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Der Schlossbichler 25 Jahre "Regenbogen" - Thaur

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<strong>Der</strong> <strong>Schlossbichler</strong><br />

Zeitschrift für <strong>Thaur</strong> Nr. 26 / 6. Jahrgang - Oktober 2010<br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> "Regenbogen"


Aus dem Inhalt<br />

Medieninhaber & Herausgeber: Hannes Giner<br />

Redaktionsleitung: Josef Bertsch<br />

Da Schlossbichla moant:<br />

Seite<br />

Das Facebook-Zeitalter –<br />

4<br />

und was kommt danach?<br />

Bis ans Ende der Welt<br />

6<br />

Die <strong>Thaur</strong>er Fischzucht<br />

einst und jetzt 8<br />

<strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Regenbogen:<br />

Hinter den Kulissen 12<br />

Eduard Kaier –<br />

ältester <strong>Thaur</strong>er und ein<br />

leidenschaftlicher Sammler 16<br />

Bilder für den Absamer Marienplatz<br />

19<br />

von Jutta Kiechl<br />

Redaktionsteam: Harald Egger,<br />

Gilbert Rosenkranz, Elmar<br />

Fiechter-Alber<br />

Blattlinie: Berichterstattung über das<br />

<strong>Thaur</strong>er Dorfgeschehen<br />

Verlagspostamt: 6060 Hall in Tirol<br />

Layout: Werbeagentur<br />

Ingenhaeff-Beerenkamp,<br />

6067 Absam (www.i-b.at)<br />

2<br />

"Mondän und todschick woar die<br />

Galanacht vom Regenbogen. Do mog i mei<br />

Outfit glei amol ändern!<br />

Impressum:<br />

Druck: Pinxit Druckerei GmbH,<br />

6067 Absam (www.pinxit.at)<br />

Bankverbindung: Raiffeisenbank <strong>Thaur</strong>,<br />

Kto-Nr. 22 8 48,<br />

BLZ.: 36337<br />

Anschrift der Redaktion: <strong>Der</strong> <strong>Schlossbichler</strong>,<br />

Dorfplatz 4, 6065 <strong>Thaur</strong><br />

Mailadresse: derschlossbichler@utanet.at<br />

Abo: Inland 10,-/Ausland € 12,-<br />

Erscheinungszeitraum: vierteljährlich<br />

Editorial<br />

Männer diskutieren, Frauen tratschen<br />

(sagen die Männer!), andere twittern.<br />

<strong>Der</strong> „Hoangart“ auf der Hausbank<br />

hat ausgedient. Attraktiven Dorfplatz<br />

gibt’s keinen. Findet Kommunikation<br />

künftig per facebook, twitter oder<br />

netlog statt? Falsch, nicht künftig, wir<br />

sind schon soweit! Jedenfalls viele<br />

von uns, mit Sicherheit jedenfalls die<br />

Jungen!<br />

Ihr Dorfplatz ist heute schon ein virtueller.<br />

Dort werden Termine, Aktivitäten<br />

und Meinungen („Dorftratsch und<br />

Gerüchte“) ausgetauscht. Mag sein,<br />

dass dies für viele Junge praktisch und<br />

zeitsparend ist. Trotzdem sieht man<br />

sie erfreulicherweise nach wie vor<br />

an ihren angestammten Treffpunkten<br />

im Dorf. Den persönlichen Kontakt<br />

– beim Isserbrückl, im Vereinsleben,<br />

etc – kann also auch das beste „social<br />

network“ nicht ersetzen.<br />

Die Idee für ein virtuelles „<strong>Thaur</strong>er<br />

Portal“ steht im Raum. Wer nimmt es<br />

in die Hand? fragt sich<br />

Euer Hannes<br />

Übrigens:<br />

den „<strong>Schlossbichler</strong>“ gibt’s nach wie<br />

vor auf Papier und das kostet. <strong>Der</strong><br />

jährliche Erlagschein mit der Bitte um<br />

Unterstützung liegt bei!


6 <strong>Thaur</strong>er radln für einen guten Zweck nach Wien<br />

Radltour<br />

Anlässlich des Welt AIDS Kongress 2010 in Wien hatte Isser Markus („Poscheler“), Obmann des Radteams Klinik Innsbruck, die glorreiche<br />

Idee unsere gesammelten Spendengelder für ein AIDS-Projekt in Afrika (€ 3000.-) persönlich nach Wien zu radeln.<br />

Gesagt getan, ging er daran mit seinem<br />

Vorstand alle Vorbereitungen zu treffen und<br />

am 17.8.2010 startete um 9.00 Uhr mit ca.<br />

29 Beteiligten und ca. 20 Kurzzeitbegleitern<br />

(bis Rattenberg) vor der Klinik Innsbruck<br />

die „RED ROAD RIBBON“ Tour. Auch 5<br />

<strong>Thaur</strong>er (Isser Markus, Giner Stefan, Gruber<br />

Franz, Felderer Wolfgang, Plattner Romed)<br />

und eine <strong>Thaur</strong>erin (Helbok Anna) hatten<br />

sich dazu entschlossen, dieses Abenteuer<br />

mit zu erleben. Das erste Highlight gleich<br />

beim Start, per Polizeieskorte ging es durch<br />

Innsbruck bis nach Hall. Von dort fuhren<br />

wir über den Radweg bis Rattenberg.<br />

Dort verabschiedeten wir unsere<br />

Begleiter und fuhren in 2 Gruppen<br />

weiter. Die Renngruppe in der<br />

Felderer Wolfgang mitfuhr und<br />

die 2. Gruppe unter der Leitung<br />

von Isser Markus, die es etwas<br />

gemütlicher anging. Weiter ging<br />

es über Wörgl, wo wir zuerst verbotener<br />

Weise einen Tunnel passierten<br />

und am Ende schon von<br />

der Polizei empfangen wurden.<br />

Nach zähen Verhandlungen ließen<br />

diese uns ohne Strafe von<br />

dannen ziehen. Nun ging es über<br />

Umwege (Unterführung mit Kuhscheis…)<br />

wieder zurück auf die Straße (ab da waren<br />

wir nicht mehr die 2. Gruppe, sondern die<br />

„Adventuregroup“) und über St. Johann<br />

– Fieberbrunn – Hochfilzen zum ersten<br />

Etappenziel Saalfelden, wo wir total durchnässt<br />

von der Renngruppe in Empfang<br />

genommen wurden.<br />

Tag 2: Start in Saalfelden bei Salzburger<br />

Schnürl-Regen, jedoch gut gelaunt Richtung<br />

Maria Alm über den Filzensattel und Dientner<br />

Sattel und schließlich nach Annaberg zu<br />

einer dringend benötigten Rast, die durch<br />

ein kraftbringendes Eis aufgepeppt wurde.<br />

Danach war der Pass Gschütt nur noch<br />

ein Hügelchen. In Hallstadt noch eine verhängnisvolle<br />

Pause, denn durch diese<br />

Zeitverzögerung hat es uns auf dem Weg<br />

zum Etappenziel Obertraun so richtig eingeweicht.<br />

Tag 3: Nach der Reinigung unserer Räder<br />

und bei bestem Wetter starteten wir die<br />

Etappe mit einer knackigen 23% Steigung<br />

ins Ausseer Land in der schönen Steiermark.<br />

Den Kulm ließen wir seitlich liegen und<br />

zogen dann hinauf zur Spechtensee-Hütte<br />

des ÖAV. Dem Aufstieg folgte eine „zünftige“<br />

Mountainbikeabfahrt. Nach dieser<br />

6 km langen Schotterstraße waren wir<br />

unserem Gruppennamen wieder gerecht<br />

geworden. Gefreut hab ich mich wohl alleine,<br />

da ich als einziger mit dem Mountainbike<br />

unterwegs war. Über Admont radelten wir<br />

weiter hinaus durch das Gesäuse und nach<br />

einem satten Anstieg waren wir am Ziel –<br />

ein paar originelle Holzhütten auf einem<br />

Campingplatz etwas außerhalb von Hieflau.<br />

Bei einem gemütlichen Grillabend und einem<br />

Glas Wein war auch dies ein guter Tag.<br />

Von li. Gruber Franz, Präsident Isser Markus, Helbok Anna, Plattner Romed, Felderer<br />

Wolfgang, nicht im Bild Giner Stefan.<br />

Tag 4: Nachdem alle aus den Holzhütten<br />

gekrochen waren, starteten wir die 4. Etappe<br />

gleich wieder mit einem satten Anstieg.<br />

Durch das Salztal ging es nach Maria Zell, wo<br />

wir natürlich die Basilika besuchten und das<br />

eine oder andere Gebet sprachen. Weiter<br />

ging es über den Josefs- und Annaberg ,<br />

den höchsten Punkt an diesem Tag ,wo wir<br />

nochmals eine hoch verdiente „Eisbecher“-<br />

Rast einlegten. Die Renngruppe mit Felderer<br />

Wolfgang kam hier etwas verspätet an, da<br />

diese sich eine Zwangspause am Erlaufsee<br />

verordnet hatten. Vom Annaberg ging es<br />

über eine klasse Abfahrt nach Trauniz. Beim<br />

Abendessen verkündete der Präsident die<br />

Vorverlegung des Starts am nächsten Tag auf<br />

7.30 Uhr. Dies wurde bei einem gemütlichen<br />

Beisammensein und unter Anwesenheit des<br />

Bürgermeisters noch sehr lange und ausführlich<br />

besprochen.<br />

Tag 5: Die letzte Etappe begann mit der<br />

standesgemäßen Verabschiedung durch den<br />

Bürgermeister. Aus den ursprünglich 90 km<br />

wurden ca. 130 km, deshalb war der<br />

frühe Aufbruch gerechtfertigt. Südlich von<br />

St. Pölten radelten wir mitten durch herrliche<br />

Sonnenblumenfelder bis nach Königsstetten<br />

an der Donau, wo wir uns wieder mit<br />

der Renngruppe vereinigten und gemeinsam<br />

zu Mittag aßen. Gestärkt und voller<br />

Elan fuhren wir auf dem Donauradweg<br />

an Klosterneuburg vorbei von Norden her<br />

nach Wien. Um ca. 14.00 Uhr war es<br />

dann so weit. Wir hatten die Ortstafel von<br />

Wien erreicht, ein schnelles Foto und<br />

schon ging es weiter zum Treffpunkt unter<br />

der Reichsbrücke, wo wir von zwei Wiener<br />

Polizisten auf ihren Motorrädern empfangen<br />

wurden. Natürlich mussten wir wieder auf<br />

die Renngruppe warten. Erster Akt<br />

der Polizei war die Sperrung der<br />

Reichsbrücke, sodass wir ungehindert<br />

Richtung Innenstadt einbiegen<br />

konnten. Ich muss zugeben, es<br />

war ein erhebendes Gefühl unter<br />

Polizeischutz durch eine Großstadt<br />

zu fahren. Um ca. 15.30 Uhr war<br />

es endgültig geschafft. Wir waren<br />

beim Welt-AIDS-Kongress 2010<br />

in Wien angekommen. Dort<br />

stürmten wir mit unseren Rädern<br />

den Kongress, wo die zweite<br />

Spendenübergabe stattfand. Die<br />

Fahrt durch die Innenstadt und wieder hinaus<br />

war wohl der gefährlichste Teil unserer Reise.<br />

Angekommen im Hotel direkt an der alten<br />

Donau und nach einem Erfrischungsbad ließen<br />

wir den letzten Tag unseres Abenteuers<br />

bei einem Heurigen in der Innenstadt ausklingen.<br />

Wir hatten ca. 600 km und ca.<br />

8500 Hm in den Beinen und wer zuvor der<br />

Meinung war, dass es nach Wien hinunter<br />

geht, der war die letzten 5 Tage eines besseren<br />

belehrt worden.<br />

Tag 6: Rückreise. <strong>Der</strong> Bus erschien wie<br />

ausgemacht um 11.00 Uhr und nach dem<br />

Verstauen der Räder im Anhänger ging es am<br />

Nachmittag zurück Richtung Tirol, wo wir<br />

am Abend wohlbehalten ankamen. Dies ist<br />

mein Reisebericht von einer unvergesslichen<br />

Fahrt nach Wien und ich möchte mich auf<br />

diesem Weg bei unserem Präsidenten Isser<br />

Markus, seinem Team und allen Mitstreitern<br />

nochmals bedanken. Ohne Euch hätte<br />

ich es wohl nicht geschafft. Einen weiteren<br />

Bericht findet ihr auf der Seite des HIV-Team-<br />

Tirol unter: www.hiv-team-tirol.at<br />

- Plattner Romed -<br />

3


Virtuelle Welt<br />

Das Facebook-Zeitalter – und was kommt danach?<br />

<strong>Der</strong> „Quit Facebook Day“, an dem angeblich Tausende Menschen das Online-Netzwerk verlassen wollten, war ein großer Flop. Am 31.<br />

Mai diesen <strong>Jahre</strong>s haben nicht einmal 0,01 Prozent der Nutzer ihren Account aus dem weltweit größten Social Network gelöscht.<br />

Gerade einmal zwei Monate später meldete<br />

Facebook 500-Millionen Benutzer.<br />

Eine Anzahl, die der Anzahl aller Einwohner<br />

in den EU-Staaten entspricht. In Österreich<br />

liegt die Nutzerzahl bei 2,1 Mio. wobei sich<br />

Frauen und Männer in etwa die Waage halten;<br />

die Altersgruppe zwischen 14 und 49<br />

<strong>Jahre</strong>n ist mit 92% vertreten.<br />

Unsere Fußabdrücke im<br />

World-Wide-Web<br />

Wir alle haben die Erfahrung gemacht,<br />

dass fast jeder Jugendliche, mit dem man<br />

spricht, Facebook nutzt jedoch auch die<br />

sogenannten Silver Sufer, d.h. Personen<br />

über 60 <strong>Jahre</strong> nutzen zunehmend die<br />

Möglichkeiten dieses sozialen Netzwerks.<br />

Dabei haben insbesondere Jugendliche kein<br />

Problem damit, dass sie dabei „unauslöschliche<br />

Fußabdrücke“ hinterlassen. Die<br />

Spuren bleiben auch nach dem Löschen bzw.<br />

Deaktivieren des Benutzerkontos erhalten.<br />

Man hört dabei öfter „ich habe nichts zu<br />

verbergen“. Für junge Menschen steht der<br />

Spaß im Vordergrund; Freunde im WEB treffen,<br />

persönliche Nachrichten schicken oder<br />

chatten, Fotos und Videos hochladen ist<br />

angesagt. Ältere und Personen die schlechte<br />

Erfahrungen gemacht haben (Stalking)<br />

sehen das differenzierter. So wurde z.B. ein<br />

Nutzer verurteilt, weil er unter dem Namen<br />

eines anderen Nutzers behauptet hat, er<br />

wäre homosexuell und nicht vertrauenswürdig.<br />

Facebook hat seine Firmensitz in den<br />

USA und unterliegt hinsichtlich Datenschutz<br />

nicht europäischem Recht.<br />

Facebook „findet uns“<br />

Grundsätzlich ist der Datenschutz bei<br />

Facebook ein großes Problem, jedoch nicht<br />

nur dort. Zwar kann man sich bei Facebook<br />

mit einer fiktiven Identität anmelden, trotzdem<br />

gibt es verschiedenste Möglichkeiten<br />

Nutzer zu identifizieren aber auch Personen,<br />

die keine Nutzer sind. Hierfür stehen<br />

Analyse-Software-Tools im Einsatz. Zwar<br />

gibt es auf Facebook derzeit ca. 170 (!)<br />

Sicherheitseinstellungen. Wenn man sich der<br />

Herausforderung stellt und wenigstens einen<br />

Teil dieser Einstellungen vornimmt, passiert<br />

4<br />

es immer wieder, dass durch einseitige<br />

Änderungen bei Facebook alle Einstellungen<br />

verloren gehen.<br />

Informationen über uns sind<br />

das Kapital<br />

Facebook ist berechtigt alle Inhalte kommerziell<br />

zu nutzen und die Nutzungsrechte an<br />

Dritte weiterzugeben. Im Jahr 2009 kaufte<br />

die russische Firma Digital Sky Technologies<br />

für 200 Millionen Dollar 1,96 Prozent von<br />

Facebook. Daraus lässt sich ein Firmenwert<br />

von 10 Milliarden Dollar ableiten, für ein<br />

Unternehmen, das 2004 mit einem Kapital<br />

von 18.000 Dollar gegründet wurde. Die<br />

Frage warum ein Unternehmen wie Facbook<br />

derart hoch gehandelt wird lässt sich dadurch<br />

beantworten, dass es über eine Unmenge<br />

von Informationen verfügt, die ihre Nutzer<br />

dort freiwillig oder auch unfreiwillig hinterlassen<br />

haben und die, miteinander verknüpft,<br />

(Data Mining) Nutzerprofile ergeben, die<br />

kommerziell genutzt werden. Selbst als ganz<br />

normaler Google-Nutzer machen Sie die<br />

Erfahrung, dass, wenn Sie auf verschiedenen<br />

Rechnern die gleiche Suche starten, unterschiedliche<br />

Ergebnisse erhalten. Google hat<br />

die Nutzer aufgrund vorheriger Abfragen<br />

oder auch Käufe etc. unterschiedlich profiliert<br />

und reagiert darauf mit unterschiedlichen<br />

Ergebnissen und Werbeangeboten.<br />

Facebook gab es vor sechs<br />

<strong>Jahre</strong>n nicht – was wird in<br />

sechs <strong>Jahre</strong>n sein?<br />

Wenn Facebook eines Tages beim Anmelden<br />

bereits mehr über den Nutzer weiß als er<br />

selbst, wenn Sie auf der Straße fotografiert<br />

werden und es jedem möglich ist, Sie über<br />

einen WEB-Dienst (wie heute schon bei<br />

Gebäuden etc. möglich) zu identifizieren,<br />

denken wir erst dann über den Erhalt der<br />

Privatsphäre nach?<br />

Ich möchte bei der Betrachtung was alles<br />

möglich ist bzw. kommen wird „den Teufel<br />

nicht an die Wand malen“. Auf die Frage<br />

an den Vorstandschef von Google Inc. Eric<br />

Schmidt nach dem Planungshorizont von<br />

Google antwortete er: “Ein Jahr. Wir haben<br />

schon mal versucht, zwei <strong>Jahre</strong> im Voraus zu<br />

planen, aber das ist kaum möglich. Es gibt<br />

immer neue Ideen. Die Dinge ändern sich<br />

ständig.“ Neue virtuelle Gemeinschaften<br />

wie Diaspora entstehen, bestehende wie<br />

Youtube, Twitter etc. entwickeln sich weiter.<br />

Facebook gab es vor sechs <strong>Jahre</strong>n nicht. Was<br />

wird aber in sechs <strong>Jahre</strong>n sein?<br />

Netzneutralität, wer garantiert<br />

sie?<br />

Stellen Sie sich vor, Sie wollen mit dem<br />

Bus fahren. Sie warten an der Haltestelle<br />

mit einer anderen Person. <strong>Der</strong> Bus kommt<br />

und hält. <strong>Der</strong> Fahrer erklärt ihnen, dass er<br />

zunächst nur die andere Person mitnehmen<br />

wird, weil diese bereits im Vorhinein<br />

und zusätzlich einen höheren Preis bezahlt<br />

hat. Sie müssen mit dem nächsten Bus,<br />

der langsamer ist und Umwege macht,<br />

fahren. Sie werden sagen, dass ist unmöglich.<br />

Genau dieses Problem wird jedoch<br />

derzeit unter dem Begriff „Netzneutralität“<br />

diskutiert. <strong>Der</strong>zeit ist es so, dass alle Daten im<br />

Netz grundsätzlich gleich behandelt werden.<br />

Es könnte jedoch der Fall eintreten, dass<br />

gegen zusätzliches Entgelt Anbieter wie z.B.<br />

Youtube im WEB bevorzugten werden. Das<br />

heißt, dass die Daten, die aus diesem Bereich<br />

kommen, bevorzugt „transportiert“ werden.<br />

<strong>Der</strong>zeit lehnen alle großen Player Zahlungen<br />

dafür ab. Wie lange noch? Steht das Zwei-<br />

Klassen-Web schon vor der Tür?<br />

Das WEB entwickelt sich weiter<br />

– was ist mit den Nutzern?<br />

Bezüglich der Entwicklung des WEB`s stehen<br />

wir trotz aller Dynamik noch ganz am Anfang.<br />

Das WEB wird sich weiter rasant entwickeln.<br />

Aber wie entwickeln wir uns zu mündigen


Benutzern weiter und in welchem Maße ist<br />

die Politik gefordert uns zu schützen.<br />

Die Politik handelt nicht!<br />

Es ist merkwürdig! Nichts auf der Welt ist<br />

internationaler wie das WEB. Wir haben<br />

oft das Gefühl, dass sich die EU mit einer<br />

übermäßigen Regulierungswut in unsere<br />

internen Angelegenheiten einmischt. Aber<br />

dort wo es Bereiche gibt, die nur grenzüberschreitend<br />

gelöst werden können, gibt<br />

es keinerlei Initiativen, weder von Seiten der<br />

EU-Kommission noch vom EU-Parlament.<br />

Hier ist jedoch die Politik gefordert z.B.<br />

ein europäisches Netzwerk auf den Weg<br />

zu bringen, das den Datenschutz, die<br />

Netzneutralität und einen offenen Standard<br />

garantiert sowie eine Bildungsoffensive zu<br />

starten, der mündige Nutzer zum Ziel hat.<br />

Dr. Susanne Zitterl mit ihrer Assistentin Ulli Thönig<br />

Social Network - ein <strong>Thaur</strong>er<br />

Portal<br />

Ich möchte nicht den Eindruck erwecken,<br />

dass soziale Netzwerke wie Facebook,<br />

Twitter oder Xing abzulehnen sind, im<br />

Gegenteil, man muss jedoch verantwortlich<br />

damit umgehen. Ich könnte mir<br />

durchaus vorstellen, dass ein geschlossenes<br />

„<strong>Thaur</strong>er Portal“ entstehen könnte,<br />

über das neue Freundschaften oder<br />

Bekanntschaften entstehen, Wanderungen<br />

oder Radltouren vereinbart werden, mit z.B.<br />

einer Tauschbörse, Wohnungsangeboten,<br />

Werbung für <strong>Thaur</strong>er Betriebe,<br />

Mitteilungen der Gemeinde, Pfarre und<br />

Schule, Bekanntmachungen der Vereine<br />

(die sich viele Aussendungen sparen<br />

würden) usw. <strong>Der</strong> Phantasie sind keine<br />

Grenzen gesetzt.<br />

<strong>Der</strong> Schloßbichler veranstaltet<br />

einen Themenabend<br />

Dass alle Aspekte der Nutzung von<br />

sozialen Netzwerken im WEB wie die<br />

Problematik des Erhalts der Privatsphäre,<br />

der Jugendschutz, kommerzielle Nutzung<br />

und die Möglichkeiten, die sich für die<br />

<strong>Thaur</strong>er Bevölkerung ergeben könnten, in<br />

Neueröffnung!<br />

Seit kurzem hat auch <strong>Thaur</strong> eine<br />

zweite Arztpraxis. Die Ordination<br />

befindet sich in der Dörferstraße<br />

30b, neben der Autolackiererei<br />

Plank; Parkplätze finden sich an der<br />

gegenüberliegenden Straßenseite.<br />

Die Allgemeinmedizinerin Dr.<br />

Susanne Zitterl führt alle Kassen<br />

und sieht ihre Aufgabe in der<br />

ganzheitlichen Betreuung ihrer<br />

Patienten, sowohl in der Praxis<br />

als auch im häuslichen Umfeld<br />

(Hausbesuche). Kinder sind gerne<br />

gesehen; für sie gibt’s eine eigene<br />

Spielecke.<br />

Die Praxis verfügt über modernste Einrichtung der Labormedizin sowie moderne<br />

Therapiegeräte zur Behandlung von Schmerzen und Funktionsstörungen des Stütz- und<br />

Bewegungsapparates.<br />

Öffnungszeiten:<br />

MO-DO 8-11.30 Uhr / FR 8-13.30 Uhr / MI 17-19.00 Uhr<br />

Telefonische Terminvereinbarungen sind möglich jedoch nicht unbedingt erforderlich. Tel: 492<strong>25</strong>9<br />

Aus dem Gemeinderat<br />

Virtuelle Welt<br />

diesem Artikel nicht abschließend behandelt<br />

werden können, versteht sich von<br />

selbst. Es besteht daher die Absicht, dass<br />

der „Schloßbichler“ einen Themenabend<br />

zu den angerissenen, aufgeworfenen aber<br />

auch neuen Themen im Alten Gericht<br />

veranstalten wird, der sich an alle richtet,<br />

die das WEB nutzen aber auch an alle sonstigen<br />

Interessierten.<br />

- Reiner Bachor -<br />

Facebook (www.facebook.com):<br />

Gegründet 2004 von Mark Zuckerberg<br />

als Online-Portal für Studenten an<br />

der Harvard-University, derzeit in 74<br />

Sprachversionen verfügbar. Die Anzahl<br />

der Nutzer wird mit ca. 500 Millionen<br />

angegeben, davon in Österreich 2,1<br />

Mio.<br />

YouTube (www.youtube.com):<br />

Gegründet im Mai 2005 von Chad<br />

Hurley u.a. als Videoportal und ist<br />

im Besitz von Google. Es sind 12<br />

Sprachversionen verfügbar. Im Mai<br />

2010 wurden weltweit über 2 Milliarden<br />

Aufrufe täglich berichtet.<br />

Twitter (www.twitter.com):<br />

Gegründet 2006 von Jack Dorsey<br />

u.a. unter dem Namen Twttr um<br />

Informationen in Kurzform (140<br />

Zeichen) zu veröffentlichen. Die<br />

Nutzungsmöglichkeiten wurden inzwischen<br />

deutlich ausgeweitet. Die Anzahl<br />

der Nutzer für Österreich wird mit<br />

<strong>25</strong>.000 angegeben.<br />

Diaspora (www.joindiaspora.com)<br />

Diaspora verspricht ein neues Soziales<br />

Netzwerk auf Open-Source-Basis, das<br />

die Privatsphäre beachtet und den<br />

Nutzern die Kontrolle über die Daten<br />

gibt. Mitte Oktober 2010 soll eine Art<br />

„Public Alpha Version“ online gestellt<br />

werden.<br />

Google (www.google.com)<br />

Gegründet 1998 ist eine Internet-<br />

Suchmaschine mit einem weltweiten<br />

Marktanteil von mehr als 80%. Nach<br />

eigenen Angaben ermittelte Google<br />

bereits im Jahr 2008 mehr als 1 Billion<br />

Internetadressen im WEB.<br />

5


Abenteuer<br />

Wer auf<br />

e i n e m<br />

G l o b u s<br />

oder einer<br />

Weltkarte die<br />

Länder und Kontinente<br />

der Erde betrachtet, muss schon zweimal und<br />

bewusst hinsehen, um zu bemerken, dass es<br />

neben den sechs bewohnten Kontinenten<br />

auch einen siebten – unbesiedelten – gibt:<br />

Die Antarktis. Diese und ihr Gegenüber, die<br />

Arktis, gehören zu den großen Leidenschaften<br />

von Christoph Höbenreich. <strong>Der</strong> promovierte<br />

Geograf und staatlich geprüfte Berg- und<br />

Schiführer hat einige Pionierexpeditionen<br />

in die höchsten Breiten der Erde unternommen<br />

und immer wieder neue Ziele<br />

abseits üblicher Bergsteigerpfade gesucht.<br />

„Das macht für mich einen besonderen<br />

Reiz aus“, begründet Christoph Höbenreich<br />

durchaus stolz eine seiner Motivationen für<br />

die Polarexpeditionen.<br />

1993 konnte er zum ersten Mal eine<br />

Filmexpedition des ORF für eine Universum-<br />

Sendung über Franz-Josef-Land als<br />

Bergführer begleiten. Dieser Archipel aus fast<br />

200 Polarinseln im nördlichen Eismeer wurde<br />

1873 durch die beiden K.u.k.-Österreicher<br />

Julius Payer und Karl Weyprecht entdeckt<br />

und gehört heute zu Russland. Von dieser<br />

ersten Polarerfahrung beeindruckt,<br />

entschloss sich Christoph Höbenreich,<br />

gemeinsam mit einem österreichischen<br />

und zwei russischen Partnern die Route<br />

der Entdecker aus dem 19. Jahrhundert in<br />

einer Gedächtnisexpedition nachzugehen.<br />

Dies war allerdings erst möglich, nachdem<br />

sich zahlreiche österreichische Behörden,<br />

Bundespräsident Heinz Fischer und sogar der<br />

damalige russische Staatspräsident Wladimir<br />

Putin für die Genehmigung durch den russischen<br />

Generalstab einsetzten. So war 2005<br />

– bezeichnenderweise 60 <strong>Jahre</strong> nach Ende des<br />

Krieges und 50 <strong>Jahre</strong> nach Unterzeichnung<br />

des Staatsvertrages – das österreichischrussische<br />

Projekt möglich. Die Route über<br />

Schnee und manchmal sehr dünnes Polareis<br />

war eine besondere Herausforderung in<br />

mehrfacher Hinsicht. Nicht nur das gemein-<br />

6<br />

Bis ans Ende der Welt<br />

7 und 4 Polarexpeditionen von Dr. Christoph Höbenreich<br />

Insgesamt eineinhalb <strong>Jahre</strong> seines Lebens verbrachte Christoph Höbenreich in Zelten in Kälte,<br />

Schnee und Eis der Polargebiete, wie unter anderem während einer Durchquerung Grönlands mit<br />

Hundeschlittengespannen, einer Skireise am Nordpol oder als Leiter der US-Polarbasis Vinson Base<br />

Camp in der Antarktis.<br />

same Unterwegs-Sein und Aufeinander-<br />

Geworfen-Sein mit drei anderen Kollegen in<br />

extremen Situationen war spannend. Auch<br />

ganz natürliche Bedrohungen waren höchst<br />

lebendig. Insgesamt neun Eisbär-Kontakte<br />

erlebte die Expeditionsgruppe. Die meisten<br />

wurden von ihrem Hund Nanuk in die Flucht<br />

geschlagen. Nur einen hungrigen Bären hat<br />

der Samojede verschlafen, der dann durch<br />

Warnschüsse vertrieben werden musste.<br />

Neben insgesamt sieben Reisen in die<br />

Eislandschaften des arktischen Polarmeeres,<br />

hatte Christoph Höbenreich inzwischen vier<br />

Mal die Möglichkeit, die Antarktis zu erforschen.<br />

Am anderen – südlichen – Ende<br />

der Welt lauern bekanntlich keine Eisbären.<br />

„Die größte Gefahr im Eis stellt paradoxerweise<br />

das Feuer dar, mit dem du beim<br />

Schneeschmelzen und Kochen hantierst.<br />

Wenn du dabei unvorsichtig bist, dann<br />

kannst du wichtigste Ausrüstungsteile oder<br />

gar das ganze Zelt verlieren.“ Die Gefahren<br />

der antarktischen Eiswildnis selbst empfindet<br />

Christoph Höbenreich trotz Gletscherspalten<br />

und Polarstürmen zumindest als kalkulierbar,<br />

wenn man ihnen mit entsprechend<br />

Respekt und Vorsicht begegnet. Zwar ist<br />

man stets Temperaturen zwischen -20° und<br />

-40° Celsius ausgesetzt. Durch die niedrige<br />

Luftfeuchtigkeit der Eiswüste werden<br />

die klirrenden Temperaturen allerdings bei<br />

weitem „angenehmer“ empfunden: „Ein<br />

feuchter Wintertag bei uns ist viel grausliger,<br />

als zwanzig Grad unter Null am Südpol.“<br />

In jedem Fall stellt sich Antarktika für seine<br />

„Besucher“ als Land der Extreme dar: Die<br />

kälteste, die trockenste, die windigste Region<br />

der Erde und dazu noch der Kontinent<br />

mit der höchsten durchschnittlichen<br />

Meereshöhe. Polarexpeditionen erfordern<br />

zwar keine körperlichen Spitzenleistungen,<br />

die über ein oder zwei Tage an die Grenzen<br />

der Leistungsfähigkeit führen wie bei einer<br />

Gipfelbesteigung eines Achttausenders,<br />

„aber du kannst dich in der Kälte selten wirklich<br />

erholen – außer im Schlafsack – und bist<br />

permanent gefordert“. Das verlangt Training,<br />

z.B. um in der Lage zu sein, einen 100kg<br />

schweren Schlitten nicht nur auf glattem<br />

Eis, sondern auch über raue Schneeflächen<br />

zu ziehen. Deshalb darf es nicht verwundern,<br />

wenn man bei einem Spaziergang auf<br />

dem Vorbergweg in Richtung Guggermauer<br />

einen etwas „verrückten“ Sportler trifft, der<br />

einen Autoreifen hinter sich herzieht.<br />

Wer sich unter der Antarktis eine monotone<br />

Ebene vorstellt, kann sich von den Aufnahmen<br />

aus Christophs Kamera überraschen lassen.<br />

„In Queen Maud Land sind die wohl<br />

spektakulärsten Fels- und Eislandschaften<br />

der Erde zu finden“, meint der erfahrene<br />

Bergführer, denn „aus den Eisflächen ragen<br />

senkrecht hunderte Meter hohe Granittürme<br />

empor. Und diese Superlative, diese Ruhe<br />

und Stille, kein Mensch außer der kleinen<br />

Expeditionsgruppe in diesen sensationellen<br />

Landschaften sind es, die in mir eine große<br />

Begeisterung für die Polargebiete geschaffen<br />

haben.“ Vieles verlangsamt sich und<br />

Worte gewinnen an Gewicht. „Es kann<br />

sein, dass dein Expeditionspartner auf deine<br />

Bemerkung ‚Heut geht’s gut voran’ erst nach<br />

einer Stunde Schweigen antwortet: ‚Ja, heut<br />

geht’s wirklich gut’“. Als eine durchaus spirituelle<br />

Leidenschaft könnte man Christoph<br />

Höbenreichs Sehnsucht nach den Enden<br />

der Welt bezeichnen. Dass die Begegnung<br />

mit der antarktischen Natur große Ehrfurcht<br />

erfordert, ist für ihn Selbstverständlichkeit.<br />

Vermutlich würde nie ein Mensch bemerken,<br />

würden er und seine Expeditionskollegen<br />

ihren Müll irgendwo unter dem Eis vergraben.<br />

Selbstverständlich wird jedoch alles wieder<br />

mitgenommen. Am Mount Vinson, dem<br />

mit 4.892 m höchsten Berg der Antarktis,<br />

den der <strong>Thaur</strong>er nicht weniger als fünf Mal<br />

besteigen konnte, gilt sogar der Grundsatz:<br />

„Take everything with you, even when you<br />

have eaten it before!“<br />

Und die Zukunft der Antarktis, des<br />

Polareises? „Sehe ich relativ gelassen“,<br />

meint Christoph. „An der westantarktischen<br />

Halbinsel hinterlässt der Klimawandel an<br />

den Gletschern und Schelfeisen zwar bereits<br />

deutliche Spuren – genauso wie bei unseren<br />

Gletschern in den Alpen. <strong>Der</strong> allergrößte<br />

Teil der Antarktis scheint jedoch den<br />

Klimawandel zu verschlafen. Durch eige-


ne Beobachtungen bestätigte Christoph<br />

Höbenreich diese Annahmen. Die inzwischen<br />

vierte Antarktisexpedition führte ihn<br />

zuletzt im November 2009 nach Queen<br />

Maud Land, jenem Teil der Antarktis<br />

südlich von Südafrika. Für den Hinflug<br />

hatte er Luftaufnahmen dieser Gegend<br />

zur Verfügung, die von einer deutschen<br />

Expedition vor über 70 <strong>Jahre</strong>n gemacht<br />

wurden. Als er diese mit den eigenen<br />

Aufnahmen verglich, ließ sich praktisch keine<br />

Veränderung in der Eisbedeckung feststellen.<br />

Diese Beobachtungen wurden auch durch<br />

Erkenntnisse anerkannter Glaziologen bestätigt.<br />

Und bei Durchschnittstemperaturen<br />

von unter -35°C würde selbst bei einer<br />

Erwärmung um ein paar Grad die mit<br />

Abstand größte Eismasse der Welt wohl<br />

Aus dem Gemeinderat<br />

Abenteuer<br />

kaum abschmelzen, sondern durch mehr<br />

Schneefall vielleicht sogar wachsen.“<br />

Das Klima, das Eis und auch der internationale<br />

Antarktisvertrag sorgen dafür,<br />

dass die archaische Schönheit der Antarktis<br />

über lange Zeit unberührt erhalten bleibt.<br />

Genug Platz für weitere Träume und Ziele<br />

mit Gleichgesinnten, denn „die Gruppe der<br />

Polarforscher ist noch immer recht klein.<br />

Für sie bleibt ihre Welt nach wie vor riesengroß!“<br />

- Elmar Fiechter-Alber -<br />

Wer sich ausführlicher für die<br />

Expeditionen von Christoph Höbenreich<br />

oder sogar für die Teilnahme an der<br />

nächsten Antarktisreise interessiert,<br />

zwei aktuelle Hinweise:<br />

7. November, 15.00 Uhr:<br />

Lichtbildervortrag von Christoph<br />

Höbenreich bei der Alpinmesse<br />

Innsbruck: „Antarktika: Mount Vinson<br />

- Queen Maud Land“<br />

März 2011:<br />

14tägige Schiffs- und Bergreise über<br />

Südamerika an die antarktische Halbinsel<br />

mit einfachen Bergbesteigungen.<br />

7


anno dazumal<br />

Die <strong>Thaur</strong>er Fischzucht<br />

einst und jetzt<br />

Die meisten <strong>Thaur</strong>er sind wohl schon öfters über den Segenbichl hinaus, an der Fischzucht vorbei nach Absam spaziert. Sie wissen,<br />

dass dort vom Alpenzoo Fische gezüchtet werden, aber das war’s dann auch. Dabei gibt’s auch über diesen idyllischen Flecken unserer<br />

Gemeinde einiges zu erzählen.<br />

Im Fischereibuch des Kaisers Maximilian aus<br />

dem <strong>Jahre</strong> 1504 werden die beiden „Seele<br />

zwischen Thauer und Abson“ erwähnt, die<br />

aber auch schon im 14. Jh. genannt werden.<br />

Forellen, Äschen und Renken schwammen<br />

in den Teichen, allerdings „sy laichen<br />

nit darinnen“! Kein großes Problem, der<br />

Nachwuchs kam ja ohnehin über das exzellente<br />

Fischwasser des Kinzachbachls herauf.<br />

Die „zwey vischgrueben“ oder „weyer“<br />

werden immer wieder angeführt, doch mit<br />

der Fischzucht ging es eigentlich erst anno<br />

1884 los. Die Zeiten waren aber schwierig.<br />

Schon bald versumpften die Teiche wieder.<br />

1923 erfolgte dann durch den Landeskulturrat<br />

(Vorläufer der Landeslandwirtschaftskammer)<br />

ein Neustart. Es herrschte damals große<br />

Not und so wurden mit Arbeitslosen recht<br />

kostengünstig insgesamt 57 Teiche gegraben.<br />

Im oberen Bereich errichtete man das<br />

„Fischerhaus“ und Franz Pernlochner III.<br />

hat es damals mit einem Fresco (Petrus<br />

als Fischer mit einem vollen Netz in den<br />

Händen) geschmückt.<br />

Vier <strong>Jahre</strong> später kam Engelbert Schaar<br />

aus Traismauer bei Krems in NÖ als neuer<br />

Fischereimeister nach <strong>Thaur</strong>. Doch da lassen<br />

wir besser seine Tochter, die „Fischer“ Rosa<br />

erzählen: „<strong>Der</strong> Vater war vorher schon als<br />

Fischereimeister in Erlaufboden, am Mondsee<br />

und in der Leutasch tätig. Er kam dann nach<br />

<strong>Thaur</strong> und wir sind oben im Fischerhäusl<br />

einzogen. I war ja 1927 erscht a Madele mit<br />

drei Johr!“<br />

Bald lernte die kleine Rosa auch den richtigen<br />

Umgang mit den Fischen und erinnert sich<br />

noch heute gut daran: „Im November wurden<br />

die Mutterfische meist in der Mellach<br />

und am Hintersteiner See gefangen. Im<br />

Dezember hat man den Laich abgestreift<br />

und ihn mit der ebenfalls abgestreiften Milch<br />

der „Mandlen“ mit einer leichten Feder<br />

vermischt. Im Feber sind die Jungfische dann<br />

geschlüpft und im März oder April haben<br />

wir sie in die Teiche ausgesetzt. Dort wurden<br />

sie bis zu fünfmal täglich gefüttert. Als<br />

Futter gab’s frischen Topfen vermischt mit<br />

Eidotter und geschabener Milz. Aber weil<br />

der Topfen aus Innsbruck geliefert wurde,<br />

war er in <strong>Thaur</strong> oft nimmer frisch und dann<br />

8<br />

Stolz führt Rosa Schaar, später verh. Schreiner, ihre zwei „Topfenproduzenten“ vor dem Eingang zur Fischzucht.<br />

sind uns immer wieder die empfindlichen<br />

Jungfische eingegangen.“ Schaar durfte<br />

dann selber Kühe halten, um stets frischen<br />

Topfen zur Fütterung produzieren zu können.<br />

Im Oktober wurden die 8 -10 cm lan-<br />

gen Jungfische abgefischt und in den Tiroler<br />

Bächen und Seen eingesetzt.<br />

Engelbert Schaar hat später neben dem<br />

Kinzachhof sein Haus gebaut und ist in<br />

der Pension 1957 mit seiner Familie vom


Engelbert Schaar sorgte als Fischereimeister über <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> für ausreichend Besatzfische<br />

für die Tiroler Gewässer.<br />

Fischerhäusl hinunter an die Dörferstraße<br />

gezogen. Die Fischzucht wurde dann<br />

später an den Alpenzoo verpachtet, der<br />

das Areal zur Produktion von Futter- und<br />

Besatzfischen, aber auch für andere Projekte<br />

verwendete.<br />

Seit kurzem setzt der Tiroler Fischereiverband<br />

als neuer Pächter auch neue Schwerpunkte.<br />

Seit 1989 forscht Dr. Nikolaus Medgyesy an<br />

der Universität über die Tiroler Bachforellen.<br />

Grundsätzlich haben sich nach der Eiszeit 5<br />

verschiedene genetische Linien entwickelt.<br />

Bei uns in Tirol setzte sich der Donautyp<br />

durch. Doch seit den 20er <strong>Jahre</strong>n des letzten<br />

Jahrhunderts ist es mit der Reinheit<br />

der Bestände vorbei. So wie bei der<br />

Nutztierhaltung wurden – meist aus wirtschaftlichen<br />

Gründen – andere Rassen bzw.<br />

Linien eingezüchtet. Mit dem Ergebnis, dass<br />

die optimal angepassten einheimischen Arten<br />

oftmals vom Aussterben bedroht sind.<br />

<strong>Der</strong> heimischen Bachforelle ging es gleich.<br />

Spärliche Restbestände haben in einzelnen<br />

Hochgebirgsseen überlebt. Doch sie sind<br />

besonders zur Laichzeit überaus aggressiv<br />

und stressanfällig, was ihre Nachzucht<br />

nicht unbedingt erleichtert. Im Sinne des<br />

Artenschutzes ist es dennoch wichtig, diese<br />

lokalen Varietäten zu erhalten. Dies gilt für<br />

die Bachforellen ebenso wie für die Äschen.<br />

Durch teilweise massive Eingriffe in die natürlichen<br />

Ökosysteme finden die Fische kaum<br />

mehr die nötigen Laich- und Ruhegebiete<br />

für die natürliche Vermehrung. Hier setzt<br />

das Projekt des Fischereiverbandes an. In<br />

der <strong>Thaur</strong>er Fischzucht sollen nicht einfach<br />

nur Besatzfische, sondern ausschließlich solche<br />

aus heimischen Reinbeständen heran-<br />

Pflanzen neu in<br />

Szene gesetzt!<br />

Außergewöhnliche Floristik, klassische<br />

Beet- & Balkonblumen, exotische<br />

Zimmerpflanzen und stimmungsvolle<br />

Dekoration in unserer Gärtnerei!<br />

Aus dem anno Gemeinderat dazumal<br />

Vater und Sohn Medgyesy und Evelyn Holzer freuen sich über die riesigen Schwärme<br />

an gesunden Jungfischen in den Teichen der <strong>Thaur</strong>er Fischzucht.<br />

gezüchtet werden. Bei den Äschen war<br />

man bereits recht erfolgreich. Circa 100.000<br />

Jungäschen werden jährlich im Inn ausgesetzt,<br />

wo sich heute wieder gute Bestände<br />

nachweisen lassen. Bei der vom Aussterben<br />

bedrohten heimischen Bachforelle steht man<br />

noch am Anfang. Doch Evelyn Holzer, die<br />

Geschäftsführerin des Verbandes ist zuversichtlich,<br />

dass auch dieses in Österreich einzigartige<br />

Artenschutzprojekt Erfolge zeigen<br />

wird. Stolz verweist Nikolaus Medgyesy jun.<br />

auf die tausenden Jungfische, die derzeit in<br />

dichten Schwärmen ihre Runden in den mit<br />

Netzen abgedeckten Teichen drehen. „Die<br />

Netze braucht’s einfach!“ meint er und verweist<br />

auf die hungrigen Reiher, die als ungeliebte<br />

Gäste in den Baumwipfeln sitzen.<br />

- Josef Bertsch -<br />

...DEINGÄRTNER<br />

&FLORIST<br />

Bundesstraße 2 · 6065 <strong>Thaur</strong><br />

Tel. 0 52 23/57 880 · www.gaertnerei-jaeger.at<br />

9


Sport<br />

SV <strong>Thaur</strong>: warum es so gut läuft?<br />

<strong>Schlossbichler</strong>-Interview mit dem Nachwuchsleiter und sportlichen Leiter Florian Felderer über die Nachwuchsarbeit des SV <strong>Thaur</strong>, den<br />

Zielen des Vereins und warum er sich die viele Arbeit antut.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Schlossbichler</strong>: Du bist Nachwuchsleiter<br />

und sportlicher Leiter beim SV <strong>Thaur</strong>. Geht<br />

dir der Fußball eigentlich irgendwann einmal<br />

aus dem Kopf?<br />

Florian Felderer: Fußball begleitet mich schon<br />

mein ganzes Leben. Mit sieben <strong>Jahre</strong>n habe ich<br />

angefangen beim SV <strong>Thaur</strong> Fußball zu spielen.<br />

Ich habe dann auch bei anderen Vereinen<br />

gespielt: Jenbach, Schwaz, Reichenau und<br />

eine Zeit lang auch bei Hall in der dritthöchsten<br />

Liga Österreichs. Also wirklich aus dem<br />

Kopf geht mir der Fußball eigentlich nie. Das<br />

hat auch damit zu tun, dass ich als sportlicher<br />

Leiter und Nachwuchsleiter in dauerndem<br />

Kontakt mit Fußball bin.<br />

Was bedeutet es „Nachwuchsleiter“ zu<br />

sein?<br />

Konkret heisst es zum Beispiel, dass ich jede<br />

Woche mindestens drei Stunden telefoniere.<br />

Weil einfach für eine der acht Mannschaften<br />

des SV <strong>Thaur</strong> – von der Kindergarten-Gruppe<br />

bis zur Kampfmannschaft – immer irgendeine<br />

Arbeit ansteht. Das fängt bei Spieler anmelden,<br />

Trainingsspiele koordinieren an, und<br />

ab und zu sollte man sich auch ein Training<br />

anschauen.<br />

Vereinfacht gesagt, bin ich dafür zuständig,<br />

dass alle Mannschaften des SV <strong>Thaur</strong><br />

jene Voraussetzungen vorfinden, damit sie<br />

auch gut trainieren können. Es geht um die<br />

Einteilung der Trainings, die Planung der<br />

Turniere, von Trainingscamps, mit großer<br />

Unterstützung von Wolfgang Hosp, Martin<br />

Hosp, Nikolaus Christler und des gesamten<br />

Vorstandes des SV <strong>Thaur</strong>.<br />

...und „sportlicher Leiter“?<br />

Als sportlicher Leiter geht es darum, eine gute<br />

Kampfmannschaft zusammenzustellen. Die<br />

Zusammenstellung einer Mannschaft beginnt<br />

10<br />

mindestens ein halbes Jahr vor dem Start<br />

einer neuen Saison. Da geht es um Gespräche<br />

mit den Spielern der Kampfmannschaft:<br />

Machen sie weiter, gehen sie weg? Und in<br />

weiterer Folge: Wer kommt von den jungen<br />

Spielern nach? Welche Spieler holen wir von<br />

anderen Vereinen? Diese Spieler werden bei<br />

Spielen beobachtet. Und dann führe ich<br />

auch mit jedem einzelnen von ihnen – vor<br />

einer Verpflichtung für den Verein – bis zu<br />

drei Gespräche. Das ist viel Arbeit. Aber das<br />

ist wichtig für den Zusammenhalt in der<br />

Mannschaft.<br />

Wenn der SV <strong>Thaur</strong> so weiterspielt, ist er in<br />

vier <strong>Jahre</strong>n in der Bundesliga. Warum läuft’s<br />

zur Zeit so gut?<br />

Ich glaube, das hat wesentlich mit der<br />

guten Arbeit der letzten beiden <strong>Jahre</strong> zu<br />

tun. Wir haben darauf geachtet, dass nur<br />

Spieler in die Kampfmannschaft kommen,<br />

die auch wirklich bereit sind 4 bis 5 Mal pro<br />

Woche zu trainieren. Und: Wir haben darauf<br />

geachtet, dass vor allem junge Spieler in die<br />

Mannschaft kommen – nach Möglichkeit<br />

aus <strong>Thaur</strong> selbst. Wichtig ist natürlich der<br />

gute Zusammenhalt in der Mannschaft. <strong>Der</strong><br />

jüngste in der Kampfmannschaft, Norbert<br />

Krug, ist 15 <strong>Jahre</strong>, der älteste, Andrea Capella,<br />

36 <strong>Jahre</strong> alt. Es passt derzeit einfach am<br />

Spielfeld und auch abseits davon unter den<br />

Spielern hervorragend. Und was noch wichtig<br />

ist: Junge Spieler brauchen in der Mannschaft<br />

auch Spieler, von denen sie lernen können.<br />

Wir haben solche Spieler – etwa Andrea<br />

Capella oder Flo Prünster um nur zwei zu<br />

nennen. Sie haben auch schon in höheren<br />

Ligen ihr Können unter Beweis stellen können.<br />

Was verdienen die „Profis“ vom SV <strong>Thaur</strong><br />

eigentlich?<br />

Wir bezahlen eine Punkteprämie. Für jeden<br />

gewonnenen Punkt gibt es 15 Euro. Nur<br />

einige ganz wenige Spieler bekommen etwas<br />

mehr.<br />

<strong>Der</strong> SV <strong>Thaur</strong> ist besonders aktiv in der Kinder-<br />

und Jugendarbeit. Die erste Mannschaft gibt<br />

es schon für Kinder unter 5 <strong>Jahre</strong>n (U 5). Was<br />

ist das Ziel der Nachwuchsarbeit – Freude<br />

am Spiel oder möglichst gute Leistungen in<br />

der Meisterschaft?<br />

Eindeutig die Freude am Spiel. Wir sind<br />

ein ausbildender Verein. Die Kinder und<br />

Jugendlichen, die zu uns kommen, sollen eine<br />

Gaudi haben. Allmählich sollte aber auch den<br />

Kindern klar werden, dass es so etwas wie eine<br />

Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft<br />

gibt. Denn wer nicht regelmäßig zum Training<br />

kommt, wird für die Mannschaft auch keine<br />

Hilfe sein. Wie viel die jungen Fußballer erreichen,<br />

hängt zu einem guten Teil von ihnen<br />

selbst ab. Wichtig ist mir: Auch Kinder, die<br />

scheinbar kein Talent haben, sollen spielen<br />

können. Denn schon oft hat sich gezeigt, dass<br />

ein vermeintlich „schwacher“ Spieler später<br />

sehr gut geworden ist.<br />

...und das Ziel für die Kampfmannschaft in<br />

der Landesliga?<br />

Wir müssen trotz des guten Starts als<br />

Aufsteiger realistisch bleiben. Ein Platz im<br />

Mittelfeld – zwischen Platz 5 und Platz 8 wäre<br />

für uns eine tolle Sache.<br />

Gibt’s auch Mädchen, die mitmachen?<br />

Ja. Auch Mädchen sind bei uns willkommen.<br />

So gibt es in der U 10-„Mannschaft“ zwei<br />

sehr gute Spielerinnen.<br />

Wie kommt der Verein eigentlich finanziell<br />

über die Runden? <strong>Der</strong> laufende Betrieb<br />

braucht viel Geld.<br />

Das geht nur dank der vielen ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen im Verein. Wir haben bei<br />

Veranstaltungen wie dem Dorfturnier bis zu<br />

60 freiwillige Helfer. Da helfen viele Eltern<br />

von Spielern mit oder Leute, die sonst das<br />

ganze <strong>Jahre</strong> fast nie auf dem Fußballplatz<br />

sind. Eine wichtige Einnahmequelle sind auch<br />

die Kantine und die „kleinen Sponsoren“.<br />

Und natürlich unser Hauptsponsor die<br />

Raiffeisenkasse <strong>Thaur</strong>.<br />

Nur einen kleinen Teil macht die<br />

Ausbildungsentschädigung aus. Je nach Alter<br />

beträgt sie zwischen 40 und 60 Euro. Ein<br />

wenig helfen uns auch die Eintritte bei den<br />

Spielen der Kampfmannschaft und sehr der<br />

Aboverkauf.<br />

Man muss sich vorstellen, was der laufende<br />

Betrieb des Vereins kostet – die Trainer, der<br />

Masseur, die Gebühren für Vorbereitungsspiele<br />

oder wenn wir im Winter auf andere<br />

Fußballplätze ausweichen müssen...


Dorfturnier, Kinder- und Jugend-<br />

Trainingslager, Faschingsball... Als<br />

Ehrenamtlicher bist Du immer wieder gefordert.<br />

Warum tust Du Dir die viele Arbeit<br />

an?<br />

Schon als Kind war für mich das erste, gleich<br />

nach der Hausaufgabe Fußball spielen zu<br />

gehen. Ich wünsche vielen Kindern, dass es<br />

ihnen so gut geht wie mir damals. Und dafür<br />

möchte ich einen Beitrag leisten – natürlich<br />

auch für das Dorf. Zumal wir hier wirklich ein<br />

tolles Umfeld haben.<br />

Fußballcamp des SV <strong>Thaur</strong><br />

TCT - Kinder- und Jugendmeisterschaften<br />

Nachdem es im letzten Jahr keine<br />

Meisterschaften für die <strong>Thaur</strong>er Tennisjugend<br />

gegeben hatte, versuchte man heuer<br />

einen neuen Durchführungsmodus – eine<br />

Differenzierung nach Trainingsjahren. Und<br />

nicht weniger als 23 Kinder und Jugendliche<br />

waren mit enormem Einsatz bei der Sache.<br />

Trotz beinharter Kämpfe und einiger<br />

Überraschungsergebnisse sah man am Ende<br />

fast nur lachende Gesichter, Spielfreude und<br />

Fairness standen an oberster Stelle. In der<br />

„Profilga“ der Gruppe A mit mehr als 4<br />

Trainingsjahren gab es auch in technischer<br />

Hinsicht bereits sehr starke Leistungen, die<br />

8 Teilnehmer bewiesen in jeweils 4 Spielen<br />

ihre Wettkampferfahrung. Vereinsmeisterin<br />

Diana Mader sicherte sich schließlich<br />

den Titel, sie besiegte im Finale einen toll<br />

kämpfenden Simon Leimgruber. Bei den 4<br />

Spielern des B – Bewerbs konnten große<br />

Eltern schreckt oft die viele Zeit, die der<br />

Fußball braucht: Training, Spiele am<br />

Wochenende... Da ist die Angst, bei den<br />

Kindern könnten Schule oder Ausbildung<br />

zu kurz kommen. Was sagst Du, wenn Du<br />

solche Einwände hörst?<br />

Natürlich haben Schule und Beruf Vorrang.<br />

Denn vom Fußball kann niemand leben –<br />

außer er wird Profi. Allerdings merke ich<br />

schon, dass der Sport ein guter Ausgleich zu<br />

Schule und Beruf sein kann, der den Kindern<br />

hilft, ihre Aufgabe gut zu bewältigen.<br />

Marcel Schreter mit den SV-<strong>Thaur</strong>-Betreuern Niki Christler, Stefan Waldner und Florian Huetz und den 20 Kindern.<br />

stehend v.l.n.r:.Florian, Philip, Julian, Maxi, Raphael, Ivan, Tobias, Michael, Florian, Stefan, Nadine, Marie. Kniend<br />

v.l.n.r.: David, Florian, Lukas, Markus, Lukas, Peter, Elias, Klaus.<br />

Leistungsfortschritte festgestellt werden, hier<br />

gewann David Reiter ohne Niederlage den<br />

Titel. Und auch die Jüngsten kämpften unter<br />

Aufsicht von Trainer Lukas mit Softbällen um<br />

Punkte und Siege, 11 Kinder begeisterten am<br />

Kleinfeld mit Einsatz und Schlagkraft. Sieger<br />

wurde in diesem Bewerb Krippels Tobias,<br />

Die Finalisten im A-Bewerb Diana Mader und Simon Leimgruber.<br />

Aus dem Gemeinderat Sport<br />

Florian Felderer, 34 <strong>Jahre</strong> alt, ist<br />

Nachwuchsleiter und sportlicher Leiter<br />

beim SV <strong>Thaur</strong>. Er spielte 23 <strong>Jahre</strong> Fußball.<br />

Seine größten Erfolge: Tiroler Cupsieger<br />

mit der Reichenau (2002), und Vizemeister<br />

der Regionalliga mit dem SV Hall (2003).<br />

<strong>Der</strong> SV <strong>Thaur</strong> hat rund 300 Mitglieder.<br />

Die Kampfmannschaft wurde vergangene<br />

Saison Vizemeister in der Gebietsliga und<br />

ist damit in die Landesliga aufgestiegen.<br />

- Gilbert Rosenkranz -<br />

Heuer veranstaltete der SV <strong>Thaur</strong> zum ersten<br />

Mal ein Camp für die U9, U10 und U12<br />

Mannschaft. Das Camp dauerte 3 Tag (8.-<br />

10. Sept. inkl. Übernachtung in den Kabinen<br />

mit Matten und Schlafsack). Es wurde fleißig<br />

Fußball trainiert, aber auch Tennis gespielt.<br />

Dazu gab’s noch ein tolles Unterhaltungsprogramm!<br />

Teilgenommen haben<br />

20 Kinder (davon 2 Mädchen). Zur großen<br />

Überraschung für die Kleinen besuchte<br />

sie der FC-Wacker-Innsbruck-Spieler Marcel<br />

Schreter. Er ist zur Zeit Führender in der<br />

Torschützenwertung der Österreichischen<br />

Bundesliga.<br />

Schmid Viktoria musste sich im Finale nur<br />

ganz knapp geschlagen geben. Nach einer<br />

kleinen Stärkung in Evas Tenniscafe gab es<br />

eine Siegerehrung mit Sachpreisen. Die tollen<br />

Leistungen geben berechtigte Hoffnung auf<br />

einen weiteren Aufschwung beim <strong>Thaur</strong>er<br />

Tennisnachwuchs. - Christian Mader -<br />

Die Sieger des Softballturniers Tobias Krippels<br />

und Viktoria Schmid.<br />

11


Regenbogen<br />

Hinter den<br />

Mit großer Freude und Spannung wurde das <strong>25</strong> <strong>Jahre</strong> Jubiläum der Jugendgruppe Regenbogen erwartet. Skeptiker prophezeiten leere<br />

Kassen, schlechten Vorverkauf und wenig Interesse an den Veranstaltungen, die noch dazu an vier Wochenenden stattfinden sollten. Doch<br />

bei dieser Organisation konnte eigentlich nichts mehr schief gehen:<br />

- Theresa Frech -<br />

Bereits vor zwei <strong>Jahre</strong>n begann sich der Ausschuss der Jugendgruppe Gedanken zur Jubiläumsfeier<br />

zu machen. Nach 35 Ausschusssitzungen und Zusammenkünften konnte<br />

das Fest starten.<br />

Schon viele Tage vor dem ersten Septemberwochenende verbrachten der Ausschuss und alle freiwilligen Helfer jede freie Minute im Alten Gericht. <strong>Der</strong> Festsaal war nach den<br />

Vorbereitungen nicht wiederzukennen.<br />

12<br />

Was geht wohl in seinem Kopf vor?<br />

Obmann Josef Wopfner freut sich schon auf ein spannendes abwechslungsreiches Programm<br />

im „neuen“ Alten Gericht.


Aus dem Gemeinderat<br />

Regenbogen<br />

Kulissen<br />

Eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde war Voraussetzung für dieses Event. Auch<br />

einige Vertreter der Gemeinde besuchten die ein oder andere Veranstaltung.<br />

2400 Plakate, 4000 Flyer und 400 Karten pro Veranstaltung mussten an den Mann<br />

gebracht werden. <strong>Der</strong> Container vor dem Alten Gericht stand zweimal in der Woche für<br />

den Kartenverkauf zur Verfügung und zog außerdem neugierige Blicke an.<br />

Wie toll muss DIE Party gewesen sein, wenn schon das Arbeiten so viel Spaß gemacht<br />

hat? Doch das ist eine andere Geschichte...<br />

Für die Betreuung der Stars wurde eigenes Personal engagiert, das sich um das Wohl der<br />

Gäste bemühte. (Chauffeur, Unterkunft, Personal Assistent etc. )<br />

13


Seinerzeit<br />

Damals im Gemeinderat … !!!<br />

Altbürgermeister Ing. Josef Giner berichtet<br />

in dieser Artikelserie über interessante<br />

und sonderbare Beschlüsse aus dem<br />

<strong>Thaur</strong>er Gemeinderat, diesmal aus den<br />

<strong>Jahre</strong>n 1987 bis 1988.<br />

14<br />

1987<br />

<strong>Der</strong> Gemeinderat genehmigt die von Arch.<br />

Loch vorgelegten Einreichpläne für den<br />

Bauabschnitt 2 im „Duningbichl“. An fünf<br />

Bauwerber werden Parzellen zugeteilt.<br />

Die Herausgabeg eines Dorfbuches wird<br />

beschlossen. Die Aufbereitung macht das<br />

Landesarchiv der Tiroler Landesregierung.<br />

Die Druckkosten von rd. S 200.000,--<br />

sollen je zur Hälfte im Budget 1988 u.<br />

89 eingebaut werden. (Die Ausführung<br />

dieses Beschlusses kam aus verschiedenen<br />

Gründen leider nicht zustande!)<br />

Am 14.6.1987 wird die 500-Jahrfeier<br />

unserer Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“<br />

zugleich mit der Firmung durch Bischof<br />

Stecher gefeiert. Hierzu werden die<br />

Korporationen und Vereinsvertreter eingeladen<br />

und eine Spende von S <strong>25</strong>0.000,-- zur<br />

Restfinanzierung für die Restaurierung der<br />

Pfarrkirche gegeben.<br />

Das von DI Rudelstorfer ausgearbeitete<br />

Verkehrskonzept für den Raum Hall –<br />

<strong>Thaur</strong>, wird im Gemeinderat diskutiert und<br />

mehrheitlich angenommen. Das Konzept<br />

sieht im Wesentlichen den Ausbau aller<br />

drei Nord – Süd Verbindungen (Auweg,<br />

Lorettoweg, Essacherweg), sowie den<br />

Ausbau der Römerstraße von Hall bis Rum<br />

und einen kreuzungsfreien Anschluss auf<br />

<strong>Thaur</strong>er Gebiet an die Bundesstraße B 171<br />

vor.<br />

<strong>Der</strong> erforderliche Grund für den Ausbau eines<br />

Verbindungsweges von der Dörferstraße bis<br />

zum Sportplatz wurde um S 600,-- je m 2<br />

erworben.<br />

Die restlichen Konservierungsarbeiten<br />

an der Schlossruine werden an die Fa.<br />

Franz Giner vergeben, der die Arbeiten im<br />

Einvernehmen mit Dipl. Ing. Menardi vom<br />

Bundesdenkmalamt durchzuführen hat. <strong>Der</strong><br />

Auftragswert wird mit S 200.000,-- limitiert.<br />

Pfarrer Paul Haider und Kapellmeister Willi Isser erhalten das Ehrenzeichen der Gemeinde <strong>Thaur</strong>.<br />

Nach den schweren Unwettern wird die<br />

Räumung des Rückhaltebeckens „Bangartl“<br />

und des Versickerungsbecken „Stoanach“<br />

veranlasst.<br />

<strong>Der</strong> Bauabschnitt 04 des Kanalbauprojektes<br />

(Oberdorf, Rest Duningbichl u. Heilig-<br />

Kreuzer-Weg) wird um rd. S 6,782.000,--<br />

vergeben und in 2 Baulosen errichtet.<br />

Die Landesregierung legt einen Verordnungsentwurf<br />

für das „Landschaftsschutzgebiet<br />

Nordkette“ vor. <strong>Der</strong> Gemeinderat verlangt<br />

allerdings eine neue Grenzziehung deutlich<br />

oberhalb des Adolf-Pichler-Weges.<br />

Durch Kauf und Grundtausch gelingt es<br />

ein Areal für einen neuen Bauhof an der<br />

Moosgasse zu finden. Mit der Planung wird<br />

Arch. Hans Loch beauftragt.<br />

BM Hans Giner informiert, dass in der<br />

Verlängerung des Löfflerweges in Hall<br />

ein neuer Autobahnanschluss „Hall-<br />

West“ errichtet werden soll, der eine bessere<br />

Verkehrsanbindung für die <strong>Thaur</strong>er<br />

Industriezone bringt.<br />

1988<br />

Im Gemeinderat wird neuerlich die<br />

Verkehrsanbindung von <strong>Thaur</strong> an die<br />

Bundesstraße B 171 diskutiert, nachdem<br />

DI Rudelstorfer eine neue Variante mit<br />

einer Südumfahrung von <strong>Thaur</strong> und einer<br />

Anbindung westlich der Austria Tabakwerke<br />

vorlegt. <strong>Der</strong> Gemeinderat lehnt die<br />

Südumfahrung ab und besteht auf dem<br />

Ausbau der 3 Nord – Süd –Verbindungen bis<br />

zur Römerstraße. Weitere Verhandlungen<br />

sind notwendig.<br />

<strong>Der</strong> Schuttablagerungsplatz am „Taufweg“<br />

muss wegen Anrainerbeschwerden und<br />

Abrutschungsgefahr geschlossen werden.<br />

<strong>Der</strong> von Arch. Loch präsentierte Vorentwurf<br />

für den Bauhof findet keine Zustimmung. Es<br />

sollen zwei weitere Varianten mit Satteldach<br />

erarbeitet werden.<br />

Im Duningbichl und an der Hallerstraße soll<br />

die Straßenbeleuchtung errichtet werden.<br />

Arch. Loch legt 2 weitere Planungsvarianten<br />

für den Bauhof vor. <strong>Der</strong> Gemeinderat entscheidet<br />

sich für die Variante A, mit Satteldach<br />

Ost- West und Gebäudeabsetzungen auf<br />

der Südseite.<br />

Von der Landesregierung wird eine neuerlich<br />

überarbeitete Studie für die Anbindung<br />

an die B 171 vorgelegt. Nach ausführlichen<br />

Diskussionen wird vorerst keine<br />

Entscheidung getroffen. Es sind weiter<br />

Gespräche vorgesehen.<br />

An Hw. H. Pfarrer Paul Haider und an<br />

OSR. Dir. Willi Isser wird auf Grund ihrer<br />

Verdienste um die Gemeinde <strong>Thaur</strong> einstimmig<br />

das Ehrenzeichen der Gemeinde <strong>Thaur</strong>


An der Kreuzung Dörferstraße/Loretoweg wurde die Engstelle durch den Abbruch des Gasthauses „Pomberger“ beseitigt.<br />

verliehen.<br />

Im Bereich Sportplatzareal werden von<br />

Georg Schreiner 1000 m 2 Grund um S<br />

300.000,-- angekauft.<br />

Nach Abschluss der Verhandlungen mit der<br />

Republik Österreich, vertreten durch das<br />

Militärkommando Tirol, wird die Gp. 739 im<br />

Bereich des Schießplatzes „<strong>Thaur</strong>er Mure“<br />

im Ausmaß von 12,88 ha um den Preis von<br />

S 10 Mill. verkauft.<br />

Dem Vertrag mit dem Militärkommando<br />

Tirol betreffend einer Unterfahrung der<br />

Gp. 3695 (Vorberg) für den Bau eines<br />

Kavernenmunitionslagers wird einstimmig<br />

zugestimmt.<br />

Von 4 Grundbesitzen werden diverse landwirtschaftliche<br />

Wald– und Grundparzellen<br />

im Ausmaß von insgesamt rd. 15,2 ha um<br />

den Gesamtbetrag von S 3,75 Mill. angekauft.<br />

Dr. Ott, von der Landesverkehrsplanung<br />

informiert den Gemeinderat über die neueste<br />

Variante „G“ von DI Rudelstorfer<br />

zur Verkehrsanbindung von <strong>Thaur</strong>, Rum u.<br />

Absam an die Bundesstraße B 171, in der<br />

alle Wünsche der betroffenen Gemeinden,<br />

soweit realisierbar, eingeflossen sind. Einige<br />

Teile der neuen Straßenzüge sollen die neue<br />

Landesstraße werden. Nach eingehender<br />

Diskussion beschließt der Gemeinderat<br />

mehrheitlich die Annahme<br />

dieses Konzepts. Das Projekt sieht im<br />

Wesentlichen folgendes vor:<br />

a) Ausbau Essacherweg bis zur Römerstraße<br />

mit Einbindung Hallerstraße, zur Aufnahme<br />

des Verkehrs aus Absam.<br />

b) Ausbau Römerstraße von Hall bis Rum<br />

mit Anbindung von Rum im Bereich des<br />

Sickerbeckens.<br />

c) Ausbau Auweg und Lorettoweg.<br />

d) Unterführung der Bundesbahn und<br />

Bundesstraße mit signalgeregelter<br />

Anbindung an die B 171<br />

Für den Neubau des Bauhofs werden folgende<br />

Leistungen vergeben:<br />

Maurermeisterarbeiten an Fa. Franz Giner in<br />

<strong>Thaur</strong> um rd. S 2,781.500,--,<br />

Zimmermannsarbeiten an Fa. Kirchner /<br />

Mößlacher in <strong>Thaur</strong> um rd. S 496.000,--,<br />

5 Falttore an Fa. RIHA über Fa. Baustoffe<br />

Müller in Innsbruck<br />

um rd. S 56.000,--<br />

<strong>Der</strong> Gemeinderat<br />

beschließt Gehsteige<br />

in der Dörferstraße<br />

ab Schule Richtung<br />

Westen und in<br />

der Bauerngasse<br />

zu errichten. <strong>Der</strong><br />

Gehsteig Richtung<br />

Osten bis zum<br />

„Kínzachhof“ soll<br />

1989 gebaut werden.<br />

Nach der<br />

Pensionierung<br />

des bisherigen<br />

Waldaufsehers Otto<br />

Perle wird Martin<br />

Saska als neuer<br />

Waldaufseher ein-<br />

Aus dem Gemeinderat<br />

Seinerzeit<br />

gestellt. <strong>Der</strong> Waldaufseher hat 40% seiner<br />

Dienstzeit als Gemeindegärtner und 60%<br />

als Waldaufseher zu leisten.<br />

BM Hans Giner informiert den Gemeinderat,<br />

dass der letzte Beschluss hinsichtlich der<br />

Anbindung von <strong>Thaur</strong> an die B 171 von der<br />

Landesregierung nicht angenommen wurde,<br />

da er zuwenig Rücksicht auf die regionale<br />

Bedeutung dieses Verkehrsprojektes nimmt.<br />

DI Rudelstorfer wurde vom Land beauftragt<br />

eine weitere Variante auszuarbeiten.<br />

<strong>Der</strong> ehemalige Gasthof „Pomberger“ an<br />

der Ecke Loretoweg/Dörferstraße wird um<br />

den Betrag von S 3,5 Mill. angekauft. Damit<br />

wird eine gefährliche Engstelle beseitigt und<br />

Platz für eine Straßenverbreiterung incl.<br />

Gehsteige geschaffen.<br />

Dem Verteidigungsministerium ist der mit<br />

dem Militärkommando Tirol ausgehandelte<br />

Kaufpreis für das Grundstück in der<br />

„<strong>Thaur</strong>er Mure“ zu hoch. <strong>Der</strong> Gemeinderat<br />

ist mit einer Kaufpreisreduzierung auf S<br />

9,5 Mill. einverstanden, jedoch soll dieser<br />

Betrag noch im <strong>Jahre</strong> 1988 voll ausbezahlt<br />

werden.<br />

<strong>Der</strong> Post- u. Telegrafendirektion Innsbruck<br />

werden im 2. Stock des Hauses Vigilgasse<br />

4 (ehemals Tischlerei Posch) Räumlichkeiten<br />

für die Errichtung eines Wählamtes vermietet.<br />

15


Persönlichkeiten<br />

Eduard Kaier<br />

ältester <strong>Thaur</strong>er und ein leidenschaftlicher Sammler<br />

Eduard Kaier mit einem Satz von Präzisionsgewichten<br />

incl. der Pinzette und Mettallplättchen.<br />

Nein, Bergfex ist er keiner mehr und gesehen<br />

hat er auch schon besser. Aber was will man<br />

schon mit 93 <strong>Jahre</strong>n! Beinah jeden Tag ist er<br />

noch zu Fuß im Dorf unterwegs und mit dem<br />

Stock in der Hand schafft er es gelegentlich<br />

sogar hinauf bis zum Romedikirchl.<br />

Sitzt man ihm allerdings am Tisch gegenüber,<br />

dann ist sein Geburtsdatum vom 1. August<br />

1917 plötzlich belanglos. Seine Augen<br />

funkeln, sein Geist ist hellwach und voller<br />

Begeisterung erzählt er von den Büchern,<br />

Bildern, Möbelstücken und Uhren, die er im<br />

Laufe seines Lebens gesammelt, restauriert<br />

und liebevoll in der Wohnung verteilt hat.<br />

Und es geht ihm dabei so wie wahrscheinlich<br />

den meisten Sammlern: fast gleichermaßen<br />

interessant, wie die Stücke an sich, sind die<br />

vielen kuriosen Geschichten, die oftmals<br />

damit verwoben sind.<br />

Das Gespräch dauert nicht lange, da<br />

weist Herr Kaier den Weg hinunter in den<br />

Keller, wo sich sein kleines, aber feines<br />

Privatmuseum befindet. Allerdings, ganz<br />

so schnell geht’s nicht. Dazwischen liegt<br />

ja noch das Stiegenhaus, dessen Wände<br />

unterschiedlichste Sammmlerstücke zieren.<br />

Unbeschwert erzählt er von den schmiedeeisernen,<br />

barocken Grabkreuzen: „Ja, dieses<br />

eine hier hätt’ ich mir eigentlich für mein<br />

Grab ausgesucht, aber jetzt hab ich doch<br />

16<br />

noch ein anderes gefunden!“ Schließlich<br />

nehmen wir im ersten Raum an einem alten<br />

Tisch aus einer Sarntaler Bauernstube Platz.<br />

Im ersten Moment glaubt man im alten<br />

Eichamt in der Innsbrucker Bürgerstraße zu<br />

sitzen. Stimmt zwar nicht, aber so ähnlich<br />

wird es dort wohl ausgesehen haben.<br />

Alles in diesem Raum dreht sich um Maße<br />

und Gewichte. Heute ist für uns das metrische<br />

System ja eigentlich selbstverständlich. Nur<br />

in einzelnen Nischen haben Restbestände<br />

alter Maßeinheiten überlebt. So verwenden<br />

Installateure noch immer „Zoll“-Leitungen<br />

und so mancher von uns freut sich über den<br />

tollen 21-Zoll-Bildschirm. Doch sonst?? Wer<br />

kennt noch das alte „Star“, die „Stanglwaag“<br />

oder die Gewichtseinheiten „Pfund“ und<br />

„Loth“? Herr Kaier weiß trefflich über diese<br />

Dinge zu erzählen.<br />

Nicht nur, dass früher andere Einheiten<br />

üblich waren, es herrschte überhaupt ein<br />

ziemliches Durcheinander. So wog ein Haller<br />

Pfund exakt 0,565665 heutige kg während<br />

jenes in <strong>Thaur</strong> mit 0,562048 kg geringfügig<br />

leichter war. Selbstverständlich hatten auch<br />

viele andere Gemeinden zwischen Kufstein<br />

und Pfuns ihre eigenen, jeweils unterschiedlichen<br />

Gewichte. Es herrsche buchstäblich<br />

das Kirchturmdenken in Reinkultur. Jeder<br />

Händler wollte deshalb genau wissen, mit<br />

welchen Gewichten seine Ware gewogen<br />

wurde und die Obrigkeit sorgte penibel<br />

dafür, dass nicht betrogen wurde. Dafür<br />

gab es in Innsbruck das Eichamt, wo alle im<br />

Handel verwendeten Gewichtssätze jährlich<br />

einmal kontrolliert werden mussten. Dann<br />

erhielten sie den offiziellen Prägestempel –<br />

früher mit dem Doppeladler, nach dem 1.<br />

Weltkrieg nur noch den einfachen. Zusätzlich<br />

gab es noch ein „fahrendes Eichamt“, das an<br />

bestimmten Eichtagen auch den Händlern in<br />

den Bezirksstädten ermöglichte auf kurzem<br />

Wege ihre Gewichtssätze überprüfen zu<br />

lassen. Solche Gewichtssätze stapeln sich<br />

reihenweise auf Herrn Kaiers Regalen. <strong>Der</strong><br />

größere Teil stammt aus Österreich und<br />

dem benachbarten Ausland, aber auch<br />

Exoten aus Ägypten sind darunter. Neben<br />

den schweren Gewichten, wie sie z. B.<br />

die Metzger verwendeten, stehen dort<br />

die so manchem von uns noch vertrauten<br />

Gewichtskästchen mit je 8, 12, oder auch<br />

noch mehr Gewichten von 200 Gramm bis<br />

hinunter zu 1 Gramm. Apotheker benötigten<br />

zur exakten Bestimmung der Inhaltsstoffe<br />

für ihre Rezepturen natürlich noch wesentlich<br />

kleinere Gewichte. Ihre Gewichtssätze<br />

verfügten deshalb über eine zusätzliche<br />

Abteilung mit hauchdünnen Metallblättchen<br />

von 500 mg bis zu 1 mg. Stolz verweist<br />

Herr Kaier auf die Präzisionswaage – ein<br />

Musterbeispiel der Handwerkskunst – mit<br />

der er auch noch ein Tausendstel Gramm<br />

wiegen kann!<br />

Viele Gewichte unterscheiden sich bereits<br />

in ihrem Äußeren. Während die klassischen<br />

Handelsgewichte zylindrisch geformt<br />

waren, stechen die Präzisionsgewichte der<br />

Links ein eiserner Satz aus der Zeit des 1. Weltkrieges. Daneben 2-Pfund aus Eisen und 1 Kilogramm aus Messing.<br />

Dahinter ein eher seltener Gewichtssatz aus Porzellan.


Apotheker und Chemiker durch ihre konische<br />

Form besonders hervor. Obwohl Herr Kaiers<br />

Augen nicht mehr die besten sind greift<br />

er mit sicherer Hand nach den Gewichten<br />

in den Regalen. Er weiß aus Gewohnheit,<br />

wo welches Stück steht. Dann zeigt er<br />

auf einen eher seltenen Satz unscheinbarer<br />

Gewichte. „Dieser hier stammt aus dem<br />

1.Weltkrieg und ist aus Eisen. Das Messing<br />

hat man damals für Kugeln und Kanonen<br />

gebraucht!“ So ging es den Gewichten während<br />

der Kriegszeit also offensichtlich gleich<br />

wie den Glocken: „Gold, Kupfer und Messing<br />

gab ich für Eisen!“ Und seit wann gibt es<br />

denn eigentlich Gramm und Kilogramm?<br />

Während sich das metrische System in<br />

Frankreich bereits 1799, also bald nach der<br />

französischen Revolution durchsetzte, dauerte<br />

es in Österreich noch bis zum 1. Jänner<br />

1876. Dann wurden die alten Längenmaße<br />

Zoll, Fuß, Klafter und Meile durch mm, cm,<br />

dm und m ersetzt. Bei den Gewichten gab<br />

es nun anstatt Quentchen, Loth, Pfund<br />

und Zentner die heute üblichen g, dag und<br />

kg. Bei der Vielfalt an Objekten in diesem<br />

Kellerraum fragt man sich zwangsläufig wo<br />

man all diese alten Dinge findet? Begonnen<br />

hat Herr Kaier eigentlich 1962 in Italien als er<br />

bei einem Urlaub in Pesaro so einen eigentümlichen<br />

Mörser erstanden hat. „Dann<br />

kommt halt eines zum anderen. Viel stammt<br />

von Trödlermärkten, manches bekam man<br />

früher bei Händlern. Diese zwei Gewichte<br />

erhielt ich einmal vom Metzger Wurzer und<br />

auch diese kleine Gemüsewaage stammt aus<br />

<strong>Thaur</strong>. Oft sind es Dinge, die andere Leute<br />

wegwerfen und wer das richtige Auge hat,<br />

der sieht’s zufällig.“Irgendwann einmal steht<br />

Herr Kaier auf und wir gehen hinüber in den<br />

nächsten Raum. Ein kurzer Blick genügt,<br />

um zu erkennen, dass wir uns jetzt in einer<br />

ganz anderen Welt befinden. Aber das wäre<br />

eigentlich bereits die nächste Geschichte!<br />

- Josef Bertsch -<br />

Aus dem Persönlichkeiten<br />

Gemeinderat<br />

Drei unterschiedlich große Sätze mit Handelsgewichten in gr und dag. Davor ein Satz mit Gewichten noch vor der<br />

Umstellung anno 1876. <strong>Der</strong> gesamte Satz wiegt ein Pfund. Das erste Schüsselchen wiegt die Hälfte, also 16 Loth. Jedes<br />

Schüsselchen wiegt stets soviel wie die Summe aller nächstkleineren.<br />

Rieder Asphalt<br />

GmbH & Co KG<br />

6272 Ried im Zillertal 120<br />

Tel.: 05283/2334 · Fax: 05283/2334-22<br />

17


<strong>Thaur</strong>er Klettertour Bäume<br />

Es ist schon recht lange her, dass der „Kassn Sepp“ (Plattner Josef) die Tour hinten in der Altenburg über den Wasserfall hinauf und weiter<br />

in Richtung Winterkühl geklettert ist. Inzwischen wurde der Anstieg von Giner Stefan mit 40 Bohrhaken perfekt gesichert und kann nun als<br />

Kletterei im Schwierigkeitsgrad 5+/6- A0 (bei freier Kletterei 6+/7-) bestiegen werden. Nachdem es im Sommer bereits ausreichend geregnet<br />

hat, hoffen die zahlreichen Bergfexe nun auf beste Bedingungen im hoffentlich bald einsetzenden Altweibersommer!<br />

18


<strong>Der</strong> Absamer Marienplatz mit Bildern von<br />

Jutta Katharina Kiechl<br />

Verlorenes Paradies: Beginn eines Weges<br />

Das himmlische Jerusalem mit „Wolf und Lamm,<br />

dem schönsten Liebespaar unseres Planeten“<br />

Jutta Katharina Kiechl<br />

<strong>Der</strong> Vorplatz der Absamer Basilika erhielt kürzlich ein neues Gesicht. Die <strong>Thaur</strong>er Künstlerin Jutta Katharina Kiechl gestaltete dafür den<br />

Bilderzyklus zum Engel des Herrn auf der Innenfassade dieses neuen Marienplatzes.<br />

<strong>Der</strong> Weg von <strong>Thaur</strong> nach Absam ist nicht<br />

weit. Insbesondere für viele Pilgerinnen und<br />

Pilger hat die Absamer Basilika mit ihrem<br />

Marienbild bekannter Weise eine besondere<br />

Bedeutung. Dass für die Neugestaltung<br />

des Vorplatzes – nach Plänen des Wattener<br />

Architekten Johann Hollaus – die über Tiroler<br />

Grenzen hinaus bekannte und geschätze<br />

<strong>Thaur</strong>er Künstlerin Jutta Katharina Kiechl<br />

mit der künstlerischen Gestaltung beauftragt<br />

wurde, ist auch ein Hinweis auf die<br />

Bedeutung des Absamer Wallfahrtsortes für<br />

die Nachbargemeinden. Dafür das Gebet<br />

des Engel des Herrn aufzugreifen, war<br />

angesichts des Marienheiligtums zunächst<br />

nahe liegend. Mit dem Thema des Angelus-<br />

Gebetes wird aber durchaus ein nicht unbedeutendes<br />

gesellschaftliches Anliegen ins<br />

Bild gebracht, das dem Prinzip der Wallfahrt<br />

entspricht. Sowohl das Pilgern als auch<br />

das dreimal tägliche Angelusgebet fordern<br />

dazu heraus, beim Klang der Glocken den<br />

Alltag zu unterbrechen, aus den Mühen<br />

des Alltags herauszutreten, der Leistungs-<br />

und Machbarkeitslogik unserer Gesellschaft<br />

entgegenzutreten. Und wer sich auf die<br />

Logik des Bilderzyklus von Jutta Katharina<br />

einlassen will, ist herausgefordert, stehen zu<br />

bleiben, sich unter Umständen auch einer<br />

Auseinandersetzung mit biblischer Erzählung<br />

und sich selbst zu konfrontieren.<br />

Die 24 Bilder folgen in ihrer Anordnung den<br />

drei Doppelsätzen des Angelusgebetes:<br />

<strong>Der</strong> Engel des Herrn brachte Maria die<br />

Botschaft und sie empfing vom Heiligen<br />

Geist. Maria sprach „Ich bin die Magd des<br />

Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“<br />

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat<br />

unter uns gewohnt.<br />

„Mir fallen zu jedem Satz höchsten zwei oder<br />

drei Bilder ein“, erinnert sich Jutta Katharina<br />

an die Zeit, als sie mit dem Auftrag konfrontiert<br />

wurde. Schlussendlich sind jedem<br />

dieser Doppelsätze sieben Bilder und ein<br />

Abschlussbild zugeordnet. Die Bilder sind mit<br />

Silikatfarben auf Eterplan-Fassadenplatten<br />

nach einer Grundierung von Günter Fallmann<br />

gemalt. „Die Zahl sieben gilt als heilige Zahl,<br />

weil sie sich aus der göttlichen Drei und<br />

der irdischen Vier zusammensetzt – und so<br />

Gott und Welt miteinander verbindet. Als<br />

Symbol für das Ganze und Vollständige ist<br />

die Sieben so bedeutsam, dass sie wie keine<br />

andere Zahl Mythen und Märchen und auch<br />

die Religion durchzieht. Und so ist es eben<br />

auch kein Zufall, dass es je sieben Bilder sind,<br />

die einen Vers aus dem ‚Engel des Herrn’<br />

illustrieren. Insgesamt sind es drei mal sieben<br />

Bilder – einundzwanzig. Diese Zahl gilt als<br />

Symbol des großen Ganzen. Ähnlich wie<br />

im Märchen etwas drei mal gesagt werden<br />

muss, damit es gilt, so steht die einundzwanzig<br />

als drei mal die sieben für drei mal<br />

das Ganze. Es bezeichnet das Ganze als ganz<br />

und gar, als umfassendes Bild.“<br />

„Wir müssen zu den Bildern ein Buch<br />

machen“, trat Jutta Katharina an ihren<br />

Auftraggeber, den Absamer Dekan Martin<br />

Ferner heran. Ohne noch irgendein Konzept<br />

zu haben, verfolgte sie ihr Anliegen und<br />

blieb ihrer Intuition treu. Vor allem fand<br />

sie Unerstützung durch Toni Bodner vom<br />

Studia-Verlag, der ihr ohne Vorlage die<br />

Herausgabe des Buches zusagte. Wichtige<br />

Begleiterinnen waren Renate Mairoser, die<br />

den Weg des Buchprojektes mit ihr gemeinsam<br />

ging und die Layouterin Verena Wolf.<br />

Die zahlreichen Autorinnen und Autoren<br />

des Buches sind keine großen literarischen<br />

Profis. Das kommt dem Grundprinzip des<br />

Engel des Herrn sehr entgegen. Gott sucht<br />

sich keine Königin, keine herausragende<br />

Persönlichkeiten, sondern ganz einfache<br />

Menschen aus dem Alltag. Und so entstanden<br />

zu ihren Bildern Texte mit großem<br />

Tiefgang aus dem Alltagsleben. Den ersten<br />

– und sehr beeindruckenden – Text erhielt<br />

sie vom Felderer Ander. Agnes Wirtenberger,<br />

die Messnerin von Absam ist genauso dabei,<br />

wie ein unaufgeforderter Text eines achtjährigen<br />

Mädchens und Gedanken eines<br />

Studenten, der in seinem sonstigen Leben<br />

nichts mit Gebeten zu tun hat.<br />

<strong>Der</strong> Engel des Herrn, ein Gebet von<br />

Alltagsmenschen, das Buch „Marienplatz<br />

Absam“ ein Buch von Alltagsmenschen!<br />

- Monika Fiechter-Alber -<br />

Freitag, 1. Oktober 2010<br />

um 19.30 Uhr<br />

Präsentation des Buches „Marienplatz<br />

Absam“ im Veranstaltungszentrum<br />

KIWI in Absam. Im Rahmen dieser<br />

Buchpräsentation können Bilder und<br />

Skizzen zum Thema Marienplatz erworben<br />

werden. Diese werden von der<br />

Künstlerin unentgeltlich zur Verfügung<br />

gestellt. <strong>Der</strong> Erlös kommt zur Gänze<br />

karitativen Zwecken zugute.<br />

Sonntag, 3. Oktober 2010<br />

Einweihung des Marienplatzes und der<br />

Kapelle nach der Hl. Messe um 10.00<br />

Uhr mit Bischof Manfred Scheuer.<br />

19


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TAUSCHMARKT<br />

FÜR ...<br />

Winterbekleidung<br />

(Gr. 56-176)<br />

Wintersportartikel<br />

Erstkommunion-<br />

kleidung<br />

Babyausstattung<br />

Festliche Kleidung (bis<br />

Gr. 164)<br />

Spielsachen<br />

IM ALTEN GERICHT<br />

IN THAUR<br />

Annahme:<br />

Freitag, 8. Oktober 2010<br />

von 16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Verkauf: Samstag,<br />

09. Oktober 2010<br />

von 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Auszahlung bzw.<br />

Rückgabe:<br />

Samstag, 09.10.2010<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

max. Annahme <strong>25</strong> Stück.<br />

Die Artikel werden vor<br />

Ort EDV-mäßig erfasst<br />

Bitte jeden Artikel deutlich<br />

mit Größe und Preis<br />

versehen!!!<br />

Auf rege Teilnahme freut<br />

sich der Elternverein<br />

Sport<br />

Als sichtliches Naturtalent in seiner Disziplin entpuppte sich der <strong>Thaur</strong>er HTL-Schüler David<br />

Bichler. Vor knapp zwei <strong>Jahre</strong>n hat er beim KSV Rum mit dem Gewichtheben begonnen.<br />

Noch im März holte er sich den Tiroler Meistertitel in seiner Klasse. Dann ging’s im Juli zur<br />

Staatsmeisterschaft nach Kornneuburg und dort holte er sich sensationell gleich Gold in der<br />

KlasseU-15 und Silber in der U-20.<br />

Die Erfolge motivieren! Trotz seiner Jugend will er schon bald mit der Kampfmannschaft des<br />

KSV Rum in der Nationalliga und später auch bei internationalen Bewerben mitmischen.<br />

Willkommen zum Tag der Apotheke!<br />

Am Dienstag, 05.10.2010<br />

Medikamente aus der Apotheke sind garantiert echt!<br />

Über 90% der Pillen aus dem Internet sind Fälschungen!<br />

Und daher gefährlich!<br />

Wir beraten Sie weiterhin gerne in allen Fragen<br />

zu Ihrer Gesundheit!<br />

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frische Energie für unser Land!<br />

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VERSToRBENE<br />

PERSoNaLIa<br />

Dr. Ludwig SöLDER 02.05.2010 Dörferstraße 3<br />

Marco EGGER 08.05.2010 Schloßgasse 2<br />

Aloisia WöRGöTTER 22.05.2010 Moosgasse 38<br />

Erna MARKL <strong>25</strong>.05.2010 Dorfplatz 4a<br />

Irma GASSLER 31.05.2010 Leitlweg 2<br />

Maria PFLANZNER 01.06.2010 Moosgasse 9a<br />

Aloisia WACH 12.06.2010 Langgasse 14<br />

Herta HöPPERGER 15.06.2010 Moosgasse 46<br />

Karl KAGER 20.06.2010 Kaponsweg 20<br />

Aloisia LECHNER 23.07.2010 Solegasse 11<br />

Anton NIEDERHAUSER 09.09.2010 Höhenweg 5<br />

Adolf LEIDLMAIR 19.09.2010 Kaponsweg 17<br />

Emma HOFMANN 21.09.2010 Föhrenweg 13<br />

GEBURTEN<br />

Hannes GINER 04.04.2010 Solegasse 7<br />

Gabriel NITZLNADER 12.04.2010 Krumerweg 2a<br />

Constantin PFISTERER 13.04.2010 Vigilgasse 23<br />

Vanessa GWIGGNER <strong>25</strong>.04.2010 Kapellenweg 4<br />

Jakob WOPFNER 01.05.2010 Stoanachweg 6<br />

Sophia SCHüLLNER 06.05.2010 Föhrenweg 14<br />

Jakob SAURWEIN 16.05.2010 Dörferstraße 6<br />

Hanna POSCH 21.05.2010 Kapellenweg 2<br />

Marie ZADERER 06.06.2010 Schulgasse 12<br />

Lynn GATTERMAIR 08.06.2010 Fuchsloch 3<br />

Marco PLANK 26.06.2010 Föhrenweg <strong>25</strong><br />

Celina LEBEDA 30.06.2010 Bauerngasse 10<br />

Dominik STAUDACHER 06.07.2010 Moosgasse 19<br />

Sebastian POSTINGHEL 10.07.2010 Stollenstraße 2<br />

Sarah STEBEGG 15.07.2010 Kaponsweg 18<br />

Benjamin HUBER 23.07.2010 Dörferstraße 18<br />

Fabian VALETITSCH 29.07.2010 Moosgasse 34a<br />

Viola OBLASSER 01.08.2010 Dörferstraße 35<br />

Anna EISENDLE 10.08.2010 Prentenweg 1<br />

Lotta LEWIAK 12.08.2010 Stollenstraße 35c<br />

Lina KLAMMER 01.09.2010 Moosgasse 10<br />

Hanna GRUBHOFER 05.09.2010 Pfunerbichl 11<br />

Marie TAVERNIER 13.09.2010 Langgasse 17<br />

GoLDENE hochzEIT<br />

Edith und Christian KLAMMSTEINER 14.05.2010<br />

Dorothea und Paul GINER 12.09.2010<br />

Luise und Nikolaus HOLZBAUR 24.09.2010<br />

DIamaNTENE hochzEIT<br />

Elisabeth und Adolf LEIDLMAIR 02.09.2010<br />

Leserbrief<br />

LESERBRIEF<br />

Lieber Rainer,<br />

zu Deinem ausgewogenen und mir grundsätzlich aus der Seele sprechenden Artikel im<br />

Schloßbichler Nr. <strong>25</strong> gebe ich doch einen Punkt zu bedenken. Du schreibst u. a.: „Bei<br />

einer Wahl zwischen Pest und Cholera, darf es mir niemand verübeln, wenn ich aufs<br />

Wählen verzichte“. Dies könnte dazu führen dass neue „… Personen…. kommen,<br />

zu denen ich JA sagen kann.“<br />

Auch mir scheint jedoch Wahlverzicht demokratiepolitisch sehr bedenklich. Nicht<br />

wählen kann auch bedeuten, daß alles paßt, oder sogar, dass ich mit allen Parteien im<br />

großen und ganzen einverstanden bin, es mir einerlei ist, wer regiert, weil alle passabel<br />

sind. Um auszudrücken, daß kein Wahlwerber entspricht, sehe ich eine ungültige<br />

Wahl als tauglicheres Mittel. Dadurch wird Interesse an besseren Politikern deutlich<br />

und nicht eventuell nur Faulheit für den Wahlgang, es ist eindeutig, daß keine Partei<br />

für mich wählbar ist und mich dies stört.Gerade viele Jugendliche wenden sich von<br />

der Politik ab – mitunter aus Faulheit und nicht (nur) frustbedingt, verzichten oft aus<br />

Bequemlichkeit auf Ihr Wahlrecht, machen sich keine Gedanken über Politik. Bei negativen<br />

Lebenseinschnitten (Jobverlust etc.) rennt man dann um so leichter dem erst<br />

besten Populisten mit der schnellen, einfachen Lösung nach, bei dem immer jemand<br />

anderer (meistens die Schwächsten) Schuld an allem hat. Wer zur Wahl geht wird<br />

automatisch gezwungen, sich zu fragen, wer überhaupt zur Auswahl steht, und sich<br />

im Idealfall nicht nur von Wahlplakaten und aus der Kronenzeitung informieren wofür<br />

welche Partei steht. Und wenn dann wirklich kein Kandidat passt, ist ein ungültiger<br />

Wahlzettel nach meiner Einschätzung die bessere Antwort als der Wahlverzicht.<br />

Mit besten Grüßen und mit Vorfreude auf weitere Beiträge im Schloßbichler,<br />

- Günther Heinzle -<br />

Tanzen ab der Lebensmitte!<br />

<strong>Der</strong> Tanzkreis <strong>Thaur</strong>, "Tanzen ab der Lebensmitte", feiert im Oktober das 4. Jahr seines<br />

Bestehens. Diese etwas andere Art zu tanzen zeigt uns für kurze Augenblicke, wie wir das<br />

Leben leichter nehmen können. Hinkommen und mittanzen, es sind keine Vorkenntnisse<br />

erforderlich<br />

Auskünfte bei Inge Hell 0699/172 198 12<br />

Beginn: DO, 30.09.2010, 9:30 - 11:00<br />

NEU! Ort: Vereinslokal der Schuhplattler, Gemeinde <strong>Thaur</strong>, Untergeschoß<br />

23


<strong>Thaur</strong>er Alm<br />

"Je weiter heroben, desto gemütlicher und friedlicher sind<br />

die Leut' "<br />

Gut gelaunt wie immer, sitzt mir Hildegard gegenüber. Den 17. Sommer ist sie hier heroben auf der <strong>Thaur</strong>er Alm. Die 30 Stück Vieh, davon<br />

15 Milchkühe vom eigenen Hof wurden gemeinsam mit anderen Almkühen am 19.September letztmalig abgetrieben.<br />

Wie wird man Almpächterin? Gleich nach<br />

der Matura lernte die Hildegard ihren<br />

Toni kennen, Hochzeit und Kind folgten<br />

rasch und zum Bauernhof passte eben eine<br />

Alm wunderbar dazu. Das war 1994 und<br />

seitdem gibt es vom 1. Mai bis 31. Oktober<br />

keinen freien Tag. Zwar kommen auch seltene<br />

Regentage vor, an denen überhaupt<br />

kein Gast auf die Alm kommt, aber da gilt<br />

es zu kochen und vorzubereiten, denn an<br />

schönen Wochenenden finden dafür bis zu<br />

150 Gäste gleichzeitig Platz und genießen<br />

den freien Blick auf <strong>Thaur</strong> und das Inntal.<br />

An vielen Wochenenden hilft die gesamte<br />

Familie mit, und dieses zusammenhelfen ist<br />

auch absolut notwendig. Da fällt Hildegard<br />

spontan der Sommer 1996 ein, als Toni auf<br />

der Suche nach verlaufenen Geißen abstürzt<br />

und schwer verletzt mit dem Hubschrauber<br />

geborgen wird, während sie gerade mit<br />

ihrem zweiten Kind Luisl schwanger ist.<br />

Trotz manch banger Stunden hat Hildegard<br />

ihren Humor bis heute nicht verloren, und<br />

die schönen und lustigen Stunden bei Musik<br />

und Gesang - ihrem liebsten Hobby - wiegen<br />

die Mühe und die viele Arbeit auf. Für<br />

Freizeit und Urlaub bleibt da keine Zeit. Ans<br />

Meer zu fahren ist sich noch nie ausgegangen,<br />

und das <strong>Thaur</strong>er Gipfelkreuz wird<br />

wahrscheinlich erst im nächsten Jahr, wenn<br />

der Pachtvertrag ausgelaufen ist, erstmalig<br />

besucht. "Bei schönen Wetter sind Gäste<br />

24<br />

da und wenn's regnet schaut man höchstens<br />

kurz auf einer Nachbaralm vorbei."<br />

Und was hat sich geändert in den fast zwei<br />

Jahrzehnten? "Radlfahrer sind früher nicht<br />

gekommen, das ist heute ganz normal. Auch<br />

durch den neuen Weg, der 1996 gebaut<br />

wurde. Vorher waren die ersten Male auch für<br />

mich ein Abenteuer, mit dem Auto auf der alten<br />

Straße über das ‚Hoache Eck’ zu fahren."<br />

Mit Ihren Gästen gab es nie ernsthafte<br />

Probleme. "Je weiter heroben, desto<br />

gemütlicher und friedlicher sind die Leut'.<br />

Unheimlich ist es auf der Alm bei starken<br />

Unwettern und Hagelschlag. Eine Kuh<br />

hat schon direkt vor der Haustüre der Blitz<br />

erschlagen". Den Winter braucht man zur<br />

Erholung, nach sechs Monaten ohne freien<br />

Tag, von 7 Uhr früh, bis manchmal weit nach<br />

Mitternacht, zuweilen mit berühmten Gästen<br />

wie Stefan Eberharter, Hansi Hinterseer oder<br />

dem bekannten singenden Pfarrer Franz Brei<br />

aus der Steiermark.<br />

Die ausgelassenen Stunden mit den<br />

Musikanten, die werden ihr schon abgehen,<br />

andererseits kann sich Hildegard erstmalig<br />

auf ein oder zwei Wochen Urlaub<br />

im Sommer, wahrscheinlich Richtung Meer,<br />

freuen.<br />

Ach ja, und einmal auf die <strong>Thaur</strong>er Alm<br />

zu wandern, und sich als Gast eine hoffentlich<br />

gute Kasknödelsuppe servieren zu<br />

lassen, das ist sicher auch was Feines auf<br />

das sich Hildegard schon jetzt freut. Wir<br />

wünschen noch einen schönen Herbst,<br />

geruhsamen Winter und alles Gute für die<br />

kommenden <strong>Jahre</strong> inklusive Urlaubstage im<br />

Sommer. Und, danke Hildegard, für viele<br />

gastfreundliche Stunden bei Speis, Trank und<br />

Musik während der letzten 17 <strong>Jahre</strong>.<br />

- Hannes Giner -

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