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Dach- und Fassadenmaterial<br />

Ein Haus sieht Grün<br />

So futuristisch das obige Bild anmuten mag: Grüne Dächer und Fassaden gibt<br />

es seit der Antike. Eigentliche Systeme wurden allerdings erst im 20. Jahrhundert<br />

entwickelt, darunter auch von Le Corbusier. Ein kurzer Blick in die Geschichte und<br />

eine Auswahl aktueller Baulösungen.<br />

Von Katrin Ambühl<br />

pRAXiS<br />

Es scheint, als hätte der Gärtner Architekt oder<br />

der Architekt Gärtner spielen wollen. Im Central<br />

Park in Prag verschmelzen Landschaft,<br />

Fassade und Dach zu einer Einheit. Zu einem<br />

grünen Teppich, der je nach Jahreszeit anders<br />

aussieht. Das Projekt wurde anlässlich des Internationalen<br />

FBB-Gründachsymposiums in Ditzingen<br />

DE mit dem Preis «Gründach des Jahres» ausgezeichnet.<br />

Inmitten eines Parks und mit Blick auf<br />

die Prager Burg stehen auf einer Fläche von 16<br />

Hektar Wohnungen und terrassierte Stadthäuser.<br />

Die bepflanzten Steildächer der Reihenhäuser<br />

haben nicht nur eine ästhetische Funktion. Der<br />

Pflanzenteppich trägt mit seinen natürlichen<br />

Eigenschaften wesentlich zur Qualität des Mikroklimas<br />

bei. Hinter dem Projekt, das als Sieger aus<br />

einem internationalen Wettbewerb hervorgegangen<br />

war, steckt das Atelier A69, ein junges Architekturbüro<br />

aus Prag. Mit der Steildachbegrünung<br />

linktipp<br />

Auf baublatt.ch/gruenedaecher finden Sie<br />

Buchtipps <strong>zum</strong> Thema.<br />

des deutschen Unternehmens Optigrün sind sie<br />

einen Schritt weiter gegangen als viele Architekten<br />

zuvor. Aber neu ist die Idee mit dem bepflanzten<br />

Dach oder auch mit grünen Fassaden nicht.<br />

Springbrunnen auf dem Palastdach<br />

Die ersten bekannten Dachgärten gehören zu den<br />

sieben Weltwundern: 600 v. Chr. liess der visionäre<br />

Stadtplaner Nebukadnezar II. die Hängenden<br />

Gärten von Babylon errichten. Sie bestanden aus<br />

Gewölben, die das gesamte Gewicht der bepflanzten<br />

Terrassen trugen. Ob sie nur der Schönheit<br />

12 baublatt Nr. 36, Freitag, 9. September 2011<br />

Bilder: zvg<br />

Die Grünanlage scheint<br />

die Häuser hochgewachsen<br />

zu sein. Das<br />

Projekt Central Park<br />

Prag wurde <strong>zum</strong> Gründach<br />

des Jahres gekürt.<br />

wegen gebaut wurden oder auch eine Funktion<br />

erfüllten, ist nicht bekannt. Ganz im Unterschied<br />

zu den Dachgärten im alten Rom, die Macht und<br />

Reichtum demonstrieren sollten. Auf Herrschaftshäusern<br />

wurden Blumenbeete und Bäume gepflanzt<br />

oder sogar Springbrunnen oder Teiche waren angelegt.<br />

In der Geschichte der grünen Dächer ging<br />

es aber nicht immer nur um Protz und Prestige. In<br />

Skandinavien schützen mit Torf bedeckte und mit<br />

Gras bepflanzte Dächer seit Jahrhunderten vor<br />

Kälte. Eine Bauweise, die seit einigen Jahren einen<br />

Boom erlebt.<br />

Vorreiter Le Corbusier<br />

Der Schweizer Architekt war einer der ersten<br />

Architekten, den man als systematischen Dachbegrüner<br />

bezeichnen kann. 1914 legte er die konstruktiven<br />

und gestalterischen Grundlagen für die<br />

Nutzung von Dachflächen für die in Serienfertigung<br />

konzipierten Domino-Häuser fest. Sie bestanden<br />

aus einer Skelettkonstruktion aus Stahlbeton mit<br />

Flachdächern. Le Corbusier schuf mit seinem System<br />

die Voraussetzung für eine effiziente Dachbegrünung.<br />

Er meinte, der Dachgarten sollte «<strong>zum</strong><br />

bevorzugten Aufenthaltsort des Hauses werden».<br />

FORTSETZUNG AUF SEITE 14<br />

Der mit den Pflanzen baut<br />

Er liebt die Flora, aber auch die Architektur.<br />

Also verband Patrick Blanc diese beiden<br />

Themen auf symbiotische, kunstvolle Weise<br />

und hat so eine ganz neue Art der Fassadengestaltung<br />

erfunden. Die Pflanzenwände<br />

(murs végétaux) haben<br />

es nicht nur Botanikern<br />

und Hobbygärtnern angetan.<br />

Auch Stararchitekten wie Herzog<br />

de Meuron, Andrée Putman<br />

oder Jean Nouvel sind begeistert<br />

von Blancs Schaffen und<br />

haben ihn angefragt für eine<br />

Zusammenarbeit. Ein Beispiel<br />

ist das Museum Quai Branly in<br />

Paris, das Nouvel entworfen<br />

hat. Patrick Blanc hat den gerundeten<br />

Bau in ein grünes<br />

Pflanzengewand gehüllt, das<br />

immer wieder anders aussieht (Bild unten). Im<br />

Auftrag von Herzog de Meuron begrünte Patrick<br />

Blanc eine 600 Quadratmeter grosse Wand<br />

mit 15 000 Pflanzen von 150 verschiedenen<br />

Arten am Caixa Forum in Madrid (Bild oben).<br />

Angefangen hat alles im Kindesalter. Um sein<br />

Aquarium zu reinigen, experimentierte Blanc mit<br />

Philodendron-Wurzeln, die er<br />

den Pflanzentöpfen von Mama<br />

klaute. Die Wurzeln wuchsen<br />

erstaunlich gut, ohne Erde. Der<br />

kleine Erfinder fügte schliesslich<br />

ein Gitter hinzu, in das sich<br />

die Pflanzen verankern konnten.<br />

Es war die Grundlage für ein<br />

technisches Verfahren, das<br />

Blanc nach seinem Studium der<br />

Botanik entwickelte. Es besteht<br />

aus synthetischem Filz, der an<br />

die Wand geheftet wird. Darüber<br />

wird ein grobmaschiges<br />

Gitter befestigt. In die Wand<br />

werden Bewässerungsrohre integriert, die konstant<br />

Wasser abgeben. In Schlitze im Filz werden<br />

dann Setzlinge gepflanzt. «Eine Pflanzenwand<br />

ist ein Fragment aus der Natur,<br />

das in die Stadt eingeladen wird»,<br />

sieht Patrick Blanc seine vertikalen<br />

Gärten.<br />

Mittlerweile hat der Franzose<br />

seine Fassadenkunst auf der ganzen<br />

Welt bewiesen. Eines seiner<br />

neusten Projekte ist erneut eine<br />

Kooperation mit Jean Nouvel. Er<br />

hat das Hochhaus One Central<br />

Park in Sydney entworfen, das in<br />

rund zwei Jahren fertiggestellt<br />

sein soll. Und dessen Fassade<br />

dann ein grünes Gewand von<br />

Blanc erhalten wird. (ka)<br />

www.verticalgardenpatrickblanc.com<br />

Nr. 36, Freitag, 9. September 2011 baublatt 13


pRAXiS<br />

Sorgt für gutes Klima und spezielle Ästhetik: Gründachsystem Green von Eternit (siehe «Nachgefragt»).<br />

Zinco schafft Synergien von Dachbegrünung und Solarenergie.<br />

nAcHGEfRAGt … bEi cHRiStopH SpREcHER<br />

Christoph Sprecher<br />

ist Produktmanager<br />

Swiss E Roof bei<br />

Eternit.<br />

Wie hat sich die Nachfrage bei Eternit nach<br />

dem grünen Dach entwickelt?<br />

Wir bieten seit rund 16 Jahren das Gründachsystem<br />

Green an. In dieser Zeit konnten immer<br />

wieder solche Dächer realisiert werden. Im<br />

Unterschied <strong>zum</strong> Flachdach sind Begrünungen<br />

auf dem Steildach nicht verbreitet. Es blieb bis<br />

anhin ein Nischenangebot.<br />

Welches sind die Vorzüge des grünen<br />

Daches?<br />

Davon gibt es viele: Schutz der Dachhaut vor<br />

Witterungseinflüssen wie Hagel, UV-Strahlen<br />

und so weiter, Lärmminderung durch gute<br />

Schallabsorption, guter sommerlicher Wärmeschutz<br />

und Retention. Natürlich bietet ein<br />

solches Dach auch ökologische Vorteile. Man<br />

gibt der Natur nicht nur ein Stück Lebensraum<br />

zurück, sondern verbessert auch das unmittelbare<br />

Klima durch Bindung von Staub und<br />

Schadstoffen.<br />

Wie steht es mit der Wartung und<br />

Bewässerung?<br />

Grundsätzlich werden Pflanzen angesät, die<br />

sehr unterhaltsarm sind und sich auch nach<br />

längeren Trockenzeiten wieder erholen. Natürlich<br />

sollte man das Dach von Zeit zu Zeit durch<br />

einen Fachmann kontrollieren lassen. Dieser<br />

Aufwand liegt jedoch nicht extrem über dem<br />

eines normalen Daches.<br />

Einen Schritt weiter ging der österreichische<br />

Architekt Friedensreich Hundertwasser. Er liess<br />

Architektur und Natur komplett verschmelzen zu<br />

einer Einheit. Seine Häuser hatten organische<br />

Formen und bepflanzte Dächer. Damit wollte er<br />

den Menschen ein Leben in Einklang mit der<br />

Natur ermöglichen. «Die Natur, die wir auf dem<br />

Dach haben, ist dieses Stück Erde, das wir umgebracht<br />

haben, dadurch, dass wir das Haus da<br />

hingestellt haben», schrieb er in seinem Buch<br />

«Die grüne Stadt».<br />

Aufwind dank Klimawandel<br />

Der anthroposophische Ansatz von Hundertwasser<br />

war einzigartig in der Architekturgeschichte.<br />

Heute ist die Diskussion nicht mehr ideologisch<br />

gefärbt, wenn es um das grüne Dach geht. Die<br />

Funktionalität steht im Vordergrund, und diese<br />

ist vielfältiger geworden dank effizienten Systemen.<br />

Der Klimawandel hat dem bewachsenen<br />

Dach ebenfalls neuen Auftrieb gegeben: In<br />

Hitzeperioden wirkt das grüne Dach wie eine<br />

natürliche Klimaanlage, es hält Regenwasser bei<br />

starkem Niederschlag zurück und schützt die<br />

Dachabdichtung, selbst bei Hagel. Zudem bindet<br />

das Gründach Staub und Abgase und verbessert<br />

so das Mikroklima.<br />

Es gibt also viele rationale Gründe, die für das<br />

bepflanzte Dach sprechen. Nicht zu vergessen<br />

den vielleicht Wichtigsten: die Ästhetik. Denn<br />

was die Menschen in der Antike und im Alten<br />

Rom als schön empfanden, spricht moderne Zeitgenossen<br />

immer noch an. Es muss ja nicht gleich<br />

ein Hängender Garten à la Babylon oder ein<br />

Springbrunnen auf dem Dach sein. n<br />

Können Sie kurz den Aufbau beschreiben?<br />

Green besteht aus einem zweischaligen Faserzement-Wellplatten-Dach,<br />

auf welches direkt<br />

das Substrat aufgebracht wird. Die erste Schale<br />

wird konventionell wie jedes andere Wellplattendach<br />

erstellt. Die Zweite wird quer, um 90<br />

Grad gedreht, zur Ersten montiert. Sie dient als<br />

Träger für das Substrat und verhindert, dass<br />

es abrutscht. Zudem hilft sie zusätzlich Wasser<br />

zu speichern.<br />

Kann Green mit Sonnenkollektoren<br />

kombiniert werden?<br />

Grundsätzlich ist das möglich und ist sogar ein<br />

Vorteil für die Solaranlage. Denn das Gründach<br />

kann zu tieferen Temperaturen hinter den PV-<br />

Modulen führen und dadurch zu effizienterer<br />

Leistung. Es bedarf jedoch einer genauen Planung,<br />

um von beidem, der Solaranlage und Gründach,<br />

den besten Nutzen zu erhalten. (ka)<br />

Dach- und Fassadenmaterial<br />

clever verhüllt<br />

Nachhaltigkeit und effiziente Bauweise sind die<br />

grossen Themen im Dach- und Fassadenbau.<br />

Das «baublatt» zeigt aktuelle Werkstoffe<br />

und ihre Anwendung am Bau.<br />

Von Katrin Ambühl<br />

Libeskind-Villa in Datteln mit Rheinzink-Fassade.<br />

federführende Architekten stellen viele Hersteller<br />

von Baumaterialien immer wieder vor grosse<br />

Herausforderungen. Sie wollen Freiheit bezüglich<br />

Gestaltung und sie wünschen nachhaltige Materialien,<br />

die sämtliche Vorschriften wie <strong>zum</strong> Beispiel<br />

Brandschutz erfüllen. Und der Werkstoff soll<br />

schnell und effizient verbaut werden können und<br />

nicht unendlich teuer sein. Da ist Hightech und<br />

Innovation gefragt von den Herstellern. Ob Holz,<br />

Glas, Metall oder Verbundstoffe: die Palette ist<br />

breit, wie die Produktübersicht zeigt.<br />

Gut gedämmt<br />

Bauen mit Holz steht heute für zeitgemässe Architektur<br />

und hohen Wohnkomfort. In Kombination<br />

mit Steinwolle lässt sich ein Gebäude auf einfache<br />

und natürliche Weise so stark dämmen,<br />

dass es den strengen Minergie-P-Wert erfüllt.<br />

Beim Holzbausystem von Flumroc werden ganze<br />

Hauselemente vorgefertigt. Dabei können die<br />

Spezialisten die Platten aus Steinwolle effizient<br />

in die Elemente einbringen. Auch aus Sicht des<br />

Brandschutzes sind Flumroc-Produkte ideal für<br />

Holzbauten. Steinwolle ist nicht brennbar und<br />

Holz und Steinwolle<br />

sind die<br />

Grundmaterialien<br />

des City Garden.<br />

weist einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad<br />

Celsius auf. Ein Beispiel, bei dem das System zur<br />

Anwendung kam, ist das viergeschossige City<br />

Garden Hotel in Zug. Der Bau mit den vorgefertigten<br />

Holzelementen mit Dämmplatten dauerte<br />

gerade einmal acht Monate. Die Fassade ist mit<br />

poliertem Chromstahl verkleidet.<br />

www.flumroc.ch.ch<br />

14 baublatt Nr. 36, Freitag, 9. September 2011 Nr. 36, Freitag, 9. September 2011 baublatt 15<br />

Bilder: zvg


pRAXiS<br />

Kluge Platten<br />

Die Sicker- und Schutzplatten «Replast»<br />

aus rezyklierten Kunststoffen<br />

eignen sich als effiziente Alternative<br />

zu Entwässerungsmatten. Sie bieten<br />

zuverlässige Druck-, Schlag- und<br />

Reissfestigkeit, auch bei extremen<br />

Wetterbedingungen. Die Firma A.<br />

Tschümperlin AG hat für das Gewerbehaus<br />

Meyer Burger in Gwatt 750<br />

Quadratmeter Replast geliefert. Wegen<br />

des geringen Gewichts konnten<br />

die Platten zeitsparend eingebaut<br />

werden. Da sie zudem ein geringes<br />

Volumen aufweisen, können sie auch<br />

kostengünstig an Grossprojekte geliefert<br />

werden. Sie eignen sich für den<br />

horizontalen und vertikalen Einsatz<br />

und bieten Schutz von Abdichtungen<br />

und thermischen Isolationen oder als<br />

Sickerplatte.<br />

www.tschuemperlin-ag.ch<br />

Attraktiv und effizient: Schuppenfassade mit Swisstulp-Elementen von Glaströsch.<br />

Schön nachhaltig<br />

Ökoskin heisst eine Produktinnovation aus dem<br />

Hause Rieder: ein hauchdünnes Betonpaneel im<br />

handlichen Lattenformat. Es ist schön wie Holz und<br />

nachhaltig wie Beton. Mit der neuen Standardgrösse<br />

und den bewährten Eigenschaften des Werkstoffs<br />

Glasfaserbeton eröffnen sich neue Anwendungsmöglichkeiten<br />

für Beton. Diese reichen von der klassischen<br />

Verschalung von Gebäuden über stabile<br />

Zäune und strapazierfähige Terrassenböden bis hin<br />

zur optischen Aufwertung von Gartenhäusern oder<br />

kleineren Bauten. Die Latten aus Glasfaserbeton<br />

sind ausserdem leicht zu montieren und müssen<br />

nie gestrichen werden.<br />

www.gasserfassadentechnik.ch<br />

Die Replast-Platten der A. Tschümperlin AG dienen <strong>zum</strong> Dämmen Wasserableiten.<br />

Ästhetisch und robust: Ökoskin von Rieder.<br />

Edle Schuppenhaut<br />

Ob grosszügige Fensterfronten oder elegant verglaste Fassaden: Glas<br />

am Bau verbindet Funktion und Design optimal. Nicht zuletzt deshalb<br />

schwören viele Stararchitekten auf das transparente, aber starke Material.<br />

Neben grosszügigen Elementen gibt es auch andere Varianten. Zum<br />

Beispiel Swisstulp, die Schuppenfassade von Glaströsch. Das dabei<br />

verwendete Einscheibensicherheitsglas ESG oder Verbundsicherheitsglas<br />

VSG ist witterungsbeständig bei niedrigem Wartungsaufwand. Die<br />

Gläser benötigen keine Lochbohrungen, und es können Glasdicken<br />

zwischen 8 und 17 Millimetern von den Schuppenhalterungen aufgenommen<br />

werden. Ideale Einsatzbereiche sind Verglasungen von Industrie-<br />

und Geschäftsgebäuden, Liftturmverglasungen, Verglasungen von<br />

Passarellen oder hinterlüftete Fassaden an Wohnhäusern.<br />

www.glastroesch.ch<br />

Offen und geschlossen: das Amag-Gebäude in Bern mit Elementen der Stebler Glashaus AG.<br />

Wechselspiele<br />

Architektur wird je länger je mehr auch als Teil des Corporate Identity einer<br />

Firma verstanden. Dann spielt die Fassade eine zentrale Rolle. Im Fall des<br />

Amag-Gebäudes in Bern macht das Zusammenspiel von transparenten und<br />

geschlossenen Fassadenabschnitten den speziellen Gebäudecharakter aus.<br />

Langlebig, wartungsfrei und gestalterisch vielseitig: die Paneele von VM-Zinc.<br />

Rillen und Schindeln<br />

VMZ Composite ist eine Verbundplatte mit Zink, die beidseitig im Schmelzfixierverfahren<br />

auf einen Polyethylenkern mit mineralischen Füllstoffen<br />

aufgebracht wurde. Diese gleichermassen chemische und mechanische<br />

Die Pfosten-Riegel-Konstruktion in Elementbauweise von der Stebler Glashaus<br />

AG bildet mit der hinterlüfteten Lochblechfassade eine optisch ansprechende<br />

und funktionale Einheit. Die Glasgalerie im Erdgeschoss und die<br />

Schaufensteröffnungen im Obergeschoss sind je knapp sechs Meter hoch.<br />

Ein spezielles Detail sind die Ganzglasecken, die einen optimalen Einblick von<br />

aussen in die Ausstellungsfläche ermöglichen. www.stebler.ch<br />

Haftvermittlung bewirkt eine hervorragende Ablösebeständigkeit und Stabilität.<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten für eine optimale Fixierung: sichtbar<br />

geschraubt oder genietet; mit dem Kassettensystem eingehängt. Die Oberfläche<br />

ist absolut plan, wartungsfrei und langlebig. Der Werkstoff bietet<br />

grosse Freiheit in der Fassadengestaltung. www.vmzinc.ch.ch<br />

16 baublatt Nr. 36, Freitag, 9. September 2011 Nr. 36, Freitag, 9. September 2011 baublatt 17<br />

Bilder: zvg


Element von Cocoon für<br />

den Südpark Basel.<br />

Hightech-Puzzle<br />

Der Südpark Basel von den Architekten Herzog<br />

& de Meuron lebt hauptsächlich von seiner Fassade.<br />

Der dieses Jahr fertiggestellte Bau weist<br />

einzigartige Fassadenformen mit teilweise komplex<br />

geformten, dreidimensional verschobenen<br />

Geometrien inklusive Koppelungen. Diese besteht<br />

aus Stahl-Leichtbau-Profilen «Transformer»<br />

Kleid aus Rheinzink:<br />

Libeskind-Villa<br />

Datteln.<br />

pRAXiS<br />

von Cocoon. Gefertigt wurden die Elemente in<br />

der Produktionsstrasse von Erne AG Holzbau. Insgesamt<br />

wurden 20152 Einzelteile hergestellt,<br />

just-in-time angeliefert und eine Fassadenfläche<br />

von 6700 Quadratmeter verbaut. Die Vorteile von<br />

Cocoon Transformer sind unter anderem: Gewichtseinsparung<br />

gegenüber Holzbau von bis zu<br />

25 Prozent; Ressourceneffizienz und hoher Recyclinganteil<br />

sowie nicht brennbare Tragstruk-<br />

tur. Das Unternehmen Cocoon hat eine 15-jährige<br />

Erfahrung im Systemleichtbau. In dieser Zeit<br />

haben sich die Systeme nicht nur bei zahlreichen<br />

Aufstockungen, Fassaden und Einfamilienhäusern<br />

bewährt, sondern auch bei der Verwirklichung<br />

anspruchsvoller Architekten wie eben Herzog<br />

& de Meuron, Renzo Piano beim Zentrum<br />

Paul Klee oder Daniel Libeskind für das Westside<br />

in Bern. www.cocoon.ch – www.erne.net<br />

Intelligente Hülle<br />

Mit dem neuen Hauptgebäude in<br />

Deutschland hat Rheinzink den Grundstein<br />

für das von Daniel Libeskind entwickelte<br />

Designhauskonzept «Signature<br />

Series» gelegt. Ein Gebäude, das<br />

nicht nur durch seine Ästhetik, sondern<br />

vor allem durch sein beispielhaftes<br />

Energiekonzept überzeugt. Die<br />

Libeskind-Villa wurde in nachhaltiger<br />

Bauweise als Holzrahmenkonstruktion<br />

errichtet. Die Dach- und Fassadenbekleidung<br />

mit Rheinzink ist Bestandteil<br />

des Energiekonzepts, denn sie<br />

beinhaltet, von aussen nicht sichtbar,<br />

eine Solarthermieanlage.<br />

www.rheinzink.ch<br />

18 baublatt Nr. 36, Freitag, 9. September 2011<br />

Bilder: zvg<br />

www.vigier-beton.ch<br />

fürpermanenTe<br />

erreichbarkeiT<br />

Für eine gute Zusammenarbeit ist die Erreichbarkeit des Ansprechpartners das<br />

Aund O. In der Baubranche sowieso. Genau darauf dürfen Sie sich bei uns verlassen.<br />

Neu sind die regional verankerten Unternehmen Vibeton, Vibeton Fribourg,<br />

Kiestag, SGO unter einem Dach zusammengeschlossen. Unser Kerngeschäft: Beton,<br />

Gesteinskörnungen, Deponie und Recycling. Kompetente Beratung, innovative<br />

Lösungen und umfassende Dienstleistungen aus einer Hand – das ist Vigier Beton.<br />

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