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Isler-Hübscher (1980): Beiträge 1976 zu Georg Kummers - NGSH

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107<br />

noch Kornblumen? Felder, auf denen ein liederlicher Bauer andern<br />

als den zähesten und ordinärsten Unkräutern eine Chance<br />

gelassen hat, sind selten geworden, umso häufiger Rebberge,<br />

deren Unterwuchs gelb versengt <strong>zu</strong>m Himmel schreit.<br />

Magerwiesen<br />

Magerwiesen, auf dem Randen z. B., sind oft infolge der Motorisierung<br />

intensiverer Bewirtschaftung <strong>zu</strong>gänglich geworden;<br />

Düngung wirkt sich hier natürlich verheerend aus. Ob sie allerdings<br />

allein für das auffällige Zurückgehen vieler Orchideen<br />

verantwortlich ist, möchte ich bezweifeln. Auch durch Abreissen<br />

sind die bekannten Seltenheiten kaum bedroht, eher noch durch<br />

die Tritte unachtsamer Photographen; aber auch ausgegraben<br />

und verpflanzt wird leider immer noch, und leider zeigen die<br />

<strong>zu</strong>ständigen Amtsstellen beschämend wenig Schneid, wenn es<br />

gilt, die Arbeit der ehrenamtlichen Randenwächter <strong>zu</strong> unterstützen.<br />

Auf der Gräte sind die Anacamptis-Knollen <strong>zu</strong>m grössten Teil<br />

von Wildschweinen ausgebuddelt worden!<br />

=>6v<br />

Raine und Halden<br />

Die Grasböschungen, bevor<strong>zu</strong>gter Standort vieler kleinwüchsiger,<br />

aber lichthungriger Trockenpflanzen, leiden dagegen nicht<br />

unter einem Zuviel, sondern unter einem Zuwenig an Bewirtschaftung.<br />

Sie werden meist nicht mehr gemäht, und im hohen, überständigen<br />

Gras erstickt alles für den Floristen Wertvollere. Das<br />

gleiche Schicksal trifft steilere Wiesenhänge, am Hohenklingen<br />

z. B. Nicht mehr gemäht, werden sie in verhältnismässig kurzer<br />

Zeit nicht nur von dürrem Gras, sondern von Honigklee (Melilotus<br />

albus) in hohen, dichten Beständen oder aber von Brombeerund<br />

Rosengestrüpp und von Schwarzdorn erobert. Wir werden<br />

wohl nicht darum herumkommen, die bis anhin vom Landwirt unentgeltlich<br />

betriebene «Landschaftsgärtnerei» mitklingender Münze<br />

<strong>zu</strong> honorieren oder dann in freiwilligem naturschützerischem<br />

Einsatz selber <strong>zu</strong> übernehmen. Dass ein Abbrennen schon aus<br />

ästhetischen und tierschützerischen Gründen keine Lösung bedeutet,<br />

versteht sich von selbst.

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