Besuch aus der Partnergemeinde - Herleshausen
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<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> 25. – 29.07.2008<br />
(entnommen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wochenzeitung: „DER SÜDRINGGAU“, Gemeinde Herlesh<strong>aus</strong>en)<br />
Teil I - veröffentlicht am: 07.08.2008<br />
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong><br />
Pünktlich mit dem Glockenschlag <strong>der</strong> Burgkirche<br />
um 19 Uhr konnten die Herleshäuser<br />
und Lauchrö<strong>der</strong> am Freitagabend (25.07.) ihre<br />
Gäste <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> im<br />
Empfang nehmen. Herzlich war die Begrüßung<br />
<strong>der</strong> Bretonen nicht nur durch die Gastgeber,<br />
son<strong>der</strong>n auch durch die zahlreich erschienenen<br />
Freunde <strong>der</strong> Verschwisterung.<br />
Großer Bahnhof am „Place de Clé<strong>der</strong>“ in<br />
Herlesh<strong>aus</strong>en.<br />
In den Begrüßungsworten wurde nicht nur an<br />
die schon seit über 40 Jahre bestehende Verbindung<br />
und an <strong>der</strong>en „Gründungsväter“ Bgm.<br />
Ludwig Fehr und Bgm. Yves Berthevas gedacht<br />
son<strong>der</strong>n auch an die politische Verän<strong>der</strong>ung<br />
in Clé<strong>der</strong> in diesem Jahr. Jean-Luc Uguen<br />
schied als Bürgermeister <strong>aus</strong>, sein Nachfolger<br />
Gérard Daniélou (seit März im Amt) wurde<br />
herzlich von den Anwesenden begrüßt. Auch<br />
<strong>der</strong> neue Bürgermeister fühlt sich <strong>der</strong> Partnerschaft<br />
mit den Werragemeinden eng verbunden<br />
Er hat das Herlesh<strong>aus</strong>en und Lauchröden<br />
schon oft besucht und war dabei, als 1964 die<br />
erste Schülerdelegation <strong>aus</strong> Clé<strong>der</strong> nach Herlesh<strong>aus</strong>en<br />
kam.<br />
Bei kühlen Getränken, Klängen von den Jagdhornbläsern<br />
und einem kleinen Gastgeschenk<br />
(gefertigt von Bewohnern des Margot-von-<br />
Schutzbar-Stiftes, Wommen) waren die<br />
Sprachbarrieren schnell überwunden und man<br />
freute sich gemeinsam auf die kommenden<br />
Tage, ehe man sich in die Gastfamilien verabschiedete.<br />
Die „Offiziellen“ umrahmen die Veteranen<br />
<strong>der</strong> Partnerschaft, Anneliese Fehr, Berta<br />
Schellenberg und Louis Le Gall, <strong>der</strong> vom<br />
Herleshäuser Bürgermeister nachträglich zu<br />
seinem 80. Geburtstag die Glückwünsche<br />
und in dankbarer Würdigung seiner Arbeit<br />
für die Verschwisterung ein Buchpräsent erhielt.<br />
Der Samstagvormittag (26.07.) stand zur freien<br />
Verfügung und wurde genutzt, um sich von <strong>der</strong><br />
zweitägigen Fahrt zu erholen, um Freunde zu<br />
besuchen, einen Einkaufsbummel zu machen<br />
o<strong>der</strong> Sehenswertes in <strong>der</strong> näheren Umgebung zu<br />
entdecken. Am Nachmittag hatte dann <strong>der</strong> Ortschaftsrat<br />
Lauchröden zu einem Rundgang eingeladen,<br />
<strong>der</strong> in den „offiziellen“ Abend überging.<br />
Hierüber berichtete die Redakteurin M.<br />
Gebhardt sowohl in <strong>der</strong> TA-Eisenach, als auch<br />
für die TLZ-Eisenach folgendes (redaktionell<br />
geringfügig geän<strong>der</strong>t):<br />
Neues Kapitel auf „Place de Clé<strong>der</strong>“<br />
Freundschaft mit Stele und Namen<br />
bekräftigt<br />
Über 100 Lauchrö<strong>der</strong>, Herleshäuser und französische<br />
Gäste konnten am Sonnabend die Enthüllung<br />
<strong>der</strong> an den 15. Jahrestag des Bestehens <strong>der</strong><br />
Freundschaft zwischen Clé<strong>der</strong> und Lauchröden<br />
und die damit einhergehende Namensgebung<br />
des Platzes am Dorfgemeinschaftsh<strong>aus</strong> in „Place<br />
de Clé<strong>der</strong>“ erleben. Unter den 41 französischen<br />
Gästen befanden sich auch acht Schüler, die<br />
sich von Herlesh<strong>aus</strong>en und Lauchröden begeistert<br />
zeigten.<br />
FSB_<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> Clé<strong>der</strong>-2008'Berichte.doc
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> vom 25. – 29.07.2008, Seite 2<br />
Im vergangenen Jahr bekam die Delegation<br />
<strong>aus</strong> dem Werratal (Herlesh<strong>aus</strong>en/Lauchröden)<br />
bei ihrem <strong>Besuch</strong> im bretonischen Clé<strong>der</strong> die<br />
Stele als Gastgeschenk. Günter Fey, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Freundschaftsbundes Herlesh<strong>aus</strong>en-Clé<strong>der</strong>-Lauchröden<br />
e.V., enthüllte gemeinsam<br />
mit Pierre Herry, President du Comitée<br />
de Jumelage, unter Beifall und in Anwesenheit<br />
aller im Feundschaftsbund integrierten<br />
Bürgermeister die Stele auf dem bisher namenlosen<br />
Platz. Sie trägt die in <strong>der</strong> eigenen Sprache<br />
des französischen Westens gehaltene Inschrift:<br />
AR AOK ATAO, was bedeutet „Immer<br />
voran“. Darunter ist ein Teil des bretonischen<br />
Wappens eingraviert. An <strong>der</strong> rechten<br />
Steinkante befinden sich Einkerbungen, die<br />
symbolisch für die sieben Heiligen <strong>der</strong> Bretagne<br />
stehen. Das Namensschild für den „Place de<br />
Clé<strong>der</strong>“ erinnert in seiner Gestaltung an die<br />
Form, mit <strong>der</strong> Partnerschaften dokumentiert<br />
werden und an den Gedanken eines geeinten<br />
Europas.<br />
Feierliche Enthüllung <strong>der</strong> Stele (li.) und<br />
Benennung des Dorfplatzes in Lauchröden.<br />
Von links: Werner Hartung, Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> Gemeinde Gerstungen, Pierre Herry,<br />
President de Comitée de Jumelage in<br />
Clé<strong>der</strong>, Gerd Borchardt, Ortsbürgermeister<br />
von Lauchröden, Helmut Schmidt, Bürgermeister<br />
Herlesh<strong>aus</strong>en, Gérard Daniélou,<br />
Maire de Clé<strong>der</strong>, Günter Fey, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Freundschaftsbundes Herlesh<strong>aus</strong>en -<br />
Clé<strong>der</strong> - Lauchröden e.V. (Foto: M. Gebhardt,<br />
TLZ)<br />
Ortsbürgermeister Gerd Borchardt erinnerte an<br />
die Einweihung <strong>der</strong> „Round Point de Lauchröden“<br />
in Clé<strong>der</strong> und schil<strong>der</strong>te eingangs die<br />
Bedeutung des gepflasterten Dorfplatzes und<br />
die seit 16 Jahren gedeihende Freundschaftslinde<br />
links <strong>der</strong> St. Martinkirche.<br />
Das vor eineinhalb Jahren verlegte Pflaster auf<br />
dem Dorfplatz habe schon einiges erlebt. Hier<br />
werden zu beson<strong>der</strong>en Anlässen Fahnen gehisst,<br />
Thüringer Bratwürste gegessen, <strong>der</strong> Weihnachtsmarkt<br />
besucht o<strong>der</strong> es hängen Ostereier<br />
am Baum. Umso positiver sei es, dass <strong>der</strong> Platz<br />
nun einen Ehrennamen erhalte. Die Freude <strong>der</strong><br />
Lauchrö<strong>der</strong> teilten auch die zahlreich gekommenen<br />
Herleshäuser um Bürgermeister Helmut<br />
Schmidt. Zwei Dolmetscher sorgten für die Verständigung,<br />
was manchmal zu kleinen, und von<br />
allen Anwesenden belächelten Missverständnisse<br />
führte.<br />
Einen Korb mit <strong>aus</strong>erwählten Spezialitäten des<br />
Werratals gab Gerstungens Bürgermeister Werner<br />
Hartung mit in das ~1.350 Kilometer entfernte<br />
Clé<strong>der</strong>. „Lei<strong>der</strong> können wir aufgrund <strong>der</strong><br />
Ferien- und Erntezeit nicht das volle Programm<br />
bieten“, bedauerte Gerd Borchardt. Doch hatte<br />
er noch vor dem gemeinsamen Abendessen im<br />
Löwensaal mit <strong>der</strong> von Vize-Landesmeister<br />
Stefan Gräber geleiteten Karate-Gruppe eine<br />
Überraschung parat. Mit Clé<strong>der</strong> verbindet Herlesh<strong>aus</strong>en<br />
seit 1964 eine Partnerschaft, in die<br />
nach <strong>der</strong> Wende Lauchröden integriert wurde.<br />
Auftakt des abwechslungsreichen Tages war<br />
eine Besichtigung <strong>der</strong> St. Martinskirche mit<br />
geschichtlichen Informationen durch Ortschronisten<br />
Hans Heuse und einem kurzen Orgelkonzert<br />
von Christian Bremer. Ein Ortsrundgang<br />
mit <strong>Besuch</strong> des Feuerwehrgeräteh<strong>aus</strong>es und den<br />
Räumen des Jugendclubs schloss sich an, <strong>der</strong> im<br />
DGH-Löwensaal endete, wo die Lauchrö<strong>der</strong><br />
Landfrauen die Gäste in traditioneller Tracht<br />
mit Kaffee und einem reichhaltigen Kuchenbufett<br />
erwarteten.
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> vom 25. – 29.07.2008, Seite 3<br />
Für die Franzosen war <strong>der</strong> <strong>Besuch</strong> im Jugendclub<br />
Lauchröden und das Gespräch<br />
mit den Jugendlichen beeindrucken. Gérard<br />
Daniélou nahm viele Anregung für<br />
die Jugendarbeit in Clé<strong>der</strong> mit nach H<strong>aus</strong>e.<br />
Ergänzung vom FSB: Nach dem gemeinsamen<br />
Abendessen, das allen sehr geschmeckt<br />
hat, überreichte Pierre Herry als Gastgeschenk<br />
<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> des Comitée de Jumelage eine<br />
künstlerisch gestaltete Schreibtischlampe mit<br />
einem Fuß <strong>aus</strong> „Strandgut“, d. h. Steine, Holz<br />
und Seile dazu übergaben die zahlreich vertretenen<br />
bretonischen Jugendlichen sieben Kartons<br />
Rotwein, die beim demnächst anstehenden<br />
„Meeting“ des FSB die Stimmung und die<br />
Erinnerungen an den <strong>Besuch</strong> <strong>der</strong> Franzosen<br />
mit umfangreicher Bildpräsentation aufwerten<br />
werden.<br />
In seiner Begrüßungsrede erinnerte Gérard<br />
Daniélou an die lange Freundschaft und den<br />
Verdiensten <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>väter und versprach,<br />
sich in seiner neuen Funktion intensiv um die<br />
Pflege des übernommenen Erbes zu bemühen.<br />
Als Gastgeschenk <strong>der</strong> Gemeinde Clé<strong>der</strong> übergab<br />
er ein Bild mit einem Segelschiff, das nun<br />
die Amtsstube seines Kollegen in Herlesh<strong>aus</strong>en<br />
zieren wird. Dazu muss allerdings ein dort<br />
vorhandenes Bild <strong>aus</strong> Clé<strong>der</strong> in das Amtszimmer<br />
des Ortsbürgermeisters von Lauchröden<br />
„umziehen“.<br />
Zu spätere Stunde machten die französischen<br />
Jugendlichen sehr deutlich, dass diese Freundschaft<br />
zwischen den Gemeinden nur weiter<br />
leben kann, wenn Alt und Jung gemeinsam<br />
daran festhalten: Sie konnten jeden zum Tanzen<br />
animieren.<br />
Die Berichte über die beiden weiteren <strong>Besuch</strong>stage<br />
(Sonntag in Altefeld und Montag auf<br />
<strong>der</strong> Tannenburg) folgen in den nächsten Ausgaben<br />
dieser Zeitung.<br />
Über die große Teilnahme von Jugendlichen<br />
<strong>aus</strong> den <strong>Partnergemeinde</strong>n freuen sich Pierre<br />
Herry und Günter Fey. Die Jugend brachte<br />
sich nicht nur aktiv in das Veranstaltungsprogramm<br />
mit ein, son<strong>der</strong>n hatten auch die<br />
Ehre, jeweils die offiziellen Gastgeschenke<br />
<strong>aus</strong> Clé<strong>der</strong> (Bild mit Schiff vom Bgm. und<br />
Stehlampe vom Comitée de Jumelage) übergeben<br />
zu dürfen.<br />
H.S.<br />
Teil II - veröffentlicht am: 14.08.2008<br />
Jumelage auf Gestüt Altefeld<br />
Franzosen <strong>aus</strong> Clé<strong>der</strong> begeistert von Pferden,<br />
Gebäuden und Gastfreundschaft<br />
Altefeld: Das vergangene Wochenende hat es<br />
eindeutig untermauert: Auch nach 44 Jahren ist<br />
die deutsch-französische Freundschaft zwischen<br />
Herlesh<strong>aus</strong>en und Clé<strong>der</strong> – seit 1991 gehört<br />
auch Lauchröden dazu – immer noch jung und<br />
frisch wie einst zu Ostern 1964. Am Sonntag<br />
waren die Gäste <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bretagne zusammen<br />
mit ihren Freunden <strong>aus</strong> Herlesh<strong>aus</strong>en und<br />
Lauchröden zu <strong>Besuch</strong> auf Gestüt Altefeld, wo<br />
sie vom H<strong>aus</strong>herr Manfred Graf und seiner Gattin<br />
Doris in charmanter Manier zweisprachig<br />
begrüßt wurden.<br />
Manfred Graf betonte, die Verbundenheit zwischen<br />
Deutschen und Franzosen gäbe es nicht<br />
nur auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Menschen, son<strong>der</strong>n auch<br />
bei den Vierbeinern habe sich so manche<br />
deutsch-französische Blutauffrischung auch in<br />
<strong>der</strong> Pferdezucht bewährt.
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> vom 25. – 29.07.2008, Seite 4<br />
Unterstützt von Sebastian Engelhardt (Nentersh<strong>aus</strong>en)<br />
als Dolmetscher informierte Manfred<br />
Graf seine Gäste über die Geschichte von<br />
Altefeld, dem letzten deutschen Hauptgestüt,<br />
führte den Bretonen die lange Liste <strong>der</strong> erfolgreich<br />
auf Altefeld gezogenen Pferde vor Augen<br />
und informierte sie nicht ohne Stolz über<br />
Derbysieger und Spitzenbeschäler.<br />
Der Theorie folgte die Praxis, führten Doris<br />
Graf und Tochter Elsa den Gästen die auf Altefeld<br />
gezogenen Spitzenbeschäler wie „Graf<br />
Faedo“, „Lindbergh“ und „Graf Skalde“ vor<br />
und ließen sie die Vorzeigestute „Ravenna“<br />
begutachten. Ein Hauch von Spanischer Hofreitschule<br />
kam auf, als das Welsh-Cob-Pony<br />
„Roscoe“ mit einer Levade eine Lektion <strong>der</strong><br />
Hohen Schule nachhaltig demonstrierte. Beim<br />
anschließenden Umtrunk im Gestütsmuseum<br />
zeigten sich die Gäste sehr interessiert an den<br />
liebevoll zusammengetragenen historischen<br />
Exponaten.<br />
Die französischen Gäste <strong>aus</strong> Clé<strong>der</strong> und<br />
ihre Freunde <strong>aus</strong> dem Südringgau zollten<br />
den Hengstvorführungen von Doris und<br />
Elsa Graf auf Gestüt Altefeld spontanen<br />
Beifall. (Foto: Dieter Möller, WR)<br />
Hintergrund<br />
Seit 41 Jahren verschwistert<br />
Clé<strong>der</strong> ist eine französische Gemeinde im<br />
Westen <strong>der</strong> Bretagne im Département Finistère<br />
mit fast 3650 Einwohnern. Der Urlaubs- und<br />
Badeort befindet sich im Norden <strong>der</strong> Bretagne<br />
an <strong>der</strong> Atlantikküste. Ostern 1964 wurde die<br />
erste Delegation <strong>aus</strong> <strong>der</strong> am Ärmelkanal gelegenen<br />
bretonischen Gemeinde im Südringgau<br />
empfangen, die daraufhin einen „Partnerschaftsverband“<br />
gründeten. Im Mai 1967 un-<br />
terzeichnete man die Verschwisterungsurkunde.<br />
Nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung wurde im Oktober<br />
1990 die thüringische Nachbargemeinde Lauchröden<br />
mit eingebunden. Seit 1996 organisiert<br />
<strong>der</strong> Partnerschaftsverein Freundschaftsbund die<br />
Partnerschaft.<br />
(Der vorstehende Bericht von Dieter Möller<br />
wurde mit freundlicher Genehmigung <strong>der</strong><br />
Werra-Rundschau (Eschwege) vom 29.07.<br />
2008 entnommen)<br />
Ergänzende Impressionen vom FSB:<br />
Voller Spannung „erstürmen“ fast 100<br />
Freunde <strong>der</strong> Partnerschaft das Hauptgestüt<br />
Altefeld.<br />
Begrüßung durch die H<strong>aus</strong>herren Doris<br />
und Manfred Graf. Bernard Werle (ein gebürtiger<br />
Elsässer <strong>aus</strong> Clé<strong>der</strong>) und Sebastian<br />
Engelhardt (Nentersh<strong>aus</strong>en), links von<br />
Herrn Graf, hatten es nicht immer leicht,<br />
die fachspezifischen Informationen in die<br />
französische Sprache zu übersetzen.
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> vom 25. – 29.07.2008, Seite 5<br />
Großes Interesse auch beim Rundgang im<br />
Hengststall.<br />
Interessantes gab es auch im Gestütsmuseum<br />
entdecken und zu besichtigen.<br />
Der Videofilm, <strong>der</strong> die langjährige Tradition,<br />
die Geschichte und die Erfolge<br />
des Gestütes in Altefeld dokumentiert,<br />
wurde von deutschen, wie auch von den<br />
französischen Gästen gespannt verfolgt.<br />
Der Spaziergang über die <strong>aus</strong>gedehnten<br />
Weideflächen rundete bei herrlichem Sonnenschein<br />
den <strong>Besuch</strong> im Hauptgestüt Altefeld<br />
ab. Ein herzliches Dankeschön an Familie<br />
Graf für den herzlichen Empfang und<br />
für den informativen Nachmittag.<br />
„Los, beeilt Euch, man riecht schon den<br />
guten Kaffee <strong>aus</strong> dem Hotel St. Georg“,<br />
scheint Gérard Daniélou, Bürgermeister<br />
von Clé<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>gruppe zuzurufen.<br />
Die Wirtin, Frau Gudrun Schartel, empfing<br />
die Gruppe mit einer herrlichen Kaffeetafel<br />
und rundete mit dem Flair des<br />
Hotels „St. Georg“ das <strong>Besuch</strong>sprogramm<br />
ab.<br />
Gerne nutzte man das Angebot, nach dem<br />
Kaffee noch im Garten zu sitzen und den<br />
Nachmittag bei guten Gesprächen „<strong>aus</strong>klingen“<br />
zu lassen. Danke an Frau Schartel<br />
und ihrem Team.
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> vom 25. – 29.07.2008, Seite 6<br />
Die Jugend fand schnell ein schattiges<br />
Plätzchen im Hotel-Garten.<br />
H.S.<br />
Teil III - veröffentlicht am: 21.08.2008<br />
Impressionen vom Programm<br />
am Montag (28.07.2008)<br />
Am Montagmorgen war es für die „Offiziellen“<br />
<strong>der</strong> bretonischen Delegation (Bürgermeister<br />
Gérard Daniélou und dem Beigeordneten<br />
Patrik Mear) eine ehrenvolle Pflicht, in Begleitung<br />
von Anneliese Fehr das Grab des Gründungsvaters<br />
<strong>der</strong> Partnerschaft Ludwig Fehr zu<br />
besuchen und in dankbarer Erinnerung ein<br />
Blumengebinde nie<strong>der</strong>zulegen. Eine kleine<br />
Gruppe, darunter auch die Vorsitzenden bei<strong>der</strong><br />
Partnerschaftsvereine Pierre Herry und Günter<br />
Fey sowie Bgm. Helmut Schmidt, hatte sich<br />
angeschlossen. Auch in Frankreich werden bei<br />
jedem <strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> Deutschland die Gräber von<br />
Yves Berthevas und Yves Gouillou besucht.<br />
Der Nachmittag sollte zu einem erlebnisreichen<br />
und unvergesslichen „Historien-Spektakel“<br />
werden, das mit einem Streitgespräch vor dem<br />
geschlossenen Tor <strong>der</strong> Tannenburg (Nentersh<strong>aus</strong>en)<br />
begann.<br />
Burgvogt Stephan von Overbach (Stefan Ley)<br />
hatte von seinem Burgherren, <strong>der</strong> sich gerade im<br />
„Hersfeldischen“ befand, Or<strong>der</strong>, niemanden<br />
herein zu lassen. Ein heftiges Streitgespräch<br />
zwischen dem „Herren von <strong>der</strong> Brandenburg“<br />
(Reinhard Schnei<strong>der</strong>) und seinem Knappen (Yvon<br />
Le Gall) begann, doch selbst <strong>der</strong> Hinweis,<br />
dass hier Gäste <strong>aus</strong> dem „weit entfernten Britannien<br />
warten, dort wo die Erdscheibe für immer<br />
in das endlose Meer versinkt“ konnte den<br />
Burgvogt nicht erweichen, er kenne schließlich<br />
nur Sontra.<br />
Als letztlich sogar ein Fass (<strong>aus</strong> Schaumgummi)<br />
auf die „Angreifer“ geworfen wurde, erschreckte<br />
ein Schuss <strong>aus</strong> <strong>der</strong> nachgebauten und von <strong>der</strong><br />
Brandenburg mitgebrachten Hakenbüchse (offiziell<br />
abgenommen durch die Suhler Waffenschmiede!)<br />
nicht nur die Belagerer, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Burgbesatzung, die sich daraufhin<br />
„kampflos“ ergab und die etwa 100 Gäste <strong>aus</strong><br />
Frankreich und <strong>aus</strong> dem Werratal in ihrer Burg<br />
mit „höfischem Zeremonielle“ willkommen<br />
hieß.
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> vom 25. – 29.07.2008, Seite 7<br />
Allerhand „Klamauk“ war für die Gäste vorbereitet<br />
und musste natürlich <strong>aus</strong>probiert werden.<br />
Der arme Jean Hervé Croguennec musste lange<br />
in dieser Stellung verharren, bis das Mitleid<br />
überwog und man ihn <strong>aus</strong> <strong>der</strong> misslichen Lage<br />
befreite. Partick Mear lacht hier noch, aber<br />
nicht mehr lange: Jean-Herve’s Rache ließ<br />
nicht auf sich warten!<br />
Vorbereitungen zum „Esel-Roulett“, eine ungewöhnliche<br />
Überraschung, für <strong>der</strong>en Ausgang<br />
die beiden Esel (kleines Foto links) sorgen<br />
mussten. Als Preis gab es einen „Fresskorb“<br />
(kleines Foto rechts) mit kulinarischen<br />
Köstlichkeiten <strong>der</strong> Region (Wurst, Honig,<br />
Schnaps usw.) für die etwas verlegene Myriam<br />
Ostyn, weil <strong>der</strong> erste „Apfel“, den die Esel<br />
fallen ließen, <strong>aus</strong>gerechnet ihr Namensschildchen<br />
getroffen hatte. Als „Champion“ erwies<br />
sich Myriam beim Bogenschießen. Niemand<br />
ahnte natürlich vorher, dass sie die Schüler/<br />
innen in Clé<strong>der</strong> in dieser Sportart unterrichtet!<br />
Bei einer auch für die französischen Gäste interessanten<br />
Führung in mehreren Gruppen durch<br />
die Burganlage (hier mit Kaplan Johannes von<br />
Husin = Stephan Riess) wurde deutlich, mit<br />
welchem Engagement die Mitglie<strong>der</strong> des För<strong>der</strong>vereins<br />
zur Erhaltung <strong>der</strong> Burg beitragen und<br />
was sie an Wissenswertem zur Historie her<strong>aus</strong>gefunden<br />
haben und nun weitergeben können.<br />
Ein <strong>Besuch</strong> <strong>der</strong> Anlage und <strong>der</strong> dort vom Verein<br />
aktivierten Gaststätte lohnt sich. Näheres hierzu<br />
kann man im Internet unter<br />
www.tannenburg.de erfahren.<br />
Nicht nur die angenehme Kühle des Gewölbekellers,<br />
son<strong>der</strong>n auch die „beängstigenden Geschichten“<br />
des Burgvogts lassen einen Schauer<br />
über den Rücken laufen.
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> vom 25. – 29.07.2008, Seite 8<br />
Auch das gehört zum „Burgleben“, Kellermeisterin<br />
Petra die Vorlaute (Petra Stenzel)<br />
lässt es sich nicht nehmen, jedem Gast vor<br />
dem Essen die Hände in Rosenwasser zu waschen.<br />
Ein angenehmer Duft verbreitete sich,<br />
nicht nur, weil inzwischen das Essen aufgetragen<br />
wurde!<br />
Auch Pierre und Marie-Claude konnten sich<br />
dieser Zeremonie nicht entziehen, und <strong>der</strong><br />
Busfahrer Jean Marc Bellec machte sich einen<br />
Riesenspaß dar<strong>aus</strong>, seinem Kollegen Christian<br />
den Kopf zu waschen (siehe kleines Bild unten<br />
rechts). So etwas hatte die Kellermeisterin<br />
auch noch nicht erlebt. Ihr herzhaftes Lachen<br />
schallte weit über den Burghof!<br />
Mit dem rustikal zubereiteten und in Tongefäßen<br />
servierte „Rittermahl“ waren alle sehr zufrieden!<br />
Herzlichen Dank an Burgvogt Stefan<br />
Ley und seinem gesamten Team, das sich an<br />
diesem Tag für seine Gäste „mächtig ins Zeug<br />
gelegt“ und damit angenehme Erinnerungen<br />
hinterlassen hat!
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> vom 25. – 29.07.2008, Seite 9<br />
Teil IV = Ende<br />
veröffentlicht am: 28.08.2008<br />
Nachtrag zum <strong>Besuch</strong><br />
auf <strong>der</strong> Tannenburg:<br />
Im „Tagebuch des Türmers“ ist auf <strong>der</strong><br />
Webseite www.tannenburg.de folgen<strong>der</strong> Eintrag<br />
über den <strong>Besuch</strong> <strong>der</strong> Franzosen am Montag,<br />
dem 28.08.2008 zu lesen:<br />
„28. Tag im Heuert, Anno Domini 1308.<br />
Liebes Tagebuch,<br />
heute waren die Herleshäuser auf <strong>der</strong> Burg. Sie<br />
marschierten in einem großen lauten Pulk bis<br />
vor das Tor und hatten auch noch Gäste <strong>aus</strong><br />
französischen Landen dabei.<br />
Hans Fettnapf <strong>der</strong> Torwächter [Stefan Ley]<br />
wollte von nichts wissen und versuchte, sie auf<br />
die Burg Hanstein zu schicken, wie er das immer<br />
gern tut. Das fanden sie nicht gastfreundlich,<br />
vor allem <strong>der</strong> Hauptmann <strong>der</strong> benachbarten<br />
Brandenburg [Reinhard Schnei<strong>der</strong>], <strong>der</strong><br />
mit ihnen war, schwang große Reden. Die<br />
Stimmung heizte sich bald auf, sodass mir<br />
nichts blieb, als Alarm zu geben, worauf die<br />
Burgbewohner die Mauer besetzten. Man<br />
verstand aber auch kaum ein Wort in diesem<br />
Tumult!<br />
Konrad dem Knecht rutschte schließlich die<br />
Bogensehne <strong>aus</strong> den Fingern und sein Pfeil<br />
schlug kurz vor dem Brandenburger ein. Das<br />
nahm unsere Kellermeystrin zum Anlass, ein<br />
Fass von ungeheurer Größe über den Kopf zu<br />
stemmen, auf die Mauer zu steigen und es mit<br />
einem lästerlichen Fluch auf die Belagerer zu<br />
schleu<strong>der</strong>n. Uns allen blieb <strong>der</strong> Mund offen stehen,<br />
denn solch einen Kraftakt hatte ihr bis dato<br />
niemand zugetraut. ‚Eher spül ich mit dem Bier<br />
die Aborte, als dass ihr auch nur einen Schluck<br />
davon abbekommt!’ rief sie und drohte mit <strong>der</strong><br />
F<strong>aus</strong>t.<br />
Da schien dem Brandenburger endgültig die<br />
Bundhaube zu enge. Er richtete einen kurzen,<br />
recht massiv wirkenden Stock auf die Mauer, an<br />
dem eine brennende Schnur hing. Es tat einen<br />
fürchterlichen SCHLAG, dichter Qualm umspielte<br />
Tor und Mauer und mit einem Mal waren<br />
alle ganz ruhig und kreideweiß um die Nase.<br />
‚Das wäre doch kein Grund gleich ungemütlich<br />
zu werden’ rief <strong>der</strong> Torwächter und öffnete mit<br />
bebenden Knien schnell das Tor.<br />
Ich schätze beim nächsten Waschtag wird es<br />
noch einige verfärbte Unterwäsche mehr geben<br />
... jedenfalls wurde es noch ein lustiger Tag mit<br />
netten Gästen auf <strong>der</strong> Burg, denn auf den<br />
Schreck hin, hat die Kellermeystrin natürlich<br />
erstmal einige Fässer geöffnet.“<br />
Soweit <strong>der</strong> Bericht des Türmers. Wie schon in<br />
<strong>der</strong> vorherigen Ausgabe dieser Zeitung geschil<strong>der</strong>t,<br />
wird <strong>der</strong> Montag auf <strong>der</strong> Tannenburg bei<br />
allen Teilnehmern in angenehmer Erinnerung<br />
bleiben.<br />
Der Abend stand zur freien Verfügung und<br />
wurde auf unterschiedlicher Weise, aber oft in<br />
gemütlicher Runde in kleineren Gruppen verbracht,<br />
denn zur Überraschung aller erging beim<br />
Abschied von <strong>der</strong> Tannenburg die Or<strong>der</strong>: „Abfahrt<br />
des Busses am Dienstagmorgen um 7.00<br />
Uhr!“
Der Abschied<br />
<strong>Besuch</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Partnergemeinde</strong> Clé<strong>der</strong> vom 25. – 29.07.2008, Seite 10<br />
Niemand wollte es eigentlich glauben, dass <strong>der</strong><br />
Bus tatsächlich am Dienstagmorgen pünktlich<br />
um 7.00 Uhr den Schulhof in Herlesh<strong>aus</strong>en in<br />
Richtung Clé<strong>der</strong> verlassen würde. Wenn auch<br />
nicht auf die Minute genau, aber so ungefähr<br />
klappte es doch, denn den Gästen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bretagne<br />
stand noch ein „strammes“ Besichtigungsprogramm<br />
bevor. Das Schiff auf dem<br />
Rhein würde sicher nicht auf sie warten.<br />
Wie immer gab es wie<strong>der</strong> einige Tränen, die<br />
deutlich machten, dass man die gemeinsamen<br />
Tage genossen hat und man sich eigentlich nur<br />
ungern trennte. Das Versprechen auf ein Wie<strong>der</strong>sehen<br />
im nächsten Jahr in Clé<strong>der</strong>, wo man<br />
dann gemeinsam auf 45 Jahre Partnerschaft<br />
zwischen Herlesh<strong>aus</strong>en und Clé<strong>der</strong> zurückschauen<br />
will, erleichterte den Abschied.<br />
„Bon Voyage cher amis“ … bei den beiden<br />
lustigen Busfahrern (Jean Marc Bellec und<br />
Christian (mit dem „2. Gesicht“) dürfte es eine<br />
„schöne Reise“ gewesen sein!<br />
Inzwischen hat auch Bürgermeister Gérard<br />
Daniélou, <strong>der</strong> mit seiner Frau wegen eines dringenden<br />
Termins bereits am Montagmittag nach<br />
Clé<strong>der</strong> zurückfahren musste, in einer eMail an<br />
seine Gastgeber Folgendes geschrieben:<br />
„… Denise und ich bedanken uns <strong>aus</strong> tiefem<br />
Herzen für den warmherzigen Empfang, den ihr<br />
uns bereitet habt, bei euch und natürlich auch<br />
bei all den Freunden in <strong>der</strong> Verbindung nach<br />
Herlesh<strong>aus</strong>en und Lauchröden. Wir haben die<br />
Unkompliziertheit und menschliche Wärme in<br />
unseren Beziehungen, die in großer Aufrichtigkeit<br />
abläuft, sehr wertgeschätzt. Wir sind sicher,<br />
dass die Reise 2008 eine bleibende Erinnerung<br />
geschaffen hat bei den Teilnehmern <strong>aus</strong> Clé<strong>der</strong><br />
und insbeson<strong>der</strong>e bei den Jugendlichen, die uns<br />
alle durch ihre Freundlichkeit und ihre Dynamik<br />
bewegt haben. …“<br />
Der Dank, <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Ankunft in Clé<strong>der</strong> in<br />
einem Telefonat von Pierre Herry in ähnlicher<br />
Weise zum Ausdruck gebracht wurde, wird auf<br />
diesem Wege gerne an die Gastgeber, an die<br />
Freunde <strong>der</strong> Partnerschaft und an alle Einwohner/innen<br />
von Herlesh<strong>aus</strong>en und Lauchröden<br />
weitergegeben.<br />
Herzlichen Dank vom FSB-Vorstand beson<strong>der</strong>s<br />
all denjenigen, die sich aktiv und engagiert in<br />
die Vorbereitung und Umsetzung des <strong>Besuch</strong>sprogramms<br />
mit eingebunden haben.<br />
(H.S.)