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19.02.2013 Aufrufe

Sonderthema Bildung Fortsetzung von Seite 15 den staatlichen Vorgaben entspricht. BKU-Jounal: Ist das nicht ein ziemlich starker Anreiz, die Kinder schon sehr früh aus der Familie in die Krippe zu geben? Feuchthofen: Unser Vorschlag begrenzt den Gut- scheinwert auf sechs Stunden Kita oder Krippe pro Tag und setzt überdies erst nach Ablauf des Bezugs von Eltergeld an. Es bleibt den Familien also auch bei voller Nutzung des Gutscheins noch genug Zeit und Raum, um mit Liebe und Zuwendung für ihre Kinder höchstpersönlich da zu sein. Die Idee, den Gutschein alternativ auch als zusätzlichen Steuerfreibetrag zu nutzen, soll Eltern, die sich für die Erziehung zu Hause entscheiden, nicht benachteiligen. Das ist sachgetriebener als das jüngst in der Politik angekündigte „Betreuungsgeld“. BKU-Journal: Von den Freibeträgen profitieren aber wegen der Steuerprogres- 16_BKU-Journal 2_07 sion vor allem Besserverdienende. Ist das gerecht? Wo bleibt die Gerechtigkeit Feuchthofen: Ungerecht ist allenfalls unser heutiges Steuerrecht, das niemand mehr durchschaut und das Wo Krippen knapp sind Von je 1 000 Kindern unter drei Jahren besuchen eine Tageseinrichtung *vorläufige Ergebnisse; **ohne Berlin; Stand März 2006 immer komplizierter wird. Wir haben unseren Vorschlag auf Grundlage des BKU-Steuerreformmodells entwickelt, das eine breitere Bemessungsgrundlage und eine weit weniger ausgeprägte Steuerprogression vorsieht. Außerdem streichen wir die Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit erwerbsbedingtenBetreuungsaufwands, von dem heute nur die Besserverdiener profitieren. Unterm Strich profitieren in unserem Modell alle, vor allem die Normalverdiener, die keine Elternbeiträge mehr zahlen müssen, und die Familien, in denen nur ein Elternteil erwerbstätig ist. BKU-Journal: Wenn alle profitieren, woher kommt Quelle: Statistisches Bundesamt dann das Geld? Feuchthofen: Ein Großteil der Gegenfinanzierung wird durch die Gelder gedeckt, die heute von den Kommunen und den Ländern als direkte Zuschüsse an die Betreuungseinrichtungen gezahlt werden. In unserem Modell gibt es diese direkten Zuschüsse Zahl der Betreuungsplätze für unter 3-Jährige Sachsen-Anhalt 499 25 568 Thüringen 368 18 697 Brandenburg 360 20 005 Berlin* 339 29 000 Mecklenburg-Vorpommern 339 12 960 Sachsen 313 30 632 Hamburg 166 7 705 Saarland 99 2 253 Rheinland-Pfalz 88 8 957 Hessen 77 12 515 Bremen 74 1 198 Baden-Württemberg 73 21 193 Bayern* 60 20 000 Schleswig-Holstein 59 4 263 Nordrhein-Westfalen* 57 27 000 Niedersachsen 45 9 406 Grafik 3885 nicht mehr. Die Gutscheine gehen wie das Kindergeld direkt an die Eltern. Die Einsparungen der Kommunen und Länder müssen im Finanzausgleich an den Bund gehen. Trotzdem: Da die Gutscheine an alle gehen, rechnen wir mit einem zusätzlichenFinanzbedarf von zehn bis maximal 15 Milliarden Euro pro Jahr. Die Fragen der Finanzierung BKU-Journal: Von welchem Himmel fällt dieses Manna? Feuchthofen: Dieses Manna lässt sich natürlich nicht über Nacht einsammeln, auch wenn die Steuerquellen gerade munter sprudeln. Wir brauchen diese Investitionen in unsere Kinder aber, auch wenn die Staatsquote trotz aller Umschichtungen kurzfristig steigen mag. Es gibt dazu keine Alternative. Noch einmal zwei Zahlen: 15 Prozent der heutigen Schulabgänger haben keinen Abschluss und weitere circa zehn Prozent einen miserablen Abschluss, der sie nicht für den globalen Wettbewerb der Zukunft qualifiziert. Wir können es uns schlicht nicht leisten, zusätzlich zu den immer mehr Rentenempfängern auch noch 25 Prozent der eigentlich erwerbsfähigen Generation mitzuschleppen, von dem entsprechenden sozialen Sprengstoff ganz zu schweigen. Mehr Investitionen im vorschulischen Bereich Die Diagnose zur Behebung dieses unhaltbaren Zustandes ist immer mehr Konsens: Mehr Investitionen im vorschulischen Bereich! Oder mit Blick auf das Manna beziehungsweise die Staatsquote: Prävention ist verantwortungsvoller und langfristig rentabler als spätere teure und wenig effiziente Reparaturen! Ich füge hinzu: Nicht einfach mehr staatliche Investitionen pauschal in staatliche Einrichtungen und die Geldbörsen der Eltern pumpen, sondern intelligent in optionale Modelle für Kinder wie Eltern investieren. BKU-Journal: Was macht Sie da so sicher? Feuchthofen: Wir haben, wenn auch sehr mühsam, in den vergangenen Jahren aus internationalen Bildungsvergleichen gelernt, dass Wettbewerb mehr pädagogische Qualität auf sehr effiziente Weise fördern kann. Dieser generelle Kurswechsel von der „Objekt- zur Subjekt-Föderung“ wäre in der Tat für die deutsche Tradition eine kleine Revolution, würde sich aber bald volkswirtschaftlich in jeder Hinsicht rechnen; alles andere würde sich dagegen bitter rächen. ■

Aus befreundeten Verbänden ORDO SOCIALIS geht neue Wege Laeis wird Generalsekretärin des Vereins zur Förderung der christlichen Gesellschaftslehre Der wissenschaftliche „Verein zur Förderung der Christlichen Gesellschaftslehre e.V.“ (ORDO SOCIA- LIS), der 1985 im Anschluss an einen internationalen Kongress in Rom über die Verantwortung von Kirche und Wirtschaft für die zukünftige Welt gegründet wurde, hat seine Ziele neu abgesteckt und seine Aktiven verjüngt. von Dr. Clara E. Laeis Dr. Johannes Stemmler hat aus Altersgründen sein Amt als Generalsekretär Ende vergangenen Jahres niedergelegt. Ihm sei bei dieser Gelegenheit für seine unermüdliche, mehr als 20- jährige Mitarbeit herzlich gedankt! Seit dem 13. April Neue Generalsekretärin: Clara E. Laeis. führt Dr. Clara E. Laeis die Geschäfte von ORDO SOCIALIS als Generalsekretärin. Der Verein, dessen Gründung in die Zeit des BKU-Vorsitzes von Cornelius Fetsch fällt, ist eine „Tochter“ des BKU. Die Verwirklichung des Ziels, die Ideen, Grundsätze und auch Dokumente der Christlichen Gesellschaftslehre weiter zu entwickeln und international zugängig zu machen, ist Ende 2006 mit der Digitalisierung erster Schriften durch BKU-Mitglied Jochen Michels in eine neue Phase seiner Umsetzung eingetreten. Auf der von Clara E. Laeis neu gestalteten Website lassen sich die Schriften in verschiedenen Sprachen kostenlos lesen und herunterladen. Da ORDO SOCIALIS noch in diesem Jahr ein Buch von Prof. Dr. Alfred Schüller und Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer über Ökonomik, Ethik und Politik in der Globalisierung herausbringt, kann man diese Phase auch „Globalisierungsphase“ nennen. Den Vorstand des Vereins bilden derzeit Cornelius G. Fetsch, Dr. Erwin Müller, Dr. h.c. Josef Thesing und (kooptiert) Dr. Johannes Stemmler. Eine Änderung der Satzung macht es nun möglich, auch reguläre Mitglieder anzuwerben und Mitgliedsbeiträge zu erheben. Erstes neues Mitglied nach der Satzungsänderung wurde der ehemalige Vorsitzende der Diözesangruppe München, Helmut Linnenbrink. Als Vertreter der BKU-Geschäftsführung wurde BKU-Geschäftsführer Peter Unterberg kooptiert. Für die Mitarbeit bei ORDO SOCIA- LIS gibt es verschiedene Möglichkeiten: • die persönliche Mitgliedschaft für einen geringen, noch festzulegenden Jahresbeitrag; • die Werbung von Freunden und Bekannten für eine Mitgliedschaft; • die Unterstützung spezifischer Projekte; • wer Kontakte zu christlichen Lehrern (Lehrinstitutionen) oder Professoren in anderen Ländern hat, die an einer Übersetzung von ORDO-SOCIALIS- Publikationen in ihre Sprache interessiert sein könnten, sollte den Kontakt zu ORDO SOCIALIS knüpfen. Noch schöner wäre zudem ein Hinweis auf mögliche Sponsoren. Zurzeit berät der Verein mit der Pax- Bank ein ähnliches Projekt. Aus Kontakten der Pax-Bank zu Brasilien (Pater Eck- Initiativen und Ideen Arbeitssitzung in Köln: Die neue Generalsekretärin von ORDO SOCIALIS, Clara E. Laeis (Mitte), bei der Präsentation der neuen Internet-Seite. Um sie herum Vorstand und Mitglieder des Vereins: Dr. Johannes Stemmler (v.li), Dr. Erwin Müller, Helmut Linnenbrink, Ernst Mommertz, Josef Thesing und Cornelius G. Fetsch. Foto: Peter Unterberg art Höfling OFM) wird die Umsetzung eines Gesamt-Unterstützungspaketes der Pax-Bank geprüft, das folgende Schritte umfasst: • Vorstellung des Projekts der Verbreitung der Christlichen Gesellschaftslehre durch ORDO SOCIALIS vor Ort; • Finden eines Übersetzers ins brasilianische Portugiesisch; • Übernahme der Übersetzungskosten; • Erschließen von Druck- und Vertriebsmöglichkeiten im Lande; • Sponsoring der Druckkosten. Vielleicht regt dieses Beispiel an, eigene Ressourcen nutzbar zu machen für ein Ziel, das allen BKU-Mitgliedern am Herzen liegen muss: „Mit dem Bekanntmachen dieser Schriften können wir friedlichen Einfluss auf die politischen Systeme anderer Länder nehmen“, wie Vorstandsmitglied Thesing es auf den Punkt bringt. Schauen Sie doch einmal herrein bei: www.ordosocialis.de. Kontakt über: Generalsekretärin Dr. Clara E. Laeis, Tel: 0221 - 31 13 08, 0221 - 9 32 92 08, Marienburger Str. 32, 50968 Köln E-Mail: gf@ordosocialis.de BKU-Journal 2_07 17

Aus befreundeten Verbänden<br />

ORDO SOCIALIS geht neue Wege<br />

Laeis wird Generalsekretärin des Vereins zur Förderung der christlichen Gesellschaftslehre<br />

Der wissenschaftliche „Verein zur<br />

Förderung der Christlichen Gesellschaftslehre<br />

e.V.“ (ORDO SOCIA-<br />

LIS), der 1985 im Anschluss an einen<br />

internationalen Kongress in Rom über<br />

die Verantwortung von Kirche und<br />

Wirtschaft für die zukünftige Welt gegründet<br />

wurde, hat seine Ziele neu abgesteckt<br />

und seine Aktiven verjüngt.<br />

von Dr. Clara E. Laeis<br />

Dr. Johannes Stemmler hat aus Altersgründen<br />

sein Amt<br />

als Generalsekretär<br />

Ende vergangenen<br />

Jahres niedergelegt.<br />

Ihm sei bei<br />

dieser Gelegenheit<br />

für seine unermüdliche,<br />

mehr als 20-<br />

jährige Mitarbeit<br />

herzlich gedankt!<br />

Seit dem 13. April<br />

Neue Generalsekretärin:<br />

Clara E. Laeis.<br />

führt Dr. Clara E. Laeis die Geschäfte von<br />

ORDO SOCIALIS als Generalsekretärin.<br />

Der Verein, dessen Gründung in die Zeit<br />

des <strong>BKU</strong>-Vorsitzes von Cornelius Fetsch<br />

fällt, ist eine „Tochter“ des <strong>BKU</strong>.<br />

Die Verwirklichung des Ziels, die Ideen,<br />

Grundsätze und auch Dokumente der<br />

Christlichen Gesellschaftslehre weiter zu<br />

entwickeln und international zugängig zu<br />

machen, ist Ende 2006 mit der Digitalisierung<br />

erster Schriften durch <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />

Jochen Michels in eine neue Phase seiner<br />

Umsetzung eingetreten. Auf der von Clara<br />

E. Laeis neu gestalteten Website lassen<br />

sich die Schriften in verschiedenen Sprachen<br />

kostenlos lesen und herunterladen.<br />

Da ORDO SOCIALIS noch in diesem<br />

Jahr ein Buch von Prof. Dr. Alfred Schüller<br />

und Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer<br />

über Ökonomik, Ethik und Politik in<br />

der Globalisierung herausbringt, kann<br />

man diese Phase auch „Globalisierungsphase“<br />

nennen.<br />

Den Vorstand des Vereins bilden derzeit<br />

Cornelius G. Fetsch, Dr. Erwin Müller,<br />

Dr. h.c. Josef Thesing und (kooptiert)<br />

Dr. Johannes Stemmler.<br />

Eine Änderung der Satzung macht es<br />

nun möglich, auch reguläre Mitglieder anzuwerben<br />

und Mitgliedsbeiträge zu erheben.<br />

Erstes neues Mitglied nach der Satzungsänderung<br />

wurde der ehemalige Vorsitzende<br />

der Diözesangruppe München,<br />

Helmut Linnenbrink. Als Vertreter der<br />

<strong>BKU</strong>-Geschäftsführung wurde <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer<br />

Peter Unterberg kooptiert.<br />

Für die Mitarbeit bei ORDO SOCIA-<br />

LIS gibt es verschiedene Möglichkeiten:<br />

• die persönliche Mitgliedschaft für<br />

einen geringen, noch festzulegenden<br />

Jahresbeitrag;<br />

• die Werbung von Freunden und<br />

Bekannten für eine Mitgliedschaft;<br />

• die Unterstützung spezifischer Projekte;<br />

• wer Kontakte zu christlichen Lehrern<br />

(Lehrinstitutionen) oder Professoren in<br />

anderen Ländern hat, die an einer<br />

Übersetzung von ORDO-SOCIALIS-<br />

Publikationen in ihre Sprache interessiert<br />

sein könnten, sollte den Kontakt<br />

zu ORDO SOCIALIS knüpfen. Noch<br />

schöner wäre zudem ein Hinweis auf<br />

mögliche Sponsoren.<br />

Zurzeit berät der Verein mit der Pax-<br />

Bank ein ähnliches Projekt. Aus Kontakten<br />

der Pax-Bank zu Brasilien (Pater Eck-<br />

Initiativen und Ideen<br />

Arbeitssitzung in Köln: Die neue Generalsekretärin von ORDO SOCIALIS, Clara E. Laeis (Mitte), bei<br />

der Präsentation der neuen Internet-Seite. Um sie herum Vorstand und Mitglieder des Vereins: Dr.<br />

Johannes Stemmler (v.li), Dr. Erwin Müller, Helmut Linnenbrink, Ernst Mommertz, Josef Thesing<br />

und Cornelius G. Fetsch. Foto: Peter Unterberg<br />

art Höfling OFM) wird die Umsetzung eines<br />

Gesamt-Unterstützungspaketes der<br />

Pax-Bank geprüft, das folgende Schritte<br />

umfasst:<br />

• Vorstellung des Projekts der Verbreitung<br />

der Christlichen Gesellschaftslehre<br />

durch ORDO SOCIALIS vor Ort;<br />

• Finden eines Übersetzers ins brasilianische<br />

Portugiesisch;<br />

• Übernahme der Übersetzungskosten;<br />

• Erschließen von Druck- und Vertriebsmöglichkeiten<br />

im Lande;<br />

• Sponsoring der Druckkosten.<br />

Vielleicht regt dieses Beispiel an, eigene<br />

Ressourcen nutzbar zu machen für<br />

ein Ziel, das allen <strong>BKU</strong>-Mitgliedern am<br />

Herzen liegen muss: „Mit dem Bekanntmachen<br />

dieser Schriften können wir<br />

friedlichen Einfluss auf die politischen<br />

Systeme anderer Länder nehmen“, wie<br />

Vorstandsmitglied Thesing es auf den<br />

Punkt bringt.<br />

Schauen Sie doch einmal herrein bei:<br />

www.ordosocialis.de. Kontakt über:<br />

Generalsekretärin Dr. Clara E. Laeis,<br />

Tel: 0221 - 31 13 08, 0221 - 9 32 92 08,<br />

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