok, J.m.<br />

JohnSton & J.a. Stodt: Lithospheric Dismemberment<br />

and Magmatic Processes of the<br />

Great Basin-Colorado Plateau Transition,<br />

Utah, Implied from Magnetotellurics .<br />

ritter, o., m. Becken, U. Weckmann & p.<br />

BedroSian: The electrical conductivity structure<br />

between the transitional (near SAFOD)<br />

and locked (SE of Cholame) segments of the<br />

San Andreas Fault, including the source region<br />

of the non-volcanic tremors .<br />

tietZe, k., U. Weckmann, J. hüBert & o.<br />

ritter: MT measurements in the Cape Fold<br />

Belt, South Africa .<br />

häUSerer, m. & a. JUnge: Long Periodic<br />

Telluric-Magnetotelluric Measurements<br />

from the north-eastern part of the Rwenzori<br />

Mountains, Uganda .<br />

Schäfer, a., l. hoUpt, a. kreUtZmann & h.<br />

BraSSe: Magnetotelluric investigation of the<br />

Sorgenfrei-Tornquist zone .<br />

Červ, v., S. KováČiKová, M. Menvielle, J.<br />

pek & emteSZ Working groUp: Inversion<br />

of the geomagnetic induction data from<br />

EMTESZ experiments in NW Poland by<br />

stochastic MCMC and linearized thin sheet<br />

inversion .<br />

kaliSperi, d., g. romano, f. VallianatoS, d.<br />

rUSt & J.p. makriS: Magnetotelluric investigation<br />

of the crust of western Crete, Greece .<br />

SUdha, m. i., d.c. Singhal, p.k. gUpta, S.<br />

ShimeleS, V.k. Sharma & B. teZkan:<br />

Electrical characterization of Pathri Rao<br />

watershed in Himalayan foothills region,<br />

Uttarakhand, India .<br />

mUñoZ, g., o. ritter & t. kringS: Magnetotelluric<br />

measurements in the vicinity of the<br />

Groß Schönebeck geothermal test site .<br />

hoffmann, n., B. friedrichS & a. hengeSBach:<br />

Lower Carboniferous palaeogeography and<br />

hydrocarbon potential in the North German<br />

Basin as derived from magnetotelluric<br />

soundings .<br />

hüBert, J., a. mahlemir, m. SmirnoV &<br />

l. pederSen: MT measurements in the<br />

Paleoproterozoic Skellefte Ore District, N-<br />

Sweden: A contribution to an integrated 3D<br />

geophysical study .<br />

JaVaheri, a.h., B. oSkooi & a.a. BehrooZmand:<br />

Detection of subsurface salinity and conductive<br />

structures in Inche-boroon, Iran, using<br />

magnetotelluric method .<br />

lüllmann, a .: Small world of crustal conductors<br />

.<br />

PeK, J., J. PěČová, v. Červ & M. Menvielle:<br />

Stochastic sampling for mantle conductivity<br />

models .<br />

lilley, f.e.m. (ted) & J.t. WeaVer: Examples<br />

of magnetotelluric data: invariants of rotation,<br />

and phases greater than 90 deg .<br />

mienSopUSt, m.p., a.g. JoneS, m.r. mUller,<br />

m.p. hamilton, J.e. Spratt, x. garcia, r.l.<br />

eVanS, S.f. eVanS, a. moUntford, W. pettit,<br />

p. cole , t. ngWiSanyi, d. hUtchinS, c.J.S.<br />

foUrie & the Samtex team: Effects of the<br />

chosen strike angle on the two-dimensional<br />

modeling of magnetotelluric data .<br />

mütSchard, l. & h. BraSSe: Effects of electric<br />

anisotropy on a magnetovariational study .<br />

KiSS, J., l. SzarKa, e. PrácSer, a. ádáM & a.<br />

franke: Second-order magnetic phase transition<br />

in the Earth’s crust: reality or fiction?<br />

penneWitZ, e .: Voruntersuchungen zur Erfor-<br />

schung planetarer und kometarer<br />

Untergründe mittels kapazitiver Elektroden<br />

.<br />

BaranWal, V.c., a. franke, r.-U. Börner &<br />

k. SpitZer: Unstructured grid based 2D inversion<br />

of plane wave EM data for models<br />

including topography .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 43


aVdeeV, d., a. aVdeeVa & h. Utada: 3-D QN<br />

inversion of a few seafloor MT sites.<br />

anSari, m., B. oSkooi & a. BaBaie: 2D inversion<br />

of magnetotelluric data for imaging the<br />

geological subsurface structure derived from<br />

magnetotelluric soundings .<br />

gUrk, m., m. SmirnoV, a.S. SaVVaidiS, l.B.<br />

pederSen & o. ritter: A 3D magnetotelluric<br />

study of the basement structure in the<br />

Mygdonian Basin (Northern Greece) .<br />

VarentSoV, i., l. aBramoVa, n. Baglaenko,<br />

e. SokoloVa, V. kUlikoV, n. ShUStoV, a.<br />

yakoVleV, e. alexanoVa & i. logVinoV: New<br />

Data to Trace the Kirovograd Conductivity<br />

Anomaly in SW Russia .<br />

roSSBerg, r.: GEOLORE: Migration from an<br />

Experiment to a versatile Instrument .<br />

kringS, t., o. ritter, g. mUñoZ & U.<br />

Weckmann: MT Robust Remote Reference<br />

Processing revisited .<br />

JUnge, a .: Modeling MT Phase Tensors with<br />

COMSOL: Examples from Iceland, New<br />

Zealand and Uganda .<br />

afanaSJeW, m., S. güttel, o.g. ernSt, m.<br />

eiermann, r.-U. Börner & k. SpitZer:<br />

Krylov subspace approximation for TEM<br />

simulations in the time domain .<br />

franke, a., r.-U. Börner & k. SpitZer: 3D finite<br />

element simulation of magnetotelluric<br />

fields using unstructured grids.<br />

li, y. & J. pek: Adaptive finite element modeling<br />

of two-dimensional magnetotelluric<br />

fields in general anisotropic media.<br />

franke, a., S. kütter, r.-U. Börner & k.<br />

SpitZer: Numerical simulation of magnetotelluric<br />

fields at Stromboli.<br />

manSoori, i., B. oSkooi & a. h. JaVaheri: 1D<br />

& 2D Inversion of the Magnetotelluric data<br />

for brine structures investigating .<br />

44 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

kalBerkamp, U .: Magnetotellurik in der Exploration<br />

von geothermalen Hochenthalpie-<br />

Lagerstätten .<br />

hanStein, t., S.l. helWig, g. yU, k.m. Strack,<br />

r. BlaSchek & a. hoerdt: The effect of a<br />

horizontal thin axial metallic conductor in<br />

Marine EM .<br />

Weidelt, p .: Guided waves in marine CSEM .<br />

frömmel, S .: 1 .5 dimensional TEM Inversion<br />

with LCI and Chebyshev Polynomials .<br />

hölZ, S .: Implementation of a 2D blockmodeling<br />

scheme for TEM Data and its application<br />

to data from the Jingsutu Structure,<br />

Inner Mongolia, NW-China .<br />

SchmalZ, t .: 1D Laterally Constraint Inversion<br />

(LCI) of radiomagnetotelluric data from a<br />

test site in Denmark .<br />

SpitZer, k., m. panZner & f. Sohl: Numerical<br />

simulation of a permittivity probe for measuring<br />

the electric properties of planetary regolith<br />

.<br />

WieBe, h. & B. teZkan: 1D-Joint-Inversion von<br />

Geoelektrik und Radiomagnetotellurik .<br />

Siemon, B .: Niveauanpassung von HEM-<br />

Daten .<br />

Siemon, B., e. aUken & a.V. chriStianSen: 1D-<br />

Inversion mit seitlichen Randbedingungen .<br />

Virgil, c.: Einfluss der Objektparameter bei<br />

der Landminensuche mit Multifrequenz-<br />

EMI-Systemen .<br />

thiemer, m. & a. hoerdt: Der Topographie-<br />

Effekt in RMT-Messungen .<br />

BoSch, f.p. & m. gUrk: Testing Murthy´s method<br />

of interpreting self-potential anomalies of<br />

two-dimensional inclined sheets: Modeling<br />

of a conductive carbonized layer in the steep<br />

dipping Lias-epsilon horizon near Bramsche,<br />

Northwest Germany .


gUrk, m., m. BaStani & a. SaVVaidiS: Travertine<br />

deposits in the Mygdonian basin (Northern<br />

Greece) studied with Self-Potential, VES,<br />

VLF, RMT and CSAMT methods .<br />

lippert, k .: Radiomagnetotellurics: a case study<br />

for geomorphological questions .<br />

reitmayr, g .: A TEM survey for exploring a<br />

hot water aquifer in South Chile .<br />

SchaUmann, g .: Application of transient electromagnetics<br />

for the investigation of a geothermal<br />

site .<br />

hoerdt, a., r. BlaSchek, f. Binot, a.<br />

drUiVentak, a. kemna & n. ZiSSer: Case<br />

histories of hydraulic conductivity estimation<br />

at the field scale.<br />

SokoloVa, e. & “naryn” Wg: Geoelectrical<br />

cross-section of Central Tian Shan according<br />

to the broadband and long-period MT data .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 45


Sehr geehrte Mitglieder der DGG.<br />

Zuallererst wünsche ich Ihnen ein gesundes,<br />

erfolgreiches und zufriedenes Neues Jahr<br />

2008!<br />

<strong>Aktuelle</strong>r Stand der Mitgliederzahlen<br />

Bedingt durch Abgänge und Bereinigungen<br />

hat die Mitgliederzahl zum Jahresanfang einen<br />

leichten Rückgang erlitten. Nichtsdestotrotz<br />

zählt die DGG aktuell 1.023 Mitglieder.<br />

Neue Mitglieder<br />

Wie auch in der Vergangenheit üblich,<br />

begrüßen Sie an dieser Stelle bitte ganz<br />

herzlich unsere neu aufgenommenen<br />

Mitglieder (Stand: 16.01.2008):<br />

Denny Bernhardt, Gerstungen,<br />

Sabine Dude, Münster,<br />

Markus Felber, Bad Soden-Salmünster,<br />

Nils Köther, Kiel,<br />

Lars Krieger, Hamburg,<br />

Stefan Möller, Kiel,<br />

Patrick Moldenhauer, Kiel,<br />

Sören Naumann, Plön,<br />

Erik Pennewitz, Braunschweig,<br />

Dr. Lars Planert, Kiel,<br />

Christian Schiffer, Kiel,<br />

Claudia Siegmund, Kiel,<br />

Christopher Virgil, Braunschweig,<br />

Tobias Winchen, Jülich.<br />

[Aus Gründen des Datenschutzes erscheinen<br />

in der Internet-Version keine Namen von Mitgliedern].<br />

46 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Nachrichten Nachrichten des des Schatzmeisters<br />

Neues Mitgliederverzeichnis<br />

Ich muss gestehen, dass ich vom Rücklauf<br />

zum Mitgliederverzeichnis überrascht worden<br />

bin. Bis heute habe ich mehr als 500 (!)<br />

Zuschriften erhalten. Die Einarbeitung Ihrer<br />

Reaktionen in die Mitglieder-Datenbank und<br />

die Vorbereitung des Mitgliederverzeichnisses<br />

erfordern seit Wochen meine gesamte Konzentration<br />

und komplette Freizeit. So es keine<br />

unvorhergesehenen Rückschläge gibt, finden<br />

Sie das neue Mitgliederverzeichnis als Beilage<br />

zu diesem Mitteilungsheft.<br />

Rechnungen für das Beitragsjahr 2008<br />

Aus den oben aufgeführten Gründen erhalten<br />

Sie Ihre Rechnung für 2008 erst nach<br />

Fertigstellung des Mitgliederverzeichnisses.<br />

Bitte nehmen Sie unbedingt von initiativen<br />

Zahlungen Abstand, da ich diese bei der<br />

Rechnungsstellung wieder gesondert berücksichtigen<br />

muss.<br />

Für Rückfragen stehe ich Ihnen wie immer<br />

gerne zur Verfügung:<br />

Telefonisch: 0331 / 288 10 69,<br />

Per Fax: 0331 / 288 10 02,<br />

Elektronisch: rudloff@gfz-potsdam.de.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Alexander Rudloff


AUS DEM ARCHIV<br />

Das Archiv der DGG sammelt<br />

und bewahrt das Schriftgut der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen<br />

Gesellschaft sowie weitere<br />

ausgewählte schriftliche und gegenständliche<br />

Sachzeugnisse der historischen Entwicklung der<br />

Geophysik in Deutschland. Es bietet gleichzeitig<br />

die Möglichkeit zur Aufbewahrung von his-<br />

Vor 50 Jahren…<br />

Gerwalt Schied und Michael Börngen, Leipzig<br />

In den Mitteilungen der DGG <strong>Nr</strong> . 14 vom<br />

Januar 1958 wird über die Vorbereitung der<br />

22 . Tagung berichtet:<br />

„Der Vorstand der Geophysikalischen<br />

Gesellschaft beschloß auf seiner Sitzung am<br />

22 .10 .1957 einstimmig, einer Einladung des<br />

Herrn Professor Lauterbach zu folgen und im<br />

Jahre 1958 die 22 . Jahrestagung in Leipzig<br />

abzuhalten .<br />

Die Tagung soll vom 3 . Mai bis 5 . Mai 1958<br />

stattfinden. Der Vorstand bittet die Mitglieder<br />

der Gesellschaft, sich an dieser – nach dem<br />

Kriege – ersten Tagung im östlichen Teil<br />

Deutschlands möglichst zahlreich zu beteiligen<br />

und auch dadurch den gesamtdeutschen<br />

Charakter der Gesellschaft zu betonen“ .<br />

Dieser Beschluss konnte trotz der durch die<br />

Teilung Deutschlands bedingten widrigen politischen<br />

Umstände realisiert werden .<br />

Veranstalter der 22 . Jahrestagung war die<br />

Universität Leipzig, Lehrstuhl für angewandte<br />

Geophysik, unter Leitung von Robert<br />

Lauterbach .<br />

In den Mitteilungen <strong>Nr</strong> . 17 (Oktober 1958)<br />

wird Bilanz der 22 . Tagung gezogen:<br />

torisch wertvollen geophysikalischen Geräten<br />

und Karten sowie von Ergebnisberichten,<br />

Patentschriften und persönlichen Nachlässen.<br />

Kontakt: Archiv der DGG – Institut für Geophysik<br />

und Geologie, Talstr. 35, 04103 Leipzig, Tel.:<br />

0341/9732800 (Sekr.), Fax: 0341/9732809,<br />

E-Mail: geoarchiv@uni-leipzig.de<br />

...22. Jahrestagung der DGG 195<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 47


„Die 22 . Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen<br />

Gesellschaft fand vom 2 . bis 5 . Mai in<br />

Leipzig, dem Gründungsort der Gesellschaft, statt .<br />

Die Tagung war außerordentlich gut besucht . Von<br />

den 246 Teilnehmern kamen 153 aus dem östlichen,<br />

69 aus dem westlichen Teil Deutschlands,<br />

5 aus Polen, 4 aus China, 4 aus Ungarn, 3 aus<br />

der UdSSR, 3 aus der Tschechoslowakei, 1 aus<br />

Albanien, 1 aus Chile, 1 aus Rumänien und 1 aus<br />

Österreich .<br />

Die anwesenden Mitglieder und Gäste waren tief<br />

beeindruckt von dem harmonischen Verlauf der<br />

Tagung und dem beträchtlichen fachlichen Gewinn,<br />

den sie mit nach Hause nehmen konnten .<br />

Die Tagung wurde durch einen Festvortrag von<br />

Professor Dr . O . Meisser am 2 . Mai eröffnet .<br />

Am 3 . Mai abends begrüßte auf einem Empfang<br />

im großen Kreise Seine Magnifizenz der Rektor<br />

der Universität Leipzig, Professor Dr . G . Mayer,<br />

die Anwesenden . Neben den Vorträgen ließ die<br />

Tagung zu vielfältigen persönlichen Begegnungen<br />

Zeit, insbesondere auch auf den Exkursionen am 5 .<br />

Mai, die nach dem Geomagnetischen Institut und<br />

Observatorium in Niemegk und dem Geodätischen<br />

K . Jung<br />

4 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Institut in Potsdam; nach dem Institut für<br />

Bodendynamik und Erdbebenforschung in Jena;<br />

nach der Bergakademie Freiberg oder nach dem<br />

W . Dieminger<br />

R . Lauterbach


Geophysikalischen Observatorium auf dem<br />

Collmberg führten“ .<br />

Auf der Tagung wurden in 10 Fachbereichen<br />

51 Vorträge gehalten . Das Spektrum der<br />

Themen war breit gefächert: Erdinneres,<br />

Ozeanographie, Lagerstättenforschung,<br />

Luftelektrizität, Gravimetrie, Regionaler<br />

Erdmagnetismus, Seismik, Ionosphäre,<br />

Geoelektrik, Erdmagnetismus .<br />

Am späten Nachmittag des 4 . Mai (Sonntag)<br />

fand die Geschäftsversammlung der DGG<br />

statt .<br />

Nach dem Geschäftsbericht wurde die Wahl<br />

des Vorstandes durchgeführt:<br />

Vorsitzender: Prof . Dr . W . Dieminger,<br />

Lindau/Northeim; Stellv . Vorsitzender: Prof .<br />

Dr . K . Jung, Kiel; Stellv . Vorsitzender: Prof .<br />

Dr . R . Lauterbach, Leipzig; Geschäftsführer:<br />

Prof . Dr . K . Brocks, Hamburg; Kassenwart:<br />

Prof . Dr . H . Menzel, Clausthal-Zellerfeld;<br />

Herausgeber der „Zeitschrift für Geophysik“:<br />

Prof . Dr . B . Brockamp, Münster;<br />

Beirat: Dr . H . Baule, Bochum; Prof . Dr . W .<br />

Buchheim, Freiberg/S .; Prof . Dr . G . Fanselau,<br />

Potsdam; Prof . Dr . W . Hansen, Hamburg;<br />

Prof . Dr . W . Hiller, Stuttgart; Stud . Ass . Th .<br />

Krey, Hannover; Prof . Dr . H . Martin, Jena;<br />

Prof . Dr . O . Meisser, Freiberg/S .; Prof . Dr . R .<br />

Mügge, Frankfurt/M .; Prof . Dr . O . Rosenbach,<br />

Mainz; Dr . W . Zettel, Hannover; Präsident Dr . G .<br />

Böhnecke (DUGG) .<br />

Diskussion im Hörsaal . Who is who ?<br />

Tagungsprogramm (Ausschnitt)<br />

Der neu gewählte Vorsitzende beschloss die<br />

Geschäftsversammlung mit einem besonderen<br />

Dank an den bisherigen Vorsitzenden Prof . Dr . K .<br />

Jung .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 49


Leider blieb diese 22 . Jahrestagung der DGG<br />

in Leipzig – der sich vertiefenden Spaltung<br />

Deutschlands geschuldet - die einzige Tagung in<br />

der DDR .<br />

Erst für das Jahr 1992 konnte im Osten Deutschlands<br />

erneut eine Tagung geplant werden .<br />

Diese 52 . Jahrestagung fand wieder in Leipzig<br />

statt .<br />

W . Kertz<br />

50 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

J . Untiedt, W . Kertz, ?<br />

R . Lauterbach, K . Jung, O . Meisser<br />

U . Schmucker


J . Vanek, Prag J . Verö, Sopron<br />

Tagungspause vor dem Hörsaal im Hofe Talstr . 35<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 51


VERSCHIEDENES<br />

50jähriges Jubiläum des Seismologischen Observatoriums<br />

Berggießhübel<br />

Reinhard Mittag, Freiberg<br />

Im September <strong>2007</strong> feierte das Observatorium<br />

des Instituts für Geophysik der TU<br />

Bergakademie Freiberg sein 50jähriges<br />

Bestehen .<br />

Nun gehört Berggießhübel noch nicht zu den<br />

ältesten geophysikalischen Observatorien in<br />

Deutschland, wohl aber noch zu den klassisch<br />

betriebenen Beobachtungsstationen<br />

(lat . observare „beobachten“), die nicht<br />

nur auf eine lange Messreihe, sondern zugleich<br />

auf eine konsistente eigene Auswertung<br />

zurückblicken können . Ein guter Grund, das<br />

50jährige Jubiläum im Rahmen einer Festwoche<br />

am Observatorium in Berggießhübel zu feiern,<br />

wozu Gäste und „geophysikalische Prominenz“<br />

aus dem In- und Ausland zahlreich erschienen<br />

waren .<br />

Die Vorträge zur Feierstunde, gehalten von den<br />

Professoren Uwe Walzer (Jena), Peter Bormann<br />

(Potsdam) und Bernhard Forkmann (Freiberg),<br />

umrissen die Entwicklung des Observatoriums<br />

von einer Versuchs-Gezeitenstation zu einem<br />

modernen Seismologischen Observatorium .<br />

52 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Auswerteraum<br />

Observatoriumsgebäude<br />

Bereits 1902 regte der Geologe Richard Beck<br />

die Einrichtung einer unterirdischen seismologischen<br />

Station an der Bergakademie Freiberg<br />

an. Aus finanziellen Gründen wurde der Antrag<br />

seinerzeit zurückgestellt . Zwei Weltkriege legten<br />

das Observatoriumsprojekt auf Eis, bevor mit<br />

der Gründung des Instituts für Theoretische<br />

Physik und Geophysik und der Berufung von<br />

Wolfgang Buchheim zum Lehrstuhlinhaber der<br />

Gedanke an die Gründung eines Observatoriums<br />

gegen Ende des Jahres 1951 wieder aufgegriffen<br />

wurde . Da sich die Registrierbedingungen für geophysikalische<br />

Dauermessungen in Freiberg aufgrund<br />

der zunehmenden Industrialisierung verschlechtert<br />

hatten, suchte man in der Umgebung


nach einem ungestörten Standort und fand in<br />

einem stillgelegten Stollen des Berggießhübler<br />

Magneteisenerz-Bergbaus einen geeigneten<br />

unterirdischen Messort . Nach verschiedenen<br />

geophysikalischen Proberegistrierungen wurden<br />

1954 klimatisierte Messkammern eingebaut<br />

und mit Horizontalpendelmessungen die<br />

ersten Proberegistrierungen aufgenommen .<br />

Damit sollten die in Freiberg durchgeführten<br />

Gezeitenuntersuchungen traditionell fortgesetzt<br />

werden .<br />

Vortrag von U . Walzer über Wolfgang Buchheim<br />

Im Geophysikalischen Jahr 1957 wurde nach<br />

Fertigstellung des Stationshauses das Observatorium<br />

offiziell als „Erdgezeitenstation“<br />

in Betrieb genommen . Die Aufnahme seismischer<br />

Probemessungen im Mai 1960 war ein<br />

Glücksumstand, denn bereits wenige Tage später,<br />

am 22 .5 .1960, konnte das mit Magnitude<br />

9,5 stärkste, jemals von Seismographen registrierte<br />

Erdbeben aus Chile vollständig aufgezeichnet<br />

werden, da die Verstärkung der<br />

Stolleneingang G . Jentzsch und K . Klinge in der<br />

Seismometerkammer<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 53


Seismographen auf einen geringen Wert eingestellt<br />

war . Im Ergebnis der Probemessungen<br />

erwiesen sich die ungestörten unterirdischen<br />

Registrierbedingungen als besonders geeignet<br />

für seismologische Untersuchungen, so dass<br />

1966 mit einer kontinuierlichen seismischen<br />

Registrierung begonnen werden konnte . Bis<br />

1976 wurde die Messtechnik mit standardisierten<br />

kurz- und langperiodischen Dreikomponenten-<br />

Seismometern komplettiert und ab 1974 wurden<br />

regelmäßig interpretierte seismische Daten unter<br />

dem Stationscode BRG an internationale seismologische<br />

Datenzentren (NEIC, ISC, WDC-B)<br />

übermittelt .<br />

1969 wurde das Observatorium dem neu gegründeten<br />

Zentralinstitut für Physik der Erde<br />

(ZIPE) der Akademie der Wissenschaften der<br />

DDR in Potsdam angegliedert und verstärkt<br />

für seismische Überwachungsaufgaben genutzt<br />

. Mit der Einrichtung eines Seismischen<br />

Informationsdienstes (SID), der durch das ZIPE<br />

nach dem starken Erdbeben in Oberitalien 1976<br />

organisiert wurde, fungierte das Observatorium<br />

als Basisstation eines lokalen Stationsnetzes .<br />

Bereits 1978 wurde erstmals das Signal der<br />

kurzperiodischen Vertikalkomponente per<br />

Standleitung an die Zentrale nach Potsdam<br />

übertragen und dort digital archiviert . Neben<br />

den Routineprogrammen zur Erfassung der<br />

globalen und lokalen Seismizität wurden am<br />

Observatorium hauptsächlich ingenieurseismologische<br />

Untersuchungen zur Überwachung von<br />

bergbau- bzw . talsperreninduzierter Seismizität<br />

durchgeführt . Die enge Zusammenarbeit mit<br />

54 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Besucher bei Betrachtung des Seismoskopes<br />

den seismologischen Observatorien Collm und<br />

Moxa der Universitäten Leipzig bzw . Jena führte<br />

ab 1978 zur Herausgabe eines gemeinsamen<br />

Bulletins .<br />

Mit der Überführung des ZIPE in das Geo-<br />

ForschungsZentrum (GFZ) Potsdam wurde das<br />

Observatorium 1993 mit moderner digitaler<br />

Registrier- und Kommunikationstechnik (STS-<br />

2-Breitbandseismometer, 24-bit-Quanterra-<br />

Datenlogger) ausgerüstet und in das <strong>Deutsche</strong><br />

Regionalnetz seismischer Breitbandstationen<br />

(GRSN) integriert .<br />

1994 konnte das Observatorium wieder in die<br />

Zuständigkeit der TU Bergakademie Freiberg<br />

zurückgeführt werden, die den Erhalt der wissenschaftlichen<br />

Einrichtung durch umfangreiche<br />

Sanierungs- und Rekonstruktionsarbeiten unterstützte<br />

. Damit ist das Observatorium zu<br />

einem wertvollen Instrument des Freiberger<br />

Instituts für Geophysik geworden, wo der<br />

Observatoriumsbetrieb nicht nur Forschungszwecken,<br />

sondern gleichermaßen der praxisnahen<br />

studentischen Ausbildung auf den<br />

Gebieten Seismologie und Geodynamik dient .<br />

Die Aufnahme von kontinuierlichen Erdschwere-<br />

und Neigungsmessungen (LaCoste-Romberg-<br />

Gravimeter) im Jahre 2000 hat das Spektrum<br />

des Observatoriums im Hinblick auf langperiodische<br />

Messungen erweitert . Die stets intensiv<br />

und konsistent betriebene seismologische<br />

Routineauswertung konnte bis heute beibehalten<br />

werden und durch eine direkte Zusammenarbeit<br />

mit dem Internationalen Seismologischen


Zentrum (ISC) in Newbury/England gehört<br />

BRG hinsichtlich Datenqualität und -volumen<br />

zu den Basisstationen des globalen seismischen<br />

Netzes .<br />

Weitere Vorzüge des Observatoriums, welches<br />

sich im Zentrum der Stadt Berggießhübel befindet,<br />

sind die gute Zugänglichkeit sowie speziell<br />

eingerichtete Vorführmöglichkeiten seismischer<br />

Messungen, die einen direkten Einblick in die<br />

seismologische Registrierung und Forschung<br />

geben .<br />

So fand dann auch die Festwoche anlässlich<br />

des 50jährigen Bestehens des Observatoriums<br />

Sitzung der AG Seismologie <strong>2007</strong><br />

einen regen Zuspruch . An die Feierstunde und<br />

eine Plauderpartie im nahe gelegenen Schloss<br />

Friedrichsthal schlossen sich die Sitzungen des<br />

Arbeitskreises Seismologische Auswertung<br />

sowie der Arbeitsgruppe Seismologie des FKPE<br />

im Hotel „Sächsisches Haus“ an, wo dann auch<br />

genügend „seismologische Prominenz“ vertreten<br />

war . Die Festwoche endete mit einem Tag der<br />

offenen Tür, der von vielen geowissenschaftlich<br />

interessierten Besuchern wahrgenommen wurde<br />

und zugleich das starke öffentliche Interesse<br />

an zugänglichen Forschungseinrichtungen<br />

wie einem Seismologischen Observatorium<br />

demonstrierte .<br />

Vertreter der Datenzentren im Gespräch (D . Storchak, ISC England,<br />

M . Henger und G . Hartmann, BGR)<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 55


40. Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik <strong>2007</strong><br />

Thomas Jahr, Jena<br />

Die Herbsttagung <strong>2007</strong> des Arbeitskreises<br />

Geodäsie/Geophysik fand vom 16 . bis 19 . Oktober<br />

im Waldhotel Zollernblick in Freudenstadt/<br />

Lauterbad statt . 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

folgten den diesmal 26 Vorträgen und beteiligten<br />

sich rege an den Diskussionen, für die,<br />

wie gewohnt, beliebig viel Zeit vorgesehen war .<br />

Die Teilnehmer/innen danken Herrn Dr . Malte<br />

Westerhaus für die sehr gute Organisation der<br />

Tagung . Im Rahmen der Tagung wanderten wir<br />

durch den schönen herbstlichen Schwarzwald<br />

zum Observatorium Schiltach (www .gpi .physik<br />

.uni-karlsruhe .de/pub/widmer/BFO/) . Nach<br />

einer Brezel- und Getränkepause ergänzte die<br />

anschließende Observatoriumsbesichtigung<br />

unsere Tagung in hervorragender Weise . Dr .<br />

Thomas Forbriger, Dr . Rudolf Widmer-Schnidrig<br />

und Dr . Walter Zürn sei an dieser Stelle für die<br />

Führungen durch das Observatorium sowie<br />

die vielen Detailinformationen zu den Mess-<br />

Systemen und den Beobachtungsdaten ganz<br />

herzlich gedankt .<br />

Liste der Beiträge:<br />

timmen, l. & o. gitlein: Absolutgravimetrie<br />

im Fennoskandischen Landhebungsgebiet:<br />

erste Ergebnisse vom IfE .<br />

naUJokS, m., c. kroner, t. Jahr, a. WeiSe, p.<br />

kraUSe & S. eiSner: Evaluierung kleinräumiger<br />

hydrologischer Modellierungen durch<br />

zeitabhängige Schwerebeobachtungen und<br />

gravimetrische 3D-Modelle .<br />

meUrerS, B. & W. Zürn: Die Vorzeichen-<br />

umkehr der Luftdruck-Schwere-Admittanz<br />

in der Nähe von 3 mHz .<br />

polSter, a.: Gezeiten- und Driftanalyse von<br />

stationären und mobilen Langzeit-Meeresboden-Druck-Messungen<br />

zur Bestimmung<br />

von residualer Meeresbodenbewegung .<br />

56 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

forBriger, t., r. Widmer-Schnidrig, e.<br />

Wielandt, m. hayman, & n. ackerley:<br />

Magnetic field background variations can<br />

limit the sensitivity of seismic broad-band<br />

sensors .<br />

Jahr, t.: Neigungsmessungen am Geodynamischen<br />

Observatorium Moxa und ein überraschendes<br />

Signal .<br />

chen, l., h. rifai, S. grüneBerg & h.-J.<br />

kümpel: Monitoring near surface movements<br />

induced by pumping tests in Fuhrberger Feld<br />

- An update .<br />

gerStenecker, c., e. lippmann, S. roedelSperger<br />

& S. Wertich: Kalibrierung von<br />

Neigungsmessern .<br />

klügel, t., U. SchreiBer, W. Schlüter & a.<br />

VelikoSeltSeV: Fortschritte in der absoluten<br />

Erdrotationsmessung - neue Daten vom<br />

Wettzeller Großringlaser .<br />

VölkSen, c.: Analyse eines GPS-Netzes im<br />

Bereich des Mittelmeers mit Hilfe von konsistenten<br />

Satellitenbahnen: 1996-2005 .<br />

lUo, x. & m. mayer: Automatisiertes GPSbasiertes<br />

Bewegungsmonitoring am Black<br />

Forest Observatory (BFO) .<br />

knöpfler, a. & m. mayer: Zur Detektion von<br />

Krustenbewegungen basierend auf GNSS-<br />

Daten von SAPOS-Permanentstationen .<br />

Bähr, h., Z. altamini & B. heck: Varianzkomponentenschätzung<br />

bei der Kombination terrestrischer<br />

Referenzrahmen .<br />

BiSkUpek, l. & J. müller: Lunar Laser Ranging:<br />

Auswertung und Parameterbestimmung .<br />

Wang, r. & h. Wang: A Hybrid Algorithm<br />

for Complete Synthetic Seismograms of a<br />

Spherical and Self-Gravitating Earth .


lamBotte, S. & r. Widmer-Schnidrig: Analyse<br />

von Strain-Tilt-Kopplung in Eigenschwingungsspektren<br />

des 2004-Sumatra-Bebens .<br />

WeiSe, a., c. kroner & t. Jahr: Auf der<br />

Suche nach den Slichter-Moden: Herausforderung<br />

oder Überforderung von SG-<br />

Beobachtungen?<br />

geBaUer, a.: <strong>Aktuelle</strong>s zu PreAnalyse: Statusreport<br />

2 .<br />

kaUfmann, g.: Landschaftsevolution im Modell:<br />

Berechnung synthetischer Beobachtungen .<br />

dogan, U., S. ergintaV, c. gerStenecker & S.<br />

roedelSperger: Viskoelastische Modellierung<br />

und Anwendung von adaptiven Fuzzy-<br />

Systemen auf die Nordanatolische Störung,<br />

Türkei .<br />

geBaUer, a., c. kroner & t . Jahr: Strukturgeologische<br />

und lithologische Einflüsse auf<br />

Deformationen der oberen Kruste .<br />

Steffen, h., a. Vink, r. lampe, g. kaUfmann<br />

& l. reinhardt: Post-glaziale Küstenentwicklung<br />

der südlichen Nordsee und der<br />

südlichen Ostsee anhand geodynamischer<br />

Modellierungen .<br />

toriZin, J .: Geophysikalische und geologische<br />

Modellierungen im Tienschan (Zentralasien):<br />

Ansatz zur Rekonstruktion von<br />

Störungsbahnen anhand der GPS-Daten .<br />

WeSterhaUS, m. & o. dierkS: SAR-Interferometrie<br />

zur Bestimmung vertikaler Entlastungsbewegungen<br />

am Toten Meer .<br />

Becker, m., r. dreScher, c. gerStenecker,<br />

S. leinen & S. roedelSperger: Deformationsmessungen<br />

mit IBIS im Rahmen des<br />

Exupery-Projektes .<br />

Jahr, t., t. laU, a. geBaUer & g. JentZSch:<br />

Interaktion von Fluiden, Spannung und<br />

Deformation in der oberen Erdkruste: ein<br />

Projekt-Vorschlag .<br />

Die nächste Herbsttagung wird vom 30 .9 .-<br />

3 .10 .2008 in Hirschegg im Kleinen Walsertal<br />

stattfinden. Die lokale Organisation übernimmt<br />

dankenswerter Weise Prof . C . Gerstenecker .<br />

Näheres wird im Frühjahr 2008 wieder unter<br />

der URL www .ak-gg .de des Arbeitskreises zu<br />

finden sein oder kann unter thomas .jahr@unijena<br />

.de; Tel .: 03641-948665, Fax: 03641-948662<br />

erfragt werden . Alle an aktuellen Themen<br />

der Geodynamik, Geodäsie und Geophysik<br />

Interessierten sind wie immer herzlich zur<br />

Teilnahme eingeladen - ganz besonders auch<br />

Bachelor-Absolventen und Master-Kandidaten<br />

sowie Diplomanden und Doktoranden, die<br />

ihre laufenden Arbeiten vorstellen und zur<br />

Diskussion stellen möchten . Anmeldungen werden<br />

bis 01 .09 .2008 über die o .a . Web- oder Email-Adresse<br />

erbeten .<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 57


Europäische COMSOL COMSOL-Multiphysics-Konferenz Multiphysics Konferenz <strong>2007</strong><br />

Almut Seyderhelm, FEMLAB GmbH<br />

Mit großem Erfolg hat die COMSOL-Gruppe<br />

im Oktober <strong>2007</strong> ihre erste europäische<br />

Konferenz in Frankreich veranstaltet . Fast 350<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der<br />

industriellen und akademischen Forschung aus<br />

ganz Europa folgten der Einladung nach<br />

Grenoble in den französischen Alpen .<br />

Breites Vortragsspektrum zur Simulation<br />

Numerische Simulationen und virtuelle<br />

Prototypen sind heutzutage ein wichtiger<br />

Bestandteil für die Entwicklungsprozesse in<br />

Forschung und Industrie . Mit Hilfe von<br />

Multiphysik-Simulationen können Produkte<br />

und Verfahren schnell und sicher am<br />

Computer entwickelt und getestet werden . So<br />

können physikalische Phänomene wie z .B .<br />

elektromagnetische, strukturmechanische oder<br />

strömungsdynamische Eigenschaften einer<br />

Komponente oder auch Wechselwirkungen<br />

innerhalb komplexer Systeme untersucht<br />

werden .<br />

VP of Applications Dr . Eduardo Fontes<br />

Foto: Niklas Richter<br />

Das Spektrum der Konferenzbeiträge war weit<br />

gespannt und reichte von Simulationen im<br />

Bereich zerstörungsfreier Prüfverfahren (Universität<br />

Bordeaux) über Strömungssimulationen<br />

in Mikrofluidik-Systemen (Institut für<br />

Mikrotechnik in Mainz) bis hin zu Modellierungen<br />

im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien (FH Wels) .<br />

5 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong><br />

Simulationen in den Geowissenschaften<br />

Die Fachbeiträge aus dem Bereich der Geowissenschaften<br />

umfassten Themen wie beispielsweise<br />

transiente Simulation der Temperaturverteilung<br />

im Permafrost, die geodynamische<br />

Modellierung eines Vulkans, Simulationen<br />

von akustischen und seismischen<br />

Wellen zur Erkundung des Untergrundes<br />

sowie Modellierungen zur Verfahrensoptimierung<br />

bei der Erdölförderung .<br />

Während der Konferenz wurden dem Publikum<br />

insgesamt 167 Fachbeiträge und 80<br />

Poster zur Multiphysik-Simulation präsentiert .<br />

Umfangreich war auch das Angebot zur Praxis<br />

der Multiphysik-Simulation: In über 40<br />

Kursen zu 14 verschiedenen Themen, Round-<br />

Table-Diskussionen und Tutorials hatten die<br />

Teilnehmer der Konferenz die Gelegenheit,<br />

selbst Simulationen durchzuführen und sich<br />

mit Fachkollegen und Experten über den<br />

Einsatz von Multiphysik-Simulationen auszutauschen<br />

.<br />

Eine CD mit rund 250 Konferenzbeiträgen der<br />

europäischen und auch der amerikanischen<br />

COMSOL-Konferenz ist bei der FEMLAB<br />

GmbH erhältlich .<br />

Die CD kann kostenfrei bestellt werden unter<br />

info@comsol .de oder unter<br />

www .comsol .de/conference<strong>2007</strong>/cd<br />

Schon jetzt vormerken: die 2 . europäische<br />

COMSOL-Konferenz findet vom 04 . bis<br />

06 .11 .2008 in Hannover statt .


DGG/BDG-Seminar „Oberflächennahe Erkundung“<br />

DGG/BDG-Seminar "Oberflächennahe Erkundung"<br />

mit Workshop „Scherwellenseismik“<br />

mit Workshop "Scherwellenseismik"<br />

Neustadt/Weinstr., 26. - 28. März 2008<br />

Neustadt/Weinstr., 26. - 28. März 2008<br />

Die Erkundung des oberflächennahen Untergrundes ist eine besondere Herausforderung für die Geophysik.<br />

Im Bereich von der Erdoberfläche bis etwa 1000 m Tiefe wird Landwirtschaft betrieben und es werden<br />

Bauwerke errichtet, es wird Grundwasser gefördert und es werden Rohstoffe abgebaut, es wird Erdwärme<br />

gewonnen, es wurden (und werden) Schadstoffe deponiert und es warten archäologische Schätze auf ihre<br />

Entdeckung.<br />

Für die Geophysik gibt es hier ein reiches Anwendungspotential, das bei Weitem noch nicht ausgeschöpft<br />

ist. Theorie und Praxis der oberflächennahen geophysikalischen Erkundung sollen auf dem Seminar in<br />

Vorträgen dargestellt und diskutiert werden. Als Vortragsdauer sind 20 oder 40 Minuten vorgesehen, es wird<br />

auch reichlich Zeit für Diskussionen sein. Eine Posterpräsentation mit kurzem Einführungsvortrag (10 min)<br />

ist in beschränktem Umfang ebenfalls möglich. Die Vortragssprache ist Deutsch. Natürlich sind auch<br />

Vorträge auf Englisch und Teilnehmer ohne Vortrag willkommen.<br />

Im Rahmen des Seminars wird es einen Workshop zum Thema „Scherwellenseismik“ unter der Leitung von<br />

Dr. Ulrich Polom (GGA-Institut) geben (27. März, 9:00 – 13:00 Uhr), auf dem neue methodische Entwicklungen<br />

vorgestellt werden.<br />

Das Seminar richtet sich an Studierende und an die auf dem Gebiet der oberflächennahen Erkundung<br />

tätigen Kolleginnen und Kollegen. Es sind aber auch unsere Ansprechpartner aus den Bereichen<br />

Hydrogeologie, Ingenieurgeologie und Geotechnik eingeladen, mit denen wir die Möglichkeiten und Grenzen<br />

der Geophysik und neue Felder der Anwendung diskutieren wollen.<br />

Dauer: Mittwoch, 26. März, 14:00 Uhr bis Freitag, 28. März 2008, 13:00 Uhr.<br />

Kosten: Unterkunft inkl. Vollpension betragen € 140, dazu kommt eine Umlage zur Deckung der<br />

Raumgebühr (ca. € 10).<br />

Neustadt/Weinstr. ist zentral gelegen und gut mit der Bahn erreichbar, daher ist eine Anreise am Vortag<br />

normalerweise nicht erforderlich.<br />

Die Beiträge können, wie bei den vorangegangenen Seminaren, in einem Sonderheft der DGG-Mitteilungen<br />

veröffentlicht werden.<br />

Vortrags- und Teilnahmeanmeldung bitte bis zum 28.02.2008<br />

!- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />

An: Dr. Reinhard Kirsch, Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein<br />

Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek<br />

Tel.: 04347-704-534 Fax: 04347-704-502, e-mail: rkirsch@lanu.landsh.de<br />

Anmeldung zum DGG/BDG-Seminar "Oberflächennahe Erkundung"<br />

26.-28. März 2008<br />

Tagungsort/Unterkunft: Herz-Jesu Kloster, Waldstr. 145, 67405 Neustadt/Weinstr.<br />

Tel. 06321-875-0<br />

Name/Anschrift:<br />

Tel./e-mail:<br />

Mittagessen am: Anreisetag 26.03.2008 � vegetarisches Essen: �<br />

Vortragstitel:<br />

Vortragsdauer: 20 min � 40 min � Poster � Unterschrift:<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 59


Bachelor- und Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften<br />

an deutschsprachigen Hochschulen im Bereich der Geophysik<br />

im Jahr 2006<br />

Bachelor- und Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften an<br />

deutsch-sprachigen Hochschulen im Bereich der Geophysik im Jahr 2006<br />

Nachfolgend sind die im Jahr 2006 an Geophysik- oder geophysiknahen Instituten deutschsprachiger<br />

Hochschulen sowie an Einrichtungen mit Geophysik-Arbeitsbereichen angefertigten<br />

Bachelor-, Bakkalaureats- und Diplomarbeiten, Dissertationen sowie Habilitationsschriften<br />

aufgelistet.<br />

RWTH AACHEN - Lehr- und Forschungsgebiet Angewandte Geophysik<br />

Dissertation<br />

Roland WAGNER: Die Geothermie-Bohrung Hamburg-Allermöhe – eine Analyse mit Hilfe<br />

reaktiver Transportsimulation. - Betreuung: Prof. Clauser / Prof. Luthi / PD Kohl.<br />

U BAYREUTH / BAYERISCHES GEOINSTITUT<br />

keine.<br />

FU BERLIN - Institut für geologische Wissenschaften, Fachrichtung Geophysik<br />

Diplomarbeiten<br />

Katharina BECKER: Stress sensitivity and elastic anisotropy of basalt.<br />

Florian KARPFINGER: Green’s functions and seismic nave radiation in poroelastic continua.<br />

Lasse RABENSTEIN: Seismic imaging and scattering in heterogeneous media – numerical<br />

study and analytical approaches.<br />

Maris RYDZY: Differential scanning calorimetry on natural and synthetic gas hydrates.<br />

Dissertationen<br />

Barbara HEUER: Lithospheric and upper mantle structure beneath the western Bohemian<br />

Massif obtained from teleseismic P and S receiver functions.<br />

Anne NESKA: Remote reference versus signal-noise separation: a least-square based<br />

comparison between magnetotelluric processing techniques.<br />

Christof SICK: Strukturelle Untersuchungen vor der Küste Chiles: Kirchhoff-Prestack-<br />

Tiefenmigration versus Fresnel-Volumen-Migration.<br />

Holger STEFFEN: Determination of a consistent viscosity distribution in the Earth’s mantle<br />

beneath Northern und Central Europe.<br />

Habilitation<br />

Erik Saenger: Numerical rock physics.<br />

60 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>


TU BERLIN - Institut für Angewandte Geowissenschaften<br />

Diplomarbeiten<br />

Firaz ALALI: Dependence of NMR and SIP parameter on clay content. - Betreuung: Prof.<br />

Yaramanci.<br />

Ines ROMMEL: The effect of the topography on magnetic resonance tomography (MRT). -<br />

Betreuung: Prof. Yaramanci.<br />

Stephan STREHL: Development of strategies for improved filtering and fitting of SNMR<br />

signals. - Betreuung: Prof. Yaramanci.<br />

Habilitation<br />

Günter ZIMMERMANN: Charakterisierung der hydraulischen Eigenschaften eines geothermischen<br />

Reservoirs nach verschiedenen Stimulationsexperimenten.<br />

U BOCHUM - Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik<br />

Bachelor-Arbeiten<br />

Mandy BRAATZ: Charakterisierung der Schmelzverteilung in synthetischen, teilgeschmolzenen<br />

Peridotiten. – Betreuung: Prof. Renner.<br />

Silke MEYER: Verbesserte Bestimmung elastischer Parameter durch Vergleich von Ultraschallmessungen<br />

und numerisch berechneten Wellenformen. – Betreuung: Prof. Renner /<br />

Prof. Friederich.<br />

Andreas SCHMIDT: Spektralanalytische Ableitung hydraulischer Eigenschaften aus zyklischen<br />

Pumpversuchen. – Betreuung: Prof. Renner.<br />

Timo STAHL: Festigkeitsuntersuchungen an Gesteinsproben bei erhöhtem Druck und<br />

Raumtemperatur. – Betreuung: Prof. Renner.<br />

Diplomarbeit<br />

Kathrin HAMELMANN: A gravity survey of buried valleys in the area of Aabenraa-Rodekro,<br />

Denmark. – Betreuung: Prof. Casten.<br />

Dissertationen<br />

Brigitte ENDRUN: Constraints on the structure and dynamics of the Aegean region from the<br />

analyses of receiver functions and surface wave dispersion. – Betreuung: Prof. Harjes.<br />

Francisco Lorenzo MARTIN: Time-dependent crustal deformation after strong earthquakes –<br />

rheological model calculations. – Betreuung: Prof. Roth.<br />

Elena PETRISHCHEVA: Drag and drop of pores during grain boundary migration. – Betreuung:<br />

Prof. Renner.<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 61


Habilitation<br />

Marco BOHNHOFF: On the relation of stress and deformation fields to natural and induced<br />

seismicity.<br />

U BONN – Geologisches Institut<br />

Diplomarbeit<br />

Britta JERMIES: Der Einsatz des Georadarverfahrens zur Erfassung von Sedimentstrukturen im<br />

Kieswerk Strassfeld. – Betreuung: Prof. Kümpel / Prof. Schäfer.<br />

Dissertationen<br />

Roland BLASCHEK: Aspekte der Inversion von Daten der Spektralen Induzierten Polarisation.<br />

– Betreuung: Prof. Hördt / Prof. Miller.<br />

Florian JANSEN: Numerical simulation of stick-slip processes with application to seismology<br />

and rock glacier dynamics. – Betreuung: Prof. Hergarten / Prof. Miller.<br />

TU BRAUNSCHWEIG - Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik<br />

Diplomarbeiten<br />

Mathias BEGOIN: Aufbau und Inbetriebnahme einer mobilen astronomischen Einrichtung. -<br />

Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />

Lars GUICKING: Aufbau und Inbetriebnahme eines Plasmakristallexperiments. - Betreuung:<br />

Prof. Glaßmeier.<br />

Thomas SCHART: Seismische Modellierung des Grubenwasseranstiegs unter Verwendung der<br />

Methode der Finiten Differenzen. - Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />

Kerstin SCHULZE: Teilcheneinfälle in der Erdmagnetosphäre während verschiedener Epochen:<br />

Modellierung und Folgen. - Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />

Dissertationen<br />

Dragos CONSTANTINESCU: Wave sources and structures in the Earth's magnetosheath and<br />

adjacent regions. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />

Elena KRONBERG: Dynamics of the Jovian magnetotail. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />

Yasuhito NARITA: Low frequency waves upstream and downstream of the terrestrial shock. –<br />

Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />

Aikatarina RADIOTI: Energetic ion composition and acceleration mechanism in the magnetosphere<br />

of Jupiter. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />

Michael ROST: Aggregation magnetischer Staubpartikel unter Mikrogravitation und unter<br />

variablen Magnetfeldbedingungen. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />

62 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>


Ryu SAITO: Influence of the surface on the atmospheric circulation of Mars: Study with a<br />

general circulation model. – Betreuung: Prof. Glaßmeier.<br />

U BREMEN – Fachbereich Geowissenschaften<br />

Dissertationen<br />

Christine FRANKE: Investigating lithologic characteristics of marine magnetic proxy<br />

parameters.<br />

Johanna F.L. GARMING: Diagenetic imprints on magnetic mineral assemblages in marine<br />

sediments.<br />

TU CLAUSTHAL - Institut für Geophysik<br />

Diplomarbeiten<br />

Katrin Brede: SIP-Messungen an Sandsteinen. - Betreuung: Prof. Weller.<br />

Thomas Eckardt: Geothermische, petrophysikalische und geotechnische Parameter der geologischen<br />

Formationen des Eichsfeldes. - Betreuung: Prof. Buntebarth.<br />

Matthias HALISCH: Petrophysikalische und geophysikalische Untersuchungen zur Qualitätskontrolle<br />

an Baustoffen. - Betreuung: Prof. Weller.<br />

Annette QUETSCHER: Petrophysikalische Eigenschaften und das Verwitterungsverhalten von<br />

Kalksteinen. - Betreuung: Prof. Weller.<br />

Simone WERNER: Wärmeleitfähigkeitsmessungen an Kernen der 300-m-Bohrung Parkinsel 2 /<br />

Ludwigshafen. - Betreuung: Prof. Kümpel.<br />

Dissertationen<br />

Ahmed EL-BASSIONY: Focused inversion of magnetic gradient data for archaeoprospection. -<br />

Betreuung: Prof. Weller.<br />

Ralf GELFORT: On classification of logging data. - Betreuung: Prof. Kümpel.<br />

Thomas HENNIG: Objektorientierte Fokussierung in der Geoelektrik. - Betreuung: Prof.<br />

Weller.<br />

U FRANKFURT - Institut für Geowissenschaften, Facheinheit Geophysik<br />

Diplomarbeit<br />

Gregor GOLABECK: Entstehung des Erdkerns: Laborexperimente und numerische Modelle<br />

zum Perkolationsmechanismus und zu Rayleigh-Taylor-Diapirismus. – Betreuung: Prof.<br />

Schmeling.<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 63


TU FREIBERG – Institut für Geophysik<br />

Diplomarbeiten<br />

Jörg DIETRICH: Vergleich von GLT-Messungen mit XRD und Dünnschliff-Analysen an<br />

Kernen der Bohrung Mittelplate A5, einschließlich Fehlerbewertung.<br />

Stefan JETSCHNY: Automatic extraction of geological features from image logs.<br />

André KURZMANN: Kennwertermittlung an hydraulisch gesteuerten Blockmodellen mittels<br />

Ultraschall-Tomographie.<br />

Martin PANZNER: Modellierung und Messung der elektrischen Eigenschaften planetarer<br />

Regolithe.<br />

Bi Tra Lucien TAH: Entwicklung von Algorithmen zur Modellierung von induzierter<br />

Polarisation.<br />

Michael TAUCHNITZ: Informationsgehalt radiometrischer Verfahren zur Bodenartenquantifizierung.<br />

Stephan THIEL: A magnetotelluric transect across the Oman ophiolite structure.<br />

U FREIBURG – Geologisches Institut<br />

keine.<br />

U GÖTTINGEN - Institut für Geophysik<br />

Diplomarbeit<br />

Dennis RIPPE: Starke tellurische Verzerrung und ihre Auswirkung auf magnetotellurische<br />

Messungen: Beispiele aus dem Harz. - Betreuung: Prof. Bahr.<br />

Dissertationen<br />

Stefan BERNHARD: Transient integral boundary layer method to simulate entrance flow<br />

conditions in one-dimensional arterial blood flow. - Betreuung: Prof. Tilgner.<br />

Monika BUSKE: Dreidimensionale thermische Evolutionsmodelle für das Innere von Mars und<br />

Merkur. - Betreuung: Prof. Christensen / Prof. Tilgner.<br />

Ole HANEKOP: Large scale resistivity surveys combining magnetic and magnetotelluric<br />

observations – Examples from central Australia. - Betreuung: Prof. Bahr.<br />

U GRAZ – Institut für Physik<br />

Bakkalaureatsarbeit<br />

Andreas PREIN: Praktikumsbericht - Bakkalaureatsstudium USW Physik. – Betreuung: Prof.<br />

Putz.<br />

64 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>


Diplomarbeiten<br />

Monique FESSL: Über mögliche Verletzungen des Äquivalenzprinzips. – Betreuung: Prof.<br />

Hanslmeier.<br />

Volker T. LEINWEBER: Abschätzung von Sedimentmächtigkeiten in der Fram-Straße aus<br />

magnetischen Daten mit Hilfe der Werner-Dekonvolution. – Betreuung: Prof. Kirchengast.<br />

Rainer MOLL: Numerical simulations of active galactic nuclei in galaxy clusters. – Betreuung:<br />

Prof. Hanslmeier.<br />

Michael MOSER: Bauernregeln wissenschaftlich betrachtet: Untersuchung empirischer<br />

Witterungs- und Klimaregeln in den Regionen Oststmk. und Graz. – Betreuung: Prof.<br />

Kirchengast.<br />

Julia Katharina THALMANN: Analysis of the B3/X3.8 Flare of 17 January 2005. – Betreuung:<br />

Prof. Hanslmeier.<br />

Dissertationen<br />

Siegfried GONZI: Clear sky aerosol radiative forcing effect based on multi-site AERONET<br />

retrievals over Europe. - Betreuung: Prof. Kirchengast.<br />

Gerald JARITZ: Numerical simulations of atmospheric escape from terrestrial-like and hot<br />

Jupiter-like exoplanets hy(drodynamic) b(low)o(ff). – Betreuung: Prof. Biernat.<br />

Thomas PENZ: Reconstruction of reconnection: Theoretical considerations and application to<br />

cluster data. – Betreuung: Prof. Biernat.<br />

Christoph REHRL: Retrieval processing system and performance analysis for mesospheric<br />

temperature and ozone profiling based on solar occultation data. – Betreuung: Prof. Kirchengast.<br />

U GREIFSWALD – Institut für Geographie und Geologie<br />

Diplomarbeit<br />

Heike WESTPHAL: Anwendung von Radarmessungen zur Unterstützung bei der Erstellung<br />

eines geologischen Geländemodells am Beispiel der Halbinsel Gnitz. - Betreuung: Dr. Büttner<br />

/ Prof. Schafmeister.<br />

U HAMBURG – Institut für Geophysik<br />

Diplomarbeiten<br />

Stefan DÜMMONG: Alternative Implementation eines Common-Reflection-Surface-<br />

Stapelverfahrens. - Betreuung: Prof. Gajewski.<br />

Stefanie GRAUMANN: Seismic sequence stratigraphy in the southeastern Levantine Basin. -<br />

Betreuung: Dr. Hübscher.<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 65


Nina KÖHLER: Seismizitätsmuster und Variation der Frequenz-Magnitude-Verteilung von<br />

Mikrorissen im Salz. - Betreuung: Prof. Dahm.<br />

Lea SCHARFF: Die Eruptionsdynamik des Stromboli: eine kombinierte Auswertung von<br />

Doppler-Radar- und Infrasound-Daten. - Betreuung: Prof. Hort.<br />

Dissertationen<br />

Martin BAK-HANSEN: Structure and evolution of the northern part of the Northeast German<br />

Basin revealed from seismic interpretation and 3D structural modelling. - Betreuung: Prof.<br />

Gajewski.<br />

Tina KASCHWICH: Traveltime computation and migration in anisotropic media. - Betreuung:<br />

Prof. Gajewski.<br />

Gesa NETZEBAND: The Levantine Basin – a seismic investigation of the crustal structure and<br />

the evolution of the Messinian evaporites. - Betreuung: Prof. Gajewski.<br />

U JENA – Institut für Geowissenschaften<br />

Diplomarbeiten<br />

Raphael DLUGOSCH: Kartierung von zeitlichen Variationen der elektrischen Bodenleitfähigkeit<br />

mit dem elektromagnetischen Slingram-Verfahren. - Betreuung: Prof. Jentzsch / Prof.<br />

Kroner.<br />

André GEBAUER: Ein Neigungsmesser-Array an der KTB – Datenbearbeitung und Auswertung<br />

der Messwerte der Messungen mit fünf ASKANIA-Bohrlochneigungsmessern. -<br />

Betreuung: Prof. Jentzsch / PD Jahr.<br />

U KARLSRUHE - Geophysikalisches Institut<br />

Diplomarbeiten<br />

Johannes B. ALTMANN: 3D-numerische Simulation der Deformationssignale am Vulkan<br />

Merapi. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />

Sabrina ERNST: Globale und lokale Beschreibung des Moveout für CPM-Gather in reflexionsseismischen<br />

Daten. - Betreuung: Prof. Hubral.<br />

Andreas HIPPEL: Anwendung flachseismischer Oberflächenwellenmessungen zur Charakterisierung<br />

des Untergrundes. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />

Beate JASKOLLA: Untersuchung der Koda-Phasen in Rumänien. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />

Tanja KÜHLER: Analyse der Dämpfung seismischer Wellen auf zeitliche Änderungen am<br />

Vulkan Mt. Ruapehu, Nordinsel, Neuseeland. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />

Katrin PLENKERS: Fehlergrenzen von krustalen Spannungsinversionen. - Betreuung: Prof.<br />

Wenzel.<br />

66 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>


Julia ZIEHM: Seismisches Monitoring einer Großstadt, Analyse von H/V-Spektren. -<br />

Betreuung: Prof. Wenzel.<br />

Dissertationen<br />

Maren BÖSE: Entwicklung eines Erdbeben-Frühwarnsystems für Istanbul unter Verwendung<br />

künstlicher neuronaler Netze. - Betreuung: Prof. Wenzel.<br />

Joachim MIKSAT: Modellierung der Bodenbewegung von krustalen und mitteltiefen Erdbeben.<br />

- Betreuung: Prof. Wenzel.<br />

U KIEL – Institut für Geowissenschaften<br />

Bachelor Angewandte Geophysik<br />

Philipp VON WUSSOW: Interdisziplinäre Interpretation einer quartären Rinne und deren<br />

Visualisierung mit einer 3D-Dichtemodellierung. – Betreuung: Prof. Götze.<br />

Diplomarbeit<br />

Angela SCHLESINGER: Störungssystem in der deutschen Nordsee - Reflexionsseismische<br />

Untersuchungen von Wegsamkeiten für Fluid- und Gasmigration. – Betreuung: Prof. Rabbel.<br />

Dissertationen<br />

Arnim BERHORST: Die Struktur des aktiven Kontinentalhangs vor Nicaragua und Costa Rica -<br />

Marin-seismische Steil- und Weitwinkelmessungen. - Betreuung: Prof. Flüh.<br />

Sascha BUSSAT: Anregung von Grenzflächenwellen am Meeresboden durch Quellen in der<br />

Wassersäule. - Betreuung: Prof. Bohlen.<br />

Noemi Maria FEKETE: Dewatering through mud mounds on the continental fore-arc of Costa<br />

Rica. - Betreuung: Prof. Reston.<br />

Frank Cord LOHMANN: Entrainment processes during plume ascent. – Betreuung: Prof.<br />

Morgan.<br />

Lars PLANERT: Crustal structure of the Mid-Atlantic Ridge at 5° south: Two contrasting<br />

spreading segments. – Betreuung: Prof. Flüh.<br />

Ulrike WERBAN: Geophysikalische Erfassung von Feuchte- und Substratheterogenitäten im<br />

Boden auf unterschiedlichen Skalen. – Betreuung: Prof. Rabbel.<br />

U ZU KÖLN – Institut für Geophysik und Meteorologie<br />

Diplomarbeiten<br />

Alexander GAHR: Automatische Detektion von periodischen Transitsignalen in fotometrischen<br />

Lichtkurven-Daten. – Betreuung: PD Pätzold.<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 67


Vishnukanthan KANDASAMY (IMES-Studiengang): Search for a suspected tunnel of the<br />

Cologne city fortification using geoelectric and magnetic methods. – Betreuung: Prof.<br />

Tezkan.<br />

Inga LÖHKEN: Bestimmung der Bodenfeuchte mit Georadar und Frequency Domain<br />

Reflectometry. - Betreuung: Prof. Tezkan.<br />

Naser MEQBEL: Integrierte Methoden zur Interpretation DC-geoelektrischer Daten in ein und<br />

zwei Dimensionen. – Betreuung: Prof. Tezkan.<br />

Jan NEUMANN: Untersuchung von EM-Transienten einer Altlast auf superparamagnetischen<br />

Einfluss. – Betreuung: Prof. Tezkan.<br />

Dissertation<br />

Nico SCHILLING: Time varying interaction of Europa’s atmosphere-ionosphere and its<br />

conducting ocean with the Jovian magnetosphere. – Betreuung: Prof. Neubauer.<br />

U LEIPZIG – Institut für Geophysik und Geologie<br />

Diplomarbeit<br />

Wenke WILHELMS: Interpolation elektromagnetischer Felder in der Magnetotellurik mit Hilfe<br />

Finiter Elemente. – Betreuung: Prof. Jacobs / PD Ritter / Dr. Becken.<br />

U LEOBEN – Lehrstuhl für Geophysik<br />

Bakkalaureatsarbeit<br />

Nicole Jasmine REICHEL: Versuch einer Korrelation thermischer Leitfähigkeiten von Bohrgut<br />

und Festgestein an Karbonaten. - Betreuung: Dr. Schleifer.<br />

Diplomarbeiten<br />

Elisabeth HERR: Magnetische Charakterisierung von Prozessstoffen der Klärschlammkompostierung<br />

des Reinhaltungsverbandes Leoben. – Betreuung: Prof. Scholger.<br />

Christina Maria SCHELL: Charakterisierung geologischer Formationen mit Hilfe petrophysikalischer<br />

Parameter und dem Effekt der Anisotropie. – Betreuung: Prof. Scholger.<br />

Dissertationen<br />

Rajendra Prasad BHANDARI: Geophysikalische Charakterisierung von Schadstoffkontaminationen<br />

des Untergrundes - Feld- und Laborstudien für ein Untersuchungsprogramm in<br />

Nepal. – Betreuung: Prof. Niesner.<br />

Sigrid HEMETSBERGER: Magnetische Signatur von Verschmutzungspartikeln in Böden. –<br />

Betreuung: Prof. Scholger.<br />

6 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>


U MÜNCHEN – Department für Geo- und Umweltwissenschaften<br />

Diplomarbeiten<br />

Moritz BEYREUTHER: Untersuchungen zur Erdbeben-Klassifizierung mit Hidden-Markov-<br />

Modellen. - Betreuung: Prof. Igel / Dr. Wassermann.<br />

Robin GROSCHUP: Prestack-Migration vibroseismischer Daten aus dem Umfeld der Periadriatischen<br />

Linie. - Betreuung: Dr. Bleibinhaus / Prof. Gebrande.<br />

Delia ILIE: Dynamics and structure of the Earth's magnetopause: An analysis of cluster data. -<br />

Betreuung: Dr.-habil. Treumann.<br />

Christoph MODER: Visualization in the Earth Sciences. - Betreuung: Prof. Bunge / Prof. Igel.<br />

Jan WALBRECKER: Kombinierte hammerschlagseismische Untersuchungen mit P- und SH-<br />

Wellen in ausgewählten Gebieten der Münchner Schotterebene. - Betreuung: Dr. Bleibinhaus<br />

/ Prof. Gebrande.<br />

Dissertationen<br />

Michael EWALD: Numerical simulations of earthquake scenarios in the Lower Rhine embayment.<br />

- Betreuung: Prof. Igel.<br />

Toni KRAFT: A seismological network for Bavaria and its application to the study of meteorological<br />

triggered earthquake swarms. - Betreuung: Prof. Igel.<br />

Markus TREML: The seismic signature of mantle plumes. - Betreuung: Prof. Igel.<br />

Habilitation<br />

Michael WINKLHOFER: Modellierung von Magnetisierungsprozessen auf unterschiedlichen<br />

Skalen.<br />

U MÜNSTER – Institut für Geophysik<br />

Diplomarbeiten<br />

Dirk ELBESHAUSEN: Entwicklung einer Software zur interaktiven Visualisierung geodynamischer<br />

Daten in sphärischen Geometrien. – Betreuung: Prof. Hansen / Dr. Schmalzl.<br />

André FAHL: Der Einfluss des Querverhältnisses in der Rayleigh-Bénard-Konvektion: eine<br />

numerische Parameterstudie. – Betreuung: Prof. Hansen / Dr. Breuer.<br />

Manuela GERLACH: Modellstudie und Testmessungen zur Auswertung und Interpretation<br />

geophysikalischer Untersuchungen einer Altlast im südlichen Stadtgebiet von Münster. –<br />

Betreuung: Prof. Hansen / Dr. Degutsch.<br />

Katrin HORSTMANN: Auswertung und Interpretation von geophysikalischen Messdaten einer<br />

Altlastuntersuchung (im südlichen Stadtgebiet von Münster (Westf.)). – Betreuung: Prof.<br />

Hansen / Dr. Degutsch.<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 69


Sebastian KLAUKE: Numerische Modellierung eines antarktischen Eisschild-Schelfeis-<br />

Systems: Riiser-Larsenisen und Einzugsgebiet. – Betreuung: Prof. Lange / Dr. Oelke.<br />

Seweryn LANGER: Berechnung und Optimierung von GPR-Antennen mit dem FDTD-<br />

Programm LC. – Betreuung: Prof. Lange / Dr. Blindow.<br />

Martin RÜCKAMP: Dynamik der subpolaren Eiskappe von King George Island (Antarktis) aus<br />

Messung und Modellierung. – Betreuung: Prof. Lange / Dr. Blindow.<br />

Dissertationen<br />

Tobias HÖINK: Dynamics of metal-silicate separation in a terrestrial magma ocean. -<br />

Betreuung: Prof. Hansen.<br />

Kai STEMMER: Eine neue Methode zur Simulation von Konvektion mit variabler Viskosität in<br />

einer Kugelschale: Anwendungen auf den Erdmantel. - Betreuung: Prof. Hansen.<br />

U POTSDAM - Institut für Geowissenschaften<br />

Diplomarbeiten<br />

Benjamin BRÄUER: Bestimmung der Geschwindigkeitsstruktur entlang des Profils Prince<br />

Albert - Slingersfontein (Karoo/Südafrika) durch tomographische Laufzeitinversion seismischer<br />

Daten.<br />

Thomas EBERT: Evaluierung von zerstörungsarmen geophysikalischen Untersuchungsmethoden<br />

anhand einer detaillierten Fallstudie an Baumaterial.<br />

Juliane HÜBERT: Charakterisierung räumlich und zeitlich kohärenter Signalanteile in der<br />

Magnetotellurik.<br />

Nico KÜHN: The effect of fault zone coupling on seismic cycling and the generation of<br />

aftershocks.<br />

Reyko SCHACHTSCHNEIDER: Earth's interior messages from CHAMP magnetic data.<br />

Dissertation<br />

Dirk RÖßLER: Bestimmung von Erdbebenparametern in inhomogenen anisotropen Medien mit<br />

Anwendung auf Schwarmbeben im Vogtland im Jahr 2000.<br />

U STUTTGART - Institut für Geophysik<br />

Diplomarbeiten<br />

Markus SCHMIDER: Nanoseismische Messungen an der Massenbewegung Hochmais-Atemskopf<br />

in Tirol / Österreich. - Betreuung: Prof. Joswig / Prof. Seyfried.<br />

Marco WALTER: Seismische Untersuchungen von Massenbewegungen am Heumöser Hang in<br />

Ebnit (Vorarlberg) mittels Nanoseismic-Monitoring. - Betreuung: Prof. Joswig / Prof. Schick.<br />

70 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>


Dissertation<br />

Andre J. TESCHLER: Berechnung des seismischen Streufeldes für anisotrope Störungen. -<br />

Betreuung: Prof. Wielandt.<br />

U TÜBINGEN - Institut für Geowissenschaften<br />

keine.<br />

U WIEN – Institut für Meteorologie und Geophysik<br />

Diplomarbeiten<br />

K. BRAZDA: Gravimetrische Feldfortsetzung und ihre Regularisierung. – Betreuung: Prof.<br />

Meurers.<br />

A. ITA: Untersuchung der zeitlichen Variationen des Erdmagnetfeldes in Österreich. –<br />

Betreuung: Prof. Meurers / Duma.<br />

Th. JAMNIG: Untersuchung der Bodenunruhe an sechs Breitbandstationen des Österreichischen<br />

Erdbebendienstes. – Betreuung: Dr. Lenhardt.<br />

Dissertation<br />

C. STOTTER: Quantitative Auswertung aeromagnetischer Daten aus dem Gebiet der Äolischen<br />

Inseln. – Betreuung: Prof. Seiberl.<br />

U WÜRZBURG – Institut für Geologie<br />

Diplomarbeiten<br />

André BECK: Bohrlochgeophysikalische Messungen der magnetischen Suszeptibilität und des<br />

spezifischen elektrischen Widerstandes im submarinen Teil des Mauna-Kea-Vulkans, HSDP-<br />

2-Bohrung, Hawaii. - Betreuung: Prof. de Wall.<br />

Alexander HEINZ: Mingling zwischen Polymeren sowie magmatischen Schmelzen als<br />

Methode zur Bestimmung der Grenzflächenspannung zweiphasiger Flüssigkeiten. - Diplomarbeit<br />

Physik, Betreuung: Prof. Hinrichsen / Prof. Zimanowski.<br />

Frank WAGNER: Untersuchung reibungselektrischer Effekte im Zusammenhang mit Vulkaneruptionen.<br />

- Diplomarbeit Physik, Betreuung: Prof. Zimanowski / Prof. Hinrichsen.<br />

ETH ZÜRICH – Institut für Geophysik<br />

Bachelorarbeit<br />

Andrea MÖLLER: Identifikation von aktiven Bruchzonen in der Region der Römerstadt<br />

Augusta Raurica. - Betreuung: Dr. Fäh / Dr. Havenith.<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 71


Diplomarbeiten<br />

Florian A. BELINA: Vollwellenfeldtomographie seismischer Durchschallungsmessungen<br />

basierend auf elektromagnetisch-akustischen Analogien. – Betreuung: Prof. Green / Holliger /<br />

Ernst.<br />

Stephan F. NIGGLI: Crustal Deformation Measurements using InSAR Data on Reykjanes<br />

Peninsula, SW Iceland. – Betreuung: Prof. Giardini / Dr. Jónsson.<br />

Gabriela STAMM: Verwendung horizontaler Komponenten aus Bodenunruhe-Messungen zur<br />

Bestimmung von Dispersionskurven und S-Wellen-Profilen. – Betreuung: Dr. Fäh / Dr.<br />

Havenith.<br />

Michael SZÖNYI: Biomonitoring of pollution caused by atmospheric particulate matter in<br />

Rome, Italy, with magnetic measurements on Quercus Ilex tree leaves. – Betreuung: PD Hirt /<br />

Sagnotti.<br />

Patrice TSCHERRIG: Stochastic event sets for a probabilistic seismic hazard assessment. –<br />

Betreuung: Prof. Giardini / Mai / Grollimund.<br />

Dissertationen<br />

Franziska BREM: Magnetic characterization of iron phases in human brain tissue: Applications<br />

to epileptic and tumor tissue. – Betreuung: PD Hirt / Dobson / Wieser / Prof. Green.<br />

Hendrik C. PAASCHE: Characterization of alluvial aquifers using geophysical techniques:<br />

Integrated surveying strategies and case studies. – Betreuung: Prof. Green / PD Maurer /<br />

Holliger / PD Tronicke.<br />

Christian P. SCHMID: Mantle structure of the Eurasia-Africa plate boundary region. –<br />

Betreuung: Prof. Giardini / van der Lee / van Decar.<br />

Thomas SPILLMANN: Borehole radar experiments and microseismic monitoring on the<br />

unstable Randa rockslide (Switzerland). – Betreuung: Prof. Green / PD Maurer / Jongmans.<br />

Rita STREICH: Accurate 3-D vector-imaging of ground-penetrating radar data based on exactfield<br />

radiation patterns. – Betreuung: Prof. Green / Dr. van der Kruk / Cassidy.<br />

ERGÄNZUNG ZU „GEOPHYSIKALISCHE LEHRVERANSTALTUNGEN AN DEN<br />

Ergänzung DEUTSCHSPRACHIGEN HOCHSCHULEN IM WINTERSEMESTER <strong>2007</strong> / 2008“<br />

(DGG-Mitteilungen,<br />

ERGÄNZUNGzu ZU „ „GEOPHYSIKALISCHE Geophysikalische Lehrveranstaltungen<br />

3/<strong>2007</strong>: 48-61)<br />

LEHRVERANSTALTUNGEN an AN den DEN<br />

deutschsprachigen DEUTSCHSPRACHIGENHochschulen HOCHSCHULEN im IMWintersemester WINTERSEMESTER <strong>2007</strong> <strong>2007</strong> / 200 / 2008“ “<br />

(DGG-Mitteilungen, 3/<strong>2007</strong>: 48-61)<br />

U JENA – Institut für Geowissenschaften<br />

(DGG-Mitteilungen, 3/<strong>2007</strong>: 4 -61)<br />

Geophysik U JENA – Institut I (Aufbau für der Geowissenschaften<br />

Erde, Planeten, Geomagnetismus)<br />

2V Walzer<br />

Geophysik II I (Aufbau (Plattentektonik, der Erde, Schwere Planeten, und Geomagne- Gezeiten,<br />

Seismologie tismus) und Seismik)<br />

Geodynamik Geophysik II und (Plattentektonik, Thermodynamik Schwere und Gezeiten,<br />

Übungen Seismologie zu Geophysik und Seismik) I<br />

Übungen Geodynamik zu Geophysik und Thermodynamik II<br />

Übungen zu Geodynamik Geophysik I<br />

Sändig Übungen zu Geophysik II<br />

2V<br />

2V<br />

2V<br />

1Ü<br />

1Ü<br />

Walzer Walzer<br />

2V Walzer Walzer<br />

1Ü Müller<br />

1Ü Walzer Sändig<br />

1Ü Müller Müller /<br />

Sändig<br />

Übungen zu Geodynamik 1Ü Müller / Sändig<br />

72 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>


DEUTSCHE GEOPHYSIKALISCHE GESELLSCHAFT e.V.<br />

Aufnahmeantrag Änderungsmeldung<br />

(bitte nur die zu ändernden Daten eintragen)<br />

<strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft e.V.<br />

- Der Schatzmeister -<br />

c/o Dr. Alexander Rudloff<br />

GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam<br />

Telegrafenberg<br />

14473 Potsdam<br />

DEUTSCHLAND<br />

Bearbeitungsvermerke:<br />

Hiermit beantrage ich die Aufnahme in die <strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft (DGG) e.V.:<br />

Art der Mitgliedschaft: Status<br />

persönlich Junior (< 30 Jahre) [10,- €]<br />

Mitglied [30,- €]<br />

Senior (> 65 Jahre) [20,- €]<br />

Doppelmitglied (nur DPG, DMetG) [20,- €]<br />

Beitragsfrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]<br />

korporativ (z.B. Universitätsinstitute, Firmen) Korporatives Mitglied [30,- €]<br />

BeitragsFrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]<br />

Adresse<br />

Name, Vorname, Titel: ____________________________________________ Geburtsdatum: _ _ / _ _ / 19 _ _<br />

Anschrift privat: ______________________________________________________________________<br />

Anschrift dienstlich: ______________________________________________________________________<br />

______________________________________________________________________<br />

Tel.: ____________________________________________ Fax: ________________________<br />

E-Mail: ______________________________________________________________________<br />

Einer Veröffentlichung meiner Adressdaten in Publikationen* der DGG stimme ich zu ich nicht zu<br />

*z.B. Mitgliederverzeichnis, DGG-Mitteilungen<br />

Geophysical Journal International (GJI) – Preise 2008<br />

STANDARD - Papierversion (12 Hefte/Jahr)<br />

Junior (< 30 Jahre) [56,- €] Mitglied (auch S, D, F) [168,- €] Korporatives Mitglied [1.605,- €]<br />

PREMIUM - Papierversion (12 Hefte/Jahr) + ONLINE ZUGANG (1 Jahr)<br />

Junior (< 30 Jahre) [61,- €] Mitglied (auch S, D, F) [173,- €] Korporatives Mitglied [1.765,- €]<br />

ONLINE ZUGANG (1 Jahr)<br />

Junior & Mitglied (auch S, D, F) [5,50 €]<br />

ohne GJI ohne GJI Online Zugang<br />

Korrespondenzanschrift: Dienstanschrift oder Privatanschrift<br />

Aufnahme gewünscht ab: sofort oder Jahr _________<br />

Zahlung der Beiträge: Einzugsermächtigung (umseitig) oder gegen Rechnung<br />

Folgende Mitglieder der DGG kann ich als Referenz(en) angeben (§ 4.4 der Satzung):<br />

Referenz <strong>Nr</strong>. 1 - Name, Ort: Referenz <strong>Nr</strong>. 2 – Name, Ort:<br />

________________________________________ ________________________________________<br />

_________________________ ____________________________________________<br />

(Ort, Datum) (Unterschrift des/r Antragstellers/in)<br />

[DGG_Aufnahme_2008 Stand: 17.01.2008, AR]<br />

4/<strong>2007</strong> DGG-Mittlg . 73


EINZUGSERMÄCHTIGUNG (gilt nur für Konten in Deutschland):<br />

Hiermit erteile ich der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) die Erlaubnis, den<br />

DGG Mitgliedsbeitrag sowie falls zutreffend die Kosten für das GJI<br />

von meinem Girokonto per Lastschrift abzubuchen. Die Erlaubnis gilt bis auf Widerruf.<br />

Name: ____________________________________________________________________________<br />

Anschrift: ____________________________________________________________________________<br />

Kontonummer: _________________________________ Bankleitzahl: ________________________________<br />

Name, ggf. Ort der Bank: ____________________________________________________________________<br />

_________________________ ____________________________________________<br />

(Ort, Datum) (Unterschrift des/r Kontoinhabers/in)<br />

[DGG_Aufnahme_2008 Stand: 17.01.2008, AR]<br />

74 DGG-Mittlg . 4/<strong>2007</strong>


Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen<br />

68. Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n Geophysikalischen Gesellschaft 03.03.-06.03.2008<br />

Freiberg<br />

http://www.geophysik.tu-freiberg.de/dgg2008/<br />

23. Internationale Polartagung der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für Polarforschung 10.03.-14.03.2008<br />

Münster<br />

http://www.uni-muenster.de/Polartagung/<br />

DGG/BDG-Seminar "Oberflächennahe Erkundung" mit Workshop "Scherwellenseismik" 26.03.-28.03.2008<br />

Neustadt/Weinstraße<br />

21. Symposium on the Application of Geophysics to Engineering and Environmental 06.04.-10.04.2008<br />

Problems (SAGEEP 2008)<br />

Philadelphia, USA<br />

http://www.eegs.org/sageep/index.html<br />

General Assembly of the European Geosciences Union (EGU 2008) 13.04.-18.04.2008<br />

Wien, Österreich<br />

http://meetings.copernicus.org/egu2008<br />

Seismological Society of America (SSA) 2008 Annual Meeting 16.04.-18.04.2008<br />

Santa Fe, N. Mex., USA<br />

http://www.seismosoc.org/meetings/2008/index.html<br />

9. Workshop der FKPE Arbeitsgemeinschaft Bohrlochgeophysik und Gesteinsphysik 24.04.-25.04.2008<br />

Hannover<br />

http://www.fkpe.org/<br />

Joint Symposia 13th FIG Symposium on Deformation Measurements and Analysis 12.05.-15.05.2008<br />

and 4th IAG Symposium on Geodesy for Geotechnical and Structural Engineering<br />

Lisbon, Portugal<br />

http://measuringchanges.lnec.pt<br />

5 th International Conference on Airborne Electromagnetics (AEM2008) 28.05.-30.05.2008<br />

Helsinki, Finnland<br />

http://geo.tkk.fi/AEM2008/<br />

First International Workshop on High-Energy Particle Precipitation in the Atmosphere 28.05.-31.05.2008<br />

Helsinki, Finnland<br />

http://www.fmi.fi/research_atmosphere/atmosphere_21.html<br />

9 th International Conference on Modelling, Monitoring and Management of Water Pollution 09.06.-11.06.2008<br />

Alicante, Spanien<br />

http://www.wessex.ac.uk/conferences/2008/water08/<br />

70 th EAGE Conference & Exhibition (Rome 2008) 09.06.-12.06.2008<br />

Rom, Italien<br />

http://www.eage.org<br />

12 th International Conference on Ground Penetrating Radar (GPR 2008) 16.06.-19.06.2008<br />

Birmingham, England<br />

Methodological Approaches in Geoarchaeology 22.06.-25.06.2008<br />

Porto Heli, Greece<br />

http://www.geoarch2008.gr/Wor_EN_Homepage.htm<br />

9 th International Conference on Permafrost 29.06.-03.07.2008<br />

Fairbanks, Alaska, USA<br />

http://www.nicop.org<br />

11 th European Conference on the Mathematics of Oil Recovery 08.09.-11.09.2008<br />

Bergen, Norwegen<br />

http://www.eage.org<br />

14 th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics (Near Surface) 15.09.-17.09.2008<br />

Kraków, Polen<br />

http://www.eage.org<br />

Bitte die Termine geowissenschaftlicher Konferenzen, Seminare, Workshops, Kolloquien, Veranstaltungen etc., die für<br />

die Mitglieder der DGG von Interesse sein könnten, rechtzeitig an Dr. Thomas Günther, Institut für Geowissenschaftliche<br />

Gemeinschaftsaufgaben, Stilleweg 2, 30655 Hannover, E-Mail: thomas.guenther@gga-hannover.de, schicken, damit<br />

diese auf der Homepage der DGG und in den DGG-Mitteilungen erscheinen können.


Absender:<br />

<strong>Deutsche</strong> Geophysikalische Gesellschaft e .V . (DGG) -<br />

Geschäftsstelle GeoForschungsZentrum Potsdam, 14473 Potsdam<br />

PVSt ., <strong>Deutsche</strong> Post AG, Entgelt bezahlt<br />

76 DGG Mittlg . 3/2005

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