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Die Gründung des Staates Israel<br />

Minderheit, zwischen Juden aus Europa und Amerika einerseits<br />

und Juden aus islamischen Staaten andererseits sowie zwischen<br />

Alteingesessenen und den seit Ende der 1980er-Jahre vornehmlich<br />

aus der Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten eingewanderten<br />

russischsprachigen Immigranten. Ein weiteres großes<br />

Spannungsfeld stellen die unterschiedlichen Interessenlagen<br />

und Lebenshaltungen von säkularen Israelis und den Vertretern<br />

religiös-orthodoxer sowie ultraorthodoxer Tendenzen dar. Der<br />

»Kampf um den Staat« wird vor allem um zwei gegensätzliche<br />

Gesellscha�smodelle geführt: die generelle Trennung von Staat<br />

und Religion oder die Verwandlung Israels in einen theokratischen<br />

Staat.<br />

Seit 1967 wird die politische und geistige Verfasstheit des<br />

Landes durch die anhaltende Besetzung fremden Territoriums<br />

beziehungsweise die Herrscha� über eine größere Bevölkerungsgruppe,<br />

die nicht dem eigenen Staatsvolk angehört, und durch<br />

die daraus resultierende Spaltung der Gesellscha� in »Falken«<br />

und »Tauben« nachhaltig beeinflusst. Das Friedenslager ist zu<br />

territorialen Kompromissen und zur teilweisen Akzeptanz der<br />

nationalen Forderungen der Palästinenser bereit; dagegen beharren<br />

die »Falken«, insbesondere die Siedlerbewegung, auf<br />

israelischen Herrscha�sansprüchen in der Westbank, auf dem<br />

Golan und in Ostjerusalem; die nationalen Rechte der Palästinenser<br />

lehnen sie ab.<br />

Die spezifischen Interessenlagen der israelischen Eliten und<br />

der anhaltende Spannungszustand in der Region ha�en zu jedem<br />

Zeitpunkt Auswirkungen auf die innere Befindlichkeit der israelischen<br />

Gesellscha�. Insbesondere das Sicherheitsbedürfnis der<br />

jüdischen Bürger, geboren aus historischer Erfahrung, begleitet<br />

von Traumata und bestätigt durch die Realität des Nahostkonflikts,<br />

überlagerte immer wieder die innergesellscha�lichen Auseinandersetzungen<br />

um grundlegende Entwicklungsfragen. Wie<br />

individuelle und nationale Sicherheit – primär militärisch oder<br />

verstärkt politisch – dauerha� gewährleistet werden kann, darauf<br />

gibt es weiterhin unterschiedliche, zum Teil gegensätzliche<br />

Antworten.<br />

Angelika Timm<br />

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