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Isler-Hübscher (1980): Beiträge 1976 zu Georg Kummers - NGSH

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106<br />

BILANZ<br />

Das Ergebnis meiner achtjährigen Kartierarbeit ist erschrekkend,<br />

für mich aber gerade<strong>zu</strong> niederschmetternd; fehlen mir doch<br />

in jeder der bearbeiteten Flächen 90—140 Arten, die nach Kummer<br />

daselbst noch <strong>zu</strong> finden sein sollten oder doch könnten —<br />

umso deprimierender, als Hans Oefelein in seiner grossen Fläche<br />

411 anscheinend fast sämtliche der nach Kummer noch <strong>zu</strong> erwartenden<br />

Arten abstreichen konnte. So schien es anfangs wenigstens;<br />

es hat sich dann freilich herausgestellt, dass höchstwahrscheinlich<br />

das Zeichen O, das normalerweise da<strong>zu</strong> bestimmt ist, auf der<br />

Kartierliste die 5—10% seltensten der abgestrichenen Arten <strong>zu</strong><br />

kennzeichnen, bei Oefelein nicht bedeutet «selten», sondern «erloschen,<br />

verschwunden» und das Zeichen ? «vermutlich erloschen».<br />

Wenn dem so ist, dann hat auch Hans Oefelein gut 80 Arten nicht<br />

mehr beibringen können, wovon etwa 35 schon <strong>zu</strong> <strong>Kummers</strong> Zeiten<br />

nie mehr festgestellt wurden. In diesem Rahmen dürften sich<br />

auch die effektiven Verluste in meinen Flächen bewegen; was<br />

darüber ist, geht <strong>zu</strong>lasten des Kartierers. Es ist noch genug!<br />

Selbst wenn sich drei Viertel meiner «Vermisst-Meldungen»<br />

als voreilig erweisen sollten, bleibt doch die Tatsache bestehen,<br />

dass die Flora unserer Region in der verhältnismässig kurzen Zeit<br />

seit dem Abscbluss der Arbeit von Kummer (1946) weiterhin<br />

bedenklich verarmt ist.<br />

Von der Verarmung betroffen sind in erster Linie die Acker-<br />

Unkräuter und die Sumpf- und Uferpflanzen und dann die Flora<br />

der Magerwiesen, Steilhänge und Raine («Börder») sowie der<br />

Föhren- und Flaumeichenwälder.<br />

Ursachen der Verarmung<br />

Die Ursachen der Verarmung liegen auf der Hand :<br />

Ackerunkräuter<br />

Intensivere Bewirtschaftung, Düngung, Saatgut-Reinigung,<br />

Fruchtwechsel, dichter Pflanzenschluss, chemische und biologische<br />

Unkrautbekämpfung haben unter den selteneren Ackerunkräutern<br />

bedenklich aufgeräumt. An wieviel Orten findet man

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