Bauerngärten in Niederösterreich - Institut für ökologischen ...
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Abbildung 8: Auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Garten können die Ansprüche der Bäuer<strong>in</strong> erfüllt werden<br />
5. Das Ersche<strong>in</strong>ungsbild der<br />
niederösterreichischen <strong>Bauerngärten</strong><br />
Abbildung 9: Große Gärten be<strong>in</strong>halten e<strong>in</strong>e Fülle<br />
von Pflanzenarten<br />
5.1. Größe<br />
Die Größe der untersuchten <strong>Bauerngärten</strong> variiert<br />
stark. Durchschnittlich ist der niederösterreichische<br />
Bauerngarten 151 Quadratmeter groß, wobei wir<br />
den kle<strong>in</strong>sten im Waldviertel mit nur 8 und den<br />
größten im We<strong>in</strong>viertel mit 1.222 Quadratmeter<br />
gefunden haben (Tabelle 1).<br />
Tabelle 1: Angaben zur Größe der untersuchten 185<br />
<strong>Bauerngärten</strong> <strong>in</strong> <strong>Niederösterreich</strong> (im m 2 ).<br />
We<strong>in</strong>viertel<br />
Mostviertel<br />
Waldviertel<br />
Industrieviertel<br />
Anzahl Gärten 39 46 50 50<br />
Arithm. Mittel 219 103 142 153<br />
Median 98 99 86 102<br />
Kle<strong>in</strong>ster Garten 24 24 8 10<br />
Größter Garten 1.222 264 750 1.000<br />
5.2. Zäune<br />
Der Zaun ist e<strong>in</strong> charakteristisches Merkmal des<br />
Bauerngartens. Er dient nicht nur dazu, frei laufende<br />
Tiere von den Pflanzen fern zu halten, sondern<br />
er weist den Bauerngarten auch als eigenständige<br />
Struktur am Hof aus. Dabei s<strong>in</strong>d Zäune nicht nur<br />
Abgrenzung, sondern ansprechende gestalterische<br />
Merkmale vieler Gärten.<br />
Abbildung 10: Der Maschendrahtzaun ist e<strong>in</strong>e kostengünstige<br />
und pflegeleichte Abgrenzung<br />
Die meisten <strong>Bauerngärten</strong> werden von Maschendrahtzäunen<br />
e<strong>in</strong>gefasst. Dieser Zauntyp ist praktisch,<br />
aber viele Bäuer<strong>in</strong>nen empf<strong>in</strong>den ihn laut ihrer Aussage<br />
als nicht sehr schön und würden ihn deshalb<br />
gerne gegen e<strong>in</strong>en Holzzaun auswechseln. Oft fehlt<br />
es ihnen – wie sie sagen – an Zeit <strong>für</strong> diese Veränderung!<br />
E<strong>in</strong>en Holzzaun um den Garten oder um<br />
Teile des Gartens f<strong>in</strong>det man ebenfalls häufig, jedoch<br />
seltener als den Metallzaun. Manchmal dienen Mauern<br />
von Gebäuden auf e<strong>in</strong>er Seite des Gartens oder<br />
Pflanzenhecken als Abgrenzung.<br />
Abbildung 11: Der Holzzaun ist die traditionelle E<strong>in</strong>fassung<br />
der Gärten <strong>Niederösterreich</strong>s<br />
5.3. Form und Wege<br />
Die Gartenfläche e<strong>in</strong>es typischen niederösterreichischen<br />
Bauerngartens ist fast immer rechteckig. Im<br />
Bauerngarten werden die Pflanzen <strong>in</strong> Beeten angebaut,<br />
die bis auf wenige Ausnahmen nicht e<strong>in</strong>gefasst<br />
s<strong>in</strong>d. Die bepflanzten Flächen werden durch Haupt-<br />
und Nebenwege unterteilt. Die Wege s<strong>in</strong>d meistens<br />
durch getretene Erde befestigt, oder mit Vegetation<br />
(Rasen, Unkraut) bewachsen. Andere Materialien<br />
zur dauerhaften Befestigung wie Beton, Waschbetonplatten<br />
oder Ste<strong>in</strong>e werden nur selten verwendet. In<br />
manchen Fällen werden Bretter auf die Wege gelegt.<br />
Abbildung 12: Wege gliedern den Garten übersichtlich<br />
5.4. Strukturen<br />
In den <strong>Bauerngärten</strong> f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Vielzahl an Geräten,<br />
baulichen E<strong>in</strong>richtungen und Materialien mit<br />
unterschiedlichem Zweck. So s<strong>in</strong>d Gerätschaften zur<br />
Wasserversorgung fast <strong>in</strong> jedem Garten zu f<strong>in</strong>den.<br />
Viele Gärten haben e<strong>in</strong>en Wasserhahn direkt neben<br />
dem Garten, was viel Mühe erspart. Als Wasserspeicher<br />
f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> den Gärten aber zusätzlich verschiedene<br />
Behälter wie alte Badewannen, Tonnen und Tröge<br />
Verwendung. Gießkanne und das Wasser aus der<br />
Tonne erweisen sich als praktisch und s<strong>in</strong>nvoll, wenn<br />
frisch gesetzte Pflanzen gegossen werden müssen.<br />
Die empf<strong>in</strong>dlichen Jungpflanzen werden vorsichtig,<br />
zielgenau und vor allem mit abgestandenem, warmen<br />
Wasser versorgt. Für diesen Zweck werden Badewannen<br />
und andere Behälter schon auf Vorrat mit<br />
kaltem Leitungswasser gefüllt, das sich dann <strong>in</strong> der<br />
Sonne erwärmen kann.<br />
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