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„Toleranz ist keine Beliebigkeit“<br />

Muslime und Christen diskutierten auf dem Kirchentag in Köln<br />

Deutsche Muslime haben<br />

der Evangelischen Kirche in<br />

Deutschland (EKD) eine<br />

Stärkung der Islamfeindlichkeit<br />

vorgeworfen.<br />

Aus ihrer jüngsten Handreichung<br />

zum Islam sprächen<br />

„Abgrenzung und eigene Profilierung“,<br />

kritisierte der Vorsitzende<br />

des Zentralrates der<br />

Muslime, Ayyub Köhler beim<br />

evangelischen Kirchentag in<br />

Köln. „Gerade von Protestanten<br />

hätten wir uns mehr Verständnis<br />

für unsere Situation<br />

erhofft.“<br />

Imam Bekir Alboga von der<br />

Union der Anstalt für Religion<br />

(DITIB) warf dem EKD-Ratsvorsitzenden<br />

Bischof Wolfgang<br />

Huber vor, in jüngster Zeit noch<br />

nichts zum Abbau der Spannungen<br />

zwischen EKD und<br />

Muslimen beigetragen zu haben.<br />

Dennoch sei das gemeinsame<br />

Gespräch Ende Mai „ein<br />

gewaltiger Schritt in die richtige<br />

Richtung“ gewesen.<br />

Käßmann über<br />

Leitbild der Ehe<br />

Trotz ihres Entschlusses zur<br />

Scheidung hat die Hannoversche<br />

Landesbischöfin Margot<br />

Käßmann das evangelische<br />

Leitbild der Ehe verteidigt.<br />

Für Protestanten sei die Ehe<br />

zwar kein Sakrament, aber eine<br />

wichtige Institution, sagte<br />

Käßmann in einem „Spiegel“-<br />

Interview. Die evangelisch-lutherische<br />

Bischöfin hatte vor<br />

kurzem angekündigt, sich<br />

nach 26 Jahren Ehe scheiden<br />

zu lassen. Dies sei für sie ein<br />

unendlich schwerer Schritt gewesen.<br />

Ihre Vorbildfunktion<br />

sehe sie nun darin, wahrhaftig<br />

zu sein. Käßmann verwies<br />

auch darauf, dass Bischöfe<br />

nach evangelischem Verständnis<br />

keinen besonderen Weihestatus<br />

haben. KNA<br />

Eine kontroverse Debatte lieferten sich Bischof Huber (li.) und Ayyub Köhler<br />

vom Zentralrat der Muslime auf dem evangelischen Kirchentag. Foto: KNA<br />

Huber wies die Vorwürfe in<br />

der emotional geführten Debatte<br />

vehement zurück. „In der<br />

Handreichung wird ein Generalverdacht<br />

in keinem Satz erhoben“,<br />

unterstrich er. „Wir<br />

wollen aber differenzieren.<br />

Das ist dringend nötig.“ Nicht<br />

die evangelische Teilnahme<br />

am Gespräch in Mannheim sei<br />

als Fortschritt zu bezeichnen,<br />

sondern die Tatsache, dass die<br />

Muslime überhaupt dazu eingeladen<br />

hätten.<br />

Kirchen erkennen<br />

Taufen an<br />

Die beiden großen Kirchen<br />

in Deutschland erkennen erstmals<br />

formell wechselseitig ihre<br />

Taufen an. Eine entsprechende<br />

Erklärung haben Karl<br />

Kardinal Lehmann, Bischof<br />

Wolfgang Huber und Vertreter<br />

von neun weiteren Kirchen<br />

am 29. April in Magdeburg<br />

unterzeichnet. Die Kirchen<br />

gehören der Arbeitsgemeinschaft<br />

Christlicher Kirchen an.<br />

Bislang gab es bei der Anerkennung<br />

der Taufen nur Einzelvereinbarungen<br />

zwischen<br />

evangelischen Landeskirchen<br />

und katholischen Bistümern.<br />

Zu den Mitunterzeichnern gehören<br />

unter anderem Orthodoxe,<br />

Anglikaner, Alt-Katholiken<br />

und die Herrnhuter Brüdergemeinde.<br />

KNA<br />

Toleranz zwischen den Religionen<br />

bedeute „nicht Beliebigkeit,<br />

sondern eigene Überzeugung<br />

und von daher Respekt<br />

für die Überzeugung anderer“.<br />

Der Bischof hob<br />

hervor, dass Christen in muslimischen<br />

Ländern keine ausreichende<br />

Religionsfreiheit genössen.<br />

Muslime, die zum<br />

Christentum überträten, wagten<br />

dies aus Furcht vor Repressionen<br />

nicht zu sagen, kritisierte<br />

Huber. KNA<br />

Ökumene und<br />

Abendmahl<br />

Katholiken und Protestanten<br />

sehen kaum Chancen auf<br />

ein gemeinsames Abendmahl<br />

bis zum Zweiten Ökumenischen<br />

Kirchentag 2010 in<br />

München. Der evangelische<br />

Kirchentagspräsident Reinhard<br />

Höppner und der Präsident<br />

des Zentralkomitees der<br />

deutschen Katholiken (ZdK),<br />

Hans Joachim Meyer, beschrieben<br />

den Stand der Ökumene<br />

auf der Ebene der Laienbewegungen<br />

jedoch als sehr<br />

positiv. Dieses Miteinander sei<br />

dauerhafter als alles, was es an<br />

Spannungen, Konflikten und<br />

Missverständnissen zwischen<br />

den Kirchen, einzelnen Amtsträgern<br />

oder Institutionen gebe,<br />

sagte Meyer auf dem Kirchentag<br />

in Köln. KNA<br />

Kurz und Knapp<br />

Presse-Echo<br />

Auch Kolumnen können<br />

medienwirksame Schleifen<br />

ziehen. Das zeigt die<br />

folgende Meldung im Berliner<br />

Wolfgang Ockenfels, katholischer<br />

Sozialethiker aus<br />

Trier, kämpft gegen ein öffentliches<br />

Rauchverbot.<br />

Das „Laster des Nichtrauchens“<br />

greife immer mehr<br />

um sich, klagt der Zigarrenraucher<br />

im „<strong>BKU</strong>-Journal“<br />

des Bundes Katholischer<br />

Unternehmer. Dem „imperialistischenNichtraucherwahn“<br />

sei ein Ende zu setzen.<br />

Mit den Worten „jetzt<br />

rauche ich extra“ kämpft<br />

der Dominikanerpater gegen<br />

eine Moral, der die Gesundheit<br />

und nicht Gott als<br />

das höchste Gut gilt.<br />

Zitate<br />

Natürlich gehe ich auch zu<br />

dem evangelischen Katholikentag.<br />

Kölsche Lebensart, aufgeschnappt<br />

im Kaufhaus.<br />

Ich komme ja aus Ostdeutschland,<br />

und deshalb kann ich<br />

versichern: Leipziger Allerlei<br />

ist ein ausgesprochen schmackhaftes<br />

Gericht. Das kann man<br />

nur als Lob auffassen.<br />

Kirchentagspräsident Reinhard<br />

Höppner zur Kritik des<br />

Kölner Kardinals Joachim<br />

Meisner, das Programm des<br />

Kirchentages erinnere ihn an<br />

ein Leipziger Allerlei.<br />

Ein evangelischer Kirchentag<br />

im katholischen Köln ist fast<br />

wie ein Pantomimenabend im<br />

Radio.<br />

Der Kabarettist Jürgen Becker<br />

im „Kölner Stadt-Anzeiger“.<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 2_07 11

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