Oktober - die schelle
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Teil 11 aus der Serie<br />
Neuenrader Köpfe<br />
von Prof. Dr. Dieter Stievermann<br />
Leopold Albert Schniewindt,<br />
geb. 3. April 1833 Altena, gest. 31.<br />
Januar 1897 Neuenrade. Fabrikant<br />
und Gutsbesitzer zu Berentrop, Ehrenamtmann<br />
zu Neuenrade.<br />
Die Familie Schniewindt lässt sich<br />
schon im 17. und 18. Jahrhundert<br />
in Lüdenscheid nachweisen – u.a.<br />
als Reidemeister im Drahtgewerbe.<br />
Ende des 18. Jahrhunderts wirkten<br />
Schniewindts in Altena als Juristen<br />
und in der Nadelindustrie. 1806 erwarb<br />
Rentmeister (Pächter der Domänen<br />
in den Ämtern Altena und<br />
Neuenrade) Ludwig Schniewindt<br />
zu Altena das ehemalige Klostergut<br />
Berentrop, das damals aber noch<br />
als Enklave zur Gemeinde Werdohl<br />
gehörte. Durch Zukäufe – u.a.<br />
der sog. Schöntaler Osemundhammer<br />
– erwarben <strong>die</strong> Schniewindts<br />
auch umfangreichen Besitz in der<br />
Neuenrader Stadtfeldmark. In den<br />
1830er Jahren wurde im Schöntal<br />
eine Papiermühle betrieben. 1839<br />
begannen Ludwig Schniewindt d.J.<br />
zu Berentrop und Carl Schniewindt<br />
zu Altena (der seit 1829 mit der<br />
Ahlenherstellung beschäftigt war)<br />
mit dem Aufbau einer Alhenfabrik<br />
im Schöntal, auch in Berentrop<br />
wurde zeitweilig produziert. Damit<br />
nahm <strong>die</strong> Geschichte der modernen<br />
Neuenrader Metallindustrie ihren<br />
Anfang.<br />
Carls Sohn Leopold Albert setzte<br />
<strong>die</strong> Familien- und Betriebstradition<br />
fort. Er hatte <strong>die</strong> Gewerbeschule in<br />
Hagen besucht, dann eine kaufmännische<br />
Ausbildung in Bremen erhalten<br />
und zunächst eine Drahtzieherei<br />
in Altena betrieben. 1869 zog<br />
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er nach Berentrop und konnte nach<br />
1870 auch <strong>die</strong> Fabrikanlagen im<br />
Elisental oberhalb Neuenrade erwerben,<br />
wo vor allem <strong>die</strong> Drahtzieherei<br />
ausgebaut wurde, während im<br />
Schöntal neben der zurückgehenden<br />
Ahlenherstellung <strong>die</strong> Drahtweberei<br />
expan<strong>die</strong>rte. Mit 150 Beschäftigten<br />
war <strong>die</strong> Firma C. Schniewindt 1890<br />
mit Abstand der größte Arbeitgeber<br />
in Neuenrade.<br />
Nachdem Berentrop 1889 zu Neuenrade<br />
eingemeindet worden war,<br />
engagierte sich Leopold Albert<br />
auch in der Neuenrader Kommunalpolitik.<br />
In der Krise des Amtes<br />
Neuenrade (Abtrennung von Ohle<br />
und Werdohl) übernahm Leopold<br />
Albert Schniewindt im Juni 1891<br />
<strong>die</strong> Position eines ehrenamtlichen<br />
Amtmannes (Ehrenamtmann). Er<br />
starb aber bereits am 31. Januar<br />
1897 und fand seine letzte Ruhestätte<br />
auf dem Berentroper Privatfriedhof.<br />
Der Sohn Carl Schniewindt<br />
setzte <strong>die</strong> Linie des Vaters als<br />
Unternehmer und Kommunalpolitiker<br />
(langjähriger Stadtverordneter)<br />
fort und erwarb sich insbesondere<br />
Ver<strong>die</strong>nste um <strong>die</strong> Errichtung der<br />
Hönnetalbahn, für <strong>die</strong> sich schon<br />
der Vater eingesetzt hatte.<br />
E. Strutz: Geschichte der Familie<br />
Schniewindt, 1927;<br />
J. Waltermann: Der Schöntaler<br />
Osemundhammer, in: Der Märker 4<br />
(1955), S. 63-66<br />
Ders.: Chronik von Neuenrade<br />
(Stadtarchiv);<br />
150 Jahre C. Schniewindt KG,<br />
1979;<br />
D. Stievermann, Neuenrade, 1990.<br />
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