19.02.2013 Aufrufe

Jahresbericht 2011 - IV-Stelle Luzern

Jahresbericht 2011 - IV-Stelle Luzern

Jahresbericht 2011 - IV-Stelle Luzern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mit Menschen für Mitmenschen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong>


Aufsichtskommission<br />

Präsident Guido Graf<br />

Regierungsrat des Gesundheits- und<br />

Sozialdepartementes <strong>Luzern</strong><br />

Mitglieder Erwin Arnold<br />

Kantonsrat, Gemeinderat und<br />

Sozialvorsteher Buchrain Buchrain<br />

Armin Hartmann<br />

Kantonsrat, Gemeindeammann Schlierbach,<br />

Inhaber der IMC Hartmann AG Schlierbach<br />

Domenic Jauch<br />

Verkaufsberater Orthotec AG Ettiswil<br />

Urs Kneubühler<br />

Mitglied der Geschäftsleitung Concorida Schötz<br />

Gaby Müller<br />

Rechtsanwältin <strong>Luzern</strong><br />

Albert Vitali<br />

Nationalrat, Inhaber Vitali Treuhand GmbH Oberkirch<br />

Sekretariat Jeannette Riedweg<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

des Gesundheits- und Sozialdepartements<br />

Schüpfheim<br />

Geschäftsleitung<br />

Gesamtleitung Donald Locher<br />

Direktor, Vorsitzender der Geschäftsleitung <strong>Luzern</strong><br />

HR & Services Daniel Fuchs<br />

Vizedirektor, Bereichsleiter Rain<br />

Eingliederung Brigitte Hirter<br />

Bereichsleiterin Rottenschwil<br />

Leistungen Erwachsene & Hanspeter Spini<br />

Jugendliche Bereichsleiter Sarnen<br />

Leistungen Erwachsene & Hugo Biedermann<br />

Abklärungsdienste Bereichsleiter Altdorf<br />

Regional ärztlicher Denise Krebs<br />

Dienst Zentralschweiz Leiterin Dietlikon


Wieder arbeiten dürfen. Sich und allen anderen beweisen<br />

können, dass man es kann. Für den eigenen<br />

Einsatz Anerkennung, Respekt und Lob erhalten.<br />

Wieder dazu gehören und mit dazu beitragen, dass<br />

etwas gelingt. Für Menschen mit einer Behinderung<br />

ist eine ausfüllende Arbeit die beste Therapie für<br />

Selbstwertgefühl und Lebensfreude. Dies immer<br />

mehr Menschen zu ermöglichen ist darum das wichtigste<br />

Ziel der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong>.<br />

Drei Komponenten sind für erfolgreiche berufliche<br />

Wiedereingliederungen entscheidend: Motivierte<br />

Wiedereinzugliedernde, motivierte Mitarbeitende<br />

der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> und motivierte potentielle Arbeit -<br />

gebende. Um Mitmenschen eine Zukunft zu geben<br />

braucht es daher in erster Linie Menschen, die eine<br />

passende Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeit anbieten<br />

wollen und auch können.<br />

In diesem <strong>Jahresbericht</strong> wollen wir aufzeigen,<br />

warum sich dieser Weg lohnt und warum Ausbildnerinnen<br />

und Ausbildner zu Ihren Schützlingen<br />

stehen und sie gerne fordern und fördern. Arbeit -<br />

ge bende werden für ihr Engagement reichlich belohnt.<br />

Mit dankbaren und motivierten Mitarbeitenden,<br />

die mit allen ihren Möglichkeiten gute Arbeit<br />

leisten. Je mehr Arbeitgebende dies erkennen, desto<br />

besser geht diese Rechnung für alle Beteiligten auf.<br />

Intro


4 Inhalt<br />

Inhalt<br />

Direktion<br />

Donald Locher, Direktor <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> 5<br />

Geschäftsleitung 6<br />

Neue Aufsichtskommission 7<br />

Zahlen und Fakten 8<br />

Recht 9/10<br />

Eingliederung<br />

Brigitte Hirter und Teamleitung 11<br />

Engagement 12/13<br />

Eingliederungsprozess 14<br />

Zahlen und Fakten 15/16<br />

Leistungen Jugendliche<br />

Hanspeter Spini und Teamleitung 17<br />

Engagement 18/19<br />

Zahlen und Fakten 20<br />

Leistungen Erwachsene<br />

Hugo Biedermann und Teamleitung 21<br />

Engagement 22/23<br />

Zahlen und Fakten 24/25/26<br />

HR & Services<br />

Daniel Fuchs und Team 27<br />

Engagement 28/29<br />

Vielseitige Ausbildung 30<br />

RAD (Regional Ärztlicher Dienst Zentralschweiz)<br />

Denise Krebs und Teamleitung 31<br />

Zahlen und Fakten 32/33<br />

Adressen/Kontakt 36


Direktion<br />

«Wir sind herausgefordert,<br />

eingliederungs orientierte<br />

Rentenrevisionen effizient<br />

durchzuführen. Dazu braucht<br />

es neue und innovative Ansätze,<br />

die wir gemein sam mit den<br />

beteiligten Partnern umsetzen<br />

wollen.»<br />

Neue Herausforderungen bewältigen.<br />

Die mit der 6. <strong>IV</strong>G-Revision verbundenen<br />

Aufgaben sind enorm. Diese können nur<br />

dann bewältigt werden, wenn einerseits die<br />

Strategien, Strukturen und Prozesse der<br />

<strong>IV</strong>-<strong>Stelle</strong> auf deren Bewältigung ausgerichtet<br />

werden und andererseits die Entwicklung<br />

der Unternehmensstruktur gezielt angepackt<br />

wird.<br />

So stellt z.B. die Maxime «Gespräch vor<br />

Akten» besondere Anforderungen an die<br />

Kommunikationsfähigkeiten unserer Mit -<br />

arbeitenden, weil gleichzeitig rasche und<br />

sachgerechte Lösungen und Entscheide<br />

gefordert sind. Unser Hauptaugenmerk gilt<br />

deshalb einer gezielten Förderung und Entwicklung<br />

unseres Kaders sowie der Mitarbeitenden.<br />

Donald Locher, Direktor<br />

Nur gemeinsam kommen wir voran.<br />

<strong>2011</strong> haben wir uns sowohl im Rahmen<br />

mehrerer GL-Workshops als auch in einem<br />

2-tägigen Kader-Seminar intensiv auf die<br />

Umsetzung der Strategie vorbereitet, um<br />

eine reibungslose Einführung der Assistenzbeiträge<br />

sowie einen optimalen Ablauf eingliederungsorientierter<br />

Rentenrevisionen<br />

zu gewährleisten und angezeigte Weichenstellungen<br />

in der Entwicklung der Unternehmenskultur<br />

vorzunehmen. Wir sind uns<br />

aber bewusst, dass ein Eingliederungs -<br />

erfolg nicht von uns alleine bewirkt werden<br />

kann. Vielmehr hängt dieser von einem erfolgreichen<br />

Zusammenwirken aller am Eingliederungsprozess<br />

beteiligten Partner ab.<br />

Entscheidend ist die Bereitschaft von Arbeitgebenden,<br />

gesundheitlich beeinträchtigten<br />

Menschen einen Arbeitsplatz anzubieten.<br />

Mit neuen und innovativen Ansätzen wollen<br />

wir sie dafür noch verstärkter gewinnen.<br />

Direktion<br />

5


6 Direktion<br />

Die Geschäftsleitung der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

(v.o.n.u.)<br />

Hanspeter Spini, Bereichsleiter<br />

Leistungen Erwachsene und Jugendliche<br />

Hugo Biedermann, Bereichsleiter<br />

Leistungen Erwachsene und Abklärungen<br />

Donald Locher, Direktor<br />

Denise Krebs, Leiterin<br />

Regional ärztlicher Dienst Zentralschweiz<br />

Brigitte Hirter, Bereichsleiterin Eingliederung<br />

Daniel Fuchs, Vize direktor,<br />

Bereichs leiter HR & Services


Neue Aufsichtskommission<br />

Die auf den 1. Juli <strong>2011</strong> geschaffene Aufsichtskommission<br />

nimmt als erste kantonale<br />

Aufsichtsbehörde der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> die<br />

Aufsicht in Verwaltungsangelegenheiten<br />

wahr, die weder der Aufsicht des Bundes<br />

noch der richterlichen Prüfung unter liegen.<br />

Der Aufsichtskommission gehören der Vorsteher<br />

des Gesundheits- und Sozialdeparte -<br />

mentes als Präsident sowie sechs weitere<br />

Mitglieder an. Diese setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Arbeitgeberapéro im KKL<br />

Erfolgreiche Eingliederungen sind ohne<br />

enge Zusammenarbeit mit den Arbeit -<br />

gebenden undenkbar. Jeweils zum Jahres -<br />

anfang laden wir deshalb alle Arbeitgebenden<br />

zu einem Anlass ins KKL ein, wo wir<br />

über Neuerungen im Bereich der <strong>IV</strong> informieren<br />

und uns für die wertvolle und gute<br />

Zusammenarbeit bedanken. Bei dem anschliessenden<br />

Apéro bieten sich zudem<br />

vielfältige Gelegenheiten um die persönlichen<br />

Kontakte zwischen Arbeitgebenden<br />

und <strong>IV</strong> Mitarbeitenden des Bereichs Ein -<br />

gliederung zu vertiefen.<br />

Auch in diesem Jahr haben wieder rund 250<br />

Arbeitgebende aus dem Kanton <strong>Luzern</strong> den<br />

Weg ins KKL gefunden und grosses Interesse<br />

an den Ausführungen von Regierungsrat<br />

Guido Graf, Direktor Donald Locher und des<br />

Gastreferenten Fernsehkorrespondent und<br />

Autor Ulrich Tilgner gezeigt. Die vielen<br />

positiven Rückmeldungen zu diesem Anlass<br />

haben uns sehr gefreut.<br />

Präsident<br />

Herr RR Guido Graf<br />

Mitglieder<br />

Herr Erwin Arnold<br />

Herr Dr. rer. oec. Armin Hartmann<br />

Herr Domenic Jauch<br />

Herr Urs Kneubühler<br />

Frau lic. iur. Gabi Müller<br />

Herr Albert Vitali<br />

Sekretariat<br />

Frau MLaw Jeannette Riedweg<br />

(v.l.n.r.)<br />

Ulrich Tilgner, Korrespondent und Autor<br />

Guido Graf, Regierungsrat Gesundheits- und<br />

Sozialdepartement<br />

Donald Locher, Direktor <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

Direktion<br />

7


8 Direktion<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2010<br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

■ 10’542 Bezüger von <strong>IV</strong>-Renten<br />

■ 1’695 Bezüger von Hilflosenentschädigungen<br />

■ 1’182 Bezüger von <strong>IV</strong>-Taggeldern<br />

13’419 Total<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 208 Mio. Ausbezahlte <strong>IV</strong>-Renten<br />

■ 15 Mio. Ausbezahlte Hilflosenentschädigungen<br />

■ 79 Mio. Individuelle Massnahmen<br />

■ 24 Mio. <strong>IV</strong>-Taggelder<br />

326 Mio. Total<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 196 Mio. Ausgleichskasse <strong>Luzern</strong> (59%)<br />

■ 130 Mio. Übrige Ausgleichskassen<br />

und ZAS direkt (41%)<br />

326 Mio. Total<br />

Eckwerte <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> <strong>2011</strong><br />

Durch eine weitere Verstärkung der Eingliederungsmassnahmen<br />

konnten die Neu -<br />

renten reduziert werden, was eine Reduktion<br />

der Bezüger von <strong>IV</strong>-Renten bewirkt.<br />

Auftragsvolumen an Ausgleichskassen<br />

und Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS)<br />

Die Zahlungen von Renten, Hilflosenentschädigungen<br />

und Taggeldern werden entweder<br />

von der zuständigen Ausgleichskasse<br />

ausgelöst oder direkt über die Zentrale Ausgleichsstelle<br />

(ZAS) abgewickelt.


Recht<br />

Verwaltungsinterne Anhörungen und<br />

gerichtliche Beschwerdeverfahren<br />

<strong>2011</strong> gab es 853 Anhörungen von Versicherten<br />

(2010: 791) auf erlassene Vorbescheide<br />

bei der <strong>IV</strong> sowie 297 Beschwerden<br />

(2010: 357) beim kantonalen Verwaltungsgericht.<br />

Von den <strong>2011</strong> erlassenen 335 Urteilen<br />

des kantonalen Verwaltungsgerichts<br />

(2010: 466) wurden deren 41 (2010: 53) ans<br />

Bundes gericht weitergezogen.<br />

Urteile des kantonalen Verwaltungs -<br />

gerichts (1. Gerichtsinstanz)<br />

In den 335 erstinstanzlich erledigten Verfahren<br />

wurden die Beschlüsse der <strong>IV</strong> in 56%<br />

der Fälle (2010: 49%) vollumfänglich und in<br />

5% der Fälle (2010: 7%) teilweise geschützt.<br />

Rund 26% der Fälle (2010: 28%) wurden zur<br />

nochmaligen Abklärung an die <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

zurückgewiesen. Rund 2% der erstinstanzlichen<br />

Gerichtsverfahren wurden mittels<br />

formeller Erledigung (Abschreibungen, Verfahrensabbrüche)<br />

erledigt. In lediglich 11%<br />

der Fälle (2010: 20%) wurden die Beschlüsse<br />

der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> vom Gericht nicht geschützt<br />

und durch ein abweichendes gerichtliches<br />

Urteil ersetzt.<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 49% Schützen den Beschluss der<br />

<strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> vollständig<br />

■ 7% Schützen den Beschluss der<br />

<strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> teilweise<br />

■ 28% Rückweisung zur Abklärung<br />

■ 16% Entscheid der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

■ 16% Entscheid der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

abgewiesen<br />

(100% sind 335 Fälle)<br />

Direktion<br />

Die Aufgaben des Rechtsdienstes umfassen sowohl die interne rechtliche Beratung<br />

als auch die Abwicklung aller Gerichtsverfahren vor dem kantonalen Verwaltungsund<br />

dem Bundesgericht. Die Fachgruppe für die Bekämpfung von Versicherungsmissbräuchen<br />

ist dem Rechtsdienst angegliedert. Insgesamt konnte <strong>2011</strong> ein leichter<br />

Rückgang gerichtlicher Beschwerdeverfahren festgestellt werden. Gleichzeitig<br />

erfolgte ein weiterer Ausbau innerbetrieblicher Dienstleistungen in Form von<br />

Beratung und Begleitung der übrigen Fachdienste.<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 72% Anhörung<br />

■ 25% Beschwerde ans kantonale<br />

Verwaltungsgericht<br />

■ 3% Weiterzug ans Bundesgericht<br />

(100% sind 1191 Fälle, inkl. alle ohne<br />

Einsprachen)<br />

9


10 Direktion<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 63% Schützen den Beschluss der<br />

<strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> vollständig<br />

■ 4% Schützen den Beschluss der<br />

<strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> teilweise<br />

■ 19% Rückweisung zur Abklärung<br />

■ 14% Entscheid der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

abgewiesen<br />

(100% sind 48 Fälle)<br />

Urteile des Bundesgerichts<br />

(2. Gerichtsinstanz)<br />

In den 48 (2010: 48) vom Bundesgericht<br />

zweitinstanzlich erledigten Verfahren wurden<br />

die Beschlüsse der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> in 63%<br />

der Fälle (2010: 77%) vollumfänglich und in<br />

4% der Fälle (2010: 4%) teilweise geschützt.<br />

In 19% der beurteilten Fälle (2010: 4%)<br />

wurde das Verfahren zur nochmaligen Abklärung<br />

an die <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> zurückgewiesen.<br />

Von den umstrittenen Beschlüssen wurden<br />

14% (2010: 15%) vom Bundesgericht nicht<br />

geschützt und durch ein abweichendes<br />

Urteil ersetzt.


Eingliederung<br />

«Wenn die Wiedereingliederung<br />

in den Arbeitsprozess gelingt,<br />

gibt es allseits Gewinner!»<br />

Kontaktpflege zu den verantwortlichen<br />

Personen, die Mitarbeitende gerne darin<br />

unterstützen, den Weg an ihren Arbeitsplatz<br />

zurück zu finden, war ist und bleibt<br />

für die Fachleute der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> ein zentraler<br />

Aspekt. Nicht zuletzt deshalb konnten<br />

wir im ver gange nen Jahr insgesamt rund<br />

100 Personen mehr als 2010 in den Arbeitsprozess<br />

zurückbegleiten.<br />

Praktikable Lösungen durch Kreativität<br />

und Offenheit.<br />

Bereits in der Frühintervention ist es wichtig,<br />

dass sich nebst den betroffenen Versicherten<br />

sowohl Arbeitgebende als auch behandelnde<br />

Ärzte/ Psychiater mit den verantwortlichen<br />

Fachpersonen Eingliederung der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

über die einfachste Art des Wiedereinstiegs<br />

unterhalten. Dies am besten schon ab dem<br />

ersten Tag der Rekonvaleszenz. Durch eine<br />

detaillierte Eingliederungsplanung werden<br />

die Verantwortlichkeiten aller Beteiligten sowie<br />

die Daten der regelmässigen Standort -<br />

gespräche verbindlich festgelegt, damit der<br />

Prozess der Zielerreichung gut begleitet und<br />

für alle transparent ist.<br />

Situative, berufsberatende und psycho -<br />

logische Begleitung.<br />

Für Personen, welche sich in einem Praktikum,<br />

einer Umschulung oder Ausbildungsphase<br />

befinden, ist die gute Betreuung eine<br />

wichtige Unterstützung – unter anderem<br />

auch zur Früherkennung von allfälligen<br />

Schwierigkeiten.<br />

Nach den Tests über die berufliche Eignung<br />

kann dank Entgegenkommen einiger Unternehmen<br />

zum Beispiel ein Kurzpraktikum<br />

angeboten werden, bevor sich die betroffene<br />

Person definitiv für eine Umschulung entscheidet.<br />

Sehr positiv für die Beteiligten ist<br />

natürlich, wenn der Lehrbetrieb nach Abschluss<br />

der Zweitausbildung oder der<br />

Zusatzqualifikation die betroffene Person<br />

fest anstellt.<br />

Auch der Kontakt zu allen externen Anbietern<br />

von Ausbildungen bedarf der persönlichen<br />

Pflege und führt regelmässig zu Stand ort -<br />

gesprä chen mit den verantwortlichen Personen,<br />

um Angebot und Nachfrage den<br />

gemeinsamen Bedürfnissen angleichen zu<br />

können.<br />

Eingliederung<br />

(v.l.n.r.)<br />

Brigitte Hirter, Bereichsleiterin Eingliederung, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Karin Burkart, Teamleiterin Früherfassung / Frühintervention<br />

Margrit Würsch, Teamleiterin Berufsberatung<br />

Benno Muff, Teamleiter Jobcoaching / Arbeitsvermittlung<br />

11


12<br />

Engagement<br />

«Arbeit und eigener Verdienst<br />

stärken das Selbstwertgefühl.»<br />

Herr Schmid, seit wann arbeiten Sie mit<br />

Herrn Bachmann zusammen?<br />

Wir sind seit September <strong>2011</strong> ein Team.<br />

Wir erledigen spezielle Aufgaben am Bau<br />

wie Platten verlegen, Leitungen erstellen,<br />

Häuser anbauen aber auch diverse Gartenarbeiten.<br />

Die Zusammenarbeit läuft gut.<br />

Herr Bachmann hat sich super gemacht,<br />

seit er bei uns ist. Er kam ja von der<br />

Maschinenindustrie und hatte da eine<br />

völlig andere Tätigkeit. Bauen ist halt eine<br />

viel körperlichere Arbeit und dafür braucht<br />

es viel Kraft. Die gewinnt er aber mit<br />

jedem Tag hinzu.<br />

Wie funktioniert die Verständigung<br />

untereinander?<br />

Da ja Herr Bachmann gehörlos ist, verständigen<br />

wir uns oft durch Zeichensprache.<br />

Man muss ihm klar kommunizieren, was er<br />

zu tun hat, dann klappt es prima. Natürlich<br />

muss man etwas mehr auf ihn auf -<br />

passen. Zum Beispiel, dass er nicht gerade<br />

hinter einem steht, wenn man mit Bau -<br />

maschinen unterwegs ist. Er hat ein bisschen<br />

einen Hang dazu, irgendwo in etwas<br />

reinzulaufen, was auch zu lustigen Situationen<br />

führt. Doch darüber können wir<br />

beide lachen, was der Arbeit nur gut tut.<br />

Wie stehen Sie grundsätzlich zur<br />

Wiedereingliederung?<br />

Ich finde es richtig, dass jemand mit zwei<br />

gesunden Armen und Beinen arbeiten kann<br />

und darf. Wer nur zuhause herumsitzen<br />

muss, fühlt sich doch unnütz auf dieser<br />

Welt. Arbeit und eigener Verdienst stärken<br />

das Selbstwertgefühl, denn so ist man in<br />

der Gesellschaft integriert. Natürlich müssen<br />

behinderte Menschen ihren Möglichkeiten<br />

und Fähigkeiten entsprechend eingesetzt<br />

werden. Wie Sie sehen, lohnt sich das<br />

für alle Beteiligten.<br />

Marcel Schmid


Die BS Zeier AG mit Sitz in Obernau LU ist auf Sanierungen und Bau auf engstem Raum spezialisiert. Das Unternehmen<br />

verfügt über hoch motivierte und engagierte Mitarbeiter, zu dem auch Wiedereinzugliedernde gehören.<br />

Der gehörlose Michael Bachmann (rechts) wird von Marcel Schmid (links) ausgebildet und beruflich begleitet.<br />

Engagement 13


14 Eingliederung<br />

Eingliederungsprozess<br />

Früherfassung<br />

Frühintervention<br />

Berufsberatung/<br />

Job Coach/<br />

Arbeitsvermittlung<br />

Job Coach/<br />

Arbeitsvermittlung<br />

erfolgreich<br />

eingegliedert<br />

327 Fälle<br />

erfolgreich<br />

eingegliedert<br />

231 Fälle<br />

erfolgreich<br />

eingegliedert<br />

291 Fälle<br />

«Das Geheimnis des Erfolges ist, den<br />

Stand punkt des Anderen einzunehmen und<br />

die Dinge mit seinen Augen zu betrachten,<br />

um zu verstehen.»<br />

Was Henry Ford schon vor lan ger Zeit<br />

erkannt hat ist eine Grundhaltung, die bei<br />

der Suche und Vermittlung von Arbeits -<br />

plätzen auch heute noch gilt.<br />

Externe<br />

Abklärungen<br />

192<br />

Anmeldungen aus<br />

Früherfassung<br />

Umschulungen Integrationsmassnahmen<br />

Total erfolgreich eingegliedert<br />

849 Fälle<br />

Früherfassung<br />

470 Meldungen<br />

Berufliche<br />

Massnahmen<br />

503<br />

Anmeldungen mit<br />

<strong>Stelle</strong><br />

Frühintervention<br />

695 Fälle<br />

Dank an die Arbeitgebenden für Arbeitsplätze,<br />

Zeit und Geduld!<br />

<strong>2011</strong> haben viele Betroffene die Möglichkeit<br />

erhalten, ihre Arbeitsfähigkeit während<br />

Praktikumseinsätzen in der freien Wirtschaft<br />

zu testen, neu unter Beweis zu stellen<br />

oder wieder zu trainieren. Sich auf eine<br />

Praktikantin oder einen Praktikanten einzulassen<br />

bringt einen Betreuungsaufwand für<br />

Mitarbeitende eines Betriebes mit sich. Für<br />

eine positive Entwicklung engagiert sich<br />

darum im Gegenzug die <strong>IV</strong> mit personellem<br />

und finanziellem Einsatz während des gesamten<br />

Praktikums. Das hat sich bewährt,<br />

denn nicht zuletzt wegen dieser bis längstens<br />

sechs Monate dauernden Probezeit<br />

konnten im Anschluss einige Personen in<br />

ein festes Arbeitsverhältnis aufgenommen<br />

werden.<br />

Arbeitsvermittlung/<br />

Job-Coaching<br />

690<br />

Abgeschlossen<br />

278 Meldungen<br />

Durchschnittliche<br />

Bearbeitungsdauer<br />

(76,3 Tage) FeFi<br />

Durchschnittliche<br />

Bearbeitungsdauer<br />

BB (551,5 Tage)<br />

Durchschnittliche<br />

Bearbeitungsdauer<br />

(214,8 Tage) AV<br />

Neuakquisitionen<br />

Arbeitgeberkontakte


Meldungen Früherfassung<br />

Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit<br />

Arbeitgebern und den Versicherten sowie regelmässiger<br />

Aufklärungsarbeit gab es <strong>2011</strong><br />

weniger Früherfassungsmeldungen.<br />

Anmeldungen aus Früherfassung<br />

Eine verbindlich organisierte Vernetzung<br />

der betroffenen Personen mit externen<br />

Beteiligten bringt den Abschluss der Früherfassung<br />

mit sich. Herrschen <strong>IV</strong>-fremde<br />

Faktoren vor, hilft eine genaue Klärung des<br />

Problems, um die Betroffenen mit der geeigneten<br />

<strong>Stelle</strong> zu vernetzen.<br />

Frühinterventionsmassnahmen<br />

Die Komplexität der eingliederungshindernden<br />

Faktoren steigt. Dementsprechend sind<br />

begleitende Interventionsmassnahmen ver -<br />

mehrt angezeigt. Die sorgfältige Auswahl<br />

von unterstützenden Massnahmen trägt<br />

eini ges zum Eingliederungserfolg bei.<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2009<br />

2009<br />

2009<br />

2010<br />

2010<br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

■ 529<br />

■ 539<br />

■ 505<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 268<br />

■ 235<br />

■ 192<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 659<br />

■ 681<br />

■ 635<br />

Eingliederung<br />

Total 505 eingegangene Gesuche zur<br />

Früherfassung; davon:<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 152 durch Arbeitgeber<br />

■ 73 durch Ärzte<br />

■ 170 durch versicherte Person selbst<br />

■ 110 andere Personen/<strong>Stelle</strong>n<br />

15


16 Eingliederung<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2009<br />

2009<br />

2009<br />

2010<br />

2010<br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

■ 1224 Umschulungen<br />

■ 467 Berufliche- und Integrationsmassnahmen<br />

■ 1768 Abklärungen<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 83.85 FeFi<br />

■ 551.55 BB<br />

■ 214.85 AV<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 327 Aus Früherfassung / Frühintervention<br />

■ 231 Aus Arbeitsvermittlung oder Berufsberatung<br />

■ 201 Neuvermittlung Arbeitsplatz<br />

■ 849 Total vermittelt und eingegliedert<br />

Berufliche Massnahmen im Detail<br />

Die Anforderungen für die Aufgaben, die in<br />

den Betrieben an die einzelnen Mitarbeiten -<br />

den gestellt werden, steigen kontinuierlich<br />

an. Um Neu- oder Umplatzierungen unterstützen<br />

zu können, gewinnen angepasste<br />

Abklärungen und dementsprechende Umschulungen<br />

oder berufliche Massnahmen<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Durchschnittliche Bearbeitungsdauer<br />

Gute, klare Begleitung und regelmässige<br />

Standortbestimmung tragen zu einer angepassten<br />

Falldauer bei.<br />

Erfolgreich eingegliederte/vermittelte Fälle<br />

Engagierte Arbeitgeber unterstützen ihre<br />

Fachvorgesetzten bei der Begleitung von<br />

Betroffenen in ihrem Betrieb.


Leistungen Jugendliche<br />

«Kinder und Jugendliche mit<br />

einer körperlichen oder mehrfachen<br />

Beeinträchtigung haben<br />

einen besonderen Bildungs -<br />

bedarf.»<br />

Bei der integrativen Schulung (IS) werden<br />

Schülerinnen und Schüler heilpädagogisch<br />

begleitet. Die Separative Sonderschulung<br />

(SeS) wird durch Betreuung und Therapien<br />

unterstützt. Ein Teil dieser Therapien wird<br />

von der <strong>IV</strong> finanziert.<br />

Neue Hürden.<br />

Jugendliche ohne Potential für die freie<br />

Wirtschaft verfügen nur über ein Jahr praktische<br />

Ausbildung (finanziert durch die <strong>IV</strong>)<br />

und haben bei Ausbildungsende eine zeit -<br />

liche Lücke bis zur Gewährung einer möglichen<br />

<strong>IV</strong>-Rente. Ein Eintritt in eine geschützte<br />

Werkstätte setzt bis anhin einen Renten -<br />

bezug voraus. Eine <strong>IV</strong>-Ausbildung startet in<br />

der Regel erst mit 17 Jahren. Eine mög liche<br />

Lösung wäre, dass der Kanton für ein Jahr<br />

die Ausbildungskosten einer praktischen<br />

Ausbildung im geschützten Rahmen übernehmen<br />

würde.<br />

Neue Wege.<br />

Mangelnde Ausbildungsfähigkeit und/oder<br />

fehlende Berufswahlreife bei behinderten<br />

Jugendlichen ist ein grosses Problem, das<br />

durch die IS-Schulung vor allem bei Jugendlichen<br />

mit einem tiefen Leistungsniveau<br />

(IQ unter 70) noch verschärft wird. Es gibt<br />

leider momentan keine integrativen Berufsfindungsjahre<br />

oder Zwischenlösungen für<br />

IS-Schüler, was in die Separation führt. Ein<br />

gezieltes Förderangebot wäre daher ein<br />

guter Lösungsansatz.<br />

Neue Lösungen.<br />

Mit weiterhin grosser Willensanstrengung<br />

aller Beteiligter sollen die Weichen für<br />

Jugendliche mit Beeinträchtigungen richtig<br />

gestellt werden, damit die erbrachten <strong>IV</strong>-<br />

Leistungen wie zum Beispiel medizinische<br />

Massnahmen, Hilfsmittel, berufliche Massnahmen<br />

etc. zu einer erfolgreichen Wiedereingliederung<br />

ins gesellschaftliche und<br />

berufliche Leben führen können. Klar, dass<br />

wir dabei unsere Hoffnungen auch auf die<br />

Kooperation von Aussen setzen.<br />

Leistungen Jugendliche<br />

(v.l.n.r.)<br />

Hanspeter Spini, Bereichsleiter Leistungen Erwachsene und Jugendliche,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Stefanie Baumann, Teamleiterin Leistungen Jugendliche<br />

Ursula Haas, Teamleiterin Leistungen Erwachsene<br />

17


18 Engagement<br />

Das Hotel Sonnenberg ob Kriens LU verfügt über 14 Zimmer, ein feines Restaurant, Gartenbahn, Minigolfanlage<br />

und eine atemberaubende Aussicht. Das vom Verein «The Büez» geführte Hotel bietet auch wiedereingliederungswilligen<br />

jungen <strong>IV</strong>-Berechtigten ein Sprungbrett an, um wieder im ersten Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Sandro<br />

Diana (links) wird von Meike Matanovic (rechts) im Service ausgebildet.


Meike Matanovic<br />

Engagement<br />

«Auch Menschen mit einem<br />

Handicap sollen schaffen,<br />

wollen schaffen und können es<br />

schaffen.»<br />

Frau Matanovic, wie erleben Sie Herrn<br />

Diana bei der täglichen Arbeit?<br />

Es ist ein Auf und ein Ab. Wegen seines<br />

Handicaps gibt es halt Zeiten, die nicht<br />

ganz einfach sind. An guten Tagen arbeitet<br />

er aber so nimmermüde, als ob es kein Morgen<br />

gäbe. Er ist aufgeschlossen, freundlich<br />

und charmant und wird von den Gästen<br />

sehr gut aufgenommen. Aber natürlich<br />

müssen wir auf seine Schwankungen Rücksicht<br />

nehmen. Ich als seine Ausbilderin versuche<br />

an mental schwierigen Tagen, ihn<br />

aufzubauen und nicht zu viel von ihm zu<br />

ver langen.<br />

Wie sehen Sie seine Berufschancen nach<br />

der Ausbildung?<br />

Ich denke, dass er ganz sicher gut arbeiten<br />

kann, denn er ist wirklich ein grosses<br />

Servicetalent. Aber, ich weiss auch, dass<br />

er positive Unterstützung braucht. Potentielle<br />

Arbeitgeber müssen darum seine Möglichkeiten<br />

im Voraus kennen und richtig einschätzen,<br />

um ihm eine echte Startchance zu<br />

ermöglichen. Eines kann ich aber noch so<br />

gerne versichern: Wenn alle mit ähnlichen<br />

Problemen so gut wären wie Herr Diana,<br />

dann hätten wir generell weniger Probleme.<br />

Was ist Ihre Haltung zur Wieder -<br />

eingliederung?<br />

Wiedereingliederung? Unbedingt! Auch<br />

Menschen mit einem Handicap sollen<br />

schaffen, wollen schaffen und können es<br />

schaffen. Natürlich ist es anspruchsvoller<br />

und braucht vielleicht etwas mehr Toleranz,<br />

Einsatz und Einfühlungsvermögen, um mit<br />

diesen Leuten zu arbeiten. Doch es lohnt<br />

sich. Bestätigung tut auf jeden Fall gut und<br />

baut enorm auf. Das ist ganz generell so<br />

und gilt übrigens nicht nur für behinderte<br />

Menschen.<br />

19


20 Leistungen Jugendliche<br />

4000<br />

3500<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Erledigte Entscheide Jugendliche <strong>2011</strong><br />

0<br />

2009<br />

2009<br />

Zusprachen<br />

2010<br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

Ablehnungen<br />

Zusprachen/Ablehnungen<br />

■ 228/32 Abklärungsmassnahmen<br />

■ 90/10 Erstmalige berufliche Ausbildung<br />

■ 12/29 Umschulung<br />

■ 384/21 Hilfsmittel<br />

■ 3688/385 Medizinische Massnahmen<br />

■ 94/12 Hilflosenentschädigungen<br />

■ 91/20 Renten<br />

■ 108/0 Taggeld<br />

■ 0/2 Sonstige<br />

Gesuche<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 1065 Erstmalige Gesuche<br />

■ 620 Wiederholte Gesuche<br />

Entscheide<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 895 Erstmalige Zusprachen<br />

■ 3682 Wiederholte Zusprachen<br />

■ 166 Erstmalige Ablehnung<br />

■ 334 Wiederholte Ablehnung<br />

Erledigte Entscheide Jugendliche<br />

Mit Ausnahme von Taggeldern ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr eine Zunahme an positiven Entscheiden<br />

festzustellen. Bei erstmaligen<br />

Renten ist diese Zunahme, wohl wegen den<br />

ungünstigen Bedingungen auf dem Arbeits -<br />

markt, bemerkenswert hoch ausgefallen.<br />

Andererseits gab es aber auch mehr abweisende<br />

Entscheide für eine <strong>IV</strong>-Rente Jugend -<br />

licher.<br />

Erstmalige und wiederholte Leistungen<br />

Auch im <strong>2011</strong> erhielten wir mehr Gesuche als<br />

im Jahr zuvor, was zu mehr Entscheiden<br />

führte. Im Bereich der Geburtsgebrechen sind<br />

diese vermehrt positiv ausgefallen. Dies ist<br />

auf eine verbesserte medizinische Versorgung<br />

zurückzuführen, welche die Überlebenschancen<br />

für mehrfachbehinderte Kinder erhöht. In<br />

der Folge nehmen auch die Kostengutsprachen<br />

zu.


Leistungen Erwachsene<br />

«Wir müssen uns auf gewichtige<br />

Umwälzungen einstellen,<br />

denn die <strong>IV</strong> ist einem stetig<br />

steigendem Druck ausgesetzt.»<br />

Die <strong>IV</strong>-Zusatzfinanzierung wurde angenommen<br />

und zeitigt schon erste Früchte,<br />

denn die erwartete Rückkehr auf die Erfolgs -<br />

strasse ist erkennbar. Dies alles ist aber erst<br />

ein Mosaikstein, der zur finanziellen<br />

Gesundung der Invalidenversicherung beiträgt.<br />

Weitere Vorkehrungen sind geplant.<br />

So soll die 6.<strong>IV</strong>-Revision auch einen wichtigen<br />

Teil dazu beitragen.<br />

Wir sind bereit.<br />

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.<br />

Wir haben die Thematik im Betrieb aufgenommen<br />

und in verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

den gesetzlichen Auftrag operativ<br />

vorbereitet. Die 6. Revision hat zum Ziel<br />

Eingliederungsbemühungen zu verstärken<br />

und auch Rentner wieder ins Erwerbsleben<br />

zurückzuführen. Diese Thematik fordert von<br />

der Leistungs- und Eingliederungsabteilung<br />

Flexibilität, Kreativität, Einsatz und<br />

viel Sozialkompetenz. Wir setzen in den<br />

Vorbereitungen alles daran, die Ansprüche<br />

der Versicherten wie auch der Versicherung<br />

und der Gesetzgebung unter einen Hut zu<br />

bringen, um ab 01.01.2012 die operative<br />

Tätigkeit für die neuen Angebote ohne wenn<br />

und aber in Angriff nehmen.<br />

<strong>IV</strong>-Leitsatz im Wandel.<br />

Der Leitsatz «Eingliederung vor Rente»<br />

wird mit der Einführung der 6. <strong>IV</strong>-Revision<br />

weiterentwickelt und neu definiert. Die<br />

neue Ausrichtung heisst «Eingliederung<br />

aus Rente». Dieser zusätzliche Fokus fordert<br />

uns alle und verlangt von uns eine<br />

klare Positionierung.<br />

Leistungen Erwachsene<br />

(v.l.n.r.)<br />

Stefan Frey, Teamleiter Leistungen Erwachsene<br />

Hugo Biedermann, Bereichsleiter Leistungen Erwachsene und Abklärungen,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Esther Flückiger, Teamleiterin Leistungen Erwachsene<br />

Martin Frei, Teamleiter Leistungen Abklärungen<br />

21


22 Engagement<br />

Das Betagtenzentrum Wesemlin <strong>Luzern</strong> bietet attraktive Wohnmöglichkeiten an bevorzugter Lage an, bei Bedarf<br />

mit qualifizierter Betreuung und Pflege. Wertschätzung und Achtung gehören ebenso zur Philosophie wie das<br />

Eingehen auf individuelle Bedürfnisse. Dafür sorgen in der Demenzabteilung auch Joe Bühler (rechts) und Vlora<br />

Tafa (links).


Joe Bühler<br />

Engagement<br />

«Wiedereingliederung ist ein<br />

absolutes Muss und sowohl für<br />

die Betroffenen als auch für die<br />

Gesellschaft eine echte Entlastung.»<br />

Herr Bühler, seit wann arbeitet Frau Tafa<br />

auf Ihrer Abteilung?<br />

Seit einem Jahr. Zunächst hat Sie ein halbjähriges<br />

Praktikum absolviert und wurde<br />

dann nach Abschluss als Pflegemitarbeiterin<br />

auf einer Abteilung für Menschen, die an<br />

einer Demez leiden, angestellt. Sie ist im<br />

Haus voll integriert und sowohl im Team<br />

als auch bei unseren Betagten äusserst beliebt.<br />

Mit ihrer positiven, fröhlichen Art ist<br />

sie ein wahrer Sonnenschein. Von der Tatsache,<br />

dass sie schwerhörig ist, merkt man<br />

jedenfalls kaum etwas.<br />

Wie funktioniert die Kommunikation im<br />

Alltag?<br />

Das klappt hervorragend. Ich habe mir das<br />

alles viel schwieriger vorgestellt, aber Frau<br />

Tafa kommuniziert derart gut, dass ihr<br />

Handicap fast keine Rolle spielt. Natürlich,<br />

sie kann kein Telefon hören, doch zusammen<br />

mit der <strong>IV</strong> haben wir dieses Problem<br />

durch entsprechende technische Mittel lösen<br />

können. Mit ihr zusammen zu arbeiten, ist<br />

für uns alle eine äusserst positive Erfahrung.<br />

Sie ist sehr einfühlsam und hat eine tolle<br />

Ausstrahlung. Es ist einfach beeindruckend<br />

und beispielhaft, wie sie ihr Leben meistert.<br />

Welchen <strong>Stelle</strong>nwert geben Sie der<br />

Wiedereingliederung?<br />

Einen sehr hohen. In unserem Zentrum beschäftigen<br />

wir zurzeit sieben <strong>IV</strong>-Berechtigte<br />

Menschen in einem Arbeitsversuch und wir<br />

sind offen für weitere Anstellungen. Wiedereingliederung<br />

ist ein absolutes Muss und<br />

sowohl für die Betroffenen als auch für die<br />

Gesellschaft eine echte Entlastung. Es ist<br />

ein gegenseitiges Geben und Nehmen.<br />

Daher ist es auch unser Ziel, Menschen mit<br />

einer Behinderung wenn immer möglich<br />

eine Chance zu bieten.<br />

23


24 Leistungen Erwachsene<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2009<br />

2009<br />

2010<br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

■ 1821 Eingänge erstmalig <strong>IV</strong><br />

■ 1521 Eingänge AHV<br />

■ 3342 Total Eingänge erstmalig<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 88,9 Mio. Franken für Sachleistungen<br />

■ 87.0 Mio. Franken für Sachleistungen<br />

■ 86.0 Mio. Franken für Sachleistungen<br />

Ein vielseitiges Aufgabengebiet.<br />

Für Mitarbeitende der <strong>IV</strong> sind die Herausforderungen<br />

und Aufgaben immer komplexer<br />

und vielfältiger. Von jedem einzelnen ist<br />

eine hohe fachliche und soziale Kompetenz<br />

gefordert, denn es werden neue Angebote<br />

geschaffen (z.B. Assistenzbeitrag, Verfahren<br />

der Rentenrevision etc.). Wir bearbeiten<br />

Gesuche von Mitmenschen, deren Situation<br />

alles andere als erfreulich ist. Hier heisst<br />

es, die Einschränkungen, Kulturen und<br />

Eigenheiten eines jeden einzelnen zu beachten,<br />

den Dienstleistungsgedanken hoch<br />

zu halten und die gesetzlichen Vorgaben<br />

gerecht und fair umzusetzen.<br />

Anmeldungen und Gesuche<br />

Die erstmaligen <strong>IV</strong>-Anmeldungen für sämtliche<br />

Leistungen der <strong>IV</strong> (Eingliederung,<br />

Hilfsmittel, Hilflosenentschädigung und<br />

Rente) sind im Jahre <strong>2011</strong> leicht angestiegen.<br />

Eine grosse Veränderung ist bei den Eingängen<br />

der Anmeldungen für Leistungen<br />

im AHV-Alter erkennbar. Dazu beigetragen<br />

hat sicherlich die Gesetzesänderung in Bezug<br />

auf Hilfsmittel (Hörgeräte) und Hilflosenentschädigung<br />

(HE leicht im AHV-Alter).<br />

Ausbezahlte Summe <strong>IV</strong> und AHV<br />

Die Gesamtsumme der ausbezahlten Leistungen<br />

für Abklärungen und Hilfsmittel der<br />

<strong>IV</strong> und AHV zeigt <strong>2011</strong> einen Abwärtstrend.<br />

Dies kann mit der Pauschalisierung der<br />

Hörgeräte eventuell erklärt werden.


Gesuche<br />

Im Gegensatz zum Vorjahr gab es <strong>2011</strong><br />

einen leichten Anstieg an Gesuchen. Eine<br />

Erklärung ist nicht so einfach zu finden,<br />

könnte aber auch eine Folge der neuen<br />

Leistungsart HE-AHV und Hörgeräte sein.<br />

Der permanente Leistungsdruck in unserer<br />

Arbeitswelt führt oft zu einer Rentenanmeldung<br />

bei der <strong>IV</strong>.<br />

Erstmalige Entscheide<br />

Die Gesamtanzahl der Entscheide hat nur<br />

leicht zugenommen. Eine Zunahme verzeichnen<br />

die Hilfsmittel (Hörgeräte). Bei<br />

der Rentensituation sind die Zusprachen<br />

gestiegen und die Ablehnungen gesunken.<br />

Folge-Entscheide<br />

Hier machen die Rentenentscheide den<br />

Hauptanteil der Arbeit aus. Das Bild zeigt,<br />

dass die Renten genau und seriös behandelt<br />

werden, sind doch die Ablehnungen<br />

gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen.<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

1500<br />

1200<br />

900<br />

600<br />

300<br />

0<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

2009<br />

2009<br />

2009<br />

2010<br />

2010<br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

Leistungen Erwachsene<br />

Gesuche<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 1821 Erstmalige Gesuche<br />

■ 2399 Wiederholte Gesuche<br />

Erstmalige Entscheide<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 1222 Hilfsmittel Zusprachen<br />

■ 178 Hilfsmittel Ablehnung<br />

■ 303 Hilflosenentschädigungen<br />

Zusprachen<br />

■ 118 Hilflosenentschädigungen<br />

Ablehnungen<br />

■ 699 Renten Zusprachen<br />

■ 870 Renten Ablehnungen<br />

Folge-Entscheide<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 987 Hilfsmittel Zusprachen<br />

■ 48 Hilfsmittel Ablehnung<br />

■ 493 Hilflosenentschädigungen<br />

Zusprachen<br />

■ 48 Hilflosenentschädigungen<br />

Ablehnungen<br />

■ 2334 Renten Zusprachen<br />

■ 400 Renten Ablehnungen<br />

25


26 Leistungen Erwachsene<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

2009<br />

2010<br />

<strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

■ 452 Ganze Rente<br />

■ 50 3/4 Rente<br />

■ 144 1/2 Rente<br />

■ 62 1/4 Rente<br />

■ 708 zugesprochene Renten total<br />

■ 962 Ablehnungen<br />

<strong>2011</strong><br />

■ 2260 Renten unverändert<br />

■ 209 Renten erhöht<br />

■ 128 Renten reduziert<br />

■ 243 Renten aufgehoben<br />

2840 Total Rentenrevisionen<br />

Erstmalige Rentenentscheide<br />

In diesem Jahr nahmen die Rentenentscheide<br />

wieder leicht zu. Sie erreichen annähernd<br />

den Stand von 2009. Die Ablehnungen konnten<br />

aber im gleichen Mass gesteigert werden.<br />

Dies zeigt, dass die Eingliederungs -<br />

bemühungen sicherlich Früchte zeitigen,<br />

dass aber die Zahl der Rentner, die nicht<br />

wieder eingegliedert werden können, ebenfalls<br />

zunimmt.<br />

Rentenrevisionen<br />

Laufende Renten werden periodisch auf ein<br />

mögliches Eingliederungspotential neu<br />

überprüft. Diese Arbeitsweise hat zur<br />

Folge, dass ev. Renten reduziert oder aufgehoben<br />

werden können. Auch im Zusammenhang<br />

mit der Diskussion um den Ver -<br />

sicherungsmissbrauch ist das Instrument<br />

der periodischen Überprüfung wichtig. So<br />

ist es möglich, eine faire Hinterfragung<br />

vorzunehmen und bei einem allfälligen Missbrauch<br />

die notwendigen Massnahmen einzuleiten.


HR & Services<br />

«Unter einer kunden nahen<br />

Beratung und Begleitung verstehen<br />

wir eine kompetente,<br />

schnelle und freundliche Bedienung<br />

unserer Versicherten.»<br />

Bei der Rekrutierung sind Mitarbeitende<br />

gefragt, die mit Menschen sowohl fachlich<br />

kompetent als auch menschlich verständnisvoll<br />

umzugehen verstehen. Dies sind zentrale<br />

Werte für die ersten Schritte einer erfolg -<br />

reichen Eingliederung.<br />

Kommunikative Fitness für positive<br />

Kontakte.<br />

Kompetenz, Schnelligkeit und Freundlichkeit<br />

sind uns wichtig, Deshalb werden diese<br />

Werte durch permanente und gezielte<br />

Weiterbildung unserer Mitarbeitenden gefördert.<br />

Mit «Gespräch vor Akten» hat die<br />

<strong>IV</strong> vor einiger Zeit die Priorität im ganzen<br />

Beratungs- und Abklärungsprozess neu<br />

fokussiert. Erstgespräche, Triagegespräche,<br />

Beratung und Information der Versicherten<br />

am Telefon und im persönlichen Gespräch<br />

sind anspruchsvoll für die Mitarbeitenden.<br />

In diesem Spannungsfeld entstehen zwangs -<br />

läufig Situationen, die eine konstruktive<br />

und positive Kommunikation verlangen, die<br />

hilft, Entscheidungen zu fällen, Konflikte zu<br />

lösen und Probleme darzustellen. Wie man<br />

etwas sagt ist oft wichtiger als was man<br />

sagt. Im Wissen um diese Anforderungen<br />

haben wir unsere Kommunikationsausbildung<br />

institutionalisiert.<br />

(v.l.n.r.)<br />

Carlo Dubach, Teamleiter IT & Hausdienste<br />

Daniel Fuchs, Vizedirektor, Bereichsleiter HR & Services,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Edith Meier, Teamleiterin Dienstleistungscenter & Empfang<br />

Externe Kundenzufriedenheit braucht<br />

interne Kundenorientierung.<br />

HR & Services erbringt vorwiegend Dienstleistungen<br />

gegenüber unseren internen<br />

Kunden. Das sind Mitarbeitende, Vorgesetzte<br />

aber auch Versicherte, Besucher und<br />

Bewerber. Unsere Mission ist es, den Kunden<br />

einen schnellstmöglichen Zugang zur operativen<br />

Tätigkeit zu bieten und sie vom<br />

logistischen Massengeschäft zu entlasten,<br />

um ihnen mehr Zeit für das Frontgeschäft<br />

mit unseren Versicherten zu geben.<br />

HR & Services<br />

27


28 Engagement<br />

Die Gartewärkstatt Venus in Ruswil LU ist ein feiner und vielseitiger Familienbetrieb, der in der Region gut ver -<br />

ankert und sehr geschätzt wird. Neben der Züchtung von Zierpflanzen wird auch Gartenunterhalt und Grabpflege<br />

angeboten. Hans Peter Lingg (rechts) und seine Frau können der <strong>IV</strong>-Berechtigten Beatrice Rossmann (links) somit<br />

ein tolles Praktikum anbieten.


Hans Peter Lingg<br />

Engagement<br />

«Es gibt nichts besseres, als<br />

wenn man den eigenen Lebensunterhalt<br />

wenigstens zum Teil<br />

selber bestreiten kann.»<br />

Herr Lingg, wie kam Frau Rossmann in<br />

Ihre Gärtnerei?<br />

Auf ihre eigene Initiative. Sie hat mich angerufen<br />

und gesagt, sie würde gerne ein<br />

Praktikum bei uns absolvieren. Zusammen<br />

mit ihrem <strong>IV</strong>-Berater haben wir die Sache<br />

angeschaut und jetzt ist sie da. Wir hatten<br />

bis dato absolut keine Erfahrung mit <strong>IV</strong>-<br />

Berechtigten und wussten nicht, was uns<br />

erwartet. Doch wir waren offen für Neues<br />

und dürfen bisher eine überaus positive<br />

Bilanz ziehen.<br />

Wie macht sie sich als Gärtnerneuling in<br />

der Praxis?<br />

Gut. Man merkt, dass sie sehr viel Freude<br />

an der Arbeit mit und in der Natur hat<br />

und dass es ihr dadurch besser geht. Nach<br />

einem Burnout braucht es natürlich viel<br />

Zeit und Geduld. Darum arbeitet sie auch<br />

nur zu 80% und wir lassen sie ihre Aufgaben<br />

in ihrem Rhythmus erledigen. Wir erwarten<br />

ja nicht, dass sie bereits wie ein<br />

Vollprofi auftreten kann. Doch sie macht es<br />

wirklich gut. Ob es nach dem Praktikum<br />

für eine Vollanstellung reicht ist heute<br />

schwer zu sagen, denn da spielen natürlich<br />

auch wirtschaftliche Faktoren mit.<br />

Was heisst für Sie Wiedereingliederung?<br />

Das ist das Beste, was passieren kann. So<br />

gibt man Menschen mit einem Handicap<br />

eine neue Lebenschance und bietet ihnen<br />

die Möglichkeit, den eigenen <strong>Stelle</strong>nwert zu<br />

stärken. Es gibt für die Psyche nichts besseres,<br />

als wenn man den eigenen Lebensunterhalt<br />

wenigstens zum Teil selber bestreiten<br />

kann. Nach der Erfahrung mit Frau Rossmann<br />

kann ich jedenfalls sagen, dass ich<br />

später gerne wieder einem <strong>IV</strong> Berechtigen<br />

eine Chance gebe.<br />

29


30 HR & Services<br />

Anzahl<br />

Mitarbeitende<br />

■ 120 <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

■ 22 RAD<br />

Damit wir uns unserer wichtigen Aufgabe als interner Dienstleister stets bewusst sind,<br />

haben wir für deren Umsetzung ein klares Leitbild erarbeitet.<br />

Anzahl<br />

Vollzeitstellen<br />

■ 100,8 <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

■ 10,2 RAD<br />

<strong>IV</strong> RAD<br />

Anzahl Lernende und Praktikanten 10 0<br />

Anteil Frauen in % 66 55<br />

Anteil Männer in % 34 45<br />

Durchschnittsalter 41 52<br />

Anteil Vollzeit in % 53 64<br />

Anteil Teilzeit in % 47 36<br />

Serviceorientierung<br />

• Wir bieten unseren Serviceempfängern<br />

einen schnellstmöglichen Zugang zu<br />

ihrer operativen Tätigkeit und entlasten<br />

sie vom logistischen Massengeschäft.<br />

• Wir halten Vereinbarungen und Termine<br />

ein. Auf uns ist Verlass.<br />

• Wir sind zu unseren Serviceempfänger<br />

stets freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend.<br />

• Wir erzielen mit unserer engagierten<br />

Arbeit einen möglichst hohen Kundennutzen.<br />

• Wir gewährleisten unseren Kunden<br />

einen angenehmen Aufenthalt und kurze<br />

Wartezeiten.<br />

• Freude und Spass an der Arbeit und eine<br />

verlässliche Zusammenarbeit sind unser<br />

Antrieb und fördern den Teamgeist.<br />

Mitarbeitende<br />

• Das Verhältnis unter den Mitarbeitenden<br />

basiert auf Wertschätzung und gleichberechtigter<br />

Partnerschaft.<br />

• Teamarbeit ist mehr als die Summe der<br />

Einzelpersonen und wir alle denken und<br />

handeln lösungs- statt problemorientiert.<br />

Eine transparente Kommunikation<br />

ist uns wichtig.<br />

• Wir gehen auf die Bedürfnisse unserer<br />

Mitarbeitenden ein und bieten ihnen ein<br />

Arbeitsumfeld, in dem sie sich wohl fühlen,<br />

stets unter Einhaltung der notwendigen<br />

Diskretion und des Respekts.<br />

• Wir geben und erhalten ehrliches, konstruktives<br />

und sachliches Feedback und<br />

nutzen dies als Chance. Lob motiviert.<br />

• Wir positionieren uns als visionäres und<br />

kompetentes Team.<br />

• Wir entwickeln für bestehende und neue<br />

Aufgaben innovative Lösungen. Freiräume<br />

und Mitsprache fördern die Selbständigkeit<br />

und das Vertrauen.<br />

Qualität<br />

• Wir erreichen die Zufriedenheit unserer<br />

Serviceempfänger durch Anwenderorien -<br />

tierung, Flexibilität und Dynamik.<br />

• Wir handeln zweckorientiert und wirtschaftlich<br />

und gehen mit den Ressourcen<br />

und der Umwelt schonungsvoll um.<br />

• Wir bieten qualitativ hoch stehende und<br />

spezialisierte Dienstleistungen an.<br />

• Wir sind bestrebt, unsere Leistungen zu<br />

optimieren und stets zu verbessern.<br />

Aus Fehler lernen wir.<br />

• Wir zeichnen uns durch gute Erreichbarkeit<br />

sowie durch speditive und genaue<br />

Ausführung unseres Auftrages aus.<br />

• Wir bringen uns stets auf den neuesten<br />

Stand des Wissens und Könnens und<br />

geben dieses weiter. Wir fördern die<br />

individuellen Stärken.


RAD<br />

«RAD ist das Kompetenz -<br />

zentrum für Versicherungs -<br />

medizin und der Dienstleister<br />

für die Eingliederung.»<br />

<strong>2011</strong> kam es im RAD Zentralschweiz zu<br />

einigen Neuerungen. Die Mitarbeitenden<br />

wurden in 2 Teams eingeteilt und eine<br />

flächendeckende Leistungserfassung wurde<br />

eingeführt. Dies ermöglichte eine gute<br />

Übersicht über die tatsächlich erbrachten<br />

Leistungen in den einzelnen Kantonen.<br />

Leistungserfassung April bis Dezember <strong>2011</strong>.<br />

Über 50% der Aufgaben des RAD gelten der<br />

Dossierbearbeitung mit Klärung von somatischen<br />

(33%) und psychiatrischen (22%)<br />

Problemen. Ebenso wichtig sind die Gespräche<br />

mit Versicherten (12%) und Konsilen<br />

(9%). 5% der Arbeitszeit wird für die Durchführung<br />

monodisziplinärer, meist ortho -<br />

pädischer Untersuchungen aufgewendet.<br />

Weitere Aufgaben sind das Visieren von<br />

Rechnungen sowie spezifische kantonale<br />

Aufgaben (z.B. Referate).<br />

(v.l.n.r.)<br />

Dr. med. Denise Krebs, Leiterin Regional ärztlicher Dienst Zentralschweiz,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Dr. med. Duko Sperlich, Teamleiter Regional ärztlicher Dienst Zentralschweiz<br />

Dr. med. Peter Balbi, Teamleiter Regional ärztlicher Dienst Zentralschweiz<br />

Leistungen April bis Dezember <strong>2011</strong>.<br />

Insgesamt wurden vom RAD 24309 Leistungen<br />

bearbeitet. Psychiater wurden 691 Mal<br />

und muskuloskelettale Fachärzte (Ortho -<br />

pädie, Physikalische Medizin/Rheumatologie)<br />

1279 Mal konsiliarisch beigezogen. Weiter<br />

fanden 436 monodisziplinäre sowie 121 bidisziplinäre<br />

(somatisch und psychiatrisch)<br />

rechtsgenügliche Untersuchungen mit<br />

Gutachten charakter statt. Komplexe Probleme<br />

von Versicherten wurden unkompliziert<br />

interdisziplinär geklärt. Gemeinsam<br />

mit Fachpersonen der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong> fanden insgesamt<br />

1482 interprofessionelle Gespräche<br />

mit Versicherten statt, um das weitere Vor -<br />

gehen in Hinblick auf eine früh planbare<br />

Eingliederung zu klären.<br />

RAD<br />

31


32 RAD<br />

Leistungen April bis Dezember <strong>2011</strong><br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

Bearbeitete Fälle durch den RAD<br />

Zentrale Aufgaben von April bis<br />

Dezember <strong>2011</strong>.<br />

Erstmals konnten zentrale Auf gaben für<br />

Sitzungen, Weiter- und Fortbildungen, Fallbesprechungen,<br />

Projekt- und Planungsaufgaben,<br />

Personelles sowie Füh rungs -<br />

verantwortung separat ausgewiesen<br />

werden. Aufgrund der Fortbildungspflicht<br />

zur Erhaltung des Facharztes und des<br />

Zertifikates als Gutachter SIM betragen<br />

zentrale Aufgaben 19% vom Gesamten.<br />

■ 10913 Dossier somatisch<br />

■ 7274 Dossier psychisch<br />

■ 240 Triagen<br />

■ 1242 Gespräch mit Versicherten<br />

■ 2113 Gespräch ohne Versicherten<br />

■ 691 Psych. Konsile<br />

■ 1279 Somatische Konsile<br />

■ 436 Untersuch mono<br />

■ 121 Untersuch bidiszipl<br />

■ 501 Uri<br />

■ 2060 Schwyz<br />

■ 543 Obwalden<br />

■ 393 Nidwalden<br />

■ 1786 Zug<br />

■ 10799 <strong>Luzern</strong><br />

16082 total<br />

Die zentralen Aufgaben betragen von April<br />

bis Dezember <strong>2011</strong> durchschnittlich 19%.<br />

Vielfältige Aufgaben in <strong>Luzern</strong>.<br />

• FeFi-Hotline: Täglich ganztags können<br />

Fachleute der Eingliederung sich rasch<br />

und unbürokratisch medizinische Auskünfte<br />

in Bezug auf einzelne Versicherte,<br />

das weitere Vorgehen in der Eingliederung<br />

aus medizinischer Sicht sowie<br />

Klärung von Ressourcen und Grenzen<br />

abholen, um insbesondere in der Frühintervention<br />

zügig weiter arbeiten zu<br />

können.<br />

• Ergonomisch-funktionelle Unter -<br />

suchung (EFU): Zur raschen Klärung<br />

der funktionellen Belastbarkeit des Bewegungsapparates<br />

wurde ab Herbst<br />

<strong>2011</strong> eine gut strukturierte somatische<br />

Untersuchung aufgebaut. Damit konnten<br />

klare Aussagen zu körperlicher Belastbarkeit,<br />

allgemeiner Belastbarkeit über<br />

3 Stunden, ergonomischem Profil sowie<br />

Bereitschaft des Versicherten gemacht<br />

werden. Zudem wurden so qualitative<br />

und quantitative Aussagen zu Inkonsistenzen,<br />

der Motivation zur Mitwirkung in<br />

Hinblick auf die geplante Eingliederung<br />

sowie der Selbsteinschätzung des Versicherten<br />

bezüglich seiner Belastbarkeit<br />

ermöglicht.<br />

• Pädiatrie und Kinderpsychiatrie: Durch<br />

die neue Fachärztin für Kinderpsychiatrie<br />

konnte die Bearbeitung von somatischpädiatrischen<br />

und kinderpsychiatrischen<br />

Fragen getrennt werden. Die Abklärung<br />

der schwierigen Dossiers im Bereich<br />

Geburtsgebrechen wurde weiter professionalisiert.<br />

Entsprechend dem neuen<br />

Leitfaden konnten die Anforderungen an<br />

eine kinderpsychiatrische Abklärung<br />

neu erarbeitet und modernen Ansprüchen<br />

an die Untersuchung eines Kindes<br />

angepasst werden. Dadurch liess sich<br />

auch die Zusammenarbeit mit den kinderpsychiatrischen<br />

und pädiatrischen zuweisenden<br />

Ärzten des Kantons deutlich<br />

verbessern.


- Projektgruppe 6a: Dank der Mitarbeit<br />

einer erfahrenen Ärztin konnte das Wissen<br />

der RAD-Ärzte bei der medizinischen<br />

Einschätzung von unspezifischen<br />

Beschwerden und die Auswirkungen auf<br />

Belastbarkeit und Eingliederungsfähigkeit<br />

der betroffenen Versicherten klar<br />

verbessert werden.<br />

- RAD-Sekretariat: Hier wurden die<br />

Grundlagen für die statistischen Auswertungen<br />

der Leistungserfassung und<br />

der Liegezeiten erarbeitet. So konnte ab<br />

April allen Zentralschweizer Kantonen<br />

monatlich eine genaue Übersicht über<br />

alle Dienstleistungen (psychiatrische<br />

und orthopädisch-rheumatologische<br />

Untersuchungen), die vom RAD für die<br />

einzelnen Kantone in <strong>Luzern</strong> erbracht<br />

wurden, übermittelt werden.<br />

Personelles im Jahresablauf.<br />

• Ende Februar hat eine internistisch und<br />

psychosomatisch sehr versierte Kollegin<br />

den RAD Zentralschweiz leider verlassen.<br />

Dies führte zu einer längerdauernden<br />

personellen Unterbesetzung im<br />

Kanton Zug.<br />

• Ab Mai haben je eine Fachärztin für Psychiatrie<br />

sowie für physikalische Medizin<br />

und Rehabilitation ihre Tätigkeit im RAD<br />

aufgenommen.<br />

• Am 1. November kehrte ein langjährig<br />

erfahrener Mitarbeiter als Facharzt für<br />

Arbeitsmedizin zurück.<br />

• Im Berichtsjahr wurde zwei Mitarbeitern<br />

von der FMH ein Facharzttitel in Allgemeiner<br />

Innerer Medizin bzw. Arbeitsmedizin<br />

verliehen. Wir gratulieren herzlich!<br />

• Da von Seiten der Zentralschweizer<br />

Kantone immer öfter der Wunsch geäussert<br />

wurde, vor Ort einen fachärztlich-psychiatrischen<br />

Support zu haben,<br />

wurde ein Facharzt Psychiatrie ab 1. Dezember<br />

zu 20% in die <strong>IV</strong> Schwyz delegiert.<br />

Ab Januar 2012 soll eine Facharztstelle<br />

Psychiatrie zu 20% auch in der <strong>IV</strong> Zug<br />

entstehen.<br />

• Aufgrund der komplexen Aufgaben, die<br />

im Rahmen der <strong>IV</strong>G-Revision 6a ab 2012<br />

auf <strong>IV</strong> <strong>Stelle</strong>n und RADs zukommen,<br />

haben mehrere Zentralschweizer Kantone<br />

den Wunsch nach zusätzlichen<br />

ärztlichen Ressourcen angemeldet. Dies<br />

wird zu einer Neuverteilung der ärztlichen<br />

Ressourcen und einer nötigen<br />

Aufstockung führen. Darum wurden intensiv<br />

fachärztliche Generalisten und<br />

Psy chiater gesucht. Aufgrund der<br />

schwierigen personellen Situation im<br />

Bereich Medizin in der ganzen Schweiz<br />

konnte die Zahl der RAD Ärzte leider<br />

nicht im gewünschten Ausmass erhöht<br />

werden.<br />

• Ende <strong>2011</strong> arbeiteten im RADZ 21 Ärzte<br />

und Ärztinnen und 3 Sekretariats-Mitarbeiterinnen.<br />

• Die Führung des RADZ setzte sich aus<br />

der Bereichsleiterin und 2 Teamleitern<br />

zusammen. Für die operative Tätigkeit<br />

standen 7 Allgemeinmediziner (Pensum<br />

gesamt 560%), 3 Internisten (290%),<br />

4 Psychiater (320%), 1 Orthopäde (100%),<br />

2 Fachärztinnen Physikalische Medizin<br />

und Rehabilitation (190%), 1 Arbeits -<br />

mediziner (100%), eine Pädiaterin (100%)<br />

und eine Kinderpsychiaterin (100%) zur<br />

Verfügung.<br />

• Im Sekretariat arbeiteten 3 Mitarbeiterinnen<br />

(230%).<br />

• Insgesamt waren im RAD 20.9 von 24<br />

verfügbaren <strong>Stelle</strong>n besetzt.<br />

RAD<br />

33


34<br />

Sitz der <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong>,<br />

Landenbergstrasse 35,<br />

6002 <strong>Luzern</strong>


Impressum<br />

Herausgeberin: <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

Konzeption: Fedor Frank, fedor.frank@freetext.ch<br />

Gestaltung und Fotos: Peter J. Waldis, pjw-graphic.ch<br />

Druck: Ley Druck, <strong>Luzern</strong><br />

Gedruckt auf Schweizer Papier


36 Direktion und Stäbe<br />

Eingliederung<br />

Leistungen Jugendliche<br />

Leistungen Erwachsene<br />

HR & Services<br />

RAD<br />

Text alt<br />

Bild alt<br />

Grafik alt<br />

Eidgenössische Invalidenversicherung <strong>IV</strong> <strong>Luzern</strong><br />

Landenbergstr. 35 6002 <strong>Luzern</strong> Tel. 041 369 05 00 Fax 041 369 07 77 www.iv-stelle.ch/lu<br />

Öffnungszeiten: 08.00 – 12.00 Uhr, 13.30 – 17.00 Uhr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!