PDF Kursana Magazin 02/09 - Dussmann Group
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MAGAZIN<br />
Pflege-Qualität: „Qualität wird bei uns großgeschrieben“<br />
Medizin-Ratgeber: Wo endet Vergesslichkeit, wo beginnt Demenz?<br />
Wunsch-Traum: Ein Blick hinter die Kulissen von Hagenbeck<br />
SENIORENZEITSCHRIFT<br />
DER DUSSMANN-GRUPPE<br />
Winter | Frühling 20<strong>09</strong>/2010<br />
<strong>Kursana</strong> ist<br />
TÜV-zertifiziert
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
U2<br />
Jörg Braesecke,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
<strong>Kursana</strong><br />
Qualität ist die Liebe zum Detail, hat einmal ein kluger<br />
Kopf gesagt. Wir bei <strong>Kursana</strong> achten auf viele Details:<br />
... dass man auch vom Rollstuhl aus in den Badezimmerspiegel<br />
schauen kann ... dass beim fröhlichen Herbstfest<br />
alle einbezogen sind ... dass frische Blumen das<br />
Restaurant schmücken ... dass die Erinnerungsstücke<br />
einen Ehrenplatz im Zimmer erhalten ... dass für jeden<br />
genug Zeit zum kleinen Schwätzchen und für ein aufmunterndes<br />
Wort bleibt ... und, und, und.<br />
Aus den vielen kleinen, scheinbaren Selbstverständlichkeiten<br />
des Alltags erwächst unser Qualitätsanspruch,<br />
unser Dienstleistungsverständnis.<br />
Die Qualität der Betreuung stetig zu verbessern, daran<br />
arbeiten über 6.000 engagierte <strong>Kursana</strong> Mitarbeiter.<br />
Sie sind unser wertvollstes Kapital. <strong>Kursana</strong> ist Mitinitiator<br />
des neugegründeten Arbeitgeberverbandes<br />
Pflege der acht größten privaten Pflegeunternehmen.<br />
Einer der ersten Schritte gemeinsam mit den Tarifpartnern<br />
war es, einen Tarifvertrag für Pflegehilfskräfte<br />
abzuschließen. Auch das ist ein Detail zur Qualitätssicherung.<br />
Doch dem neuen Verband geht es um<br />
mehr. Es geht darum, den gesellschaftspolitischen<br />
Wert der Pflege öffentlich sichtbar zu machen. Sichtbarer<br />
als bisher. Denn die Pflege gehört zu den Säulen<br />
des Sozialstaates.<br />
In diesem Sinne grüßt Sie herzlich<br />
Inhalt<br />
04 Auf den Spuren von Professor Grzimek<br />
Wilde Tiere hautnah erleben und hinter die<br />
Kulissen eines großen Zoos schauen – für<br />
Waltraut Wilkens und Dr. Klaus Ewald ging<br />
ein Traum in Erfüllung<br />
08 „Qualitätssicherung wird bei uns großgeschrieben“<br />
Interview mit Marco Skeirat, Leiter des<br />
Zentralen Qualitätsmanagements bei <strong>Kursana</strong><br />
10 Motorisierte Jugendträume<br />
Mit Stolz erinnern sich <strong>Kursana</strong> Bewohner an<br />
die Autos ihrer jungen Jahre<br />
12 Gut Holz!<br />
Einmal in der Woche trifft sich die ungewöhnlichste<br />
Bowlingrunde der Republik<br />
13 „Navi“ am Rollator<br />
Intelligente Technik für längere Mobilität und<br />
mehr Selbstständigkeit nimmt zu<br />
14 Wo endet Vergesslichkeit, wo beginnt<br />
Demenz?<br />
Die Diagnosen sind verbessert, aber viele<br />
Betroffene gehen zu spät zum Arzt<br />
16 Zurückgekehrt ins Leben<br />
Im Domizil Nienhagen gibt es eine erfolgreiche<br />
Wohngruppe „Junge Pflege“<br />
18 Ältesten-Rat<br />
Auch mit über 100 Jahren aktiv – Beispiele<br />
geben zwei <strong>Kursana</strong> Bewohner<br />
Titelbild: Waltraut Wilkens und Dr. Klaus Ewald zeigen keine Angst<br />
vor großen Tieren. Im Gegenteil: Ihr Ziel ist es, den Zootieren im<br />
Tierpark Hagenbeck möglichst nahe zu kommen ... das freut auch<br />
Thai, den Elefantenbullen
20 „Gemeinsam für Kinder“<br />
Elke Schmidt-Ranke aus Prien engagiert sich<br />
seit 43 Jahren für UNICEF<br />
21 Gala-Dinner<br />
Kulinarische Genüsse bei Kerzenschein und<br />
Musik im Domizil Gaggenau<br />
22 Donaudampfschifffahrts-Gesellschaft<br />
Eine Bewohnergruppe der Residenz Prien<br />
machte Urlaub auf der Donau<br />
24 Waschen, legen, klönen<br />
Die Frisiersalons in den <strong>Kursana</strong> Häusern sind<br />
mehr als Orte für die Schönheit<br />
26 Streiflichter<br />
Ein Ausschnitt aus der Vielfalt an Veranstaltungen,<br />
Engagements und Besonderheiten<br />
der 108 <strong>Kursana</strong> Häuser ... mit einer Kurzvorstellung<br />
aller neuen Häuser 20<strong>09</strong><br />
29 Der mündige Patient<br />
Der Wille des Betroffenen ist maßgeblich:<br />
Neuerungen zur Patientenverfügung<br />
30 Wenn der Partner geht …<br />
Dr. Thomas Schnelzer, Psychologe und Theologe,<br />
über die schwierige Trauerarbeit<br />
32 Die größten Irrtümer über die Ernährung<br />
Wie ernährt man sich gesund? Testen Sie<br />
Ihr Wissen<br />
34 Rätseln & Gewinnen<br />
Als Beilage in dieser Ausgabe: eine<br />
Leserbefragung zum <strong>Kursana</strong> <strong>Magazin</strong><br />
... mit der Bitte um Ihre Teilnahme<br />
04<br />
18<br />
22<br />
Inhalt<br />
24
Waltraut Wilkens und Dr. Klaus Ewald mit dem Elefantenbullen “Thai”<br />
4<br />
Auf den Spuren von<br />
Professor Grzimek<br />
�<br />
Wilde Tiere hautnah erleben und hinter die Kulissen eines großen Zoos schauen –<br />
für Waltraut Wilkens und Dr. Klaus Ewald von der <strong>Kursana</strong> Residenz Hamburg<br />
ging dieser Herzenswunsch in Erfüllung.<br />
„Wenn ich wiedergeboren werde“,<br />
sagt Waltraut Wilkens, 86, „dann<br />
nur als Tierpflegerin.“ Eine besondere<br />
Liebe zu Tieren begleitet sie ihr<br />
Leben lang. In jungen Jahren hat sie<br />
zusammen mit ihrem Mann herrenlose<br />
Tiere aufgenommen. Liebevoll<br />
und herzlich päppelte sie die Vierbeiner<br />
wieder auf. „Ich habe halt<br />
Glück mit Tieren“, sagt sie. Und ihr<br />
Begleiter Dr. Klaus Ewald, 81, erinnert<br />
an den legendären Zoologen<br />
Bernhard Grzimek, der in diesem<br />
Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.<br />
Immerhin: „50 Jahre ist es auch<br />
schon her, als ich das erste Mal bei<br />
Hagenbeck war. Da hatte der Grzimek<br />
gerade für seinen Film ‚Serengeti<br />
darf nicht sterben’ einen Oscar<br />
bekommen.“ Auch Klaus Ewald haben<br />
es die wilden Tiere angetan.
Regelmäßig spendet er für Hagenbeck,<br />
den größten Privatzoo in<br />
Deutschland.<br />
Waltraut Wilkens freut sich „besonders<br />
auf die Elefanten und die<br />
Affen“. So nah heran wie die beiden<br />
Senioren kommen Normalbesucher<br />
sonst nie. Zum Beispiel an<br />
Thai, den Elefantenbullen. Der steckt<br />
mitten in der Pubertät. „Der ist ein<br />
ganz schöner Rowdy“, erzählt<br />
Euro-Stück hervor und legt es in<br />
Thais Rüssel. Der reicht es weiter<br />
an den Zoowärter neben ihm. Der<br />
lächelt zufrieden. Genauso wie Waltraut<br />
Wilkens: „Den Trick mit der<br />
Münze lernen anscheinend alle Elefanten<br />
hier als erstes.“<br />
Dass Waltraut Wilkens und Klaus<br />
Ewald im neunten Lebensjahrzehnt<br />
stehen – man mag es nicht glauben:<br />
Stramm ist ihr Marsch-<br />
Ein Tigerkopf zum Anfassen – so viel Informatives bekommen normale Zoobesucher nicht zu sehen,<br />
aber alle bestaunen das frühere Eingangsportal, das sich heute mitten im Tierpark befindet<br />
Tierpflegerin Julia Grazianski. Deswegen<br />
müsse Thai auch vom Rest<br />
der Herde getrennt werden. Julia<br />
Grazianski deutet<br />
auf herumliegende<br />
Äste: „Die Tiere<br />
brauchen Beschäftigung“,<br />
sagt die 21-Jährige. „Die<br />
müssen bei uns ja nicht auf Futtersuche<br />
gehen.“ Heute auch nicht –<br />
dank Waltraut Wilkens. Sie hat zwei<br />
große Stoffbeutel bei sich, gefüllt<br />
mit Leckereien wie Äpfel und Bananen.<br />
Doch jetzt holt sie ein Zwei-<br />
„... festes Schuhwerk<br />
und hartes Training“<br />
tempo, sie eilen von Gehege zu Gehege.<br />
Löwen, Bären, Giraffen, Polarfüchse<br />
– kein Tier wird verschmäht.<br />
Warum die beiden<br />
so gut zu Fuß seien?<br />
„Man braucht<br />
festes Schuhwerk<br />
und hartes Training“, sagt Klaus<br />
Ewald lapidar und schmunzelt. Oft<br />
leitet er Ausflüge und Wanderungen<br />
für die Senioren der <strong>Kursana</strong> Residenz.<br />
„Wie schön Hamburg ist, habe<br />
ich erst durch Herrn Ewald erfahren“,<br />
schwärmt Waltraut Wilkens.<br />
Wünsch Dir Was!<br />
Tierpark Hagenbeck<br />
Der Tierpark Hagenbeck ist der größte<br />
Privatzoo in Familienbesitz und eine der<br />
berühmtesten Attraktionen der Hansestadt<br />
Hamburg. Geburtsstunde war im<br />
Jahr 1848, als der Fischhändler Gottfried<br />
Carl Hagenbeck auf dem Fischmarkt von<br />
St. Pauli sechs Seehunde aus der Nordsee<br />
in einem großen Waschbottich zur<br />
Schau stellte. In den folgenden Jahrzehnten<br />
wurde er zum international<br />
bedeutendsten Tierhändler. 1907 entstand<br />
dann der weltweit erste Zoo in „artgerechter<br />
Umgebung“ – in einer großen<br />
Parkanlage mit verdeckten Gräben, gitterlosen<br />
Gehegen, künstlichen Bergen und<br />
Seen. Mehr als 14.000 Tiere leben heute<br />
in dem über 25 Hektar großen Areal;<br />
über 1,5 Millionen Besucher jährlich und<br />
ein Wegenetz von sieben Kilometern zählen<br />
zu den Hagenbeck-Superlativen. Viele<br />
Nachzuchten aus dem Tierpark Hagenbeck<br />
fanden weltweit in zoologischen<br />
Gärten eine neue Heimat – ob asiatische<br />
Elefanten oder chinesische Leoparden.<br />
Ab 30 Euro Mitgliedsbeitrag kann man<br />
dem Förderverein Hagenbeck beitreten<br />
oder Pate für eines der Tiere werden –<br />
zum Beispiel für einen neugeborenen<br />
Elefanten. Immerhin: Die täglichen<br />
Betriebskosten des Tierparks betragen<br />
27.000 Euro.<br />
Kontakt:<br />
Verein der Freunde<br />
des Tierparks Hagenbeck e.V.<br />
Lokstedter Grenzstraße 2<br />
22527 Hamburg<br />
Telefon: + 49 (0) 40 . 53 00 33 - 3 96<br />
Internet: www.hagenbeck-tierpark.de<br />
5
„Ich habe halt Glück mit Tieren”, sagt Waltraut Wilkens beim Streichelkontakt mit Zootieren<br />
... während der Forscher Dr. Klaus Ewald lieber in Beobachtungsdistanz bleibt<br />
Beide sind wetterfest gekleidet. Das<br />
ist gut so: Petrus schickt mal leichte<br />
Regengüsse, mal lässt er die Sonne<br />
strahlen. Typisches<br />
Hamburger Wetter.<br />
Der Weg der beiden<br />
führt sie zu einem<br />
Tor, das mit geschnitzten Tierköpfen<br />
verziert ist. „Das war mal der Haupteingang<br />
von Hagenbeck“, erinnert<br />
sich der promovierte Gartenbauingenieur.<br />
Der Zoo ist gewachsen.<br />
Heute liegt das Tor mitten im Tierpark<br />
und führt zum Bärenplateau.<br />
Nächste Station: das Tigergehege.<br />
Hier dürfen Waltraut Wilkens und<br />
Klaus Ewald das Tigerleben hinter<br />
der offiziellen Bühne beobachten.<br />
Tierpfleger Kevin Surmilo würzt ein<br />
ebenso mächtiges wie blutiges<br />
Stück Rindfleisch mit Futterzusatz.<br />
„Ah, so‘n bisserl Mineralstoff“, fachsimpelt<br />
Klaus Ewald. Tigerdame<br />
Sally und ihr Freund Pepper streifen<br />
durch ihr „Wohnzimmer“. Hier sind<br />
sie geschützt vor neugierigen Blicken.<br />
Normalerweise haben nur die<br />
Tierpfleger Zutritt. Lediglich ein<br />
6<br />
„Ah, so’n bisserl<br />
Mineralstoff“<br />
Drahtzaun trennt die Raubkatzen<br />
hier hinten von den Menschen. Man<br />
kommt sich nahe. Verdammt nahe:<br />
„Vorsicht, die können<br />
auch brüllen“,<br />
warnt Kevin Surmilo.<br />
Doch Waltraut Wilkens<br />
hat offenbar einen beruhigenden<br />
Einfluss selbst auf Raubkatzen.<br />
Fromm wie Lämmer bleiben sie. „Tiger<br />
sind extrem bedroht, ihr Lebensraum<br />
schwindet“, sagt Hagenbeck-<br />
Begleiterin Julia Grazianski. „Ja, die<br />
Wälder werden abgeholzt“, ergänzt<br />
Klaus Ewald.<br />
Vielleicht wird Klaus Ewald sein neu<br />
gewonnenes Wissen demnächst<br />
weiter vermitteln. Im Clubraum seiner<br />
<strong>Kursana</strong> Residenz hält er regelmäßig<br />
Vorträge zu wissenschaftlichen<br />
Themen – vom Darwin-Jahr bis<br />
zum Klimawandel.<br />
Eigens hat die Residenz<br />
einen Beamer<br />
angeschafft, damit<br />
er Dokumentarfilme zeigen<br />
kann. „Der Raum ist dann voll besetzt“,<br />
berichtet Waltraut Wilkens.<br />
„Vorsicht, die Tiger<br />
können auch brüllen“<br />
Auch sie sei oft dabei, vor allem<br />
„immer dann, wenn es um Tiere<br />
geht.“ Zwanzig Jahre lang hat er<br />
am Studienkolleg Hamburg gelehrt,<br />
seine Fachgebiete: Biologie und Chemie.<br />
Heute informiert er sich vor allem<br />
durch Zeitungen, Fachbücher<br />
und das Fernsehen. Und die Vorträge?<br />
Er sei eben gerne „so‘n Entertainer“,<br />
sagt Klaus Ewald. Wie Professor<br />
Bernhard Grzimek mit seiner<br />
Fernseh-Tierserie „Ein Platz für Tiere“.<br />
Waltraut Wilkens lacht: „Entertainer?<br />
Ja, das stimmt!“<br />
Zu einem ordentlichen Blick hinter<br />
die Kulissen des Tierparks Hagenbeck<br />
gehört natürlich auch das Gespräch<br />
mit einem hohen Tier des<br />
Hauses. Cord Crasselt, Chef der Hagenbeck-Stiftung,<br />
hat die beiden zu<br />
Kaffee und Kuchen in das Parkho-<br />
tel Hagenbeck eingeladen.<br />
Mit Klaus<br />
Ewald diskutiert er<br />
angeregt über Fortpflanzung<br />
von Elefanten in menschlicher<br />
Obhut. „Mit künstlicher Besamung<br />
arbeiten Sie hier nicht?“,
fragt Klaus Ewald. „Nein“, antwortet<br />
Cord Crasselt, „die Elefantenkuh<br />
müsste sonst zwei Stunden lang still<br />
auf einem Sockel stehen.“ Klaus<br />
Ewald nickt fachmännisch, derweil<br />
Waltraut Wilkens ein ganz klein<br />
wenig verschämt blickt.<br />
Wie ihnen der Blick hinter die Kulissen<br />
gefallen habe? „Ausgezeichnet“,<br />
freut sich Waltraut Wilkens.<br />
Wohlfühlen in der<br />
Residenz Hamburg<br />
Die Residenz in Hamburgs „grünem Stadtteil“ Niendorf,<br />
umgeben von großen Parkanlagen, verfügt über Einbis<br />
Drei-Zimmer-Appartements und einen integrierten<br />
Pflegewohnbereich sowie Hotelzimmer und Gästeappartements.<br />
Langeweile kommt nicht auf: Verschiedene<br />
Kurse, gemeinsame Feste, Ausflüge in die<br />
nähere Umgebung und kulturelle Veranstaltungen<br />
laden ein. Die U-Bahnstation liegt unmittelbar vor der<br />
Haustür und das kleine Einkaufszentrum mitten in der<br />
Residenz selbst: Eine Fahrt mit dem Aufzug genügt.<br />
Nun ahne sie, wie anstrengend der<br />
Tierpflegerberuf sein könne. Und:<br />
„Diese dicken Fleischbrocken zu<br />
stemmen – dafür braucht man<br />
ganz schön Muckis.“ Klaus Ewald er-<br />
gänzthanseatischzurückhaltend: „Ich<br />
habe den Blick hinter<br />
die Kulissen sehr<br />
genossen. Und man lernt ja nie<br />
aus.“ Doch nicht nur der Mann der<br />
Wünsch Dir Was!<br />
Wissenschaft, auch der Entertainer<br />
und Organisator in ihm kam offenbar<br />
auf seine Kosten: Hagenbeck<br />
bietet auch Kutschfahrten für Senioren<br />
an, hat Klaus Ewald heute er-<br />
fahren. „Das werde<br />
„... man lernt ich“, verkündet er,<br />
ja nie aus“<br />
„bei uns in der <strong>Kursana</strong><br />
Residenz mal<br />
anregen.“ Waltraut Wilkens: „Da<br />
bin ich dabei.“
8<br />
„Qualität wird bei<br />
uns großgeschrieben“<br />
�<br />
Marco Skeirat, Leiter des Zentralen Qualitätsmanagements bei <strong>Kursana</strong> in Berlin, über<br />
maximale Pflegeanforderungen und die öffentliche Diskussion über ein Benotungssystem.<br />
Zur Person:<br />
Marco Skeirat, Jahrgang 1972, „ein<br />
waschechter Berliner“, hat Krankenpflege<br />
gelernt, zehn Jahre im Krankenhaus<br />
gearbeitet und ein Studium in Pflegemanagement<br />
absolviert. Nach Stationen<br />
bei einer Unternehmensberatung und<br />
als Mitglied der Geschäftsführung im<br />
karitativen Bereich kam er 2008 zu <strong>Kursana</strong><br />
als Leiter des Zentralen Qualitätsmanagements.<br />
Er ist verheiratet, hat<br />
einen kleinen Sohn und als Hobby „vor<br />
einem Jahr das Laufen wiederentdeckt“.<br />
Was verstehen Sie unter Qualität?<br />
Für mich hat Qualität etwas mit der<br />
Erfüllung von Anforderungen zu tun.<br />
Diese Anforderungen stellen in erster<br />
Linie die Bewohner und ihre Angehörigen.<br />
Für sie gehört zum ‚Versorgt<br />
sein’ nicht nur die fachliche<br />
Seite, sondern auch der persönliche<br />
Kontakt zu den Pflegekräften – dass<br />
Zeit für sie da ist, dass sie eben gut<br />
versorgt werden. Ärzte, die Heimaufsicht<br />
sowie der Medizinische<br />
Dienst der Krankenkassen stellen<br />
andere Anforderungen. Da geht es<br />
um räumliche Vorgaben, personelle<br />
Vorgaben, Vorgaben zur Qualifikation<br />
der Mitarbeiter, aber auch dokumentarische<br />
Vorgaben – also: Ist alles<br />
nachvollziehbar, was mit einem<br />
Bewohner geschieht? Qualität ist ein<br />
sehr vielschichtiger Bereich.<br />
Was genau macht Ihr Zentrales<br />
Qualitätsmanagement?<br />
Wir bei <strong>Kursana</strong> haben zusätzlich zu<br />
dem eben Genannten eigene Quali-<br />
tätsanforderungen. Es sind Standards<br />
und Richtlinien, die wiederum<br />
auf den neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen zur Pflege basieren<br />
– zum Beispiel bei der Sturzprophylaxe<br />
oder bei der Vorbeugung<br />
gegen Druckgeschwüre. Das Zentrale<br />
Qualitätsmanagement sorgt dafür,<br />
dass diese Pflegeanforderungen<br />
in allen <strong>Kursana</strong> Häusern maximal<br />
umgesetzt werden ... um das Maximale<br />
für die Bewohner zu erzielen.<br />
Wie geschieht das?<br />
Wir begleiten die Einrichtungen fachlich,<br />
wir schulen die Mitarbeiter,<br />
wir stehen ihnen mit Rat und Tat<br />
zur Seite. Und wir überprüfen, ob<br />
die Standards eingehalten werden.<br />
Die neun Qualitätsmanager sind<br />
ständig im Außendienst im Einsatz.<br />
In allen 108 <strong>Kursana</strong> Einrichtungen<br />
gibt es Qualitätsbeauftragte.<br />
Was machen die?<br />
Es geht um zusätzliche Angebote in
den Häusern. Dazu werden unter anderem<br />
Qualitätszirkel gebildet, um<br />
praxisnahe Projekte umzusetzen.<br />
Zum Beispiel?<br />
Zum Beispiel, wenn sich Mitarbeiter<br />
aus verschiedenen Bereichen zusammensetzen,<br />
um eine Angehörigenveranstaltung<br />
zum Thema Demenz<br />
zu organisieren. Oder wenn<br />
der Haustechniker hinzugezogen<br />
wird, um einen Erinnerungsgarten<br />
für Demenzkranke zu planen.<br />
<strong>Kursana</strong> wirbt damit, dass alle<br />
Häuser „TÜV-zertifiziert“ sind.<br />
Was heißt das?<br />
Qualität wird bei uns großgeschrieben<br />
.... und auch Kontrolle. Deshalb<br />
stellen wir uns freiwillig der<br />
externen Kontrolle und haben den<br />
TÜV engagiert, der unsere Häuser<br />
einmal jährlich überprüft. Und zwar<br />
alle. Wir waren der erste private<br />
Betreiber, der das initiiert hat, und<br />
sind der größte private Betreiber<br />
mit einer derartig aufwändigen, externen<br />
Qualitätskontrolle.<br />
Worum geht es in der derzeitigen<br />
Diskussion über das Bewertungssystem<br />
für Pflegeeinrichtungen?<br />
Es geht im Kern um Verbraucherschutz<br />
und mehr Transparenz: Menschen,<br />
die für sich oder ihre Angehörigen<br />
einen Pflegeplatz suchen,<br />
werden unterstützt durch ein Schulnotensystem,<br />
wobei bestimmte Inhalte<br />
benotet werden – zum Beispiel<br />
Pflege und Betreuung oder Versorgung<br />
mit Essen. Außerdem werden<br />
stichprobenartig Bewohner befragt.<br />
Diese Verständlichkeit in den Berichten<br />
gab es bisher nicht.<br />
Wie stellt sich <strong>Kursana</strong> dazu?<br />
Um es klar zu sagen: Dass es eine<br />
Bewertung gibt, begrüßen wir sehr.<br />
Denn nichts anderes machen wir ja<br />
intern auch. Wir sind daran interessiert,<br />
eine gute Qualität in den<br />
Häusern zu haben und unsere Einrichtungen<br />
weiter zu entwickeln. Ein<br />
anderes Thema ist die Darstellung<br />
der öffentlichen Benotungen. Ich<br />
bin dafür, erst einmal abzuwarten,<br />
wie aussagekräftig das wird.<br />
Qualität in der Pflege muss viele Anforderungen berücksichtigen – zum Beispiel nach<br />
intensiver Kommunikation der Pflegemitarbeiter oder nach Betreuung rund um die Uhr<br />
Gesicherte Qualität<br />
Können Sie etwas zu den Unterschieden<br />
zwischen ambulanten<br />
Pflegediensten und stationären<br />
Pflegeeinrichtungen – wie den<br />
<strong>Kursana</strong> Domizilen – sagen?<br />
Beide Formen haben ihre Daseinsberechtigung.<br />
Wer zuhause sein<br />
will und nicht zu Schaden kommt,<br />
wenn er ambulant gepflegt wird, für<br />
den ist das gut. Aber es kann immer<br />
der Zeitpunkt kommen, zu dem<br />
jemand besser in einer stationären<br />
Einrichtung aufgehoben ist. Ich sehe<br />
es doch bei <strong>Kursana</strong>: Man verliert ja<br />
nicht seine eigenen vier Wände,<br />
aber man wird in jedem Fall umfangreicher<br />
unterstützt, man ist nicht<br />
isoliert – und bei Bedarf ist rund um<br />
die Uhr jemand zur Stelle.<br />
Würden Sie Ihrer Mutter oder<br />
Ihrem Vater raten, in eine <strong>Kursana</strong><br />
Pflegeeinrichtung zu ziehen?<br />
Natürlich. Wobei ich natürlich meinen<br />
Eltern wünsche, dass sie möglichst<br />
lange in dem Zustand bleiben<br />
mögen, zuhause wohnen zu<br />
können.
Motorisierte<br />
Jugendträume<br />
�<br />
Fast wie an den ersten Kuss können sich viele an ihr erstes Auto erinnern.<br />
Wir haben die <strong>Kursana</strong> Bewohner gebeten, uns die motorisierten Begleiter ihrer<br />
Jugendzeit mit ganz persönlichen Anekdoten vorzustellen – hier fünf Beispiele.<br />
Selbst ist der Mann: Als Schlosser in der Getreidewirtschaft<br />
Malchin konnte sich Gerhard Schmidt immer<br />
höchstpersönlich um seinen Wolga CJ 57-80 kümmern.<br />
„Ich habe ihn 1974 in Neustrelitz von dort stationierten<br />
Sowjets für 3.000 Mark gekauft.“ Ob umspritzen in<br />
Blau, Schweiß- oder Motorarbeiten – der heute 79-Jährige<br />
bastelte stets mit großer Leidenschaft an seinem<br />
ersten PKW. „Nach der Grenzöffnung bin ich damit<br />
sogar noch nach Hamburg gefahren“, erzählt der Bewohner<br />
des <strong>Kursana</strong> Domizils Stavenhagen.<br />
10<br />
„Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd.“ Von diesem<br />
bösen Spruch ließ sich Brunhilde von Monbart nicht<br />
abschrecken: Der Spott richtete sich allerdings gegen<br />
das Einsteiger-Modell LP 300, gerne auch als „Leukoplastbomber“<br />
tituliert. „Wir haben uns 1955 den Nachfolger<br />
Lloyd 400 zugelegt, der zumindest über eine<br />
etwas elegantere Optik verfügte“, schmunzelt die inzwischen<br />
über 80-Jährige. Der 13 PS starke Motor hielt<br />
auch weite Strecken mühelos durch. Die gebürtige<br />
Thüringerin lebt heute in der <strong>Kursana</strong> Residenz Prien.
„Ich bin fast vor Stolz geplatzt“: Als sie in ihrem<br />
ersten eigenen Auto den Zündschlüssel umdrehte,<br />
hätte Dr. Orla von Delbrück-Neubauer die ganze Welt<br />
umarmen können. Ihren fabrikneuen VW Käfer, Baujahr<br />
1956, durch die Straßen an der Spree zu lenken,<br />
bescherte der Berliner Pharmaforscherin einen ganz<br />
besonderen Fahrspaß, erinnert sich die heutige Bewohnerin<br />
der <strong>Kursana</strong> Residenz Wedel. Inzwischen<br />
hat sich die 88-Jährige einen elektrischen Rollstuhl zugelegt.<br />
„Das ist halt mein neuer Porsche.“<br />
Auf bescheidene 85 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit<br />
kam der Kombi F8 vom sächsischen Hersteller<br />
DKW, den Käthe Gniosdorz 1955 als ersten motorisierten<br />
Begleiter ihrer Jugend schätzen lernte: „Bei<br />
unseren Urlaubsfahrten an die Ostsee war es praktisch,<br />
dass sich die hintere Sitzbank herunterklappen<br />
ließ – als Schlafplatz für unsere kleinen Söhne.“ Die<br />
Potsdamer Bäckermeisterin, inzwischen im 86. Lebensjahr,<br />
nutzte den F8 vor allem geschäftlich als Transportwagen.<br />
Sie lebt heute im <strong>Kursana</strong> Domizil Potsdam.<br />
Lebendige Erinnerungen<br />
Ende 1959 gönnten sich Dietlinde Nickel und ihr Mann<br />
den ersten fahrbaren Untersatz. Die Ersparnisse<br />
reichten für einen gebrauchten „P 70“, hergestellt in<br />
Zwickau. Der Vorgänger des Trabant erwies sich leider<br />
als pannenanfällige Fehlinvestition: „Als stolze Beifahrerin<br />
trat ich beim Einsteigen den Holzfußboden<br />
durch und hatte danach für lange Zeit freie Sicht auf<br />
den Straßenbelag – denn uns fehlte das Geld für die<br />
Reparatur“, berichtet die 77-jährige gebürtige Schlesierin,<br />
die im <strong>Kursana</strong> Domizil Lappersdorf wohnt.<br />
11
Haben gemeinsam viel Spaß beim Kegeln am Computer: Anna Olbrzymek, Gustav Buchert,<br />
Ursula Hillmann und Hannelore Auer (v. l. n. r.), der ungewöhnlichste Kegelclub Deutschlands<br />
in Leinfelden-Echterdingen<br />
Gut Holz!<br />
�<br />
Immer freitags trifft sich in Leinfelden-Echterdingen die<br />
vielleicht ungewöhnlichste Bowlingrunde der Republik –<br />
und zwar mit der Computer-Spielkonsole „Wii“.<br />
Die Kugel fliegt quer durch das Restaurant,<br />
doch Gefahr ist nicht in Verzug.<br />
„Das war Berechnung!“, freut<br />
sich Gustav Buchert. Er lächelt verschmitzt,<br />
und die Zufriedenheit<br />
steht ihm ins Gesicht geschrieben.<br />
Seine Kugel hat auf einen Schlag<br />
alle zehn Pins von der Bahn gefegt.<br />
Und das, obwohl er einen scheinbar<br />
verunglückten „Bananenwurf“<br />
hingelegt hat. Aber Gustav Buchert<br />
hat inzwischen eben schon ein Dreivierteljahr<br />
Übung und trainiert wöchentlich<br />
– da klappt auch mal so<br />
ein Kunstschuss, unter Experten<br />
„Strike“ genannt.<br />
12<br />
Gustav Buchert und seine Kegelschwestern<br />
Hannelore Auer, 61,<br />
Ursula Hillmann, 66, und Anna<br />
Olbrzymek, 80, kommen seit Anfang<br />
des Jahres jeden<br />
Freitagnachmittag<br />
für eine gute Stunde<br />
zusammen, um zu<br />
spielen – allerdings nicht im Bowling-Center,<br />
sondern im Restaurant<br />
ihres <strong>Kursana</strong> Domizils in Leinfelden-<br />
Echterdingen bei Stuttgart.<br />
So sitzen die Hobbysportler nebeneinander<br />
auf gepolsterten Stühlen<br />
und schauen konzentriert auf einen<br />
großen Flachbildschirm. In den Händen<br />
halten sie weiße, längliche Steuergeräte,<br />
die so genannten Controller.<br />
Damit schicken die Spieler<br />
ihre Kugeln auf dem Bildschirm<br />
über die simulierte Bowlingbahn.<br />
Die Darstellung wirkt erstaunlich<br />
echt, die leise Musik dazu heizt die<br />
Spannung an. Fast jeden Wurf begleiten<br />
Gelächter und kleine Sticheleien.<br />
„Anfängerglück“ heißt es,<br />
wenn einer abgeräumt hat. Hämisches<br />
„Ooooh“ ertönt, wenn die Kugel<br />
unterwegs jämmerlich verhungert<br />
und von der Bahn kullert.<br />
„Mir lachet halt gern! Und sind einfach<br />
eine g‘schickte Truppe“, sagt<br />
Anna Olbrzymek, die Alterspräsidentin<br />
unter den Senioren. Dann<br />
holt sie mit ihrem rechten Arm<br />
Schwung und pfeffert die Kugel in<br />
Richtung der Pins. Gelegentlich spielen<br />
auch andere der gut 130 Bewohner<br />
des Domizils mit, aber die<br />
Vier sind der harte Kern – und verstehen<br />
sich blendend.<br />
Die Idee stammt von Direktor Klaus<br />
Vaas und seiner Frau Daniela. Die<br />
Pädagogin fungiert als Trainerin und<br />
„Technischer Direktor“ – sie baut die<br />
Spielkonsole auf und gibt die Einweisungen<br />
und Tipps. „Bowling macht<br />
nicht nur Spaß, son-<br />
dern es fördert auch<br />
„Mir lachet halt gern!“<br />
die Koordination<br />
und die Beweglichkeit.<br />
Echte Kugeln wären aber zu<br />
schwer – und hier im Speisesaal ist<br />
es auch gemütlicher“, sagt sie. Am<br />
Ende der heutigen Bowlingrunde<br />
freut sich Ursula Hillmann über die<br />
meisten Punkte – doch als Gewinner<br />
dürfen sich wie immer alle<br />
fühlen.
Elektronische Helfer<br />
„Navi“ am Rollator<br />
�<br />
High-Tech für Senioren: Um alten Menschen längere Mobilität, Selbstständigkeit<br />
und Gesundheit zu bewahren, wird eine intelligente Technik immer wichtiger.<br />
Auf ihren Rollator gestützt, bewegt<br />
sich die alte Dame über den Flur.<br />
Ihren Blick hat sie auf einen kleinen<br />
Monitor zwischen den Handgriffen<br />
gerichtet. Dort blinkt ein roter Pfeil,<br />
der ihr dank Laser-Scanner und eingespeichertem<br />
Lageplan den Weg<br />
in Richtung Restaurant im Seniorendomizil<br />
weist: Ein Navigationsgerät<br />
für den Rollator –<br />
neudeutsch: „Navi“<br />
– könnte eine der<br />
technischen Innovationen<br />
der Zukunft sein, die Menschen<br />
im Alter den beschwerlichen<br />
Alltag meistern helfen. Wer im Rollstuhl<br />
sitzt, darf darüber hinaus auf<br />
selbst fahrende Modelle hoffen, die<br />
sich durch Kopfnicken in Bewegung<br />
setzen, das passende Tempo einhalten<br />
und Hindernisse automatisch<br />
umfahren.<br />
Noch ist Geduld gefragt, bis viele<br />
der elektronischen Helfer zur Marktreife<br />
gelangen. Doch auf diesem<br />
Sektor ist mit großen Fortschritten<br />
zu rechnen. „Intelligente Assistenzsysteme<br />
für Senioren können dazu<br />
beitragen, Unfälle und Krankheiten<br />
zu vermeiden und die Alltagsaufgaben<br />
im Haushalt zu erleichtern",<br />
betont Gehirnforscher Professor<br />
Ernst Pöppel von der Uni München.<br />
Eine Abhängigkeit von<br />
High-Tech will keiner<br />
Ortswechsel: In einem Behandlungsraum<br />
sitzt ein Schlaganfallpatient<br />
vor einem Computer. Über ein Trainingsprogramm<br />
wird der Mann ermuntert,<br />
schrittweise seine Hand<br />
an den Mund zu führen. Die Bewegung<br />
kontrollieren Sensoren in einer<br />
Armmanschette, die auf dem Bildschirm<br />
die Ausführung der Übung<br />
bewerten können.<br />
Im Gegensatz zur<br />
schnell erreichten<br />
Frustrationsgrenze<br />
dem eigenen Therapeuten gegenüber<br />
zeigen sich die Senioren – nach<br />
vorliegenden Erkenntnissen – bei<br />
der Maschine geduldiger und ehrgeiziger.<br />
Als Meisterstück soll sich der Notfallsensor<br />
der Zukunft erweisen. Als<br />
Armband getragen, werden über<br />
mikroskopisch feine Fühler Daten<br />
wie Atmung, Puls, Schweiß, Blutzucker<br />
und EKG-Werte ermittelt. Bei<br />
auffälligen Abweichungen zur Norm<br />
wird die Notfallzentrale alarmiert.<br />
Damit nicht genug: Ein Notfallassistent<br />
im Auto, der etwa bei<br />
einem Schlaganfall automatisch<br />
in einen autonomen<br />
Fahrmodus wechselt und<br />
einen abgesicherten Nothalt<br />
durchführt, könnte<br />
wohl so manchen Unfall vermeiden.<br />
Praxistests haben allerdings eine Erkenntnis<br />
gebracht: High-Tech für<br />
Senioren sollte praktisch anwendbar,<br />
unauffällig und erschwinglich<br />
sein. Eine Abhängigkeit von elektronischen<br />
Helfern will keiner.<br />
13
14<br />
Wo endet Vergesslichkeit,<br />
wo beginnt Demenz?<br />
�<br />
Das Gedächtnis wird schlechter: ein Anzeichen für eine beginnende Demenz-<br />
Erkrankung? Die Diagnose-Möglichkeiten haben sich verbessert.<br />
Doch noch immer gehen Betroffene zu spät zum Arzt.<br />
Waltraut Schulte ist in Alarmstimmung.<br />
Wo ist nur ihre Geldbörse?<br />
„Oma, die habe ich doch eingepackt“,<br />
sagt ihr Enkel und schüttelt<br />
den Kopf: „Wie oft soll ich dir das<br />
noch erklären?“ Der Umgang mit<br />
der alten Dame wird immer anstrengender.<br />
Gut zu Fuß ist sie ja noch.<br />
Aber das Gedächtnis! Gewiss, Waltraut<br />
Schulte kann sich genau an<br />
ihre Kindheit und Jugend erinnern.<br />
In allen Details: Die Schultüte. Die<br />
Klassenfahrt nach Rosenheim. Der<br />
erste Tanz mit ihrem späteren Ehemann.<br />
Aber wehe, es geht um das<br />
Hier und Jetzt! Enkel Thomas Schulte,<br />
33, fragt sich: Ist das schlicht das<br />
Alter? Oder doch erste Anzeichen<br />
einer beginnenden Demenz-Erkrankung?<br />
Der Neurologie-Professor Michael<br />
Heneka wagt keine Ferndiagnose.<br />
„Vereinzelte Gedächtnisstörungen<br />
müssen nicht sofort auf eine beginnende<br />
Demenz-Erkrankung hindeuten",<br />
sagt der Chef des „Heneka-Labors“,<br />
einer Forschungseinrichtung<br />
an der Bonner Uni-Klinik.
Wenn jedoch zur Vergesslichkeit ein<br />
Ausfall weiterer geistiger Leistungen<br />
hinzukomme, zum Beispiel bei<br />
Orientierung und Sprachvermögen,<br />
werde es höchste Zeit für einen<br />
Arztbesuch.<br />
Das Problem: Demenz-Erkrankungen<br />
sind mit rationalen wie irrationalen<br />
Ängsten verbunden. „Die<br />
Patienten sind stark<br />
verunsichert“, wissen<br />
auch die Berater<br />
der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft.<br />
„Betroffene haben<br />
große Angst vor dem Verlust<br />
ihrer Autonomie, vor Entwürdigung<br />
und vor der Abhängigkeit von der<br />
Hilfe anderer.“<br />
Auch könne Demenz-Kranken die<br />
Einsicht fehlen, dass sie krank<br />
seien – als Symptom der Erkrankung.<br />
Die Folge: „Häufig gehen Betroffene<br />
erst spät zum Arzt.“ Deswegen<br />
würden Demenz-Erkrankun-<br />
gen oft erst in einem<br />
späten Stadium<br />
diagnostiziert. Dann<br />
jedoch könne ein<br />
Arzt die Erkrankungen nur noch eingeschränkt<br />
behandeln. Wie Michael<br />
Heneka rät die Alzheimer-Gesell-<br />
Ist das Gedächtnis<br />
wesentlich schlechter?<br />
Fallen Routineaufgaben<br />
plötzlich schwer?<br />
schaft daher zu einem rechtzeitigen<br />
Besuch beim Hausarzt. Doch wann<br />
genau ist rechtzeitig? „Zum Arzt<br />
gehen sollte man, wenn das Gedächtnis<br />
wesentlich schlechter wird<br />
als früher, wenn man zum Beispiel<br />
ständig auf verpasste Verabredungen<br />
hingewiesen wird, an die man<br />
sich gar nicht mehr erinnern kann.“<br />
Handlungsbedarf bestehe auch<br />
dann, „wenn es wiederholt<br />
geschieht,<br />
dass man sich in<br />
eigentlich vertrauten<br />
Gegenden nicht mehr zurechtfindet.“<br />
Mittlerweile gebe es Tests,<br />
mit denen Hausärzte anhand von<br />
Punkteskalen die Hirnleistung messen<br />
und einen Demenzverdacht erhärten<br />
können, so Professor Michael<br />
Heneka.<br />
Neulich konnte Waltraut Schulte<br />
sich überwinden. Sie fuhr mit ihrem<br />
Enkel zum Hausarzt. Der stellte<br />
mit Hilfe eines Internisten fest:<br />
Die Seniorin leidet<br />
nicht unter einer Demenz-Erkrankung,<br />
sondern unter einer<br />
Fehlfunktion der Schilddrüse. Die<br />
ist, zumindest mittelfristig, gut behandelbar.<br />
Rechtzeitige unsere Diagnose häuser<br />
Schutz und Geborgenheit<br />
<strong>Kursana</strong> gilt bundesweit als Vorreiter in<br />
der Betreuung demenziell Erkrankter. Die<br />
meisten Häuser verfügen über einen<br />
eigenen Wohnbereich mit einer behüteten<br />
und sicheren Umgebung. “Wir versuchen,<br />
ihnen ein Stück Lebensfreude zu bewahren<br />
und zurückzubringen”, sagt Livia<br />
Bartelt-Stork, die als eine der ersten<br />
<strong>Kursana</strong> Direktorinnen eine Zusatzausbildung<br />
in Gerontopsychologischer Familienberatung<br />
absolvierte.<br />
Rat von Profis:<br />
Die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft<br />
berät Erkrankte und Angehörige.<br />
Telefon: 0 30 . 2 59 37 95 - 0<br />
www.deutsche-alzheimer.de<br />
Forschung wird gebündelt<br />
und intensiviert<br />
Knapp eine Million Menschen in Deutschland<br />
leiden unter Demenzerkrankungen.<br />
Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl<br />
verdrei-, vielleicht sogar vervierfachen,<br />
befürchten Experten. Zwar kennen Demenz-Forscher<br />
einige Risiken, die eine<br />
Erkrankung begünstigen, doch der Auslöser<br />
der Krankheit ist noch immer unbekannt.<br />
Mit der modernen Medizin lässt<br />
sich das Fortschreiten der Krankheit nur<br />
verzögern, nicht stoppen.<br />
Deutschland stellt sich diesen Problemen:<br />
In Bonn wurde jetzt ein zentrales Demenz-<br />
Zentrum gegründet. Rund 500 Wissenschaftler<br />
sollen am Deutschen Zentrum<br />
für Neurodegenerative Erkrankungen<br />
(DZNE) die Krankheitsursachen, deren<br />
Mechanismen sowie Behandlungsmethoden<br />
erforschen.<br />
15
16<br />
Zurückgekehrt ins Leben<br />
�<br />
Als erstes <strong>Kursana</strong> Haus hat das Domizil Nienhagen eine Wohngruppe eröffnet,<br />
in der pflegebedürftige junge Erwachsene betreut werden.<br />
Laute Musik klingt aus den Lautsprechern:<br />
„Haus am See“ singt<br />
Peter Fox auf dem Musiksender<br />
Viva, der über den Flachbildschirm<br />
flimmert. Auf dem weißen Sofa<br />
liegt Alexander Fabisch, 28, und<br />
hört zu. Das Gemeinschaftszimmer<br />
der Wohngruppe „Junge Pflege“ ist<br />
modern eingerichtet: helle Möbel,<br />
eine DVD-Sammlung, abstrakte Bilder<br />
an den Wänden. „Das ist auch<br />
wichtig, denn wir wollen, dass sich<br />
junge Pflegebedürftige hier wohl<br />
fühlen“, sagt Direktorin Anke-<br />
Bettina Winter. Sie hat als erste ein<br />
Konzept speziell für junge Erwachsene<br />
wie Alexander umgesetzt, die<br />
nach einem schweren Unfall oder
durch eine akute neurologische oder<br />
chronische Erkrankung dauerhaft<br />
fachliche Betreuung brauchen.<br />
Schwerstpflegebedürftig ist der<br />
ehemalige Lehramtsstudent seit<br />
einem diabetischen Schock vor zwei<br />
Jahren. Er sitzt im<br />
Rollstuhl, kann nicht<br />
sprechen, nicht alleine<br />
essen. Er wird<br />
nie wieder ein Leben ohne fremde<br />
Hilfe führen können. „Zuerst war<br />
Alex in einer reinen Senioreneinrichtung<br />
untergebracht. Aber seitdem<br />
er hier ist, hat er schon enorme<br />
Fortschritte gemacht“, sagt Mutter<br />
Hannelore Fabisch. Ein Erfolg des<br />
individuellen Therapiekonzeptes, das<br />
die Bewohner optimal fördern und<br />
stimulieren will.<br />
Im Domizil Nienhagen ist – als Teil<br />
der Einrichtung – ein zeitgemäß eingerichteter<br />
Wohnbereich mit Einzelzimmern<br />
für zehn junge Pflegebe-<br />
dürftige im Alter von<br />
18 bis 60 Jahren entstanden.<br />
„Die Nachfrage<br />
ist sehr gut“,<br />
sagt die Direktorin. Seit Mai 20<strong>09</strong><br />
nutzen vier jüngere Menschen die<br />
Wohngruppe zur Kurzzeitpflege, vier<br />
weitere wohnen ständig dort.<br />
Alex hat enorme<br />
Fortschritte gemacht<br />
Lebensaktivität stärken<br />
und neu wecken<br />
unsere häuser Einfühlsame Pflege<br />
Bei jüngeren Bewohnern zielt die<br />
Pflege – noch mehr als bei den Senioren<br />
– darauf ab, durch möglichst<br />
viele Reize und Impulse die Lebensaktivität<br />
zu stärken und neu zu wecken.<br />
„Nur wer optimal gefördert<br />
wird, kann sich auch entfalten. Und<br />
unser Haupt- und<br />
Fernziel bei den jüngerenPflegebedürftigen<br />
muss immer<br />
die Wiedereingliederung in die sozialen<br />
und beruflichen Lebenskreise<br />
sein – wenn es möglich ist“, sagt<br />
Pflegedienstleiterin Bärbel Baße.<br />
Eine extra eingestellte Ergotherapeutin<br />
kümmert sich speziell um die<br />
jungen Bewohner. Dabei handelt es<br />
sich vorwiegend um eine biografisch<br />
und therapeutisch gestützte Einzelbetreuung.<br />
Bei Alexander gibt es<br />
zum Beispiel eine so genannte „Tiefenreizstimulation“,<br />
um seine Wahrnehmungen<br />
– auch des eigenen Körpers<br />
– zu fördern.<br />
Alexander spricht auf dieses Kon-<br />
zept offensichtlich<br />
gut an. Manchmal<br />
schafft er es inzwischen<br />
sogar, an der<br />
Hand seines Vaters ein paar Schritte<br />
zu gehen. Und er lächelt.<br />
Vertrauensverhältnis: Direktorin Anke-Bettina Winter freut sich darüber,<br />
wie gut sich Alexander Fabisch entwickelt<br />
Warme Farben, moderne Einrichtung,<br />
jugendliches Ambiente: Die Wohngruppe<br />
„Junge Pflege“ ist nach den Bedürfnissen<br />
junger Erwachsener eingerichtet
Warum Friedfertigkeit so wichtig ist<br />
„Immer die innere Ruhe bewahren und bescheiden bleiben –<br />
damit bin ich in meinem Leben bestens gefahren. Es bringt<br />
doch nichts, sich ständig aufzuregen und kostbare Zeit damit<br />
zu vertun, wegen Kleinigkeiten zu streiten.“<br />
18<br />
Ältesten-Rat<br />
Elsa Erika Adler, 100 Jahre alt, lebt im <strong>Kursana</strong> Domizil Leinfelden-<br />
Echterdingen. Als kaufmännische Angestellte leitete sie eine<br />
Schirmstoffabteilung und bildete Lehrlinge aus.
Warum Kultur so wichtig ist<br />
„Malerei, Musik und Theater machen das Leben erst wirklich<br />
lebenswert. Wer Kultur liebt und selber kreativ ist, gewinnt<br />
dem Alltag viele positive Seiten ab und kann auch in schweren<br />
Stunden immer wieder Mut fassen.“<br />
Emil Würfl, 100 Jahre alt, wohnt im <strong>Kursana</strong> Domizil Ampfing. Der<br />
frühere Kaufmann spielt Akkordeon und Klavier. Und er malt fast<br />
täglich – er gestaltet Plakate für die Gemeinschaft.<br />
19
Die Augen sprühen vor Begeisterung,<br />
wenn sie über die Kinderhilfsorganisation<br />
UNICEF spricht. Vor<br />
20 Jahren beschlossen die Vereinten<br />
Nationen die internationale Kinder-<br />
rechtskonvention.<br />
Elke Schmidt-Ranke<br />
arbeitete damals daran<br />
als Juristin beratend<br />
mit. Und noch heute, als Mitglied<br />
im „Deutschen Komitee für<br />
UNICEF“, setzt sie sich dafür ein,<br />
dass die Konvention umgesetzt und<br />
in Deutschland ins Grundgesetz aufgenommen<br />
wird – gemeinsam mit<br />
Prominenten wie Henning Scherf,<br />
Ann Kathrin Linsenhoff oder Jutta<br />
Limbach.<br />
Rückblick: Elke Schmidt-Ranke hatte<br />
als Kind in der Nachkriegszeit Man-<br />
United Nations International Children's Emergency Fund,<br />
kurz UNICEF, heißt das 1946 gegründete<br />
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen<br />
mit Hauptsitz in New York. Zentrale Aufgabe<br />
ist die weltweite Unterstützung von<br />
Kindern, speziell in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
sowie Krisengebieten.<br />
Hier fehlt das Geld für überlebensnotwendige<br />
Grundlagen wie gesunde Ernäh-<br />
gel – aber auch Hilfe - am eigenen<br />
Leib erlebt. Aus Berlin nach Schleswig-Holstein<br />
evakuiert, kam sie damals<br />
in den Genuss einer Schulspeisung.<br />
„Das war ein Erlebnis für<br />
uns mangelernährte<br />
Kinder!“ 25 Jahre<br />
später, als junge<br />
Mutter, wollte sie<br />
sich für die Kinder einsetzen, die<br />
damals wie heute Hunger leiden.<br />
Sie durchforstete neben der Arbeit<br />
in der Anwaltskanzlei ihres Mannes<br />
das Archiv der Augsburger Zeitung<br />
und stellte eine erfolgreiche Fotoausstellung<br />
über Hilfsmaßnahmen<br />
für Kriegskinder in Not zusammen.<br />
Später besuchte sie viele dieser<br />
Länder in Afrika und Asien. Inzwischen<br />
sind die Reisen weniger geworden,<br />
nicht aber das Engagement<br />
rung, Arzneimittel, ausreichende Hygiene<br />
oder gute Ausbildung. UNICEF finanziert<br />
sich zum Großteil aus privaten Spenden.<br />
Unter den 36 nationalen Komitees hat<br />
UNICEF Deutschland (Schirmherrin ist<br />
Bundespräsidentengattin Eva Luise Köhler)<br />
mit 130 aktiven Gruppen 2008 die zweithöchste<br />
Spendensumme gesammelt.<br />
„Gemeinsam für Kinder“<br />
�<br />
Seit 43 Jahren arbeitet Elke Schmidt-Ranke dafür, dass Kinder in aller Welt bessere<br />
Lebensbedingungen erhalten – auch nach ihrem Umzug in die <strong>Kursana</strong> Residenz Prien.<br />
20<br />
„Kinder leiden damals<br />
wie heute Hunger“<br />
Was Elke Schmidt-Ranke wichtig ist: Informationen – auch zu persönlichen Unterstützungsmöglichkeiten<br />
– erteilt die UNICEF-Zentrale, Telefon: <strong>02</strong> 21 . 93 65 00, E-Mail: mail@unicef.de<br />
für das UN-Kinderhilfswerk. Auch<br />
nicht von ihrem neuen Zuhause aus.<br />
Denn seit Frühjahr 2008 lebt sie mit<br />
ihrem pflegebedürftigen Mann in<br />
der <strong>Kursana</strong> Residenz Prien. „Ich<br />
bin so froh, dass er hier optimal betreut<br />
wird“, sagt sie und bereitet<br />
sich darauf vor, zu Weihnachten und<br />
Ostern wieder UNICEF-Grußkarten<br />
anzubieten.<br />
Residenz-Direktor Ralf Menze unterstützt<br />
sie dabei gern: „Frau Schmidt-<br />
Ranke ist ein großes Vorbild für<br />
nicht nachlassendes Engagement.“<br />
So viele Komplimente sind ihr sichtlich<br />
unangenehm. Wichtiger für sie:<br />
„Vielleicht haben ja auch Bewohner<br />
anderer <strong>Kursana</strong> Häuser ihre<br />
Freude daran, UNICEF zu unterstützen.“
Gala-Dinner<br />
�<br />
Festliche Stunden<br />
Ein Festmenü bei Kerzenschein und passender Musik – das bietet das <strong>Kursana</strong><br />
Domizil Gaggenau jeweils am letzten Donnerstag im Monat den Bewohnern an.<br />
Ein Abend für echte Genießer.<br />
„'S is Feieromd, 's is Feieromd…“ –<br />
leise singen und summen rund 50<br />
Personen an den<br />
herbstlich dekorierten<br />
Tischen mit, als<br />
Lucie Neukirchner,<br />
70, nach dem Essen<br />
das bekannte Lied von Anton Günther<br />
auf ihrer Zither anstimmt. Das<br />
Stück des Volksdichters aus dem<br />
Erzgebirge sorgt für einen stimmungsvollen<br />
Schlusspunkt bei diesem<br />
Erlebnis-Essen im <strong>Kursana</strong> Domizil<br />
Gaggenau. Kurz zuvor hatte<br />
Lucie Neukirchner mit der berühmten<br />
Harry-Lime-Melodie aus dem<br />
Nachkriegsfilm „Der dritte Mann“<br />
bereits einen kräftigen Applaus eingeheimst.<br />
Festliche Stunden für Augen, Ohren<br />
und vor allem den Gaumen – seit<br />
„Die besondere<br />
Atmosphäre beim<br />
Essen ist sehr wichtig“<br />
Februar laden die Mitarbeiter des<br />
Hauses jeweils am letzten Donners-<br />
tag eines Monats<br />
die Bewohner zum<br />
Gala-Dinner bei Kerzenschein<br />
ein. Immer<br />
steht der Abend<br />
unter einem besonderen Motto und<br />
immer spielen Musikanten auf. 2004<br />
eröffnete das neu gebaute Domizil,<br />
in dem 131 Bewohner in 87 Einzelund<br />
22 Doppelzimmern ein komfortables<br />
neues Zuhause finden. Von<br />
Anfang an legte man im Haus viel<br />
Wert auf eine charmante und warme<br />
Atmosphäre.<br />
Und auch an diesem Abend ist das<br />
geräumige Restaurant stilvoll geschmückt<br />
mit Zierkürbissen, Mais-<br />
kolben und weiteren Herbstsymbolen.<br />
Ebenso sieht es in den Essbereichen<br />
der oberen Etagen aus,<br />
wo jene mitfeiern, die nicht mehr<br />
ganz mobil sind. Küchenmeister<br />
Thomas Ernst, 50, in seiner Freizeit<br />
Winzer, hat mit der achtköpfigen<br />
Mannschaft aufgetrumpft: Schweinelendchen<br />
mit Kartoffel-Erdbeer-<br />
Knödeln auf Ragout von Steinchampignons<br />
und Muskatkürbis werden<br />
gereicht. Dazu gibt es einen halbtrockenen<br />
badischen Spätburgunder<br />
von der örtlichen Winzergenossenschaft.<br />
„Diese besondere Atmosphäre<br />
beim Essen ist für die Bewohner<br />
ganz, ganz wichtig“, erzählt Direktor<br />
Manfred Müntjes. Auch die<br />
Liebe zu einem Haus geht eben<br />
manchmal durch den Magen.<br />
21
Donaudampfschifffahrts-<br />
Gesellschaft<br />
22<br />
�<br />
Das Alter ist auch Reisezeit. Doch die Ansprüche ändern sich.<br />
Die <strong>Kursana</strong> Residenz Prien organisiert deshalb betreute Seniorenreisen.<br />
Den Auftakt machte eine fünftägige Donau-Kreuzfahrt.<br />
„Wer weiß, wie viele schöne Reisen<br />
ich noch machen kann?“, sagt Adelheid<br />
Maahsen, 87. Das klingt melancholisch.<br />
Doch so wirkt die gebürtige<br />
Berlinerin beileibe nicht.<br />
Ihre blauen Augen strahlen unternehmungslustig,<br />
während sie ihren<br />
Rollator über die<br />
Gangway an Bord<br />
der „MS Flamenco“<br />
schiebt. Adelheid<br />
Maahsen ist eine von acht Reiseteilnehmern,<br />
die sich für die erste Seniorenreise<br />
der Priener Residenz<br />
„Ich freue mich<br />
auf die Abwechslung“<br />
entschieden haben. Fünf von ihnen<br />
wohnen in der Senioreneinrichtung,<br />
drei kommen von außerhalb.<br />
„Diese Donau-Flussfahrt ist eine<br />
herrliche Erlebnisreise. Sie schafft<br />
neue Kontakte zwischen Residenz-<br />
bewohnern und anderen<br />
Senioren“,<br />
sagt Stephanie von<br />
Oertzen, 55. Die<br />
Veranstaltungsbetreuerin der Residenz<br />
hat die Reise organisiert und<br />
begleitet sie auch. „Bei der Bewoh-<br />
nerversammlung im Frühjahr kam<br />
der Wunsch nach einer längeren und<br />
erlebnisreichen Fahrt auf“, erinnert<br />
sie sich. Bisher beschränkten<br />
sich die Wünsche auf Tagesausflüge.<br />
Zusammen mit dem örtlichen Reisebüro<br />
arbeitete Stephanie von Oertzen<br />
die Exkursion aus. Ein Bustransfer<br />
von der Residenz bis nach<br />
Passau musste ebenso organisiert<br />
werden wie eine Liste mit Ärzten und<br />
Ansprechpartnern für
Eine Flusskreuzfahrt als seniorengerechte Erlebnisreise: Ursula Stadler (Foto linke Seite)<br />
genießt das geruhsame Dahingleiten; Burkhardt Bandel (oben links), Adelheid Maahsen (oben<br />
Mitte) sowie Adolf Baumgartner und Liselotte Justl (oben rechts) fühlen sich rundum wohl<br />
einen eventuellen Notfall. Außerdem<br />
standen Informationsabende über<br />
die Reiseziele auf dem Plan. Ein<br />
Leichtes für die Veranstaltungsbetreuerin.<br />
Sie organisiert gerne. „Für<br />
die beiden Herren, die mitgekommen<br />
sind, habe ich am Tag vorher<br />
sogar die Koffer gepackt“, lacht sie.<br />
Klassische, informelle Kleidung für<br />
den Abend. Eine dicke Jacke und<br />
eine warme Mütze für unterwegs.<br />
„Ich freue mich auf die Abwechslung“,<br />
sagt Elsa Knauer, 93. Sie<br />
wohnt noch zu Hause im nahe gelegenen<br />
Eggstädt. Zusammen mit ihrer<br />
Tochter fährt sie mit. „Ich fand<br />
das Angebot überzeugend, für meine<br />
Mutter und für mich“, erklärt<br />
Tochter Ursula Stadler, 69. An Bord<br />
des modernen Flusskreuzfahrtschiffes<br />
ist<br />
man auf die Seniorengruppevorbereitet.<br />
„Oh, wie aufmerksam“, so<br />
schwärmt Hella Lerch, 80, über das<br />
Personal, das sofort zur Stelle ist,<br />
um Koffer zu tragen, Hilfestellung zu<br />
geben oder Fragen zu beantworten.<br />
Eine Entdeckung der Langsamkeit:<br />
Gemächlich reisen die insgesamt<br />
196 Passagiere auf der Donau. Vor-<br />
bei an herbstlich bunten Wäldern<br />
und Weinbergen – hin zum ersten<br />
Ausflugsziel: Wien. Die österreichische<br />
Metropole erkunden die Senioren<br />
bequem per Stadtrundfahrt.<br />
Abends schließt sich Hella Lerch<br />
einem Konzertausflug an. Die anderen<br />
<strong>Kursana</strong> Reisenden sind nach<br />
reichhaltigem Abendessen, viel frischer<br />
Luft und neuen Eindrücken<br />
reif für ihre Schiffskabine. „Herrlich<br />
kann man hier schlafen, mit dem<br />
Plätschern der Wellen“, schwärmt<br />
Adelheid Maahsen.<br />
Während der nächsten Tage erkundet<br />
die Gruppe Budapest, Bratislava,<br />
die Wachau und das Barock-<br />
Kloster Stift Melk. Rollstuhlfahrer<br />
Burkhardt Bandel, 82, ist fast immer<br />
mit dabei. „Ich will<br />
„Beim nächsten Mal nichts verpassen“,<br />
bin ich wieder dabei“ sagt er gutgelaunt.<br />
Was er nicht gesehen<br />
hat, kann ihm Adelheid Maahsen<br />
später auf ihren Fotos zeigen.<br />
Stets hat sie ihre Kamera dabei,<br />
hält einen Moment nach dem anderen<br />
fest: Vom Sektempfang über<br />
das Kapitänsdinner bis hin zu den<br />
Landausflügen. Und am Ende steht<br />
für sie fest: „Beim nächsten Mal bin<br />
ich wieder dabei!“<br />
Betreutes Reisen<br />
Veranstaltungen rund um<br />
die Uhr<br />
Die Residenz in Prien am Chiemsee bietet<br />
– wie die anderen <strong>Kursana</strong> Häuser<br />
auch – ein buntes Veranstaltungsprogramm.<br />
Weder fehlt der Damenausflug<br />
zum „Seecafé Toni“ noch der Herrenausflug<br />
zum Biergarten „Schöne Aussicht“.<br />
Wiederum für alle sind die<br />
monatlichen Klassikkonzerte, die in<br />
Zusammenarbeit mit dem Yehudi-<br />
Menuhin-Verein und der Kulturstiftung<br />
München stattfinden. Es gibt Fachvorträge<br />
– so wie der einer Apothekerin<br />
zur Schweinegrippe. Oder eine Live-<br />
Vorführung eines „Didgeridoo“, eines<br />
australischen Aborigines-Blasinstruments<br />
– verbunden mit einem Fotovortrag<br />
über die Ureinwohner Australiens.<br />
Und eine Bewohnerin, gebürtige<br />
Französin, bietet eine französische<br />
Konversationsrunde an. Langeweile<br />
kommt in Prien nicht auf.<br />
23
24<br />
Waschen, legen, klönen<br />
�<br />
Die Frisiersalons in den <strong>Kursana</strong> Häusern sind mehr als Orte für die Schönheit.<br />
Sie sind ein Kommunikationsplatz, an dem Senioren auch ihre Seele auftanken.<br />
Ein Besuch im Domizil Kaiserslautern.<br />
„Susi“ wird Friseurin Susanne Volk von ihren Kundinnen und Kunden liebevoll genannt. In<br />
ihrem Salon bleibt zwischen entspannender Kopfmassage und schicker Dauerwelle immer<br />
Zeit genug für ein herzliches Gespräch<br />
„Ich brauche die Kopfmassage für<br />
mein Gehirn“, scherzt Josef Willems,<br />
75. Wie immer ist er der erste Kunde<br />
bei „Susi“. Pünktlich um 8.15<br />
Uhr rollt er mit seinem Rollstuhl<br />
hinein in den Frisiersalon neben dem<br />
Foyer. Gutgelaunt schiebt Friseurin<br />
Susanne Volk das mobile Waschbecken<br />
hinter ihn. Sie weiß viel<br />
über ihre Kunden, kennt Ärger und<br />
Freude über Angehörige, Krankengeschichten,<br />
Neuigkeiten aus dem<br />
Haus. „Hier wird persönlicher erzählt<br />
als in einem Salon in der<br />
Stadt“, sagt die 42-Jährige. Das<br />
schätzen die Kunden.<br />
„Seit ich die Susi hab’, bin ich zufrieden“,<br />
sagt Ruth Rudel, 91, und<br />
nimmt vor einem Spiegel Platz.<br />
Sofort bemerkt die Friseurin: „Das<br />
ist aber eine schöne Kette, die<br />
kenne ich noch nicht.“ Das Faible<br />
für Mode, Schmuck und gutes Aussehen<br />
teilt sie mit ihrem Stammgast.<br />
„Sehr gerne sprechen wir auch<br />
über lang haltenden Lippenstift“,<br />
lacht die Seniorin. Den trägt sie zur<br />
modischen Kurzhaar-Fönfrisur mit<br />
blonden Strähnchen.<br />
Gertrud Adam, 81, indes hat eine<br />
leuchtend weiße, leicht gelockte
Haarpracht, die ihr feines Gesicht<br />
umspielt. „Trinken Sie ein Glas Wasser,<br />
während Sie unter der Haube<br />
sind“, kümmert sich Susanne Volk<br />
um diese Kundin. Dann wendet sie<br />
sich der nächsten Dame zu. So<br />
viele Haare habe sie seit dem Tod<br />
ihres Mannes verloren, klagt diese<br />
und kann die Tränen nicht zurückhalten.<br />
Herzlich umarmt die Friseurin<br />
die weinende Frau und tröstet.<br />
Emotionen gibt es oft im Salon.<br />
Tipps für Haarpflege<br />
Das Haar von Senioren hat besondere Ansprüche. Friseurin<br />
Susanne Volk hat deshalb spezielle Ratschläge.<br />
Was halten Sie von Dauerwellen?<br />
Das war lange die typische Seniorenfrisur, wird aber<br />
glücklicherweise immer weniger. Oft machen Dauerwellen,<br />
die mit dünnen Wicklern gemacht werden, das<br />
Haar regelrecht kaputt. Es wird glanzlos, brüchig,<br />
wirkt unnatürlich und nicht attraktiv. Natürlich gibt es<br />
Menschen, zu denen eine Dauerwelle passt. Aber<br />
dann bitte eine leichte und schonende. Mein Rat ist,<br />
immer genau zu gucken, was zum Typ passt.<br />
Auch Mut zu Neuem?<br />
Aber sicher! Auch im Alter kann man neue Frisuren<br />
ausprobieren. Und weil viele Seniorinnen innerlich<br />
mit der Zeit gehen, können sie auch optisch sportlich<br />
und modisch wirken.<br />
„Da muss man viel Einfühlungsvermögen<br />
haben.“<br />
Susanne Volk hat ein – scheinbar –<br />
einfaches Berufsmotto: „Ich will,<br />
dass alle toll aussehen.“<br />
Bewohnern,<br />
die nicht zu ihr kommen<br />
können, macht<br />
sie die Haare auf ihren Zimmern.<br />
Doch wer irgend kann, kommt in<br />
den Salon. Auch manche, deren<br />
„Ich will, dass alle<br />
toll aussehen“<br />
Gepflegtes Aussehen<br />
Haare nicht gewaschen, gelegt<br />
oder gefönt werden sollen, schauen<br />
vorbei. Der Salon ist auch ein<br />
Marktplatz – ein Ort für das Gespräch,<br />
ein Ort der guten Gerüche.<br />
Wie der des Haarsprays,<br />
das Susanne<br />
Volk über die üppige<br />
Lockenpracht von<br />
Gertrud Adam verteilt. Fertig. Die<br />
Seniorin guckt und strahlt: „Gell. Ich<br />
bin wieder hübsch!“<br />
Gilt das auch fürs Färben?<br />
Generell ist es so, dass mit zunehmendem Alter hellere<br />
Töne vorteilhafter sind. Auch wer in der Jugend<br />
schwarze Haare hatte, sollte also lieber auf einen<br />
mittleren oder hellen Braunton gehen, sonst ist der<br />
Kontrast zur Haut zu groß. Heller wirkt grundsätzlich<br />
freundlicher. Und ein Gesicht mit Falten harmoniert<br />
auch wirklich schön mit weißem Haar. Dann kommen<br />
die Augen beispielsweise besser zur Geltung.<br />
Gibt es spezielle Pflegetipps für Senioren?<br />
Viele leiden unter trockener Kopfhaut. Hier helfen<br />
Kopfmassagen mit Haaröl oder Haarwasser. Außerdem<br />
ist ein Feuchtigkeits-Shampoo gut. Schuppenshampoos<br />
trocknen in der Regel die Kopfhaut noch<br />
zusätzlich aus.<br />
25
Streiflichter<br />
<strong>Kursana</strong> Residenz Bad Pyrmont<br />
Auszeichnung für die Residenz im<br />
Staatsbad des Weserberglandes:<br />
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband<br />
(DEHOGA) hat dem<br />
Haus vier Sterne als „Hotel garni“<br />
verliehen. Das Hotel in der Residenz<br />
mit 50 Zimmern ist ein beliebter<br />
Erholungsort für Urlauber, Kurgäste,<br />
Seniorenfreizeiten und Probe-Bewohner.<br />
„Wir haben uns am Markt<br />
gefestigt, und unser Qualitätsstandard<br />
wurde offiziell bestätigt“, freut<br />
sich Direktor Marco Kuhn-Schönbeck.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Bremen<br />
Mit Kreativität und Neugierde lassen<br />
sich die Bewohner des Domizils Bremen<br />
auf das Angebot von Elisabeth<br />
Broich ein. Die Diplom-Kunsttherapeutin<br />
ermutigt die Senioren, assoziativ<br />
zu Musik kreative Bilder oder<br />
Skulpturen entstehen zu lassen.<br />
„Das Alter ist auch eine Gelegenheit,<br />
Neues zu erfahren“, sagt sie, „Kunst<br />
26<br />
Streiflichter<br />
�<br />
Diese Rubrik stellt einen kleinen Ausschnitt<br />
aus der Vielfalt an Veranstaltungen, Engagements<br />
und Besonderheiten der <strong>Kursana</strong> Häuser vor.<br />
eröffnet einen Zugang zu Gefühlen,<br />
Erfahrungen und Erinnerungen.“ Wilhelmine<br />
Köster, 90, (Foto) beispielsweise<br />
nannte ihre Speckstein-Skulptur<br />
„Lebenstor“.<br />
<strong>Kursana</strong> Residenz Regensburg<br />
Als wahrer Publikumsmagnet entpuppte<br />
sich eine Ausstellung in der<br />
Residenz Regensburg über die<br />
„Göttin“ unter den Limousinen, den<br />
Citroen DS. In künstlerisch gestalteten<br />
Bildern zeigte der Regensburger<br />
Fotograf Dietmar Grün Ansichten<br />
des auf beiden Seiten des Rheins<br />
verehrten Autos. Das stolze Gefährt<br />
war 1955 der Star beim Pariser<br />
Automobilsalon und galt über viele<br />
Jahre als eines der sichersten und<br />
fahraktivsten seiner Zeit.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Friesenheim<br />
„Generationen-Kochen“ heißt eine<br />
erfolgreiche Veranstaltungsserie<br />
im Domizil Friesenheim. Senioren<br />
und Schüler der Haupt- und Realschule<br />
tauschen dabei in der Schulküche<br />
Erfahrungen aus. Zwischen<br />
den Kochlehrlingen und den Kochprofis<br />
herrscht rund um die Töpfe<br />
eine entspannte und respektvolle<br />
Atmosphäre. „Von diesen Begegnungen<br />
profitieren beide Seiten“, sagt<br />
Direktor Rudolf Edelmann.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Lappersdorf<br />
Vom Eisstadion in die Senioreneinrichtung:<br />
Im September begann Eishockey-Nationalspielerin<br />
Carina<br />
Hoffmann, 18, ihre Ausbildung als<br />
Kauffrau für Bürokommunikation<br />
im Domizil Lappersdorf. „Ich mag<br />
Menschen, das ist hier genau richtig
für mich“, entschied die junge Frau<br />
nach einem vierwöchigen Praktikum.<br />
Carina Hoffmann hatte zusammen<br />
mit ihrer Mannschaft bei<br />
der Eishockey-WM im kanadischen<br />
Calgary den fünften Platz belegt.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Eisenhüttenstadt<br />
Nicht junge Mädchen unter den<br />
Fittichen von Heidi Klum, sondern<br />
gestandene Frauen gingen auf den<br />
Laufsteg: Bei der Seniorenmodenschau<br />
im Domizil Eisenhüttenstadt<br />
wurden Seniorinnen zu Models. Zu<br />
flotter Musik und Moderation präsentierten<br />
sie die neuesten Modetrends<br />
der Saison. „Für die Seniorinnen<br />
ist das ein großer Spaß, und<br />
das Publikum sieht sehr gerne, wie<br />
die Kleidung an Menschen ihres<br />
Alters wirkt“, sagt Direktorin Petra<br />
Schlegel.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Reichenbach<br />
Außergewöhnliche Sportdisziplinen<br />
galt es bei der Senioren-Olympiade<br />
im Domizil Reichenbach zu bewältigen.<br />
So wurden die Besten im<br />
Gummistiefelweitwerfen, beim Was-<br />
serbombenwurf oder beim Wäscheaufhängen<br />
gesucht. Für letzteres<br />
hatte sich Direktor Uwe Freiherr von<br />
Soden einen ganz besonderen Begriff<br />
einfallen lassen: Textilgewichtheben.<br />
„Alle waren begeistert“, freut<br />
er sich mit den Bewohnern.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Berlin-Marzahn<br />
Ein Freizeitprogramm nur für Männer<br />
bietet das Domizil Berlin-Marzahn.<br />
Einmal monatlich organisiert<br />
Sozialarbeiter Uwe Kramarczyk eine<br />
Veranstaltung ganz nach den Wünschen<br />
der Herren. So durften beispielsweise<br />
bei einem orientalischen<br />
Abend – neben Tee und vielen Informationen<br />
– auch zwei Bauchtänzerinnen<br />
nicht fehlen. Weitere Themen:<br />
ein afrikanischer Abend oder<br />
ein Ausflug zum Bowling. „Die Hobbys<br />
und Interessen von Frauen und<br />
Männern unterscheiden sich nun<br />
einmal“, sagt der Direktor Ronald<br />
Sommerfeld.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Bad Lauterberg<br />
Ein neugieriger Waschbär war der<br />
unvermutete Stargast bei einem<br />
Ausflug von Bewohnerinnen des<br />
Domizils Bad Lauterberg auf den<br />
Berg Kummel und den dortigen „Bismarckturm“.<br />
Die Damen machten<br />
nach einem gemütlichen Spaziergang<br />
rund um den Aussichtsturm<br />
bei einer Tasse Kaffee und einem<br />
Stück Gewittertorte eine Pause, als<br />
Streiflichter<br />
das wuschelige Tier sich zu ihnen<br />
gesellte und für viel Spaß sorgte.<br />
Per Bus waren die munteren Ausflügler<br />
auf den stadtnahen Berg gefahren<br />
und hatten den Bismarckturm<br />
besucht, der für viele von ihnen<br />
schon seit der Kindheit regelmäßiges<br />
Ausflugsziel ist.<br />
Weitere Berichte & Reportagen aus<br />
den <strong>Kursana</strong> Häusern finden Sie<br />
unter www.kursana.de<br />
Foto © 20<strong>09</strong> JupiterImages Corporation<br />
Durch Ihre Schenkung, Stiftung<br />
oder letztwillige Verfügung<br />
können Kinder unbekümmert<br />
in die Zukunft blicken.<br />
Dafür von allen SOS-Kindern<br />
ein herzliches Dankeschön.<br />
Elke Tesarczyk und KollegInnen<br />
Renatastraße 77<br />
80639 München<br />
Telefon 089/126 06-169<br />
erbehilft@sos-kinderdorf.de<br />
www.sos-kinderdorf.de<br />
27
Neu in der <strong>Kursana</strong> Familie<br />
Das <strong>Kursana</strong>-Angebot in Deutschland<br />
nimmt weiter zu. Sechs neue<br />
Häuser eröffneten im Jahr 20<strong>09</strong> –<br />
in ländlichen Regionen oder in pulsierenden<br />
Großstädten.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil<br />
Hamburg-Billstedt<br />
Im Osten der Hansestadt hat im<br />
Sommer das Domizil Hamburg-Billstedt<br />
seine Tore geöffnet. Ein Bummel<br />
ins nahe Stadtteilzentrum oder<br />
lieber ein Abstecher in die Innenstadt?<br />
Busse und U-Bahn befinden<br />
sich in unmittelbarer Nähe. Ganz<br />
nah liegt auch das Naherholungsgebiet<br />
Glinder Au. „Sehr gut kommt<br />
an, dass wir auf den Wohnbereichen<br />
eine typisch norddeutsche<br />
„gute Stube“ eingerichtet haben, in<br />
der sich die Bewohner gerne treffen“,<br />
sagt Direktor Jens Harder.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Gütersloh<br />
Im Herbst eröffnete das <strong>Kursana</strong><br />
Domizil in Gütersloh. Es beheimatet<br />
zwei Pflegeeinrichtungen mit unterschiedlichen<br />
Konzepten unter einem<br />
Dach. Neben der vollstationären<br />
Pflege wird hier auch die Betreu-<br />
28<br />
ung in familiären Wohngruppen angeboten.<br />
Außerdem gibt es das bewährte<br />
Angebot eines beschützenden<br />
Wohnbereichs für demenziell<br />
Erkrankte.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Markkleeberg<br />
Stadtnah und doch im Grünen liegt<br />
die Kreisstadt Markkleeberg, die bereits<br />
im 19. Jahrhundert bevorzugter<br />
Wohnort des Leipziger Bürgertums<br />
war. In einem modernen Gebäude<br />
bietet <strong>Kursana</strong> hier Komfort und<br />
Sicherheit nach seinem bewährten<br />
Pflegeleitbild. Ein Garten und eine<br />
Dachterrasse laden zum Naturgenuss<br />
ein. Durch eine S-Bahnlinie<br />
ist das Domizil gut an den öffentlichen<br />
Nahverkehr angebunden.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Mömbris<br />
Bei Aschaffenburg liegt die Gemeinde<br />
Markt Mömbris, die mit dem <strong>Kursana</strong><br />
Domizil ihre erste stationäre<br />
Pflegeeinrichtung erhielt. 90 Bewohner<br />
finden hier ein komfortables Zuhause.<br />
„Begeistert sind Bewohner<br />
und Besucher von der Lage“, sagt Direktionsassistent<br />
Patrick Voigt. Das<br />
Haus bietet eine spektakuläre Sicht<br />
über den Kahlgrund mit seinen Fachwerkhäuschen.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Seelze<br />
„Die Menschen hier haben auf eine<br />
solche Senioreneinrichtung gewartet“,<br />
ist Andrea Linder, Direktorin<br />
des Domizils Seelze, überzeugt.<br />
Fast täglich ziehen neue Bewohner<br />
in das 135-Zimmer-Haus unweit von<br />
Hannover. Unter den ersten war Paul<br />
Rietig. Der 1<strong>02</strong>-Jährige ist gleichzeitig<br />
der älteste Bewohner der neuen<br />
Seniorenpflegeeinrichtung, die<br />
unter anderem über eine große<br />
Dachterrasse und eine besonders<br />
schöne Gartenanlage verfügt.<br />
<strong>Kursana</strong> Domizil Seligenstadt<br />
Walter Radu, 78, gehörte zu den ersten<br />
Bewohnern, die im Frühsommer<br />
in das Domizil Seligenstadt einzogen.<br />
Er freute sich, dass er in<br />
seinem Zimmer Platz für viele seiner<br />
Erinnerungsstücke fand – unter anderem<br />
eine Vitrine mit Rosenthal-<br />
Gläsern und eine alte Butter-Stampfe.<br />
Die Altertümchen passen auch<br />
zum Ort – immerhin ist das südhessische<br />
Seligenstadt mit seinen gut<br />
erhaltenen Fachwerkhäusern eine<br />
der ältesten Städte Deutschlands.
Gesetzliche Sicherheit<br />
Der mündige Patient<br />
Neun Millionen Bundesbürger besitzen<br />
eine Patientenverfügung. Ob<br />
diese in jedem Fall maßgeblich ist,<br />
war bisher nicht gesetzlich geregelt.<br />
Mit dem neuen Gesetz gibt es<br />
nun mehr Sicherheit. Aber: „Das<br />
neue Patientenverfügungsgesetz<br />
stellt hohe Anforderungen an die<br />
Vorsorgedokumente“, kommentiert<br />
Eugen Brysch, Geschäftsführender<br />
Vorstand der Deutschen Hospiz-<br />
Stiftung. Dem hohen Informationsbedarf<br />
tragen auch alle <strong>Kursana</strong><br />
Häuser durch Vortragsveranstaltungen<br />
Rechnung.<br />
Konkrete Formulierungen<br />
Die bereits verfassten Patientenverfügungen<br />
behalten ihre Gültigkeit,<br />
sollten jedoch nochmals genau<br />
gelesen werden. Wichtig: Bei den<br />
Formulierungen keine Pauschalaussagen<br />
verwenden wie: „Ich möchte<br />
in Würde sterben.“ Das neue Gesetz<br />
legt fest, dass Verfügungen konkrete<br />
Anweisungen für den Arzt enthalten<br />
müssen, zum Beispiel: „Ich<br />
will nach einem Schlaganfall keine<br />
künstliche Ernährung.“ Wer sich<br />
unsicher ist: Es gibt vorformulierte<br />
�<br />
Der Wille des Betroffenen ist maßgeblich: Seit 1. September 20<strong>09</strong> gilt das erste bundesdeutsche<br />
Gesetz zur Patientenverfügung. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick.<br />
Fassungen im Internet oder im<br />
Buchhandel (zum Beispiel: Die Vorsorgemappe,<br />
Lothar Fietzek Verlag,<br />
8,95 Euro).<br />
Patientenwille maßgeblich<br />
Das Gesetz stärkt den Willen des<br />
Betroffenen: Wenn der Verzicht auf<br />
eine künstliche Lebensverlängerung<br />
per Verfügung vorliegt, muss der<br />
behandelnde Arzt diesem Wunsch<br />
folgen. Bislang waren Ärzte dazu<br />
nur verpflichtet, wenn die Krankheit<br />
mit Sicherheit zum Tode führt. Jetzt<br />
können auch bei einer heilbaren Erkrankung<br />
eine oder mehre Behandlungsarten<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Eine Tötung auf Verlangen bleibt<br />
aber weiter verboten.<br />
Gemeinsamer Dialog<br />
Bei bestehenden Erkrankungen und<br />
häufigen Leiden ist das Formulieren<br />
noch überschaubar. Jede Eventualität<br />
ist aber kaum darzustellen. In<br />
solchen Fällen versuchen der behandelnde<br />
Arzt und eine Vertrauensperson<br />
den Wunsch des Erkrankten<br />
gemeinsam zu ermitteln.<br />
Erst bei Uneinigkeit wird es proble-<br />
matisch: Dann entscheidet das Vormundschaftsgericht.<br />
Vertrauensperson bestimmen<br />
Jeder Erwachsene kann festlegen,<br />
wer seinen Willen im Notfall vertreten<br />
soll. Dazu dient die Vorsorgevollmacht.<br />
Dort werden eine oder<br />
mehrere Vertrauenspersonen festgelegt,<br />
die sich für die Wünsche des<br />
Erkrankten einsetzen beziehungsweise<br />
diese ermitteln. Falls also<br />
die Willenserklärung nicht eindeutig<br />
ist oder der eingetretene Fall nicht<br />
erwähnt wurde, versuchen die Vertrauenspersonen<br />
im Sinne des Betroffenen<br />
zu handeln.<br />
Schiedsstelle eingerichtet<br />
Das Patientenverfügungsgesetz<br />
birgt mitunter Konfliktpotenzial. Die<br />
Deutsche Hospiz-Stiftung hat eine<br />
Schiedsstelle eingerichtet:<br />
www.die-schiedsstelle.de oder<br />
Telefon: <strong>02</strong> 31 . 73 80 73 - 0<br />
Für vorhandene Patientenverfügungen<br />
gibt es eine ausführliche Checkliste<br />
im Internet:<br />
www.12-Punkte-Check.de<br />
29
30<br />
Wenn der Partner geht ...<br />
�<br />
Dr. Thomas Schnelzer, Psychologe und Theologe, über die schwierige Trauerarbeit<br />
von älteren Menschen, deren Ehepartner verstorben sind.<br />
Was löst Trauer bei uns aus?<br />
Wir sind darauf angelegt, in Beziehungen<br />
zu Menschen zu leben, für<br />
die wir starke Gefühle empfinden.<br />
So gesehen ist der Tod des Partners<br />
ein Anschlag auf ein tiefes<br />
menschliches Bedürfnis, so dass die<br />
schmerzliche Reaktion der Trauer<br />
unmittelbar verständlich wird. Insofern<br />
ist Trauer keine „Krankheit“,<br />
sondern eine normale psychische<br />
Reaktion, die zugleich einen Heilungsprozess<br />
bedeutet: Wenn dieser<br />
Prozess gelungen ist, wird es möglich,<br />
das Leben mit neuer Zuversicht<br />
anzugehen.<br />
Trauern ältere Menschen anders<br />
als jüngere?<br />
Alte Menschen tun sich häufig<br />
schwerer. Zusätzlich zum Tod des<br />
Partners haben sie mit weiteren Verlusterfahrungen<br />
zu kämpfen, etwa<br />
dem Rückzug sozialer Kontakte sowie<br />
der Einbuße von Gesundheit,<br />
Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit.<br />
Oft steht ihnen auch nicht<br />
mehr der Weg zurück in den Alltag<br />
über berufliches Engagement und<br />
Freizeitaktivitäten offen. Auf der anderen<br />
Seite finden alte Menschen<br />
häufig anders als junge in ihrem
eligiösen Glauben Trost und Hoffnung.<br />
Sie sagen, Trauer sei harte Arbeit.<br />
Wieso?<br />
Trauer ist nicht etwas, das von selber<br />
vonstatten geht, wie es der<br />
bekannte Spruch „Die Zeit heilt<br />
alle Wunden“ nahe legt. Natürlich<br />
braucht Trauer Zeit, doch wenn sie<br />
nicht als „Trauerarbeit“ (Sigmund<br />
Freud), also als aktives seelisches<br />
Handeln angepackt wird, kann sie<br />
nicht zu einem guten Abschluss<br />
kommen. Deshalb ist es sinnvoll,<br />
nicht nur von Trauerphasen, sondern<br />
auch von Traueraufgaben zu<br />
sprechen. So wird deutlich, dass in<br />
der Trauer aktiv etwas zu tun ist.<br />
Dabei beschreiben die Traueraufgaben<br />
konkret, was an Trauerarbeit<br />
zu leisten ist.<br />
Was müssen Betroffene leisten?<br />
Zunächst muss der Verlust gedanklich<br />
anerkannt und gefühlsmäßig<br />
durchlebt werden, um sich anschließend<br />
nach und nach in einer<br />
Welt ohne den Verstorbenen zurechtzufinden.<br />
Was den Abschluss<br />
der Trauerarbeit anbelangt, hat man<br />
deren Ende früher in der vollstän-<br />
digen Ablösung vom Verstorbenen<br />
gesehen und Trauernde dazu gedrängt,<br />
diesen doch „loszulassen“.<br />
Heute weiß man, dass die Ablösung<br />
vom Verstorbenen, die es dem<br />
Trauernden wieder ermöglicht, sich<br />
auf neue Beziehungen und Aufgaben<br />
einzulassen, nur die eine Seite<br />
ist. Genauso wichtig ist der Aufbau<br />
einer neuen, geistigen Verbundenheit<br />
mit ihm, die im Totengedenken<br />
bewusst gepflegt werden sollte.<br />
Wie lässt sich Menschen in ihrer<br />
Trauer helfen?<br />
Zum Beispiel durch Angebote, bei<br />
denen trauernde ältere Menschen<br />
miteinander ins Gespräch kommen<br />
können. Wie hilfreich der regelmäßige<br />
Besuch in einem Trauercafé für<br />
sie war, erzählte mir eine 77-jährige<br />
Frau, die ihren Ehemann nach 50<br />
Jahren Ehe verloren hat. „Ich hätte<br />
gerne über mein Leben ohne meinen<br />
Mann mit jemandem geredet,<br />
hatte aber oft den Eindruck, dass<br />
dieses Thema unerwünscht ist“,<br />
berichtete sie. Erst im Trauercafé<br />
hatte sie das Gefühl, dass man ihr<br />
gerne zuhört. Dort konnte sie neuen<br />
Lebensmut fassen.<br />
Im Gespräch<br />
Hilfe bei der Trauerarbeit<br />
Den letzten Weg in Würde gehen: Die<br />
Sterbebegleitung in den <strong>Kursana</strong> Häusern<br />
durch häufig ehrenamtliche Helfer<br />
versteht sich als Teil der Umsorgung<br />
eines Schwerkranken und Sterbenden.<br />
Außerdem bieten die Einrichtungen Hilfe<br />
bei der Trauerarbeit an. Die Hamburger<br />
Residenz-Direktorin Bärbel Eickhoff, in<br />
deren Haus es einen Arbeitskreis zur<br />
Trauerarbeit gibt: „Zu uns hat einmal<br />
eine Bewohnerin gesagt: Es wäre schön,<br />
wenn jemand bei meinem Sterben am<br />
Bett sitzt – aber bitte einer, der mir in<br />
dieser Stunde hilft.“<br />
Zur Person:<br />
Dr. Thomas Schnelzer<br />
Der Diplom-Psychologe und katholische<br />
Diplom-Theologe, Jahrgang 1965, arbeitet<br />
als leitender Psychologe der Caritas-<br />
Erziehungsberatungsstelle in Neumarkt/<br />
Oberpfalz. Als Privatdozent für Pastoraltheologie<br />
und -psychologie an der<br />
Universität Regensburg war er Mitarbeiter<br />
am dortigen Projekt „Trauerforschung<br />
und Trauerbegleitung“. Einer breiten<br />
Öffentlichkeit wurde er 2005 durch den<br />
Ratgeber „Trauernde trösten“ (125 Seiten,<br />
13,90 Euro) im Verlag Friedrich Pustet<br />
bekannt.<br />
31
Flüssige Fakten<br />
Kleines Quiz rund um Getränke<br />
Stimmen die fünf häufig gehörten Aussagen?<br />
Machen Sie den Test: Wahr oder falsch?<br />
1. Cola hilft bei Durchfall<br />
a) stimmt<br />
b) stimmt nicht<br />
2. Tafelwasser wird künstlich hergestellt<br />
a) stimmt<br />
b) stimmt nicht<br />
3. Kaffee entwässert<br />
a) stimmt<br />
b) stimmt nicht<br />
4. Wer Obst isst, sollte danach besser<br />
kein Wasser trinken<br />
a) stimmt<br />
b) stimmt nicht<br />
5. Fruchtnektar enthält mehr Frucht<br />
als Fruchtsaft<br />
a) stimmt<br />
b) stimmt nicht<br />
Die Antworten finden Sie auf der rechten Seite.<br />
Süße Märchen<br />
32<br />
Die größten Irrtümer<br />
Leckere Schokolade und Gummibärchen tun der Seele<br />
gut, enthalten aber leider sehr viel Zucker! Und der<br />
steckt sogar in Nahrungsmitteln mit dem Packungshinweis<br />
„zuckerfrei“. Denn manche Hersteller legen das<br />
Lebensmittelrecht großzügig aus. Der Gesetzgeber definiert<br />
nur Saccharose, also Rohr- oder Rübenzucker,<br />
als „Zucker“. Viele andere Arten – wie Stärkezucker –<br />
müssen dagegen in der Inhaltsliste nicht als Zucker<br />
Überschätzte<br />
Möhren<br />
Schon mal einen Hasen mit Brille<br />
gesehen? Das wird scherzhaft als<br />
schlagendes Argument dafür genannt,<br />
dass Möhren gut für die<br />
Augen seien. Tatsache ist: Weder<br />
Möhrchen noch Carotin schützen<br />
vor den klassischen Sehproblemen<br />
wie Kurz- und Weitsichtigkeit. Wahr<br />
ist nur, dass Karotten viel Beta-Carotin<br />
enthalten, das im Körper zu Vitamin<br />
A (Retinol) umgewandelt wird.<br />
Dieses Vitamin ist wichtig für die<br />
lichtempfindliche Netzhaut des Auges<br />
und kann bei – der hierzulande<br />
seltener auftretenden – Nachtblindheit<br />
helfen.<br />
deklariert werden, das Produkt darf „zuckerfrei“ heißen.<br />
Deshalb sollten Sie auf Inhaltsstoffe mit der<br />
Endung „…ose“ wie Glukose oder Maltose achten. Dahinter<br />
verbirgt sich häufig eine Zuckerart. Und: Auch<br />
Vitaminzusätze machen die Süßigkeit nicht gesünder.<br />
Genießen Sie Schokolade, Gummibärchen und Co. als<br />
das, was sie sind: eine kleine, süße Sünde.
über die Ernährung<br />
Spätes<br />
Dickwerden<br />
Die Südländer machen es vor: Sie<br />
genießen ohne Reue üppiges Essen<br />
am Abend. Wissenschaftler haben<br />
herausgefunden, dass dieses Essverhalten<br />
nicht dick machen muss.<br />
Entscheidend für das, was man auf<br />
die Waage bringt, ist, wie viele Kalorien<br />
man am Tag insgesamt zu<br />
sich nimmt und nicht, wann diese<br />
Kalorien angesammelt werden.<br />
Harmlose Eier<br />
Eier haben ein schlechtes Image –<br />
zu Unrecht! Weil sie fast alle Vitamine<br />
und Mineralstoffe und viel<br />
Eiweiß enthalten, gehören sie zu<br />
den hochwertigsten Nahrungsmitteln<br />
überhaupt. Nachgesagt wird<br />
ihnen jedoch, sie erhöhten den Cholesterinspiegel.<br />
Weit gefehlt, ergaben<br />
aktuelle Studien. Selbst der<br />
Verzehr von mehreren Eiern täglich<br />
führt nicht zu mehr Arteriosklerose<br />
oder Herzinfarkt. Überhaupt haben<br />
nur zwei Prozent des verzehrten<br />
Cholesterins einen Einfluss auf den<br />
Cholesterinspiegel im Blut.<br />
Flüssige Fakten<br />
Antworten<br />
1. Stimmt nicht!<br />
Cola enthält sehr viel Zucker und schwächt deshalb<br />
bei Durchfall. Denn Zucker entzieht dem Körper Flüssigkeit.<br />
Besser: Elektrolytlösung trinken. Gibt’s als<br />
Pulver in der Apotheke.<br />
2. Stimmt!<br />
Tafelwasser ist ein künstliches Produkt. Es besteht<br />
aus Trinkwasser, das mit anderen Wasserarten (Salzwasser,<br />
keimfreies Meereswasser) und Zusatzstoffen<br />
(Salze) beliebig gemischt werden darf. Mineralwasser<br />
hingegen ist ein reines Naturprodukt aus tiefen Gesteinsschichten.<br />
3. Stimmt nicht!<br />
Kaffee wirkt harntreibend, deshalb verlässt die<br />
Flüssigkeit den Körper zwar schnell – aber nicht in<br />
größerer Menge als bei anderen Getränken. Kaffee<br />
trocknet also weder den Organismus aus, noch belastet<br />
er die Niere. Wegen des Koffeins sollte man aber<br />
höchstens vier Tassen täglich trinken.<br />
4.Stimmt nicht!<br />
Das ist ein hartnäckiges Gerücht aus den vergangenen<br />
Zeiten. Gilt nur, wenn das Wasser Keime enthält.<br />
Wer Steinobst wie Kirschen oder Pflaumen isst und danach<br />
Mineralwasser aus der Flasche trinkt, kann das<br />
in der Regel unbesorgt tun.<br />
5. Stimmt nicht!<br />
Der „Göttertrank“ Nektar hat zwar einen vollmundigen<br />
Namen, muss jedoch per Gesetz lediglich 25 bis 50<br />
Prozent Frucht enthalten. Fruchtsaft darf sich dagegen<br />
nur ein Getränk nennen, das vollständig aus<br />
Frucht besteht. Als Fruchtsaftgetränk geht bereits<br />
durch, was nur sechs Prozent Frucht enthält.<br />
33
k<br />
f<br />
o<br />
Rätseln & Gewinnen<br />
Kennen Sie des Rätsels Lösung?<br />
Dann schicken Sie eine Postkarte an:<br />
<strong>Kursana</strong> <strong>Magazin</strong>, Friedrich-Ebert-Straße 1,<br />
51429 Bergisch Gladbach.<br />
Oder: Geben Sie Ihre Postkarte einfach an der Rezeption<br />
einer <strong>Kursana</strong> Residenz oder eines <strong>Kursana</strong><br />
Domizils ab. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2010.<br />
holländischeKäsesorte<br />
german.<br />
Blasinstrument<br />
Vorname<br />
von Tennisstar<br />
Borg<br />
Heilbehandlung<br />
a<br />
R<br />
H z<br />
34<br />
ugs.:<br />
Sachen,<br />
Dinge<br />
kurze<br />
Sporthose<br />
Hasenlager<br />
S<br />
Vorname<br />
der<br />
Sängerin<br />
Rajter<br />
1<br />
von<br />
sehr<br />
hoher<br />
Wärme<br />
8<br />
römischerLiebesgott<br />
lauter<br />
Ausruf<br />
russ.<br />
Schachweltmeister<br />
Luftreifen<br />
(Mz.)<br />
gutgläubig<br />
3<br />
poetisch:<br />
Brunnen<br />
Solist<br />
einer<br />
Zigeunerband<br />
11<br />
Mission<br />
krankhafte<br />
Angst<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
5<br />
griechischeUnheilsgöttin<br />
Mit etwas Glück gewinnen Sie ein Vierteljahr lang jeden<br />
Monat einen Blumenstrauß.<br />
Herzlichen Glückwunsch. Monika Niere aus Bad Pyrmont<br />
ist die Gewinnerin der letzten Ausgabe. Das Lösungswort<br />
lautete „Pompadour“.<br />
Tradition<br />
Küchengerät<br />
Vorname<br />
des Moderators<br />
Abdallah<br />
Klassenbester<br />
2<br />
Leiste<br />
beim<br />
Hochsprung<br />
10<br />
Honigwein<br />
altnord.<br />
Sagensammlung<br />
Zwerg<br />
der<br />
Edda<br />
deutsche<br />
Presseagentur<br />
(Abk.)<br />
italienischer<br />
Name<br />
des Ätna<br />
dt.<br />
Erfinder<br />
des Telefons<br />
†<br />
Himmelsfärbung<br />
4<br />
Krimineller<br />
Wurfspiel<br />
6<br />
7<br />
Kfz-Z.<br />
Ennepe<br />
Kfz-Z.<br />
Neuß<br />
Zauberkunst<br />
T<br />
G<br />
9<br />
www.raetselschmiede.de<br />
w
Deutschland<br />
Impressum<br />
<strong>Kursana</strong> <strong>Magazin</strong><br />
■ Aurich<br />
<strong>Kursana</strong> Residenzen GmbH<br />
Mauerstraße 85, 10117 Berlin<br />
Telefon 030 . 20 25 25 25<br />
Herausgeber<br />
Jörg Braesecke (V.i.S.d.P.)<br />
Wedel ●<br />
Stavenhagen ■ Torgelow ■<br />
Hamburg ●■<br />
■ Oststeinbek<br />
Buchholz ■<br />
■ Stralendorf<br />
Rastow<br />
■ Bremen<br />
Bruchköbel ■<br />
Seligenstadt ■<br />
Alzey ■<br />
■ Mömbris<br />
■ Hösbach Weiden ■<br />
Kaiserslautern ■<br />
Herzogenaurach ■<br />
Fürth<br />
Nürnberg<br />
Vaihingen ■ Lappersdorf<br />
Rastatt<br />
Regensburg<br />
Aalen ■<br />
Gaggenau ■ Pilsting<br />
Leinfelden-Echterdingen ■ ■ Donzdorf Au ■ ■ Ergolding<br />
Nürtingen ■ ■ Schrobenhausen<br />
■ Friesenheim Diedorf ■<br />
Bobingen ■ Ampfing ■<br />
Pullach ■<br />
Prien/Chiemsee ●<br />
Chefredaktion<br />
Michaela Mehls<br />
E-Mail: mehls@dussmann.de<br />
Koordination<br />
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E-Mail: gaarz@media-team-gaarz.de<br />
Grimmen ■<br />
Redaktionelle Mitarbeit<br />
Anette Bergermann, Diana Haß, Martina<br />
■ Greifswald<br />
Schwedt/Oder ■<br />
Celle ■<br />
■ Lingen<br />
■ Nienhagen<br />
Seelze ■<br />
Barsinghausen ■<br />
■ Berlin<br />
Eisenhüttenstadt ■<br />
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● Bad Pyrmont<br />
Forst ▲<br />
Gütersloh ■<br />
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Bad Lauterberg ■ Bitterfeld ■ Bad Muskau ■<br />
Weißwasser ■<br />
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Merseburg ■ ■ Markkleeberg<br />
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Künzell ■<br />
■ Weimar ■ Meerane<br />
Bad Klosterlausnitz ■<br />
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Reichenbach ■<br />
■ Schneeberg<br />
Krüger, Richard Lamers, Marcus Meier,<br />
Carmen Molitor, Stephanie von Oertzen,<br />
Frank-Michael Rall, Christine Reguigne,<br />
Silke Ruhnke, Uwe Schäfer, Holger<br />
Schindler, Heike Wicke<br />
Fotos<br />
Barbara Bechtloff, Robert Chudoba, Thomas<br />
Füßler, Arne C. Gerson, Christian<br />
Jungeblodt, <strong>Kursana</strong>, Slobodan Mandic,<br />
Standorte<br />
● Residenzen<br />
■ Domizile für Senioren<br />
Linz-Donautor ●<br />
Wörgl<br />
Alexander Niehusmann, Stephanie von<br />
Oertzen, Olaf Staschik<br />
Layout und Satz<br />
DUSSMANN AG & Co. KGaA<br />
Abteilung Marketing+Werbung<br />
Druck und Versand<br />
K+L DruckenPlus, Berlin<br />
Mein sicheres Zuhause.<br />
▲ Domizile für Behinderte<br />
Gesundheitszentrum<br />
Estland<br />
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■ Tallinn<br />
St. Gallen ●<br />
● Warmbad-<br />
Villach<br />
Wien- ●<br />
Tivoli
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www.kursana.de<br />
Ein Unternehmen<br />
der <strong>Dussmann</strong>-Gruppe<br />
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