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Die jüdische Siedlungsbewegung<br />

Die Antwort der jüdischen Gemeinscha� in Palästina formulierte<br />

David Ben Gurion – Führer der sozialdemokratischen Arbeiterpartei<br />

Mapai und Vorsitzender des Exekutivkomitees der Jewish<br />

Agency – unmi�elbar nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges:<br />

»Wir werden gemeinsam mit England gegen Hitler kämpfen, als<br />

gäbe es kein Weißbuch, und wir werden das Weißbuch bekämpfen,<br />

als gäbe es keinen Krieg.«<br />

In den Kriegsjahren gewannen die militärischen Organisationen<br />

der jüdischen Landesbewohner an Bedeutung: die der Sozialdemokratie<br />

und der Gewerkscha� Histadrut nahestehenden<br />

Selbstschutzeinheiten der Haganah, die auch bürgerlich-liberale<br />

und religiöse Zionisten erfassten; die 1941 gegründete Eliteeinheit<br />

Palmach (aus der Haganah hervorgegangen); des Weiteren<br />

die Untergrundorganisation Ezel der militant-nationalistischen<br />

Revisionistischen Partei. Die Führer der militärischen Organisationen<br />

verzichteten während des Krieges auf Anschläge gegen<br />

britische Einrichtungen, forcierten jedoch die illegale Einwanderung.<br />

Zum offenen Kampf gegen die Mandatsmacht rief die 1940<br />

vom Ezel abgespaltene Organisation Lechi auf.<br />

In den Jahren 1939 bis 1945 gelangten trotz britischer Weißbuchpolitik<br />

weitere 60 000 jüdische Immigranten – zumeist auf<br />

illegalem Wege – nach Palästina. Da Landkäufe unter der Regie<br />

der Mandatsbehörden in nur geringem Maße möglich waren,<br />

ließ sich die Mehrzahl der Zuwanderer in den Städten nieder.<br />

Das Ende des 19. Jahrhunderts begonnene zionistische Siedlungsprojekt<br />

legte somit einerseits die demografischen, politischen,<br />

sozialen und wirtscha�lichen Fundamente für den 1948<br />

ins Leben gerufenen israelischen Staat. Andererseits war – angesichts<br />

wiederholter Aufstände – unschwer vorauszusagen,<br />

dass die arabische Bevölkerung Palästinas nicht auf ihre Lebensgrundlagen<br />

und ihre nationalen Ziele verzichten würde. Die<br />

kün�igen Konflikte in und um Palästina kündigten sich bereits<br />

in den drei Vorkriegsjahrzehnten an. Sie sollten bald in den ersten<br />

arabisch-israelischen Krieg münden.<br />

Angelika Timm<br />

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