neuer Kirchenchor, Öffentliche Bücherei - Pfarre Ottnang am ...

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19.02.2013 Aufrufe

Instandsetzungsbericht über die Orgel in der Pfarrkirche Bruckmühl Historie: Als Erbauer der Orgel ist Matthäus H. Mauracher in Salzburg, der das Instrument um 1890 mit mechanischen Hängeventilladen und mechanischer Registersteuerung erbaute, dokumentiert. Der Zustand der Orgel vor der Instandsetzung wurde im Anbot vom 02. November 2010 und im Protokoll des Orgelreferenten der Diözese Linz, OBM Siegfried Adlberger vom 28. Juni 2011 als renovierungsbedürftig dargelegt und bedarf keiner weiteren Ergänzung. Die Orgel ist zum Großteil im Original erhalten. Die Veränderungen und Erweiterungen wurden bereits vom Erbauer selbst, in weiterer Folge von J. Steininger aus Obertrattnach/OÖ, Alois Fuetsch aus Lienz/Osttirol und Anton Hocker aus Graz/STM vorgenommen. Vom gesamten historischen Orgelwerk sind lediglich die originalen Prospektpfeifen zu Kriegszwecken ausgebaut und in Zink ersetzt worden. Die 1. Reinigung wurde mit „ausgeputzt und gestimmt“ bereits 1898 festgehalten. Instandsetzung 2011/2012: Alle Arbeiten wurden lt. Anbot und den übrigen Grundlagen in der vereinbarten Zeit 2011/2012 durchgeführt und abgeschlossen. Grundsätzlich wurden alle Arbeiten dem bestehenden Orgelwerk entsprechend, in traditionell historischer Machart und soweit nachvollziehbar, mit dem damals verwendeten Material ausgeführt. Durch Holzwurm geschwächte Teile wurden soweit möglich gestärkt und erhalten. Die zu ergänzenden oder zu ersetzenden Orgelteile wurden entsprechend der Erbauer-Art rekonstruiert und neu angefertigt. Gehäuse: Die Orgel wurde zur Gänze ausgeräumt. Dabei konnte das Gehäuse im unteren Bereich effektiver restauriert werden und dem Gesamtverband eine bessere Stabilität gegeben werden. Die Holzwurmbekämpfung wurde zusätzlich zur kirchenseitigen Begasung des gesamten Raumes, im Tauch-, Streich- und Injektionsverfahren durchgeführt. Das Gehäuse wurde in geschwächten Bereichen auf Grund weggebrochener Teile, durch neue Teile in der Rückwand und am Dach aus Fichtenholz und Lärchenholz ergänzt. Dadurch wurde die Orgel wieder wesentlich stabiler und unnötige Störgeräusche beseitigt. Windladen: Die Windladen wurden total zerlegt und alle Kanzellen nachgeleimt. Sämtliche Hängeventile wurden gereinigt, nachgearbeitet, wo nötig neu beledert und neu eingesetzt. Die bestehenden Windladen wurden in ihrem Original erhalten, spätere Zutaten wurden entfernt. Besonders auffallend war, dass ein Teil der Hängeventile entgegen der Norm, teilweise doppelt beledert, andere nachträglich sehr unterschiedlich mit Bleigewichten oder zusätzlich mit Schenkelfedern bestückt waren. Die stark vom Holzwurm zerfressenen und daher weitgehend undichten Pfeifenstöcke wurden nachgeleimt und mit Knochenleim ausgegossen. Die Wurmlöcher wurden mit Bienenwachs verschlossen. Zwei nicht originale Rasterbretter aus späterem Umbau mussten wegen irreparabler Schäden neu angefertigt werden. Trakturen: Die gesamte Spiel- und Registertraktur wurde in ihre Kleinteile zerlegt, gereinigt und alle Holzteile imprägniert. Sämtlicher Lagerungen, Verbindungen und Achsen, wurden überprüft. Einige Wellenärmchen, Docken und Abstrakten mussten neu angefertigt werden, schadhafte Garnierungen wurden erneuert. Seite 10 Folge 4/2012 – Nr. 116

Spielanlage: Der gesamte Spieltisch wurde in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt, alle Holzteile imprägniert und tischlerisch saniert. Sanierung der Klaviaturen und der Tastenbeläge: Die ursprünglichen Tastenbeläge dürften an Hand der noch existierenden Fronten aus einer Art Zelluloid bestanden haben. Eine Rückführung in dieses Material war nicht empfehlenswert. Die Tastenbeläge selbst wurden zu einem späteren Zeitpunkt ausgewechselt und in Kunststoff angefertigt, sodass aus dem gewachsenen Zustand die Handschrift des Erbauers nicht eindeutig zu erkennen war. Die Tasten wurden nun in Absprache mit der Abteilung für Klangdenkmale des Bundesdenkmalamtes und dem Orgelreferenten der Diözese Linz mit Knochenbelägen neu belegt. Alle ausgespielten Tastengarnierungen wurden erneuert. Windanlage: Die gesamte Balganlage wurde grundlegend innen und außen gereinigt. Nägel und später angebrachte unnötige und mittlerweile total verwurmte Leisten wurden entfernt. Schadhafte Belederungen und die gesamten Deckeldichtungen wurden erneuert. Die später hinzugefügte Motorkiste außerhalb des Orgelgehäuses und die außenliegenden Windkanäle wurden ebenfalls entfernt. Ein neuer Orgelwinderzeuger wurde mit schalldämmender Winddrossel in das Orgelgehäuse direkt an die Windkammer des Magazinbalges eingebaut. Der Winddruck wurde von ursprünglich unterschiedlich gemessenen 86 - 90 mm WS auf 82 mm WS abgesenkt und ist jetzt im gesamten Orgelwerk gleichmäßig und stabil. Das war auf Grund des vorhandenen originalen Pfeifenwerkes unbedingt erforderlich, um eine ausgewogene saubere Intonation überhaupt zu ermöglichen. Pfeifenwerk: (994 Pfeifen) Metallpfeifen: Das gesamte Pfeifenwerk wurde gereinigt, gewaschen und ausgeformt. Fremdpfeifen waren mit Ausnahme der Mixtur nicht zu erkennen. Nicht alle Register stammen aus dem Original von Matthäus H. Mauracher. Die Register aus Orgelmetall sind zum Teil etwas dünnwandig, großteils aber aus solidem Material gefertigt. Prospektpfeifen: Die Erneuerung der 29 Prospektpfeifen in 15-lötiger Zinn-Blei- Legierung wurde lt. Besprechung mit Orgelreferat und Bundesdenkmalamt vom 28.Juni 2011 ausgeführt. Innenpfeifen mussten nicht erneuert werden. Holzpfeifen: Die Holzpfeifen, durchwegs aus Lärchen-, Eichen- und Fichtenholz, zum Teil stark verwurmt waren. Alle Holzpfeifen wurden gereinigt, an den Wänden offene Pfeifen entsprechend ihrer Bauweise mit Warmleim verleimt und ausgegossen. Alle Pfeifen wurden gegen Holzwurm imprägniert. Die Wurmlöcher wurden mit echtem Bienenwachs verschlossen. Intonation und Stimmung: Die Arbeiten wurden vom Orgelbaumeister Andreas Kaltenbrunner, Bad Wimsbach- Neydharting, im August 2011 (mit der letzten grundlegenden Bestandsaufnahme vor der Demontage) begonnen und Mitte April 2012 (bis auf Feinabstimmungen) abgeschlossen. Die Gesamtkosten für die Sanierung inklusive Holzwurmbegasung beliefen sich auf 68.618 Euro. Folge 4/2012 – Nr. 116 Seite 11

Instandsetzungsbericht<br />

über die Orgel in der Pfarrkirche Bruckmühl<br />

Historie:<br />

Als Erbauer der Orgel ist Matthäus H. Mauracher in Salzburg,<br />

der das Instrument um 1890 mit mechanischen<br />

Hängeventilladen und mechanischer Registersteuerung<br />

erbaute, dokumentiert.<br />

Der Zustand der Orgel vor der Instandsetzung wurde im<br />

Anbot vom 02. November 2010 und im Protokoll des<br />

Orgelreferenten der Diözese Linz, OBM Siegfried Adlberger<br />

vom 28. Juni 2011 als renovierungsbedürftig dargelegt und<br />

bedarf keiner weiteren Ergänzung.<br />

Die Orgel ist zum Großteil im Original erhalten.<br />

Die Veränderungen und Erweiterungen wurden bereits vom<br />

Erbauer selbst, in weiterer Folge von J. Steininger aus<br />

Obertrattnach/OÖ, Alois Fuetsch aus Lienz/Osttirol und Anton<br />

Hocker aus Graz/STM vorgenommen.<br />

Vom ges<strong>am</strong>ten historischen Orgelwerk sind lediglich die<br />

originalen Prospektpfeifen zu Kriegszwecken ausgebaut und<br />

in Zink ersetzt worden.<br />

Die 1. Reinigung wurde mit „ausgeputzt und gestimmt“<br />

bereits 1898 festgehalten.<br />

Instandsetzung 2011/2012:<br />

Alle Arbeiten wurden lt. Anbot und den übrigen Grundlagen in der vereinbarten Zeit 2011/2012<br />

durchgeführt und abgeschlossen. Grundsätzlich wurden alle Arbeiten dem bestehenden<br />

Orgelwerk entsprechend, in traditionell historischer Machart und soweit nachvollziehbar, mit<br />

dem d<strong>am</strong>als verwendeten Material ausgeführt. Durch Holzwurm geschwächte Teile wurden<br />

soweit möglich gestärkt und erhalten. Die zu ergänzenden oder zu ersetzenden Orgelteile<br />

wurden entsprechend der Erbauer-Art rekonstruiert und neu angefertigt.<br />

Gehäuse:<br />

Die Orgel wurde zur Gänze ausgeräumt. Dabei konnte das Gehäuse im unteren Bereich<br />

effektiver restauriert werden und dem Ges<strong>am</strong>tverband eine bessere Stabilität gegeben werden.<br />

Die Holzwurmbekämpfung wurde zusätzlich zur kirchenseitigen Begasung des ges<strong>am</strong>ten<br />

Raumes, im Tauch-, Streich- und Injektionsverfahren durchgeführt.<br />

Das Gehäuse wurde in geschwächten Bereichen auf Grund weggebrochener Teile, durch neue<br />

Teile in der Rückwand und <strong>am</strong> Dach aus Fichtenholz und Lärchenholz ergänzt.<br />

Dadurch wurde die Orgel wieder wesentlich stabiler und unnötige Störgeräusche beseitigt.<br />

Windladen:<br />

Die Windladen wurden total zerlegt und alle Kanzellen nachgeleimt.<br />

Sämtliche Hängeventile wurden gereinigt, nachgearbeitet, wo nötig neu beledert und neu<br />

eingesetzt.<br />

Die bestehenden Windladen wurden in ihrem Original erhalten, spätere Zutaten wurden entfernt.<br />

Besonders auffallend war, dass ein Teil der Hängeventile entgegen der Norm, teilweise doppelt<br />

beledert, andere nachträglich sehr unterschiedlich mit Bleigewichten oder zusätzlich mit<br />

Schenkelfedern bestückt waren.<br />

Die stark vom Holzwurm zerfressenen und daher weitgehend undichten Pfeifenstöcke wurden<br />

nachgeleimt und mit Knochenleim ausgegossen. Die Wurmlöcher wurden mit Bienenwachs<br />

verschlossen. Zwei nicht originale Rasterbretter aus späterem Umbau mussten wegen<br />

irreparabler Schäden neu angefertigt werden.<br />

Trakturen:<br />

Die ges<strong>am</strong>te Spiel- und Registertraktur wurde in ihre Kleinteile zerlegt, gereinigt und alle<br />

Holzteile imprägniert. Sämtlicher Lagerungen, Verbindungen und Achsen, wurden überprüft.<br />

Einige Wellenärmchen, Docken und Abstrakten mussten neu angefertigt werden, schadhafte<br />

Garnierungen wurden er<strong>neuer</strong>t.<br />

Seite 10 Folge 4/2012 – Nr. 116

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