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I. Historische Entwicklungen<br />

vertragliche Regelung ab. Die Chancen für die Ausrufung eines<br />

arabisch-palästinensischen Staates waren durch die Besetzung<br />

eines Teils der dafür vorgesehenen Gebiete durch Israel, die Eingliederung<br />

des Westjordangebiets und Ostjerusalems in das 1950<br />

von König Abdallah ausgerufene Haschemitische Königreich<br />

Jordanien sowie die Unterstellung des Gazastreifens unter ägyptische<br />

Verwaltung für einen langen Zeitraum hinfällig geworden.<br />

In die kollektive Erinnerung der Palästinenser gingen der erste<br />

Nahostkrieg und seine Folgen als »nakba« (Katastrophe) ein.<br />

Eine schwere Friedenshypothek bildete das Problem der arabischen<br />

Palästinaflüchtlinge. Der Exodus der Palästinenser ha�e<br />

im Dezember 1947 mit dem Weggang eines großen Teils der<br />

begüterten städtischen Oberschicht begonnen, dem die Bewohner<br />

ganzer Stadtviertel und Dörfer folgten. Eine zweite Fluchtwelle<br />

wurde durch die Offensive der Haganah und die gegen die<br />

arabische Bevölkerung gerichteten Terrorakte von Ezel und der<br />

von dieser Untergrundorganisation abgespaltenen Gruppierung<br />

Lechi im April/Mai 1948 ausgelöst. Die meisten Menschen freilich<br />

flohen im Gefolge der unmi�elbaren<br />

Kriegshandlungen. Arabische<br />

Einheiten ließen bei ihrem Vormarsch<br />

beziehungsweise Rückzug<br />

Ortscha�en evakuieren; israelische<br />

Verbände zerstörten Dörfer, die sie<br />

nach der Eroberung nicht besetzt<br />

halten konnten. Umstri�en ist bis<br />

heute, inwieweit arabische Politiker<br />

die Palästinenser direkt zur Flucht<br />

aufgefordert haben. Die Zahl der in<br />

picture-alliance/dpa<br />

Israelische Soldaten überwachen<br />

die Lebensmittelverteilung an<br />

palästinensische Flüchtlinge in<br />

Gaza-Stadt.<br />

94<br />

den Zeltlagern der Nachbarstaaten<br />

zu Versorgenden stieg schnell an;<br />

bis Oktober 1948 registrierte das<br />

UN-Hilfswerk für Palästina bereits<br />

über 650 000 Flüchtlinge. Nur wenigen<br />

wurde es erlaubt, nach dem<br />

Waffenstillstand in ihre Heimat zurückzukehren. Heute wird die<br />

Zahl der palästinensischen Flüchtlinge und deren Nachkommen<br />

auf annähernd drei Millionen Menschen geschätzt.

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