Erich Rubitsch - Primarschule Zwingen

Primarschulkinder werden Streitschlichter
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Konflikte werden in der Regel als unangenehm, wenn nicht sogar als
bedrohlich erlebt. Wir versuchen sie zu verhindern und gehen unseren
Konfliktpartnern aus dem Weg, bis sich ein Zusammenstoss nicht mehr
vermeiden lässt. Damit kommt es zum Streit und oft zu handgreiflichen
Auseinandersetzungen. Eine friedliche Lösung des Konfliktes ist kaum mehr
möglich.
Traditionell haben in der Schule die Lehrpersonen die Position, Streitigkeiten
zu regeln, Verhalten zu bewerten und als Kontrollinstanz zu entscheiden. Mit
Strafen und Urteilen kann aber kein Konflikt gelöst werden. Meist wird er
dadurch verstärkt und bricht zu einem späteren Zeitpunkt wieder aus. Um
Konflikte konstruktiv zu bearbeiten, ist es wichtig, dass die Beteiligten sich
nicht mehr als Gegner sehen, sondern erkennen, dass sie beide ein Problem
haben. Gemeinsam suchen sie nach einer Lösung, mit der sie beide
einverstanden sind.
Aus: Grundschulkinder werden Streitschlichter, Verlag an der Ruhr
Vor etwas über einem Jahr haben wir an unserer Primarschule begonnen,
die 5.Klass-Kinder zu Streitschlichtern auszubilden. Auf der Basis eines
klaren Ablaufschemas (6 Stufen) üben die Kinder in häufig durchgeführten
Rollenspielen immer wieder, sich in die verschiedenen Rollen zu versetzen.
Als Konfliktpartner üben sie das Formulieren von Gefühlen, als
Streitschlichter üben sie sich im Leiten eines Konfliktgespräches; als
Beobachter üben sie sich im Reflektieren einer Mediation.
6. Vertrag / Nachtreffen
Mediation nach dem
6-Stufen-Prinzip 5. Lösungsvorschläge
4. Was war vor dem Streit?
3. Wie hast du dich gefühlt?
2. Was ist passiert?
1. Regeln erklären
Am Schluss der Ausbildung legen die Kinder eine Prüfung ab und bekommen
bei bestandener Prüfung ihr Diplom. Von da an werden sie in den Pausen als
Streitschlichter eingesetzt. In einer eigens dafür eingerichteten Nische in der
Bibliothek, wird in ruhiger Atmosphäre, eine Mediation durchgeführt.