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Der Nahe Osten und der Zweite Weltkrieg<br />

front, wo bereits islamische Sonderverbände aus kaukasischen<br />

und Turk-Völkern gebildet worden waren, konzentrierte er seine<br />

Offensivkrä�e zu einem Vorstoß in den Kaukasus. Doch sie blieben<br />

an der Wolga und in den Bergen hängen. Rommel kämpfte<br />

sich erneut von Tripolis aus bis zur ägyptischen Grenze vor,<br />

musste sich aber vor El-Alamein erschöp� eingraben. In Athen<br />

bereitete sich ein »Einsatzkommando Ägypten« der SS darauf<br />

vor, die »Endlösung der Judenfrage« auch im Nahen Osten<br />

umzusetzen. Die Briten konnten, gestützt auf die nahöstliche<br />

Landbrücke, ihre Krä�e gegen Rommel konzentrieren. Sie holten<br />

über den Suezkanal enorme Verstärkungen heran und übten<br />

inzwischen die uneingeschränkte Lu�- und Seeherrscha� im<br />

Mi�elmeerraum aus.<br />

In Ägypten warteten neben König Faruk I. auch einige nationalistische<br />

Armeeoffiziere darauf, mit deutscher Hilfe die britische<br />

Herrscha� abwerfen zu können. Zu ihnen gehörten die späteren<br />

ägyptischen Staatschefs Gamal Abd el-Nasser und Anwar<br />

as-Sadat. Sie wurden von den Briten verha�et oder an entlegene<br />

Posten geschickt; der König musste eine Regierung ernennen,<br />

die bereit war, mit den Briten im Krieg zu kooperieren.<br />

Die Alliierten begannen ihre Doppelzange im November<br />

1942. In Stalingrad erlebte die Wehrmacht eine erste schwere<br />

Niederlage und musste den Rückzug aus dem Kaukasus antreten.<br />

Für Rommel, der im Rücken von den Amerikanern bedroht<br />

wurde, die in Algerien gelandet waren, bedeutete das den<br />

Rückmarsch nach Tunis. Hier unternahmen die Deutschen mit<br />

der Aufstellung einer Legion aus 6000 tunesischen Nationalisten<br />

unter der Führung von Habib Bourgiba, dem späteren Staatspräsidenten,<br />

einen letzten vergeblichen Versuch, den arabischen<br />

Freiheitskampf für sich zu nutzen. Militärisch blieben diese Bemühungen<br />

ohne Erfolg.<br />

Insgesamt gesehen konnten die Westalliierten den Nahen<br />

Osten im Zweiten Weltkrieg als wichtige Drehscheibe und Versorgungsbasis<br />

nutzen. Nach der Niederlage der Achsenmächte<br />

entwickelte sich der antikoloniale Freiheitsdrang der arabischen<br />

Welt zu einer selbstständigen Kra�.<br />

Rolf-Dieter Müller<br />

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