08 10 11 Heisse Debatte zum Thema «Osterhase ... - Mänziger Zytig
08 10 11 Heisse Debatte zum Thema «Osterhase ... - Mänziger Zytig
08 10 11 Heisse Debatte zum Thema «Osterhase ... - Mänziger Zytig
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
WERBUNG<br />
www.swisskueche.ch<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
SAMINA<br />
April/Mai <strong>10</strong> mänziger zytig Nr. 65 34<br />
April/Mai <strong>10</strong> mänziger zytig Nr. 65 35<br />
INSTITUTIONEN<br />
Kostbares unter der Klosterkuppel<br />
Die Geschichte erzählt von grossen Veränderungen im 19. Jahrhundert. Nicht alles, was Fortschritt war, brachte Segen.<br />
Besonders in den katholisch-ländlichen Gebieten war die Vernachlässigung von Waisen und Kranken oft gross. Der<br />
Kapuzinerpater Theodosius Florentini versuchte, diesen Bedürfnissen seiner Zeit zu entsprechen.<br />
Mit Hilfe von Ordensschwestern ausserhalb der<br />
Klostermauern brachte Theodosius Florentini Bildung<br />
und Krankenpflege zu den einfachen Leuten.<br />
Zusätzlich setzte er sich für viele soziale und kirchliche<br />
Einrichtungen ein, damit die Menschen auch im<br />
Glauben gestärkt wurden. Es folgte eine Zeit von<br />
grossem Schaffen und Wirken der Menzinger<br />
Schwestern, welches bis in die heutige Zeit weitergetragen<br />
wurde und sich den Herausforderungen<br />
der Gegenwart neu stellt.<br />
Reise in ferne Welten<br />
Vor mehr als hundert Jahren wurden aus Menzingen<br />
engagierte und tatkräftige Schwestern hinausgesandt<br />
in die Welt. Es waren mutige Frauen, die aus<br />
dem Glauben lebten und offen waren für Menschen<br />
und ihre Nöte. Sie machten sich auf den beschwerlichen<br />
Weg nach Afrika, Asien und Südamerika, und<br />
zwar per Schiff. Was würde sie auf der anderen Seite<br />
des Äquators, des Atlantiks erwarten? Sie begegneten<br />
den Schwierigkeiten und Herausforderungen<br />
mit Mut und Geduld, ertrugen tapfer Entbehrungen<br />
und Krankheit, begegneten Misstrauen und fremden<br />
Sitten und Gebräuchen mit ihrer überzeugenden<br />
Lebensweise. Sie zeigten, wie lebendig und<br />
wirksam christliche Nächstenliebe sein kann, indem<br />
sie Armut und Not mit den Menschen teilten. Angefangen<br />
in Südafrika vom Kap bis nach Namibia,<br />
Foto: Monika Waser<br />
Sambia, Simbabwe und Lesotho; in Argentinien,<br />
Chile und Peru, in Süd-, Zentral- und Nordindien wie<br />
auch in Sri Lanka. Menzingen war auch Ausgangspunkt<br />
für viele (Kloster-)Niederlassungen in der<br />
Schweiz, in Deutschland, Italien und England. Die<br />
Schwestern dürfen mit Stolz und Dankbarkeit auf ihr<br />
Wirken zurückblicken. Ein Zeugnis dieser Arbeit gibt<br />
das 1985 fertigerstellte Missionsmuseum unter der<br />
Kuppel des Klosters. Das Ausstellungsgut besteht<br />
aus vielen Geschenken der Bevölkerung der Partnerländer<br />
an die Schwestern, was einen grossen Vertrauensbeweis<br />
darstellt. Zum Teil wurden von bestimmten<br />
Schwestern auch gezielt Kunsthandwerk<br />
und andere Erinnerungsstücke erworben.<br />
Missionsmuseum<br />
Sr. Hannah Kessler schreibt <strong>zum</strong> Museum: «Aus den<br />
überseeischen Einsatzgebieten Afrika, Asien, Südamerika,<br />
hat sich über Jahrzehnte ein eindrücklicher<br />
Fundus an Kult- und Kunstgegenständen angesammelt.<br />
Initiantin und Mitgestalterin des Museums war<br />
Sr. Clara Franziska Grünenfelder, die damalige Leiterin<br />
der Missionsprokura Menzingen. Sr. Pientia Selhorst<br />
von Mariannhill, Kunstpädagogin und Leiterin<br />
einer Kunstschule in der südafrikanischen Region<br />
Natal, sowie die Menzinger Schwester Ruth Rechsteiner,<br />
Lehrerin der kunstgewerblichen Abteilung<br />
der katholischen Universität von Chile in Temuco,<br />
konnten zur Verwirklichung des Museums ihre langjährige<br />
Erfahrung in den Missionsländern einsetzen.<br />
Der Leitgedanke «Gott liebt alle Menschen» ist nicht<br />
nur die Botschaft des Museums, sondern auch der<br />
Leitspruch aller tätigen Schwestern ausserhalb Europas<br />
an ihren Wirkungsstätten. Exponate und Schrifttafeln<br />
zeigen deutlich, wie sich die Schwestern in<br />
ihrem Einsatz mit Naturreligionen, mit Judentum, Islam,<br />
Hinduismus und Buddhismus konfrontiert sahen<br />
und auseinandersetzen mussten, dargestellt in<br />
jeweils einer Abteilung für Afrika, Asien und Lateinamerika.<br />
Besonderes Merkmal bei der Darstellung der Exponate<br />
sind die Gegenüberstellungen überlieferter Traditionen<br />
zu den Symbolen der christlichen Botschaft.<br />
Fetische, Amulette, Kultgegenstände aus dem Bereich<br />
der Jahresfeste und Familientraditionen,<br />
Brauchtum, Kastenordnung sowie die Darstellung<br />
von Kult und Handwerk der Mapuche-Indianer. Ex-